Ökumene - Ev. Immanuelgemeinde in Köln-Longerich
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Geistliches Wort<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser!<br />
Die Spannbreite der Erwartungen an<br />
das Weihnachtsfest ist groß:<br />
� E<strong>in</strong>ige erwarten gar nichts mehr,<br />
weil sie zu oft enttäuscht worden<br />
s<strong>in</strong>d. Sie hoffen, dass die Festtage<br />
schnell vorübergehen.<br />
� Andere haben sehr festgelegte Erwartungen:<br />
Nur, wenn es ke<strong>in</strong>en<br />
Streit gibt, allen das Essen<br />
schmeckt, me<strong>in</strong>e Geschenke gut<br />
ankommen usw…, ist das Fest gelungen.<br />
� E<strong>in</strong>e dritte Gruppe lässt sich gerne<br />
überraschen, ist offen für das, was<br />
sich ergibt. Im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> waren<br />
Weihnachtsfeste mit Pleiten, Pech<br />
und Pannen oft die schönsten.<br />
Mitten <strong>in</strong> unsere Erwartungen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />
sprechen 2 Verse aus dem Lobgesang<br />
des Zacharias (Lukas 1,78+79):<br />
„Aufgrund des herzlichen Erbarmens unseres Gottes wird uns das aufgehende<br />
Licht aus der Höhe besuchen, um denen zu leuchten, die <strong>in</strong> F<strong>in</strong>sternis und Todesschatten<br />
sitzen, um unsere Füße auf den Weg des Friedens zu lenken.“<br />
Lukas 1,78+79<br />
Alle Jahre wieder werden wir daran<br />
er<strong>in</strong>nert, dass Gott Menschen zu allen<br />
Zeiten besucht hat und besuchen will,<br />
weil er uns von Herzen liebhat. Es geht<br />
Gott <strong>in</strong>nerlich nahe, wenn se<strong>in</strong>e Geschöpfe<br />
leiden, deshalb will er Licht<br />
br<strong>in</strong>gen, damit wir Trost und klare Sicht<br />
bekommen.<br />
Gott will kommen – oft anders als wir<br />
denken. Himmlischer Besuch kann unsere<br />
Erwartungen übertreffen und enttäuschen.<br />
Der Zeitpunkt und die Art und<br />
Weise wie Gott uns aufsucht, s<strong>in</strong>d meist<br />
überraschend.<br />
Das zeigt auch die Vorgeschichte des<br />
Lobgesangs. Der Priester Zacharias und<br />
se<strong>in</strong>e Frau Elisabeth waren k<strong>in</strong>derlos<br />
geblieben und nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Alter, wo<br />
sie mit e<strong>in</strong>er Schwangerschaft nicht<br />
mehr rechneten. Beim Tempeldienst<br />
wird Zacharias vom Engel Gabriel überrascht.<br />
Er kündigt ihm als Erhörung<br />
se<strong>in</strong>er Gebete die Geburt e<strong>in</strong>es Sohnes<br />
an, den er Johannes nennen soll. Aber<br />
der Priester hat se<strong>in</strong>e eigenen Gebete<br />
aus den Augen verloren. Wer weiß, wie<br />
viele Jahre er vergeblich gehofft hatte.<br />
Jetzt, wo er erhört wird, glaubt er der<br />
guten Nachricht des Gottesboten nicht.<br />
Daraufh<strong>in</strong> macht Gabriel ihn begrenzt<br />
berufsunfähig. Bis zur Geburt kann Zacharias<br />
nicht mehr reden. 9 Monate<br />
lang hat er nichts zu sagen – als Priester!<br />
Als Elisabeth e<strong>in</strong>en Sohn bekommt,<br />
folgen sie und ihr Mann dem Befehl des<br />
Engels und setzen gegen den Widerstand<br />
der Verwandtschaft und der<br />
Nachbarn den Namen Johannes durch.<br />
Und nun kann Zacharias wieder reden.<br />
Se<strong>in</strong>e ersten Worte s<strong>in</strong>d Gotteslob.<br />
Gott kommt nicht automatisch pünktlich<br />
am 24. Dezember zu uns. Manchmal<br />
werden unsere sehnsüchtigen Gebete<br />
wie bei Zacharias erst Jahre später erhört<br />
oder wir müssen erstmal schweigen<br />
lernen, um die Besuchsspuren Gottes<br />
<strong>in</strong> unserem Leben entdecken zu<br />
können.<br />
Ich wünsche Ihnen, dass Sie <strong>in</strong> der<br />
Weihnachtszeit und im Jahr 2009 voller<br />
Erwartungen auf Gottes Besuch leben<br />
können!<br />
Ihr Jürgen Mocka (UNTERSCHRIFT)<br />
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