04.01.2013 Aufrufe

20 Jahre Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft in ...

20 Jahre Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft in ...

20 Jahre Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

EUROPÄISCHE UNION<br />

Europäischer Fonds für<br />

regionale Entwicklung<br />

Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium für Soziales,<br />

<strong>Frauen</strong>, Familie, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Integration<br />

EFRE<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong><br />

<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>in</strong> Niedersachsen –<br />

e<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte


Vorwort<br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

Wissenschaft, Politik <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> s<strong>in</strong>d sich e<strong>in</strong>ig: Die <strong>Frauen</strong>erwerbstätigkeit<br />

zu fördern, die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf <strong>und</strong><br />

Familie zu verbessern <strong>und</strong> die Arbeitswelt familienfre<strong>und</strong>licher<br />

zu gestalten s<strong>in</strong>d entscheidende <strong>Wirtschaft</strong>sfaktoren – vor allem<br />

vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der demografischen Entwicklung <strong>und</strong><br />

dem damit e<strong>in</strong>hergehenden Fachkräftemangel.<br />

Wir müssen mehr <strong>Frauen</strong> als bislang nicht nur den Zugang zum<br />

Beruf ermöglichen, sondern auch die Option bieten, im Beruf<br />

zu bleiben <strong>und</strong> nach e<strong>in</strong>er familienbed<strong>in</strong>gten Unterbrechung <strong>in</strong><br />

den Beruf zurückkehren zu können. Nach allen Erkenntnissen<br />

s<strong>in</strong>d das wichtige Momente, den Rückgang der Beschäftigten,<br />

<strong>in</strong>sbesondere von Fachkräften abzufedern.<br />

Wir werden die überwiegend gut ausgebildeten <strong>Frauen</strong> aber nur<br />

<strong>in</strong> dem benötigten Umfang gew<strong>in</strong>nen können, wenn wir uns<br />

aus überholten Denkmustern befreien. Gesellschaftlichen Umbrüchen<br />

<strong>und</strong> neuen Rollenverteilungen zwischen den Geschlechtern<br />

müssen wir <strong>in</strong>novativ begegnen. Gleichzeitig gilt es die<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> der Arbeitswelt so zu verändern, dass<br />

dort <strong>Frauen</strong> wie Männer mit ihren unterschiedlichen Lebenskonzepten<br />

<strong>und</strong> Lebensverhältnissen Platz f<strong>in</strong>den.<br />

Genau hier setzt das vom Land vor <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong>itiierte <strong>und</strong> bis<br />

heute geförderte Programm <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> an. Sie verb<strong>in</strong>den mit ausgewiesener gleichstellungspolitischer<br />

Kompetenz Arbeitsmarkt, <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> die<br />

Unternehmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Region so, dass alle davon profitieren.<br />

Passgenaue Beratung, Qualifizierung <strong>und</strong> Vernetzung s<strong>in</strong>d die<br />

Angebote – offen für <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Unternehmen, für Weiterbildungsträger,<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sförderung <strong>und</strong> weitere Arbeitsmarktakteure<br />

<strong>und</strong> Arbeitsmarktakteur<strong>in</strong>nen vor Ort.<br />

Vor <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong> Selbstläufer <strong>und</strong> von vielen kritisch<br />

betrachtet, wird das Programm heute im Lichte der demografischen<br />

Entwicklung als bedeutende Investition <strong>in</strong> Zukunft <strong>und</strong><br />

Arbeit betrachtet <strong>und</strong> stößt überall auf offene Türen. Alle an<br />

den 21 Projekten Beteiligten zeichnet der Wille aus, geme<strong>in</strong>sam<br />

die <strong>Frauen</strong>erwerbstätigkeit <strong>und</strong> den regionalen <strong>Wirtschaft</strong>sstandort<br />

zu stärken.<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />

Erfolgsgeschichte. Das Jubiläum gibt mir Anlass, die mit diesem<br />

Programm verb<strong>und</strong>enen Chancen für die Zukunft aufzuzeigen<br />

<strong>und</strong> allen an den Projekten Beteiligten für ihr Engagement ganz<br />

herzlich zu danken.<br />

Ihre<br />

Aygül Özkan | Niedersächsische M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Soziales, <strong>Frauen</strong>, Familie,<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Integration<br />

Vorwort | 3


Inhaltsverzeichnis<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>und</strong> Ausblicke<br />

Im Interview<br />

Aus der Praxis<br />

Braunschweig<br />

Celle<br />

Cuxhaven<br />

Gött<strong>in</strong>gen<br />

Goslar<br />

Hameln<br />

Hannover<br />

Hildesheim<br />

Leer/Aurich<br />

Lüneburg/Uelzen<br />

Meppen<br />

Nienburg<br />

Nordhorn<br />

Osnabrück<br />

Soltau<br />

Stade<br />

Vechta/Cloppenburg<br />

Verden<br />

Wildeshausen<br />

W<strong>in</strong>sen-Luhe/Buchholz<br />

Wolfsburg<br />

Überblick<br />

Erfolgsgeschichte <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

<strong>in</strong> Niedersachsen 05<br />

Catr<strong>in</strong> Schlensok, langjährige Vorsitzende Überbetrieblicher Verb<strong>und</strong> Region<br />

Wolfsburg e.V., H&D Services for Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g GmbH, Wolfsburg 10<br />

° Zehn <strong>Jahre</strong> EDV-Sommerfestival für <strong>Frauen</strong> –<br />

° Ke<strong>in</strong>e halbe Sache – Ausbildung <strong>in</strong> Teilzeit 16<br />

° Existenzgründung für <strong>Frauen</strong> leicht gemacht 18<br />

° <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führung – Barrieren auf dem Karriereweg <strong>20</strong><br />

° Coole Kids s<strong>in</strong>d dabei!<br />

° <strong>20</strong>11 von se<strong>in</strong>er schönsten Seite:<br />

° Der Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> Hannover Region e.V. –<br />

° Berufsrückkehr nach <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n –<br />

° E<strong>in</strong>e ganze Region packt mit an: Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf<br />

° Villa Lilliput, Kita Wigwam <strong>und</strong> Co. –<br />

° Megatrend demografischer Wandel –<br />

° „Machen Sie, dass Sie weiter kommen!“<br />

° <strong>Frauen</strong>förderung – über Grenzen h<strong>in</strong>weg 38<br />

° Von der Beratung bis zum Arbeitsplatz – zurück <strong>in</strong> qualifizierte Erwerbsarbeit 40<br />

° Durch kulturelle Vielfalt zum Erfolg im Heidekreis 42<br />

° Weibliche Nachfolge im Handwerk 44<br />

° <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Ko-Stellenarbeit im Oldenburger Münsterland: E<strong>in</strong>e Bilanz 46<br />

° Potenziale nutzen – <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Mädchen <strong>in</strong> MINT – Branchen<br />

° „Stand plötzlich ohne Stelle da...“<br />

° Im Gespräch mit Unternehmen – Unternehmensbefragungen als Instrument 52<br />

° Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Wolfsburg:<br />

e<strong>in</strong> Event mit Wiedererkennungswert 14<br />

Oder: Großwerden mit dem Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong> 22<br />

<strong>Frauen</strong> aktivieren <strong>und</strong> Fachkräfte gew<strong>in</strong>nen im Weserbergland 24<br />

e<strong>in</strong> lebendiges Netzwerk 26<br />

mit der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Hildesheim 28<br />

Mehr Chancengleichheit von <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männern im Erwerbsleben 30<br />

e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n für K<strong>in</strong>der, Eltern <strong>und</strong> Unternehmen <strong>in</strong> Lüneburg <strong>und</strong> Uelzen 32<br />

Mit dem Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong> Fachkräfte sichern 34<br />

frau+wirtschaft unterwegs im Landkreis Nienburg 36<br />

Mathematik | Informatik | Naturwissenschaften | Technik 48<br />

oder: Wie die Rückkehr <strong>in</strong> den Beruf durch e<strong>in</strong> Verb<strong>und</strong>projekt gelang 50<br />

Beständigkeit – Wandel – Chancen 54<br />

Adressen der <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 56


E<strong>in</strong>blicke <strong>und</strong> Ausblicke<br />

Erfolgsgeschichte <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>in</strong> Niedersachsen<br />

E<strong>in</strong> Blick zurück<br />

Als 1991 die ersten drei <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> zur beruflichen<br />

<strong>und</strong> betrieblichen Förderung von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Vechta, Gött<strong>in</strong>gen<br />

<strong>und</strong> Leer als Modellprojekte an den Start g<strong>in</strong>gen, konnte niemand<br />

ahnen, dass daraus e<strong>in</strong> niedersachsenweites Programm<br />

mit <strong>in</strong>zwischen 21 Projekten an 25 Standorten entstehen würde.<br />

Bei der Konzeptentwicklung standen <strong>Frauen</strong> im Fokus, die es<br />

nach häufig längeren familienbed<strong>in</strong>gten beruflichen Auszeiten<br />

besonders schwer hatten, <strong>in</strong> den Beruf zurückzukehren. <strong>Frauen</strong><br />

sollten, vor allem auch <strong>in</strong> ländlich strukturierten Gebieten, e<strong>in</strong>e<br />

Anlaufstelle für ihre berufsbezogenen Fragen erhalten, die<br />

gleichzeitig passgenaue Unterstützungsmaßnahmen für sie<br />

entwickelt <strong>und</strong> durchführt.<br />

Daraus ergaben sich zunächst zwei wesentliche Kernaufgaben<br />

für die <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong>.<br />

Zum Ersten sollte e<strong>in</strong> regionsspezifisches Informations­ <strong>und</strong> Beratungsangebot<br />

für Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen entstehen, <strong>in</strong>sbesondere<br />

° zur Neuorientierung <strong>und</strong> Entscheidungsf<strong>in</strong>dung beim<br />

° über die aktuelle Arbeitsmarkt­ <strong>und</strong> Stellensituation<br />

° über Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

° zur f<strong>in</strong>anziellen Unterstützung bei Aus­ <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

° über K<strong>in</strong>derbetreuungsmöglichkeiten<br />

° zur Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie.<br />

beruflichen Wiedere<strong>in</strong>stieg<br />

Zum Zweiten sollten Weiterbildungsangebote <strong>in</strong>itiiert <strong>und</strong> or­<br />

ganisiert werden, die <strong>in</strong>haltlich dem regionsspezifischen Bedarf<br />

entsprechen <strong>und</strong> organisatorisch die Lebenssituation der teilnehmenden<br />

<strong>Frauen</strong> berücksichtigen. E<strong>in</strong> enges Zusammenwirken<br />

mit Bildungsträgern, Arbeitsmarktakteur<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> ­akteuren<br />

sowie den Unternehmen vor Ort ist wesentlicher Bestandteil<br />

dieser Aufgabe.<br />

So weit, so gut – bis dah<strong>in</strong> e<strong>in</strong> auch andernorts gern genutztes<br />

Konzept zur besseren Integration von <strong>Frauen</strong>, <strong>in</strong>sbesondere<br />

von Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen, <strong>in</strong> das Erwerbsleben. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

fehlte aus niedersächsischer Sicht e<strong>in</strong> wesentlicher Bestandteil<br />

zum Erfolg: Was nützte es, wenn <strong>Frauen</strong> bestens <strong>in</strong>formiert<br />

<strong>und</strong> (anschluss)qualifiziert waren, aber für ihre Lebenssituation<br />

geeignete Arbeitsplätze nicht angeboten wurden? So entstand<br />

die zukunftsweisende Idee, nicht nur die <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> den Blick<br />

zu nehmen, sondern die Unternehmen <strong>in</strong> den Regionen von<br />

Anfang an mit <strong>in</strong>s Boot zu holen. Ziel sollte es se<strong>in</strong>, durch e<strong>in</strong>e<br />

enge Vernetzung von Erwerb suchenden <strong>Frauen</strong> e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong><br />

ansässigen Unternehmen andererseits e<strong>in</strong>e w<strong>in</strong>­w<strong>in</strong>­Situation zu<br />

schaffen.<br />

Für die <strong>Frauen</strong> lagen die Vorteile e<strong>in</strong>er solchen Verzahnung auf<br />

der Hand. Der unternehmerische Nutzen e<strong>in</strong>er engen Kooperation<br />

sollte vor allem se<strong>in</strong>, qualifiziertes <strong>und</strong> passgenau weitergebildetes<br />

Personal nicht nur zu gew<strong>in</strong>nen, sondern auch während<br />

der Elternzeit <strong>und</strong> darüber h<strong>in</strong>aus nachhaltig an den Betrieb zu<br />

b<strong>in</strong>den. Wichtige Fragen der Unternehmen sollten kompetente<br />

Antworten erhalten: Wie gel<strong>in</strong>gt es mir, <strong>Frauen</strong> als Fachkräfte zu<br />

gew<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> zu halten? Wie kann ich Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen<br />

E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Ausblicke | 5


optimal <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Betrieb <strong>in</strong>tegrieren? Wie kann ich größere<br />

Fluktuation, erheblichen E<strong>in</strong>arbeitungsaufwand vermeiden? Wie<br />

gel<strong>in</strong>gt es mir, auch mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Unternehmen homogene<br />

Teams zu schaffen <strong>und</strong> zu erhalten? Was ist für e<strong>in</strong>e Unternehmensorganisation<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Unternehmenskultur zu tun, <strong>in</strong> der sich<br />

alle Beschäftigten wiederf<strong>in</strong>den <strong>und</strong> produktiv arbeiten können?<br />

„Die <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>und</strong> ihre Unternehmensverbünde<br />

s<strong>in</strong>d für uns gesuchte Gesprächspartner<br />

bei Themen der familienorientierten Personalpolitik.<br />

E<strong>in</strong>e hervorragende <strong>und</strong> sehr <strong>in</strong>tensive Kooperation<br />

gab es z.B. bei der Entwicklung <strong>und</strong> Eta blie rung e<strong>in</strong>es<br />

regionalen Familienfre<strong>und</strong>lichkeitssiegels für Unternehmen,<br />

das auf große Resonanz stößt.“<br />

Sönke Feldhusen<br />

Leiter Starthilfe <strong>und</strong> Unternehmensförderung,<br />

Innovation <strong>und</strong> Umwelt, International, Industrie-<br />

<strong>und</strong> Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg<br />

6 | E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Ausblicke<br />

Das Rezept für den Erfolg sollte se<strong>in</strong>:<br />

° sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmensverb<strong>und</strong> mit anderen Arbeit­<br />

° geme<strong>in</strong>sam betriebliche oder überbetriebliche Maßnahmen<br />

° den unternehmerischen Blick auf die <strong>Frauen</strong> als unverzichtbare<br />

gebern <strong>und</strong> Arbeitgeber<strong>in</strong>nen r<strong>und</strong> um das Thema E<strong>in</strong>stieg,<br />

Ausstieg <strong>und</strong> Rückkehr von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> den Beruf auszutau­<br />

schen <strong>und</strong> kompetent beraten zu lassen;<br />

zu konzipieren <strong>und</strong> umzusetzen, die es <strong>Frauen</strong> auch mit famili­<br />

ären Aufgaben erleichtern, berufstätig zu bleiben oder es<br />

wieder zu werden;<br />

Fachkräfte stärken.<br />

Zur wichtigsten <strong>und</strong> <strong>in</strong>novativsten, aber 1991 auch schwierigsten<br />

dritten Kernaufgabe der <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> wurde es<br />

deshalb, vorwiegend kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> mittlere Unternehmen für e<strong>in</strong>e<br />

Mitarbeit zu gew<strong>in</strong>nen, mit ihnen e<strong>in</strong>en überbetrieblichen Unternehmensverb<strong>und</strong><br />

zu gründen <strong>und</strong> die Geschäftsstellenarbeit<br />

für diesen Verb<strong>und</strong> zu übernehmen.<br />

Allen Unkenrufen bei Programmstart zum Trotz: Zum Abschluss<br />

der Modellphase 1995 waren bereits 250 Betriebe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

überbetrieblichen Verb<strong>und</strong> organisiert.<br />

177 Weiterbildungsmaßnahmen mit 1.830 Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

wurden <strong>in</strong> diesem Zeitraum (1991–1995) <strong>in</strong>itiiert <strong>und</strong> gefördert,<br />

1.386 E<strong>in</strong>zelberatungen durchgeführt.<br />

Der Ausbau <strong>und</strong> die Verstetigung der <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong>ar­<br />

beit <strong>in</strong> den anschließenden <strong>Jahre</strong>n haben <strong>in</strong> allen Bereichen zu<br />

e<strong>in</strong>er enormen Steigerung dieser Zahlen geführt.


Von 1996 bis1999 wurden bereits zehnmal soviel, nämlich 1.791<br />

Weiterbildungskurse mit 11.<strong>20</strong>1 Teilnehmer<strong>in</strong>nen konzipiert <strong>und</strong><br />

gefördert sowie 7.726 E<strong>in</strong>zel­ <strong>und</strong> 285 Gruppenberatungen durchgeführt.<br />

Bis Ende <strong>20</strong>00 nahmen bereits 626 Betriebe die Dienstleistungen<br />

der zu diesem Zeitpunkt 13 <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>in</strong><br />

Anspruch.<br />

Die <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> als Mittler<strong>in</strong>nen zwischen der <strong>Wirtschaft</strong>,<br />

dem Arbeitsmarkt vor Ort <strong>und</strong> den im E<strong>in</strong>zugsgebiet lebenden,<br />

arbeitenden <strong>und</strong> Arbeit suchenden <strong>Frauen</strong> wurden zu unverzichtbaren<br />

Anlaufstellen nicht nur für Rat suchende <strong>Frauen</strong>, sondern<br />

für alle Arbeitsmarktakteur<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Arbeitsmarktakteure <strong>in</strong><br />

den Regionen. Entsprechend groß war die Nachfrage nach e<strong>in</strong>er<br />

Ausweitung des Programms auf bisher nicht berücksichtigte<br />

Regionen <strong>in</strong> Niedersachsen. Nach <strong>und</strong> nach nahmen acht weitere<br />

<strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> ihre Arbeit auf –<br />

die letzte wurde am 19.01.<strong>20</strong>11 <strong>in</strong> Hameln eröffnet.<br />

Im Konvergenzgebiet werden darüber h<strong>in</strong>aus von den dort<br />

ansässigen sieben <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> sechs als „Koord<strong>in</strong>ierungsstellePlus“<br />

gefördert. Sie zeichnen sich durch zusätzliche<br />

regionsspezifische Maßnahmen <strong>und</strong> Angebote aus, die <strong>in</strong> strukturschwachen<br />

Gebieten besonders nachgefragt werden.<br />

Mehr als 1.000 Unternehmen aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen mit r<strong>und</strong> 1<strong>20</strong>.000 Beschäftigten waren im Januar <strong>20</strong>11<br />

bereits <strong>in</strong> den überbetrieblichen Verbünden bei den <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong><br />

organisiert. Ihre Anzahl wächst stetig. Zur tragenden<br />

Säule e<strong>in</strong>er jeden Koord<strong>in</strong>ierungsstelle ist ihr Unternehmensverb<strong>und</strong><br />

geworden.<br />

„Die <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> s<strong>in</strong>d für die <strong>Frauen</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Brücke zwischen Familie <strong>und</strong> Erwerbsleben.<br />

Sie ermöglichen den Unternehmen, sich gutes Personal<br />

zu sichern <strong>und</strong> somit dem Fachkräftemangel<br />

entgegen zusteuern. Diese wichtige Arbeit <strong>und</strong> das<br />

große Engagement vor Ort unter stützen wir gern.“<br />

Dr. Joachim Peters<br />

Hauptgeschäftsführer der Oldenburgischen<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />

E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Ausblicke | 7


„Die gutwillige, professionelle Beschäftigung mit dem<br />

Thema „Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ war <strong>in</strong> den letzten<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n sicher notwendig, um Bewusstse<strong>in</strong>sprozesse<br />

durch gezielte Impulse zu verändern. Alle Unternehmen,<br />

die besser <strong>und</strong> schneller erkannt haben, dass die<br />

Fähigkeit, andere Menschen <strong>in</strong> ihren Interessen, Vorhaben,<br />

Chancen aber auch Defiziten, <strong>in</strong> ihren Emotionen<br />

<strong>und</strong> Talenten ernst zu nehmen, besonders bei<br />

<strong>Frauen</strong> ausgeprägt ist, haben sehr oft ihre Unternehmenskultur,<br />

ihre Produktivität, ihr Image <strong>und</strong> ihren<br />

Erfolg verbessern können. Wir haben alle dazu gelernt!<br />

Heute muss es verstärkt darum gehen, Familie <strong>und</strong><br />

Beruf für <strong>Frauen</strong> (<strong>und</strong> Männer) attraktiver zu gestalten<br />

<strong>und</strong> zwar nicht nur, weil die Bevölkerung zahlenmäßig<br />

abnimmt. <strong>Frauen</strong> helfen auf ihre spezifische<br />

Weise aktiv mit, <strong>in</strong> unseren Betrieben <strong>und</strong> Verwaltungen<br />

die volle Lebenswirklichkeit abzubilden <strong>und</strong> dadurch<br />

auf allen Feldern, sei es Personal, Forschung & Entwicklung,<br />

F<strong>in</strong>anzen, Produktion, Vertrieb, Logistik etc.<br />

jede Erfolgsmöglichkeit zu nutzen. <strong>Frauen</strong> br<strong>in</strong>gen<br />

mehr Freude <strong>in</strong> die Arbeitswelt!“<br />

Clemens Freiherr von Wendt<br />

Hauptgeschäftsführer der Bürogeme<strong>in</strong>schaft der Arbeitgeberverbände:<br />

Arbeitgeberverband Mitte e.V. <strong>und</strong> Verband der Metall<strong>in</strong>dustriellen<br />

Niedersachsens – Bezirksgruppe Süd e.V.<br />

8 | E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Ausblicke<br />

E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft<br />

Die <strong>Frauen</strong>erwerbstätigkeit steht angesichts der demografischen<br />

Entwicklung <strong>und</strong> deren Folgen für den Arbeitsmarkt im Fokus<br />

aller gesellschaftlichen Überlegungen. E<strong>in</strong>e generell höhere<br />

Erwerbspartizipation von <strong>Frauen</strong> wie auch e<strong>in</strong>e Ausweitung ihrer<br />

Arbeitszeiten gelten <strong>in</strong>zwischen unbestritten als maßgebliche<br />

Voraussetzung, um dem prognostizierten Rückgang des Erwerbspersonenpotentials<br />

<strong>und</strong> des damit e<strong>in</strong>hergehenden Fachkräftemangels<br />

entgegenzuwirken.<br />

Nach Modellrechnungen für Niedersachsen wird erwartet, dass<br />

sich die Erwerbspersonenzahl bis <strong>20</strong>30 um r<strong>und</strong> 669.000 <strong>und</strong><br />

damit um 17 % verr<strong>in</strong>gert. Alle<strong>in</strong> durch e<strong>in</strong>e höhere Erwerbsbeteiligung<br />

von <strong>Frauen</strong> kann danach bis <strong>20</strong>30 25 % des demografisch<br />

bed<strong>in</strong>gten Erwerbspersonenrückgangs kompensiert<br />

werden. Derzeit stehen dem Arbeitsmarkt 80 % der Männer<br />

aber lediglich 68 % der <strong>Frauen</strong> im erwerbsfähigen Alter zur<br />

Verfügung. Bereits e<strong>in</strong>e „Halbierung der bestehenden Kluft<br />

zwischen den Erwerbsquoten von Männern <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong>“ bis<br />

<strong>20</strong>30 hätte „e<strong>in</strong>en durchschlagenden Effekt im Kampf gegen<br />

die Arbeitskräfteknappheit“.<br />

Der Anteil von <strong>Frauen</strong> an den Beschäftigten ist zwar <strong>in</strong> den letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n b<strong>und</strong>esweit beständig gestiegen, die <strong>Frauen</strong>erwerbstätigkeit<br />

ist jedoch ganz überwiegend von Teilzeit e<strong>in</strong>schließlich<br />

ger<strong>in</strong>gfügiger Beschäftigung geprägt. Daher ist der von <strong>Frauen</strong><br />

geleistete Anteil am Arbeitsvolumen nur auf 43 Prozent gestiegen,<br />

obwohl sie <strong>20</strong>10 bereits die Hälfte aller Beschäftigten ausmachten.<br />

Gemessen an ihren Arbeitszeitwünschen würden fast die Hälfte<br />

der regulär teilzeitbeschäftigten <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> zwei Drittel der M<strong>in</strong>i­<br />

Jobber<strong>in</strong>nen die vere<strong>in</strong>barte Arbeitszeit gern deutlich ausweiten.<br />

Zahlreiche Faktoren <strong>und</strong> gesellschaftliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

tragen dazu bei, dass <strong>Frauen</strong> nicht ihren Möglichkeiten <strong>und</strong> Wünschen<br />

entsprechend am Erwerbsleben teilnehmen können. Im<br />

Ergebnis s<strong>in</strong>d deshalb vielfältige Veränderungen notwendig, die<br />

nur <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Anstrengung der wesentlichen Akteur<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Akteure aus Politik, Arbeitsmarkt <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> gel<strong>in</strong>gen können.<br />

Dazu leisten die <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> e<strong>in</strong>en<br />

wichtigen Beitrag. Mit ihrer vernetzten Arbeit vor Ort bieten<br />

sie <strong>Frauen</strong> Orientierung, Beratung <strong>und</strong> Weiterbildung <strong>und</strong> geben


Weiterbildungsträgern, <strong>Wirtschaft</strong>sförderung <strong>und</strong> weiteren am<br />

Arbeitsmarkt Aktiven wichtige Impulse zu notwendigen Veränderungen<br />

für e<strong>in</strong>e chancengleiche Teilhabe von <strong>Frauen</strong> am<br />

Arbeitsmarkt. Insbesondere aber befördern Sie mit Ihren Dienstleistungen<br />

für die Unternehmen <strong>in</strong> den Regionen e<strong>in</strong>en Prozess<br />

h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er familienbewussten Unternehmenskultur mit unternehmensspezifischen<br />

<strong>und</strong> überbetrieblichen Maßnahmen, die<br />

<strong>Frauen</strong> wie Männern die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie<br />

erleichtern.<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Familien­ <strong>und</strong> Berufsleben ist noch immer<br />

das zentrale Handlungsfeld für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong>s Erwerbsleben. Neben dem notwendigen Ausbau der<br />

öffentlichen K<strong>in</strong>derbetreuungsangebote werden betriebliche<br />

Veränderungsprozesse <strong>und</strong> e<strong>in</strong> breit gefächertes Unterstützungsangebot<br />

der Arbeitgeber<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Arbeitgeber für unerlässlich<br />

gehalten. Konkret empfohlen werden zum Beispiel familienorientierte<br />

Serviceleistungen zur K<strong>in</strong>derbetreuung wie auch zur<br />

Pflege Angehöriger, flexible Arbeitszeitmodelle, e<strong>in</strong>e familienfre<strong>und</strong>liche<br />

Arbeitsorganisation <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e strategisch auch auf<br />

diese Themen ausgerichtete Personalentwicklung.<br />

Ke<strong>in</strong>e Frage: Es hat e<strong>in</strong> Umdenken stattgef<strong>und</strong>en – auf allen<br />

Seiten. <strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d am Arbeitsmarkt <strong>und</strong> <strong>in</strong> der <strong>Wirtschaft</strong> nicht<br />

nur verbal <strong>in</strong> den Fokus gerückt. In der <strong>Wirtschaft</strong> haben familienfre<strong>und</strong>liche<br />

Prozesse E<strong>in</strong>zug gehalten. Das Thema ist positiv<br />

besetzt. Und die <strong>in</strong> den überbetrieblichen Verbünden organisierten<br />

Unternehmen s<strong>in</strong>d Vorreiter, Vorbilder <strong>und</strong> bedeutende<br />

Impulsgeber <strong>und</strong> Multiplikatoren <strong>in</strong> Niedersachsen.<br />

Diese Entwicklung muss ausgebaut <strong>und</strong> weiter unterstützt<br />

werden. Die demografische Entwicklung, e<strong>in</strong>e älter werdende<br />

Gesellschaft, neue Rollenverteilungen <strong>in</strong> den Familien, Entwicklungen<br />

am Arbeitsmarkt <strong>und</strong> <strong>in</strong> der <strong>Wirtschaft</strong> stellen hohe Anforderungen<br />

an die Veränderungsbereitschaft aller am Prozess<br />

Beteiligten. Für die allseits gewünschte nachhaltige Förderung<br />

der Erwerbsbeteiligung von <strong>Frauen</strong> braucht es langfristiges<br />

Engagement <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten Netzwerk mit Kompetenz. Dafür ist<br />

die Arbeit der <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> auch<br />

<strong>in</strong> Zukunft unverzichtbar.<br />

„Die Bedeutung des Standortfaktors Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Familie <strong>und</strong> Beruf bei der Fachkräftegew<strong>in</strong>nung<br />

wird zukünftig noch weiter zunehmen. Dadurch, dass<br />

die <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> bei der Rückkehr <strong>in</strong>s<br />

Berufsleben unterstützen, stellen sie e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Partner der <strong>Wirtschaft</strong> da.“<br />

Nils Siemen<br />

Projektleiter „Ems-Achse, beste Köpfe – beste Chancen“,<br />

Wachstumsregion Ems-Achse e. V.<br />

Das Programm <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

war, ist <strong>und</strong> bleibt deshalb wesentlicher Bauste<strong>in</strong> niedersächsischer<br />

<strong>Frauen</strong>­, Gleichstellungs­, Arbeitsmarkt­ <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>spolitik.<br />

Es ist seit Langem fester Bestandteil niedersächsischer<br />

Strukturfondsförderung. In der Strukturfondsförderperiode <strong>20</strong>00<br />

bis <strong>20</strong>06 war es ausgestattet mit Mitteln des Landes <strong>und</strong> des<br />

Europäischen Sozialfonds (ESF). Für die Förderperiode <strong>20</strong>07 bis<br />

<strong>20</strong>13 ist es verankert <strong>in</strong> den wirtschaftsnahen Interventionen des<br />

Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Land<br />

Niedersachsen. Dazu gehört die Entwicklung der Innovationskapazitäten<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlicher Wissenspotentiale <strong>in</strong> Unternehmen,<br />

zu dem die <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag<br />

leisten sollen <strong>und</strong> bereits leisten.<br />

Das <strong>20</strong>jährige Bestehen des Programms <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong><br />

<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> gibt Anlass, mit dieser Broschüre die<br />

Entwicklung, die Bedeutung, die Schwerpunktsetzungen <strong>und</strong><br />

ausgewählte Inhalte der Arbeit jeder e<strong>in</strong>zelnen Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

<strong>und</strong> ihrer Unternehmensverbünde zu dokumentieren. Die<br />

Beiträge der Projekte dazu belegen die Qualität <strong>und</strong> Vielfalt<br />

ihrer Angebote. Sie regen zur Nachahmung an. Schließlich<br />

beziehen Beteiligte an den Projekten Stellung. Ihre Äußerungen<br />

sprechen für sich.<br />

E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Ausblicke | 9


Im Interview<br />

Catr<strong>in</strong> Schlensok, langjährige Vorsitzende Überbetrieblicher Verb<strong>und</strong> Region Wolfsburg<br />

e.V., H&D Services for Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g GmbH, Wolfsburg<br />

Frau Schlensok, Sie s<strong>in</strong>d mit Ihrem damaligen Unternehmen,<br />

der CATIS GmbH, <strong>20</strong>05 Mitglied im Wolfsburger Überbetrieblichen<br />

Verb<strong>und</strong> geworden <strong>und</strong> wurden bei der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung<br />

<strong>20</strong>05 gleich zur Vorsitzenden gewählt.<br />

<strong>20</strong>07 haben Sie als Vertreter<strong>in</strong> des Unternehmens Hönigsberg<br />

& Düvel Ihr Amt fortgesetzt. Wie s<strong>in</strong>d Sie se<strong>in</strong>erzeit<br />

auf den Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong> aufmerksam geworden<br />

<strong>und</strong> was hat Sie bewogen, sich dort zu engagieren?<br />

1999 habe ich mich mit der Firma CATIS selbstständig gemacht.<br />

Damals habe ich unter anderem viel Zuspruch, Unterstützung<br />

<strong>und</strong> Hilfestellung durch den Vere<strong>in</strong> „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> der <strong>Wirtschaft</strong><br />

Gifhorn“ <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em damaligen Wohnort bekommen. Die<br />

Zusam menarbeit <strong>und</strong> Kooperation des Vere<strong>in</strong>s <strong>und</strong> der Ko-Stelle<br />

Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Wolfsburg-Gifhorn war gut <strong>und</strong> so war es<br />

fast logisch, dass ich nach me<strong>in</strong>em Umzug nach Wolfsburg auch<br />

<strong>in</strong> Wolfsburg im Verb<strong>und</strong> tätig wurde. Zusätzlich hat Frau Traude<br />

Oberkirch kräftig Überzeugungsarbeit geleistet <strong>und</strong> mich von<br />

der Arbeit <strong>und</strong> den Zielen des Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong>es <strong>und</strong><br />

der Ko-Stelle überzeugt.<br />

Wir feiern das <strong>20</strong>jährige Bestehen der <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong>:<br />

Die Zusammenarbeit von Beratungsstellen mit<br />

der <strong>Wirtschaft</strong> hat sich als sehr zukunftsweisend herausgestellt.<br />

Wo sehen Sie den besonderen Nutzen für die<br />

regionalen Unternehmen? Welche Angebote haben Sie als<br />

besonders hilfreich empf<strong>und</strong>en?<br />

Als Chef<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er recht kle<strong>in</strong>en Firma mit bis zu 13 Angestellten<br />

war das Angebot der Ko-Stelle besonders <strong>in</strong>teressant, sich mit<br />

anderen Firmen <strong>in</strong> ähnlichen Situationen vernetzen zu können,<br />

Themen r<strong>und</strong> um K<strong>in</strong>derbetreuung, Wiedere<strong>in</strong>gliederung<br />

nach langen Beschäftigungspausen <strong>und</strong> Bildungsangeboten<br />

10 | Interview<br />

geme<strong>in</strong>sam diskutieren <strong>und</strong> auch Konzepte <strong>und</strong> Lösungen dafür<br />

f<strong>in</strong>den <strong>und</strong> anbieten zu können. Jetzt, als Manager<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

schon recht großen Unternehmen ist für mich <strong>in</strong>sbesondere das<br />

Bildungs angebot für Wiedere<strong>in</strong>steiger <strong>in</strong> das Berufsleben <strong>und</strong><br />

der damit verb<strong>und</strong>ene Weiterbildungsscheck <strong>in</strong>teressant, aber<br />

auch die Kontakte, die ich im Laufe der Zeit im Verb<strong>und</strong> zu<br />

anderen Firmen aufbauen konnte.<br />

„Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> ist<br />

im Landkreis Verden <strong>in</strong>haltlich <strong>und</strong> organisatorisch<br />

Teil der <strong>Wirtschaft</strong>sförderung. Die Angebote<br />

entwickeln sich zu e<strong>in</strong>em Standortfaktor für die<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sregion.“<br />

Dieter Sander<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sförderung Landkreis Verden


Stichwort Fachkräftemangel: Nur wenn alle an e<strong>in</strong>em<br />

Strang ziehen, wird die vielzitierte Aktivierung des<br />

„Erwerbs potentials <strong>Frauen</strong>“ auch erfolgreich se<strong>in</strong>. Welche<br />

Ideen können Sie dazu Universitäten, <strong>Wirtschaft</strong>sverbänden,<br />

aber auch der Politik mit auf den Weg geben?<br />

Für mich fängt das Thema schon viel früher an – <strong>in</strong> den Familien.<br />

K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche brauchen Vorbilder, auch Rollenvorbilder.<br />

Mädchen <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong> für <strong>in</strong>teressante berufliche <strong>und</strong><br />

Bildungswege zu hochqualifizierten Fachkräften zu aktivieren,<br />

ist die Aufgabe des Elternhauses, der Schule <strong>und</strong> der Firmen <strong>und</strong><br />

Hochschulen mit entsprechenden Angeboten. Die Unterstützung<br />

von engagierten <strong>Frauen</strong> bei Schülerpraktika <strong>in</strong> Firmen, Tage der<br />

offenen Tür <strong>in</strong> Hochschulen, auf Messen <strong>und</strong> bei Besuchen <strong>in</strong><br />

Schulen ist notwendig <strong>und</strong> sollte noch stärker e<strong>in</strong>gefordert werden.<br />

Zusätzlich <strong>und</strong> unterstützend ist dr<strong>in</strong>gend notwendig, entsprechende<br />

Randbed<strong>in</strong>gungen zu schaffen, wie zum Beispiel die<br />

f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung von studierenden Müttern, die Sicherstellung<br />

der K<strong>in</strong>derbetreuung mit flexiblen Modellen <strong>und</strong> vor<br />

allem auch für K<strong>in</strong>der bis 12 <strong>Jahre</strong>n. Und <strong>in</strong> den Firmen selbst<br />

muss auch umgedacht werden, Konzepte für flexible Arbeitszeiten<br />

für junge Mütter <strong>und</strong> Väter s<strong>in</strong>d noch nicht an der Tagesordnung.<br />

Von den Beschäftigten wird sehr viel Flexibilität verlangt,<br />

diese sollten dann auch die Unternehmen an den Tag legen.<br />

Schade ist, dass die Dr<strong>in</strong>glichkeit solcher Maßnahmen immer<br />

erst <strong>in</strong> Zeiten des Mangels an Arbeitskräften die notwendige<br />

Aufmerksamkeit erlangt.<br />

In den Hochschulen müssen die Bildungsangebote aus me<strong>in</strong>er<br />

Sicht breiter ausgelegt werden. Fachkräfte brauchen e<strong>in</strong> breites<br />

Wissen aus mehreren Bereichen, um <strong>in</strong> der aktuellen <strong>und</strong><br />

zukünftigen Berufswelt bestehen zu können. Ich selbst habe<br />

„Als <strong>Frauen</strong>computerschule steht für uns die Aus­ sowie<br />

Weiterbildung von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> der EDV im Vordergr<strong>und</strong>,<br />

mit dem Gr<strong>und</strong>gedanken gleichberechtigte<br />

Voraussetzungen für den Beruf <strong>und</strong> die Rückkehr <strong>in</strong><br />

den Beruf zu schaffen. „Frau+Beruf“ ist für uns e<strong>in</strong>e<br />

unabd<strong>in</strong>gbare Kooperationspartner<strong>in</strong>, mit deren<br />

f<strong>in</strong>anzieller Hilfe wir dazu <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d/waren<br />

<strong>Frauen</strong> aller Altersgruppen – Ende der 90er <strong>Jahre</strong> – mit<br />

dem Internet vertraut zu machen oder seit Mitte der<br />

90er <strong>Jahre</strong> mittels Aus­ <strong>und</strong> Weiterbildung im MS Office<br />

Bereich, den Schritt zurück <strong>in</strong> die Erwerbstätigkeit zu<br />

erleichtern.“<br />

Andrea Eibs-Lüpcke<br />

donna megabyte, Beratungs- <strong>und</strong><br />

EDV-Bildungszentrum von <strong>Frauen</strong> e.V.<br />

Interview | 11


„Auch angesichts der demographischen Entwicklung<br />

ist es uns <strong>in</strong> der Handwerkskammer e<strong>in</strong> besonderes<br />

Anliegen, <strong>Frauen</strong> im Beruf gezielt zu fördern. Unser<br />

Ziel ist es, den <strong>Frauen</strong>anteil <strong>in</strong> Handwerksberufen<br />

kont<strong>in</strong>uierlich zu steigern, <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führungspositionen<br />

zu stärken <strong>und</strong> gleichzeitig die Entwicklung<br />

kreativer Lösungen bei der Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf<br />

<strong>und</strong> Familie voranzutreiben.“<br />

Rolf Schneider<br />

Präsident der Handwerkskammer<br />

Braunschweig-Lüneburg-Stade<br />

beispielsweise e<strong>in</strong> Studium <strong>in</strong> Masch<strong>in</strong>enbau <strong>und</strong> Informatik absolviert<br />

– so e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation wird derzeit an ke<strong>in</strong>er Hochschule<br />

<strong>in</strong> Deutschland mehr angeboten, obwohl der Bedarf an Spezialisten<br />

mit diesen Kenntnissen außerordentlich hoch ist. Mit<br />

Angeboten, die e<strong>in</strong> Technik- mit e<strong>in</strong>em <strong>Wirtschaft</strong>sfach komb<strong>in</strong>ieren,<br />

geht man schon e<strong>in</strong>en guten Schritt <strong>in</strong> diese Richtung,<br />

dies reicht aber me<strong>in</strong>es Erachtens bei weitem nicht aus.<br />

Frau Schlensok, als Ingenieur<strong>in</strong> <strong>und</strong> Unternehmer<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d<br />

Sie e<strong>in</strong> „role model“ <strong>in</strong> doppelter H<strong>in</strong>sicht: Sie können<br />

<strong>Frauen</strong> ermutigen, e<strong>in</strong>en klassischen MINT-Beruf(*) zu<br />

ergreifen <strong>und</strong> auch den beruflichen Aufstieg von <strong>Frauen</strong><br />

generell befördern. Was ist Ihre wichtigste Botschaft für<br />

<strong>Frauen</strong>, die am Anfang ihrer beruflichen Entwicklung<br />

(*) Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik<br />

12 | Interview<br />

stehen, aber auch für all diejenigen, die nach e<strong>in</strong>er<br />

Familien pause wieder <strong>in</strong> den Beruf e<strong>in</strong>steigen wollen?<br />

Ich möchte es nicht Botschaft nennen, es ist eher e<strong>in</strong>e Anregung.<br />

Was hat mich auf me<strong>in</strong>em beruflichen Weg am meisten<br />

voran gebracht? Ich hatte berufliche Vorbilder <strong>und</strong> Mentoren,<br />

die mir geholfen haben, den für mich richtigen <strong>und</strong> erfolgreichen<br />

Weg zu f<strong>in</strong>den <strong>und</strong> mich dabei mit Rat <strong>und</strong> Tat, mit vielen<br />

Fragen <strong>und</strong> mit vielen Antworten unterstützt haben. Deshalb<br />

stehe ich <strong>in</strong>zwischen selbst als Mentor<strong>in</strong> <strong>und</strong> Ansprechpartner<strong>in</strong><br />

zur Verfügung. Profitieren konnte ich von me<strong>in</strong>em Beharrungsvermögen,<br />

me<strong>in</strong>er Zielstrebigkeit <strong>und</strong> me<strong>in</strong>em Bemühen, immer<br />

noch mehr wissen <strong>und</strong> können zu wollen. Nicht aufgeben, auch<br />

wenn es mal e<strong>in</strong>en Schritt zurück geht <strong>und</strong> Verbündete suchen,<br />

die helfen, die das gleiche Ziel haben <strong>und</strong> die auch Ste<strong>in</strong>e aus<br />

dem Weg räumen können – das s<strong>in</strong>d die besten Rezepte.<br />

In me<strong>in</strong>em Arbeitszimmer hängt e<strong>in</strong> Zitat: „Mit etwas Geschick<br />

kann man aus den Ste<strong>in</strong>en, die e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> den Weg gelegt werden,<br />

e<strong>in</strong>e Treppe bauen“ – man könnte es als me<strong>in</strong> berufliches<br />

Motto bezeichnen.<br />

Das Thema Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie begleitet<br />

die Arbeit der <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> von Beg<strong>in</strong>n an.<br />

Welche konkreten Veränderungen nehmen Sie dazu auf<br />

betrieblicher Ebene wahr? Gibt es tatsächlich auch auf<br />

Seiten der Männer e<strong>in</strong>e größere Aufgeschlossenheit <strong>in</strong><br />

den Unternehmen?<br />

Die größten Veränderungen nehme ich <strong>in</strong>sbesondere bei den<br />

jungen Vätern wahr. Gerade <strong>in</strong> dem Bereich, <strong>in</strong> dem ich jetzt<br />

tätig b<strong>in</strong>, ist der Anteil der Männer, die ihren Anspruch auf<br />

Elternzeit wahrnehmen, stark angestiegen. Gleiches gilt dafür,<br />

dass sie geme<strong>in</strong>sam mit ihrer Partner<strong>in</strong> die Organisation der<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung übernehmen <strong>und</strong> damit ihren eigenen beruflichen<br />

E<strong>in</strong>satz flexibler gestalten müssen. Die Unternehmen<br />

reagieren sehr unterschiedlich darauf. Von Unverständnis bis h<strong>in</strong><br />

zu starker Unterstützung, z.B. durch die Möglichkeit von Home<br />

Office oder die E<strong>in</strong>richtung von K<strong>in</strong>derbetreuungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Firmenk<strong>in</strong>dergärten, gibt es alles. Das Umdenken bei den<br />

jungen Menschen hat schon begonnen <strong>und</strong> wirkt sich aus, aber<br />

auch hier gilt, dass Vorbilder <strong>und</strong> Menschen, die aktiv an diesen<br />

Veränderungen mitwirken <strong>und</strong> sich dafür e<strong>in</strong>setzen, für e<strong>in</strong>en<br />

lang anhaltenden Erfolg unabd<strong>in</strong>gbar s<strong>in</strong>d.


Zum Schluss noch Ihre persönliche E<strong>in</strong>schätzung: Wie<br />

stehen Sie zur <strong>Frauen</strong>quote <strong>in</strong> Vorständen <strong>und</strong> Aufsichtsräten?<br />

So ganz aus dem Bauch heraus b<strong>in</strong> ich eigentlich gegen die<br />

<strong>Frauen</strong>quote. Ich selbst möchte ke<strong>in</strong>e Quotenfrau se<strong>in</strong> (ich f<strong>in</strong>de<br />

dieses Wort auch ganz schrecklich).<br />

Aber: Solange es immer noch erhebliche Benachteiligungen<br />

von <strong>Frauen</strong> gibt, solange <strong>Frauen</strong> eher <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Familie<br />

als mit Beruf <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht werden <strong>und</strong> man als Frau<br />

immer mehr leisten muss, um das Gleiche zu erreichen wie die<br />

Männer, solange brauchen wir e<strong>in</strong>e <strong>Frauen</strong>quote. Der <strong>Wirtschaft</strong><br />

tut es gut, neben den harten wirtschaftlichen Fakten auch<br />

soziales Gespür zu nutzen. Zukunftsmodelle lassen sich nur<br />

entwickeln, wenn man anerkennt, dass <strong>Frauen</strong> nicht nur m<strong>in</strong>destens<br />

die Hälfte der Bevölkerung stellen, sondern auch <strong>in</strong> den<br />

Familien wesentlich die zukünftige Haltung der K<strong>in</strong>der prägen.<br />

Aktive, fest im beruflichen Leben stehende, erfolgreiche <strong>Frauen</strong><br />

bewegen viel – <strong>in</strong> den Firmen, <strong>in</strong> den Köpfen, <strong>in</strong> den Familien<br />

<strong>und</strong> auch <strong>in</strong> der Gesellschaft. Darauf sollte ke<strong>in</strong>er verzichten. In<br />

diesem S<strong>in</strong>ne ist die <strong>Frauen</strong>quote unser Glück – <strong>und</strong> die Firmen<br />

wollen manchmal zu ihrem Glück gezwungen werden.<br />

„Gerade den Müttern gel<strong>in</strong>gt oft nur durch e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierliches<br />

Ferienbetreuungsangebot, die gewünschte<br />

Berufstätig keit nach der Familienphase wieder<br />

aufzunehmen. Me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d „mit dem Angebot<br />

des Unternehmens­Netzwerks groß geworden“ <strong>und</strong><br />

freuen sich jedes Jahr darauf, erlebnisreiche Ferien im<br />

Landkreis verbr<strong>in</strong>gen zu können. Me<strong>in</strong> Sohn Hauke­<br />

Björn ist nun bereits zum neunten Mal dabei.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Pluspunkt: Wir haben mehr geme<strong>in</strong>same<br />

Urlaubszeit für die ganze Familie.“<br />

Mutter Heike S. mit Sohn Hauke-Björn,<br />

ganz rechts Barbara Priebe<br />

Stellvertretende Vorsitzende des Vere<strong>in</strong>s Überbetrieblicher<br />

Verb<strong>und</strong> Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> e.V. im Landkreis Goslar<br />

Hannover | 13


Aus der Praxis | BRAUNSCHWEIG<br />

Zehn <strong>Jahre</strong> EDV-Sommerfestival für <strong>Frauen</strong> – e<strong>in</strong> Event mit Wiedererkennungswert<br />

Unter dem Motto: „Was Sie schon immer über EDV wissen<br />

wollten, aber nicht zu fragen wagten“ lud die Beratungs­ <strong>und</strong><br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> Beruf im Sommer <strong>20</strong>02 erstmalig<br />

Braunschweiger <strong>Frauen</strong> zu e<strong>in</strong>er EDV­Woche <strong>in</strong> die Volkshochschule<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Angeboten wurden hauptsächlich E<strong>in</strong>stiegs­ <strong>und</strong> Schnupperkur­<br />

se, mit dem Ziel, „PC­fernen“ <strong>Frauen</strong> die Scheu vor dem Computer<br />

zu nehmen <strong>und</strong> ihnen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Lerne<strong>in</strong>heiten zu zeigen,<br />

wie schnell sie durch e<strong>in</strong>fache Arbeitsschritte Nützliches am PC<br />

produzieren können. „Offl<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen“, die von den beruflichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Chancen des Internets ausgeschlossen waren, sollten<br />

an die Nutzung dieses Mediums herangeführt werden <strong>und</strong><br />

erkennen, welche Vorteile sie dadurch erlangen können.<br />

Um die Anziehungskraft zu erhöhen, wurden attraktive Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

geschaffen. E<strong>in</strong> Team kompetenter <strong>und</strong> erfahrener<br />

Kursleiter<strong>in</strong>nen ermöglichte wohldosiertes <strong>und</strong> effizientes<br />

Lernen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Lerngruppen (5­12 Teilnehmer<strong>in</strong>nen). E<strong>in</strong>e<br />

durchgängige Beratung erleichterte die Auswahl der passenden<br />

Kurse <strong>und</strong> gab den <strong>Frauen</strong> die Möglichkeit, sich spontan für<br />

weitere Kurse anzumelden.<br />

Pausengetränke <strong>und</strong> das leckere Mittagessen der Cafeteria unter<br />

den Sonnenschirmen im Innenhof sorgten für Wohlfühlatmosphäre<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en optimalen Rahmen für Austausch, Gespräche<br />

<strong>und</strong> gegenseitiges kennen lernen. Müttern <strong>und</strong> K<strong>in</strong>dern ermöglichte<br />

die K<strong>in</strong>derbetreuung e<strong>in</strong>en angenehmen <strong>und</strong> entspannten<br />

Aufenthalt.<br />

14 | Braunschweig<br />

Die Resonanz war überwältigend <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Weiterführung selbstverständlich.<br />

Im Sommer <strong>20</strong>11 fand das Festival zum zehnten<br />

Mal statt. Inzwischen haben r<strong>und</strong> 1500 <strong>Frauen</strong> die 300 Angebote<br />

genutzt.<br />

Natürlich hat sich das angebotene Themenspektrum im Laufe<br />

e<strong>in</strong>es Jahrzehnts durch die technische Weiterentwicklung <strong>und</strong><br />

durch den <strong>in</strong>tensiveren E<strong>in</strong>satz des Computers im beruflichen<br />

Kontext, aber auch im privaten Alltag, stark verändert <strong>und</strong><br />

erweitert. Von „Kaufberatung: Me<strong>in</strong> erster Computer“ im Jahr<br />

<strong>20</strong>02 h<strong>in</strong> zu „Soziale Netzwerke im Internet“ oder „Die professionelle<br />

Homepage“ <strong>20</strong>11.<br />

Dem Wunsch computer­ <strong>und</strong> medienversierter <strong>Frauen</strong> nach<br />

„Verfe<strong>in</strong>erungen“ <strong>in</strong> verschiedenen Programmen wird selbstver­<br />

ständlich auch nachgekommen. Trotzdem ist nach wie vor bei<br />

vielen <strong>Frauen</strong> e<strong>in</strong> großer Bedarf an EDV­Gr<strong>und</strong>lagenwissen zu<br />

erkennen – <strong>in</strong>sbesondere bei <strong>Frauen</strong> nach langer Arbeitslosigkeit<br />

oder e<strong>in</strong>er mehrjährigen Familienphase. Gerade für diese Personengruppen<br />

s<strong>in</strong>d PC­Kenntnisse für e<strong>in</strong>en beruflichen (Wieder­)<br />

E<strong>in</strong>stieg jedoch unabd<strong>in</strong>gbar <strong>und</strong> die kompakten <strong>und</strong> niederschwelligen<br />

Angebote des EDV­Sommerfestivals, e<strong>in</strong>gebettet<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> attraktives Rahmenprogramm, schaffen hier e<strong>in</strong> gutes<br />

F<strong>und</strong>ament.<br />

Durch se<strong>in</strong>en hohen Bekanntheitsgrad, die unterstützende Wer­<br />

bung unserer Kooperationspartner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> ­partner <strong>und</strong> das<br />

Interesse der lokalen Presse erweist sich das EDV­Sommerfestival<br />

jedes Jahr wieder als e<strong>in</strong> gutes Instrument der Öffentlichkeits­


arbeit. Darüber h<strong>in</strong>aus ist es für zahlreiche Teilnehmer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong><br />

Türöffner zur Wahrnehmung des Beratungs­ <strong>und</strong> Qualifizierungsangebotes<br />

der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>in</strong> Braunschweig.<br />

Das Feedback unserer Teilnehmer<strong>in</strong>nen spiegelt das wider, was<br />

diese Woche ausmacht <strong>und</strong> gibt Aufw<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong> weiteres Jahrzehnt<br />

EDV­Sommerfestival <strong>in</strong> Braunschweig: „E<strong>in</strong>e bunte, lebendige<br />

Woche für uns <strong>Frauen</strong>“ ... „Austausch, Genuss <strong>und</strong> Spaß“<br />

... „Das sieht so kompliziert aus <strong>und</strong> ist so e<strong>in</strong>fach.“ „….e<strong>in</strong><br />

echtes Event!“ ... „Ich freue mich schon auf nächstes Jahr.“<br />

Wir auch!<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

Frau <strong>und</strong> Beruf<br />

Träger:<br />

Volkshochschule Braunschweig GmbH<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. Juli 1996<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

26. Mai 1997<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

26 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Pflegee<strong>in</strong>richtungen, produzierende<br />

Unternehmen, Banken <strong>und</strong> Versicherungen, Anwaltskanzleien,<br />

IT-Unternehmen, Energie-Versorger, Öffentliche E<strong>in</strong>richtungen,<br />

Bildungsträger, F<strong>in</strong>anzdienstleister, 1 Forschungse<strong>in</strong>richtung<br />

Adresse:<br />

Heydenstraße 2 | 38100 Braunschweig<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (05 31) 24 12-324/414<br />

Telefax (05 31) 24 12-313<br />

E-Mail dietl<strong>in</strong>de.tartler@vhs-braunschweig.de<br />

dorothee.hermann@vhs-braunschweig.de<br />

www.frau-beruf.de<br />

Braunschweig | 15


Aus der Praxis | CELLE<br />

Ke<strong>in</strong>e halbe Sache – Ausbildung <strong>in</strong> Teilzeit<br />

….davon sollen <strong>in</strong> Celle viele Arbeitgeber<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Arbeitgeber<br />

überzeugt werden. Auch wenn Arbeit <strong>in</strong> Teilzeit heutzutage <strong>in</strong><br />

fast allen Branchen üblich ist, so wird Ausbildung <strong>in</strong> Teilzeit kaum<br />

praktiziert, <strong>und</strong> dies, obwohl der Wunsch seitens der Wiedere<strong>in</strong>steiger<strong>in</strong>nen<br />

deutlich vorhanden ist. Die Gründe hierfür s<strong>in</strong>d<br />

vielfältig: Entweder ist der ursprüngliche Ausbildungsberuf nach<br />

langer familiär bed<strong>in</strong>gter Berufsunterbrechung auf dem Arbeitsmarkt<br />

nicht mehr gefragt, die Ausbildung wurde se<strong>in</strong>erzeit aufgr<strong>und</strong><br />

von Schwangerschaft abgebrochen oder die <strong>Frauen</strong> möchten<br />

endlich e<strong>in</strong>en lang gehegten Berufswunsch umsetzen. Für viele<br />

ist dies aber aufgr<strong>und</strong> der übernommenen Verantwortung für<br />

K<strong>in</strong>der oder pflegebedürftige Angehörige nur <strong>in</strong> Teilzeit möglich.<br />

Die gesetzliche Basis hierfür ist für alle anerkannten Berufe des<br />

dualen Ausbildungssystems seit Änderung des Berufsbildungsgesetzes<br />

(§ 8 BBiG) im Jahr <strong>20</strong>05 pr<strong>in</strong>zipiell gegeben. Bei der Teilzeitausbildung<br />

ohne Verlängerung der Ausbildungszeit beträgt<br />

die Arbeitszeit e<strong>in</strong>schließlich des Berufsschulunterrichts dementsprechend<br />

m<strong>in</strong>destens 25 Wochenst<strong>und</strong>en (bzw. 75% der<br />

betriebsüblichen wöchentlichen Arbeitszeit). Zu den verschiedenen<br />

Varianten beraten die zuständigen jeweiligen Kammern. Zu<br />

welchen Zeiten die St<strong>und</strong>en im Betrieb geleistet werden sollen,<br />

spricht die oder der Auszubildende mit der Chef<strong>in</strong>, dem Chef<br />

ab. Die Teilnahme an den Berufsschultagen ist verpflichtend.<br />

Christ<strong>in</strong>e Schröpfer, Leiter<strong>in</strong> der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong> von Stadt <strong>und</strong> Landkreis Celle hat aus ihrer Beratungstätigkeit<br />

Erfahrungen mit dieser Thematik. Sie weiß, dass nicht<br />

16 | Celle<br />

nur die <strong>Frauen</strong> die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Teilzeitausbildung <strong>und</strong> die<br />

entsprechenden Rahmenbed<strong>in</strong>gungen nicht kennen, sondern<br />

auch die Arbeitgeberseite e<strong>in</strong>en hohen Informationsbedarf hat.<br />

Der immer wieder von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> den Beratungsgesprächen<br />

genannte Wunsch, e<strong>in</strong>e Teilzeitausbildung zu absolvieren <strong>und</strong><br />

die Äußerungen von Unternehmen, dass Vollzeitausbildungsplätze<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Branchen nicht besetzt werden können, weil<br />

e<strong>in</strong> Mangel an geeigneten Schulabgängern besteht, haben die<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle veranlasst, alle mit dem Thema befassten<br />

Akteure vor Ort im März <strong>20</strong>11 an „e<strong>in</strong>en Tisch“ zu holen <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> Kooperation mit der Agentur für Arbeit e<strong>in</strong>e Kampagne für<br />

„Ausbildung <strong>in</strong> Teilzeit“ zu starten.<br />

Als Zusammenschluss familienfre<strong>und</strong>licher Arbeitgeber<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Arbeitgeber ist der Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong> e.V. prädest<strong>in</strong>iert dafür, aus betrieblicher Sicht für das<br />

Modell Ausbildung <strong>in</strong> Teilzeit zu werben. So stellte e<strong>in</strong> Mitgliedsunternehmen<br />

im Rahmen der Aktion spontan e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz<br />

<strong>in</strong> Teilzeit zur Verfügung. E<strong>in</strong>e weitere Arbeitgeber<strong>in</strong><br />

präsentierte sich ganz im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es „Best Practice“ mit ihrer<br />

ehemaligen Teilzeitauszubildenden, die nach der Ausbildung<br />

übernommen wurde <strong>und</strong> sogar zur „rechten Hand“ der Chef<strong>in</strong><br />

aufgestiegen ist. Die ehemalige Teilzeitauszubildende ist e<strong>in</strong><br />

typisches Beispiel für die zahlreichen <strong>Frauen</strong> mit Familienverantwortung,<br />

die hoch motiviert, leistungsstark <strong>und</strong> verantwortungsbewusst<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> bereits e<strong>in</strong>e hohe Sozialkompetenz für die<br />

Ausbildung mitbr<strong>in</strong>gen. Übrigens, die „Schulbank“ mit wesentlich<br />

jüngeren Auszubildenden zu drücken, stellte ke<strong>in</strong> Problem


dar <strong>und</strong> wurde von allen Seiten sogar als Bereicherung gesehen.<br />

Auch die Industrie­ <strong>und</strong> Handelskammer Lüneburg­Wolfsburg<br />

sowie die Handwerkskammer Braunschweig­Lüneburg­Stade<br />

machen sich stark für das Ausbildungsmodell <strong>und</strong> sehen dar<strong>in</strong><br />

gute Möglichkeiten für die Unternehmen dem Fachkräftemangel<br />

zu begegnen. E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Aspekt wurde ebenfalls<br />

hervorgehoben: Selbstverständlich kann auch e<strong>in</strong> bestehendes<br />

Vollzeitausbildungsverhältnis <strong>in</strong> die Teilzeitform geändert werden,<br />

wenn z.B. die Auszubildende e<strong>in</strong> Baby erwartet.<br />

Und so s<strong>in</strong>d sich alle Expert<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Experten aus Celle e<strong>in</strong>ig:<br />

Für das Modell Ausbildung <strong>in</strong> Teilzeit heißt es „Daumen hoch“,<br />

denn es lohnt sich weiterh<strong>in</strong> hierfür zu werben.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong> von Stadt <strong>und</strong> Landkreis Celle<br />

Träger:<br />

Stadt Celle<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. April <strong>20</strong>08<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

23. Juni <strong>20</strong>09<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

39 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Industrie, Ges<strong>und</strong>heit, Handel, Handwerk,<br />

Dienstleistung, Verwaltung<br />

Adresse:<br />

Am Französischen Garten 1 | 29221 Celle<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 51 41) 12 476<br />

Telefax (0 51 41) 12 76 31<br />

E-Mail frauen<strong>und</strong>wirtschaft@celle.de<br />

www.celle.de<br />

Celle | 17


Aus der Praxis | CUXHAVEN<br />

Existenzgründung für <strong>Frauen</strong> leicht gemacht<br />

Viele <strong>Frauen</strong> tragen sich schon lange mit dem Gedanken, sich<br />

selbstständig zu machen. Gerade im ländlichen Raum Niedersachsens<br />

stellt e<strong>in</strong>e Existenzgründung zudem für <strong>Frauen</strong> während<br />

oder nach der Familienphase die e<strong>in</strong>zige Alternative zur<br />

dauerhaften Erwerbslosigkeit dar.<br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Cuxhaven verfügt<br />

über e<strong>in</strong> gutes Know how zur Unterstützung gründungswilliger<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> begleitet sie dabei über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum.<br />

Beispielhaft wird hier der Gang des Beratungsverfahrens von der<br />

Geschäftsidee über die Gründungsphase bis zur Festigung des<br />

eigenen Unternehmens skizziert:<br />

Geschäftsidee – Bus<strong>in</strong>essplan – Tragfähigkeitsprüfung<br />

Beim ersten Beratungsterm<strong>in</strong> werden die Geschäftsidee <strong>und</strong> die<br />

persönlichen <strong>und</strong> fachlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen abgefragt.<br />

Während der Konzeptionsphase wird die Existenzgründer<strong>in</strong><br />

durch Coach<strong>in</strong>g begleitet. Hierbei wird sie angehalten, aktiv zu<br />

werden <strong>und</strong> alle Schritte selbst zu gehen.<br />

Häufig liegt noch ke<strong>in</strong> schriftlich ausgearbeitetes Konzept<br />

(bus<strong>in</strong>essplan) vor. In diesen Fällen gibt es als Hilfestellung e<strong>in</strong>en<br />

Fragenkatalog, den die Interessent<strong>in</strong>nen beantworten können.<br />

18 | Cuxhaven<br />

E<strong>in</strong>e gute Geschäftsidee muss auch tragfähig se<strong>in</strong>: Tragfähigkeit<br />

bedeutet, dass die Unternehmer<strong>in</strong> von den Erträgen des<br />

Unternehmens leben kann. Die potentielle Existenzgründer<strong>in</strong><br />

erstellt e<strong>in</strong>e Kalkulation <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Umsatz­ <strong>und</strong> Ertragsvorschau<br />

für drei <strong>Jahre</strong>, die realistisch se<strong>in</strong> muss. Zur Unterstützung hält<br />

die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle e<strong>in</strong> ausgearbeitetes Excel­Sheet als<br />

Gr<strong>und</strong>lage bereit.<br />

Förder – <strong>und</strong> Darlehensmöglichkeiten<br />

Wenn die K<strong>und</strong><strong>in</strong> Unterstützungsleistungen von der Agentur<br />

für Arbeit oder vom JobCenter erhält, wird geklärt, ob das<br />

Vorhaben mit e<strong>in</strong>em Gründungszuschuss (Agentur für Arbeit)<br />

oder mit e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>arbeitungsgeld oder Darlehen (JobCenter)<br />

gefördert wird. Gründungsf<strong>in</strong>anzierungen können <strong>in</strong> vielen<br />

Fällen direkt vermittelt werden, da die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau<br />

<strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Cuxhaven der Agentur für <strong>Wirtschaft</strong>sförderung<br />

zugeordnet ist. Die <strong>Frauen</strong> werden außerdem über die F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten<br />

der NBank (Niedersachsenbank) <strong>und</strong> der<br />

KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) <strong>in</strong>formiert.<br />

Für e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiveres Gründungscoach<strong>in</strong>g, welches über die Beratung<br />

der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Cuxhaven<br />

h<strong>in</strong>ausgeht, werden Kontakte zu akkreditierten Berater<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Beratern hergestellt.


Individuelle Fragestellungen<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus werden auch <strong>in</strong>dividuelle Fragestellungen im<br />

Zusammenhang mit e<strong>in</strong>er Existenzgründung an die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Cuxhaven herangetragen:<br />

° Wie kann e<strong>in</strong>e Erf<strong>in</strong>dung zum Patent angemeldet werden?<br />

° Wie ist es möglich, damit Geld zu verdienen?<br />

° Gibt es die Möglichkeit, e<strong>in</strong>e private Beteiligung für e<strong>in</strong><br />

° Wie kann die Unternehmensnachfolge (z.B. für die Tochter)<br />

Unternehmen zu akquirieren?<br />

geregelt werden <strong>und</strong> welche Fördermöglichkeiten gibt es?<br />

Viele Fragen ergeben sich noch nach erfolgter Gründung – die<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle steht deshalb auch den Jungunternehmer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> der <strong>Wirtschaft</strong>sregion am Meer noch mit guten<br />

Tipps beratend zur Seite.<br />

E<strong>in</strong> besonderes Highlight war <strong>in</strong> <strong>20</strong>10 der „Women´s­Bus<strong>in</strong>ess­<br />

Kongress“ im September <strong>in</strong> Cuxhaven. Aber auch die jährlich<br />

stattf<strong>in</strong>denden Unternehmer<strong>in</strong>nen­Messen im Landkreis Cuxhaven,<br />

die von der Koordierungsstelle unterstützt werden, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />

geschäftssteigernde Plattform für die Existenzgründer<strong>in</strong>nen.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Cuxhaven<br />

Träger:<br />

Landkreis Cuxhaven<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. März <strong>20</strong>08<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

24. April <strong>20</strong>10<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

32 Betriebe<br />

Branchen:<br />

sonstige Dienstleistungen, Weiterbildungs träger/-<strong>in</strong>nen,<br />

Institutionen, Ärzte/Ärzt<strong>in</strong>nen, Handwerksbetriebe<br />

Adresse:<br />

Kapitän-Alexander-Straße 1 | 27472 Cuxhaven<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 47 21) 59 96 19<br />

Telefax (0 47 21) 66 27 00 18<br />

E-Mail frau-<strong>und</strong>-wirtschaft@afw-cuxhaven.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-wirtschaft-cux.de<br />

Cuxhaven | 19


Aus der Praxis | GÖTTINGEN<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führung – Barrieren auf dem Karriereweg<br />

Die Fakten s<strong>in</strong>d lange bekannt <strong>und</strong> auch im Jahr <strong>20</strong>11 unverändert:<br />

Von etwa 5,9 Millionen Führungskräften <strong>in</strong> Deutschland<br />

f<strong>in</strong>den wir 4 Millionen <strong>in</strong> der Privatwirtschaft. Der Anteil der<br />

weiblichen Führungskräfte beträgt 31 Prozent <strong>und</strong> liegt damit<br />

<strong>in</strong> Europa im Mittelfeld. Weibliche Führungskräfte verdienen<br />

durchschnittlich weniger als männliche. Die bestehenden<br />

Selbstverpflichtungen der <strong>Wirtschaft</strong> zur Förderung der Chancengleichheit<br />

greifen unzureichend. E<strong>in</strong>e gesetzlich verankerte<br />

Quotenregelung wird sowohl <strong>in</strong> der Politik als auch <strong>in</strong> der <strong>Wirtschaft</strong><br />

kontrovers diskutiert.<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Führung – dass das Thema die Unternehmen <strong>in</strong><br />

Südniedersachsen <strong>in</strong>teressiert, zeigten mehr als 50 Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>er von der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>und</strong> der VHS Gött<strong>in</strong>gen<br />

organisierten Fachveranstaltung im Frühjahr <strong>20</strong>10 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Gött<strong>in</strong>ger Industrieunternehmen. Warum s<strong>in</strong>d so wenige <strong>Frauen</strong><br />

<strong>in</strong> Führungspositionen? Mit dieser Frage beschäftigten sich<br />

angehende Führungskräfte <strong>und</strong> Personalverantwortliche aus der<br />

südniedersächsischen <strong>Wirtschaft</strong>.<br />

In vier Fachvorträgen zu den Themen<br />

° Wo s<strong>in</strong>d die weiblichen Führungskräfte <strong>in</strong> Deutschland?<br />

° Das Bermudadreieck der <strong>Frauen</strong> – zwischen Berufse<strong>in</strong>stieg ,<br />

° Baustellen auf dem Weg zur Gleichstellung –<br />

° Neue Aufgaben – neue Strategien – Lernen Sie die Spielre­<br />

Qualifikation <strong>und</strong> Karriere<br />

e<strong>in</strong> Projekt der Firma Mahr<br />

geln! Kommunikationsstile von <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männern im Beruf<br />

<strong>20</strong> | Gött<strong>in</strong>gen<br />

<strong>und</strong> anschließenden Diskussionen wurden Barrieren auf dem<br />

Karriereweg identifiziert <strong>und</strong> die eigenen Handlungsstrategien<br />

reflektiert.<br />

Anschaulich wurde klar, dass hohe Fachkompetenz alle<strong>in</strong> nicht<br />

den Aufstieg von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führungspositionen sichert: Im Unternehmen<br />

selbst gibt es Handlungsbedarf für junge weibliche<br />

Fachkräfte <strong>und</strong> Personalverantwortliche, um die gläserne Decke<br />

zu durchbrechen.<br />

Die Gründe für die noch immer ungleichen Aufstiegs­ <strong>und</strong> Kar­<br />

rierechancen von Männern <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d vielfältig. Sie f<strong>in</strong>den<br />

sich z.B. nicht nur <strong>in</strong> familienunfre<strong>und</strong>lichen Arbeitszeiten, sondern<br />

auch <strong>in</strong> unterschiedlichen Kommunikationsstrategien bis<br />

h<strong>in</strong> zur Personalauswahl.<br />

Welche Diskrim<strong>in</strong>ierungsfallen hier konkret auftauchen, machte<br />

die vortragende Personalentwickler<strong>in</strong> deutlich <strong>und</strong> betonte<br />

den Schaden für die Unternehmen: „E<strong>in</strong>e diskrim<strong>in</strong>ierungsfreie<br />

Personalauswahl ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht vor allem<br />

aus ökonomischen Gründen geboten. Sonst werden wertvolle<br />

Ressourcen nicht genutzt.“<br />

In der Wahl <strong>und</strong> Ausgestaltung der Personalauswahl<strong>in</strong>strumente<br />

spielen die Analyse der Bewerbungsunterlagen, die Vorstellungsgespräche<br />

<strong>und</strong> Assessment­Center die Hauptrolle für die<br />

E<strong>in</strong>stellung der künftigen Führungskraft. Je unklarer hier das<br />

Anforderungsprofil gestaltet ist, um so größer ist das E<strong>in</strong>fallstor<br />

für Vorurteile <strong>und</strong> Stereotypen. Genau diese Vorurteile <strong>und</strong>


Stereotypen stehen dem Ziel der klugen Personalauswahl „die<br />

am besten geeignete Person zur richtigen Zeit am richtigen<br />

Ort für def<strong>in</strong>ierte Aufgaben e<strong>in</strong>setzen zu können“ diametral<br />

entgegen.<br />

Mit den diskutierten Themen gelang es besonders gut, für e<strong>in</strong>e<br />

geschlechtergerechte <strong>und</strong> familienfre<strong>und</strong>liche Unternehmenskultur<br />

zu werben <strong>und</strong> gleichzeitig den Fokus auf die strategische<br />

Stärkung von weiblichen Nachwuchskräften zu richten. Mit den<br />

vor Ort angebotenen Mentor<strong>in</strong>g­Programmen schafft die VHS<br />

Gött<strong>in</strong>gen den geeigneten Rahmen für die Qualifizierung weiblicher<br />

südniedersächsischer Führungskräfte <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Führungskompetenz, Projektmanagement <strong>und</strong> vielen weiteren<br />

Bauste<strong>in</strong>en.<br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle „<strong>Frauen</strong>förderung <strong>in</strong> der privaten <strong>Wirtschaft</strong>“<br />

<strong>und</strong> der Verb<strong>und</strong> „Frau <strong>und</strong> Betrieb“ Gött<strong>in</strong>gen haben<br />

<strong>in</strong> den vergangenen <strong>Jahre</strong>n zahlreiche Veranstaltungen für e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>novative Personalpolitik durchgeführt, um Unternehmen dafür<br />

zu sensibilisieren, die Beschäftigungssituation von <strong>Frauen</strong> nachhaltig<br />

zu fördern – das Thema „<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Führungspositionen<br />

<strong>in</strong> Unternehmen“ wird weiterh<strong>in</strong> von uns zur Diskussion gestellt.<br />

Zwei Personalleiter südniedersächsischer Unternehmen zogen<br />

das Resumé aus der Fachkonferenz: „Die Unternehmen können<br />

auf das qualifizierte Potenzial der jungen <strong>Frauen</strong> nicht verzichten<br />

<strong>und</strong> wir setzen uns deshalb für die besondere Förderung e<strong>in</strong>.“<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle „<strong>Frauen</strong>förderung <strong>in</strong><br />

der privaten <strong>Wirtschaft</strong>“<br />

Träger:<br />

Stadt Gött<strong>in</strong>gen<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

Dezember 1991<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

24. November 1993<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

26 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Apotheken, Zahnärzte/Innen, K<strong>in</strong>dergärten, Orthopädietechnik,<br />

Industriebetriebe (Messtechnik), Rechtsanwälte/<br />

Innen, Technologie (Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt; Geologie), IT<br />

Adresse:<br />

Hiroshimaplatz 1 – 4 | 37083 Gött<strong>in</strong>gen<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (05 51) 400 28 60<br />

Telefax (05 51) 400 31 98<br />

E-Mail Koord<strong>in</strong>ierungsstelle.frauenfoerderung@<br />

goett<strong>in</strong>gen.de<br />

www.frauen-wirtschaft.de<br />

Gött<strong>in</strong>gen | 21


Aus der Praxis | GOSLAR<br />

Coole Kids s<strong>in</strong>d dabei! Oder: Großwerden mit dem Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong><br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>in</strong> Trägerschaft des<br />

Landkreises Goslar besteht seit dem 01.06.<strong>20</strong>01. Beratung <strong>und</strong><br />

Informationen für <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> zunehmend auch Männer <strong>in</strong> der<br />

Elternzeit, für Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong>, die aus den<br />

verschiedensten Gründen e<strong>in</strong>e Neuorientierung im Berufsleben<br />

suchen, bereichern seither das Angebot des Landkreises am<br />

Harz. Der <strong>20</strong>02 gegründete Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> Frau <strong>und</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong> e.V. gibt dabei als Netzwerk von Arbeitgeber<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Arbeitgebern von Beg<strong>in</strong>n an wesentliche Impulse zur Umsetzung<br />

konkreter Maßnahmen für die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf<br />

<strong>und</strong> Familie. So hat sich schon sehr früh herausgestellt, dass<br />

es im Landkreis Goslar e<strong>in</strong>en Bedarf an Betreuungsangeboten<br />

speziell <strong>in</strong> den Sommerferien für K<strong>in</strong>der berufstätiger Eltern gibt.<br />

<strong>20</strong>04 wurde dann das erste Projekt realisiert. Mit den Berufsbildenden<br />

Schulen Goslar­Baßgeige/Seesen – e<strong>in</strong>em Verb<strong>und</strong>mitglied<br />

– <strong>und</strong> dem dort angesiedelten Team Pro­Tour­Harz wurde<br />

e<strong>in</strong> umweltpädagogisches Konzept entwickelt.<br />

Im Goslarer „Haus am Ste<strong>in</strong>berg“, e<strong>in</strong>er Bildungsstätte für den<br />

ländlichen Raum, konnten berufstätige Eltern ihre K<strong>in</strong>der im<br />

Alter von 4 bis 12 <strong>Jahre</strong>n wochenweise <strong>in</strong> die Obhut e<strong>in</strong>er qualitativ<br />

hochwertigen Betreuung geben.<br />

Die große Resonanz führte dazu, dass <strong>in</strong> den Folgejahren<br />

das Angebot kont<strong>in</strong>uierlich erweitert wurde: Aus 3 wurden 4<br />

Wochen <strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>em neuen Projektanbieter kam <strong>20</strong>08 noch<br />

mal frischer W<strong>in</strong>d <strong>in</strong>s Ferienprogramm. Mit „Erlebnistage.Harz –<br />

Gesellschaft zur Förderung der Erlebnispädagogik“, e<strong>in</strong>em b<strong>und</strong>esweiten<br />

Anbieter von Klassenfahrten mit e<strong>in</strong>em Standort <strong>in</strong><br />

Braunlage­Hohegeiß, wurde e<strong>in</strong> neues Konzept entwickelt. Mit<br />

diesem Kooperationspartner – <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>mitglied – konnte<br />

22 | Goslar<br />

ab <strong>20</strong>09 e<strong>in</strong>e Woche der Osterferien abgedeckt werden. <strong>20</strong>10<br />

wurde erstmals e<strong>in</strong> Harz­Abenteuer­Camp mit Übernachtung<br />

auf dem Gelände von Erlebnistage.Harz <strong>in</strong> Braunlage­Hohegeiß<br />

ausgerichtet. Im Jahr <strong>20</strong>11 fanden <strong>in</strong> den Sommerferien parallel<br />

zwei Angebote statt: Zusätzlich zu den 4 Wochen Sommerferien<br />

im Haus am Ste<strong>in</strong>berg konnten K<strong>in</strong>der ab der dritten Klasse <strong>in</strong><br />

der ersten Woche am Harz­Abenteuer­Camp <strong>in</strong> Braunlage­Hohegeiß<br />

teilnehmen.<br />

Die Betreuungszeit im Haus am Ste<strong>in</strong>berg reicht von 7.30 bis<br />

16.30 Uhr. Besonders geschätzt werden von den Eltern die<br />

flexiblen Br<strong>in</strong>g­ <strong>und</strong> Abholmöglichkeiten , die Naturnähe des<br />

Standortes bei gleichzeitiger guter Erreichbarkeit sowie die<br />

frühzeitige <strong>und</strong> verlässliche Term<strong>in</strong>ierung. Nicht nur Alle<strong>in</strong>erziehende,<br />

sondern auch berufstätige Eltern fühlen sich für die<br />

Ferienzeit deutlich entlastet, zumal es nach wie vor nur wenige<br />

Alternativangebote im E<strong>in</strong>zugsgebiet gibt.<br />

Zu den vielen umwelt­ <strong>und</strong> erlebnispädagogischen Themen, die<br />

<strong>in</strong> den Ferienprojekten Schwerpunkte bilden, ist <strong>in</strong> den letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n zunehmend der Kreativitätsaspekt gekommen. So<br />

sammeln die K<strong>in</strong>der nicht nur mit Spaß neues Wissen über die<br />

Natur <strong>und</strong> die Umgebung, <strong>in</strong> der sie leben, sondern erproben<br />

sich <strong>in</strong> vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen. Ausflüge zu<br />

attraktiven <strong>und</strong> vielen K<strong>in</strong>dern unbekannten Zielen <strong>in</strong> die Region<br />

bilden wöchentliche Highlights <strong>in</strong> den Sommerferien.<br />

„Coole Kids s<strong>in</strong>d dabei“ lautet der Slogan des Überbetrieblichen<br />

Verb<strong>und</strong>es für die Ferienprojekte mittlerweile. E<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d<br />

schon seit <strong>20</strong>04 dabei; sie s<strong>in</strong>d sozusagen mit dem Überbetrieblichen<br />

Verb<strong>und</strong> im Landkreis Goslar groß werden.


Die bisherige Bilanz kann sich sehen lassen: In 8 <strong>Jahre</strong>n s<strong>in</strong>d 11<br />

Ferien­Projekte mit mehr als 1.300 K<strong>in</strong>dern im Alter von 4–13<br />

<strong>Jahre</strong>n realisiert worden. Mittlerweile profitieren über 50 Unternehmen<br />

davon, dass die Urlaubszeiten entzerrt werden <strong>und</strong> die<br />

Eltern im Wissen um e<strong>in</strong>e anspruchsvolle Betreuung ihrer K<strong>in</strong>der<br />

berufstätig se<strong>in</strong> können.<br />

Der Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> hat die Maßnahmen bisher mit rd.<br />

<strong>20</strong>.000 Euro gefördert. Dank der Zuschüsse verschiedener Förderstellen<br />

<strong>und</strong> der Beiträge von Sponsoren konnten die Elternbeiträge<br />

zudem auf e<strong>in</strong>em erfreulich niedrigen Niveau gehalten werden.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Pluspunkt: Durch die Projekte werden regionale<br />

Ressourcen genutzt <strong>und</strong> die Betreuungskräfte können im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er erlebnispädagogischen Ausbildung neue Erfahrungen<br />

sammeln.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Träger:<br />

Landkreis Goslar<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01.06.<strong>20</strong>01<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

19.03.<strong>20</strong>02<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

53 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Verarbeitendes Gewerbe, Energieversorgung, Handel,<br />

Erbr<strong>in</strong>gung von F<strong>in</strong>anzdienstleistungen, Gr<strong>und</strong>stücks- <strong>und</strong><br />

Wohnungswesen, Erbr<strong>in</strong>gung von freiberuflichen, wissenschaftlichen<br />

<strong>und</strong> technischen Dienstleistungen, Öffentliche<br />

Verwaltung, Erziehung <strong>und</strong> Unterricht, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Sozialwesen, Erbr<strong>in</strong>gung von sonstigen Dienstleistungen<br />

Adresse:<br />

Klubgartenstraße 6 | 38640 Goslar<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 53 21) 76-258<br />

Telefax (0 53 21) 76-99 258<br />

E-Mail frau<strong>und</strong>wirtschaft@landkreis-goslar.de<br />

www.landkreis-goslar.de/ko-stelle<br />

Goslar | 23


Aus der Praxis | HAMELN<br />

<strong>20</strong>11 von se<strong>in</strong>er schönsten Seite:<br />

<strong>Frauen</strong> aktivieren <strong>und</strong> Fachkräfte gew<strong>in</strong>nen im Weserbergland<br />

Es waren ehrenamtlich tätige <strong>Frauen</strong> aus Unternehmer<strong>in</strong>nennetzwerken<br />

<strong>und</strong> Gleichstellungsbeauftragte, die im Jahr <strong>20</strong>09<br />

mit der Idee e<strong>in</strong>er professionalisierten Förderung der regionalen<br />

<strong>Frauen</strong>erwerbtätigkeit bei der Weserbergland AG <strong>und</strong> den beteiligten<br />

Landkreisen offene Türen e<strong>in</strong>rannten.<br />

So konnte die jüngste Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

am 05. April <strong>20</strong>11 als Stabsstelle der Weserbergland AG <strong>und</strong><br />

deren Geschäftsstelle im HefeHof <strong>in</strong> Hameln mit r<strong>und</strong> 70 Gästen<br />

aus <strong>Wirtschaft</strong>, Politik <strong>und</strong> Verwaltung offiziell eröffnet werden.<br />

Das Besondere der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle ist, dass diese als<br />

B<strong>in</strong>deglied zwischen <strong>Wirtschaft</strong>, Arbeitsmarkt­Akteuren, Weiterbildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>und</strong> arbeitsuchenden <strong>Frauen</strong> für drei<br />

Landkreise verantwortlich ist. Ihr Wirkungskreis umfasst die<br />

Landkreise Schaumburg, Hameln­Pyrmont <strong>und</strong> Holzm<strong>in</strong>den <strong>und</strong><br />

erstreckt sich somit vom Soll<strong>in</strong>g bis zum Ste<strong>in</strong>huder Meer.<br />

Bei der Umsetzung der Aufgaben ergeben sich Informations­<br />

<strong>und</strong> Kommunikationsvorteile durch die Anb<strong>in</strong>dung an die<br />

Weserbergland AG, die sich der Förderung von <strong>Wirtschaft</strong>sstruktur<br />

<strong>und</strong> Beschäftigungsentwicklung verschrieben hat. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus werden die Erfahrungen <strong>und</strong> Kenntnisse der Netzwerkpartner<br />

im Rahmen der Regionalen Entwicklungskooperation<br />

(REK) genutzt. Mit der REK wird themen­ <strong>und</strong> projektorientiert<br />

die landkreisübergreifende Entwicklung des Weserberglandes<br />

gefördert. Die Partner stehen <strong>in</strong> direkter betrieblicher, beruflicher<br />

oder familienbezogener Verb<strong>in</strong>dung mit den im E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />

lebenden <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> deren Familien.<br />

24 | Hameln<br />

Die Projektleitung teilen sich die Diplom­Kauffrau Kirst<strong>in</strong> von<br />

Blomberg <strong>und</strong> die Regionalwissenschaftler<strong>in</strong> Lena Specht mit je<br />

e<strong>in</strong>er halben Stelle. Durch das Modell des Job­Shar<strong>in</strong>g können<br />

Qualifikation, Lebens­ <strong>und</strong> Berufserfahrungen beider <strong>Frauen</strong><br />

genutzt <strong>und</strong> das große E<strong>in</strong>satzgebiet besser abgedeckt werden.<br />

Mit welchen Herausforderungen sehen sich die Leiter<strong>in</strong>nen der<br />

neuen Ko­Stelle konfrontiert?<br />

Aufgr<strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>gen Bevölkerungsdichte <strong>und</strong> unterproportionalen<br />

E<strong>in</strong>kommenszuwächse ist besonders der südliche Teil des<br />

Wirkungskreises, Holzm<strong>in</strong>den, von dem demografischen Wandel<br />

maßgeblich betroffen. Sowohl die natürliche Bevölkerungsentwicklung,<br />

als auch die Abwanderungen von jungen Menschen<br />

aus Bildungs­ <strong>und</strong> Berufsgründen zeigen die Notwendigkeit von<br />

geme<strong>in</strong>samen Anstrengungen zur Ausschöpfung <strong>und</strong> B<strong>in</strong>dung<br />

<strong>in</strong>sbesondere des weiblichen Fachkräftepotenzials. Auch die<br />

dienstleistungsgeprägte <strong>Wirtschaft</strong>sstruktur mit überwiegend<br />

Kle<strong>in</strong>stbetrieben (bis 10 Beschäftigte) <strong>und</strong> der Auspendlerüberschuss<br />

stellen e<strong>in</strong>e große Herausforderung dar, die es im<br />

Verb<strong>und</strong> zu lösen gilt. Die Erwerbsbeteiligung der <strong>Frauen</strong> liegt<br />

weit unter dem Landesdurchschnitt <strong>und</strong> der Anteil der <strong>Frauen</strong><br />

<strong>in</strong> den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen (47%)<br />

besteht zu 90% aus Teilzeitarbeitsverhältnissen.<br />

Der geplante Aufbau des Unternehmensverb<strong>und</strong>es erfolgt <strong>in</strong><br />

Anlehnung an die vorhandenen Strukturen der Weserbergland<br />

AG. Unter dem Motto „Geme<strong>in</strong>sam – Stärken nutzen – Kompetenzen<br />

ausbauen – Fortschritt gestalten“ wird der Verb<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e


Plattform für den überbetrieblichen Austausch von Erfahrungen<br />

<strong>in</strong> der Personalpolitik schaffen <strong>und</strong> neue anfassbare Projekte für<br />

die Zukunft entwickeln <strong>und</strong> umsetzen. Kontakte <strong>und</strong> konkrete<br />

Gespräche mit Unternehmen im H<strong>in</strong>blick auf die Entwicklung<br />

von Qualifizierungsmaßnahmen während der Elternzeit <strong>und</strong> für<br />

die erfolgreiche Rückkehr s<strong>in</strong>d geplant.<br />

Mit dem Ziel möglichst viele <strong>Frauen</strong> im E<strong>in</strong>satzgebiet zu erreichen,<br />

organisiert die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle mit zahlreichen Akteur<strong>in</strong>nen<br />

bereits <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Städten Initiativtreffen<br />

für <strong>Frauen</strong>, die sich beruflich neu orientieren, wieder e<strong>in</strong>steigen<br />

oder weiterentwickeln wollen. So erfolgt Beratung, Qualifizierung<br />

<strong>und</strong> Vernetzung direkt am Wohnort <strong>und</strong> motiviert die<br />

Beteiligten aktiv neue Perspektiven für den Berufse<strong>in</strong>stieg oder<br />

–aufstieg zu suchen <strong>und</strong> zu entdecken.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> –<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sraum Weserbergland<br />

Träger:<br />

Weserbergland AG<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

19. Januar <strong>20</strong>11<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

Im Aufbau<br />

Adresse:<br />

HefeHof 8 | 31785 Hameln<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 51 51) 585-1005/1008<br />

Telefax (0 51 51) 585-1009<br />

E-Mail k.vonblomberg@weserberglandag.de<br />

l.specht@weserberglandag.de<br />

m.ahrens@weserberglandag.de<br />

www.frau-wirtschaft-weserbergland.de<br />

Hameln | 25


Aus der Praxis | HANNOVER<br />

Der Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> Hannover Region e.V. – e<strong>in</strong> lebendiges Netzwerk<br />

Das Verb<strong>und</strong>modell<br />

Der Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> Hannover Region e.V. (ÜBV e.V.)<br />

wurde am 21. April 1997 mit 13 Unternehmen gegründet <strong>und</strong><br />

hat derzeit 39 Mitglieder. Ziel des Verb<strong>und</strong>es ist es, <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

der Unternehmen zukunftsorientiert neue Wege zur<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong> Arbeitswelt zu entwickeln. Die<br />

Mitgliedsunternehmen profitieren hierbei vom Erfahrungsaustausch<br />

untere<strong>in</strong>ander ebenso wie von regelmäßigen Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Informationen r<strong>und</strong> um diese Themengebiete. Die<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> Beruf Region Hannover übernimmt<br />

die Geschäftsstellenarbeit <strong>und</strong> unterstützt die Betriebe<br />

dabei, mit familienorientierten Personalentwicklungskonzepten<br />

ihr Image als attraktiver regionaler Arbeitgeber zu stärken.<br />

Das Konzept der <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

enthält mit dem Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong> neben der Beratung<br />

von E<strong>in</strong>zelpersonen e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Element <strong>in</strong> dem Themengebiet<br />

der Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf, das das Thema direkt <strong>in</strong><br />

die Unternehmen transportiert. In diesem Zusammenschluss von<br />

Kle<strong>in</strong>­ <strong>und</strong> Mittelbetrieben können Maßnahmen zur Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Familie <strong>und</strong> Beruf <strong>und</strong> zur <strong>Frauen</strong>förderung entwickelt<br />

werden, die sonst nur <strong>in</strong> Großbetrieben umgesetzt werden. Aufgr<strong>und</strong><br />

der demographischen Entwicklung stehen Unternehmen<br />

heute bereits im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte. Arbeitgeber,<br />

die ihren Beschäftigten e<strong>in</strong> optimales Mite<strong>in</strong>ander von Beruf<br />

<strong>und</strong> Familie sowie persönlicher Qualifizierung ermöglichen,<br />

haben die besten Voraussetzungen, diesen Wettbewerb für sich<br />

zu entscheiden <strong>und</strong> Beschäftigte langfristig zu b<strong>in</strong>den.<br />

26 | Hannover<br />

In der Praxis bietet das Verb<strong>und</strong>modell dafür beispielsweise die<br />

Möglichkeit, dass <strong>Frauen</strong> während der Elternzeit „am Ball“ bleiben<br />

<strong>und</strong> Betriebe ihre Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen während der<br />

Familienphase weiter qualifizieren können.<br />

Was bietet der Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> Hannover Region e.V.<br />

sonst noch?<br />

Das Sommercamp<br />

Seit 1994 wird <strong>in</strong> Kooperation mit dem Team Gleichstellung<br />

Region Hannover e<strong>in</strong>e Ferienbetreuung für schulpflichtige K<strong>in</strong>der<br />

für die Beschäftigten der Verb<strong>und</strong>unternehmen organisiert. Bis<br />

zu 30 K<strong>in</strong>der werden von e<strong>in</strong>em kompetenten Team der Jugendhilfe<br />

mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teressanten Programm ganztägig betreut. Der<br />

Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> Hannover Region beteiligt sich an den<br />

Kosten zur Durchführung des Sommercamps.<br />

Betriebskita im Verb<strong>und</strong><br />

Derzeit haben sich mehrere Werbeagenturen zusammengeschlossen,<br />

um e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same K<strong>in</strong>dertagesstätte e<strong>in</strong>zurichten.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n führte die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle bei den Betrieben<br />

e<strong>in</strong>e Bedarfserhebung durch. Mit den Ergebnissen werden die<br />

weiteren Schritte geme<strong>in</strong>sam mit den zuständigen Ämtern <strong>und</strong><br />

Akteuren vorangetrieben. Dieses Projekt wird von der Geschäftsstelle<br />

begleitet.


Netzwerken im Verb<strong>und</strong><br />

Anlässe wie der jährliche Sommerempfang der <strong>Wirtschaft</strong>s­ <strong>und</strong><br />

Beschäftigungsförderung <strong>in</strong> der Pr<strong>in</strong>zenstraße 12, der traditionelle<br />

Handwerkerabend beim Schützenfest sowie Imageveranstaltungen<br />

e<strong>in</strong>zelner Verb<strong>und</strong>unternehmen bieten immer wieder<br />

gute Möglichkeiten zum Austausch <strong>und</strong> Netzwerken. Häufig<br />

entstehen bei diesen Anlässen neue Projektbeteiligungen <strong>und</strong><br />

geme<strong>in</strong>same Ideen. Bei e<strong>in</strong>er mehrtägigen Fahrt nach Brüssel<br />

mit Besuchen bei der Mittelstandsvere<strong>in</strong>igung, der Stoiber­Kommission,<br />

dem Europäischen Parlament <strong>und</strong> der Europäischen<br />

Kommission <strong>in</strong>formierten sich die Verb<strong>und</strong>unternehmen zum<br />

Thema „Was macht Brüssel für den Mittelstand?“.<br />

Fazit e<strong>in</strong>es Mitgliedes: „Der Verb<strong>und</strong> ist e<strong>in</strong> lebendiges Netzwerk<br />

geworden!“<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> Beruf<br />

Region Hannover<br />

Träger:<br />

Region Hannover<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. Januar 1996<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

21. April 1997<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

41 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Logistik, Dienstleistungen, Sparkassen, E<strong>in</strong>zelunternehmen,<br />

Personaldienstleister, private Bildungsanbieter, Steuerberatungen<br />

<strong>und</strong> andere<br />

Adresse:<br />

Vahrenwalder Straße 7 | 30165 Hannover<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (05 11) 616 23 541<br />

Telefax (05 11) 616 23 549<br />

E-Mail irene.stratmann@region-hannover.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-beruf-hannover.de<br />

www.hannover.de<br />

Hannover | 27


Aus der Praxis | HILDESHEIM<br />

Berufsrückkehr nach <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n –<br />

mit der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong> Hildesheim<br />

Seit Januar <strong>20</strong>08 gibt es <strong>in</strong> Hildesheim die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

„<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ <strong>in</strong> Trägerschaft der Ländlichen<br />

Erwachsenen bildung e.V..<br />

Bisher haben bereits mehr als 230 <strong>Frauen</strong> (<strong>und</strong> drei Männer <strong>in</strong><br />

der Elternzeit) die Beratung <strong>in</strong> Anspruch genommen. Flankiert<br />

wird das Beratungsangebot von e<strong>in</strong>em umfangreichen Kursprogramm<br />

aus den Bereichen EDV, Coach<strong>in</strong>g, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs zum<br />

Vorstellungsgespräch <strong>und</strong> Bus<strong>in</strong>essenglisch. Vielen <strong>Frauen</strong><br />

gelang durch diese Komb<strong>in</strong>ation der Wiedere<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> den<br />

Beruf.<br />

Hier e<strong>in</strong> persönlicher Bericht von Frau R. B. Jahrgang 1953<br />

über e<strong>in</strong>e Berufsrückkehr nach zwanzig <strong>Jahre</strong>n:<br />

28 | Hildesheim<br />

„Nachdem unsere beiden K<strong>in</strong>der ihr Studium aufgenommen<br />

hatten, wurde mir klar, dass ich me<strong>in</strong> Leben<br />

ändern musste. Ich hatte bisher me<strong>in</strong>en Mann beruflich<br />

unterstützt, so war ich zum<strong>in</strong>dest am Computer<br />

e<strong>in</strong>igermaßen versiert. Ich brauchte nun dr<strong>in</strong>gend<br />

e<strong>in</strong>e neue Herausforderung, um me<strong>in</strong>em Leben<br />

wieder mehr S<strong>in</strong>n zu geben. Mir fehlten Kolleg<strong>in</strong>nen,<br />

das Mite<strong>in</strong>anderarbeiten <strong>und</strong> das Zusammense<strong>in</strong> mit<br />

anderen Menschen. Von Beruf b<strong>in</strong> ich Fremdsprachenkorrespondent<strong>in</strong>,<br />

mit immerh<strong>in</strong> 11 <strong>Jahre</strong>n Berufserfahrung.<br />

Aber das ist <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> her.<br />

Re<strong>in</strong> zufällig las ich e<strong>in</strong>es Tages e<strong>in</strong>en Artikel von Frau<br />

Wolf, der Leiter<strong>in</strong> der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Hildesheim,<br />

über Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen. Das war e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>k<br />

des Schicksals. Sofort vere<strong>in</strong>barte ich e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong><br />

mit ihr. Schon von dem ersten Gespräch mit Frau Wolf<br />

war ich so begeistert, dass ich mich sofort zu e<strong>in</strong>igen<br />

Kursen anmeldete <strong>und</strong> me<strong>in</strong> Leben neu ordnete. Frau<br />

Wolf hat mir so unglaublich viel Mut gemacht, auf<br />

jeden Fall noch e<strong>in</strong>mal durchzustarten – auch mit 55 –<br />

so dass ich mit sehr viel Elan <strong>und</strong> Freude an diesen Kursen<br />

teilgenommen habe, wie z. B. e<strong>in</strong> Computer kursus<br />

über MS Office zur Auffrischung <strong>und</strong> Bus<strong>in</strong>ess Englisch.


Wie durch e<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er hatte ich bereits nach kurzer<br />

Zeit e<strong>in</strong> Vorstellungsgespräch <strong>und</strong> wenig später die<br />

Zusage, dass ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Woche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kl<strong>in</strong>ikum<br />

anfangen sollte. Die Übernahme der Vertretung des<br />

dortigen Chefarztsekretariates war natürlich e<strong>in</strong>e<br />

enorme Herausforderung für mich. Nach e<strong>in</strong>igen<br />

Monaten war ich so gut e<strong>in</strong>gearbeitet, dass dieser Job<br />

me<strong>in</strong> Traumjob geworden ist. Aber leider war er nur<br />

befristet.<br />

Auf e<strong>in</strong>e Vielzahl von Bewerbungen, bei denen ich<br />

stets von Frau Wolf fachlich <strong>und</strong> menschlich unterstützt<br />

wurde, bekam ich weitere E<strong>in</strong>ladungen zum<br />

Vorstellungsgespräch.<br />

Nach 2 Monaten Arbeitslosigkeit b<strong>in</strong> ich <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Reha­Kl<strong>in</strong>ik tätig <strong>und</strong> fühle mich auch dort sehr<br />

wohl. Leider ist auch dieser Vertrag wieder nur für<br />

1 Jahr befristet. Was danach kommt? Ich weiß es nicht.<br />

Aber es gibt ja die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle!“<br />

Der Erfolg der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle mit steigenden Beratungszahlen,<br />

Organisation von verlässlicher K<strong>in</strong>derbetreuung,<br />

Veranstaltungen r<strong>und</strong> um das Thema Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

Familie <strong>und</strong> Beruf <strong>und</strong> dem Ausbau des „Netzwerkes<br />

Familie <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> e.V.“, spricht für die Notwendigkeit<br />

dieser E<strong>in</strong>richtung – auch <strong>in</strong> den nächsten <strong>Jahre</strong>n.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Träger:<br />

Ländliche Erwachsenenbildung <strong>in</strong> Niedersachsen e.V.<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. Januar <strong>20</strong>08<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

11. November <strong>20</strong>08<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

27 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Bank, Verwaltungen, Dienstleistung, Pflege, Immobilien,<br />

Bildung, Mediz<strong>in</strong>, Werbung, Wohlfahrtsverbände, Rechtsanwälte<br />

Adresse:<br />

Bischof-Janssenstr. 31, 31134 Hildesheim<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 51 21) 309-3271<br />

Telefax (0 51 21) 309-3279<br />

E-Mail ok-stelle@leb.de<br />

www.ok-stelle.leb.de<br />

Hildesheim | 29


Aus der Praxis | LEER /AURICH<br />

E<strong>in</strong>e ganze Region packt mit an: Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf<br />

Mehr Chancengleichheit von <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männern im Erwerbsleben<br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Beruf Ostfriesland hat zwei<br />

Projektstandorte <strong>in</strong> den Landkreisen Leer <strong>und</strong> Aurich mit jeweils<br />

e<strong>in</strong>er Projektleitung. Beide Projektleiter<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Geschäftsführung<br />

<strong>und</strong> im Vorstand des Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong>es<br />

Ostfriesland e. V. tätig.<br />

Unter dem Motto „E<strong>in</strong>e ganze Region packt mit an“ s<strong>in</strong>d beide<br />

Standorte <strong>in</strong> regionale <strong>und</strong> überregionale <strong>Wirtschaft</strong>snetzwerke<br />

e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en, z. B. <strong>in</strong> die Wachstumsregion Ems­Achse im Rahmen<br />

der Fachkräfte<strong>in</strong>itiative „Familienfre<strong>und</strong>liche Ems­Achse“.<br />

Während die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle im Landkreis Aurich dem Amt<br />

der <strong>Wirtschaft</strong>sförderung <strong>und</strong> Kreisentwicklung zugeordnet ist,<br />

bündelt die <strong>Frauen</strong>­ <strong>und</strong> Familienförderung des Landkreises Leer<br />

<strong>in</strong> ihrer Abteilung mehrere gleichstellungspolitische Maßnahmen.<br />

Dazu gehören die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle, die Gleichstellungsbeauftragte<br />

<strong>und</strong> die Integrationsbeauftragte des Landkreises Leer.<br />

Im September <strong>20</strong>09 hat der Landkreis Leer diese Angebote an<br />

zentraler Stelle <strong>in</strong> der Innenstadt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Familienstützpunkt“<br />

zusammengefasst. Auch der Familienservice Weser Ems e. V. ist<br />

räumlich <strong>in</strong> den Familienstützpunkt <strong>in</strong>tegriert. Außerdem besteht<br />

e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit mit der Demographiebeauftragten<br />

des Landkreises Leer.<br />

Aufgr<strong>und</strong> Ihrer langjährigen Erfahrung, aber auch um die knappen<br />

Ressourcen <strong>in</strong> puncto Beratungszeit optimal zu nutzen, hat<br />

die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle verschiedene zielgruppenspezifische<br />

Beratungsmodelle entwickelt:<br />

30 | Leer/Aurich<br />

Der alle zwei Monate stattf<strong>in</strong>dende R<strong>und</strong>e Tisch schafft e<strong>in</strong>e<br />

verbesserte Kontaktdichte <strong>und</strong> Vernetzung von Wiedere<strong>in</strong>steiger<strong>in</strong>nen.<br />

In e<strong>in</strong>er offenen Teest<strong>und</strong>e werden zunächst Themen<br />

des Wiedere<strong>in</strong>stiegs besprochen. Am Ende erhalten die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

Gelegenheit, sich durch e<strong>in</strong>en Vortrag über e<strong>in</strong><br />

zukunftsweisendes Berufsfeld zu <strong>in</strong>formieren. Da der Inhalt des<br />

Vortrags vorher nicht angekündigt wird, werden auch <strong>Frauen</strong><br />

erreicht, die sich nicht von vornhere<strong>in</strong> für diese Branche <strong>in</strong>teressieren.<br />

Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen haben diese Art der Information<br />

sehr positiv angenommen. Aus diesem R<strong>und</strong>en Tisch ist e<strong>in</strong>e geschlossene<br />

Gruppe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sozialen Internet­Netzwerk hervorgegangen.<br />

E<strong>in</strong> großer Erfolg, denn viele Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> Ostfriesland s<strong>in</strong>d zurückhaltend gegenüber computerbasierten<br />

Netzwerken <strong>und</strong> der Arbeitplatzsuche über das Internet, obwohl<br />

dies ihre Chancen auf e<strong>in</strong>e Arbeitsstelle erheblich vergrößert.<br />

Im monatlichen Wechsel mit dem R<strong>und</strong>en Tisch f<strong>in</strong>det „Start<br />

up für Wiedere<strong>in</strong>steigerInnen“ statt. Das Angebot gibt allen<br />

Ratsuchenden Hilfestellung, e<strong>in</strong>e Strategie für ihren <strong>in</strong>dividuellen<br />

Wiedere<strong>in</strong>stieg zu entwickeln. In dieser Gruppenberatung<br />

werden <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Informationen über die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für die Berufsrückkehr vermittelt, die auch als Basis für e<strong>in</strong>e<br />

spätere E<strong>in</strong>zelberatung hilfreich s<strong>in</strong>d.<br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle hat auch eigene Sem<strong>in</strong>are, Vorträge<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen im Programm. Ca. 800 <strong>in</strong>teressierte <strong>Frauen</strong><br />

konnten sich beispielsweise auf Infobörsen für <strong>Frauen</strong> zum<br />

Thema „ Zurück <strong>in</strong> den Beruf“ <strong>in</strong> Aurich <strong>und</strong> <strong>in</strong> Leer über viel­


fältige Angebote im Bereich Qualifizierung, Coach<strong>in</strong>g, Existenzgründung,<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>und</strong> Altersversorgung an über 30<br />

Ständen <strong>in</strong>formieren.<br />

Für das Geschäftsgebiet der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle lässt sich<br />

feststellen, dass viele <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gfügiger Beschäftigung<br />

oder <strong>in</strong> schlecht bezahlten Teilzeitjobs tätig s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> somit der<br />

Weg <strong>in</strong> die Armutsfalle vorprogrammiert ist. <strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d sich<br />

ihrer prekären Situation oftmals nicht bewusst <strong>und</strong> lassen ihre<br />

brachliegenden Potentiale ungenutzt. De Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

wird diese Thematik zukünftig stärker <strong>in</strong> den Fokus nehmen.<br />

Auf große Resonanz stieß der von der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong><br />

<strong>und</strong> Beruf Ostfriesland <strong>in</strong> Aurich kostenlos angebotene Vortrag<br />

zum Thema „Rente“. Umfassend <strong>in</strong>formieren konnten sich<br />

<strong>Frauen</strong> über die Auswirkungen von Arbeitnehmertätigkeiten,<br />

400­Euro­Jobs, Eltern­, K<strong>in</strong>dererziehungs­ <strong>und</strong> Pflegezeiten sowie<br />

Arbeitslosigkeit auf die Rente. Zu weitere Themen wie Rente<br />

für Pflegepersonen, Ausgleich im Scheidungsfall <strong>und</strong> zusätzliche<br />

Altersversorgung nutzten die Teilnehmer<strong>in</strong>nen die fachk<strong>und</strong>ige<br />

R<strong>und</strong>e, um sich <strong>in</strong>dividuelle Fragen beantworten zu lassen.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Beruf<br />

Ostfriesland<br />

Träger:<br />

Landkreise Leer <strong>und</strong> Aurich<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

15. Dezember 1991<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

30. Juni 1993<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

89 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Ärzte, Banken, Dienstleistungen, Handel, Handwerk,<br />

Industrie, Institutionen, Pflege, Rechtsanwälte <strong>und</strong> Notare,<br />

Steuerberatung, Verbände/ Vere<strong>in</strong>e, Weiterbildungsträger<br />

Adresse Geschäftsstelle Leer:<br />

Mühlenstraße 135 | 26789 Leer<br />

Telefon (04 91) 99 90 28-24<br />

E-Mail roswitha.franke@lkleer.de<br />

Adresse Geschäftsstelle Aurich:<br />

Fischteichweg 7-13 | 26603 Aurich<br />

Telefon (0 49 41) 16-1662<br />

E-Mail johanne.janssen@landkreis-aurich.de<br />

www.familie-beruf-leer.de<br />

www.landkreis-aurich.de<br />

Leer/Aurich | 31


Aus der Praxis | LÜNEBURG/UELZEN<br />

Villa Lilliput, Kita Wigwam <strong>und</strong> Co. –<br />

e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n für K<strong>in</strong>der, Eltern <strong>und</strong> Unternehmen <strong>in</strong> Lüneburg <strong>und</strong> Uelzen<br />

Betriebsk<strong>in</strong>dergärten werden immer als erstes genannt, wenn es<br />

um Modelle zur Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie geht. Unternehmen<br />

haben jedoch häufig Bedenken, wenn sie an Kosten<br />

<strong>und</strong> Aufwand bei der E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er eigenen Kita denken.<br />

Deswegen engagieren sich vorwiegend größere Unternehmen<br />

mit 250 oder mehr Beschäftigten <strong>in</strong> diesem Bereich. Wie kle<strong>in</strong>e<br />

<strong>und</strong> mittlere Unternehmen verschiedene K<strong>in</strong>derbetreuungsmodelle<br />

<strong>in</strong> die Praxis umsetzen können, zeigen Mitglieder des<br />

Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong>es Lüneburg.Uelzen.<br />

Arbeitgeber, Personalleitungen <strong>und</strong> Beschäftigte wünschen<br />

sich flexiblere K<strong>in</strong>derbetreuung. Diese Interessensbek<strong>und</strong>ungen<br />

nahmen die Leiter<strong>in</strong>nen der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau & <strong>Wirtschaft</strong><br />

Lüneburg.Uelzen, ansässig <strong>in</strong> zwei Landkreisen, von ihren<br />

Unternehmensbesuchen mit. Die Versorgung mit Betreuungsplätzen<br />

<strong>und</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen war bei der E<strong>in</strong>richtung<br />

der Koord<strong>in</strong>ierungstelle <strong>20</strong>02 nicht ausreichend: Halbtagsplätze<br />

überwogen, Krippenbetreuung gab es wenig. Dadurch s<strong>in</strong>d die<br />

Beschäftigungsperspektiven von Eltern <strong>in</strong>sbesondere mit kle<strong>in</strong>en<br />

K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>geschränkt. E<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong> für die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

Lüneburg.Uelzen, verlässliche K<strong>in</strong>derbetreuung zu ihrem<br />

Schwerpunktthema zu machen.<br />

Mit e<strong>in</strong>er Befragung wurde der tatsächliche Bedarf an K<strong>in</strong>derbetreuung<br />

bei den Beschäftigten regionaler Unternehmen<br />

ermittelt. Die Ergebnisse belegten, dass die Ferienzeiten nicht<br />

gut abgedeckt waren, es an Informationen <strong>in</strong> den Unternehmen<br />

zu K<strong>in</strong>derbetreuungsmöglichkeiten <strong>und</strong> Regelungen mangelte,<br />

Flexibilität <strong>und</strong> Plätze für unter Dreijährige fehlten. Die Koordi­<br />

32 | Lüneburg/Uelzen<br />

nierungsstelle Frau & <strong>Wirtschaft</strong> setzte als erste Aktion e<strong>in</strong>en<br />

Dialog zum Thema K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>in</strong> Gang: Unternehmen,<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sverbände, Kommunen <strong>und</strong> Jugendhilfeträger für die<br />

Standorte Lüneburg <strong>und</strong> Uelzen mit Ihren unterschiedlichen Aktivitäten<br />

wurden an e<strong>in</strong>en Tisch geholt. Die Zielrichtung: Akteure<br />

zusammenbr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> Betreuungslücken schließen, um Fachkräfte<br />

<strong>in</strong> der Region zu b<strong>in</strong>den <strong>und</strong> zu gew<strong>in</strong>nen mit attraktiven<br />

Angeboten zur Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie.<br />

Die Netzwerke „K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>und</strong> familienfre<strong>und</strong>liche Arbeits­<br />

welt“ bestehen <strong>in</strong> Uelzen <strong>und</strong> Lüneburg bis zum heutigen Tag<br />

<strong>und</strong> bilden e<strong>in</strong>e Plattform zur E<strong>in</strong>richtung verschiedener Modelle<br />

der betrieblich unterstützten K<strong>in</strong>derbetreuung. Von der Ferienbetreuung<br />

Theaterwerkstatt über die Großtagespflege Villa Lilliput<br />

im Verb<strong>und</strong> dreier Kl<strong>in</strong>iken <strong>in</strong> Bad Bevensen bis zur Kita Wigwam<br />

mit Belegplätzen für Betriebe, die die Stiftung e<strong>in</strong>es Lüneburger<br />

Unternehmens errichten ließ. Alle an den E<strong>in</strong>richtungen beteiligten<br />

Unternehmen s<strong>in</strong>d Mitglieder im Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong><br />

Frau & <strong>Wirtschaft</strong> Lüneburg.Uelzen. Die Leiter<strong>in</strong>nen der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

übernahmen die Projektmoderation. Sie berieten<br />

die betrieblichen Partner bei der Konzeptentwicklung, stellten Kontakte<br />

zu den Behörden her, empfahlen geeignete Jugendhilfeträger.<br />

Die Realisierung von K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtungen alle<strong>in</strong> oder<br />

im Verb<strong>und</strong> mit anderen Unternehmen erfordert Kreativität,<br />

Engagement <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en langen Atem. Von der Planung bis zur<br />

E<strong>in</strong>richtung vergeht <strong>in</strong> der Regel mehr als e<strong>in</strong> Jahr. Neben den<br />

größeren Projekten unterstützt die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle mit<br />

Partnern vor Ort Verb<strong>und</strong>unternehmen <strong>in</strong> weiteren praktischen


K<strong>in</strong>derbetreuungsfragen. Die Partner s<strong>in</strong>d: Anbieter von Ferienbetreuungen,<br />

Tagespflegevere<strong>in</strong>e <strong>und</strong> das K<strong>in</strong>derhaus Hollerbusch,<br />

<strong>in</strong> dem ausschließlich flexible Betreuung angeboten wird.<br />

Unternehmen erhalten Unterstützung bei Bedarfsanalysen <strong>und</strong><br />

werden regelmäßig mit eigens aufbereiteten Infomaterialien wie<br />

dem jährlich recherchierten Ferienkatalog verlässlicher Betreuungsangebote<br />

versorgt.<br />

Diese Praxismodelle zeigen <strong>in</strong> der Region Lüneburg.Uelzen, dass<br />

betrieblich unterstützte K<strong>in</strong>derbetreuung auch für kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong><br />

mittlere Unternehmen machbar ist, mit Verb<strong>und</strong>lösungen, regionalen<br />

Netzwerken <strong>und</strong> der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle als Organisator<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> Prozessbegleiter<strong>in</strong>.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau & <strong>Wirtschaft</strong><br />

Lüneburg.Uelzen<br />

Träger:<br />

feffa e.V.<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. August <strong>20</strong>02<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

12. Juni <strong>20</strong>03<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

53 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Industrie, Dienstleistungen, Weiterbildung,<br />

Technische Entwicklung, F<strong>in</strong>anzwesen, Handwerk, Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />

Pflege, Verwaltung, Verkehrswesen<br />

Adresse Geschäftsstelle Lüneburg:<br />

Ilmenaustraße12 | 21335 Lüneburg<br />

Telefon (0 41 31) 303 968<br />

Telefax (0 41 31) 303 987<br />

E-Mail koord<strong>in</strong>ierungsstelle.lueneburg@feffa.de<br />

Adresse Geschäftsstelle Uelzen:<br />

Gudesstraße 44 | 29525 Uelzen<br />

Telefon (05 81) 97 12 615<br />

Telefax (05 81) 97 35 788<br />

E-Mail koord<strong>in</strong>ierungsstelle.uelzen@feffa.de<br />

www.koord<strong>in</strong>ierungsstellen-feffa.de<br />

Lüneburg/Uelzen | 33


Aus der Praxis | MEPPEN<br />

Megatrend demografischer Wandel – Mit dem Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong> Fachkräfte sichern<br />

Der Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> Landkreis Emsland e. V. versteht<br />

sich als Ideengeber, Berater <strong>und</strong> Vermittler <strong>in</strong> Sachen familienfre<strong>und</strong>licher<br />

Personalpolitik <strong>in</strong> der emsländischen <strong>Wirtschaft</strong>.<br />

Seit 19 <strong>Jahre</strong>n unterstützt die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong> beim Landkreis Emsland diesen <strong>Wirtschaft</strong>sverb<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> entwickelt praktikable Lösungen, die beiden Seiten nützen:<br />

den Mitgliedsbetrieben sowie den Müttern <strong>und</strong> Vätern, die <strong>in</strong><br />

diesen Betrieben arbeiten. Heute, da die demografische Entwicklung<br />

<strong>in</strong> Deutschland nach neuen, wirksamen Wegen zum<br />

Gew<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Erhalt von Arbeitkräften ruft, bekommt die Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Beruf <strong>und</strong> Familie e<strong>in</strong>e neue gesellschaftspolitische<br />

Dimension.<br />

Fast 90 emsländische Betriebe – Handwerker <strong>und</strong> Dienstleister,<br />

kommunale <strong>und</strong> soziale Arbeitgeber, Industriebetriebe <strong>und</strong> Freiberufler<br />

– haben s<strong>in</strong>d bisher im Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong> Landkreis<br />

Emsland e.V. zusammen geschlossen. Acht von ihnen s<strong>in</strong>d<br />

von der B<strong>und</strong>esfamilienm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> im Zuge des audits „beruf<strong>und</strong>familie“<br />

mit dem begehrten Zertifikat ausgezeichnet worden.<br />

Das Thema „Demografischer Wandel“ zieht sich seit <strong>20</strong>04 wie<br />

e<strong>in</strong> roter Faden durch die Verb<strong>und</strong>arbeit der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle.<br />

In den öffentlichen „UnternehmerInfotagen“ des Überbetrieblichen<br />

Verb<strong>und</strong>es (ÜBV) referierten Experten aus <strong>Wirtschaft</strong>,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Politik alljährlich zu Themen <strong>in</strong>novativer Personalentwicklung.<br />

Dabei g<strong>in</strong>g es z.B. um „Graubärte <strong>und</strong> Grünschnäbel“<br />

(Mart<strong>in</strong> Lennartz, strategische Unternehmensplanung<br />

34 | Meppen<br />

Bertelsmann), „Betriebliche Väterförderung als Innovationspotenzial<br />

im Unternehmen“ (Volker Baisch, Vaeter e.V. Hamburg)<br />

<strong>und</strong> immer wieder die Frage nach wirksamen Strategien gegen<br />

den Fachkräftemangel:<br />

„Und wie arbeiten Sie Morgen?“ fragte <strong>20</strong>10 Professor Helmut<br />

Schneider vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik<br />

(FFP) der Universität Münster <strong>und</strong> der Ste<strong>in</strong>beis­Hochschule<br />

Berl<strong>in</strong>.<br />

<strong>20</strong>11 referierte Prof. Dr. Olesch, (Phoenix Contact, Top Arbeitgeber<br />

<strong>20</strong>10) zum „Employer Brend<strong>in</strong>g – Die Marke Arbeitgeber im<br />

Wettbewerb um Fachkräfte“<br />

E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt der Verb<strong>und</strong>arbeit ist seit <strong>20</strong>09<br />

das Thema Vere<strong>in</strong>barkeit von Pflege <strong>und</strong> Beruf. Neben e<strong>in</strong>em<br />

„R<strong>und</strong>en Tisch“ mit Vertretern aus Mitgliedsbetrieben des<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesens <strong>und</strong> der ambulanten <strong>und</strong> stationären Pflege,<br />

gibt es hierzu seit <strong>20</strong>10 e<strong>in</strong>en jährlichen regionalen Erfahrungsaustausch.<br />

Hier werden konkrete betriebliche Maßnahmen zur<br />

besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von Pflege <strong>und</strong> Beruf <strong>in</strong> den Mitgliedsbetrieben<br />

vorgestellt, Erfahrungen erörtert <strong>und</strong> diskutiert. Dieser<br />

Erfahrungsaustausch resultiert aus e<strong>in</strong>er Unternehmerbefragung<br />

des Verb<strong>und</strong>es zum Thema „Vere<strong>in</strong>barkeit von Pflege <strong>und</strong> Beruf“<br />

aus dem Januar <strong>20</strong>10. E<strong>in</strong> weiteres Ergebnis dieser Befragung<br />

ist e<strong>in</strong>e Weiterbildungsreihe „Kompetenztra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Pflege“<br />

für Beschäftigte aus den Mitgliedsbetrieben, die im September<br />

<strong>20</strong>11 startete.


Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> Überbetrieblicher<br />

Verb<strong>und</strong> haben erkannt, dass zur Lösung der demografisch<br />

bed<strong>in</strong>gten Probleme e<strong>in</strong>e enge E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Betroffenen<br />

erforderlich <strong>und</strong> hilfreich ist.<br />

Diesem Gr<strong>und</strong>satz ist man auch beim Zukunftsthema „Junge<br />

Fachkräfte gew<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> b<strong>in</strong>den“ treu geblieben. Das aktuellen<br />

Projekt fragt nach der Zukunft der Arbeitswelt aus Sicht der<br />

Nachwuchskräfte <strong>in</strong> den Mitgliedsbetrieben. Durch das Innovationsspiel<br />

„Jugend denkt Zukunft“, e<strong>in</strong>er Initiative der deutschen<br />

<strong>Wirtschaft</strong>, werden die Mitgliedsunternehmen erfahren, wie<br />

junge Fachkräfte die Zukunft der Arbeitswelt <strong>20</strong>30 im Emsland<br />

sehen. Der Führungsnachwuchs entwickelt dazu konkrete<br />

Konzepte, wie die Region Emsland auch für junge Fachkräfte<br />

attraktiv bleibt.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Landkreis Emsland<br />

Träger:<br />

Landkreis Emsland<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

19. September 1992<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

28. März 1993<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

87 Betriebe<br />

Branchen:<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sbetriebe , Banken, Krankenhäuser, Steuerberater/RA,<br />

Öffentlicher Dienst, heilpäd. E<strong>in</strong>richtungen,<br />

Pflegee<strong>in</strong>richtungen, Bildungsträger, Sonstige<br />

Adresse:<br />

Ordeniederung 1 | 49716 Meppen<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 59 31) 44 1577<br />

Telefax (0 59 31) 39 44 1577<br />

E-Mail ursula.voss@emsland.de<br />

www.emsland.de<br />

Meppen | 35


Aus der Praxis | NIENBURG<br />

„Machen Sie, dass Sie weiter kommen!“<br />

frau+wirtschaft unterwegs im Landkreis Nienburg<br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle frau+wirtschaft im Landkreis Nienburg<br />

war längst fällig – <strong>und</strong> g<strong>in</strong>g <strong>20</strong>10 endlich als <strong>20</strong>. Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

<strong>in</strong> Niedersachsen an den Start. Um möglichst viele<br />

<strong>Frauen</strong> (<strong>und</strong> Männer) gleich zu Beg<strong>in</strong>n über uns <strong>und</strong> unsere<br />

Angebote im strukturschwachen Flächenlandkreis Nienburg zu<br />

<strong>in</strong>formieren, g<strong>in</strong>gen wir „auf Tour“ – mit e<strong>in</strong>em knallroten Bus<br />

als Info­Mobil <strong>in</strong> jeden Zipfel des Landkreises – <strong>und</strong> stellten uns<br />

vor!<br />

Zwei Wochen lang waren wir im September <strong>20</strong>10 täglich<br />

unterwegs <strong>und</strong> fuhren an jedem Werktag drei unterschiedliche<br />

Stationen an. Morgens zwischen 7.15 – 9.00 Uhr <strong>und</strong> mittags<br />

zwischen 11.30 – 13.30 Uhr, <strong>in</strong> der sogenannten „Br<strong>in</strong>g­ <strong>und</strong><br />

Abholzeit“, postierten wir uns an e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dertagesstätte <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>formierten Mütter ­ <strong>und</strong> Väter. Am Info­Mobil waren große<br />

bunte Magnettafeln mit plakativen Sprüchen angebracht,<br />

die weith<strong>in</strong> <strong>in</strong>s Auge fielen: „Machen Sie, dass Sie weiter<br />

kommen!“ – „Erste Schritte gehen“ – „<strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d das Plus<br />

im Landkreis Nienburg“ ­ „Wir begleiten Sie beim beruflichen<br />

(Wieder)E<strong>in</strong>stieg!“.<br />

In der Zwischenzeit machten wir <strong>in</strong> der Regel Station vor e<strong>in</strong>em<br />

E<strong>in</strong>kaufszentrum, um dort <strong>Frauen</strong> unserer Zielgruppen anzusprechen,<br />

die zu dieser Zeit mit E<strong>in</strong>käufen beschäftigt waren. Viele<br />

Fragen landeten bei uns an: nach Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong><br />

Beruf, zu Rückkehrmöglichkeiten nach der Familienpause – <strong>und</strong><br />

zu Weiterbildung <strong>und</strong> Qualifizierung oder Neuorientierung <strong>und</strong><br />

Existenzgründung. Informationen <strong>und</strong> Kurzberatungen erhielten<br />

36 | Nienburg<br />

die <strong>Frauen</strong> direkt am Infomobil – zu <strong>in</strong>tensiveren Beratungen<br />

wurden Term<strong>in</strong>e verabredet <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

frau+wirtschaft e<strong>in</strong>geladen – oder auch zu konkreten Veranstaltungen.<br />

Die Infomobil­Tour hatten wir im Vorfeld mit Plakaten <strong>und</strong> Flyern<br />

<strong>in</strong>tensiv im gesamten Landkreis beworben <strong>und</strong> publik gemacht:<br />

Über K<strong>in</strong>dertagesstätten wurden unsere Info­Flyer direkt an<br />

Eltern verteilt, an unterschiedlichsten öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen<br />

(Banken, Geschäfte, usw.) hängten wir Plakate mit den Standorten<br />

des Infomobils, mit Term<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Uhrzeiten auf. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus wurde die Infomobil­Tour sowohl im Vorfeld als auch im<br />

Verlauf der Tour engagiert durch die lokale Presse begleitet <strong>und</strong><br />

durch unsere eigenen Verteiler <strong>und</strong> die unserer MultiplikatorInnen<br />

beworben.<br />

Insgesamt fuhren wir 26 Orte/Geme<strong>in</strong>den an <strong>und</strong> konnten mehr<br />

als 800 <strong>Frauen</strong> (<strong>und</strong> Männer) <strong>in</strong>formieren. An jeder Station<br />

besuchten uns ganz gezielt <strong>in</strong>teressierte <strong>Frauen</strong>, um sich zu<br />

<strong>in</strong>formieren oder – im Info­Mobil – beraten zu lassen, aber auch<br />

Väter <strong>in</strong> Elternzeit schauten vorbei. Der Erfolg der Tour zeigte<br />

sich besonders im Nachklang: die Anfrage nach Beratungen <strong>und</strong><br />

die Teilnahme an Bildungsangeboten stieg im Oktober/November<br />

<strong>20</strong>10 erheblich an – <strong>und</strong> auch der Bekanntheitsgrad der<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle frau+wirtschaft erweiterte sich mit dieser<br />

Tour enorm. Mit unseren leuchtend grünen Westen wurden<br />

wir unterwegs von vielen wahrgenommen – <strong>und</strong> noch Monate<br />

später auf die Infomobil­Tour angesprochen.


Erfolg <strong>und</strong> die Nachhaltigkeit der Tour machten deutlich, wie<br />

wichtig es <strong>in</strong> unserem Flächenlandkreis ist, diese Tour regelmäßig<br />

zu wiederholen – auch zu den bisher noch nicht angefahrenen<br />

Orten – als aufsuchende Beratung (Outdoor­Beratung) im<br />

H<strong>in</strong>blick auf <strong>Frauen</strong>, die weniger mobil s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> nicht selbstverständlich<br />

zu jeder Zeit <strong>in</strong> die Kreisstadt kommen können.<br />

Und wir s<strong>in</strong>d ganz sicher, dass engagierte Unternehmen auch<br />

beim nächsten Mal e<strong>in</strong>en Bus als „Info­Mobil“ zu guten Konditionen<br />

zur Verfügung stellen!<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle frau+wirtschaft<br />

im Landkreis Nienburg<br />

Träger:<br />

Vere<strong>in</strong> Niedersächsischer Bildungs<strong>in</strong>itiativen e.V.<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. Februar <strong>20</strong>10<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

21. Juni <strong>20</strong>11<br />

(14 Gründungsmitglieder aus Branchenmix)<br />

Adresse:<br />

Neue Straße 33 | 31582 Nienburg<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 50 21) 922 919 5<br />

Telefax (0 50 21) 922 919 8<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@frau-<strong>und</strong>-wirtschaft-ni.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-wirtschaft-ni.de<br />

Nienburg | 37


Aus der Praxis | NORDHORN<br />

<strong>Frauen</strong>förderung – über Grenzen h<strong>in</strong>weg<br />

Die Grafschaft Bentheim hat als e<strong>in</strong>e deutsch – niederländische<br />

Grenzregion gegenwärtig <strong>und</strong> auch <strong>in</strong> Zukunft Modellcharakter<br />

für das wirtschaftliche, soziale <strong>und</strong> kulturelle Zusammenwachsen<br />

der Menschen <strong>in</strong> der Europäischen Union. Grenzüberschreitende<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> der Umgang mit Menschen anderer Kultur­ <strong>und</strong><br />

Sprachräume nehmen für Betriebe <strong>und</strong> für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

ständig zu. Diesseits <strong>und</strong> jenseits der Grenzen kann viel vone<strong>in</strong>ander<br />

gelernt werden.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

s<strong>in</strong>d die Agentur für Arbeit, die EUREGIO <strong>und</strong> das Grafschafter<br />

Jobcenter beratend <strong>und</strong> <strong>in</strong>formierend bemüht, sich dem Bedarf<br />

<strong>und</strong> den Fragen beiderseits der Grenze zu stellen. Fragen, die<br />

sich für Interessierte ergeben, s<strong>in</strong>d vor allem steuerlicher <strong>und</strong><br />

sozialversicherungsrechtlicher Art. Ebenso besteht e<strong>in</strong> hoher<br />

Bedarf an dem Erwerb der niederländischen Sprache. Die Koordi<br />

nierungsstelle bietet <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Kooperation mit verschiedenen<br />

Institutionen bedarfsgerechte Bildungsangebote an z.B. niederländische<br />

Sprachkurse, damit e<strong>in</strong> grenzüberschreitendes Arbeiten<br />

vere<strong>in</strong>facht wird.<br />

Aber auch der Umgang mit den niederländischen Geschäftsgewohnheiten<br />

will gelernt se<strong>in</strong>: In der sogenannten „Polderkultur“<br />

werden Abschlüsse beispielsweise erst dann getätigt, wenn<br />

jeder se<strong>in</strong>e Stellungnahme abgegeben hat – e<strong>in</strong> Verfahren, das<br />

auf Ausländer oft ziellos <strong>und</strong> umständlich wirkt. In mehreren<br />

Modulen lernen <strong>Frauen</strong>, <strong>in</strong>terkulturelle Fettnäpfchen zu umschiffen<br />

<strong>und</strong> erhalten Insidertipps zu den Besonderheiten der<br />

niederländischen Geschäftskommunikation. Auch der Umgang<br />

38 | Nordhorn<br />

mit Hierarchien <strong>und</strong> den Verantwortlichkeiten bei Projektarbeit<br />

spielt <strong>in</strong> diesem Zusammenhang e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> beim Landkreis<br />

Grafschaft Bentheim ist bei der <strong>Wirtschaft</strong>sförderung angegliedert.<br />

Anfang <strong>20</strong>11 ist die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

<strong>in</strong> das Kompetenzzentrum <strong>Wirtschaft</strong> (NINO­Hochbau)<br />

umgezogen. Dort s<strong>in</strong>d r<strong>und</strong> 40 Unternehmen angesiedelt <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>sgesamt drei Diszipl<strong>in</strong>en des Landkreises machen sich für den<br />

Standort Grafschaft Bentheim stark: die klassische <strong>Wirtschaft</strong>sförderung,<br />

die dort angegliederte Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>und</strong> das<br />

neu geschaffene Grafschafter Unternehmerbüro, welches zur<br />

Beschleunigung von Verwaltungs­ <strong>und</strong> Genehmigungsverfahren<br />

mit besonderen Vollmachten ausgestattet ist. Das Kompetenzzentrum<br />

ist somit e<strong>in</strong>e gute Adresse für die kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> mittelständischen<br />

Unternehmen der Region. Seit 1999 sorgen die<br />

Betriebe als Mitglieder im Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong> Region<br />

Grafschaft Bentheim e.V. auch selbst dafür, dass sich die Familienfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

<strong>und</strong> die Bed<strong>in</strong>gungen der Vere<strong>in</strong>barkeit von<br />

Familie <strong>und</strong> Beruf <strong>in</strong> der Region stetig verbessern. In bewährter<br />

Zusammenarbeit der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle mit dem Überbetrieblichen<br />

Verb<strong>und</strong> <strong>und</strong> der <strong>Wirtschaft</strong>sförderung sollen für die<br />

Zukunft Fach­ <strong>und</strong> Führungskräfte für die Grafschaft Bentheim<br />

gewonnen werden.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die Bereitstellung von<br />

Dienstleistungen r<strong>und</strong> um das Thema Familie <strong>und</strong> Beruf. E<strong>in</strong><br />

Thema, das auch die landkreisübergreifende Fachkräfte<strong>in</strong>itiative<br />

„Ems­Achse, beste Köpfe – beste Chancen“ beschäftigt. Das


Engagement der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>in</strong> der Wachstumsregion<br />

Ems­Achse hat <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht bereits konkrete Ergebnisse vorzuweisen:<br />

Geme<strong>in</strong>sam ist das Modellprojekt „Notfallbetreuung“<br />

entstanden. Der Service von Unternehmen für Arbeitnehmer<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen gewährleistet, dass bei e<strong>in</strong>em Ausfall<br />

der K<strong>in</strong>derbetreuung e<strong>in</strong> kompetenter Ersatz durch e<strong>in</strong>e qualifizierte<br />

Tagesmutter gestellt wird. E<strong>in</strong> Anruf genügt <strong>und</strong> spätestens<br />

nach zwei St<strong>und</strong>en ist die Betreuungskraft am gewünschten<br />

Ort. Für die Inanspruchnahme schließt das <strong>in</strong>teressierte Unternehmen<br />

mit dem Landkreis Grafschaft Bentheim e<strong>in</strong>e schriftliche<br />

Vere<strong>in</strong>barung (<strong>in</strong> Kooperation mit der Ems­Achse).<br />

Erste Ansprechpartner<strong>in</strong> für die Unternehmen: natürlich die<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Träger:<br />

Landkreis Grafschaft Bentheim<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. Dezember 1996<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

11. Februar 1998<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

42 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Verarbeitendes Gewerbe (Ernährung,<br />

Textil), Handel, Kredit- <strong>und</strong> Versicherungsgewerbe,<br />

freiberufliche Dienstleistungen, Öffentliche Verwaltung,<br />

Erziehung <strong>und</strong> Unterricht, Ges<strong>und</strong>heitswesen, Apotheken,<br />

Sozialwesen, Sonstige öffentl. u. persönl. Dienstleistungen<br />

Adresse (Besucher):<br />

NINO-Allee 11 | 48529 Nordhorn<br />

Adresse (Post):<br />

van-Delden-Straße 1–7 | 48529 Nordhorn<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 59 21) 96-2302/2303<br />

Telefax (0 59 21) 96 55-302/303<br />

E-Mail chance@grafschaft.de<br />

www.koord<strong>in</strong>ierungsstelle-chance.de<br />

Nordhorn | 39


Aus der Praxis | OSNABRÜCK<br />

Von der Beratung bis zum Arbeitsplatz – zurück <strong>in</strong> qualifizierte Erwerbsarbeit<br />

R<strong>und</strong> 3000 <strong>Frauen</strong> haben <strong>in</strong> der 15jährigen Tätigkeit der Koor­<br />

d<strong>in</strong>ierungsstelle Frau & Betrieb die Möglichkeit zur Beratung <strong>in</strong><br />

Anspruch genommen. Sie <strong>in</strong>formierten sich <strong>in</strong> Gruppen­ oder<br />

E<strong>in</strong>zelberatung sowohl am Standort Osnabrück als auch bei den<br />

angebotenen Beratungstagen der E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Landkreisgeme<strong>in</strong>den.<br />

Die Anlässe für e<strong>in</strong> Gespräch s<strong>in</strong>d vielfältig <strong>und</strong><br />

reichen von e<strong>in</strong>er ersten Orientierung, über Fortbildungs­ oder<br />

Existenzgründungswünsche bis h<strong>in</strong> zur Unterstützung bei der<br />

Zusammenstellung von Bewerbungsunterlagen. Anspruch der<br />

Kostelle ist es, bei ihrer Beratungstätigkeit immer die spezifische<br />

Lebenssituation der Ratsuchenden <strong>in</strong> den Mittelpunkt zu stellen.<br />

Seit e<strong>in</strong>igen <strong>Jahre</strong>n führt die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle e<strong>in</strong>e Arbeitsver­<br />

mittlungskartei, <strong>in</strong> die <strong>in</strong>teressierte <strong>Frauen</strong> nach e<strong>in</strong>em persönlichen<br />

Gespräch aufgenommen werden, um <strong>in</strong> die Betriebe des Verb<strong>und</strong>es<br />

vermittelt werden zu können. Für den Großteil der <strong>Frauen</strong> ist<br />

bei der Suche nach e<strong>in</strong>em Arbeitsplatz e<strong>in</strong>e Teilzeitstelle das Ziel.<br />

Im Laufe der langjährigen Beratungstätigkeit lässt sich e<strong>in</strong> Wandel<br />

bei den Anliegen der Ratsuchenden feststellen. In den ersten<br />

<strong>Jahre</strong>n wurden mehrheitlich allgeme<strong>in</strong>e Informationen <strong>und</strong> berufliche<br />

Orientierungshilfen angefragt. Inzwischen kommen viele<br />

<strong>Frauen</strong> mit klaren Fragen <strong>in</strong> Bezug auf ihr Erwerbsleben <strong>in</strong> die<br />

Beratung. Besonders das Thema „Bewerbung“ ist <strong>in</strong> den Fokus<br />

gerückt: Gewünscht wird konkrete Hilfestellung bei der Erstellung<br />

von Bewerbungsunterlagen <strong>und</strong> ­strategien. Die Ko­Stelle<br />

entwirft mit den Stellenanwärter<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong> übersichtlich aufbereitetes<br />

Berufsprofil, damit sich Personalverantwortliche auf e<strong>in</strong>en<br />

Blick e<strong>in</strong> möglichst konkretes Bild von der Bewerber<strong>in</strong> machen<br />

können. Als hilfreich empf<strong>in</strong>den viele <strong>Frauen</strong> auch die konkrete<br />

Vorbereitung auf e<strong>in</strong> Vorstellungsgespräch.<br />

40 | Osnabrück<br />

Zwei erfolgreiche Beratungsverläufe sollen hier kurz vorgestellt<br />

werden:<br />

Frau Mart<strong>in</strong>a T., 46 <strong>Jahre</strong>, Industriekauffrau, sucht berufliche<br />

Orientierung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Vollzeitstelle, ihre vorherigen Bewerbungsschreiben<br />

führten nicht zum erwünschten Erfolg<br />

Mitte November <strong>20</strong>09 fand die Erstberatung mit Schwerpunkt<br />

Standortbestimmung, Selbstanalyse, Bewerbungsstrategien<br />

statt. Im Laufe der nächsten Monate konnte die Ko­Stelle im<br />

Rahmen von zwei weiteren Gesprächen Frau T. Arbeitsplätze <strong>in</strong><br />

Verb<strong>und</strong>unternehmen als Büro/Verwaltungskraft <strong>und</strong> als Chefsekretär<strong>in</strong>/Assistenz<br />

anbieten. Aufgr<strong>und</strong> des Interesses von Frau T.<br />

an letztgenannter Stelle wurden beim nächsten Term<strong>in</strong> Anschreiben<br />

<strong>und</strong> Lebenslauf für das Arbeitsplatzangebot überarbeitet.<br />

Frau T. erhielt Informationen zum Arbeitgeber. Nach e<strong>in</strong>em<br />

erfolg reich durchlaufenen Bewerbungsverfahren konnte Frau T.<br />

am 01.12.<strong>20</strong>10 ihre neue Stelle antreten. Im April <strong>20</strong>11 erhielt<br />

die Kostelle die Rückmeldung: „Hier habe ich me<strong>in</strong>en Traumarbeitsplatz<br />

gef<strong>und</strong>en!“.<br />

Frau Margret R., 41<strong>Jahre</strong>, zwei K<strong>in</strong>der, Personalkauffrau, z.Zt.<br />

freiberufliche Dozent<strong>in</strong> bei Bildungsträger, sucht versicherungspflichtige<br />

Teilzeitstelle nach Familienphase <strong>in</strong> fachgerechter<br />

Position.<br />

Bereits im ersten Beratungsgespräch im November <strong>20</strong>09 konnte<br />

die Ko­Stelle mit Frau R. e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuellen Standortbestimmung<br />

erarbeiten, Bewerbungsstrategien überlegen <strong>und</strong> die persönlichen<br />

Unterlagen optimieren. Außerdem sollte Frau R. an e<strong>in</strong>er Fortbildung<br />

im Bereich „Personal“ teilnehmen.


Zur Teilnahme von Frau R. kam es jedoch nicht mehr: Erfreulicherweise<br />

entsprach das im nächsten Gespräch von der Ko­Stelle<br />

präsentierte Arbeitsplatzangebot „Verwaltungskraft/ Personalwesen“<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verb<strong>und</strong>betrieb genau ihren Vorstellungen.<br />

Frau R. wurde ausgewählt <strong>und</strong> hatte bereits fünf Wochen nach<br />

dem Erstgespräch e<strong>in</strong>en neuen Arbeitplatz. Rückmeldung von<br />

Frau R. (April <strong>20</strong>11): „ Fühle mich wohl im Team <strong>und</strong> entwickle<br />

mich kont<strong>in</strong>uierlich beruflich weiter“.<br />

Was <strong>Frauen</strong> an der Beratung durch die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

besonders schätzen:<br />

° die <strong>in</strong>dividuelle <strong>und</strong> ausreichend lange Beratungsdauer<br />

° das empathische Beratungsklima<br />

° die <strong>in</strong>tensive <strong>und</strong> konkrete Unterstützung<br />

zum Bewerbungsverfahren<br />

Was Verb<strong>und</strong>unternehmen an der Vermittlung durch die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

besonders schätzen:<br />

° die passgenaue Empfehlung an die Betriebe/Vorauswahl<br />

der Bewerber<strong>in</strong>nen<br />

° die zeitnahe, kurzfristige Vermittlung<br />

° die gute Vorbereitung der Bewerber<strong>in</strong>nen auf<br />

das Bewerbungsverfahren<br />

° die kostenfreie Vermittlung<br />

Fazit:<br />

Die professionelle Unterstützung der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

erleichtert die Arbeitsplatzsuche für <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> die Arbeitsplatzbesetzung<br />

<strong>in</strong> den Betrieben. Beide Seiten profitieren vom<br />

vielseitigen Angebot der Kostelle: E<strong>in</strong>e echte w<strong>in</strong>­w<strong>in</strong>­Situation!<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> Betrieb e.V.<br />

Träger:<br />

Handwerkskammer Osnabrück-Emsland,<br />

Katholische Familien-Bildungsstätte e.V. Osnabrück,<br />

Stadt <strong>und</strong> Landkreis Osnabrück<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. Januar 1996<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

10. Dezember 1996<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

74 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Stationärer <strong>und</strong> ambulanter Pflegebereich, Wohlfahrtsverbände,<br />

Handwerk, Handel, Industrie, Dienstleistungsunternehmen,<br />

Rechtsanwaltbüros/Steuerberatung, Banken,<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

Adresse:<br />

Bierstraße 17/18 | 49074 Osnabrück<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (05 41) 2 70 26<br />

Telefax (05 41) 2 70 45<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@frau-<strong>und</strong>-betrieb-os.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-betrieb-os.de<br />

Osnabrück | 41


Aus der Praxis | SOLTAU<br />

Durch kulturelle Vielfalt zum Erfolg im Heidekreis<br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau & <strong>Wirtschaft</strong> Heidekreis hat sich<br />

seit der Gründung im Jahr 1998 im ehemaligen Landkreis Soltau­<br />

Fall<strong>in</strong>gbostel als feste Institution für Berufsrückkehrende <strong>und</strong> als<br />

Partner<strong>in</strong> für familienfre<strong>und</strong>liche Personalpolitik etabliert. In der<br />

EU­Förderperiode <strong>20</strong>07 – <strong>20</strong>13 wurde die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

durch die besonderen Förderungbed<strong>in</strong>gungen im Konvergenzgebiet<br />

mit e<strong>in</strong>er Koord<strong>in</strong>ierungsstellePlus personell verstärkt.<br />

Nicht zuletzt durch diese personelle Aufwertung ist es gelungen,<br />

e<strong>in</strong>erseits das Beratungsangebot dem wirklichen Bedarf anzupassen<br />

<strong>und</strong> anderseits den Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong> Familie<br />

& Beruf e.V. (ÜBV) zu e<strong>in</strong>em lebendigen Netzwerk mit über 100<br />

familienfre<strong>und</strong>lichen Unternehmen weiterzuentwickeln.<br />

<strong>Frauen</strong> mit Zuwanderergeschichte<br />

Unter den Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen, die sich nach der Familienphase<br />

beraten lassen, um gut vorbereitet <strong>in</strong> die Erwerbstätigkeit<br />

zurückkehren zu können, s<strong>in</strong>d natürlich auch <strong>Frauen</strong> ausländischer<br />

Herkunft. Häufig verfügen sie über e<strong>in</strong> abgeschlossenes<br />

Studium oder e<strong>in</strong>e Berufsausbildung. Dennoch arbeiten diese<br />

sehr gut qualifizierten <strong>Frauen</strong> oft für wenig Geld als Hilfskraft<br />

<strong>in</strong> Deutschland, da ihre berufliche Qualifikation <strong>in</strong> Deutschland<br />

nicht anerkannt ist.<br />

Um den <strong>Frauen</strong> e<strong>in</strong>e Vernetzungsplattform zu bieten <strong>und</strong> vor<br />

ihrem <strong>in</strong>ternationalen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> geme<strong>in</strong>sam Ideen zur Berufsrückkehr<br />

zu entwickeln, bietet die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle regelmäßig<br />

stattf<strong>in</strong>dende Gesprächskreise an. Die <strong>Frauen</strong> f<strong>in</strong>den hier e<strong>in</strong>en<br />

geschützten Rahmen, um sich über Erahrungen im H<strong>in</strong>blick auf<br />

42 | Soltau<br />

e<strong>in</strong>e Anerkennung ihres beruflichen Abschlusses, Optimierung<br />

ihrer Qualifizierung <strong>und</strong> die Bewältigung von sprachlichen Hürden<br />

auszutauschen.<br />

Zurzeit werden <strong>Frauen</strong> aus 12 Ländern von der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

betreut. Kaum e<strong>in</strong>e der beruflich hoch qualifizierten <strong>Frauen</strong><br />

hat e<strong>in</strong>e Anerkennung ihres Berufs­ bzw. Studienabschlusses.<br />

Daneben ist die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Barriere für die Integration <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt.<br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle begleitet die <strong>Frauen</strong> auch auf den Weg<br />

<strong>in</strong> die Selbstständigkeit. Die Vorteile s<strong>in</strong>d naheliegend:<br />

Berufliche Fähigkeiten können ohne offizielle Anerkennung durch<br />

Behörden umgesetzt werden <strong>und</strong> frau hat es selbst <strong>in</strong> der Hand,<br />

Familie <strong>und</strong> Beruf zu vere<strong>in</strong>baren. Auch wenn dieser Weg Mut<br />

<strong>und</strong> Ausdauer erfordert, s<strong>in</strong>d diese <strong>Frauen</strong> mittelfristig sehr<br />

erfolgreich. Viele <strong>Frauen</strong> mit Zuwanderergeschichte verfügen<br />

über ganz spezielle Qualifikationen wie Mehrsprachigkeit,<br />

<strong>in</strong>ternationale Kontakte <strong>und</strong> Flexibilität. Ihr Wissen über andere<br />

Kulturen ist e<strong>in</strong> Erfolgfaktor, der es ihnen <strong>in</strong> besonderer Weise<br />

ermöglicht, auf K<strong>und</strong>en aus anderen Kulturkreisen e<strong>in</strong>zugehen.<br />

Zur besseren Vernetzung untere<strong>in</strong>ander <strong>und</strong> zur Integration<br />

<strong>in</strong> den hiesigen Arbeitsmarkt dienen sowohl die regelmäßig<br />

stattf<strong>in</strong>denden „Gesprächsr<strong>und</strong>en für <strong>in</strong>ternationale <strong>Frauen</strong>“ als<br />

auch das Unternehmer<strong>in</strong>nen­Netzwerk „U­Netz Heidekreis“. Im<br />

Oktober <strong>20</strong>11 startete e<strong>in</strong>e wissenschaftliche Begleitung dieser<br />

„Gesprächsr<strong>und</strong>e“ durch die Leuphana Universität Lüneburg.<br />

Ganz konkret wird im ersten Projekt erarbeitet, welche Kriterien


für Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> bei Bewerbungsentscheidungen<br />

relevant s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> welche Handlungsoptionen<br />

Unternehmen haben, die Zahl der Bewerbungen aus dieser<br />

Personengruppe zu erhöhen.<br />

Erfolgreiche Netzwerkarbeit<br />

In e<strong>in</strong>em dünn besiedelten Flächenlandkreis wie im Heidekreis<br />

s<strong>in</strong>d gut funktionierende Netzwerke unumgänglich. Im gleichen<br />

Zuge wie der Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> wächst auch das Unternehmer<strong>in</strong>nen­Netzwerk.<br />

Von Künstler<strong>in</strong>nen, Rechtsanwält<strong>in</strong>nen,<br />

Steuerberater<strong>in</strong>nen, Ärzt<strong>in</strong>nen bis h<strong>in</strong> zu Unternehmensberater<strong>in</strong>nen<br />

ist dieser Zusammenschluss e<strong>in</strong> Spiegel der Gesellschaft.<br />

Der Synergie­Effekt dieser Netzwerke ist für alle Akteure spürbar:<br />

Sowohl die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle als auch der Überbetriebliche<br />

Verb<strong>und</strong> <strong>und</strong> das Unternehmer<strong>in</strong>nen­Netzwerk profitieren<br />

von geme<strong>in</strong>samen Veranstaltungen, dem Weiterbildungsprogramm<br />

<strong>und</strong> den Ferienangeboten für Gr<strong>und</strong>schulk<strong>in</strong>der, die <strong>in</strong><br />

elf Orten des Landkreises verlässlich vorgehalten werden, nicht<br />

Wohnort geb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> die Beschäftigten aus Mitgliedsbetrieben<br />

f<strong>in</strong>anziell besonders berücksichtigt. Die Attraktivität des<br />

ÜBV für die Unternehmen im Heidekreis hat sich nicht zuletzt<br />

aufgr<strong>und</strong> dieses Angebots merklich erhöht.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau & <strong>Wirtschaft</strong><br />

Heidekreis<br />

Träger:<br />

Landkreis Heidekreis<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. Juni 1998<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

03. Mai <strong>20</strong>00<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

101 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Banken, Bildungsträger, Dienstleistungen, Gastronomie,<br />

Freizeit & Tourismus, Ges<strong>und</strong>heit & Sozialwesen, Handwerk,<br />

Öffentlicher Dienst, <strong>Wirtschaft</strong> & Handel<br />

Adressen:<br />

Feldstr. 7–9 | 29614 Soltau<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 51 91) 927-4870<br />

Telefax (0 51 91) 927-4881<br />

E-Mail koostelle@heidekreis.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-wirtschaft-heidekreis.de<br />

Soltau | 43


Aus der Praxis | STADE<br />

Weibliche Nachfolge im Handwerk<br />

Das Handwerk steht <strong>in</strong> den nächsten <strong>Jahre</strong>n vor gr<strong>und</strong>legenden<br />

Herausforderungen: Um qualifizierten Nachwuchs zu gew<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> die Zukunftsfähigkeit des Handwerks zu sichern, müssen<br />

ungenutzte Potenziale von <strong>Frauen</strong> stärker <strong>in</strong> den Blick genommen<br />

werden. Wenn der Seniorchef die Firmenleitung abgibt, dann <strong>in</strong><br />

den meisten Fällen an den Sohn. Nur jedes zehnte Unternehmen,<br />

das familien<strong>in</strong>tern übergeben wird, geht nach Schätzungen des<br />

Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IFM) an die Tochter.<br />

In Familienunternehmen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschland zwischen <strong>20</strong>10 <strong>und</strong><br />

<strong>20</strong>14 knapp 110.000 Unternehmensübergaben zu erwarten.<br />

<strong>Frauen</strong> werden dabei viel seltener als Nachfolger<strong>in</strong>nen berücksichtigt,<br />

selbst wenn sie die bessere Qualifikation aufweisen.<br />

Um Unternehmer<strong>in</strong>nen im Handwerk <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />

sichtbarer zu machen, beteiligt sich die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle zur<br />

<strong>Frauen</strong>förderung an dem seit <strong>20</strong>08 jährlich stattf<strong>in</strong>denden b<strong>und</strong>esweiten<br />

Aktionstag zur weiblichen Unternehmensnachfolge.<br />

Sie bietet an diesem Tag zum Beispiel e<strong>in</strong>e spezielle Beratungs­<br />

Hotl<strong>in</strong>e für <strong>Frauen</strong> an, die e<strong>in</strong>e Betriebsübernahme planen.<br />

Außerdem werden anlässlich des Aktionstages Interviews mit<br />

selbstständigen Unternehmer<strong>in</strong>nen, die e<strong>in</strong>en Betrieb übernommen<br />

haben, geführt <strong>und</strong> mit Porträt <strong>in</strong> der Presse veröffentlicht.<br />

Häufig folgen daraus weitere Medienanfragen oder sogar Por trätserien,<br />

<strong>in</strong> denen die Stellung der Frau <strong>in</strong> Führungspositionen<br />

unter verschiedenen Aspekten beleuchtet wird.<br />

Die Porträts dokumentieren e<strong>in</strong>drucksvoll die Chancen <strong>und</strong><br />

Möglichkeiten e<strong>in</strong>er Unternehmensübernahme durch <strong>Frauen</strong>.<br />

Diese sehr persönlichen Karrierewege illustrieren, wie <strong>Frauen</strong> mit<br />

44 | Stade<br />

fachlichem Know­how, Zielstrebigkeit <strong>und</strong> Engagement wirtschaftliche<br />

Verantwortung übernehmen <strong>und</strong> zur <strong>Wirtschaft</strong>sstabilität<br />

der Region beitragen. Aus den unterschiedlichen Biographien<br />

wird deutlich, dass <strong>Frauen</strong> im unternehmerischen Kontext<br />

anders agieren als Männer. Sie setzen nicht nur auf Größe <strong>und</strong><br />

f<strong>in</strong>anziellen Gew<strong>in</strong>n: Vor allem der Teamgedanke <strong>und</strong> die Leidenschaft<br />

zum Beruf stehen im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Ulrike Fischer­Horeis, Dachdeckermeister<strong>in</strong> aus Cuxhaven, war<br />

schon als Mädchen mit auf dem Bau <strong>und</strong> wollte auch irgendwann<br />

auf dem Dach stehen. Ihre Eltern hatten immer versucht,<br />

ihr das auszureden, aber ihr Wille war stärker. Ihre Erfolgsstrategie<br />

beschreibt sie wie folgt: „Me<strong>in</strong>en Mitarbeitern zuhören,<br />

auch E<strong>in</strong>wände zulassen, die Hierarchien flach halten.“ Auf die<br />

Frage, wie männliche Kollegen die Frau im Chefsessel sehen,<br />

antwortet sie: „Ich werde ernst genommen, me<strong>in</strong>e Kompetenzen<br />

werden anerkannt. Auf der Baustelle habe ich auch andere<br />

Erfahrungen gemacht – mit Kollegen, aber auch mit K<strong>und</strong>en.“<br />

Ihr Vater ist stolz, auch wenn es ihm nicht leicht gefallen ist zu<br />

sehen, dass se<strong>in</strong>e Tochter als Chef<strong>in</strong> vieles anders macht als er.<br />

Für die Porträts werden vorrangig Unternehmer<strong>in</strong>nen ausgewählt,<br />

die e<strong>in</strong>en männertypischen Beruf erlernt haben <strong>und</strong> sich<br />

heute als Führungskraft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Männerdomäne erfolgreich<br />

behaupten. Ziel ist es, das Gründungsverhalten von <strong>Frauen</strong> im<br />

Handwerk nachhaltig positiv zu bee<strong>in</strong>flussen. Über die öffentliche<br />

Darstellung erfolgreicher Unternehmer<strong>in</strong>nen im Handwerk<br />

ist außerdem beabsichtigt, jungen <strong>Frauen</strong> die Vielfalt beruflicher<br />

Karrierewege aufzuzeigen.


Laut e<strong>in</strong>er aktuellen Studie der Fachhochschule des Mittelstands<br />

(FHM) wünschen sich Gründer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Beratung, die bereits<br />

<strong>in</strong> der Orientierungsphase beg<strong>in</strong>nt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> bietet die<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle für junge Meister<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>in</strong>teressierte<br />

Gründer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Erst­ <strong>und</strong> Orientierungsberatung an.<br />

Und schon e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die Zukunft: Im Frühjahr <strong>20</strong>12 ist die Präsentation<br />

e<strong>in</strong>er Ausstellung unter dem Motto „Me<strong>in</strong>e Zukunft:<br />

Chef<strong>in</strong> im Handwerk“ geplant. Unternehmer<strong>in</strong>nen aus dem<br />

Handwerk werden mit ihren unterschiedlichen erfolgreichen<br />

Konzepten anhand von multimedialen Informationstafeln vorgestellt.<br />

E<strong>in</strong> begleitendes Sem<strong>in</strong>ar­ <strong>und</strong> Vortragsprogramm wird<br />

dieses Angebot abr<strong>und</strong>en.<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führungspositionen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Öffentlichkeit noch<br />

immer wenig präsent. Daher bleiben Existenzgründung <strong>und</strong><br />

Betriebsübernahme durch <strong>Frauen</strong> auch <strong>in</strong> den nächsten <strong>Jahre</strong>n<br />

e<strong>in</strong> Schwerpunktthema der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle zur <strong>Frauen</strong>förderung<br />

Träger:<br />

Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

17. Mai 1993<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

14. Juni 1994<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

27 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Bäckereien, Fleischereien, Druckgewerbe, Holz-, Bau- <strong>und</strong><br />

Ausbaugewerbe, Metallgewerbe, Kfz-Gewerbe<br />

Adresse:<br />

Rudolf-Diesel-Straße 9 | 21684 Stade<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 41 41) 6062-28<br />

Telefax (0 41 41) 6062-90<br />

E-Mail voelkers@hwk-bls.de<br />

www.hwk-bls.de<br />

Stade | 45


Aus der Praxis | VECHTA/CLOPPENBURG<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong>arbeit im Oldenburger Münsterland: E<strong>in</strong>e Bilanz<br />

Bereits im September 1991 wurde – schon damals im H<strong>in</strong>blick<br />

auf e<strong>in</strong>en drohenden Fachkräftemangel im Oldenburger<br />

Münster land – die erste Koord<strong>in</strong>ierungsstelle gegründet.<br />

Damit kam dem Oldenburger Münsterland <strong>in</strong>nerhalb Niedersachsens<br />

e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle bezüglich aktiver <strong>Frauen</strong>förderung<br />

zu. Ke<strong>in</strong>e ganz leichte Aufgabe, denn die Region ist sehr familienorientiert<br />

<strong>und</strong> k<strong>in</strong>derreich. Mütter geben ihren Beruf zugunsten<br />

der Familienarbeit oft ganz auf <strong>und</strong> werden nach mehrjähriger<br />

Familientätigkeit häufig nur ger<strong>in</strong>gfügig erwerbstätig. Männer<br />

s<strong>in</strong>d hier <strong>in</strong> der Region mehrheitlich <strong>in</strong> Vollzeit beschäftigt <strong>und</strong><br />

erbr<strong>in</strong>gen überwiegend das Familiene<strong>in</strong>kommen.<br />

Diese regionalen Besonderheiten berücksichtigend, nahmen<br />

Ko­Stelle <strong>und</strong> heimische <strong>Wirtschaft</strong> das Thema <strong>Frauen</strong>förderung<br />

unter die Lupe <strong>und</strong> suchten nach neuen Wegen, um die<br />

Erwerbssituation für <strong>Frauen</strong> zu verbessern. Dabei stand <strong>in</strong> den<br />

Anfangsjahren das berühmte „Kl<strong>in</strong>kenputzen“ im Vordergr<strong>und</strong>:<br />

Bei zahlreichen Betriebsbesuchen <strong>und</strong> Gesprächen mit regionalen<br />

Bildungswerken <strong>und</strong> wirtschaftsnahen E<strong>in</strong>richtungen galt es,<br />

Überzeugungsarbeit zu leisten. Schon e<strong>in</strong> Jahr nach der Eröffnung<br />

der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle wurde im September 1992 der<br />

Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> gegründet. Ihm gehörten zunächst <strong>20</strong><br />

Mitgliedsbetriebe an, 1993 waren es 40 <strong>und</strong> im Jahr 1994 schon<br />

73 Mitglieder. Aktuell gibt es 93 Mitgliedsbetriebe, die langfristig<br />

zur Beschäftigungssicherung <strong>in</strong> der Region beitragen wollen.<br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle als Geschäftsstelle des Verb<strong>und</strong>es<br />

hat im Laufe der <strong>Jahre</strong> zahlreiche Aktionen durchgeführt, um<br />

familienfre<strong>und</strong>liche Personalpolitik zu stärken. Hierzu gehören<br />

zum Beispiel branchenspezifische Weiterbildungsmaßnahmen<br />

46 | Vechta/Cloppenburg<br />

für Beschäftigte <strong>in</strong> Elternzeit <strong>und</strong> Veranstaltungen für Arbeitgeber<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Arbeitgeber zu wichtigen personalpolitischen<br />

Themen.<br />

Durch den Newsletter „Verb<strong>und</strong> aktuell“ werden regelmäßig<br />

wichtige Informationen im Unternehmensverb<strong>und</strong> weitergegeben.<br />

Bei Personalengpässen bekommen die Verb<strong>und</strong>mitglieder<br />

aus dem angeschlossenen Arbeitskräftepool kurzfristig Personal<br />

vermittelt. Nicht zuletzt berät die Geschäftsstelle <strong>in</strong>dividuell<br />

r<strong>und</strong> um das Thema „Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf“. Der<br />

Verb<strong>und</strong> ist seit <strong>20</strong>06 auch anerkannt als Lokales Bündnis für<br />

Familie. Die hohe Mitgliederzahl zeigt, dass sich das Konzept<br />

bewährt hat. Der Verb<strong>und</strong> hat se<strong>in</strong>en festen Platz <strong>in</strong> der Region<br />

erobert.<br />

Neben der Geschäftsstellenarbeit für den Verb<strong>und</strong> <strong>in</strong>formiert<br />

<strong>und</strong> berät die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> (<strong>und</strong> Männer) <strong>in</strong><br />

beruflichen Belangen, vorwiegend zur Berufsrückkehr. Schwerpunkt<br />

der Beratungsarbeit s<strong>in</strong>d vertrauliche E<strong>in</strong>zelgespräche, die<br />

an den Standorten <strong>in</strong> Cloppenburg <strong>und</strong> Vechta wahrgenommen<br />

werden. In der kostenlosen Beratung werden <strong>in</strong>dividuelle <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>novative berufliche Möglichkeiten herausgearbeitet. Anfangs<br />

musste durch sehr viel Öffentlichkeitsarbeit das Beratungsangebot<br />

der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle beworben werden. Mittlerweile<br />

ist es e<strong>in</strong> Selbstläufer geworden. Ratsuchende werden durch<br />

M<strong>und</strong>­zu­M<strong>und</strong>­Propaganda auf die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

aufmerksam oder von anderen Institutionen wie Arbeitsagentur,<br />

Bildungswerk, Gleichstellungsbeauftragten oder anderen sozialen<br />

E<strong>in</strong>richtungen weitergeleitet. Im Schnitt werden jährlich 155<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> persönlichen Gesprächen beraten.


Außerdem hat die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle seit 1992 im Bereich<br />

„Berufliche Weiterbildung“ zahlreiche Kursangebote auf den<br />

Weg gebracht. „Endlich e<strong>in</strong>e Hand frei“ hieß das erste Sem<strong>in</strong>ar<br />

<strong>in</strong> drei Bauste<strong>in</strong>en (Orientierung, Qualifikation, Praktikum) für<br />

berufliche Wiedere<strong>in</strong>steiger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> griff damit e<strong>in</strong>en Stoßseufzer<br />

der <strong>Frauen</strong> auf, die sich nach <strong>Jahre</strong>n der K<strong>in</strong>derbetreuung<br />

e<strong>in</strong>e neue Aufgabe <strong>und</strong> neue Herausforderungen wünschten.<br />

Bedarfsorientiert auf die ersten Verb<strong>und</strong>unternehmen zugeschnitten<br />

folgten fachliche Sem<strong>in</strong>are im Steuerrecht <strong>und</strong> <strong>in</strong> der<br />

Krankenpflege. Insgesamt 600 Personen werden aktuell jährlich<br />

über die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle im Weiterbildungsbereich gefördert.<br />

In den Anfangsjahren waren es ca. 70 Personen.<br />

Im Schnitt werden im Jahr außerdem 30 Veranstaltungen zu<br />

Themen wie Elternzeit, Berufsrückkehr, Bewerbung <strong>und</strong> Existenzgründung<br />

organisiert.<br />

Durch die Beratung <strong>und</strong> die Weiterbildung der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den vergangenen zwanzig <strong>Jahre</strong>n viele Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen<br />

wieder fit gemacht worden für den Arbeitsmarkt.<br />

Nicht nur die <strong>Frauen</strong>, sondern vor allem die <strong>Wirtschaft</strong> im Oldenburger<br />

Münsterland hat davon profitiert <strong>und</strong> wird auch zukünftig<br />

auf diese Begabungsreserven nicht verzichten können.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> & <strong>Wirtschaft</strong><br />

im Oldenburger Münsterland<br />

Träger:<br />

Landkreise Vechta <strong>und</strong> Cloppenburg<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle: 16. Sept. 1991<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es: 07. Sept. 1992<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

93 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Altenheime, Banken, Druckereien, Entsorgungsgewerbe,<br />

Ernährungsgewerbe, Futtermittelhersteller, Genossenschaften,<br />

Groß- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelhandel, Krankenhäuser, Soziale <strong>und</strong><br />

kirchliche E<strong>in</strong>richtungen, Sonstige Dienstleistungsbetriebe,<br />

Sonstige Produktionsbetriebe, Steuerberater <strong>und</strong> Rechtsanwälte,<br />

Öffentliche Verwaltungen, <strong>Wirtschaft</strong>skammern<br />

Adresse Geschäftsstelle Vechta:<br />

Ravensberger Str. <strong>20</strong> | 49377 Vechta<br />

Telefon (0 44 41) 898-2622<br />

Adresse Geschäftsstelle Cloppenburg:<br />

Eschstraße 29 | 49661 Cloppenburg<br />

Telefon (0 44 71) 15-305<br />

Fax | E-Mail:<br />

Telefax (0 44 41) 898-1035<br />

E-Mail koord<strong>in</strong>ierungsstelle@landkreis-vechta.de<br />

www.koord<strong>in</strong>ierungsstelleom.de<br />

Vechta/Cloppenburg | 47


Aus der Praxis | VERDEN<br />

Potenziale nutzen – <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Mädchen <strong>in</strong> MINT – Branchen<br />

Mathematik | Informatik | Naturwissenschaften | Technik<br />

Seit 1997 nutzen <strong>Frauen</strong> aus dem Landkreis Verden die professionelle,<br />

ressourcenorientierte <strong>und</strong> parteiliche Beratung der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Landkreis Verden zur Berufs<strong>und</strong><br />

Lebenswegplanung. Sowohl die Entwicklung e<strong>in</strong>er existenzsichernden<br />

beruflichen Perspektive, als auch die Begleitung <strong>und</strong><br />

Unterstützung zur Integration <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt oder zum Aufbau<br />

e<strong>in</strong>er Selbstständigkeit nehmen die Ratsuchenden <strong>in</strong> Anspruch.<br />

Mit der E<strong>in</strong>richtung der Koord<strong>in</strong>ierungsstellePlus (<strong>20</strong>08) etablierte<br />

sich zusätzlich der Schwerpunkt „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> MINT­Branchen“.<br />

Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen – vorrangig mit e<strong>in</strong>er Ausbildung, e<strong>in</strong>em<br />

Studienabschluss <strong>und</strong> Berufserfahrung <strong>in</strong> den MINT­Branchen –<br />

<strong>und</strong> junge <strong>Frauen</strong> im Berufs­ <strong>und</strong> Studienwahlprozess stehen im Fokus.<br />

<strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den MINT­Branchen nach wie vor unterrepräsen­<br />

tiert. Gleichzeitig bietet die bestausgebildete <strong>Frauen</strong>generation<br />

Deutschlands e<strong>in</strong> hohes Fachkräftepotenzial. Auf dem Weg <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Informationsgesellschaft <strong>und</strong> Wissensökonomie stehen die<br />

MINT­Branchen hoch im Kurs. Volkswirtschaftlich betrachtet<br />

gehören <strong>Frauen</strong> auch hier zur unverzichtbaren Humanressource<br />

unserer Gesellschaft.<br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstellePlus <strong>in</strong>itiiert, plant <strong>und</strong> organisiert<br />

Qualifizierungen, Betriebsbesuche, Netzwerktreffen <strong>und</strong> bietet<br />

E<strong>in</strong>zelberatungen für <strong>Frauen</strong> aus technischen <strong>und</strong> naturwissenschaftlichen<br />

Berufen. Angesprochen werden e<strong>in</strong>erseits beschäftigte<br />

<strong>und</strong> selbstständig tätige <strong>Frauen</strong>, <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Eltern­ <strong>und</strong><br />

Familienzeit <strong>und</strong> andererseits <strong>in</strong>teressierte Schüler<strong>in</strong>nen ab<br />

Klasse 5. Unter dem Titel „Mädchen <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> technischen<br />

Berufen“ entsteht jährlich e<strong>in</strong> Programm, beispielsweise zur<br />

Medien­ oder Bautechnik.<br />

48 | Verden<br />

Verdener Filmklappe<br />

Erstmalig <strong>20</strong>10 stiftete der Überbetriebliche Verb<strong>und</strong> im Landkreis<br />

Verden e. V. dem Wettbewerb „Verdener Filmklappe“<br />

e<strong>in</strong>en Sonderpreis zum Thema „Mensch <strong>und</strong> Technik“. Parallel<br />

zum Wettbewerb bot die Koord<strong>in</strong>ierungsstellePlus <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit der Kreisvolkshochschule Verden <strong>in</strong> den Zeugnisferien<br />

<strong>20</strong>10 e<strong>in</strong>en – ausgebuchten – Kurs „Aufnahme <strong>und</strong> Schnitt –<br />

Videobearbeitung leicht gemacht“ für Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong> an.<br />

Roboter bauen am Zukunftstag<br />

Zum „Girl’s Day – Zukunftstag“ organisierte die Mitarbeiter<strong>in</strong><br />

der Koord<strong>in</strong>ierungsstellePlus zwei Veranstaltungen für Schüler<strong>in</strong>nen<br />

der Klassen fünf bis acht. Der Kurs “Wir bauen Robots”<br />

fand <strong>in</strong> Kooperation mit der Kreisvolkshochschule Verden, der<br />

Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Achim <strong>und</strong> dem Kompetenzzentrum<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik der<br />

Universität Bremen statt. Die Universität stellte die benötigten<br />

Material­Pakete <strong>und</strong> Informatikstudent<strong>in</strong>nen leiteten die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

an, kle<strong>in</strong>e Roboter zu bauen <strong>und</strong> am Computer mit der<br />

entsprechenden Software zu programmieren. Die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

erwarben mit viel Spaß Kompetenzen <strong>in</strong> der Programmierung.<br />

Ausbildungsplatzbörse mit MINT Role Models<br />

Die Koord<strong>in</strong>ierungsstellePlus beteiligte sich <strong>20</strong>10 an der Ausbildungsplatzbörse<br />

der Berufsbildenden Schulen Verden mit dem<br />

Projekt „MINT Role Models“. Dieses b<strong>und</strong>esweite Projekt vom<br />

Vere<strong>in</strong> Deutscher Ingenieure verfolgt das Ziel, Mädchen <strong>und</strong><br />

<strong>Frauen</strong> durch weibliche Vorbilder zu ermutigen, <strong>in</strong> MINT­Branchen


e<strong>in</strong>e berufliche Perspektive zu entwickeln. E<strong>in</strong>e Elektrotechnik­<br />

Ingenieur<strong>in</strong> der Firma Sartorius <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e selbstständige<br />

Informatiker<strong>in</strong> aus Lüneburg <strong>in</strong>formierten Schüler<strong>in</strong>nen<br />

über ihre Motivation, e<strong>in</strong>en technischen Beruf zu erlernen bzw.<br />

sich für e<strong>in</strong> naturwissenschaftliches Studium zu entscheiden.<br />

Sie stellten ihren Berufsalltag vor <strong>und</strong> berichteten über den Spagat,<br />

Erwerbsarbeit <strong>und</strong> Familienleben kompatibel zu gestalten.<br />

Betriebsbesichtigungen<br />

Betriebsbesichtigungen geben Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen, Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> junge <strong>Frauen</strong> E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> das Ausbildungsspektrum<br />

<strong>und</strong> den Berufsalltag <strong>in</strong> regionalen Betrieben der MINT­Branchen.<br />

Die Filmfirma „motion2media“ aus Achim <strong>und</strong> das NDR­Korrespondentenbüro<br />

Verden <strong>in</strong>formierten <strong>20</strong>10 über Film­ <strong>und</strong><br />

Hörfunktechnik. <strong>20</strong>11 stehen die Zeppel<strong>in</strong> Power System GmbH<br />

& Co KG <strong>und</strong> das Norddeutsche Zentrum für nachhaltiges Bauen<br />

auf dem Programm.<br />

Vermittlung von Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> Mitgliedsbetriebe des ÜBV<br />

Das Verb<strong>und</strong>unternehmen Ralf Spleet, Ingenieurbüro für Haustechnik,<br />

profitierte von den Beratungen <strong>und</strong> Kontakten der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

bei der Suche nach Fachkräften. E<strong>in</strong>e Ingenieur<strong>in</strong><br />

mit zwei schulpflichtigen K<strong>in</strong>dern erhielt e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz<br />

<strong>in</strong> Teilzeit vormittags. E<strong>in</strong>e junge Mutter qualifizierte sich mit<br />

Unterstützung der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle zur Gebäudeenergieberater<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> konnte <strong>in</strong>folgedessen ebenfalls e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz<br />

mit reduzierter St<strong>und</strong>enzahl besetzen.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Landkreis Verden<br />

Träger:<br />

Landkreis Verden<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle: 15. Mai 1997<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es: 22. Juli 1998<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

63 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Dienstleistungen für Ges<strong>und</strong>heit/Pflege/Familien, Produzierendes<br />

Gewerbe, Handel, Vertrieb <strong>und</strong> Market<strong>in</strong>g, Soz. E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>und</strong> Betriebe, Beratung <strong>und</strong> Qualifizierung, Druckereien,<br />

Verlage, Market<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Werbung, Verbände <strong>und</strong> Vere<strong>in</strong>e,<br />

Immobilien, Versicherungen <strong>und</strong> F<strong>in</strong>anzdienstleistungen,<br />

Energieversorger, Verkehrsbetriebe, Ingenieurdienste, Verwaltungen,<br />

Rechts- <strong>und</strong> Steuerberatung , Zeit – <strong>und</strong> Arbeitsvermittlung,<br />

Kaufm. Dienstleistungen <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />

Adresse:<br />

L<strong>in</strong>dhooper Straße 67 | 27283 Verden (Aller)<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 42 31) 15-472/473/673<br />

Telefax (0 42 31) 15-603<br />

E-Mail ko-stelle@landkreis-verden.de<br />

uebv@landkreis-verden.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-wirtschaft.de<br />

www.uebv-verden.de<br />

Verden | 49


Aus der Praxis | WILDESHAUSEN<br />

„Stand plötzlich ohne Stelle da...“<br />

oder: Wie die Rückkehr <strong>in</strong> den Beruf durch e<strong>in</strong> Verb<strong>und</strong>projekt gelang<br />

Es war das Jobcenter <strong>in</strong> Bookholzberg, das Rebecca Braun den<br />

Tipp gab, ihren Wiedere<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Arbeitswelt geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle anzugehen. Da war die gelernte<br />

Friseur<strong>in</strong>, die nach ihrer Ausbildung – auch aus f<strong>in</strong>anziellen<br />

Gründen – <strong>in</strong> die Produktion e<strong>in</strong>es Automobilzulieferers gewechselt<br />

war, schon vor geraumer Zeit nach e<strong>in</strong>jähriger Arbeitslosigkeit<br />

zur Hartz­IV­Empfänger<strong>in</strong> geworden.<br />

„Die Arbeit <strong>und</strong> die Arbeitszeiten, aber auch die Bezahlung <strong>in</strong><br />

dem Betrieb waren für mich damals e<strong>in</strong>fach besser, aber als die<br />

Produktion <strong>in</strong>s Ausland verlagert wurde, stand ich plötzlich ohne<br />

Stelle da“, erzählt die 28­Jährige.<br />

Be<strong>in</strong>ahe drei <strong>Jahre</strong> lang versuchte sie, <strong>in</strong> ihrem erlernten Beruf<br />

unterzukommen. Als sie schließlich auf der Suche nach e<strong>in</strong>er<br />

günstigen Wohnung <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de Ganderkesee zog <strong>und</strong><br />

dort das Jobcenter für sie zuständig wurde, schlug man ihr e<strong>in</strong>e<br />

Wiedere<strong>in</strong>stiegsmaßnahme mit der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle vor.<br />

„Dann g<strong>in</strong>g es eigentlich ganz schnell: Nach der Beratung durch<br />

Anne Wilkens­L<strong>in</strong>demann von der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle brachte ich<br />

me<strong>in</strong> Wissen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mehrwöchigen Maßnahme <strong>und</strong> Wiedere<strong>in</strong>arbeitung<br />

im Friseurbetrieb auf den neuesten Stand. Gleichzeitig<br />

gab mir die Innungsmeister<strong>in</strong> den Tipp, mich über e<strong>in</strong>e Zusatzqualifikation<br />

für den Arbeitsmarkt <strong>in</strong>teressanter zu machen.<br />

Ich habe diese Chance genutzt – <strong>und</strong> es hat sofort geklappt.<br />

Seit zweie<strong>in</strong>halb <strong>Jahre</strong>n habe ich e<strong>in</strong>e Stelle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Salon als<br />

Friseur<strong>in</strong> <strong>und</strong> Nageldesigner<strong>in</strong>“, so Rebecca Braun.<br />

50 | Wildeshausen<br />

Die zunehmende Anzahl Rat suchender Friseur<strong>in</strong>nen, bei gleichzeitigem<br />

Fachkräftemangel <strong>in</strong> der Branche, veranlasste die<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle bereits im Jahr <strong>20</strong>01 mit der Kreishandwerkerschaft<br />

Delmenhorst/Oldenburg­Land Kontakt aufzunehmen.<br />

Nach Folgegesprächen mit der Innungsversammlung des Friseurhandwerks<br />

<strong>und</strong> verschiedenen Meisterbetrieben entwickelte sich<br />

die Weiterbildung „Fit für den Friseursalon“, die Gesell<strong>in</strong>nen<br />

nach e<strong>in</strong>er familienbed<strong>in</strong>gten Auszeit oder nach längerer Arbeitslosigkeit<br />

den Wiedere<strong>in</strong>stieg erleichtern sollte.<br />

Diese Maßnahme ist nur e<strong>in</strong>e von mehreren, die die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

im Verb<strong>und</strong> mit ihren Mitgliedsbetrieben seit Projektbeg<strong>in</strong>n<br />

im Jahr 1998 <strong>in</strong>itiiert hat. Dabei war die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

stets bestrebt, den Fachkräftemangel <strong>in</strong>nerhalb bestimmter<br />

Branchen, wie z.B. <strong>in</strong> der Pflege <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen mit den<br />

Bedürfnissen der ratsuchenden <strong>Frauen</strong>. Dabei galt es e<strong>in</strong>erseits,<br />

Rückkehrschwierigkeiten, Perspektivlosigkeit <strong>und</strong> fehlenden<br />

Qualifizierungsangeboten <strong>in</strong> der Region entgegenzuwirken,<br />

andererseits aber auch <strong>in</strong>nerbetrieblich für familienfre<strong>und</strong>liche<br />

Zeiten zu werben <strong>und</strong> die f<strong>in</strong>anzielle Förderung durch die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

bekannt zu machen. Umfangreiche Praktikumsanteile<br />

sowie e<strong>in</strong>e Zertifikatsprüfung sorgen dafür, dass die von<br />

der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle entwickelten Qualifizierungen stets<br />

markt­ <strong>und</strong> bedarfsgerecht s<strong>in</strong>d.<br />

Die E<strong>in</strong>gliederungsergebnisse geben diesem Konzept der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

recht: R<strong>und</strong> 70 Prozent der Teilnehmer<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d<br />

nachhaltig <strong>in</strong> den 1. Arbeitsmarkt <strong>in</strong>tegriert worden. Dabei ist<br />

häufig e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gliederung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en der 65 Verb<strong>und</strong>betriebe gelungen,<br />

die damit gleichzeitig e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barkeit von Erwerbstätigkeit


<strong>und</strong> Familie ermöglicht. Also e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>­W<strong>in</strong>­Situation für alle<br />

Beteiligten. Das sieht auch Hubert Bartelt, 1. Verb<strong>und</strong>vorsitzender<br />

<strong>und</strong> Verwaltungsdirektor des Krankenhauses Johanneum<br />

Wildeshausen so:<br />

„Mit der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle ist es uns gelungen, zwei passgenaue<br />

Weiterbildungsmaßnahmen zu entwickeln, deren<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen unser Anforderungsprofil bestens erfüllen. In<br />

e<strong>in</strong>em Krankenhaus s<strong>in</strong>d qualifizierte Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>voraussetzung <strong>und</strong> somit der wichtigste<br />

Faktor, wenn es um die Ges<strong>und</strong>heit von Menschen geht. Gerade<br />

im Pflegebereich arbeiten überwiegend <strong>Frauen</strong>, <strong>und</strong> die meisten<br />

von ihnen haben Familie. Das bedeutet, dass wir bei unseren<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>erseits sehr spezielle Qualifikationen erwarten,<br />

andererseits auf möglichst familienfre<strong>und</strong>liche Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

achten, um unsere als Spezialisten ausgebildeten Mitarbeiter<br />

auch halten <strong>und</strong> neue Fachkräfte gew<strong>in</strong>nen zu können.“<br />

4857 <strong>Frauen</strong> förderte die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle seit Projektbeg<strong>in</strong>n<br />

<strong>in</strong> verschiedensten Weiterbildungsmaßnahmen. E<strong>in</strong>e gute Bilanz.<br />

Neben den beiden Gleichstellungsbeauftragten der Trägerkommunen,<br />

Dr. Ina­Maja Lemke­Hadick (Landkreis Oldenburg) <strong>und</strong><br />

Petra Borrmann (Stadt Delmenhorst), die die <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong>arbeit<br />

federführend unterstützen, kooperiert die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

mit den regionalen Weiterbildungsträgern, den Mitgliedsbetrieben<br />

des Überbetrieblichen Verb<strong>und</strong>es, den <strong>Wirtschaft</strong>skammern <strong>und</strong><br />

Arbeitsbehörden.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong> e.V.<br />

Träger:<br />

Landkreis Oldenburg, Stadt Delmenhorst, Arbeitgeberverband<br />

Oldenburg e.V., Deutscher Gewerkschaftsb<strong>und</strong> Kreis<br />

Oldenburg/Wilhelmshaven, Handwerkskammer Oldenburg,<br />

Kreishandwerkerschaft Delmenhorst/Oldenburg Land,<br />

Oldenburgische Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer, regioVHS<br />

Ganderkesee – Hude, <strong>Wirtschaft</strong>sförderungsgesellschaft des<br />

Landkreises Oldenburg.<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. Juli 1998<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

25. März 1999<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

66 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Handwerk, Freie Berufe, Industrie <strong>und</strong> verarbeitendes Gewerbe,<br />

Öffentliche Verwaltung, Handel <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

Adresse:<br />

Delmenhorster Straße 6 | 27793 Wildeshausen<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 44 31) 85-472<br />

Telefax (0 44 31) 85-<strong>20</strong>0<br />

E-Mail <strong>in</strong>fo@frauen-<strong>und</strong>-wirtschaft.de<br />

www.frauen-<strong>und</strong>-wirtschaft.de<br />

Wildeshausen | 51


Aus der Praxis | WINSEN-LUHE/BUCHHOLZ<br />

Im Gespräch mit Unternehmen – Unternehmensbefragungen als Instrument<br />

Wie erfahren wir, welche Themen die regionalen Unter-<br />

nehmen bewegen?<br />

Um die Interessenslage <strong>und</strong> den konkreten Informations­ <strong>und</strong><br />

Unterstützungsbedarf der regionalen Unternehmen zu den Themen<br />

„Familienbewusstse<strong>in</strong>“ <strong>und</strong> „Förderung von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> der Arbeitswelt“<br />

zu ermitteln, haben Mitarbeiter<strong>in</strong>nen der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

Frau & <strong>Wirtschaft</strong> bereits unmittelbar nach E<strong>in</strong>richtung der<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle im Landkreis Harburg regionale Unternehmen<br />

befragt.<br />

Die Befragung wurde mit wissenschaftlicher Unterstützung<br />

durchgeführt <strong>und</strong> ausgewertet. Bereits bei dieser ersten Befragung<br />

hat sich <strong>in</strong> den Gesprächen mit den Personalverantwortlichen<br />

gezeigt, dass großes Interesse am Thema Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Familie <strong>und</strong> Beruf vorhanden ist. Der Faktor Familienfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

gilt häufig als selbstverständlich – wird personalpolitisch<br />

aber nicht systematisch e<strong>in</strong>gesetzt. Die Ergebnisse der Befragung<br />

wurden publiziert <strong>und</strong> an die teilnehmenden Unternehmen sowie<br />

Interessierte verschickt. Diese Aktion unterstützte die B<strong>in</strong>dung<br />

an die Unternehmen. Mehrere Unternehmen entschlossen sich,<br />

dem Unternehmensnetzwerk beizutreten, um thematisch weiter<br />

am Ball zu bleiben.<br />

E<strong>in</strong>e zweite Befragung, e<strong>in</strong>e empirische Studie zu dem Thema<br />

Akquisition, B<strong>in</strong>dung <strong>und</strong> Personalentwicklung von weiblichen<br />

52 | W<strong>in</strong>sen-Luhe/Buchholz<br />

Führungskräften, wurde im W<strong>in</strong>tersemester <strong>20</strong>10/<strong>20</strong>11 als Praxisprojekt<br />

mit Studierenden der Leuphana Universität Lüneburg<br />

im Major <strong>Wirtschaft</strong>srecht <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>spsychologie unter<br />

Leitung von Prof. Dr. rer. pol. Christiane Söffker <strong>und</strong> Dr. phil.<br />

Kathr<strong>in</strong> van Riesen durchgeführt. Die Studie wurde geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Lüneburg.Uelzen <strong>in</strong>itiiert.<br />

Befragt wurden 40 <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> als Vergleichsgruppe 12 Männer,<br />

die <strong>in</strong> Führungspositionen regionaler Unternehmen tätig s<strong>in</strong>d.<br />

Die Unternehmen s<strong>in</strong>d mehrheitlich im Unternehmensnetzwerk<br />

Landkreis Harburg oder im Unternehmensverb<strong>und</strong> Lüneburg.<br />

Uelzen organisiert. Die Studierenden führten die Interviews<br />

persönlich, per Telefon oder E­Mail durch. Ziel der Befragung<br />

war, Faktoren zu identifizieren, die <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> der Region den<br />

Aufstieg oder den Verbleib <strong>in</strong> Führungspositionen erschweren<br />

oder ermöglichen. Auf der Gr<strong>und</strong>lage des daraus ersichtlichen<br />

Ist­Zustandes wurden bedarfsorientierte Handlungsempfehlungen<br />

für <strong>Frauen</strong>, Unternehmen <strong>und</strong> für die Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

abgeleitet.<br />

An der Präsentation der Ergebnisse mit der Methode „World<br />

Café“ beteiligten sich zahlreiche Unternehmensvertreter<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> ­vertreter. Die lokalen Medien stellten die Veranstaltung <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung mit der b<strong>und</strong>esweiten Diskussion der <strong>Frauen</strong>quote dar.<br />

E<strong>in</strong>e breite Öffentlichkeit wurde so auf die Thematik aufmerksam<br />

– „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führung“ ist jetzt auch e<strong>in</strong> regionales Thema.


Fazit: Unternehmensbefragungen bieten weitaus mehr als<br />

<strong>in</strong>teressante oder auch erwartbare Ergebnisse – sie geben uns<br />

Diskussionsstoff <strong>und</strong> Anlässe, mit Unternehmen <strong>in</strong> Kontakt<br />

zu treten <strong>und</strong> zu bleiben <strong>und</strong> unser regionales Netzwerk zu<br />

pflegen <strong>und</strong> zu vergrößern.<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau & <strong>Wirtschaft</strong><br />

Landkreis Harburg<br />

Träger:<br />

feffa e.V.<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle:<br />

01. Februar <strong>20</strong>08<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es:<br />

16. Februar <strong>20</strong>09<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

21 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Handel, Dienstleistung, Kommunen, Verbände, Vere<strong>in</strong>e,<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen, Handwerk, Industrie<br />

Adresse Geschäftsstelle Buchholz:<br />

Kirchenstraße 3 | 21244 Buchholz<br />

Telefon (0 41 81) 940 56-36<br />

Telefax (0 41 81) 940 56-38<br />

E-Mail koord<strong>in</strong>ierungsstelle.buchholz@feffa.de<br />

Adresse Geschäftsstelle W<strong>in</strong>sen/Luhe:<br />

Marktstr. 21/23 | 21423 W<strong>in</strong>sen/Luhe<br />

Telefon (0 41 71) 40 97-26<br />

Telefax (0 41 71) 40 97-25<br />

E-Mail koord<strong>in</strong>ierungsstelle.w<strong>in</strong>sen@feffa.de<br />

www.koord<strong>in</strong>ierungsstellen-feffa.de<br />

W<strong>in</strong>sen-Luhe/Buchholz | 53


Aus der Praxis | WOLFSBURG<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Wolfsburg:<br />

Beständigkeit – Wandel – Chancen<br />

Im Dialog mit der <strong>Wirtschaft</strong><br />

Kennzeichnend für die Unternehmen im Überbetrieblichen Ver­<br />

b<strong>und</strong> Region Wolfsburg e.V. war seit der Gründung 1994 deren<br />

Bereitschaft, sich aktiv zu beteiligen. „Wir wollen nicht nur<br />

zahlen, sondern auch etwas tun!“, so die immer noch gültige<br />

Aussage e<strong>in</strong>es Gründungsmitgliedes gegenüber der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>.<br />

Denn ob es um die Teilnahme an Qualifizierungs­Zirkeln für Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> den neunziger <strong>Jahre</strong>n g<strong>in</strong>g oder um die<br />

Umsetzung der Weiterbildungs­Schecks für Beschäftigte <strong>in</strong> der<br />

Elternzeit (<strong>20</strong>01) oder um die Beteiligung an der Umfrage zur<br />

Familienfre<strong>und</strong>lichkeit <strong>in</strong> der Wolfsburger <strong>Wirtschaft</strong> im <strong>Jahre</strong><br />

<strong>20</strong>09, stets waren die Verb<strong>und</strong>unternehmen seit Gründung der<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>in</strong> Wolfsburg (1993)<br />

verlässliche Partner bei der Realisierung der geme<strong>in</strong>samen Ziele.<br />

Globalisierung – Strukturwandel – Demografische Entwicklung<br />

Die Auswirkungen der Globalisierung <strong>und</strong> der Strukturwandel <strong>in</strong><br />

der Automobil<strong>in</strong>dustrie trafen <strong>und</strong> betreffen Wolfsburg <strong>und</strong> die<br />

Region Südostniedersachsen sichtbar <strong>und</strong> besonders die Chancen<br />

der Erwerbsbeteiligung von <strong>Frauen</strong>. Mobilität ist nicht nur e<strong>in</strong>e<br />

Art Synonym für Wolfsburg, sondern auch e<strong>in</strong>e moderne Anforderung<br />

der Arbeitswelt. Zu dem Spagat der Vere<strong>in</strong>barkeit von<br />

Familie <strong>und</strong> Beruf kommt heute als modernes drittes Problem<br />

h<strong>in</strong>zu: der Weg zu Beidem.<br />

54 | Wolfsburg<br />

Ablesbar wird das an der aktuellen Beschäftigungssituation:<br />

Wolfsburg bietet heute bei r<strong>und</strong> 1<strong>20</strong>.000 E<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> E<strong>in</strong>wohnern r<strong>und</strong> 100.000 sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätze. Damit ist die Stadt Wolfsburg e<strong>in</strong> hoch attraktiver<br />

Arbeitsort mit großer Ausstrahlung <strong>und</strong> weitem E<strong>in</strong>zugsgebiet.<br />

Deutlich wird das an der Zahl der über 60.000 E<strong>in</strong>pendler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> –pendler. H<strong>in</strong>zu kommt, dass viele neu geschaffene Arbeitsplätze<br />

zum Beispiel <strong>in</strong> der Zulieferer<strong>in</strong>dustrie, Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung, Kunst <strong>und</strong> Tourismus e<strong>in</strong> hohes Maß an Flexibilität,<br />

geistiger Lern­ <strong>und</strong> persönlicher Entwicklungsbereitschaft<br />

fordern.<br />

Andererseits haben Unternehmen heute vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

des demografischen Wandels Mühe, ihre personalwirtschaftlichen<br />

Vorstellungen zu realisieren. Gerade kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> mittlere<br />

Unternehmen stehen im Wettbewerb mit großen attraktiven<br />

Unternehmen um die „besten Köpfe“: Neue Chancen für die<br />

Förderung der Erwerbsbeteiligung von <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> die Erhöhung<br />

ihres Anteils an Führungspersönlichkeiten <strong>in</strong> der <strong>Wirtschaft</strong>.<br />

Expertenforum Personal Wolfsburg<br />

Entscheidend für den Erfolg der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong> war <strong>und</strong> ist der regelmäßige Dialog mit der <strong>Wirtschaft</strong>.<br />

In Verb<strong>und</strong>gesprächen werden Beschäftigungstrends für<br />

die Steigerung der Erwerbsbeteiligung von <strong>Frauen</strong> analysiert,<br />

betriebliche personalwirtschaftliche Perspektiven <strong>und</strong> Lösungen<br />

ausgetauscht <strong>und</strong> Möglichkeiten der Übertragbarkeit auf andere<br />

Branchen <strong>und</strong> Unternehmensgrößen geprüft.


Um den Austausch <strong>und</strong> Kontakt zwischen den <strong>in</strong>zwischen 40<br />

im überbetrieblichen Verb<strong>und</strong> engagierten Unternehmen zu gestalten,<br />

wurde das Expertenforum Personal Wolfsburg etabliert.<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> Perspektiven der Mitgliedsbetriebe stehen<br />

dabei im Mittelpunkt. Ergänzt durch Referate aus Wissenschaft,<br />

Gewerkschaften, Politik <strong>und</strong> Gesellschaft dienen die Expertenforen<br />

aber auch erfolgreich als offene Fachveranstaltungsreihe<br />

für Personalverantwortliche zur Diskussion aktueller Fragen der<br />

Personalwirtschaft <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d regelmäßig gut besucht.<br />

So <strong>in</strong>teressierte das Thema <strong>in</strong> <strong>20</strong>09 „…<strong>und</strong> wie arbeiten wir<br />

morgen?“ im Forum Autovision der Wolfsburg AG 160 Gäste.<br />

Beim <strong>in</strong>zwischen XI. Expertenforum am 22. September <strong>20</strong>11<br />

im Wolfsburger Schloss mit über 100 Gästen lautete die Frage<br />

„Demografischer Wandel <strong>und</strong>/oder Fachkräfteengpass?“. Dabei<br />

g<strong>in</strong>g es nicht nur um die Werbung der „besten Köpfe“, sondern<br />

auch um die Hebung <strong>und</strong> Förderung des <strong>in</strong>nerbetrieblichen<br />

„Schatzes“!<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Wolfsburg-Gifhorn<br />

Träger:<br />

Bildungsvere<strong>in</strong>igung Arbeit <strong>und</strong> Leben Niedersachsen<br />

Gründungsdatum der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle: 01. Juli 1993<br />

Gründungsdatum des Verb<strong>und</strong>es: 28. April 1994<br />

Anzahl der Verb<strong>und</strong>betriebe (31.12.<strong>20</strong>10):<br />

39 Betriebe<br />

Branchen:<br />

Textilhandel, Wohlfahrtsverbände, Kfz-Handel <strong>und</strong> Handwerk,<br />

Bildungsträger, Bäckereihandwerk, Grafik- <strong>und</strong> Werbebranche,<br />

Alten- <strong>und</strong> Pflegeheime, Elektrohandwerk, Friseurhandwerk,<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer, Kunstmuseum,<br />

Rechtsanwälte, Speditions- <strong>und</strong> Logistikunternehmen, Banken<br />

<strong>und</strong> Sparkassen, Energieversorger, Krankenkassen, <strong>Wirtschaft</strong>s<strong>und</strong><br />

Beschäftigungsgesellschaften, Steuerberater, Event-/ Unterhaltungs-/Tourismuswirtschaft,<br />

IT-Unternehmen, Kreishandwerkerschaft,<br />

Zeitarbeitsunternehmen, Wohnungswirtschaft<br />

Adresse:<br />

Schillerstraße 6 | 38440 Wolfsburg<br />

Telefon | Fax | E-Mail:<br />

Telefon (0 53 61) 24 211<br />

Telefax (0 53 61) 22 544<br />

E-Mail frau_<strong>und</strong>_wirtschaft.wob@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

www.frau<strong>und</strong>wirtschaft.de<br />

Wolfsburg | 55


Adressen der <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Grf.<br />

Bentheim<br />

Emden<br />

Meppen<br />

Nordhorn<br />

Aurich<br />

Emsland<br />

56 | Standorte <strong>und</strong> Adressen<br />

Wittm<strong>und</strong><br />

Leer<br />

Ammerland<br />

Cloppenburg<br />

Osnabrück<br />

WHV<br />

Friesland<br />

W esermarsch<br />

OL<br />

Oldenburg<br />

Wildeshausen<br />

Vechta<br />

Osnabrück<br />

Zielgebiet Konvergenz<br />

Zielgebiet RWB<br />

Cuxhaven<br />

BRV<br />

Osterholz<br />

DEL<br />

HB<br />

Diepholz<br />

Rotenburg<br />

Verden<br />

Nienburg<br />

Schaumburg<br />

Stade<br />

Hameln/<br />

Pyrmont<br />

Hameln<br />

Heidekreis<br />

W<strong>in</strong>sen/Luhe<br />

Harburg<br />

Buchholz Lüneburg<br />

Harburg<br />

Hannover<br />

Hannover<br />

Holzm<strong>in</strong>den<br />

Soltau<br />

Hildesheim<br />

Northeim<br />

Gött<strong>in</strong>gen<br />

Standorte Koord<strong>in</strong>ierungstellen <strong>und</strong> <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong>Plus<br />

Celle<br />

Pe<strong>in</strong>e<br />

Braunschweig<br />

SZ<br />

Goslar<br />

Osterode<br />

Uelzen<br />

Gifhorn<br />

Wolfsburg<br />

Wolfenbüttel<br />

Helmstedt<br />

Lüchow-<br />

Dannenberg


° BRAUNSCHWEIG<br />

Beratungs­ <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> Beruf<br />

Heydenstr. 2<br />

38100 Braunschweig<br />

Telefon: (05 31) 24 12­324 /414<br />

Telefax: (05 31) 24 12­313<br />

E­Mail: dietl<strong>in</strong>de.tartler@vhs­braunschweig.de<br />

dorothee.hermann@vhs­braunschweig.de<br />

www.frau-beruf.de<br />

° CELLE<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> von Stadt <strong>und</strong><br />

Landkreis Celle<br />

Am Französischen Garten 1<br />

29221 Celle<br />

Telefon: (0 51 41) 12­476<br />

Telefax: (0 51 41) 12­7631<br />

E­Mail: frauen<strong>und</strong>wirtschaft@celle.de<br />

www.celle.de<br />

° CUXHAVEN<br />

+ Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Kapitän­Alexander­Str. 1<br />

27472 Cuxhaven<br />

Telefon: (0 47 21) 599 619<br />

Telefax: (0 47 21) 662 700 18<br />

E­Mail: frau­<strong>und</strong>­wirtschaft@afw­cuxhaven.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-wirtschaft-cux.de<br />

° GÖTTINGEN<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle „<strong>Frauen</strong>förderung <strong>in</strong> der privaten <strong>Wirtschaft</strong>“<br />

Hiroshimaplatz 1–4<br />

37083 Gött<strong>in</strong>gen<br />

Telefon: (05 51) 400­2860<br />

Telefax: (05 51) 400­3198<br />

E­Mail: koord<strong>in</strong>ierungsstelle.frauenfoerderung@goett<strong>in</strong>gen.de<br />

www.frauen-wirtschaft.de<br />

° GOSLAR<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Klubgartenstr. 6<br />

38640 Goslar<br />

Telefon: (0 53 21) 76­259<br />

Telefax: (0 53 21) 76­99 259<br />

E­Mail: frau<strong>und</strong>wirtschaft@landkreis­goslar.de<br />

www.landkreis-goslar.de<br />

° HAMELN<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> im <strong>Wirtschaft</strong>sraum<br />

Weserbergland<br />

Weserbergland AG<br />

HefeHof 8<br />

31785 Hameln<br />

Telefon: (0 51 51) 585­1008<br />

Telefax: (0 51 51) 585­1009<br />

E­Mail: k.vonblomberg@weserberglandag.de<br />

l.specht@weserberglandag.de<br />

www.frau-wirtschaft-weserbergland.de<br />

° HANNOVER<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> Beruf Region Hannover<br />

Vahrenwalder Str. 7<br />

30165 Hannover<br />

Telefon: (05 11) 616 23 541<br />

Telefax: (05 11) 616 23 549<br />

E­Mail: irene.stratmann@region­hannover.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-beruf-hannover.de<br />

Standorte <strong>und</strong> Adressen | 57


Adressen der <strong>Koord<strong>in</strong>ierungsstellen</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

° HILDESHEIM<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Bischof­Janssen­Str. 31<br />

31134 Hildesheim<br />

Telefon: (0 51 21) 309­3271<br />

Telefax: (0 51 21) 309­3279<br />

E­Mail: ok­stelle@leb.de<br />

www.ok-stelle.leb.de<br />

° LEER/AURICH<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Beruf Ostfriesland<br />

Mühlenstr.135<br />

26789 Leer<br />

Telefon: (04 91) 99 90 28­24<br />

Telefax: (04 91) 99 90 28­99<br />

E­Mail: roswitha.franke@lkleer.de<br />

www.familie-beruf-leer.de<br />

Fischteichweg 7–13<br />

26603 Aurich<br />

Telefon: (0 49 41) 16­1662<br />

Telefax: (0 49 41) 16­8099<br />

E­Mail: johanne.janssen@landkreis­aurich.de<br />

www.landkreis-aurich.de<br />

° LÜNEBURG/UELZEN<br />

+ Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau & <strong>Wirtschaft</strong> Lüneburg.Uelzen<br />

Ilmenaustr.12<br />

21335 Lüneburg<br />

Telefon: (0 41 31) 30 39 68<br />

Telefax: (0 41 31) 30 39 87<br />

E­Mail: koord<strong>in</strong>ierungsstelle.lueneburg@feffa.de<br />

Gudesstr. 44<br />

29525 Uelzen<br />

Telefon: (05 81) 97 12 615<br />

Telefax: (05 81) 97 35 788<br />

E­Mail: koord<strong>in</strong>ierungsstelle.uelzen@feffa.de<br />

www.koord<strong>in</strong>ierungsstellen-feffa.de<br />

58 | Standorte <strong>und</strong> Adressen<br />

° MEPPEN<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Ordeniederung 1<br />

49716 Meppen<br />

Telefon: (0 59 31) 44 15 77<br />

Telefax: (0 59 31) 44 39 15 77<br />

E­Mail: ursula.voss@emsland.de<br />

www.emsland.de<br />

° NIENBURG<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle frau+wirtschaft im Landkreis Nienburg<br />

Neue Straße 33<br />

31582 Nienburg<br />

Telefon: (0 50 21) 922 919­5<br />

Telefax: (0 50 21) 922 919­8<br />

E­Mail: <strong>in</strong>fo@frau­<strong>und</strong>­wirtschaft­ni.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-wirtschaft-ni.de<br />

° NORDHORN<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

NINO Allee 11<br />

48529 Nordhorn<br />

Telefon: (0 59 21) 96­2302/2303<br />

Telefax: (0 59 21) 96 55­302/303<br />

E­Mail: chance@grafschaft.de<br />

www.koord<strong>in</strong>ierungsstelle-chance.de<br />

° OSNABRÜCK<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau & Betrieb e.V.<br />

Bierstraße 17/18<br />

49074 Osnabrück<br />

Telefon: (05 41) 270­26<br />

Telefax: (05 41) 270­45<br />

E­Mail: <strong>in</strong>fo@frau­<strong>und</strong>­betrieb­os.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-betrieb-os.de<br />

° SOLTAU<br />

+ Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau & <strong>Wirtschaft</strong> Heidekreis<br />

Feldstr. 7­9<br />

29614 Soltau<br />

Telefon: (0 51 91) 927­4870<br />

Telefax: (0 51 91) 927­4881<br />

E­Mail: koostelle@heidekreis.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-wirtschaft-heidekreis.de


° STADE<br />

+ Koord<strong>in</strong>ierungsstelle zur <strong>Frauen</strong>förderung<br />

Rudolf­Diesel­Str. 9<br />

21684 Stade<br />

Telefon: (0 41 41) 60 62 28<br />

Telefax: (0 41 41) 60 62 90<br />

E­Mail: voelkers@hwk­bls.de<br />

www.hwk-bls.de<br />

° VECHTA/CLOPPENBURG<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> im Oldenburger<br />

Münsterland<br />

Ravensberger Straße <strong>20</strong><br />

49377 Vechta<br />

Telefon: (0 44 41) 898­2622<br />

Telefax: (0 44 41) 898­1035<br />

Eschstr. 29<br />

49661 Cloppenburg<br />

Telefon: (0 47 71) 15­305<br />

E­Mail: koord<strong>in</strong>ierungsstelle@landkreis­vechta.de<br />

www.koord<strong>in</strong>ierungsstelleom.de<br />

° VERDEN<br />

+ Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Landkreis Verden<br />

L<strong>in</strong>dhooper Str. 67<br />

27283 Verden (Aller)<br />

Telefon: (0 42 31) 15­472/473/673<br />

Telefax: (0 42 31) 15­ 603<br />

E­Mail: ko­stelle@landkreis­verden.de<br />

www.frau-<strong>und</strong>-wirtschaft.de<br />

° WILDESHAUSEN<br />

Trägervere<strong>in</strong> Koord<strong>in</strong>ierungsstelle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> e.V.<br />

Delmenhorster Straße 6<br />

27793 Wildeshausen<br />

Telefon: (0 44 31) 85­472<br />

Telefax: (0 44 31) 85­<strong>20</strong>0<br />

E­Mail: <strong>in</strong>fo@frauen­<strong>und</strong>­wirtschaft.de<br />

www.frauen-<strong>und</strong>-wirtschaft.de<br />

° WINSEN-LUHE/BUCHHOLZ<br />

+ Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau & <strong>Wirtschaft</strong> Landkreis Harburg<br />

Marktstr. 21/23<br />

21423 W<strong>in</strong>sen/Luhe<br />

Telefon: (0 41 71) 40 97­26<br />

Telefax: (0 41 71) 40 97­25<br />

E­Mail: koord<strong>in</strong>ierungsstelle.w<strong>in</strong>sen@feffa.de<br />

Kirchenstr. 3<br />

21244 Buchholz<br />

Telefon: (0 41 81) 940 56­36<br />

Telefax: (0 41 81) 940 56­38<br />

E­Mail: koord<strong>in</strong>ierungsstelle.buchholz@feffa.de<br />

www.koord<strong>in</strong>ierungsstellen-feffa.de<br />

° WOLFSBURG<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Frau <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Wolfsburg­Gifhorn<br />

Schillerstr. 6<br />

38440 Wolfsburg<br />

Telefon: (0 53 61) 24 211<br />

Telefax: (0 53 61) 22 544<br />

E­Mail: frau_<strong>und</strong>_wirtschaft.wob@t­onl<strong>in</strong>e.de<br />

www.frau<strong>und</strong>wirtschaft.de<br />

Standorte <strong>und</strong> Adressen | 59


Herausgeber:<br />

Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium für Soziales,<br />

<strong>Frauen</strong>, Familie, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Integration<br />

H<strong>in</strong>rich­Wilhelm­Kopf­Platz 2<br />

30159 Hannover<br />

www.eu­foerdert.niedersachsen.de<br />

Stand: Oktober <strong>20</strong>11<br />

Diese Veröffentlichung wurde mit Mitteln des<br />

Landes Niedersachsen <strong>und</strong> des Europäischen Fonds<br />

für regionale Entwicklung erstellt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!