Unser Ehrenamt - DRK-Seniorenhaus Steinbach
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Seite 31 <strong>Steinbach</strong>-Bote August 2007<br />
Heimleiter Matthias Walbröl steuerte<br />
zur Information noch kürzlich die<br />
Festschrift zur Eröffnung vom 22. Juli<br />
1963 bei. Das Bild aber wurde erst<br />
abgerundet, als langjährige Freunde<br />
Dr. <strong>Steinbach</strong>s, der Mehlemer Apotheker<br />
Erwin Finger und Ehefrau und<br />
der Architekt Wolfram Stolle, bereit<br />
waren, aus ihren Erinnerungen an ihn<br />
zu erzählen.<br />
Dr. <strong>Steinbach</strong> stammte aus Köln. Er<br />
hatte ein schweres Leben gehabt. Er<br />
war Waise und hatte sich sein Studium<br />
– welches, wissen wir nicht –<br />
durch Arbeiten in Hotelküchen selbst<br />
finanziert. Die Leidenschaft für gute<br />
Küche (und nebenbei auch Weine)<br />
hat er offenbar beibehalten: Später,<br />
als sein „Mehlemer Eck“ in der Mainzer<br />
Straße 151 das renommierte<br />
Restaurant des Ehepaars Richter beherbergte,<br />
machte es ihm Freude, an<br />
der Erstellung der Speisekarte mitzuwirken.<br />
Beruflich tätig war er zuletzt<br />
im Siegerland als Direktor der Eiserfelder<br />
Steinwerke AG. Er wohnte in<br />
Mehlem in dem Haus Kriemhildstraße<br />
10, das – wie das Mehlemer Eck und<br />
sein ganzes noch verbliebenes Vermögen<br />
– nach seinem Tode an das<br />
<strong>DRK</strong> ging. Er war verheiratet mit Johanna<br />
<strong>Steinbach</strong>, geb. Eul. Die Ehe<br />
blieb kinderlos. Seine Frau war gesundheitlich<br />
angeschlagen, die letzten<br />
Jahre ihres Lebens pflegebedürftig.<br />
Er sorgte für sie, bis sie – sechs Jahr<br />
vor ihm – starb. Die Hilfe des von ihnen<br />
gestifteten Altenheims hat keiner<br />
von beiden in Anspruch genommen.<br />
Der Gedanke an den Bau des Altenheims<br />
hatte ihn schon lange beschäftigt.<br />
Dr. <strong>Steinbach</strong> hatte, wie man so<br />
sagt, eine „soziale Ader“, er wollte<br />
etwas Sinnvolles mit seinem Vermögen<br />
anfangen. Ein Altenheim gab es<br />
damals in Mehlem noch nicht. Die<br />
Gerontologie oder Altersforschung<br />
war ein noch junges Fach, die Betreuung<br />
einer zunehmenden Zahl von<br />
alternden Menschen, die aus verschiedenen<br />
Gründen nicht bei ihrer<br />
Familie wohnen konnten, eine neue<br />
Herausforderung. Neue Wohnformen<br />
wurden diskutiert, und <strong>Steinbach</strong> war<br />
begeistert: „Es kommt mir darauf an,<br />
jeden Anstaltscharakter zu vermeiden<br />
und ein Hotel für alte Dauerwohngäste<br />
zu schaffen, mit allen Bequemlichkeiten,<br />
aber auch mit allen Möglichkeiten<br />
individueller Lebensgestaltung.“<br />
Bahnbrechend die Einteilung des<br />
Heimes in drei Stufen, das Apartmentheim,<br />
das Wohnheim und das<br />
Pflegeheim, die den Bewohnern auch<br />
im Krankheitsfalle ein Bleiberecht bis<br />
zum Lebensende garantierte. Erst als<br />
sein Plan Gestalt angenommen hatte,<br />
machte Dr. <strong>Steinbach</strong> sich auf die<br />
Suche nach einem geeigneten Träger.<br />
Überkonfessionell sollte er sein<br />
(<strong>Steinbach</strong> selbst war konfessionslos):<br />
Die Wahl fiel auf das Deutsche<br />
Rote Kreuz.<br />
Der Baubeginn war im Dezember<br />
1961. Es folgte eine Zeit intensiver<br />
Zusammenarbeit zwischen Stifter und<br />
Träger. <strong>Steinbach</strong> war, obwohl zu der<br />
Zeit noch beruflich tätig, fast täglich<br />
vor Ort und übernahm Hilfen bei der<br />
Bauleitung. Immer wieder brachte er<br />
etwas mit – sei es eine einzelne Gartenbank,<br />
seien es ganze Wagenladungen<br />
besonderen Natursteinmaterials<br />
wie die kostbaren Hartgesteinplatten<br />
für Eingangsbereich, Speise-