Heinz Mack & Daniel Spoerri im Ludwig Museum - 1002andmore.de
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<strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> &<br />
<strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Ludwig</strong> <strong>Museum</strong><br />
Koblenz - Das <strong>Ludwig</strong> <strong>Museum</strong>, mit seinem<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r Museen <strong>de</strong>r<br />
<strong>Ludwig</strong> Stiftung bekannten Fokus auf französische,<br />
US-amerikanische und <strong>de</strong>utsche<br />
Kunst seit 1950, zeigt in einer Doppel-Ausstellung<br />
eine Auswahl <strong>de</strong>s in fünfzig Jahren<br />
- von 1959 bis 2009 - entstan<strong>de</strong>nen Werks<br />
zweier international agieren<strong>de</strong>r Künstler:<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> und <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong>. Bei<strong>de</strong> feiern<br />
- 1930 bzw. 1931 geboren, Gründungsvater<br />
<strong>de</strong>r Gruppe ZERO <strong>de</strong>r eine, Gründungsmitglied<br />
<strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r Nouveaux<br />
Réalistes <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re - <strong>im</strong> nächsten und übernächsten<br />
Jahr ihren achtzigsten Geburtstag<br />
mit großen, retrospektiv angelegten Ausstellungen.<br />
Zuvor präsentieren die bei<strong>de</strong>n Künstler in<br />
Koblenz, <strong>im</strong> <strong>Ludwig</strong> <strong>Museum</strong> <strong>im</strong> Deutschherrenhaus,<br />
- zeitlich parallel, aber räumlich<br />
voneinan<strong>de</strong>r getrennt - bis zum 1. November<br />
Werke, die <strong>de</strong>n künstlerischen Ansatz<br />
seit <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r späten 50er/frühen 60er<br />
Jahre dokumentieren. Die I<strong>de</strong>e zu dieser Art<br />
von Schulterschluss <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n vielseitigen<br />
Künstler kam u.a. gleich zu Beginn <strong>de</strong>r Recherchen<br />
durch eine von Charles Wilp stammen<strong>de</strong><br />
Fotografie <strong>de</strong>s Jahres 1959: Sie hält<br />
ein Zusammentreffen von <strong>Mack</strong> und <strong>Spoerri</strong><br />
mit Freun<strong>de</strong>n in Antwerpen fest. Bei Bier<br />
und Zigaretten sitzen sie mit <strong>de</strong>m zweiten<br />
Gründungsmitglied <strong>de</strong>r Gruppe ZERO, Otto<br />
Piene, sowie weiteren Nouveaux Réalistes,<br />
nämlich Jean Tinguely und Yves Klein, und<br />
schließlich Pol Bury, <strong>de</strong>r wie <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong><br />
kinetische, motorbetriebene Skulpturen herstellte,<br />
gemeinsam am Tisch in einer Kneipe.<br />
Es gab diesen losen Kontakt <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong>s<br />
zu ZERO über seine Freun<strong>de</strong> Yves Klein<br />
sowie <strong>de</strong>ssen Frau, <strong>de</strong>r Schwester von Günther<br />
Uecker, und Jean Tinguely. So beteiligte<br />
sich <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong> <strong>im</strong> selben Jahr auch<br />
an <strong>de</strong>r von <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> und Otto Piene organisierten<br />
Ausstellung „Dynamo“ in <strong>de</strong>r<br />
Galerie Renate Boukes in Wiesba<strong>de</strong>n. Umgekehrt<br />
sandte <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> zu dieser Zeit<br />
wie<strong>de</strong>rum nach Paris ein Multiple für die<br />
von <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong> ins Leben gerufene Edition<br />
MAT (Multiplication d’Art Transformable),<br />
die <strong>im</strong> November und Dezember<br />
1959 in Paris in <strong>de</strong>r Galerie Edouard Loeb<br />
erstmals gezeigt wur<strong>de</strong>. Aus dieser Multiple-Serie,<br />
die auf je 100 Stück begrenzt war,<br />
besitzt das <strong>Ludwig</strong> <strong>Museum</strong> zwei Arbeiten<br />
von <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong>. Auf <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> übrigens<br />
geht dabei <strong>de</strong>r legendäre Stempel von<br />
<strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong> zurück, <strong>de</strong>r aus einem Kreis<br />
besteht, in <strong>de</strong>ssen Innerem entlang <strong>de</strong>r Linie<br />
eingeschrieben steht: „Attention Œuvre<br />
d’Art“ und mittig: „<strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong>“. Mit<br />
dieser Aufschrift nämlich versah <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Mack</strong> seine Holzkiste, in <strong>de</strong>r er seinen Beitrag<br />
zur Edition MAT an <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong><br />
nach Paris sandte.<br />
<strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong> erinnert sich: „<strong>Mack</strong> hat das<br />
auf eine Kiste geschrieben, in <strong>de</strong>r er mir seine<br />
MAT-Objekte schickte. Damals in <strong>de</strong>r<br />
Rue Mouffetard in Paris war je<strong>de</strong>s Brett gut<br />
genug, um als Tisch zu dienen.“ <strong>Spoerri</strong><br />
machte hieraus einen Stempel, <strong>de</strong>n er erstmals<br />
1961 verwen<strong>de</strong>te. Seit<strong>de</strong>m sind zahlreiche<br />
Stempel entstan<strong>de</strong>n, die in seiner<br />
Korrespon<strong>de</strong>nz, in Schriften, auf Menukarten,<br />
als Beigabe zu Signaturen vielfältige<br />
Anwendung fin<strong>de</strong>n – so jüngst <strong>im</strong> Rahmen<br />
seines neuesten Projekts in Österreich: Eat<br />
Art & Ab Art.<br />
Die bei<strong>de</strong>n Ausstellungen skizzieren je<strong>de</strong><br />
für sich die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Impulse ihres<br />
künstlerischen Wirkens: Für <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong><br />
war es die Erfindung von ZERO auf <strong>de</strong>r Basis<br />
seiner Licht-Exper<strong>im</strong>ente, die sich bereits<br />
ab 1956 ihre Bahn brachen und in <strong>de</strong>r<br />
ZERO-Zeit bereits ihren ersten Höhepunkt<br />
erfuhren. - <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong> entwickelte ganz<br />
<strong>im</strong> Geiste <strong>de</strong>r Nouveaux Réalistes ein neues<br />
Links: <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong>, Kin<strong>de</strong>rwagen, 2008,<br />
Bronze, 102 x 37 x 62 cm
Oben: <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong>, Licht-Lamellen in <strong>de</strong>r<br />
Wüste, 1968<br />
Thema <strong>de</strong>r Alltagskultur, die um das Essen,<br />
<strong>de</strong>ssen Entstehen und Vergehen kreisen.<br />
Wie kein an<strong>de</strong>rer verbin<strong>de</strong>t er dieses mit<br />
<strong>de</strong>m Handlungsakt selbst. Bis heute steht<br />
die von ihm <strong>de</strong>finierte Eat Art mit ersten<br />
Konzepten in Zusammenhang, die er bereits<br />
in einem Hotelz<strong>im</strong>mer 1959 erfun<strong>de</strong>n und<br />
entwickelt hat, nämlich <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mer Nr. 13<br />
<strong>im</strong> Pariser Hôtel Carcassonne.<br />
Seit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1950er Jahre also nachweislich<br />
miteinan<strong>de</strong>r bekannt, zog es <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Mack</strong> nach Düsseldorf, Mönchengladbach<br />
und Ibiza, während <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong> aus <strong>de</strong>r<br />
Schweiz kommend zwar ebenso in <strong>de</strong>n<br />
1960ern nach Düsseldorf ging, sich aber in<br />
Deutschland auch nach Darmstadt wandte,<br />
vor allem aber in Paris, sodann südlich von<br />
Siena in Seggiano und seit kurzem bei Wien<br />
lebt(e).<br />
Das zentrale künstlerische Thema von<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> ist das Licht. Seine gegenstandslosen<br />
Skulpturen und Bil<strong>de</strong>r sind Medien<br />
hierzu. Bereits Mitte <strong>de</strong>r 1950er Jahre<br />
begann <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> mit Exper<strong>im</strong>enten aus<br />
unterschiedlichen Materialien und gelangte<br />
durch Zufall zu einer Struktur, die ihm eine<br />
serielle Form wie auch die Reflexion von<br />
Licht erlaubte. In kurzer Zeit entstan<strong>de</strong>n seine<br />
Lichtstelen, seine Lichtrotoren, Lichtreliefs,<br />
aber auch Exper<strong>im</strong>ente aus Sand und<br />
Rasterstrukturen. <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> erschuf inner-<br />
halb weniger Jahre sein künstlerisches Repertoire,<br />
das ganz und gar in <strong>de</strong>r Philosophie<br />
von ZERO aufging, einer künstlerischen Bewegung,<br />
die er mit Otto Piene, später auch<br />
mit Günther Uecker begrün<strong>de</strong>te und die sehr<br />
bald internationalen Erfolg verzeichnen<br />
konnte.<br />
Die <strong>im</strong> <strong>Ludwig</strong> <strong>Museum</strong> in Koblenz gezeigten<br />
Exponate stammen alle aus <strong>de</strong>m Atelier<br />
von <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> und sind zum größten Teil<br />
bislang nicht <strong>de</strong>r Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemachte Werke aus <strong>de</strong>r Früh- und Hochzeit<br />
<strong>de</strong>r ZERO-Jahre, die offiziell von 1957<br />
bis 1964 dauerte. In die selbe Zeit fiel auch<br />
bereits sein kühnes, 1959 offiziell verkün<strong>de</strong>tes<br />
Sahara-Projekt, eine realisierte Vision<br />
von Licht <strong>im</strong> freien, unberührten Naturraum,<br />
<strong>de</strong>ssen Großartigkeit Jahre später<br />
noch einmal <strong>im</strong> Arktis-Projekt erweitert<br />
wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
<strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> wur<strong>de</strong> 1931 <strong>im</strong> hessischen Lollar<br />
geboren und grün<strong>de</strong>te gemeinsam mit<br />
Otto Piene 1957 die Gruppe ZERO in Düsseldorf.<br />
1959 nahm er an <strong>de</strong>r Documenta II<br />
in Kassel teil. 1964-1966 unterhielt <strong>Mack</strong><br />
ein Atelier in New York und nahm an <strong>de</strong>r<br />
Documenta III teil. 1970 erhielt er eine Professur<br />
für einen Lehrauftrag in Osaka (Japan)<br />
und wur<strong>de</strong> or<strong>de</strong>ntliches Mitglied <strong>de</strong>r<br />
Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Künste, Berlin, <strong>de</strong>r er bis<br />
1992 angehörte. Auf <strong>de</strong>r XXXV. Biennale<br />
in Venedig vertrat er <strong>im</strong> gleichen Jahr die<br />
Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland (mit Uecker,<br />
Pfahler und Lenk). 1962-1968 und 1976<br />
folgten größere Arbeits- und Filmexpeditionen<br />
in die Algerische Wüste und in die Arktis.<br />
2004 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Künstler das Große<br />
Bun<strong>de</strong>sverdienstkreuz <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />
Deutschland als Erstauszeichnung verliehen,<br />
als Anerkennung für sein Werk und sein<br />
Wirken als Botschafter <strong>de</strong>r Kulturen. 2008<br />
grün<strong>de</strong>te die Stadt Düsseldorf die ZERO-<br />
Foundation. Die Stiftung erhält die Archive<br />
und zahlreiche Werke <strong>de</strong>r Künstler <strong>Mack</strong>,<br />
Piene und Uecker und widmet sich <strong>de</strong>r Forschung,<br />
unterstützt und för<strong>de</strong>rt Dokumentationen<br />
und Ausstellungen. Im Fokus sind<br />
alle internationalen Künstler, die <strong>de</strong>r ZERO-<br />
I<strong>de</strong>e verbun<strong>de</strong>n waren.<br />
Das Gesamtwerk von <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> ist außeror<strong>de</strong>nlich<br />
vielseitig: Es gibt Skulpturen aus<br />
verschie<strong>de</strong>nen Materialien, auch monumentale<br />
Ausführungen für <strong>de</strong>n Außenraum,<br />
Lichtstelen, Lichtrotoren, Lichtreliefs und<br />
Lichtkuben, Malerei, so die Dynamischen<br />
Strukturen aus <strong>de</strong>r ZERO-Zeit von 1957-<br />
1966 und die zunehmend großformatige und<br />
auch starkfarbige Malerei seit 1991, die so<br />
genannten Chromatischen Konstellationen.<br />
Hinzu kommen Zeichnungen, Tuschen, Pastelle,<br />
Druckgrafik und bibliophile Werke<br />
sowie gegenstandslose Fotografie mit<br />
schwarz-weißen Handabzügen und farbiger<br />
Fotografie, hergestellt <strong>im</strong> Dia-Sec-Verfahren.<br />
Schließlich widmet sich <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong><br />
auch <strong>de</strong>r Gestaltung von öffentlichen Plätzen<br />
und Räumen, auch Kirchenräumen,<br />
Bühnenbil<strong>de</strong>rn, Mosaiken. In annähernd 300
Oben: <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong>, Rekonstruktion <strong>de</strong>s<br />
Chambre No. 13, Hôtel Carcassonne, 1998;<br />
unten: Beate Reifenscheid und <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong><br />
bei <strong>de</strong>r Eröffnung in <strong>de</strong>r Ausstellung <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Mack</strong>, Foto Helmut Beier, <strong>Ludwig</strong> <strong>Museum</strong>; unten<br />
rechts: <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong>, Lamellen-Relief, 1963,<br />
Aluminium auf Holz, 140 x 95 x 12 cm<br />
Einzelausstellungen und vielen Ausstellungsbeteiligungen<br />
wur<strong>de</strong>n bis heute seine<br />
Arbeiten gezeigt. Seine Werke sind in 136<br />
öffentlichen Sammlungen vertreten. Zahlreiche<br />
Bücher und Kataloge, sowie zwei Filme<br />
dokumentieren sein Schaffen. <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong><br />
lebt und arbeitet in Mönchengladbach und<br />
auf Ibiza.<br />
<strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong>, Mitunterzeichner <strong>de</strong>s Manifests<br />
<strong>de</strong>s Nouveau Réalisme <strong>im</strong> Jahr 1960,<br />
wird <strong>im</strong> nächsten Jahr zu seinem 80. Geburtstag<br />
mit vielen Ausstellungen europaweit<br />
geehrt, vor allem in Italien. Das <strong>Ludwig</strong><br />
<strong>Museum</strong>, das <strong>im</strong> Besitz von zwei seiner<br />
Arbeiten aus <strong>de</strong>r Edition MAT (Multiplication<br />
d’art transformable) ist, zeigt nun noch<br />
vor <strong>de</strong>m Geburtstag als Kern die in Bern befindliche<br />
Replik <strong>de</strong>s kleinen Z<strong>im</strong>mers <strong>im</strong><br />
Pariser Hôtel Carcassonne. In diesem Hotelz<strong>im</strong>mer<br />
lebte <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong> ab 1959 einige<br />
Jahre, und er begann dort mit seinen sogenannten<br />
Fallenbil<strong>de</strong>rn, für die er heute berühmt<br />
ist. Erste „Fallenbil<strong>de</strong>r“ wur<strong>de</strong>n be<strong>im</strong><br />
„Festival d’art avantgar<strong>de</strong>“ <strong>im</strong> Palais <strong>de</strong>s<br />
Expositions Porte <strong>de</strong> Versailles in Paris ausgestellt.<br />
<strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong> kam auch nach Düsseldorf,<br />
aber nach <strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong>, <strong>de</strong>r dort schon 1957<br />
ZERO grün<strong>de</strong>te. <strong>Spoerri</strong> eröffnete hier 1968<br />
das „Restaurant <strong>Spoerri</strong>“ und entwickelte<br />
sein Konzept <strong>de</strong>r „Eat Art“ (weiter).<br />
Die Ausstellung in Koblenz zeigt neben <strong>de</strong>r<br />
Replik <strong>de</strong>s Hotelz<strong>im</strong>mers, in <strong>de</strong>m die ersten<br />
„Fallenbil<strong>de</strong>r“ entstan<strong>de</strong>n, eine Reihe von<br />
originalen Fallenbil<strong>de</strong>rn, die aus <strong>de</strong>r Zeit<br />
von 1978 bis 1992 datieren. Darüber hinaus<br />
wird die Schau um aktuelle Assemblagen<br />
und Bronzen bzw. Skulpturen ergänzt. Die<br />
Arbeiten stammen <strong>im</strong> Kern aus zwei wichtigen<br />
Sammlungen in Bern und Hamburg.<br />
<strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong> wur<strong>de</strong> 1930 in Galati, Rumänien,<br />
geboren. Er floh 1942 mit <strong>de</strong>r Mutter<br />
und <strong>de</strong>n Geschwistern nach Zürich, wo er<br />
1949 eine Theatertanzschule besuchte. In<br />
<strong>de</strong>n fünfziger Jahren wur<strong>de</strong> er vor diesem<br />
Hintergrund professioneller Tänzer, seine<br />
Karriere begann in Bern. Nach <strong>de</strong>r Unterzeichnung<br />
<strong>de</strong>s Manifests <strong>de</strong>r Nouveau Réalistes<br />
1960 in Paris trat die Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst<br />
in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund. Als bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Künstler<br />
wur<strong>de</strong> er in <strong>de</strong>n 60er Jahren vor allem mit<br />
<strong>de</strong>n sogenannten „Fallenbil<strong>de</strong>rn“ bekannt.<br />
Später machte er sich als Restaurantchef<br />
und Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Eat Art einen Namen.<br />
Berühmt sind seine Galerie in Düsseldorf<br />
und die Ausrichtung zahlreicher Bankette.<br />
In <strong>de</strong>n 90er Jahren schuf er in Italien südlich<br />
von Siena in Seggiano für sein international<br />
ausgerichtetes Projekt „Il Giardino“ (Der<br />
Garten) einen ausge<strong>de</strong>hnten Skulpturengarten,<br />
seit 1997 eine italienische Stiftung. Seit<br />
einigen Monaten lebt er in Österreich. Gera<strong>de</strong><br />
eröffnete er in Ha<strong>de</strong>rsdorf am Kamp bei<br />
Krems in Nie<strong>de</strong>rösterreich zwei neue Häuser:<br />
<strong>Spoerri</strong>s neues Projekt heißt „Eat Art &<br />
Ab Art“! Ein ehemaliges renoviertes Klostergebäu<strong>de</strong><br />
beherbergt viele neue Werke<br />
von <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong>. In Zukunft sollen hier<br />
auch Ausstellungen zu wechseln<strong>de</strong>n Themen<br />
mit Werken befreun<strong>de</strong>ter Künstler<br />
stattfin<strong>de</strong>n. Schräg gegenüber am selben<br />
Platz wur<strong>de</strong> ein Esslokal eingerichtet, wo<br />
ein großer Saal <strong>im</strong> ersten Stock Platz für<br />
Veranstaltungen bietet: Lesungen, Konzerte<br />
und vielleicht auch <strong>Spoerri</strong>s legendäre Eat<br />
Art Bankette ...<br />
Zu bei<strong>de</strong>n Ausstellungen sind Kataloge <strong>im</strong><br />
Kerber Verlag, Bielefeld (<strong>de</strong>utsch/ englisch<br />
erschienen:<br />
„<strong>Heinz</strong> <strong>Mack</strong> - Licht <strong>de</strong>r ZERO-Zeit” mit<br />
Beiträgen von Dieter Honisch und Beate<br />
Reifenscheid sowie einem Text von <strong>Heinz</strong><br />
<strong>Mack</strong>. Der Katalog umfasst 144 Seiten mit<br />
zahlreichen Farbabbildungen.<br />
„<strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong> - Eaten by ...” mit einem<br />
Vorwort von Beate Reifenscheid und Beiträgen<br />
von Christiane Morsbach, Enrico<br />
Pedrini, Barbara Rä<strong>de</strong>rscheidt, Dieter Ronte<br />
und Wieland Schmied sowie einem Text<br />
von <strong>Daniel</strong> <strong>Spoerri</strong>. Der Band umfasst 144<br />
Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen.