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Die Wahl des neuen Bewohnerinnen

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Bewohnersicht<br />

18<br />

Der Besuch der Schule und der Jugend<br />

Der Besuch der Schule<br />

und der Jugend<br />

Das Aufeinandertreffen der Generationen aus der Sicht eines<br />

Bewohners: Eine nicht alltägliche Erfahrung<br />

I Text: Herbert Alfert Foto: Anne Rudolph<br />

Liebe <strong>Bewohnerinnen</strong> und Bewohner,<br />

im Allgemeinen ist ein Altenheim ein Hort der<br />

Ruhe und Besinnlichkeit. Anders sah das am<br />

Nachmittag <strong>des</strong> 17. Dezember 2009 aus. Ächzend<br />

und knarrend ratterte der alte Aufzug von<br />

der zweiten Etage zum Erdgeschoss und spuckte<br />

ununterbrochen mehr oder weniger eingeschränkte<br />

Bewohner aus, die eilig dem Speisesaal<br />

zustrebten.<br />

DortmöchtedieKlasse5bderHauptschule<br />

Neukirchen-Vluyn die in Ehren Ergrauten mit einigen<br />

Weihnachtsliedern auf die schöne Zeit vorbereiten.<br />

Endlich hörte das Stühlegeschiebe und Gemurmel<br />

auf. In der Türe zum Speisesaal erschienen<br />

einige neugierige, junge Gesichter, die zögernd<br />

im Eingang Aufstellung nahmen. Nach einigem<br />

hin und her Geschubse, keiner traute sich in der<br />

ersten Reihe zu stehen, löste sich ein etwas pfiffiger<br />

Junge und trat vor. In der rechten ein Blatt<br />

Papier haltend, drehte er vor Aufregung den linken<br />

Arm wie einen Windflügel. Wie ein Moderator<br />

stellte er seinen Chor vor, der als erstes die Stille<br />

Nacht intonierte. Es folgten, von den begeisterten<br />

Zuhörern durch Mitsingen begleitet, noch eine<br />

Reihe bekannter und beliebter Weihnachtslieder.<br />

Dabei wurde manches Tränchen der Rührung<br />

weggewischt. Kaum war das letzte Lied verklun-<br />

gen, da stellten die Kinder eifrig verschiedene<br />

Spiele auf die Tische und forderten die ältere Generation<br />

zum Wettstreit auf. Nicht nur die Jugend<br />

war voller „Kampfeslust“, auch wir Alten waren<br />

voller „Siegeswillen“. Rund herum herrschte ein<br />

angeregtes Geklapper und alle waren begeistert<br />

bei der Sache.<br />

Viel zu schnell verging die Zeit. Mit stolzgeschwellter<br />

Brust verließ die Jugend das Altenheim<br />

mit dem Versprechen, bald wiederzukommen.<br />

Zurück blieb unsere Freude und ein<br />

Hauch von Wehmut.<br />

Der Autor<br />

dieser Zeilen,<br />

Herr Herbert<br />

Alfert, lebt<br />

seit Oktober<br />

2009 in unserem<br />

Haus

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