Festschrift 100 Jahre Volksschule - Gemeinde Leogang
Festschrift 100 Jahre Volksschule - Gemeinde Leogang
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In den <strong>Gemeinde</strong>ratsprotokollen von 1909 steht, dass die <strong>Gemeinde</strong>vertretung<br />
die Anschaffung von drei Schibindungen für<br />
die Schule nicht genehmigt hat. Dies ist die erste Erwähnung<br />
von Schisport-Aktivitäten in <strong>Leogang</strong>.<br />
Ab 31. Juli 1914 waren diese Probleme bedeutungslos geworden,<br />
der erste Weltkrieg war mit der Kriegserklärung an Serbien<br />
ausgebrochen und die allgemeine Mobilisierung erfolgte in<br />
Österreich-Ungarn. Als erste Konsequenz wurde der Schulbeginn<br />
auf 1. Oktober verschoben und die bereits genehmigte 4.<br />
Klasse konnte wegen Lehrermangel nicht besetzt werden. Mit<br />
Halbtags-Wechselunterricht überbrückte man den Lehrermangel<br />
während des Krieges.<br />
Zur Unterstützung der Soldaten an der Front wurden im Handarbeitsunterricht<br />
Wollsocken, Pulswärmer, Fußlappen, Handschuhe,<br />
tausende Papiersohlen, Scheehauben, Leibbinden<br />
usw. angefertigt und an das k.u.k. Kriegsfürsorgeamt geschickt.<br />
Später war die Sammlung von Metallen an der Tagesordnung,<br />
auch Teekräuter und Dörrgemüse waren als sog. „Kriegsfürsorge-Liebesgaben“<br />
gefragt.<br />
1916 und 1918 kam es zu Einquartierungen von Militär im<br />
Schulhaus. Eine Klasse, das Konferenzzimmer und die Kanzlei<br />
wurden besetzt.<br />
Großes Leid brachten die 68 Gefallenen und Vermissten über<br />
die Familien von <strong>Leogang</strong>.<br />
Als am 10. November 1918 Kaiser Karl abdankte und am 11.<br />
November die Republik ausgerufen wurde, war das leidvolle<br />
Kapitel des 1. Weltkrieges abgeschlossen.<br />
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Kolorierte Ansicht des Dorfes mit Schulhaus um 1920<br />
Bild: Schöllhorn, Innsbruck