CATEGOR Y CLUB - Handelszeitung
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CATEGOR Y CLUB - Handelszeitung
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März 2009 • Ausgabe 1<br />
DAS FACHMAGAZIN FÜR <strong>CATEGOR</strong>Y MANAGEMENT<br />
BOOM BEI WURST UND FLEISCH<br />
Nielsen und RollAMA haben exklusiv für<br />
den Category Club den Markt durchleuchtet<br />
ÜBERRASCHUNGEN BEIM PREIS<br />
Die Marktanalyse zeigt: Der Diskont ist bei<br />
Fleisch und Wurst nicht der Billigste<br />
CC<br />
<strong>CATEGOR</strong> CA Y<br />
<strong>CLUB</strong><br />
FLEISCH, WURST & SCHINKEN<br />
Als gäbe es keine Krise: Hier � ndet die Wertschöpfung statt.<br />
EINE MEDIENKOOPERATION<br />
VON ‘KEY ACCOUNT’ UND<br />
‘DIE HANDELSZEITUNG’
EDITORIAL INHALT<br />
Wo die Wertschöpfung zuhause ist<br />
Pulsierender Milliardenmarkt<br />
Fleisch, Wurst und Schinken erleben einen Boom im Handel.<br />
Wolfgang Friedrich (Die <strong>Handelszeitung</strong>)<br />
und Hanspeter Madlberger (Key Account)<br />
Fast wäre der Sitzungssaal zu eng<br />
geworden. Die Crème de la Crème<br />
der Markenartikelhersteller feiner<br />
Fleisch- und Wurstwaren sowie Vertreter<br />
des Lebensmitteleinzel- und -großhandels<br />
ist am 28. Jänner in die Räumlichkeiten<br />
des Wirtschaftsverlages<br />
gekommen, um an einem Clubtag den<br />
Analysen der Marktforscher von Nielsen<br />
und GfK zu lauschen und bei den<br />
Storechecks Erkenntnisse zur Umsetzung<br />
diverser Marketing- und Platzierungsideen<br />
zu gewinnen.<br />
Dazu konnte der Category Club die<br />
beiden Marktführer im heimischen Lebensmittelhandel<br />
gewinnen: Rewe International<br />
AG hat unserem Club für<br />
den Storecheck sozusagen das Billa-Flaggschi�<br />
Corso geö� net, und die<br />
INHALT & IMPRESSUM<br />
Editorial, Impressum, Inhalt .................................................................................. 2<br />
Die Wurst- und Fleischumsätze boomen ......................................................... 3<br />
Regionale und saisonale Unterschiede ............................................................ 5<br />
Siegeszug der SB-Packungen, Rewe und Hofer pro� tieren ...................... 6<br />
Preisniveau und Aktionen: Hofer nicht der Billigste ..................................... 8<br />
Kulinarik, Gesundheit, Nachhaltigkeit ............................................................10<br />
Storecheck I: Billa Corso ........................................................................................12<br />
Storecheck II: Interspar im Q19 ..........................................................................14<br />
Tann: Mit der Kraft der Größe .............................................................................16<br />
<strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong> FLEISCH, WURST & SCHINKEN 2010 2<br />
Spar begleitete uns durch den Interspar<br />
im Q19-Einkaufsquartier Döbling.<br />
Ein wesentlicher Markttreiber ist das<br />
AMA-Gütesiegel. Dr. Rudolf Stückler<br />
von der AMA-Marketing macht mit seinem<br />
Team hier gute Arbeit. Allerdings<br />
bewerteten einige Clubteilnehmer das<br />
werbetechnische „Schwarz-Weiß-Malen“<br />
(nur österreichisches Fleisch sei<br />
„gutes“ Fleisch) als problematisch.<br />
Das würde an den Import- und Exportmechanismen<br />
knabbern, ohne die es<br />
keinen „echten“ Wettbewerb mehr gebe,<br />
lautete die Mehrheitsmeinung.<br />
Und: Der höchste Prozentsatz der Wertschöpfung<br />
in der Fleisch- und Wurstwarenbranche<br />
� ndet in der Veredelung<br />
statt. Dieser Umstand müsse ins Bewusstsein<br />
der Verbraucher gerückt werden,<br />
die bisher nur mit den Sorgen der<br />
Bauern konfrontiert worden sind.<br />
Die Zeit reichte bei Weitem nicht aus,<br />
um die Diskussion in der notwendigen<br />
Tiefe zu führen. Das Lob an die Veranstalter<br />
– <strong>Handelszeitung</strong> und Key Account,<br />
ein derartiges Forum möglich<br />
gemacht zu haben, nehmen wir zum<br />
Anlass, schon eine weitere Clubsitzung<br />
für diese Branche zu planen.<br />
Viel Vergnügen bei der Lektüre in Sachen<br />
Fleisch, Wurst und Schinken!<br />
WAS IST DER <strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong><br />
Mit dem Category Club beschreiten<br />
die beiden Fachmedien Die <strong>Handelszeitung</strong><br />
und Key Account einen innovativen<br />
Weg der Sortimentsberichterstattung<br />
für ihre Leser im Handel, der<br />
sich grundlegend von den üblichen<br />
„Sortimentsbeilagen“ abhebt. Der journalistische<br />
Anspruch lautet: das Konsum-<br />
und Einkaufsverhalten der Verbraucher<br />
analysieren, den Wettbewerb<br />
in der Kategorie transparent machen,<br />
Probleme in der Marketingzusammenarbeit<br />
zwischen Industrie und Handel<br />
aufzeigen, Best-Practice- Beispiele<br />
aus dem Verkaufsalltag vorstellen,<br />
den Lesern praktisch verwertbares<br />
Fachwissen für die jeweilige Warengruppe<br />
anbieten. Die Club-Runde mit<br />
Marktforschern, Sortimentsmanagern<br />
aus dem Handel und der Industrie, gegliedert<br />
in Marktüberblick, Diskussion<br />
und Lokalaugenschein am POS, liefert<br />
den fachlichen Input für das gemeinsame<br />
Category Club Special, das Sie,<br />
geschätzte Leser, in Händen halten.<br />
IMPRESSUM: Herausgeber und Medieninhaber: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH,<br />
Wiedner Hauptstraße 120 – 124, 1050 Wien; Key Account, Donaustraße 19, 2100 Korneuburg;<br />
Herstellungs- und Verlagsort: Wien;<br />
Redaktion: Wolfgang Friedrich, Tel. 01/546 64-384; Dr. Hanspeter Madlberger, Tel. +43 2262<br />
72 106; Artdirektion, Layout, Gra� ken: Cecile Maria Lederer, Verkaufsleitung: Alfred Vrej Minassian,<br />
Tel. 01/546 64-280, Anzeigenverkauf: Karin Strassmair, Tel. 01/546 64-284. Hersteller:<br />
Leykam Druck GmbH & Co. KG, Bickfordstraße 21, 7201 Neudör� . „Category Club“ ist eine<br />
Medienkooper ation der Fachzeitungen „Die <strong>Handelszeitung</strong>“ und „Key Account“ und wird beiden<br />
Medien als Supplement beigelegt.<br />
OFFENLEGUNG NACH § 25 MEDIENGESETZ: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH,<br />
Wiedner Hauptstraße 120–124, 1050 Wien. Geschäftsführer: Thomas Zembacher. Betriebsgegenstand<br />
des Österreichischen Wirtschaftsverlages: die Herausgabe, der Verlag, der Druck<br />
und Verschleiß von Zeitungen und Zeitschriften sowie sonstiger periodischer Druckschriften<br />
sowie die Verlagstätigkeit überhaupt und der Betrieb von Verlagsgeschäften aller Art, der Buch-,<br />
Kunst- und Musikalienhandel und alle in das Verlagsfach fallenden einschlägigen Geschäfte, insbesondere<br />
die Lohnproduktion für fremde Rechnung. Die Durchführung von Werbungen aller Art,<br />
insbesondere Inseratenwerbung (Anzeigenannahme), Plakatwerbung, Ton- und Bildwerbung, Reportagen,<br />
Ausarbeitung von Werbeplänen und alle sonstigen zur Förderung der Kundenwerbung<br />
dienenden Leistungen. Gesellschafter: 100% Süddeutscher Verlag Hüthig Fachinformationen<br />
GmbH, München. Wesentliche Beteiligungen an Medienunternehmen: Verlag moderne Industrie<br />
GmbH, Landsberg (100%); Hüthig GmbH, Heidelberg (100%); Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm<br />
GmbH, Heidelberg (100%); Europa-Fachpresse-Verlag GmbH, München (100%); Medical Tribune<br />
Verlagsgesellschaft mbH, Wiesbaden (100%); Medizin Medien Austria GmbH, Wien (100%);<br />
Swiss Professional Media AG, Schweiz (100%); Hüthig elektronik JOURNAL GmbH, Landsberg<br />
(100%). Grundlegende publizis tische Richtung: Fachinformationen für Entscheidungsträger im<br />
Handel und in der Marken artikelindustrie.
VERBRAUCHERTRENDS WAS SAGEN DIE HANDELS- UND KONSUMFORSCHER 2009<br />
Nielsen und RollAMA analysieren exklusiv für den Category Club<br />
Die Wurst- und Fleischumsätze boomen<br />
SB-Wurst legt um 7,8 % zu, Umsatzhit Frankfurter, Rind� eisch und Ge� ügel weiter im Aufwind, Wachstumsträger:<br />
Convenience-Fleisch und Faschiertes. Text: Dr. Hanspeter Madlberger<br />
Es kommt fast einer Sensation gleich: Im Wirtschaftskrisenjahr<br />
2009 erwiesen sich die Wurst- und Fleischumsätze<br />
des Lebensmitteleinzelhandels als Konjunkturmotor mit hoher<br />
Drehzahl. Dieser Wachstumskick ist umso bedeutender, als<br />
es sich beim „roten Sortiment“ (Wurst, Schinken und Frisch-<br />
� eisch) um die mit Abstand umsatzstärkste Warengruppe im<br />
heimischen LEH handelt. So erreicht beim Billa Corso in den<br />
Wiener Ringstraßengalerien allein der SB-Bereich von Fleisch<br />
(inkl. Ge� ügel) und Wurstwaren 9,5% bis 10% Anteil am gesamten<br />
Food-Umsatz. Nielsen weist für das Jahr 2009, genauer<br />
gesagt, für den Zeitraum KW 42/08 bis KW 41/09 ein Umsatzwachstum<br />
des LEH (inkl. Hofer und Lidl) bei Wurst um 5,4%<br />
aus, wobei die SB-Packungen dazu überproportional beitrugen.<br />
Auch der Appetit aufs Fleisch ist den Supermarkt-Kunden 2009<br />
nicht abhanden gekommen. Billa, Spar & Co konnten bei den<br />
Frisch� eisch-Umsätzen um 5,6% zulegen. Wie Nielsen-Experte<br />
Mag. Andreas Huber bei der Club-Präsentation bestätigte, durfte<br />
die Verlagerung vom Außer-Haus- zum Heimkonsum in besonderer<br />
Weise den Fleischumsätzen des Einzelhandels zugute<br />
kommen. Eine ähnliche Entwicklung zeigen die Roll AMA-Daten,<br />
Wurst (LH+Hofer/Lidl)<br />
Vorverpackte Selbstbedienungs-Produkte sind weiterhin im Steigen durch<br />
größere Anzahl der Marken & Sorten und innovative Verpackungen<br />
Theke (=Alle in der<br />
Filiale verpackten Produkte)<br />
55,4%<br />
56,7%<br />
NIELSEN<br />
QUELLE:<br />
44,6%<br />
43,3%<br />
LEDERER; M. CECILE<br />
MAT 41/08: 1.241 Mio. Euro MAT 41/09: 1.308 Mio. Euro<br />
WIE 28-10 Anz. Category Club 2:08 27.01.2010 17:13 Uhr Seite 1 GRAFIK:<br />
Frischer Wind<br />
für Ihr Geschäft.<br />
Jetzt mit 2<br />
neuen Sorten<br />
Wiesbauer Grillsortiment<br />
Pepperoni-, Knoblauch-, Ketchup-, Käse-,<br />
Bratwurstgriller und jetzt NEU: Pizza- und<br />
Countrygriller.<br />
Wiener Prater Stelze<br />
Fein ausgelöstes Schweinestelzenfleisch.<br />
Knusprig gebraten, fein geschnitten.<br />
www.wiesbauer.at<br />
29,2<br />
SB (=Alle vom Hersteller vorverpackten<br />
Produkte mit EAN)<br />
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Die Schinken-Marke<br />
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Spargel-Hollandaise Schinken<br />
Ein exquisites Erfolgsprodukt für das<br />
Frühjahr.
GRAFIK: CECILE M. LEDERER; QUELLE: ROLLAMA<br />
VERBRAUCHERTRENDS WAS SAGEN DIE HANDELS- UND KONSUMFORSCHER 2009<br />
Entwicklung der Einkaufsquellen - LEH mit Hofer/Lidl: Fleisch inkl. Ge�ügel<br />
MA MKT Menge MA MKT Wert<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
7,8<br />
49,9<br />
23,6<br />
18,8<br />
8,2<br />
48,0<br />
22,2<br />
21,5<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 au� 2004 2005 2006 2007 2008 2009 au�<br />
Diskonter<br />
(Hofer, Lidl, Penny)<br />
die Mag. Johannes Mayr (GF keyQUEST-<br />
Marktforschung) dem Club präsentierte.<br />
Dabei wurden die Haushaltseinkäufe im<br />
Zeitraum September 2008 bis August<br />
2009 mit jenen der drei vorangegangenen<br />
Tertiale verglichen: Demnach stiegen<br />
die Verkäufe an Wurst und Schinken<br />
im Periodenvergleich um 6,9%, jene an<br />
Fleisch und Ge� ügel um 7,1%.<br />
Das Nielsen-Handelspanel verarbeitet<br />
die Scanner-Kassendaten der Handelsketten,<br />
darin enthalten sind also auch die<br />
Einkäufe der Gastronomie und der Urlauber<br />
im Einzelhandel. Die RollAMA bezieht<br />
ihre Daten aus dem GfK Verbraucherpanel,<br />
dem 2.500 Haushalte angehören.<br />
Sofortverzehr, Schul- und Büro jause und<br />
Impulskäufe für unterwegs sind demnach<br />
bei den ausgewiesenen Umsätzen<br />
nicht berücksichtigt.<br />
Der Blick auf die Umsatzentwicklungen<br />
in den Warengruppen zeigt, dass das Gesamtergebnis<br />
nicht nur auf konjunkturelle<br />
Ein� üsse, sondern in erster Linie auf zahlreiche<br />
Marketinginitiativen der Hersteller<br />
und der Händler zurückzuführen ist. Die<br />
Fleisch- und Wurstumsätze im LEH boomen,<br />
weil auf beiden Wirtschaftsstufen<br />
ein äußerst lebhafter Ideen-, Innovations-<br />
und, last but not least, Preiswettbewerb<br />
statt� ndet.<br />
Detailergebnisse<br />
Innovative SB-Verpackungen, wiederverschließbar<br />
und mit viel Produktinformation<br />
für qualitätssensible Verbraucher<br />
ausgestattet, kurbelten die Umsätze von<br />
Schinken und Snackwürsten an.<br />
7,2<br />
46,1<br />
24,3<br />
22,4<br />
<strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong> FLEISCH, WURST & SCHINKEN 2010 4<br />
7,7<br />
45,2<br />
22,3<br />
24,9<br />
8,4<br />
41,9<br />
21,4<br />
28,2<br />
Groß�äche<br />
(Inter/Max, Merkur)<br />
8,3<br />
41,1<br />
20,9<br />
29,8<br />
8,1<br />
51,2<br />
22,2<br />
18,4<br />
Als Wachstumstreiber erwiesen sich<br />
die Slicing-Packungen bei Schinken und<br />
den Wurstklassikern (Krakauer, Extrawurst,<br />
Käsewurst, Wiener, Polnische<br />
etc.). Laut Nielsen ist der Umsatz an<br />
geschnitten verpackten Wurstwaren um<br />
13,6% gestiegen.<br />
Noch mehr Convenience, Sortenvielfalt<br />
und innovative Markenauftritte führten<br />
insgesamt dazu, dass laut RollAMA die<br />
Kochschinken-Umsätze des LEH und des<br />
Fachhandels um 15,3 % gestiegen sind.<br />
Das Mengenplus von 9,3% zeigt, dass<br />
der Schinken weniger „über den Preis“<br />
verkauft wurde, sondern dass die höhere<br />
Wurst nach Art und Verkaufsform<br />
2,2%<br />
13,9%<br />
1,6%<br />
10,4%<br />
3,6%<br />
23,8%<br />
0,5%<br />
9,7%<br />
1,8%<br />
32,6%<br />
MAT 41/08:<br />
1.241 Mio.<br />
8,6<br />
49,2<br />
21,0<br />
21,2<br />
SM National<br />
((Euro)Spar, Billa, ADEG, Zielpunkt)<br />
7,6<br />
2,3%<br />
14,2%<br />
1,6%<br />
11,4%<br />
3,6%<br />
23,6%<br />
0,5%<br />
10,1%<br />
1,9%<br />
47,2<br />
23,2<br />
21,9<br />
30,9%<br />
MAT 41/09:<br />
1.308 Mio.<br />
8,2<br />
46,0<br />
21,6<br />
24,1<br />
8,5<br />
42,8<br />
21,2<br />
27,5<br />
SB Snackwurst<br />
SB Würstel<br />
SB Streichwurst<br />
SB Schinken<br />
SB Speck<br />
SB Wurst*<br />
Theke Streichwurst<br />
Theke Schinken<br />
Theke Speck<br />
Theke Wurst<br />
8,1<br />
42,0<br />
21,4<br />
28,4<br />
Restl. LEH<br />
(M-Preis, Nah&Frisch, Unimarkt)<br />
*restliche Brät-/Brüh-, Fleisch-,<br />
Koch- bzw. Rohwürste (Stankengen,<br />
sliced, zum Streichen)<br />
Wertschöpfung von Konsumenten honoriert<br />
wurde.<br />
Einen klaren Wachstumskurs steuert<br />
auch der Rohschinken mit 13,5% Wert-<br />
und 9,8% Mengensteigerung.<br />
Der Vormarsch kleinerer Packungseinheiten<br />
führt ebenfalls zu Umsatzsteigerungen<br />
und einem Anstieg des Durchschnittspreises.<br />
Einen Wachstumsschub erfuhr die Kategorie<br />
„Würstel“ (Frankfurter, Knacker<br />
etc.): Ihr Umsatz im LEH stieg laut Nielsen<br />
im Vergleichszeitraum um 13,2 Mio. € auf<br />
ein Jahresvolumen von 185,7 Mio. €. Eine<br />
starke Grillsaison sowie Aktions-Großpackungen<br />
dürften maßgeblich zu dieser<br />
Entwicklung beigetragen haben.<br />
Moderater als bei Wurst und Schinken<br />
� elen die Zuwachsraten 08/09 beim roten<br />
Frisch� eisch und beim Ge� ügel aus.<br />
Pute und Huhn pro� tieren vom Wunsch<br />
nach leichter Wellness-Kost.<br />
Faschiertes erfüllt perfekt die Anforderungen<br />
nach einfacher Portionierbarkeit<br />
sowie rascher Zubereitung. Kein Wunder,<br />
dass diese Kategorie für den Handel<br />
als Aktionsartikel unverzichtbar ist;<br />
und in Preiskampfzeiten wie diesen weiter<br />
an Bedeutung zulegt. Als Einzelartikel<br />
ist Faschiertes der Spitzenreiter in der<br />
Fleischtheke, erzielt doch der Handel mit<br />
diesem einen Produkt mehr als 10 % seines<br />
gesamten Frisch� eischumsatzes.<br />
Der Rückgang des Kalb� eisch-Konsums<br />
könnte auf mehr Sensibilität in Sachen<br />
Tierschutz zurückzuführen sein.<br />
Fleisch nach Art (LH+Hofer/Lidl)<br />
2,2%<br />
0,3%<br />
13,7%<br />
18,9%<br />
12,7%<br />
1,3%<br />
0,5%<br />
4,7%<br />
8,9%<br />
13,2%<br />
25,8%<br />
MAT 41/08:<br />
820<br />
0,3%<br />
13,6%<br />
19,0%<br />
10,6%<br />
1,1%<br />
4,7%<br />
0,5%<br />
9,8%<br />
13,7%<br />
26,5%<br />
MAT 41/09:<br />
865<br />
Restl. Ge�ügel<br />
Pute<br />
Huhn<br />
Restl. Fleisch+NK<br />
Lamm<br />
Kalb<br />
Selch�eisch<br />
Faschiertes<br />
Rind<br />
Schwein<br />
GRAFIKEN: CECILE M. LEDERER; QUELLE: NIELSEN
VERKAUFSPRAXIS ORIENTIERUNGSHILFEN<br />
Typisch für das Wurst- und Fleischgeschäft<br />
Regionale und saisonale Unterschiede<br />
Die Wursttiger leben im Westen und Süden, Schinkenhoch zu Weihnachten, Würstel-Rekordumsatz zur Grillzeit.<br />
Text: Dr. Hanspeter Madlberger<br />
R egionalität<br />
ist heutzutage Trumpf,<br />
eine wahre Regionalitätseuphorie<br />
hat den Lebensmittelhandel in den letzten<br />
Monaten erfasst. Das gilt ganz besonders<br />
für den Fleisch- und Wurst-Sektor.<br />
Aller Einzelhandelsumsatz geht vom<br />
Konsumenten aus, und so spiegeln die<br />
regionalen Unterschiede bei den Verkäufen<br />
auch das unterschiedliche Konsumverhalten<br />
der Bevölkerung wider. Wie<br />
groß diese Unterschiede sind, zeigt die<br />
Umsatzaufteilung nach Nielsen-Gebieten:<br />
So sind in den westlichen und südlichen<br />
Bundesländern die Wurstverkäufe<br />
in Relation zum Umsatz des Gesamtsortiments<br />
deutlich höher als in Wien und<br />
Niederösterreich. Die stärkste Abweichung<br />
nach oben erreichen die Wurstumsätze<br />
in der Steiermark und in Kärnten<br />
(II Süd), während Oberösterreich (I Ost)<br />
2009 den höchsten Umsatzanstieg im<br />
Bester<br />
Schinken!<br />
• Glutenfrei<br />
• Laktosefrei<br />
• Ohne Zusatz Zusatz von<br />
von<br />
Farbstoffen<br />
• Ohne Zusatz von<br />
von<br />
Geschmacksverstärker<br />
sverstärker<br />
Wurst-Geschäft des LEH zu verzeichnen<br />
hat. Deutlich weniger spektakulär ist die<br />
regionale Aufteilung der Fleisch- und Ge-<br />
� ügelumsätze. In Kärnten und der Steiermark<br />
ist der Fleischumsatz deutlich<br />
überproportional, in den drei westlichen<br />
Bundesländern leicht unterproportional.<br />
Dass die Wurst- und Fleisch-Umsätze<br />
zwischen Jänner und Dezember deutlich<br />
schwanken, weiß jeder Kaufmann, Marktleiter<br />
und erst recht jeder Lieferant. Doch<br />
anders als bei der geogra� schen Verteilung<br />
zeigt das Frisch� eisch im zeitlichen<br />
Verlauf die größeren Ausschläge nach<br />
oben und nach unten als die Wurstwaren.<br />
Schweine� eisch erklimmt seinen<br />
Umsatzgipfel in den Sommermonaten,<br />
einmal mehr wird da die Bedeutung der<br />
Grillsaison für die Branche deutlich. Ganz<br />
anders verläuft die Kurve bei Faschiertem<br />
und der Pute: Im Sommer herrscht Um-<br />
QUALITÄT QUAL AUS ÖSTERREICH<br />
satz� aute, das Geschäft brummt so richtig<br />
zu den Weihnachtsfeiertagen. Da steigen<br />
auch viele Kunden von Huhn auf Pute<br />
um. Rind� eisch verkauft sich das ganze<br />
Jahr hindurch gleichmäßig, im Sommer<br />
gibt es kleine Einbrüche. Au� allend am<br />
Umsatzverlauf von Wurst und Fleischwaren<br />
ist das Umsatzhoch des Schinken-<br />
Segments zu den Feiertagen und jenes<br />
der Würstel in den Sommermonaten. Ein<br />
taugliches Instrument, die saisonalen<br />
Nachfrageschwankungen produktionstechnisch,<br />
logistisch und promotionmäßig<br />
besser in den Gri� zu bekommen, ist<br />
das ECR-Tool CPFR (Collaborative Planning,<br />
Forecasting and Replenishment)<br />
mit einer von Herstellern und Händlern<br />
gemeinsam erstellten Absatzprognose,<br />
die für Aktionen im Hochsommer sogar<br />
die Wetterprognose in den Planungsprozess<br />
einbezieht.<br />
www.berger-schinken.at<br />
Fleischwaren Berger GesmbH & Co KG • 3443 Sieghartskirchen • T: 02274/6081-0 • E-Mail: verkauf@berger-schinken.at www.berger-sc<br />
www.berger-schinken.at hinken.at
GRAFIK: CECILE M. LEDERER; QUELLE: ROLLAMA<br />
MARKTANTEILE DER WETTBEWERB DER HANDELSGRUPPEN BEI WURST UND FLEISCH<br />
SB-Anteil steigt weiter zulasten der Bedienungstheke - Rewe und Hofer pro� tieren<br />
Siegeszug der SB-Packungen<br />
Spar zeigt leichte Schwächen gegenüber Rewe. Diskonter Hofer, Lidl und Penny steigern ihre Marktanteile bei Wurst,<br />
Schirnhofer ist starker Kundenmagnet für Zielpunkt. Text: Dr. Hanspeter Madlberger<br />
Entwicklung der Einkaufsquellen - Fleisch inkl. Ge�ügel<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
MA MKT Menge an... LEH mit Hofer/Lidl und Fachh. MA MKT Wert an... LEH mit Hofer/Lidl und Fachh.<br />
13,5<br />
5,3<br />
1,5<br />
25,7<br />
4,5<br />
4,3<br />
32,8<br />
1,3<br />
11,1<br />
11,5<br />
5,8<br />
1,5<br />
26,1<br />
3,9<br />
4,4<br />
31,6<br />
2,5<br />
12,8<br />
11,7<br />
5,5<br />
0,9<br />
25,7<br />
Das Umsatzduell zwischen den beiden<br />
größten Lebensmittelhändlern<br />
Rewe und Spar bei Fleisch und Wurst,<br />
der umsatzstärksten Frischwarengruppe,<br />
zählt zum Spannendsten, das diese<br />
Branche zu bieten hat. Nicht nur, weil es<br />
dabei um viel Geld geht, sondern auch<br />
deshalb, weil die beiden Rivalen schon<br />
vor Jahrzehnten mit sehr unterschiedlichen<br />
Strategien in den Wettbewerb<br />
zogen. Billa und Merkur stehen für SB-<br />
Frisch� eisch, das überwiegend vor Ort<br />
zerlegt und abgepackt wird und für eine<br />
(Hersteller-)Markenvielfalt bei den Wurstwaren.<br />
Die Spar setzt auf Eigenproduktion<br />
und verfügt mit Tann über das größte<br />
und leistungsfähigste Fleischverarbeitungs-Unternehmen<br />
des Landes. Spar-typisch<br />
auf der Absatzseite ist der Bedienungsverkauf<br />
von o� ener Ware (Fleisch<br />
vom Stock) und der hohe Anteil an Wurstwaren<br />
aus Eigenproduktion. Auch beim<br />
Herkunftsnachweis ging man bisher konträre<br />
Wege. Die Salzburger setzen auf<br />
das AMA Gütesiegel; die Wiener Neudorfer<br />
auf die Bauernhofgarantie.<br />
Beide sind sie mit ihren Systemen am<br />
Markt erfolgreich, beide agieren sie auf<br />
hohem Qualitätsniveau, aber die Marktanteilsentwicklung,<br />
wie sie von der Roll-<br />
AMA ausgewiesen wird, hat einen klaren<br />
3,8<br />
4,1<br />
31,3<br />
2,0<br />
13,9<br />
12,0<br />
5,8<br />
1,0<br />
25,9<br />
3,8<br />
3,8<br />
31,2<br />
<strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong> FLEISCH, WURST & SCHINKEN 2010 6<br />
2,4<br />
14,1<br />
11,3<br />
6,4<br />
1,1<br />
24,8<br />
3,9<br />
3,0<br />
30,4<br />
3,7<br />
15,4<br />
10,6<br />
6,3<br />
1,1<br />
23,7<br />
3,2<br />
2,8<br />
33,0<br />
4,1<br />
15,3<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 au� 2004 2005 2006 2007 2008 2009 au�<br />
Hofer Lidl REWE Gruppe ADEG Zielpunkt SPAR Gruppe Nah&Frisch Restl. LEH Fleischhauer<br />
17,2<br />
5,3<br />
1,5<br />
26,9<br />
3,8<br />
3,9<br />
29,4<br />
1,0<br />
11,0<br />
Gewinner auszuweisen und der heißt Rewe.<br />
In dürren Zahlen: Die Rewe (mit Billa,<br />
Merkur und Penny aber ohne Adeg) konnte<br />
von 2004 auf 2009 ihren Marktanteil<br />
im LEH (inkl. Hofer, Lidl und Fachhandel)<br />
bei Fleisch & Ge� ügel von 29,4 % im Jahr<br />
2004 auf 30,4 % im Jahr 2009 (au� aufend<br />
per Ende 2. Tertial) steigern.<br />
Detto bei Wurst & Schinken, wo der Rewe-Marktanteil<br />
in derselben Zeit von<br />
25,2% auf 27,0 % anstieg. Die Spar (mit<br />
Entwicklung der Einkaufsquellen - Wurst & Schinken<br />
0<br />
den Vertriebslinien Spar, Eurospar, Interspar<br />
und Maxi) büßte im selben Zeitraum<br />
beim Fleisch 2,3%-Punkte Marktanteil<br />
ein und hält nach 26,9 % im Jahr 2004<br />
jetzt bei 24,6 %. Noch größer waren die<br />
Marktanteilsverluste bei Wurst & Schinken.<br />
2004 lag der Spar-Marktanteil noch<br />
bei 30,1 %, 2009 ist er auf 27,0 % abgerutscht.<br />
Mit anderen Worten: Die Rewe<br />
konnte als Frisch� eisch-Marktführer<br />
ihren Vorsprung gegenüber der Nummer<br />
zwei von 2,5%-Punkten (2004) auf 5,8%-<br />
Punkte (2009) ausbauen.<br />
Noch dramatischer verlief die Veränderung<br />
im Wurstbereich: Vor vier Jahren<br />
lag die Spar als klarer Marktführer im<br />
Wurstgeschäft noch knapp 5 Marktanteilspunkte<br />
vor der Rewe, 2009 war dieser<br />
Vorsprung weg, es kam erstmals zur<br />
Pattstellung, denn beide halten jetzt bei<br />
27 %. Schwacher Trost für die Spar: Die<br />
Fleischhauer haben von 2004 auf 2009<br />
noch stärker an Marktanteil eingebüßt:<br />
Beim Fleisch sank ihr Anteil von 17,2 %<br />
auf 13,5 %, bei Wurst & Schinken von<br />
11,6 % auf 8,6 %. Rückläu� g sind auch<br />
die Marktanteile von Nah&Frisch und<br />
Adeg. Ursachenforschung ist jetzt angesagt,<br />
und dazu liefern die im Club präsentierten<br />
Daten eine Reihe von Anhaltspunkten:<br />
MA MKT Menge an... LEH mit Hofer/Lidl und Fachh. MA MKT Wert an... LEH mit Hofer/Lidl und Fachh.<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
14,6<br />
5,9<br />
1,5<br />
26,5<br />
3,4<br />
3,9<br />
29,4<br />
2,0<br />
12,8<br />
10,4<br />
5,7<br />
2,7<br />
27,6<br />
4,4<br />
4,2<br />
25,3<br />
2,1<br />
17,9<br />
14,7<br />
5,6<br />
0,9<br />
26,1<br />
3,4<br />
4,8<br />
29,0<br />
1,7<br />
13,8<br />
10,1<br />
5,8<br />
2,7<br />
26,2<br />
4,8<br />
4,4<br />
25,7<br />
3,3<br />
16,9<br />
14,8<br />
6,0<br />
1,0<br />
26,3<br />
3,4<br />
3,7<br />
28,8<br />
1,9<br />
14,0<br />
9,0<br />
5,4<br />
2,3<br />
24,4<br />
4,9<br />
4,5<br />
26,3<br />
3,4<br />
19,8<br />
14,1<br />
6,3<br />
1,0<br />
25,4<br />
3,4<br />
2,9<br />
28,5<br />
3,1<br />
15,5<br />
9,7<br />
5,9<br />
2,1<br />
25,6<br />
4,1<br />
3,5<br />
25,1<br />
4,4<br />
19,5<br />
13,5<br />
6,0<br />
1,0<br />
24,6<br />
2,7<br />
2,8<br />
30,4<br />
3,5<br />
15,6<br />
8,6<br />
5,5<br />
1,9<br />
25,6<br />
4,8<br />
3,6<br />
24,9<br />
4,6<br />
20,5<br />
8,1<br />
5,2<br />
2,3<br />
25,5<br />
4,5<br />
4,3<br />
26,0<br />
4,6<br />
20,6<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 au� 2004 2005 2006 2007 2008 2009 au�<br />
Hofer Lidl REWE Gruppe ADEG Zielpunkt SPAR Gruppe Nah&Frisch Restl. LEH Fleischhauer<br />
11,6<br />
6,2<br />
3,0<br />
30,1<br />
4,0<br />
4,7<br />
25,2<br />
1,6<br />
13,5<br />
10,7<br />
6,3<br />
3,2<br />
29,1<br />
4,3<br />
4,8<br />
25,5<br />
2,5<br />
13,4<br />
9,5<br />
5,9<br />
2,9<br />
27,2<br />
4,4<br />
5,1<br />
26,7<br />
2,6<br />
15,7<br />
10,3<br />
6,5<br />
2,7<br />
27,8<br />
3,7<br />
4,1<br />
25,8<br />
3,4<br />
15,7<br />
9,2<br />
6,0<br />
2,3<br />
27,6<br />
4,2<br />
4,1<br />
25,7<br />
3,6<br />
17,3<br />
8,6<br />
5,7<br />
2,6<br />
27,0<br />
3,8<br />
3,9<br />
27,0<br />
3,8<br />
17,5<br />
GRAFIK: CECILE M. LEDERER; QUELLE: ROLLAMA
Da ist einmal die steile Aufwärtsentwicklung<br />
der Diskonterumsätze in den<br />
Kategorien des roten Sortiments: Hofer<br />
hat in den letzten vier Jahren sein Ladennetz<br />
vor allem außerhalb der Großstädte<br />
massiv verdichtet und entsprechend seinen<br />
Marktanteil bei Fleisch von 11,0%<br />
auf 15,6% und bei Wurst von 13,5%<br />
auf 17,5% ausgebaut. Lidl konnte dank<br />
seiner rasanten Filialexpansion nach<br />
schwachem Start allmählich Tritt fassen<br />
und hat mittlerweile Zielpunkt-Schirnhofer<br />
bei der Wurst eingeholt (beide halten<br />
je 3,8% MA) und beim Fleisch überholt<br />
(Lidl: 3,5%, Zielpunkt: 2,7%). Auch Penny<br />
konnte beim Fleisch & Wurst-Umsatz<br />
punkten und lieferte damit einen Beitrag<br />
zum spektakulären Gesamtergebnis, das<br />
die Rewe einfuhr.<br />
Alle drei genannten Diskonter setzen<br />
zu 100% auf SB, und so bilden preisaggressive<br />
Vertriebsform und konsumentengerechte<br />
Convenience-Packung<br />
ein zugkräftiges Gespann. Das versetzt<br />
die Verkaufsstrategen im Lager der Vollsortimenter<br />
in ein Dilemma: Soll man<br />
voll auf SB setzen und es damit den Diskontern<br />
gleichtun oder versuchen, die<br />
Inserat LK Handelsztg._210x143_Blunzn:Layout 1 24.01.10 18:23 Seite 1<br />
MARKTANTEILE DER WETTBEWERB DER HANDELSGRUPPEN BEI WURST UND FLEISCH<br />
Bedienungsabteilungen so attraktiv zu<br />
gestalten, dass Diskonter-Kunden die<br />
Fronten wechseln. Laut RollAMA konnte<br />
die Spar ihre Umsätze an SB-Wurst und<br />
–Schinken in den letzten Jahren stärker<br />
steigern als die Rewe Gruppe, liegt<br />
aber, was die absolute Höhe des SB-Umsatzes<br />
betri� t, deutlich hinter den Rewe-<br />
Formaten. Die Umsätze, die die Spar mit<br />
der Wurstbedienung erzielt, liegen deutlich<br />
über jenen der Rewe, aber in beiden<br />
Organisationen sind die Thekenumsätze<br />
tendenziell rückläu� g.<br />
Frisch� eisch: Der Trend zur vorverpackten<br />
SB-Ware hält an. Aktuell werden rund<br />
75% des Fleisch- und Ge� ügelumsatzes<br />
im Einzelhandel in SB verkauft.<br />
So wie die Bedienungstheke steht<br />
auch die Eigenmarkenpolitik bei den<br />
Wurstwaren auf dem Prüfstand. Manche<br />
Clubteilnehmer aus der Wurstbranche<br />
zeigten sich überrascht, als Helmut<br />
Gattringer, Geschäftsführer des Tann<br />
Fleischwerks St. Pölten, in seinem Vortrag<br />
bekanntgab, dass die Tann nur mehr<br />
rund 50% der Wurstwaren, die sie in den<br />
Interspar-Märkten in Eigenregie verkauft,<br />
selber erzeugt und die andere Hälfte der<br />
Ware bereits zukauft. Früher, so Gattringer,<br />
sei der Eigenproduktions-Anteil deutlich<br />
höher gewesen, in den letzten Jahren<br />
aber habe man Herstellermarken in<br />
wachsendem Ausmaß in das Sortiment<br />
der Tann-Verkaufsstellen aufgenommen.<br />
Spannung kam auf bei der Erörterung<br />
der Zielpunkt-Umsätze. Die Tengelmann-<br />
Tochter konnte ihr Umsatzniveau bei<br />
Wurstwaren im Vergleich 2004 zu 2009<br />
erfolgreich vertei digen. 2007 aber gab<br />
es einen deutlichen Einbruch und das<br />
genau zu jener Zeit, als zahlreiche Zielpunkt-Märkte<br />
auf Plus umgerüstet wurden,<br />
sodass an den betre� enden Standorten<br />
Schirnhofer-Bedienungstheken<br />
dem Plus-Konzept weichen mussten. GfK<br />
hat damals die Filialumsätze von Zielpunkt<br />
und Plus verglichen und kam zum<br />
Ergebnis, dass der steirische Fleisch-<br />
und Wurstspezialist das Image des Softdiscounters<br />
ordentlich aufpäppelt. Von<br />
einem positiven Aha-E� ekt war da die<br />
Rede, weil die Konsumenten in einem<br />
nüchternen Diskontmarkt keine Wurst-<br />
und Feinkost-Thekenbedienung mit steirischem<br />
Herkunfts- und Qualitäts-Flair erwarten.<br />
Die hausgemachte Radatz Blutwurst – immer was Feines.<br />
www.radatz.at
GRAFIK: CECILE M. LEDERER; QUELLE: ROLLAMA<br />
DYNAMIK PREISNIVEAU UND AKTIONEN<br />
RollAMA belegt schwarz auf weiß<br />
Tann-Fleisch ist billiger als Hofer-Fleisch<br />
Rewe hat 2009 den Aktionsdruck deutlich verstärkt, Hofer setzt auf Edelteile und nützt sein gutes Preisimage,<br />
Fleischhauer weiterhin in der Defensive. Text: Dr. Hanspeter Madlberger<br />
Der Preis- und Aktionswettbewerb bei<br />
Wurstwaren und Frisch� eisch lässt<br />
an Dynamik nichts zu wünschen übrig.<br />
Als der Handel zu Beginn dieses Jahres<br />
„traditionsgemäß“ mit Sonderangeboten<br />
für Schweine� eisch aufwartete, hagelte<br />
es von Seiten der Agrarfunktionäre und<br />
Bauernvertreter heftige Proteste. Von dieser<br />
Seite wird oft übersehen, dass zeitlich<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
limitierte Preisaktionen mit Augenmaß<br />
auch den Produzenten Vorteile bringen,<br />
weil sie helfen, Überbestände an weniger<br />
wertvollen Fleischteilen rasch abzubauen<br />
und die Nachfrage nach Fleisch anzukurbeln.<br />
Wie umsatzbelebend eine professionelle<br />
Promotionpolitik sein kann, ist aus<br />
den RollAMA-Zahlen über das vergangene<br />
Jahr abzulesen.<br />
Im ersten und zweiten Tertial 2009 lag<br />
der Aktionsanteil (Menge) von Wurst und<br />
Schinken im Lebensmitteleinzelhandel<br />
(ohne Hofer und Lidl) bei jeweils 26%,<br />
knapp drei Viertel der Menge wurde also<br />
zu Kurantpreisen verkauft. Im 1. Tertial<br />
lag der Kilopreis der Aktionsware durchschnittlich<br />
um 20,1% unter jenem der<br />
Kurantware, im zweiten Tertial betrug die<br />
Preisdi� erenz 27%.<br />
Deutlich höher waren die Aktionsanteile<br />
bei Fleisch und Ge� ügel. Von Jänner bis<br />
April wurde, typisch für den Jahresauftakt,<br />
42% der Menge in Aktion verkauft, von<br />
Mai bis August sank der Aktionsanteil<br />
auf 39%. Traditionell ist der Hitzegrad<br />
der Fleischaktionitis in der Herbst- und<br />
Vorweihnachtszeit am niedrigsten, er lag<br />
2008 bei 34%. Der Grad der Verbilligung<br />
<strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong> FLEISCH, WURST & SCHINKEN 2010 8<br />
liegt durchschnittlich bei 24 bis 25%.<br />
„Satte Rabatte, minus 25% auf frisches<br />
Rind- und Schweine� eisch“, diese Billa-<br />
Warengruppen-Aktionstage setzen somit<br />
Benchmarks für die aktuelle Fleisch-Aktionsstrategie<br />
des LEH. Besonders fällt<br />
auf, dass die Rewe Gruppe ihre Aktionsanteile<br />
von 2008 auf 2009 deutlich gesteigert<br />
hat. Bei Fleisch/Ge� ügel um<br />
Preisrelation Hofer zu anderen Handelsketten 2004 bis 2009 au�.<br />
RollAMA Total langf. vergleichbar. Preisdifferenz in %; Null=jeweilige Handelskette; Abweichung=Hofer<br />
Billa + Merkur SPAR Gruppe Lidl Penny<br />
-30 -28 -30 -29 -27 -27 -33 -29 -29 -27 -23 -22<br />
8 5 8 13 7 6<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
-5 -2 -1 -4 -1 1<br />
2004<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
6% Punkte, bei Wurst und Schinken um<br />
4% Punkte. Experten meinen, dass vor<br />
allem die Billa-Märkte 2009 an Aktionsintensität<br />
zulegten. Die Spar hat im vergangenen<br />
Jahr bei den Wurst- und Schinkenaktionen<br />
um 3% Punkte zugelegt, bei<br />
Fleisch/Ge� ügel um einen Prozentpunkt.<br />
Ein Zusammenhang zwischen dem erhöhten<br />
Aktionsdruck bei Rewe und ihren<br />
Marktanteilsgewinnen ist nicht von der<br />
Hand zu weisen.<br />
Erstaunliches fördert die Analyse der Kilopreise<br />
und ihrer Entwicklung bei den drei<br />
großen Handelsgruppen zutage. So bezahlt<br />
der Konsument bei Hofer seit Jahren<br />
beim Schweine� eisch den höchsten<br />
Kilopreis, während die Rewe Gruppe mit<br />
den niedrigsten Preisen aufwartet. Billa,<br />
Österreichs Billiganbieter von Frisch-<br />
� eisch, diese Positionierung im Wettbewerb<br />
hat in Wiener Neudorf Tradition, wer<br />
erinnert sich nicht an die legendäre Fernsehwerbung<br />
mit dem heruntersausenden<br />
Hackbeil.<br />
Erwähnenswert ist, dass sogar die<br />
Fleischfachgeschäfte beim Schweine-<br />
� eisch das Hofer-Preisniveau unterbieten,<br />
während Spar sich in einzelnen Pe-<br />
rioden knapp dem Rewe-Preisniveau von<br />
oben nähert. Dass der Diskonter Hofer<br />
beim Schweinernen im Handelsgruppenvergleich<br />
den höchsten Durchschnittspreis<br />
verlangt und dennoch steigende<br />
Umsätze zu verzeichnen hat, ist auf die<br />
Sortimentspolitik zurückzuführen. Unter<br />
den wenigen Fleischsorten, die Hofer<br />
anbietet, überwiegen Edelteile, wie Lungenbraten<br />
und Convenience-<br />
Produkte, wie mariniertes Grill-<br />
� eisch. Frisch� eisch wird vom<br />
Diskonterprimus also weniger<br />
als Preisinstrument eingesetzt,<br />
sondern dient der Pro� lierung<br />
als Qualitätsanbieter. Während<br />
die Vollsortimenter durch Billigaktionen<br />
mit Frisch� eisch, die<br />
oft nicht kostendeckend sind,<br />
um erhöhte Kundenfrequenz<br />
kämpfen, nutzt ein Hofer sein<br />
einzigartiges Preisimage, das er<br />
sich über das Trockensortiment<br />
verscha� t hat, um mit einem limitierten<br />
Fleischangebot Zusatzumsätze zu lukrieren.<br />
Ein ähnliches Ziel verfolgen Hofers<br />
Hauptkonkurrenten Lidl (beim Fleisch etwas<br />
teurer als die Aldi-Süd-Tochter) und<br />
Penny (um eine Spur unter dem Hofer-<br />
Preisniveau).<br />
Ganz anders fällt der Preisvergleich zwischen<br />
den großen Handelsketten bei<br />
Wurst und Schinken aus. Hofer bietet<br />
sein Sortiment deutlich billiger an als die<br />
beiden Großen. Der Spar Gruppe ist es in<br />
den letzten Perioden gelungen den Preisvorsprung<br />
gegenüber Billa abzubauen,<br />
sodass um die Jahresmitte 2009 beide<br />
Organisationen denselben Kilopreis aufweisen.<br />
Warum ist Hofer bei den Wurstwaren<br />
im Schnitt um 18% billiger als Billa<br />
und Spar? Erstens weil der Verzicht auf<br />
die Bedienungstheke massiv (Personal-)<br />
Kosten spart. Zweitens weil die geringere<br />
Sortenanzahl zu erhöhtem Lagerumschlag<br />
sowie zu niedrigeren Logistik- und<br />
Handlingkosten führt. Und die Einstandspreise,<br />
die Hofer seinen Lieferanten zahlt,<br />
dürften wohl auch dazu beitragen, dass<br />
Hofer bei Wurst und Schinken die ultimativen<br />
Preismaßstäbe setzt.
www.schwarzepute.at<br />
AMA Gütesiegel für Wurst & Schinken<br />
Zusammenhänge klar herausarbeiten<br />
Heißer Disput zwischen Vertretern der Wurst- und der Fleischbranche: Kann Inlandsproduktion den Fleischbedarf der<br />
Verarbeiter in puncto Menge und Qualität zu 100% decken? Text: Dr. Hanspeter Madlberger<br />
Höhepunkt beim Category-Club-Branchentalk zwischen<br />
namhaften Wurstproduzenten, Vertretern der Handelsketten<br />
und den AMA-Fleischexperten: Soll Wurst aus Österreichs<br />
Wurstfabriken ausschließlich aus dem Fleisch von Schweinen<br />
und Rindern erzeugt werden, die in Österreichs Bauernhöfen<br />
aufwachsen? Auf der einen Seite ist zu beobachten, dass das<br />
AMA Gütesiegel zur Kennzeichnung von Premiumqualität aus<br />
heimischer Fleischproduktion immer häu� ger auf Wurst- und<br />
Schinken-Packungen der Markenartikler aufscheint. Die Liste<br />
umfasst prominente Namen wie Neuburger, Wiesbauer, Berger,<br />
Landhof und Handl.<br />
Die Tann ist zurzeit im Begri� , ihr Wurstsortiment umfassend<br />
und zügig auf AMA-Gütesiegel-Standard umzustellen. Im Übrigen<br />
weichen die Qualitätsstandards, die das AMA GS für die<br />
Fleischverarbeitung festlegt, von jenen für das Frisch� eisch ab,<br />
sie sind, vereinfacht ausgedrückt, etwas weniger streng. Auf<br />
der anderen Seite weist Wiesbauer-Chef KR Karl Schmiedbauer<br />
als engagierter Repräsentant der heimischen Wurstproduzenten<br />
darauf hin, dass die Fleischwirtschaft vor einer Grundsatzentscheidung<br />
steht: Würde für die Wurstproduktion im<br />
Zum<br />
Himmel<br />
wachsen!<br />
SCHWARZE PUTE setzt neue Maßstäbe. Heute!<br />
AMA-GÜTESIEGEL QUALITÄTS- UND HERKUNFTSSICHERHEIT<br />
Lande ausschließlich heimisches Fleisch eingesetzt, so würde<br />
dadurch der Frisch� eischexport zusammenbrechen, weil die<br />
Mengen dafür fehlten. Schmiedbauer plädiert daher dafür, dass<br />
seitens der Landwirtschaft in der Frage „heimisches Fleisch für<br />
heimische Wurst“ nicht doktrinär, sondern realitätsnah und mit<br />
Augenmaß vorgegangen wird.<br />
Einig waren sich die Teilnehmer unserer Clubrunde, dass in<br />
der Frage der Qualitäts- und Herkunftssicherheit ein verstärkter<br />
Dialog zwischen Landwirtschaft, Fleischverarbeitern und<br />
Händlern dringend gefragt ist. Initiativen dazu gibt es seitens<br />
GS1 Austria, dem weltweit vernetzten Institut für Artikelcodierung<br />
(Stichworte: Rückverfolgbarkeit und Herkunftsnachweis)<br />
und Datentransfer. Es geht darum, den Konsumenten die Zusammenhänge<br />
zwischen Qualität und Herkunft bei Fleisch und<br />
Wurst glaubwürdig zu vermitteln. Gütesiegel, Produktkennzeichnung<br />
und Marken sollten gemeinsam dazu beitragen, dass<br />
dieses Vertrauen wächst und gedeiht. Besonders betro� en<br />
von dieser Problematik ist der Thekenverkauf von Fleisch und<br />
Wurst, wo die AMA gemeinsam mit ihren Partnern nach neuen<br />
Wegen sucht, Gütesiegel-Ware optisch hervorzuheben.
PRÄSENTATION VORSCHLÄGE DES <strong>CLUB</strong>S AN HANDEL UND WURSTINDUSTRIE<br />
Im Category Management steckt noch viel Potenzial<br />
Kulinarik, Gesundheit, Nachhaltigkeit<br />
Wie Handel und Wurstindustrie am POS besser zusammenarbeiten können. Aufwertung der Bedienungstheke,<br />
Ladengastronomie: Pro� lierungschancen ohne Ende. Text: Dr. Hanspeter Madlberger<br />
Was zeichnet ein gutes Fachmedium<br />
aus? Dass es mit seiner<br />
Branche mitlebt, nicht nur berichtet, was<br />
geschieht, sondern sich auch in die Diskussion<br />
mit eigenen Vorschlägen einbringt.<br />
Daher im Folgenden ein gera� -<br />
ter Überblick, sozusagen ein word-rap<br />
jener Anregungen, die sich die Redaktion<br />
dieses Category Club Specials für die<br />
Leser aus dem Lebensmittelhandel und<br />
der Fleischverarbeitungsindustrie ausgedacht<br />
hat.<br />
Der Preiskampf tobt<br />
Darf’s ein bisserl mehr Qualität sein?<br />
Wir schlagen vor: Mehr Qualitäts-, weniger<br />
Massenproduktion; Kooperation<br />
zwischen Fleischproduzenten und Lebensmittelhandel<br />
bei einer nachfrage-<br />
<strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong> FLEISCH, WURST & SCHINKEN 2010 10<br />
gerechten Produktionsplanung (CPFR<br />
nach ECR-Muster); professionelle Kommunikation<br />
von Premium- und Regionalmarken<br />
(weniger Marken, mehr Werbekontinuität);<br />
mehr Zielgruppenmarken:<br />
für Wellnessbewusste, für Senioren, für<br />
Feinschmecker; Teilnahme der Fleischwirtschaft<br />
an ECR Austria im EDI-, Logistik-<br />
und Demand Side-Bereich<br />
Was haben Vollsortimenter dem Wurstdiskont<br />
entgegenzusetzen?<br />
Zielgruppenorientierte Beratung und Bedienung<br />
an der Theke; mehr Auswahl<br />
durch intelligente Kombination von Bedienungs-<br />
und SB-Ware; höhere Konsumreife<br />
durch Convenience-Zubereitungen:<br />
mariniertes Fleisch, Heiße Theke, Wurst-<br />
und Schinkenplatten, Partyservice, Home<br />
Hochrangiges Branchentre� en<br />
Vom Wachstum pro� tieren<br />
Die Fleisch- und Wurstwarenbranche hat im Lebensmittelhandel dem starken Preisverfall<br />
in anderen Segmenten getrotzt. Beim Category Club wurden Trends und Strategien<br />
für die Fortsetzung des Erfolges erörtert. Text: Wolfgang Friedrich<br />
Meal Replacement; Kundenbindungsprogramme,<br />
Koch-Clubs, Multi-Channel-<br />
Verkauf (z.B. SMS-Aktionen mit Rezepttipps)<br />
Wie können sich Hersteller in das<br />
Fleisch- und Wurstmarketing der Vollsortimenter<br />
einbringen?<br />
Exklusivrezepturen für Thekenprodukte;<br />
Exklusivsorten von Herstellermarken<br />
für einzelne Handelsgruppe; intelligente<br />
Verpackung frisch aufgeschnittener<br />
Thekenware: Ist das Wurstpapier der<br />
Weisheit letzter Schluss? Saisonprodukte-Rotation<br />
für die Theke (Schinken,<br />
Pasteten); Verkostung von Innovationen<br />
an der Theke; Tailormade Promotions. Großer<br />
Auftritt von Regionalproduzenten bei<br />
Regionalitäts-Promotions des Handels;<br />
TEILNEHMER BEIM <strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong><br />
FLEISCH, WURST UND SCHINKEN:<br />
Herbert Schmid, GF Landhof/Loidl;<br />
Karl Schmiedbauer, GF Wiesbauer;<br />
Thomas Schmiedbauer, Verkaufsleitung<br />
Wiesbauer; Gaby Kritsch, Marketing<br />
und Verkauf Berger; Ing. Hans<br />
Moser, GF Moserwurst; Irmtraud Moser,<br />
Moserwurst; Klaus Moser, Verkaufsleiter<br />
Moserwurst; Franz Radatz,<br />
GF Radatz/Stastnik; Elisabeth Radatz-Fiebinger,<br />
Radatz; Michael<br />
Trünkel, GF Trünkel; Berthold Hopfer,<br />
Trünkel; Rudolf Frierss, GF Frierss; Sigrid<br />
Wolfinger, Frierss; Doris Stiksl,<br />
Marketing Messner; Christian Bernhard,<br />
Messner; Friedrich Janich,<br />
Prok. Hotwagner; Roman Amerstorfer,<br />
Verkaufsleiter Billa-Fleischabteilung;<br />
Ronald Neumüller, Zentraleinkäufer<br />
Pfeiffer Top-Team; Christian<br />
Obkircher, Leiter Category Management<br />
Nah&Frisch Pfeiffer GH; Helmut<br />
Gattringer, GF Tann St. Pölten; Andreas<br />
Huber, Nielsen; Maria Kowald,<br />
Nielsen; Johannes Mayr, Key Quest;<br />
Gerhard Ortner-Pitzl, General Manager<br />
GfK; Andreas Herrmann, AMA-<br />
Marketing; Rudolf Stückler, AMA-<br />
Marketing; Peter Koblischek, Ex-Billa-<br />
Feinkost-Leiter; Arnold C. Steinbrecher,<br />
Leiter Demand Side ECR Österreich;<br />
Hanspeter Madlberger, Herausgeber<br />
Key Account; Wolfgang<br />
Friedrich, CvD Die <strong>Handelszeitung</strong>;<br />
Karin Strassmair, Anzeigen- und Medienberaterin<br />
Die <strong>Handelszeitung</strong>.
FOTO: HANDELSZEITUNG<br />
CO 2 -Footprint auf Packungen und auf der<br />
Theken-Preisauszeichnung<br />
Bessere POS-Zusammenarbeit Händler<br />
- Herstellermarken<br />
Gemeinsame Category-Management-Projekte;<br />
di� erenzierte Sortimente je nach<br />
Vertriebsformat und Standort: Sommer-<br />
und Winter-Saisonsortimente für Fremdenverkehrsorte,<br />
Bergsteiger-Proviant,<br />
Souvenir-Packungen; faires Komplementärangebot<br />
von Handels- und Herstellermarken<br />
(weniger, den Markenklassikern<br />
„nachempfundene“ me too-Handelsmarken);<br />
Markenblöcke in der Theke, Themenpräsentation<br />
(z.B. Regionalität) in<br />
der Bedienungs- und in der Aktions-SB-<br />
Theke. Unser Spezialtipp: Kulinarikkompetenz<br />
des Lebensmittelhandels durch<br />
Ausbau der Ladengastronomie<br />
Internationale Vorbilder: Italienische<br />
Feinkostläden und Concept Stores, Grocerants<br />
in den USA<br />
In Österreich: Restaurants in Merkur- und<br />
Intersparmärkten, Billa Corso, Spar Gourmet<br />
mit Bistro; Radatz-Modell: Fleischfachgeschäft<br />
– Feinkost – Mittagstisch<br />
Beim Category Club „Fleisch, Wurst<br />
und Schinken“ informierten sich die<br />
Teilnehmer über den Markt, die Trends<br />
und Zukunftsaussichten. Den Markt analysiert<br />
haben Mag. Andreas Huber und<br />
Maria Kowald von Nielsen. Demnach<br />
ist der Markt der Wurstprodukte rund<br />
1,3 Mrd. € „schwer“ und ist von 2008<br />
auf 2009 um 5,4 % gewachsen (MAT<br />
41/08 vs. MAT 41/09; LEH + Hofer/<br />
Lidl). Selbstbedienung wächst stärker<br />
als der Verkauf über die Feinkosttheke.<br />
„Das stärkste Wachstum im SB-Bereich<br />
kommt vom Schinken“, so Huber. Fleisch<br />
wurde im gleichen Zeitraum im Gegenwert<br />
von 865 Mio. € im LEH umgesetzt.<br />
Mag. Johannes Mayr von keyQUEST präsentierte<br />
die RollAMA-Daten. Sein Resümee:<br />
„Der starke Preisrückgang im<br />
Handel allgemein hat Fleisch, Wurst und<br />
Schinken nicht betro� en.“ Die Diskonter<br />
als Einkaufsquelle haben kontinuierlich<br />
zugelegt. Neben einem Rückgang beim<br />
Schweine� eisch-Kauf hat das Faschierte<br />
langfristig stark zugenommen. „Im Moment<br />
stark im Vormarsch sind Produkte<br />
in vorbereiteter Bedienung“, so Mayr.<br />
Mag. Andreas Herrmann, AMA-Qualitäts-<br />
ROUND TABLE HANDEL, INDUSTRIE UND MARKTFORSCHUNG<br />
- Home Meal Replacement, Kochstudios<br />
in Pfei� er C+C Märkten<br />
Marketingansatz: Kochshows boomen<br />
im Fernsehen, Ess- und Speisentrends<br />
sind zentrale Lifestyle-Themen, Fleisch<br />
als Hauptkomponente vieler Gerichte.<br />
Da sollte der Handel mit seinem Kulinarik-Marketing<br />
einhaken: Nirgends sind die<br />
Kochzutaten frischer und reichhaltiger<br />
als im Feinkost-Supermarkt. Feinkost-<br />
Einkäufer haben den größten Marktüberblick,<br />
vom globalen bis zum lokalen Angebot.<br />
Ernährungs-, Nachhaltigkeits- und<br />
Kulinarikkompetenz bilden eine Einheit.<br />
Kooperation Hersteller - Handel: Ladengastronomie<br />
zeigt, wie man Produktneuheiten<br />
der Fleisch- und Wurstproduzenten<br />
in der Küche anwenden kann. Pro� -Kochtipps<br />
für Hobby-Köche. Genussregionen<br />
als Gemeinschafts-Promotion von regionalen<br />
Herstellern, Supermarkt und<br />
Marktrestaurant. Regionale Küche: typische<br />
Rezepte, typische Zutaten aus<br />
der Region im Rahmen regionaler Verbundaktionen.<br />
Promikochen für Charity<br />
im Supermarkt in Zusammenarbeit mit<br />
Produzenten.<br />
management Rind/Schwein, rief dem<br />
Club in seinem Vortrag die Bedeutung<br />
und die Vorzüge des AMA-Gütesiegels in<br />
Erinnerung. In der anschließenden Diskussion<br />
betonte Dr. Rudolf Stückler, AMA-<br />
Manager für Fleisch und Fleischwaren,<br />
dass das Gütesiegel „keine Konkurrenz<br />
zu Fleisch- und Wurstmarken, sondern<br />
Orientierungshilfe für den Konsumenten“<br />
sei. Insgesamt kam der Club überein,<br />
dass die wesentliche Wertschöpfung bei<br />
Fleisch- und Wurstwaren bei der Veredelung<br />
der Produkte – also von der Markenartikelindustrie<br />
– komme; ein Umstand,<br />
der in der Ö� entlichkeit zu wenig Beachtung<br />
� nde.<br />
Helmut Gattringer (GF Tann-Fleischwerk,<br />
St. Pölten) legte dann Bilanz und Ausblick<br />
über sein Unternehmen. In einem<br />
abschließenden Impuls-Referat stellte<br />
Dr. Hanspeter Madlberger (Herausgeber<br />
Key Account) Lösungsvorschläge zur Diskussion,<br />
die einen Blick über den Tellerrand<br />
gestatten. Von der Theorie zur Praxis<br />
ging’s dann beim Storecheck: Billa<br />
Corso in den Ringstraßengalerien und Interspar<br />
im Q19-Einkaufsquartier in Wien-<br />
Döbling.<br />
<strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong> FLEISCH, WURST UND SCHINKEN 2010 11<br />
„Wir<br />
bündeln<br />
den<br />
ERFOLG ERFOLG…“<br />
ERFOLG …“<br />
Exclusivvertrieb für Österreich:<br />
www.hoti.co.at
STORECHECK I BILLA CORSO<br />
Selbstbedienung stark<br />
Gehobene Kundschaft<br />
Roman Amerstorfer, Verkaufsleiter der Billa-Fleischabteilung, berichtet, dass der Gesamtumsatz bei Fleisch- und<br />
Wurstwaren zu 70 % über SB und zu 30 % über die Bedienung erwirtschaftet wird. Text: Wolfgang Friedrich<br />
An diesem gehobenen Innenstadt-<br />
Standort – dem Flagshipstore von<br />
Billa – werden die Fleischsorten Rind,<br />
Schwein und Lamm in Bedienung angeboten.<br />
Das Besondere daran: Es handelt<br />
<strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong> FLEISCH, WURST & SCHINKEN 2010 12<br />
sich ausschließlich um „Ja! Natürlich“-<br />
Bio� eisch. Fleisch- und Wurstwaren tragen<br />
im Billa Corso 15 bis 20 % zum Gesamtumsatz<br />
bei. „Unsere ausgebildeten<br />
Fleischhauer kontrollieren bei jeder Anlie-<br />
Oben links: Die Feinkost-Bedienung ist ein Blickfang und<br />
Kundenmagnet. Oben rechts: Ausschließlich Bio-Fleisch<br />
finden die Kunden in der Frischfleisch-Bedienung.<br />
ferung die Qualität und Herkunftskennzeichnung<br />
des Fleisches. Es gibt strenge<br />
Qualitätsvorgaben für Frische, Alter der<br />
geschlachteten Tiere sowie Fleisch- und<br />
Fettqualität. Mehrmals täglich zerlegen<br />
und portionieren unsere Fleischhauer in<br />
der Billa-Fleischabteilung unter Einhaltung<br />
aller hygienischen Vorgaben. Selbstverständlich<br />
wird sowohl die Frische als<br />
auch die Einhaltung der Kühlkette mehrmals<br />
täglich überprüft“, erklärt Amerstorfer.<br />
Der Vorteil bei der Zerlegung in der Filiale<br />
sei, dass besser auf spezi� sche<br />
Kundenwünsche eingegangen werden<br />
könne. Die Filialen würden in der Regel<br />
zwei bis drei Mal pro Woche mit Frisch-<br />
� eisch beliefert. Kleine Billa-Fleischabteilungen<br />
werden von einem der drei<br />
hochmodernen Zerlegebetriebe in Wien,<br />
Ansfelden und St. Veit täglich frisch beliefert.<br />
„Das mehrmals wöchentlich di-<br />
Ausgesuchte Fleischteile werden im Billa<br />
Corso frisch verpackt. Halbfertige Produkte<br />
erweisen sich als Renner. FOTOS: HANDELSZEITUNG
ekt von regionalen Schlachthöfen angelieferte<br />
Fleisch wird unter besten<br />
hygienischen Bedingungen zerlegt“, erklärt<br />
der Verkaufsleiter. Zusätzlich gewährleiste<br />
die schnelle, hochhygienische<br />
Verpackung unter Schutzgas-atmosphäre<br />
eine längere Haltbarkeit in den Filialen<br />
bis zum Kühlschrank zuhause. Mehrmals<br />
im Jahr werden alle Mitarbeiter von<br />
Tierärzten und Lebensmitteltechnologen<br />
geschult. In Selbstbedienung bietet der<br />
Billa Corso ausschließlich konventionelle<br />
Ware an. Die Trends sieht Amerstorfer in<br />
diesem Markt deutlich bei Semi-Convenience<br />
und küchenfertiger geschnittener<br />
Ware: „Die halbfertigen Produkte boomen<br />
hier regelrecht. Die Kaufargumente<br />
für die hiesige Kundschaft werden dominiert<br />
von der österreichischen Herkunft<br />
und der Qualität.“<br />
Kunden kaufen bewusster<br />
Wilhelm Eder, der Fleisch-Abteilungsleiter<br />
bei Billa Corso, berichtet darüber, dass<br />
vor allem höherwertige Ware bevorzugt<br />
gekauft werde. Der Anteil der Kundschaft<br />
sei im Wachsen, der bewusster einkauft<br />
und häu� ger auf Kalorien- und Fettanteil<br />
bei Fleisch- und Wurstwaren achte. Die<br />
vielen Stammkunden (70 bis 80 %) begrüßen<br />
es, bei Eder persönlich oder telefonisch<br />
ihre Wünsche bekannt geben zu<br />
können. Die Wurst- und Fleisch-SB-Vitri-<br />
STORECHECK I BILLA CORSO<br />
Verkaufsleiter Roman Amerstorfer erklärt<br />
die Besonderheiten des Sortiments.<br />
nen seien für diesen Markt extra angefertigt<br />
worden, sagt Eder. Sie bieten eine<br />
Kontaktstrecke von 6,5 lfm. Das gekühlte<br />
Speckregal hält die Waren stets zwischen<br />
6 bis 7°C. Ein Renner sind die im<br />
Markt küchenfertig verpackten Rindsrouladen.<br />
Davon werden zwischen 8 und 10<br />
Tassen (à ca. 500 g) pro Tag verkauft.<br />
Aus der Teilnehmergruppe des Category<br />
Clubs hörte man ein leises Bedauern<br />
heraus, dass nach dem Umbau des Billa<br />
Corso diese schöne Fleisch- und Wurstabteilung<br />
in einer Ecke des Marktes quasi<br />
„versteckt“ werde. Die Fleisch- und<br />
Wurstpräsentation sei aber makellos<br />
und besteche durch moderne Optik.<br />
<strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong> FLEISCH, WURST UND SCHINKEN 2010 13<br />
NEWS 2010<br />
Feinkost-Theke<br />
PUTEN KANTWURST<br />
Der Klassiker nun auch<br />
in reiner Pute, mit<br />
angenehmer Würze<br />
und Schärfe.<br />
FRühli ühli ühliNgS KRAKAUER<br />
Mit magerer Fleisch-<br />
einlage und bunten<br />
Jalapenostücken,<br />
besonders<br />
fein und<br />
aromatisch<br />
im Geschmack.<br />
AlT lT l T W WiENER<br />
ENER KÄSEWURST<br />
Abgetrocknete Premium-<br />
käsewurst nach Wiener<br />
Originalrezept mit<br />
1A-Emmentaler-<br />
stücken aus reiner<br />
Rohmilch.<br />
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ENER<br />
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Fleisch- und Zungen-<br />
stücke mit Paprika,<br />
Zwiebel und<br />
Gurkeneinlage<br />
sorgen, pikant<br />
gewürzt, für<br />
unverwechsel-<br />
baren Geschmack.<br />
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STORECHECK II INTERSPAR IM Q19<br />
Interspar im Q19<br />
Produkte im Preis-Premiumbereich<br />
Das Einkaufszentrum Q19 be� ndet sich, zentral und verkehrsgünstig gelegen, an der Grinzinger Straße 112 in Wien-<br />
Döbling. In der Tiefgarage sowie auf dem Parkdeck stehen den Kunden 680 Parkplätze zur Verfügung, 3 Stunden<br />
kann man dort gratis parken. Erö� net wurde dieses Einkaufszentrum 2005. Text: Wolfgang Friedrich<br />
Die Fleisch- und Wurstwarenabteilung<br />
in diesem rund 3.800 m2<br />
großen Hypermarkt ist eine Tann-Filiale<br />
nach dem Shop-in-shop-Konzept. Der<br />
Anteil der Tann-Wurstwaren am gesamten<br />
Angebot beträgt rund 50 %. Aufgrund<br />
der Kundenstruktur, die zur betuchteren<br />
Gesellschaft zählt, ist der Bio-Anteil relativ<br />
hoch, ebenso der Ge� ügel-Anteil –<br />
<strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong> FLEISCH, WURST & SCHINKEN 2010 14<br />
mit Spezialprodukten im oberen Preissegment.<br />
Franz Fischer ist Gebietsleiter<br />
der Tann-Filialen. Er erklärt uns die Größenrelationen:<br />
6,25 lfm. Fleisch in Bedienung,<br />
11 lfm. Wurst-Bedienung (inklusive<br />
„Italien“), Wandkühlung-SB: 11<br />
lfm. und SB-Truhen: 20 lfm. Dazu kommen<br />
3 Spezialtruhen für vorverpackte<br />
Produkte und das SB-Spezialsortiment<br />
im Wurstbereich.<br />
Tann-Frisch� eisch stammt garantiert<br />
aus heimischer Landwirtschaft, wird<br />
streng auf Qualität geprüft und ist mit<br />
dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet.<br />
Heimische Spezialitäten bringen den<br />
Gaumen ebenso zum Singen wie Parmaschinken,<br />
Mortadella oder andere italienische<br />
Gustostückerl. Vorbestellungen<br />
von Wurstplatten nimmt das Team<br />
des Interspar-Partyservice entgegen.<br />
„Unser Sortiment ist auf höherpreisige<br />
Produkte ausgerichtet“, sagt Fischer –<br />
der Traum jedes Markenartiklers. Den<br />
Umsatzanteil von Fleisch, Wurst und<br />
Frischge� ügel am Gesamtumsatz des<br />
Marktes bezi� ert er mit 11,5 bis 12 %<br />
und betont die hohe Flächenproduktivität.<br />
Nach Köpfen gewichtet arbeiten in<br />
dieser Abteilung 11 Menschen, die bei<br />
Tann angestellt sind.<br />
„Als wir mit dem neuen Marktplatzkonzept<br />
mit Insellösungen gestartet sind,<br />
waren die Kunden anfangs skeptisch,<br />
auch wegen der befürchteten Wartezeiten<br />
bei der Bedienung. Mittlerweile<br />
wird das gut angenommen“, so Fischer.<br />
„Jeder soll alles können“<br />
Massiver Warendruck lässt die Herzen der Die Umsatzanteile dieser Abteilung be-<br />
Markenartikelhersteller unter den Category- laufen sich auf 28 % Wurst-SB, 22 %<br />
Club-Teilnehmern in diesem Interspar höher<br />
HANDELSZEITUNG<br />
schlagen. Marken- und Tann-Produkte halten Wurst-Bedienung, 20 % Ge� ügel und<br />
einander die Waage. rund 30 % Fleisch (SB und Bedienung). FOTOS:
Oben links: Die Fleisch-Bedienungsabteilung<br />
verströmt das Flair eines Fleisch-Fachgeschäftes<br />
– inklusive handgeschriebener Aktionstafeln.<br />
Oben rechts: „Bitte auf der anderen<br />
Seite anstellen“ weist eine handgeschrieben<br />
Tafel hin – die Feinkosttheke ist für den<br />
Ansturm gerüstet.<br />
Die Mitarbeiter sind einerseits gelernte<br />
Fleischer, andererseits auch geschulte<br />
Kräfte, die regelmäßig an Seminaren<br />
teilnehmen, sei es ein Fachseminar zu<br />
den Produkten oder eines über aktives<br />
Verkaufen. „Ziel ist es, dass hier jeder<br />
alles kann“, hebt Fischer die Flexi bilität<br />
der Abteilung hervor. Außerdem schulen<br />
2 Tann-Außendienstmitarbeiter in<br />
Filialen in Wien-Simmering, St. Pölten<br />
und Wien-Rennweg. Das sind in erster<br />
Linie Feinkostschulungen. An warmen<br />
Speisen hat die Feinkostabteilung im<br />
Interspar Q19 allerdings wenig zu bieten:<br />
heißen Leberkäse, vormittags faschierte<br />
Laibchen und Schweinsbraten.<br />
Fischer erklärt den Grund dafür so: „Im<br />
Eingangsbereich dieses Interspar be� ndet<br />
sich eine eigene Abteilung für warme<br />
STORECHECK II INTERSPAR IM Q19<br />
Franz Fischer, Gebietsleiter Tann-Filialen,<br />
freut sich über die hohe Flächenproduktivität<br />
seiner „Filiale“ im Interspar Q19.<br />
Speisen („Heiße Theke“), die diese Kundenbedürfnisse<br />
abdeckt.“ Fischers Resümee:<br />
„Diese Abteilung ist ein absoluter<br />
Frequenz- und Imagebringer.“
BLICK HINTER DIE KULISSEN WAS DIE TANN KANN<br />
Tann<br />
Mit der Kraft der Größe<br />
Helmut Gattringer leitet als Geschäftsführer das Tann-Fleischwerk der Spar in St. Pölten. Er referierte beim Category<br />
Club über die Strategien und das Leistungspotenzial von Tann. Text: Wolfgang Friedrich<br />
S<br />
par ist mit sechs Tann-Fleischwerken Österreichs größter<br />
Fleischverarbeiter und Wurstproduzent. Die Tann-<br />
Fleischwerke be� nden sich in Dornbirn, Wörgl, Marchtrenk,<br />
St. Pölten, Graz und Föderlach. Alle sechs Tann-Betriebe sind<br />
mit dem „Zerti� kat auf höherem Niveau“ nach IFS (International<br />
Food Standard) ausgezeichnet. Durch die österreichweite<br />
Verteilung der Produktionsbetriebe können Wurstwaren spe- speziell<br />
nach regionalen Gesichtpunkten erzeugt werden. „Spar<br />
hat sich bereits 1963 dazu entschlossen, unter der Marke<br />
Tann Fleisch- und Wurstspezialitäten selber zu produzieren<br />
und so den Konsumenten durch strengste Kontrollen ein<br />
Höchstmaß an Ernährungssicherheit zu garantieren“,<br />
sagte Helmut Gattringer, Leiter des Tann-Werkes in<br />
St. Pölten.<br />
Seit 1994 setzt Tann auf Frisch� eisch mit<br />
AMA-Gütesiegel und hundertprozentiger österreichischer<br />
Herkunftsgarantie. Jedes<br />
Jahr werden rund 52.000 Tonnen<br />
Fleisch (davon ca. 30.000.000<br />
kg Frisch� eisch mit AMA-Gütesiegel)<br />
aus Österreich verarbeitet.<br />
Ein wichtiger Teil der<br />
Erfolgsstory von<br />
Tann sind die<br />
rund 1.400<br />
... und dazu die schnellste warme Beilage der Welt!<br />
Mitarbeiter. Auf quali� zierten Nachwuchs wird dabei besonders<br />
geachtet: Spar bildet in den Tann-Werken rund 160 Lehrlinge<br />
aus. Der neue Lehrberuf heißt Feinkostfachver käufer.<br />
„Von höchster Bedeutung sind in diesen Betrieben auch der<br />
Frisch� eisch-Einkauf und die fachgerechte Zerlegung für die<br />
Belieferung der mehr als 920 Frisch� eisch-Abteilungen in den<br />
Spar-, Spar-Gourmet-, Eurospar- und Interspar-Märkten“, so<br />
Gattringer.<br />
Trotz der Bedeutung von Tann wird Regionalität großgeschrieben.<br />
Durch eine österreichweite Verteilung der Standorte von<br />
Dornbirn bis Föderlach können die Produkte speziell nach regionalen<br />
Gesichtspunkten ausgewählt und erzeugt werden.<br />
Auch Frische ist dadurch gewährleistet. 2 Tann-Betriebe stehen<br />
in den Aspiag-Ländern Italien und Ungarn.<br />
Die Aufgaben der Tann-Betriebe sind vielfältig: Einerseits die<br />
Belieferung der Spar-/Eurospar- und Interspar-Geschäfte mit<br />
Frisch� eisch. Kurze Transportwege sichern die maximale Frische<br />
und schonen die Umwelt. Damit entspricht Tann auch<br />
dem Trend zur Regionalität. Eine weitere wichtige Aufgabe ist<br />
die Produktion von hochwertigen Wurstwaren.<br />
„Spar ist die einzige Handelskette, die österreichisches Qualitäts-Frisch�<br />
eisch mit dem AMA-Gütesiegel verkauft. Vorteile<br />
des AMA-Gütesiegels: die besten Bauern in Österreich, die<br />
besten und modernsten Schlachthöfe Österreichs und kontrollierte<br />
Qualität vom Stall bis auf den Teller“, führte Gattringer<br />
aus.<br />
<strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong> FLEISCH, WURST & SCHINKEN 2010 16<br />
Helmut Gattringer gab einen<br />
bemerkenswerten Querschnitt<br />
durch die Strukturen der Tann.<br />
FOTO: HANDELSZEITUNG
In der Frischfleisch-SB-Präsentation setzt Spar auf großen Warendruck.<br />
Fleischverkauf bei Spar<br />
Die Frisch� eisch-Bedienung bei Spar lukriert rund 85% des<br />
Umsatzes bei Fleisch. Beratung und Verkauf erfolgen durch<br />
bestens ausgebildete Mitarbeiter. Sie sorgen für das richtige<br />
Stück Fleisch für den richtigen Verwendungszweck, es wird auf<br />
Kundenwunsch frisch portioniert. Und auch die Aktionspreise<br />
gelten Deka für Deka. Aus der Selbstbedienung kommen rund<br />
15% des Fleischumsatzes. Spar führt als einzige Handelskette<br />
BLICK HINTER DIE KULISSEN WAS DIE TANN KANN<br />
verschiedene „Fleischmarken“, wie z. B. Tann, Holzbauer, Kaiserhof,<br />
Spar Natur*pur, Gustino Stroh, Tann bewusst leichter<br />
und Vorarlberger Landbeef.<br />
„Wurstpolitik“ bei Spar<br />
Spar führt von den bedeutendsten Wurstproduzenten die besten<br />
Artikel. Österreichische Produzenten werden bevorzugt. Bei<br />
Wurst gibt es in Österreich sehr starke Herstellermarken z. B.<br />
Wiesbauer, Berger, Landhof, Tann etc. Daneben ist Spar für ihr<br />
großes internationales Sortiment (Italien, Belgien etc.) bekannt.<br />
Spar hat derzeit 58 Produzenten im Wurst sortiment. Eine starke<br />
Eigenproduktion erfolgt im Frische bereich bei Würstel, Knacker,<br />
Leberkäse, Schinken, Speck und Streichwurst. Das Diskontsegment<br />
wird mit S-Budget, Holzbauer, u. a. m. abgedeckt. Tann war<br />
bei der Gluten- und Laktosefreiheit Pionier in Öster reich, hat alle<br />
Wurstprodukte umgestellt und war der erste Produzent, der auf<br />
SB-Packungen Nährwertangaben hatte.<br />
Wurstverkauf bei Spar<br />
Gattringer zeigte sich selbstbewusst: Spar habe in der Bedienung<br />
das beste Sortiment in Österreich, bestens ausgebildete<br />
Mitarbeiter, Aktionspreise „dag für dag“, laufend frisch aufgeschnitten.<br />
Bei italienischen Produkten sei Spar die Nummer 1<br />
in Österreich, die Exklusivmarke hier heiße „Levoni“. In Selbstbedienung<br />
sind neben konventionellen Wurstwaren auch Spar<br />
Natur*pur Bio-Produkte in den Bereichen Wurst, Putenwurst,<br />
Fleisch und Ge� ügel im Angebot.
INTERVIEW WAS FEINKOSTVERKAUFER KÖNNEN MÜSSEN<br />
Interview<br />
Ein immerwährender Trainingsprozess<br />
Peter Koblischek hat mehr als 40 Jahre lang die Billa-Feinkost-Abteilungen geleitet und sie in diesen Jahren zu<br />
einem erfolgreichen Pro� t-Center entwickelt. Mit dem Category Club hat er über die wichtigsten Eigenschaften eines<br />
Feinkostverkäufers gesprochen. Text: Gabriele Jiresch<br />
Peter Koblischek hat mehr als 40 Jahre lang<br />
die Feinkost-Abteilungen bei Billa geleitet.<br />
<strong>CATEGOR</strong>Y <strong>CLUB</strong> FLEISCH, WURST & SCHINKEN 2010 18<br />
Aufgrund Ihrer langjährigen Erfahrung<br />
können Sie es auf den Punkt bringen:<br />
Was muss ein „perfekter“ Feinkostverkäufer<br />
beherrschen?<br />
Wenn wir den Bereich Selbstbedienung<br />
zunächst ausklammern, so steht an vorderster<br />
Stelle alles, was mit Rhetorik<br />
zu tun hat. Ein Feinkostverkäufer muss<br />
kommunikativ sein. Freundlichkeit ist ein<br />
„Naturgesetz“, Reden ist der Haustorschlüssel<br />
zum Kunden. Es ist beispielsweise<br />
nicht sinnvoll zu fragen „Ist das<br />
alles?“, sondern vielmehr „Was darf ich<br />
Ihnen noch geben, gnädige Frau?“. Zur<br />
Freundlichkeit gehört außerdem eine perfekte<br />
optische Erscheinung. Damit meine<br />
ich vor allem eine saubere und gep� egte<br />
Kleidung sowie eine positive Reklamationsbehandlung.<br />
Was die Ware selbst<br />
betri� t, so sind folgende Punkte unumstößlich:<br />
Warenp� ege sowie kundenorientiertes<br />
frisches Aufschneiden; laufende<br />
sensorische Frischeüberprüfung. Das<br />
heißt die Beurteilung der o� enen Ware<br />
im verkaufsfähigen Zustand steht im Fokus.<br />
Hygiene und Desin� zierung der Hände<br />
sind eine logische Voraussetzung.<br />
Wie wird Warenkunde geschult?<br />
Warenkenntnis ist das „Fundament<br />
des Hauses“. Die Grundkenntnis erlernt<br />
man in der Schule und natürlich je<br />
nach Organisation in den Filialen. Wir<br />
haben eigene Schulungszentren. Bereits<br />
in den ersten Tagen bringen wir<br />
den Lehrlingen die Grundkenntnisse<br />
über Gerätschaften, Waagen, Backöfen,<br />
Schnitttechnik und Verpackungstechnik<br />
bei. Die Einteilung der Warengruppen<br />
erfolgt in den ersten drei Tagen nur<br />
grob, dann erst gehen wir in die Tiefe.<br />
Verpackungstechnik ist ja in den Augen<br />
einiger Konsumenten eine Schwachstelle<br />
in der Bedienung. Wie sehen Sie das?<br />
Die Ware richtig zu verpacken kommt<br />
dem Feinkostverkäufer am Beginn wie<br />
Kunst vor. Deshalb müssen wir immer<br />
wieder schulen – denn Bedienung ist<br />
ein immerwährender Trainingsprozess,<br />
nur wer sich fortbewegt, fällt nicht um!<br />
Ich gebe Ihnen ein paar Beispiele: Mailänder<br />
Salami muss mit Wurst-Trennpapier<br />
gefächert gelegt werden, denn<br />
wenn sie in einen Stapel gelegt wird,<br />
kann man sie nur mehr mit dem Löffel<br />
essen. Das perfekte Beinschinken-<br />
Schneiden lernt man am besten im<br />
Feinkosttempel „Schwarzes Kameel“.<br />
Wir empfehlen unseren Lehrlingen einen<br />
Besuch! Serrano wiederum gehört<br />
„zugespitzt“ geschnitten und das äußere<br />
Fett weggeschnitten. Es kann nämlich<br />
schnell passieren, dass diese Fettschicht<br />
ranzig schmeckt und dann glaubt<br />
der Kunde, dass die Ware kaputt ist.<br />
Verkauf ist die Haupttätigkeit, aber zu<br />
einem guten Feinkostverkäufer gehört<br />
auch das Legen von Platten. Was ist<br />
hier zu beachten?<br />
Zu Weihnachten und Sylvester machen<br />
wir 80% unseren Jahresumsatzes mit<br />
Platten und Aufschnitten. Nachdem<br />
die Verkäufer im Plattenlegen geschult<br />
wurden, hilft ihnen vor Ort ein Foto einer<br />
bereits gelegten Platte, an dem sie<br />
sich orientieren können – meist stehen<br />
acht verschiedene Varianten zur<br />
Auswahl. In großen Filialen kümmert<br />
sich immer derjenige um das Plattenservice,<br />
der es am liebsten macht. Interessant<br />
ist auch, wie sich die Anteile<br />
der Aufschnitte am Gesamtumsatz je<br />
nach Bundesland unterscheiden. In der<br />
Steiermark etwa sind Aufschnitte sehr<br />
beliebt und hier muss auch mehr geschult<br />
werden.<br />
Verderbminimierung ist für den Frischeumsatz<br />
eines Unternehmens sehr wichtig.<br />
Wie kann man diese erreichen?<br />
Verderbminimierung hängt vor allem<br />
mit Warenp� ege zusammen. Es gibt<br />
eine wesentliche Aussage: „der erste<br />
Verlust ist der kleinste Verlust!“ Ein appetitliches<br />
Aussehen der Ware muss<br />
immer gewährleistet sein, ebenso wie<br />
FOTO: HANDELSZEITUNG
die Frische. Zu einer gut durchdachten<br />
Planung gehört die Analyse von Umsätzen<br />
in einem bestimmten Zeitrahmen<br />
(Montag bis Samstag). Damit<br />
kann man auch elektronisch den richtigen<br />
Personaleinsatz festsetzen. Auch<br />
hier gibt es standortspezi� sche Unterschiede.<br />
Ich habe von meinen Mitarbeitern<br />
immer gefordert, dass sie sich<br />
2 Mal pro Tag vor ihre Theke begeben<br />
und sich die Frage stellen: „Würde ich<br />
hier kaufen und wenn ja, was würde ich<br />
hier kaufen“. Anschließend muss die<br />
Theke genau von oben und unten, von<br />
rechts nach links optisch abgetastet<br />
werden, um eventuelle Schwachstellen<br />
auszumerzen.<br />
Viele Fehler kann man ja auch bei der<br />
Heißen Theke machen. Welche Tipps<br />
haben Sie für eine gute Abwicklung?<br />
Zunächst einmal: Imbiss und Out-of-<br />
Home sind im Steigen begri� en. Die<br />
Faktoren, die ein Gelingen der Heißen<br />
Theke beein� ussen sind: Standort, Frequenz<br />
und Zeit. Ein Beispiel: Zur Abfederung<br />
von Wartezeiten muss man<br />
Schmankerl vorbereiten, die in verschiedenen<br />
Größen angeboten werden.<br />
Sollte der Hauptumsatz der Heißen<br />
INTERVIEW WAS FEINKOSTVERKÄUFER KÖNNEN MÜSSEN<br />
„Ein Feinkostverkäufer muss kommunikativ sein.<br />
Freundlichkeit ist ein ‚Naturgesetz’,<br />
Reden ist der Haustorschlüssel zum Kunden.“<br />
Theke nach etwa 14 Uhr abreißen –<br />
was normal ist – muss der Nachschub<br />
minimiert werden und die Ware auf die<br />
Schnitt� äche gestellt werden.<br />
Wie sehr hilft bei all diesen Faktoren<br />
die Elektronik?<br />
Natürlich sehr, denn im elektronischen<br />
Dialog mit der Zentrale kann die richtige<br />
Menge geliefert werden. Mit Hilfe<br />
der Daten lesen wir über Jahre hinweg<br />
Trends ab, die wir für die Planung sehr<br />
gut nutzen können.<br />
Danke für das Gespräch!
Snack di‘ weg<br />
I ova<br />
Inno<br />
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