htu.info - HTU HochschülerInnenschaft an der TU Wien
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P.b.b. 1040 <strong>Wien</strong> GZ02Z033196M „<strong>H<strong>TU</strong></strong> Info“<br />
№ 05·2011<br />
Willkommenausgabe<br />
<strong>htu</strong>.<strong>info</strong><br />
die Zeitung <strong>der</strong> Hochschülerinnen-<br />
und Hochschülerschaft <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong>
Impressum – DIE Kolumne je<strong>der</strong> Zeitung<br />
Das <strong>htu</strong>_<strong>info</strong> ist das offizielle Printmedium<br />
<strong>der</strong> Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> (<strong>H<strong>TU</strong></strong>).<br />
Medieninhaberin und Herausgeberin:<br />
<strong>H<strong>TU</strong></strong> <strong>Wien</strong><br />
Vorsitzen<strong>der</strong>: Martin Olesch<br />
4., Wiedner Hauptstrasse 8-10/C/1/<strong>H<strong>TU</strong></strong><br />
Redaktion und Layout:<br />
Martin Borer<br />
Joh<strong>an</strong>na Pichlbauer<br />
Claudia Schaubschläger<br />
Flori<strong>an</strong> Jeritsch<br />
Kontakt:<br />
Homepage: www.<strong>htu</strong>.at/presse<br />
E-Mail: pressereferat@<strong>htu</strong>.at<br />
Telefon: (01) 588 01 – 495 19<br />
Fax: (01) 586 91 54<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
werbung_<strong>htu</strong><strong>info</strong>@<strong>htu</strong>.at<br />
Abbestellen:<br />
niewie<strong>der</strong><strong>htu</strong><strong>info</strong>@<strong>htu</strong>.at<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
und die Wahlvorstellungen müssen nicht<br />
mit <strong>der</strong> Meinung <strong>der</strong> Redaktion übereinstimmen<br />
Texte:<br />
<strong>H<strong>TU</strong></strong> und <strong>an</strong>gegebene Autoren<br />
und Autorinnen<br />
Bil<strong>der</strong>:<br />
ohne Quelle und Offensichtlichkeit<br />
vom Schreiberling<br />
Titelbild: Martin Borer<br />
p.b.b., Erscheinungsort <strong>Wien</strong>, Verlagspostamt<br />
1040 <strong>Wien</strong>, GZ02Z033196M<br />
Erscheinungsmonat:<br />
Monat Jahr<br />
Unsere Schreiberlinge:<br />
Bipol: bipol@<strong>htu</strong>.at<br />
Claudia: claudia@<strong>htu</strong>.at<br />
Dij<strong>an</strong>a: sozial@<strong>htu</strong>.at<br />
Flori<strong>an</strong>: flori<strong>an</strong>.jeritsch@<strong>htu</strong>.at<br />
Gabor: gsas@fsmat.at<br />
garfield/Martin: garfield@<strong>htu</strong>.at<br />
Gilbert: gilbert@fstph.at<br />
Happylab: happylab@innoc.at<br />
Joh<strong>an</strong>na: joh<strong>an</strong>na@<strong>htu</strong>.at<br />
Juli<strong>an</strong>e Mikoletzky: archiv@zv.tuwien.ac.at<br />
Sarah: sarah@<strong>htu</strong>.at<br />
Tina: tina.seehuber@gmail.com<br />
Vorsitz: vorsitz@<strong>htu</strong>.at<br />
Walid: walid@fstph.at<br />
2 <strong>htu</strong><br />
Editorial<br />
Hallo, oh du meine geschätzte Leserin!<br />
Der Sommer ist nun endgültig passé. Draußen herrschen<br />
sibirische Verhältnisse und ich frage mich, wie l<strong>an</strong>ge <strong>der</strong> Film<br />
gedauert hat. Aber stop, lass mich erklären …<br />
Wie zu Beginn eines jeden Studienjahres fallen nicht nur rapide<br />
die Temperaturen, son<strong>der</strong>n es ist auch das zweiwöchige Filmfestival<br />
in <strong>der</strong> Stadt: die VIENNALE. Als geübter Kinogänger<br />
k<strong>an</strong>n ich mir all diese Schm<strong>an</strong>kerln natürlich nicht entgehen<br />
lassen. Und das ist <strong>der</strong> Grund, weshalb das Gefühl vorherrscht,<br />
keinen Herbst erlebt zu haben. Und du diese Ausgabe erst jetzt<br />
in Händen hältst.<br />
Selbstverständlich ist das nur die halbe Wahrheit. Dazu später<br />
mehr. Im wohlig warmen Kinosaal – bei Bedarf k<strong>an</strong>n er auch<br />
<strong>an</strong>genehm kühl sein – verweile ich gerne. Im Dunkeln kuschel<br />
ich mich in meinen Fauteuil und folge entsp<strong>an</strong>nt <strong>der</strong> H<strong>an</strong>dlung<br />
auf <strong>der</strong> Leinw<strong>an</strong>d.<br />
Zwar habe ich es geschafft, meine vier Filme in vier Kinos zu<br />
sehen, in denen ich noch nie zuvor war – jedoch schaffte ich es<br />
nicht, wie ursprünglich gepl<strong>an</strong>t, dabei vier Bereiche abzudecken.<br />
Und so habe ich innert zwei Woch vier neue, schnuckelige, kuschelige<br />
und nostalgische Kinos kennengelernt. Aber das alleine<br />
ist natürlich nicht <strong>der</strong> Grund für diese späte Ausgabe. Deinem<br />
aufmerksamen Auge ist es sicherlich nicht entg<strong>an</strong>gen: wir sehen<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>s aus!<br />
Zwischen den Kinogängen hat sich das Team des Pressereferats<br />
zusammengesetzt und das – im Laufe <strong>der</strong> Jahren etwas aus dem<br />
Ru<strong>der</strong> gelaufene – Layout überarbeitet. Neue Schriftarten, mehr<br />
Raum, einheitlichere (im Vorhinein überlegte!) Verwendung<br />
<strong>der</strong> Absatzformate und mehr Raum – diese Eigenschaften stechen<br />
vielleicht noch nicht so sehr ins Auge. Die neue Aufteilung
<strong>der</strong> berüchtigten zweiten Seite und vor allem<br />
die Neugestaltung <strong>der</strong> Titelseite schon<br />
eher. Gerade letzteres soll dir schon beim<br />
Blick in den Briefkasten warm ums Herz<br />
werden lassen – denn die neue <strong>htu</strong>_<strong>info</strong>-<br />
Ausgabe ist da. Ich hoffe, dir gefällts!<br />
Und weil ein neues Layout alleine noch<br />
nicht genug ist, haben sich meine hübschen<br />
Damen durchgesetzt: neben <strong>der</strong> Linksschreibung<br />
achten wir von nun <strong>an</strong> auch<br />
auf Nichtigkeiten wie Grammatik, Satzbau<br />
und Ausdruck. O-Ton Joh<strong>an</strong>na: «Es wird<br />
Zeit, dass ein bisschen Qualität in das Blattl<br />
kommt». Immerhin bleib ich <strong>der</strong>weil mal<br />
Boss und tob mich hier ein bisschen aus.<br />
Niveau ist aber per sofort Lex!<br />
Auf deine Reaktion, oh du geschätzte<br />
Leserin, freue ich mich schon! Kritiken und<br />
Verbesserungsvorschläge höre ich fast so<br />
gerne wie Lob. Leserbriefe sowie längere<br />
Beiträge sind – wie schon bis <strong>an</strong>hin – ausdrücklich<br />
erwünscht!<br />
Du möchtest mehr? D<strong>an</strong>n schau mal bei<br />
uns im Referat vorbei. Vielleicht gefällt es<br />
dir ja hier bei uns und du bist motiviert,<br />
dich in <strong>der</strong> Redaktion zu engagieren …<br />
Zu guter Letzt k<strong>an</strong>n ich dir meine Viennale-Shortlist<br />
nicht vorenthalten: Symbiopsychotaxiplasm:<br />
Take One, Tomboy, Codependent<br />
Lesbi<strong>an</strong> Space Alien Seeks Same und<br />
Hesher.<br />
Martin schreibt seine<br />
Leserinnen immer direkt<br />
<strong>an</strong>.<br />
Inhalt<br />
4 … Newsticker<br />
Mensapickerl<br />
White Ribbon<br />
Offene Redaktionssitzung<br />
Studienführerin<br />
W<strong>an</strong>dkalen<strong>der</strong><br />
Rätselauflösung<br />
<strong>der</strong> <strong>Wien</strong>er<br />
MitarbeiterIn gesucht<br />
5 … Vorsitzcorner<br />
Willkommen<br />
6 … Resolution <strong>der</strong> Vollversammlung<br />
7 … Vollversammlung<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong><br />
8 … Bildungspolitischer Überblick<br />
Was sich über den Sommer so get<strong>an</strong> hat …<br />
9 … Stammtisch Sozial<br />
Kin<strong>der</strong>spielplatz am EI<br />
10 … Happylab – <strong>Wien</strong>s erstes Fab Lab<br />
Per Mausklick von <strong>der</strong> Idee zum fertigen Produkt<br />
11 … IN<strong>TU</strong> – LMZ reloaded<br />
Aus gelb mach pink!<br />
12 … IPad, Netbook und Co<br />
Ein Blick hinter die Kulissen<br />
13 … Für dürftige und würdige Hörer<br />
Stiftungsstipendien <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> von <strong>der</strong> Gründung<br />
bis zum Ende des zweiten Weltkriegs<br />
15 … Studienpl<strong>an</strong>än<strong>der</strong>ungen<br />
Informationen aus deiner Studienkommission<br />
16 … Mainstream Porn sucks!<br />
Eine Kampagne des Frauenreferats<br />
19 … Kultur<br />
WohnTraum<br />
Ph<strong>an</strong>tomak – Trugbild trifft auf reales Abbild<br />
20 … Arabischer Frühling in Ägypten<br />
Der Duft <strong>der</strong> Revolution<br />
21 … In Memoriam Farrokh Bulsara<br />
* 5. September 1946 † 24. November 1991<br />
22 … Rätsel<br />
mit Gewinnspiel<br />
23 … Weltbewegendes<br />
today: Was wurde aus Hayabusa und twoday.tuwien.ac.at?<br />
23 … Hypatia von Alex<strong>an</strong>dria<br />
Kurzportrait einer Technikerin<br />
24 … So findest du deine Fachschaft<br />
<strong>info</strong> 3
Neues<br />
Stelle<br />
Dialekt<br />
Newsticker<br />
Leserbriefe<br />
Das ist doch alles scheiße.<br />
Vollkommen H<strong>an</strong>ebüchen!<br />
Schwachsinnig<br />
recherchiert. – Gr<strong>an</strong>dios!<br />
Einzigartig! Endlich wagt<br />
es jem<strong>an</strong>d … Hast du ähnliche Gefühlsausbrüche<br />
beim Lesen unserer Beiträge?<br />
D<strong>an</strong>n schreib uns deinen Kommentar.<br />
Wir freuen uns über deine Reaktionen<br />
und Leserbriefe.<br />
Mensapickerl<br />
Im Sekretariat <strong>der</strong> <strong>H<strong>TU</strong></strong><br />
gibt es auch dieses Semester<br />
das Mensapickerl.<br />
Klebs dir in deinen Studierendenausweis<br />
und du<br />
bekommst beim Vorweisen in <strong>der</strong> Mensa<br />
ein paar Cent Rabatt. Übrigens gilt das<br />
Pickerl auch in den Mensen <strong>der</strong> Uni <strong>Wien</strong>,<br />
Musikuni, Boku und vielen mehr …<br />
faschámaría r n<br />
sich verlieben<br />
„verscharmerieren“. Si is in Khoarl gånds<br />
faschámaríad. Sie ist in den Karl g<strong>an</strong>z verliebt.<br />
Etym.: fr<strong>an</strong>z. charmer bezaubern.<br />
Quelle: Hornung, Grüner: Wörterbuch <strong>der</strong> <strong>Wien</strong>er<br />
Mundart<br />
4 <strong>htu</strong><br />
White Ribbon<br />
Am 25. November setzen<br />
Frauen und Männer in<br />
aller Welt ein deutliches<br />
Zeichen gegen Gewalt <strong>an</strong><br />
Frauen. Gewalt <strong>an</strong> Frauen<br />
hat viele Gesichter: strukturell, häuslich/<br />
familiär o<strong>der</strong> sexualisierte Gewalt sind<br />
nur einige Beispiele. Zeige auch du deine<br />
Ablehung und trage die weiße Schleife!<br />
Offene Redaktionssitzung<br />
Du möchtest auch einen<br />
Beitrag zur kommenden<br />
Ausgabe leisten? Mitreden,<br />
zuhören o<strong>der</strong> träumen<br />
k<strong>an</strong>nst du bei unserer<br />
nächsten offenen Redaktionssitzung<br />
am 21. November um 15:15 Uhr im Pressereferat<br />
– Freihaus, roter Bereich, erster<br />
Stock – im <strong>H<strong>TU</strong></strong> Großraum.<br />
Studienführerin<br />
Studieneinstieg und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Schwierigkeiten.<br />
Auch Höhersemestrige finden<br />
hier die eine o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Antwort auf<br />
viele Fragen aus dem Studienalltag. Die<br />
<strong>htu</strong>_studienführerin ist gratis im Sekretariat<br />
<strong>der</strong> <strong>H<strong>TU</strong></strong> erhältlich …<br />
W<strong>an</strong>dkalen<strong>der</strong><br />
Er ist grün, hat 397 Tage und ist im Format<br />
A1. Sollte <strong>an</strong> deiner W<strong>an</strong>d noch keiner<br />
hängen, k<strong>an</strong>nst du dir im Sekretariat<br />
einen (o<strong>der</strong> zwei) für zu Hause/<br />
ins Büro/o<strong>der</strong> wo auch immer abholen<br />
…<br />
Rätselauflösung<br />
Die zwei Doppelfestivalpässe fürs<br />
Beatpatrol haben Raphael Nagler<br />
und Monika Humer gewonnen.<br />
Wir hoffen, sie hatten Spaß am<br />
Beatpatrol. Für alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en gilt<br />
die Unschuldsvermutung, was<br />
auch das Lösungswort war.<br />
<strong>htu</strong>_studienführerin 2011/2012<br />
<strong>htu</strong>_studienführerin 2011/2012<br />
MitarbeiterIn gesucht<br />
Bist du (weibl.) o<strong>der</strong> du (männl.)<br />
<strong>an</strong> Papier interessiert? Textproduktion,<br />
Korrektürlesen o<strong>der</strong> Layout<br />
ist genau dein Ding? Du<br />
hast Ideen rund um Informations-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit? D<strong>an</strong>n<br />
schau doch mal bei uns im Referat<br />
vorbei. Hier k<strong>an</strong>nst du dich nach<br />
Herzenslust selbstverwirklichen –<br />
ja, das schreibt m<strong>an</strong> so. Wir treffen<br />
uns regelmäßig montags um<br />
15:15 Uhr im Pressereferat. O<strong>der</strong><br />
schreib uns einfach eine E-Mail:<br />
presse@<strong>htu</strong>.at.<br />
PS: Ja, wahrscheinlich hättest DU<br />
diese Anzeige besser formulieren<br />
und gestalten können.<br />
2011/2012<br />
<strong>htu</strong>_studienführerin<br />
Ein Leitfaden <strong>der</strong> Hochschülerinnen-<br />
und Hochschülerschaft <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong><br />
Studieneinstieg<br />
und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Schwierigkeiten<br />
studienfuehrerin_2011_umschlag.indd 1 9/5/11 9:30 AM
Vorsitzcorner<br />
Willkommen<br />
Hallo, wir wollen dich im neuen Semester herzlich willkommen<br />
heißen. Vielleicht ist dies ja auch dein erstes<br />
Semester und es beginnt damit ein neuer Lebensabschnitt für<br />
dich. Doch lass dich davon nicht abschrecken, auch wir, <strong>der</strong><br />
Vorsitz <strong>der</strong> <strong>H<strong>TU</strong></strong>, sind neu in unserem Amt. Wir studieren<br />
zwar schon ein bisschen länger auf <strong>der</strong> tollsten österreichischen<br />
Universität, aber für unsere neue Aufgabe müssen wir<br />
uns täglich neuen interess<strong>an</strong>ten Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen.<br />
Wir sind zu viert und so etwas wie das oberste Koordinationsteam<br />
<strong>der</strong> <strong>H<strong>TU</strong></strong>. Wir sind dafür da, die Interessen <strong>der</strong> Studierenden<br />
gegenüber <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong>, dem Ministerium für<br />
Wissenschaft und Forschung und quasi <strong>der</strong> restlichen Welt zu<br />
vertreten. Wir sind Tomsi, MOe, Klara, und Schurl und haben<br />
unser Büro im <strong>H<strong>TU</strong></strong> Großraum, wo m<strong>an</strong> uns oft über den Weg<br />
laufen k<strong>an</strong>n. Solltest du uns kennenlernen wollen, sprich uns<br />
einfach <strong>an</strong>, wir beißen in den seltensten Fällen wirklich zu.<br />
Es wird zwar eher den höhersemestrigen Studierenden auffallen,<br />
aber auch unsere Betriebe wollen sich än<strong>der</strong>n: Die Lehrmittelzentren<br />
haben diesen etwas veralteten Namen abgelegt<br />
und präsentieren sich mit neuem Logo und neuem Namen:<br />
IN<strong>TU</strong>! Im Endeffekt sind es aber dieselben Geschäfte, also än<strong>der</strong>t<br />
sich nichts <strong>an</strong> dem guten Service für euch.<br />
Neu <strong>an</strong> unserer Universität sind außerdem die Studienpläne,<br />
die dieses Semester in Kraft treten. An<strong>der</strong>s als <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Universitäten<br />
in Österreich konnte <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> erreicht werden,<br />
dass die Studieneing<strong>an</strong>gs- und Orientierungsphase, kurz<br />
StEOP, nicht beschränkend ausgeführt ist, sofern es nicht im<br />
Studienpl<strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>s gefor<strong>der</strong>t ist. Auch die verpflichtende Vor<strong>an</strong>meldung<br />
hat es bei uns nicht gegeben, insgesamt können<br />
wir also von durchwegs besseren Bedingungen für Studierende<br />
sprechen.<br />
Außerdem gibt es <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong>, nach 20 Jahren Peter Skalicky<br />
mit Sabine Seidler eine neue Rektorin. Nach einer <strong>der</strong>art<br />
l<strong>an</strong>gen Periode ohne Wechsel <strong>an</strong> <strong>der</strong> Spitze wird es auch für sie<br />
nicht leicht sein, sich den ihr gebührenden Respekt zu erarbeiten.<br />
Ein Einfluss, <strong>der</strong> dabei nicht unterschätzt werden darf ist,<br />
dass m<strong>an</strong> auf <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> noch immer nach Frauen in hohen<br />
Positionen suchen muss. Ob dies ein Vorteil o<strong>der</strong> ein Nachteil<br />
für sie sein wird, wird sich wohl noch herausstellen.<br />
Nicht g<strong>an</strong>z so neu ist <strong>der</strong> Bundesminister für Wissenschaft und<br />
Forschung, Karlheinz Töchterle. Was uns aus seiner Ric<strong>htu</strong>ng<br />
erwartet, ist noch nicht g<strong>an</strong>z klar, hat sich <strong>der</strong> klassische Altphi-<br />
Alles neu<br />
macht <strong>der</strong><br />
Oktober.<br />
lologe und ehemalige Rektor <strong>der</strong> Universität Innsbruck doch<br />
immer wie<strong>der</strong> für Studiengebühren ausgesprochen. Insgesamt<br />
sieht es fin<strong>an</strong>ziell nicht wirklich rosig aus. Sollte sich die Bundesregierung<br />
nicht dafür entscheiden, den Universitäten kräftig<br />
unter die Arme zu greifen, müssen in den kommenden Jahren<br />
weiter Einsparungen durchgeführt werden, die nicht nur <strong>der</strong><br />
Lehre eindeutig schaden werden.<br />
Gar nicht neu ist daher auch die Resolution, die bei <strong>der</strong> Vollversammlung<br />
am 18. Oktober beschlossen wurde. Die <strong>H<strong>TU</strong></strong> <strong>info</strong>rmierte<br />
zusammen mit dem Rektorat, dem Senat, dem Unirat<br />
und den Betriebsräten über die Lage <strong>der</strong> <strong>TU</strong>. Da sich nichts<br />
zum Besseren, son<strong>der</strong>n im Vergleich zu vorigem Jahr gar eher<br />
zum Schlechteren gewendet hat, än<strong>der</strong>te sich auch <strong>an</strong> <strong>der</strong> Resolution<br />
nichts – nur <strong>der</strong> Titel: „2. Mahnung“.<br />
Bei <strong>der</strong> Demo schwingt die Fahne hoch: Wir<br />
lassen unsere <strong>TU</strong> nicht vom Sparschwein fressen!<br />
Deswegen werden wir auch weiter mit allen <strong>TU</strong>-Angehörigen<br />
für die Ausfinazierung unserer Uni arbeiten und wenn es nötig<br />
ist, aufstehen und laut schreien: „Spart uns nicht kaputt“, denn<br />
wir wollen uns die <strong>TU</strong> nicht durch ein überdimensionales Sparschwein<br />
auffressen lassen.<br />
Der <strong>H<strong>TU</strong></strong>-Vorsitz wünscht euch allen alles Gute und viel<br />
Erfolg in eurem Studium. Vor allem auch jenen, die sich<br />
erst <strong>an</strong> diese neue Situation gewöhnen müssen. Denn das<br />
Dr<strong>an</strong>bleiben ist, gerade am Anf<strong>an</strong>g, gar nicht so leicht.<br />
Foto: Ulf Fischer<br />
Tomsi MOe Klara Schurl<br />
<strong>info</strong> 5
2. Mahnung<br />
Resolution <strong>der</strong> Vollversammlung <strong>der</strong> Technischen Universität <strong>Wien</strong><br />
vom 18. Oktober 2011<br />
Im Rahmen des ersten Begleitgesprächs zur Leistungsvereinbarungsperiode 2010 – 2012 am 18. Mai<br />
2010 wurde das Rektorat <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> vom zuständigen Sektionschef darüber <strong>info</strong>rmiert, dass für die<br />
folgende Leistungsperiode (2013 ‐ 2015) "bestenfalls" nominell dasselbe Budget wie in <strong>der</strong> laufenden<br />
zu erwarten wäre. Real würde das eine Kürzung von etwa zehn Prozent bedeuten.<br />
Bereits für die Leistungsperiode 2010 ‐ 2012 mußte die <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> gegenüber ihrem Entwicklungspl<strong>an</strong><br />
2010+ wesentliche Abstriche machen, da die Fin<strong>an</strong>zierung durch das Wissenschaftsministerium nicht<br />
möglich war. Die in Aussicht gestellte massive Kürzung führt bei <strong>der</strong> Kostenstruktur <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong><br />
(hohe Fixkosten, geringe variable Kosten) zw<strong>an</strong>gsläufig zu Abstrichen in Qualität und Qu<strong>an</strong>tität <strong>der</strong><br />
Leistungen. Die internen Optimierungspotentiale wurden seit dem Überg<strong>an</strong>g in die<br />
Vollrechtsfähigkeit 2004 bereits genutzt. Folgerichtig muss bei einer Reduktion des Inputs auch <strong>der</strong><br />
Output reduziert werden. Dies steht im krassen Wi<strong>der</strong>spruch zu den politischen Willenserklärungen<br />
(Beschluss des Nationalrats zur Erhöhung des Uni‐Budgets auf 2 % des BIP). Zudem wird <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong><br />
durch die ständig wechselnden Rahmenbedingungen (beispielsweise Studiengebühren) eine seriöse<br />
Zukunftspl<strong>an</strong>ung erschwert.<br />
Dieses fehlende Commitment <strong>der</strong> Politik in die Universitäten schlägt sich auch im internationalen<br />
Vergleich nie<strong>der</strong>. Obwohl es berechtigte methodische Kritik <strong>an</strong> internationalen R<strong>an</strong>kings gibt, die<br />
Tendenz ist klar: Österreichs Universitäten sind nicht auf dem Weg zur Weltklasse, son<strong>der</strong>n drohen<br />
im Mittelmaß zu versinken.<br />
Alle Angehörigen <strong>der</strong> Technischen Universität <strong>Wien</strong> for<strong>der</strong>n die Politik auf, entwe<strong>der</strong> für eine<br />
ausreichende Fin<strong>an</strong>zierung Sorge zu tragen, um die bisherigen Leistungen aufrecht erhalten zu<br />
können, o<strong>der</strong> klar zu sagen, welche Leistungen nicht mehr erbracht werden sollen. Darüber hinaus<br />
müssen die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass eine seriöse mittel‐ und l<strong>an</strong>gfristige<br />
Pl<strong>an</strong>ung möglich wird.<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> des Rektorats,<br />
die Vorsitzenden des Senats,<br />
<strong>der</strong> Vorsitzende des Universitätsrats,<br />
die Vorsitzenden <strong>der</strong> Betriebsräte und<br />
die Vorsitzenden <strong>der</strong> <strong>HochschülerInnenschaft</strong><br />
die TeilnehmerInnen <strong>der</strong> Vollversammlung<br />
<strong>der</strong> Technischen Universität <strong>Wien</strong>
Ergänzung zur Resolution<br />
Die Vollversammlung <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong><br />
wie<strong>der</strong>holt damit ihre For<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vollversammlung vom<br />
19.10.2010 beschlossenen Resolution,<br />
da seither seitens <strong>der</strong> politisch<br />
Ver<strong>an</strong>twortlichen keine Maßnahmen<br />
gesetzt wurden, die ernsthaften Willen<br />
zur Verbesserung <strong>der</strong> Situation<br />
<strong>der</strong> Universitäten erkennen ließen.<br />
Die Vollversammlung <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong><br />
zieht <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> weiter verschlechterten<br />
Situation <strong>der</strong> Universitäten<br />
in Zweifel, dass die politischen<br />
EntscheidungsträgerInnen <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
gewissenhaften Erfüllung <strong>der</strong> Aufgaben<br />
<strong>der</strong> Universitäten interessiert<br />
sind.<br />
Fotos: Matthias Heisler und Ulf Fischer<br />
Vollversammlung<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong><br />
Der 18. Oktober 2011 war ein Tag wie<br />
je<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e auch <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong>. Nun<br />
ja, zumindest fast, denn <strong>an</strong> diesem Tag<br />
f<strong>an</strong>d die diesjährige Vollversammlung<br />
<strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> statt. Anwesend waren,<br />
neben Vertreterinnen und Vertretern<br />
aller Interessensgruppen, viele <strong>der</strong> <strong>TU</strong><br />
<strong>Wien</strong> zugehörige Menschen ohne speziellen<br />
Vertretungshintergrund. Das Medienecho<br />
zu dieser Aktion war enorm.<br />
So schreibt zum Beispiel <strong>der</strong> Studi.Kurier:<br />
„Der Platz im Hörsaal ist knapp.<br />
Studierende sitzen auf den Stufen, auf<br />
dem Boden, wo immer Platz ist sitzt jem<strong>an</strong>d.<br />
Dabei ist nicht einmal Vorlesung<br />
und von Leistungsdruck keine Rede. Die<br />
Versammlung<br />
Gulasch<br />
Demo<br />
HöchschülerInnenschaft <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong><br />
(<strong>H<strong>TU</strong></strong>) hat zur Vollversammlung aufgerufen<br />
und alle sind gekommen.“ In <strong>der</strong><br />
Online-Ausgabe des St<strong>an</strong>dard heißt es:<br />
Bei <strong>der</strong> Vollversammlung „wurde eine<br />
Resolution wie<strong>der</strong>beschlossen, in <strong>der</strong><br />
schon vor einem Jahr Rektorat, Senat, Unirat<br />
und ÖH von <strong>der</strong> Politik ausreichende<br />
Fin<strong>an</strong>zierung und die Behebung herrschen<strong>der</strong><br />
Missstände gefor<strong>der</strong>t haben.“<br />
Wir wollen uns für die rege Teilnahme<br />
bei euch bed<strong>an</strong>ken, auch wenn je<strong>der</strong> seines<br />
eigenen Glückes Schmied ist, betrifft<br />
die chronische Unterfin<strong>an</strong>zierung <strong>der</strong><br />
Universitäten doch uns alle.<br />
<strong>info</strong> 7
Gulden<br />
Schilling<br />
Euro<br />
Bildungspolitischer Überblick<br />
Was sich über den Sommer so get<strong>an</strong> hat …<br />
Das Sommerloch ist ausgeblieben.<br />
Bildungspolitik wurde zu einem<br />
koalitionären Streitthema. Während die<br />
SPÖ auf eine gemeinsame Mittelschule<br />
pocht, stellt die ÖVP ihre For<strong>der</strong>ungen<br />
nach Studiengebühren und Zug<strong>an</strong>gsbeschränkungen<br />
in den Mittelpunkt. Mit<br />
diesem Artikel möchten wir die aktuellen<br />
bildungspolitischen Entwicklungen<br />
beleuchten und auf zukünftige Projekte<br />
hinweisen.<br />
Hochschulpl<strong>an</strong><br />
Einerseits schön, dass Bildung – die ja<br />
nicht erst seit kurzem dringend reformiert<br />
werden müsste – endlich auch<br />
politisch und medial im Mittelpunkt<br />
steht. An<strong>der</strong>erseits lassen einen m<strong>an</strong>che<br />
Lösungs<strong>an</strong>sätze doch erschau<strong>der</strong>n:<br />
so etwa <strong>der</strong> „ExpertInnenbericht zum<br />
Hochschulpl<strong>an</strong>“, <strong>der</strong> Mitte August für<br />
Aufregung sorgte. Gefor<strong>der</strong>t wurden<br />
unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em Zug<strong>an</strong>gsbeschränkungen<br />
und Studiengebühren, um das Budget<br />
<strong>der</strong> Universitäten aufzubessern – eine<br />
Diskussion, die uns natürlich schon länger<br />
beschäftigt. Die For<strong>der</strong>ungen gingen<br />
allerdings nicht im Entferntesten auf die<br />
Gegenargumente ein und wurden außerdem<br />
so schlecht argumentiert, dass<br />
das Papier von verschiedensten Seiten<br />
unter Beschuss geriet. Auch wir verbrachten<br />
die Nacht mit <strong>der</strong> Ausarbeitung<br />
Referat für Bildung und Politik<br />
8 <strong>htu</strong><br />
einer Presseaussendung, die auf unserer<br />
Homepage zu finden ist. 1<br />
Forum Hochschule<br />
Die ÖH nahm den Bericht zum Anlass,<br />
die Erarbeitung des Hochschulpl<strong>an</strong>s<br />
selbst in die H<strong>an</strong>d zu nehmen. Das Projekt<br />
startet im Oktober unter dem Titel<br />
„Forum Hochschule“. Dabei werden Studierende<br />
und Lehrende sowie verschiedene<br />
ExpertInnen aus den jeweiligen<br />
Themenbereichen mit eingebunden. Im<br />
J<strong>an</strong>uar sollen die Ergebnisse als alternativer<br />
Hochschulpl<strong>an</strong> präsentiert werden.<br />
Mitmachen können alle – nähere Informationen<br />
findet ihr auf <strong>der</strong> Homepage<br />
<strong>der</strong> ÖH Bundesvertretung. 2<br />
Verpflichtende Vor<strong>an</strong>meldung<br />
fehlgeschlagen<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die Erstsemestrigen unter<br />
euch haben die verpflichtende Vor<strong>an</strong>meldung<br />
vermutlich peripher registriert,<br />
auch wenn sie <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> glücklicherweise<br />
vom Rektorat von vornherein<br />
als unsinnig erk<strong>an</strong>nt und nicht umgesetzt<br />
wurde. An allen <strong>an</strong><strong>der</strong>en Unis in Österreich<br />
wurde die Vor<strong>an</strong>meldung zwar<br />
implementiert, die versprochene bessere<br />
Pl<strong>an</strong>barkeit blieb aber aus. Mit dem<br />
nächsten Jahr soll diese bürokratische<br />
Hürde wie<strong>der</strong> abgeschafft werden.<br />
Das Referat für Bildung und Politik beschäftigt sich mit allem, was zur Hochschul-<br />
und Bildungspolitik dazugehört. Neben <strong>der</strong> Unterstützung des Vorsitzes<br />
und <strong>der</strong> Fachschaften beim Verfassen von Stellungnahmen und Presseaussendungen<br />
versteht sich das Referat aber auch als Plattform für die Weitergabe und<br />
Diskussion bildungs- und allgemeinpolitischer Inhalte.<br />
Alle Studierenden sind herzlich eingeladen, <strong>an</strong> unseren monatlichen offenen<br />
Treffen teilzunehmen. Komm einfach vorbei o<strong>der</strong> schreib uns eine E-Mail!<br />
Foto: Matthias Heisler<br />
Töchterle verspricht 300 Mio.<br />
Euro pro Jahr<br />
Anlass zur Hoffnung gibt dagegen die<br />
„fast fixe“ Hochschul-Milliarde, die Bundesminister<br />
Töchterle Anf<strong>an</strong>g September<br />
<strong>an</strong>kündigte. Diese ist zwar keine echte<br />
Hochschul-Milliarde im ursprünglichen<br />
Sinn (als „eine Milliarde Euro pro Jahr“),<br />
son<strong>der</strong>n gemeint als etwa 300 Mio. Euro<br />
pro Jahr in den Jahren 2013-2015. Dies<br />
ist gerade genug, um den Normalbetrieb<br />
aufrecht zu erhalten und einen Kollaps<br />
<strong>der</strong> Universitäten abzuwenden. Dennoch<br />
würde dieser zusätzliche Betrag zumin-<br />
Kontakt<br />
bipol@<strong>htu</strong>.at | bipol.<strong>htu</strong>.at<br />
<strong>H<strong>TU</strong></strong> Großraum<br />
Freihaus, 1.Stock, roter Bereich<br />
Wiedner Hauptstraße 8-10<br />
1040 <strong>Wien</strong><br />
Sprechstunden: DI von 11 bis 13 Uhr<br />
Nächstes offenes Treffen: 24. Nov. 14:00
Studierende zeigen bildungspolitisches<br />
Engagement.<br />
dest den Erhalt <strong>der</strong> Universitäten in ihrer<br />
moment<strong>an</strong>en Form für die nächsten Jahre<br />
sichern.<br />
Studiengebühren<br />
Der Verfassungsgerichtshof hat die Studiengebühren<br />
mit kommendem Februar<br />
aufgehoben. Bundesminister Töchterle<br />
drängt moment<strong>an</strong> darauf, wie<strong>der</strong> eine<br />
neue Regelung einzuführen: Nach seinem<br />
Vorschlag sollten zukünftig alle Studierenden<br />
bis zu 500 Euro pro Semester<br />
zahlen. Die SPÖ lehnt den Entwurf zwar<br />
in seiner aktuellen Form ab, es darf aber<br />
damit gerechnet werden, dass in nächster<br />
Zeit noch viel über dieses Thema debattiert<br />
wird. Wenn bis Februar keine neue<br />
Regelung zust<strong>an</strong>de kommt, sind die Studiengebühren<br />
Geschichte.<br />
1 http://bipol.<strong>htu</strong>.at<br />
2 http://www.oeh.ac.at/#/blog/oeh-praesentiertforum-hochschule/<br />
Das Referat für Bildung und Politik hat über<br />
den Sommer statt Löcher in die Luft zu starren<br />
sich fleißig auf dem Laufenden gehalten.<br />
Stammtisch Sozial<br />
Kin<strong>der</strong>spielplatz am EI<br />
Kin<strong>der</strong>, Kin<strong>der</strong>!<br />
Es ist so weit! Der heißersehnte Spielplatz<br />
<strong>der</strong> <strong>TU</strong> Krabbelstube ist fertiggestellt!<br />
Nach großem Einsatz <strong>der</strong> <strong>TU</strong> Krabbelstube,<br />
<strong>der</strong> <strong>H<strong>TU</strong></strong>, GUT und <strong>der</strong> Grünen<br />
Wieden, die uns die Rutsche geschenkt<br />
haben, befinden sich nun diese und eine<br />
S<strong>an</strong>d – Kieselgrube im Innenhof des neuen<br />
EI im Hof 1. An dieser Stelle ein großer<br />
D<strong>an</strong>k <strong>an</strong> Ewa Vesely, <strong>TU</strong> Kin<strong>der</strong>betreuungsbeauftragte,<br />
für ihr Engagement.<br />
Ein paar Bäume, ein paar Tische, Büsche,<br />
gepflasterte Wege! Rundherum<br />
Werkstätten, Hörsäle, Institutsräume etc.<br />
Auf gegenseitigen Respekt und Toler<strong>an</strong>z<br />
wird hier g<strong>an</strong>z viel Wert gelegt. Denn<br />
<strong>der</strong> schon erprobte Freiraum ist für Groß<br />
und Klein eine Oase!<br />
Die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Krabbelstube lieben es<br />
durch eines <strong>der</strong> fast ebenerdigen Fenster<br />
zu spähen und das Geschehen in den<br />
Werkstätten zu beobachten. Sie fahren<br />
Der neue Spielplatz im Hof des neuen elektrotechnischen Instituts<br />
erfreut sich größter Beliebtheit.<br />
Moneten<br />
Rutsche<br />
Freiraum<br />
mit ihren Rutschautos wilde Rennen auf<br />
den Wegen und bemalen diese mit Straßenkreiden.<br />
Doch das sp<strong>an</strong>nendste sind<br />
die versteckten Winkel und Ecken in denen<br />
m<strong>an</strong> sich zurückziehen und spielen<br />
k<strong>an</strong>n. Ein grüner autofreier Innenhof mit<br />
viel Potenzial.<br />
Barrierefreier Zug<strong>an</strong>g zum Gebäude und<br />
in den Hof, <strong>an</strong>grenzende Aula mit Mensa<br />
und Computerarbeitsraum, ein kleiner<br />
Schritt in Ric<strong>htu</strong>ng <strong>der</strong> kin<strong>der</strong>freundlichen<br />
Universität.<br />
„Wenn mich mein M<strong>an</strong>n mit den Kin<strong>der</strong>n<br />
abholt, können sie hier auf mich warten!“<br />
<strong>TU</strong> Mitarbeiterin.<br />
„Bei Schönwetter k<strong>an</strong>n ich hier mit meinen<br />
Kollegen lernen, während<br />
mein Kind spielt.“<br />
<strong>TU</strong> Studentin.<br />
Dij<strong>an</strong>a feiert gerne – auch<br />
mit Kin<strong>der</strong>n!<br />
Fotos: Dij<strong>an</strong>a Bojic<br />
<strong>info</strong> 9
Laubsägen<br />
war<br />
gestern!<br />
Happylab – <strong>Wien</strong>s erstes Fab Lab<br />
Per Mausklick von <strong>der</strong> Idee zum fertigen Produkt<br />
Ideen brauchen Raum, um entwickelt<br />
und umgesetzt werden zu können.<br />
Fab Labs bieten nicht nur den Raum,<br />
son<strong>der</strong>n auch die nötigen Maschinen,<br />
um eigene Projekte zu verwirklichen.<br />
Seit November 2010 ist das Happylab<br />
<strong>Wien</strong>s erstes Fab Lab und reiht sich in<br />
das internationale Netzwerk von 95 Fab<br />
Labs in 23 Län<strong>der</strong>n ein.<br />
3D-Drucker, Lasercutter und<br />
mehr<br />
Als Labor, Werkstatt und Treffpunkt für<br />
Menschen, die <strong>an</strong> kreativer Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung<br />
mit mo<strong>der</strong>ner Technologie<br />
interessiert sind, sieht sich das Happylab<br />
als Ergänzung zum schulischen<br />
und universitären<br />
Bildungssystem. Zu den Highlights<br />
des Happylab zählen Rapid-Prototyping-<br />
Maschinen, wie 3D-Drucker, Vinylplotter,<br />
CNC-Fräse und Lasercutter. Damit<br />
können Modelle, die auf dem Bildschirm<br />
konstruiert wurden, sofort in einen Prototypen<br />
umgesetzt werden. Auch ein<br />
Labor zur Fertigung von elektronischen<br />
Leiterplatten und eine Dunkelkammer<br />
gehören zur Ausstattung des Happylab.<br />
10 <strong>htu</strong><br />
In einem Fab Lab k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> (fast) alles<br />
herstellen! Angef<strong>an</strong>gen von Architekturmodellen<br />
über Ersatzteile für Haushaltsgeräte<br />
bis hin zu selbstgestalteten T-Shirts<br />
und Robotern sind <strong>der</strong> Kreativität keine<br />
Grenzen gesetzt. Über 250 Mitglie<strong>der</strong>,<br />
darunter Künstler, Schüler, Studierende,<br />
Erfin<strong>der</strong> und Unternehmensgrün<strong>der</strong>,<br />
nutzen <strong>der</strong>zeit das Happylab, um eigene<br />
Ideen und Projekte aus dem Studium in<br />
die Realität umzusetzen.<br />
Open Lab – mittwochs ab 18 Uhr<br />
Das Happylab ist für alle frei zugänglich,<br />
für die<br />
Benutzung<br />
wird jährlich ein Mitgliedsbeitrag<br />
von 20 Euro eingehoben. Jeden<br />
Mittwoch ab 18 Uhr lädt das Happylab<br />
in <strong>der</strong> Haussteinstraße 4/2, 1020 <strong>Wien</strong><br />
zum „Open Lab“ ein, bei dem Führungen<br />
für Erstbesucher <strong>an</strong>geboten werden. Es<br />
sind keine speziellen Vorkenntnisse erfor<strong>der</strong>lich!<br />
Regelmäßig finden kostenlose<br />
Workshops und Einschulungen zur Benutzung<br />
<strong>der</strong> High-Tech-Maschinen statt.<br />
❖ Web: www.happylab.at<br />
❖ Telefon: 01/3084666-0<br />
Foto: INNOC
IN<strong>TU</strong> – LMZ reloaded<br />
Aus gelb mach pink!<br />
Alle kennen sie: die praktischen<br />
Geschäfte im Freihaus, in <strong>der</strong> Bibliothek<br />
und auf <strong>der</strong> Wiedner Hauptstraße.<br />
Nichterstsemestrige wissen: die<br />
Geschäfte hießen einst (bis zum Sommer)<br />
Lehrmittelzentrum und hatten ein<br />
gelb-grünes Logo im Stil <strong>der</strong> 80er. Doch<br />
seit 1. Juli ist nicht nur das Logo neu …<br />
Ein Jahr vor seinem 50. Geburtstag hat<br />
das Lehrmittelzentrum seine – in Österreich<br />
übliche – Frühpension <strong>an</strong>getreten.<br />
Kein LMZ mehr?! Doch, hinter dem<br />
neuen Namen IN<strong>TU</strong> wirkt die alte LMZ-<br />
Kompetenz, und in allen drei Filialen<br />
triffst du nach wie vor auf das bewährte<br />
Team, das dich auf dem Weg durchs Studium<br />
mit diversen Materialien versorgt.<br />
Was ist denn<br />
d<strong>an</strong>n außer<br />
dem Namen<br />
so neu?<br />
Gute Frage. Auch Pass<strong>an</strong>ten erkennen<br />
jetzt, dass es im Freihaus eine Buchh<strong>an</strong>dlung<br />
und ein Papiergeschäft gibt, und m<strong>an</strong><br />
sieht schon von weitem das neue Firmenschild<br />
auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite <strong>der</strong> Wiedner<br />
Hauptstraße (Hausnummer 13), wo die<br />
zweite Buchfiliale ebenfalls Fachbücher<br />
zu den <strong>TU</strong> Studienric<strong>htu</strong>ngen bereithält.<br />
Die neue Schiebetür des IN<strong>TU</strong>.paper<br />
im Freihaus.<br />
Im Sommer wurde in den Geschäften einiges<br />
umgestaltet. So erkennt m<strong>an</strong> jetzt<br />
d<strong>an</strong>k des auffälligen Logos und <strong>der</strong> neu<br />
gestalteten Einric<strong>htu</strong>ng, dass die Buchh<strong>an</strong>dlung<br />
in <strong>der</strong> Eule keine Verlängerung<br />
<strong>der</strong> Bibliothek, son<strong>der</strong>n ein Geschäft ist.<br />
Dass es dort zusätzlich zu den Fachbereichen<br />
Informatik und Elektrotechnik<br />
noch den Schwerpunkt Fotografie gibt,<br />
wird viele von euch freuen – noch dazu,<br />
weil du im Geschäft in Claus einen echten<br />
Profi auf diesem Gebiet findest. Übrigens<br />
bekommst du hier auch die Studierendensoftware<br />
auf CDs (www.zid.<br />
tuwien.ac.at/studentensoftware).<br />
<strong>TU</strong> F<strong>an</strong>artikel<br />
<strong>TU</strong>-F<strong>an</strong>s sehen jetzt schon von außen,<br />
wo sie sich mit T-Shirts, Polo Shirts und<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>en trendigen <strong>TU</strong>-Artikeln eindecken<br />
können. So gibt es neben Kulis und<br />
Pickerln auch Mappen, Blöcke und Kaffee-<br />
bzw. Teezubehör – nie wie<strong>der</strong> ein<br />
l<strong>an</strong>gweiliger Starbucks-Thermosbecher!<br />
Die altbek<strong>an</strong>nten Haup<strong>TU</strong>ni-T-Shirts bekommst<br />
du jetzt nicht mehr nur auf <strong>der</strong><br />
FET, son<strong>der</strong>n in alternativen Farben auch<br />
im Shop in <strong>der</strong> Eule. Außerdem k<strong>an</strong>nst<br />
du auch das jeweilige Semestereditions-<br />
T-Shirt kaufen. Für die Semesteredition<br />
schreibt das Büro für Öffentlichkeitsar-<br />
Jahrzehntel<strong>an</strong>ges Herumstehen<br />
hinterlässt deutliche Spuren …<br />
paper<br />
books<br />
& shop<br />
beit einen Wettbewerb aus, bei dem die<br />
Studierenden dazu aufgerufen sind, ihre<br />
T-Shirt-Gestaltungsideen einzubringen.<br />
Die von <strong>der</strong> Jury gekürten Sujets werden<br />
d<strong>an</strong>n produziert und können im IN<strong>TU</strong>.<br />
books&shop – sol<strong>an</strong>ge <strong>der</strong> Vorrat reicht<br />
– erworben werden.<br />
Und sonst?<br />
Die wichtigste und auffälligste – und<br />
auch einladendste – Neuerung im Papiergeschäft<br />
ist sicherlich die Verlegung des<br />
Eing<strong>an</strong>gs. Die Zeiten, in denen Kunden<br />
sich durch den ums Eck versteckte Eing<strong>an</strong>g<br />
ins Geschäft schlichen, sind endgültig<br />
vorbei. Ohne l<strong>an</strong>ges Suchen öffnet<br />
sich <strong>der</strong> neue Eing<strong>an</strong>g – d<strong>an</strong>k Schiebetür<br />
– von selbst und lädt ins Geschäft ein.<br />
Wie gewohnt gibts für das Vorweisen<br />
deines <strong>TU</strong> Studierendenausweises im<br />
IN<strong>TU</strong>.paper 10% Rabatt auf deinen Einkauf<br />
(Aktionsware bleibt ausgenommen).<br />
Öffnungszeiten<br />
Die IN<strong>TU</strong>.geschäfte haben alle Montag bis<br />
Freitag von 9 bis 18.30 Uhr und Samstag<br />
bis 13 Uhr offen. Nähere Infos und Kontaktdaten<br />
findest du unter<br />
www.intu.at.<br />
garfield geht gerne ins IN<strong>TU</strong>.<br />
Shoppen sowie tratschen …<br />
Im komplett neu möblierten<br />
IN<strong>TU</strong>.books&shop …<br />
Fotos: IN<strong>TU</strong><br />
<strong>info</strong> 11
Elektronik<br />
Fairtrade<br />
für alle<br />
IPad, Netbook und Co<br />
Ein Blick hinter die Kulissen<br />
Computer sind aus unserem Leben<br />
nicht mehr wegzudenken. Sie dienen<br />
<strong>der</strong> Arbeitserleichterung genauso<br />
wie <strong>der</strong> Freizeitbeschäftigung. Die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>an</strong> die Geräte sind dabei<br />
hoch, sie folgen <strong>der</strong> Devise „schneller,<br />
besser, billiger“. Blickt m<strong>an</strong> von <strong>der</strong><br />
westlichen Welt in Ric<strong>htu</strong>ng Asien und<br />
Lateinamerika, sieht m<strong>an</strong> schnell, dass<br />
dieses Motto auch hier gilt – und zwar<br />
für die Menschen, die unsere Computer<br />
produzieren. Enorme Arbeitsbelastung<br />
und Ausbeutung sind die Folge.<br />
Arbeiterinnen am Weg zur Schichtarbeit<br />
Durchschnittlich wird ein Computer<br />
in <strong>der</strong> westlichen Welt alle zwei bis drei<br />
Jahre gegen einen neuen ausgetauscht.<br />
Das bringt nicht nur eine Menge Elektroschrott<br />
mit sich, son<strong>der</strong>n verl<strong>an</strong>gt auch<br />
nach immer mehr Rohstoffen, um neue<br />
Geräte herzustellen.<br />
Der Produktionsprozess ist komplex, da<br />
Computerunternehmen wie zum Beispiel<br />
Sony, Apple und Acer die gesamte Produktion<br />
in Billiglohnlän<strong>der</strong> auslagern.<br />
Sub-Unternehmen in Asien und Lateinamerika<br />
fertigen die verschiedenen Einzelteile,<br />
die ein Kontraktfertiger zusam-<br />
12 <strong>htu</strong><br />
menbaut. Ein bek<strong>an</strong>nter Kontraktfertiger<br />
ist Foxconn, ein taiw<strong>an</strong>esisches Unternehmen<br />
mit weltweit 900 000 MitarbeiterInnen.<br />
Allein das Werk in Shenzhen,<br />
Südchina, zählt um die 300 000 MitarbeiterInnen.<br />
Das Unternehmen arbeitet im<br />
Auftrag von Firmen wie Apple, HP und<br />
Sony. Die Produktionsstätte wirkt wie<br />
eine kleine Stadt. Neben dem mo<strong>der</strong>nen<br />
Produktionswerk gibt es Einkaufsmöglichkeiten,<br />
Sportplätze und Wohnheime,<br />
in denen die ArbeiterInnen leben.<br />
Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen<br />
am<br />
Arbeitsplatz<br />
Doch die Idylle trügt. Die<br />
Fabrik mag zwar mo<strong>der</strong>n<br />
wirken, die Arbeitsbedingungen<br />
<strong>der</strong> Arbeiter-<br />
Innen sind es bei weitem<br />
nicht.<br />
Foto: Ren Y<strong>an</strong>, Chinese Working Women‘s Network<br />
L<strong>an</strong>ge Arbeitszeiten<br />
von bis zu 12 Stunden<br />
am Tag plus zusätzliche<br />
Überstunden, sowie monotone<br />
Fließb<strong>an</strong>darbeit<br />
und schlechte Bezahlung<br />
gehören zum Alltag <strong>der</strong><br />
meisten ArbeiterInnen. Dass dabei auch<br />
die Gesundheit zu kurz kommt, ist nahe<br />
liegend. Durch die Arbeit am Fließb<strong>an</strong>d,<br />
bei <strong>der</strong> zu selten Pausen gewährt werden,<br />
sind Haltungs- und Sehschäden keine<br />
Seltenheit. Dazu kommt, dass oftmals<br />
nur unzureichende Schutzkleidung zur<br />
Verfügung gestellt wird, um sich vor toxischen<br />
Subst<strong>an</strong>zen zu schützen.<br />
Bei Wintek, einem Zuliefererbetrieb von<br />
Apple in China, wurden über 100 MitarbeiterInnen<br />
mit dem toxischen Mittel<br />
N-Hex<strong>an</strong> vergiftet. Das Mittel wird zur<br />
Reinigung von Touchscreens verwendet<br />
und k<strong>an</strong>n neben Schwindelgefühl und<br />
Atemnot auch zu Lähmungserscheinungen<br />
führen. Einer <strong>der</strong> Betroffenen ist Jia<br />
Jingchu<strong>an</strong>. Dem 27-jährigen wurde nach<br />
neun Monaten im Kr<strong>an</strong>kenhaus eine<br />
Entschädigung zugesprochen. „Die Kompensationszahlung<br />
k<strong>an</strong>n unser Leiden<br />
nicht wie<strong>der</strong> gut machen“, so Jingchu<strong>an</strong>,<br />
denn bleibende physische Schäden durch<br />
die Vergiftung werden ihn sein Leben<br />
l<strong>an</strong>g begleiten.<br />
Wie k<strong>an</strong>n ich als KonsumentIn<br />
aktiv werden?<br />
Da Unternehmen in starker Konkurrenz<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Absatzmärkte, die wir<br />
KonsumentInnen darstellen, stehen, hat<br />
m<strong>an</strong> als KonsumentIn neben <strong>der</strong> Kaufkraft<br />
auch eine Kaufmacht. Daher gibt es<br />
mehrere Möglichkeiten, sich für bessere<br />
Arbeitsbedingungen einzusetzen. Eine<br />
Möglichkeit ist, Unternehmen wie zum<br />
Beispiel Apple, Acer o<strong>der</strong> Sony direkt,<br />
mittels E-Mail o<strong>der</strong> Petition mitzuteilen,<br />
dass m<strong>an</strong> menschenwürdige Arbeitsbedingungen<br />
in den Zulieferbetrieben<br />
des Unternehmens wünscht und dies in<br />
die Kaufentscheidung mit einbeziehen<br />
wird. Obwohl es bisher noch keinen fair<br />
geh<strong>an</strong>delten Computer gibt, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />
sich über die Fortschritte verschiedener<br />
Computermarkenunternehmen <strong>info</strong>rmieren:<br />
http://goodelectronics.org/<br />
comp<strong>an</strong>ies-en.<br />
Eine zweite Möglichkeit besteht darin,<br />
beim Kauf eines Computers das Thema<br />
direkt im Geschäft <strong>an</strong>zusprechen und<br />
d<strong>an</strong>ach zu fragen, wo und unter welchen<br />
Bedingungen das Gerät hergestellt wurde.<br />
Möglicherweise weiß das Verkaufspersonal<br />
um die Problematik Bescheid,<br />
vielleicht auch nicht. Nach dem Gespräch<br />
aber in jedem Fall. Ein wichtiger Schritt<br />
zur Verbesserung <strong>der</strong> Arbeitsbedingun-
gen ist es, Bewusstsein für das Thema zu<br />
schaffen. Womit die dritte Möglichkeit<br />
<strong>an</strong>gesprochen ist: Menschen im eigenen<br />
Umfeld auf die Problematik <strong>an</strong>sprechen<br />
und ein breites Bewusstsein sowie Sensibilität<br />
für das Thema schaffen. Und nicht<br />
zuletzt ist es möglich, auch von <strong>der</strong> ei-<br />
Fließb<strong>an</strong>darbeit in <strong>der</strong><br />
Computerproduktion<br />
Foto: SACOM/cle<strong>an</strong>-it<br />
genen Uni zu for<strong>der</strong>n, soziale Kriterien<br />
beim Kauf von Computern aufzunehmen.<br />
Weitere Informationen zum Thema:<br />
❖ www.cle<strong>an</strong>-it.at<br />
❖ www.fairebeschaffung.at.<br />
Tina Seehuber studierte<br />
Internationale Entwicklung<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität<br />
<strong>Wien</strong>. Seit 2009 ist sie<br />
Aktivistin im Projekt<br />
Cle<strong>an</strong>-IT.<br />
Für dürftige und würdige Hörer<br />
Stiftungsstipendien <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> von <strong>der</strong> Gründung<br />
bis zum Ende des zweiten Weltkriegs<br />
Studieren war immer schon mit Kosten<br />
verbunden: Auch in früheren<br />
Zeiten mussten Kollegiengel<strong>der</strong> und<br />
Prüfungsgebühren bezahlt werden,<br />
ebenso Aufwendungen für Bücher und<br />
sonstige Lernmittel. Da die Universitäten<br />
für die Mehrheit <strong>der</strong> Studierenden<br />
weit von ihrem Heimatort entfernt lagen,<br />
waren auch Kosten für Unterkunft<br />
und Lebensunterhalt aufzubringen.<br />
Dennoch war ein Universitätsstudium<br />
auch für weniger vermögende Hörer<br />
(damals noch durchwegs männlich)<br />
möglich.<br />
Studienfin<strong>an</strong>zierung im<br />
19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
Viele weniger wohlhabende Studierende<br />
mussten sich ihren Lebensunterhalt<br />
g<strong>an</strong>z o<strong>der</strong> teilweise durch Erwerbsarbeit<br />
neben dem Studium fin<strong>an</strong>zieren. Sehr oft<br />
geschah dies durch Unterricht als Hauslehrer<br />
in bürgerlichen o<strong>der</strong> adligen Familien.<br />
Auf Antrag konnte m<strong>an</strong>, nach Vorlage eines<br />
Mittellosigkeitszeugnisses (und guter<br />
Noten) g<strong>an</strong>z o<strong>der</strong> halb von <strong>der</strong> Zahlung<br />
<strong>der</strong> Gebühren befreit werden. Zusätzlich<br />
gab es die Möglichkeit, sich um ein<br />
Ausschreibung <strong>der</strong> Mathäus Mayer‘schen Stiftung 1886<br />
Ausstellung<br />
Stipendien<br />
<strong>TU</strong> Archiv<br />
Stipendium zu bewerben. Dies konnten<br />
sog. „L<strong>an</strong>desstipendien“ sein, die die Regierungen<br />
<strong>der</strong> Kronlän<strong>der</strong> für ihre „L<strong>an</strong>deskin<strong>der</strong>“<br />
aussetzten. Vor allem aber<br />
gab es <strong>an</strong> den Universitäten eine Fülle<br />
von Stipendien, die von privaten Stiftern<br />
(m<strong>an</strong>chmal auch Stifterinnen) gewidmet<br />
worden waren.<br />
Stiftungsstipendien <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>TU</strong> <strong>Wien</strong><br />
Auch am <strong>Wien</strong>er polytechnischen Institut<br />
wurden schon früh eigene Stipendienstiftungen<br />
errichtet – die erste schon<br />
1824 durch den <strong>Wien</strong>er Silberarbeiter<br />
Fr<strong>an</strong>z Dermer. Vor dem ersten Weltkrieg<br />
best<strong>an</strong>den über 100 verschiedene Stiftungen<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> TH in <strong>Wien</strong>. Der Anteil <strong>der</strong><br />
Unterstützten lag um 1900 meist deutlich<br />
über 10% <strong>der</strong> Studierenden. M<strong>an</strong>che dieser<br />
Stiftungen bestehen bis heute.<br />
Ausstellung des Universitätsarchivs<br />
Das Universitätsarchiv bereitet für Dezember<br />
2011 eine Ausstellung vor, in <strong>der</strong><br />
das Stiftungswesen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> von<br />
den Anfängen bis zu seiner völligen Umgestaltung<br />
1938/1945 vorgestellt werden<br />
soll: Wer waren die Stifter? Was waren<br />
ihre Ziele? Wer konnte<br />
Stipendien erl<strong>an</strong>gen,<br />
und was waren die Voraussetzungen?<br />
Wie<br />
hoch waren damals die<br />
Stipendien? Diese und<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>e Aspekte sollen<br />
<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Originaldokumenten<br />
beleuchtet<br />
werden.<br />
archiv@zv.tuwien.ac.at<br />
Dr. Juli<strong>an</strong>e Mikoletzky ist<br />
Leiterin des Universitätsarchivs<br />
<strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
<strong>info</strong> 13
Foto: Matthias Heisler (<strong>H<strong>TU</strong></strong> Fotoreferat)<br />
Studienpl<strong>an</strong>än<strong>der</strong>ungen<br />
Informationen aus deiner Studienkommission<br />
Architektur<br />
Es än<strong>der</strong>t sich nichts Wesentliches: Die<br />
StEOP wurde implementiert (Orientierungskurs<br />
und Gegenwartsarchitektur)<br />
und es gibt lei<strong>der</strong> neue (unsinnige) Voraussetzungsketten<br />
in den ersten beiden<br />
Semestern. Für alle, die vor dem WS2011<br />
zu studieren begonnen und den Grundkurs<br />
bereits abgeschlossen haben, än<strong>der</strong>t<br />
sich im Studienverlauf wohl folgendes:<br />
Für Studio Hochbau ist nun lei<strong>der</strong> auch<br />
„Hochbau und Tragwerk“ Voraussetzung<br />
und es gibt eine zusätzliche Vorlesung<br />
zum Wahlseminar, wodurch dem Entwerfen<br />
2 ECTS genommen wurden. Lei<strong>der</strong><br />
alles etwas schlechter!<br />
Bauingenieurwesen<br />
Da zwei Softskill-LVA zu Plichtfach-LVA<br />
werden, absolviert m<strong>an</strong> (Studienpl<strong>an</strong>05)<br />
i.d.R. „zu viele“ ECTS Plichtfächer, diese<br />
dürfen bei den 9 ECTS Softskills abgezogen<br />
werden. Die LVA in <strong>der</strong> Eing<strong>an</strong>gsphase<br />
haben keine weitere Bedeutung,<br />
bis auf die Tatsache, dass m<strong>an</strong> in „Werkstoffe“<br />
nur mehr drei Antritte hat. Beim<br />
automatischen Umstieg gilt die Orientierungslehrver<strong>an</strong>staltung<br />
(0,5 ECTS)<br />
als erbracht. Auf <strong>der</strong> Dek<strong>an</strong>atshomepage<br />
(http://tinyurl.com/BauStu) gibt es die<br />
Überg<strong>an</strong>gsbestimmungen und für Studierende,<br />
die nach dem Studienpl<strong>an</strong>02<br />
studieren, eine weitere Äquivalenzliste.<br />
Lehramt<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> pädagogischen Ausbildung:<br />
Ab WS 11 gibt es auf <strong>der</strong> Uni <strong>Wien</strong><br />
die neue StEOP. Die neue VO „Einführung<br />
in die Schulpädagogik und Theorie<br />
<strong>der</strong> Schule“ ersetzt die alte „Einführungsvorlesung“<br />
und die Vorlesung „Theorie<br />
<strong>der</strong> Schule“ aus dem ersten Abschnitt.<br />
Sie muss zu allererst absolviert werden.<br />
Das alte Einführungsproseminar heißt<br />
ab jetzt „Pädagogische Professionalität<br />
im Kontext von Schule“. Das Proseminar<br />
ist weiterhin, gemeinsam mit <strong>der</strong> neuen<br />
StEOP Vorlesung, Voraussetzung für das<br />
Pädagogische Praktikum.<br />
Maschinenbau<br />
Die wesentlichen Unterschiede durch die<br />
Studienpl<strong>an</strong>än<strong>der</strong>ung sind bei MB/WI-<br />
MB die verbesserten Wahlmöglichkeiten,<br />
während sich bei VT nicht viel geän<strong>der</strong>t<br />
hat. Studierende, welche vor dem<br />
WS2011 inskribiert haben, sollten einen<br />
Blick in die Äquivalenzlisten werfen. Bis<br />
zum 30. November 2015 k<strong>an</strong>n noch nach<br />
dem „alten“ Studienpl<strong>an</strong> und nach dem<br />
Diplomstudienpl<strong>an</strong> eingereicht werden.<br />
Die Äquivalenzlisten sowie die Studienpläne<br />
findest du unter: www.fsmb.at,<br />
www.ikl.tuwien.ac.at/mwb und auf www.<br />
tuwien.ac.at. Alle jetzigen Ersties studieren<br />
nach dem neuen Studienpl<strong>an</strong>.<br />
Technische Chemie<br />
Seit 1. Oktober ist <strong>der</strong> neue Pl<strong>an</strong> für<br />
das Bachelorstudium Techn. Chemie in<br />
Kraft, die meisten Än<strong>der</strong>ungen sind formaler<br />
Natur. Es wurden Module, die die<br />
einzelnen LVA zusammenzufassen, eingeführt,<br />
zwei VO tauschten die Semester.<br />
Gravierend ist die Einführung <strong>der</strong> StEOP<br />
für Neu<strong>an</strong>fänger, stellt sie mit maximal<br />
drei Versuchen je Prüfung doch eine<br />
Hürde dar. Der Pl<strong>an</strong> ist unter www.tuwien.ac.at/fileadmin/t/rechtsabt/downloads/Studienplaene_ab_Oktober_2011/<br />
Bache lorstudium_Technische_Chemie.<br />
pdf zu finden. Fragen? Die Fachschaft<br />
Chemie berät dich gerne!<br />
Technische Physik<br />
Die Modularisierung des Studienpl<strong>an</strong>s<br />
ist abgeschlossen, wesentliche Än<strong>der</strong>ungen<br />
gibt es nicht. Projektm<strong>an</strong>agement<br />
ist nicht mehr verpflichtend, aber weiterhin<br />
im Soft-Skill Katalog vorh<strong>an</strong>den.<br />
Stattdessen müssen 3 ECTS Soft-Skills<br />
absolviert werden. Die StEOP besteht<br />
aus: „Einführung in das Physikstudium“,<br />
Neues<br />
aus den<br />
Stukos<br />
„Grundlagen <strong>der</strong> Physik I“ (VO) sowie<br />
„Praktische Mathematik I für TPH“<br />
und ist bei uns nicht beschränkend –<br />
m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n alle weiteren LVAs auch ohne<br />
StEOP absolvieren. Wie üblich sind in <strong>der</strong><br />
StEOP nur 3 Prüfungs<strong>an</strong>tritte möglich.<br />
In den Mastern ist BWL nicht mehr verpflichtend,<br />
aber weiterhin als Soft-Skill<br />
vorh<strong>an</strong>den. Stattdessen müssen 3 ECTS<br />
Soft-Skills absolviert werden. Mehr Infos<br />
auf www.fstph.at.<br />
Vermessung und Geo<strong>info</strong>rmation<br />
Durch die Modularisierung des Bachelorstudiums<br />
hat sich für alle Studierende<br />
<strong>der</strong> Studienpl<strong>an</strong> geän<strong>der</strong>t. Um den Wechsel<br />
von altem zu neuem Studienpl<strong>an</strong> für<br />
AlthörerInnen möglichst fließend zu<br />
gestalten, wurde ein LVA-Äquivalenzkatalog<br />
erstellt. In Spezialfällen wird<br />
sich eine Lösung mit dem Studiendek<strong>an</strong><br />
finden lassen. Es darf für Althörer kein<br />
Nachteil entstehen und bereits erhaltene<br />
ECTS Punkte bleiben in diesem Ausmaß<br />
erhalten. Studienbeginner studieren automatisch<br />
nach dem neuen Studienpl<strong>an</strong>.<br />
Für weitere Informationen siehe http://<br />
fsgeod.at/downloads.<br />
Wirtschafts<strong>info</strong>rmatik<br />
Der neue Studienpl<strong>an</strong> in Wirtschafts<strong>info</strong>rmatik<br />
enthält mehr Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />
aus dem Bereich Recht und<br />
Sicherheit. Weiters wurde die Säule <strong>der</strong><br />
Wirtschaftswissenschaften neu gestaltet<br />
und ebenfalls etwas aufgewertet. Bei den<br />
Spezialisierungen ist das Angebot ausgebaut<br />
worden und jetzt breiter gefächert.<br />
Die für Althörer wichtigen Überg<strong>an</strong>gsbestimmungen<br />
und den genauen Studienpl<strong>an</strong><br />
findet ihr auf unserer Homepage<br />
www.winf.at. Bei weiteren Fragen wendet<br />
euch einfach <strong>an</strong> die Fachschaft.<br />
<strong>info</strong> 15
Feminismus<br />
und<br />
Pornografie<br />
Mainstream Porn sucks!<br />
Eine Kampagne des Frauenreferats<br />
Mainstream Porno ist lei<strong>der</strong> sexuell<br />
sehr einseitig, l<strong>an</strong>gweilig gemacht<br />
und zeigt oft Erniedrigung von Frauen<br />
in Verbindung mit Gewalt – doch es<br />
gibt Alternativen! In Form einer Kampagne<br />
macht das Frauenreferat darauf<br />
aufmerksam.<br />
Die Kritik, die hier geübt wird, richtet<br />
sich nicht <strong>an</strong> ein gewisses Pornogenre,<br />
son<strong>der</strong>n vielmehr <strong>an</strong> die Art und Weise,<br />
wie Frauen in vielen Pornos dargestellt<br />
und beh<strong>an</strong>delt werden. Um eine Abgrenzung<br />
zu alternativen Arten von Pornos<br />
herzustellen, wird hier im Folgenden<br />
<strong>der</strong> Begriff „Mainstream Pornografie“<br />
verwendet. Unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em auch deshalb,<br />
weil alternative Pornos bisher eher<br />
unbek<strong>an</strong>nt sind und daher Mainstream<br />
Pornografie den größten Sektor am Pornomarkt<br />
darstellt.<br />
Mainstream Pornos folgen einem wie<strong>der</strong>kehrendem<br />
Schema. Wenngleich uns<br />
vorgespielt wird, die Sexualität in all ihren<br />
Facetten darzustellen, gibt es darin<br />
viele Tabus und Normen,<br />
die selten hinterfragt<br />
werden. DieseNorma<br />
16 <strong>htu</strong><br />
Zeichnung: Carina Karner<br />
tivität im Porno wird mittlerweile<br />
gesellschaftlich reproduziert. Bestes Beispiel<br />
hierfür ist die Überbetonung von<br />
Szenen mit Analverkehr <strong>an</strong> Frauen und<br />
Oralsex durch Frauen. Diese Filme tun<br />
so als, ob diese Arten von Sex ausnahmslos<br />
allen Frauen irrsinnig viel Spaß machen<br />
würden. Richtig peinlich, wenn<br />
Frauen währenddessen röcheln o<strong>der</strong> Erstickungsgeräusche<br />
von sich geben und<br />
wenn das Stöhnen mehr nach Schmerzensschreien<br />
klingt als nach Lust.<br />
Heteronormativität<br />
Mainstream Pornos orientieren sich stark<br />
<strong>an</strong> problematischen Rollen- und Geschlechternormen.<br />
Im Beson<strong>der</strong>en sind<br />
sie stark heteronormativ1 . Beispielsweise<br />
dürfen Frauen Sex mit Frauen haben,<br />
um jene Männer zu erregen, die ihnen<br />
dabei zusehen. Aber Männer dürfen sich<br />
keinesfalls in erotischer Weise <strong>an</strong>sehen,<br />
geschweige denn berühren, obwohl das<br />
wahrscheinlich so einige ZuseherInnen*<br />
erotisch finden würden. Weiters sind<br />
Frauen im Porno immer für die Wünsche<br />
von Männern verfügbar. In den seltensten<br />
Fällen geben sie den Ton <strong>an</strong> o<strong>der</strong><br />
for<strong>der</strong>n ein, was ihnen gefällt. Der Blick<br />
<strong>der</strong> Kamera ist bemerkenswert oft auf<br />
den Körper <strong>der</strong> Frau gerichtet. So, als ob<br />
<strong>der</strong> Blick eines M<strong>an</strong>nes beim Sex imitiert<br />
würde. Es gibt viele solcher Beispiele,<br />
was den Schluss nahe legt, dass PornomacherInnen<br />
nur heterosexuelle Männer<br />
als Zielpublikum ihrer Filme <strong>an</strong>sprechen<br />
wollen. Fest steht jedoch, dass etwa 30%<br />
Frauen in Untersuchungen2 <strong>an</strong>geben, regelmäßig<br />
Pornos zu schauen.<br />
Durch eine Analyse <strong>der</strong> Macht- und Rollenverteilungen<br />
im Mainstream Porno<br />
werden weitere Probleme deutlich. In einer<br />
Studie mit dem Titel „Aggression <strong>an</strong>d<br />
Sexual Behavior in Best-Selling Pornography<br />
Videos“ 3 untersuchte A. Bridges<br />
304 Szenen aus populären Pornos und<br />
f<strong>an</strong>d dabei folgendes heraus: 88% <strong>der</strong> Szenen<br />
enthielten körperliche und etwa 50%<br />
verbale Gewalt. 94% <strong>der</strong> gewalttätigen<br />
H<strong>an</strong>dlungen waren gegen Frauen gerichtet,<br />
die das in 95% <strong>der</strong> Fälle mit positiven<br />
o<strong>der</strong> neutralen Reaktionen hinnahmen.<br />
Es stellt sich daher die Frage, warum es<br />
zwischen den Geschlechtern so starke<br />
Unterschiede gibt und warum Gewalt für<br />
den Mainstream Porno so essentiell ist.<br />
Filmscreening<br />
Hast du Interesse <strong>an</strong> dem Thema? Du<br />
würdest gerne mehr über alternative<br />
Pornos wissen/sehen und auch gerne<br />
mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en darüber diskutieren?<br />
D<strong>an</strong>n komm doch zum Filmscreening<br />
am 20. November um 19 Uhr<br />
im Cafe Rosa. Das Screening ist für<br />
Frauen*; falls es auch großes Interesse<br />
von Männern* gibt, wird es ein<br />
zweites gemischtes geben. Zur Anmeldung<br />
einfach ein Mail mit Name<br />
und Personenzahl <strong>an</strong> frauen@<strong>htu</strong>.at<br />
schicken. Nähere Infos findet ihr auf:<br />
www.<strong>htu</strong>.at/Frauen<br />
Was am Mainstream Porno aber beson<strong>der</strong>s<br />
stört, wurde bisher noch gar nicht<br />
erwähnt – es sind so gut wie keine erregten<br />
Frauen zu sehen; die Klitoris wird im<br />
Gegensatz zu Penissen nicht beachtet, geschweige<br />
denn Frauen, die authentische<br />
Orgasmen haben. Hätte m<strong>an</strong> das eigene<br />
Wissen über Sex nur durch Pornos bezogen,<br />
könnte es <strong>an</strong> einem/r glatt vorüber<br />
geg<strong>an</strong>gen sein, auf welche Arten Frauen<br />
Lust empfinden. In Kontrast zu männlichen<br />
Darstellern, die durchgängig erregt<br />
sein müssen, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> bei den Darstellerinnen<br />
meist sehen, dass sie es nicht sind.<br />
Die g<strong>an</strong>ze Aufmerksamkeit, die ihnen
zugew<strong>an</strong>dt wird, beschränkt sich meist<br />
auf ein paar Mal kurzes 5 Sekunden geleckt<br />
werden, was mehr <strong>der</strong> Befeuc<strong>htu</strong>ng<br />
als <strong>der</strong> Befriedigung dient.<br />
Alternativen zum Mainstream-<br />
Markt<br />
Am 15. Oktober wurde in Berlin <strong>der</strong> PorYes<br />
Filmpreis 4 für femi-<br />
nistische Pornos vergeben.<br />
Die Motivation für den<br />
Preis:<br />
„Die Pornoindustrie ist<br />
stark von sexistischen Darstellungen<br />
geprägt. Frauen werden häufig<br />
als passive Objekte gezeigt, die wie selbstverständlich<br />
die Wünsche des M<strong>an</strong>nes bedienen.<br />
Damit bleibt wenig Raum für einen<br />
positiven, mutigen und bewussten Zug<strong>an</strong>g<br />
von Frauen zu ihrer Lust und einen wertschätzenden<br />
Umg<strong>an</strong>g mit dem weiblichen<br />
Körper. Mit dieser Ver<strong>an</strong>staltung wird<br />
darauf hingewiesen, dass es neben diesen<br />
herkömmlichen Pornoproduktionen auch<br />
frauen-, männer-, gen<strong>der</strong>freundliche pornographische<br />
Darstellungen gibt.“<br />
Zusätzlich zum Preis gibt es für ausgezeichnete<br />
Filme das PorYes-Label. Die<br />
Filme müssen gewisse Kriterien erfüllen,<br />
um sich damit schmücken zu können. So<br />
müssen Frauen maßgeblich <strong>an</strong> <strong>der</strong> Produktion<br />
beteiligt sein, zum Beispiel als<br />
Produzentin, Regisseurin o<strong>der</strong> Kamerafrau.<br />
Es muss Variationen <strong>der</strong> Sex-Praktiken<br />
geben und keine Leistungsschau mit<br />
Betonung auf den Cum-Shot. Wesentlich<br />
ist ebenfalls, dass die DarstellerInnen<br />
körperlich vielfältig sind. Der Umg<strong>an</strong>g<br />
<strong>der</strong> Personen unterein<strong>an</strong><strong>der</strong> soll <strong>der</strong>en<br />
Lust und Freude zum Ausdruck bringen,<br />
mit Hervorhebung <strong>der</strong> weiblichen Lust.<br />
Die PorYes Bewegung sieht sich selbst<br />
als sexpositiv eingestellt und tritt gegen<br />
sexistische und rassistische Darstellungen<br />
auf, die als Form von medialer Gewalt<br />
die Würde <strong>der</strong> Menschen verletzen<br />
und die Hemmschwelle für reale Gewalt<br />
heruntersetzen. Ebenso wird die Pornografisierung<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft abgelehnt,<br />
wie auch die öffentliche Scheinmoral, die<br />
eine gesunde Aufklärung für Jugendliche<br />
verhin<strong>der</strong>t.<br />
»Bil<strong>der</strong> von positiv dargestellter sexueller<br />
Lust von Frauen sind bisl<strong>an</strong>g viel zu<br />
wenig gezeigt worden. Mehr davon!«<br />
Laura Mérrit, Initiatorin des PorYes<br />
Preisträgerinnen 5<br />
Eine sehr bek<strong>an</strong>nte Preisträgerin ist die<br />
Amerik<strong>an</strong>erin C<strong>an</strong>dida Royalle 6 . Sie war<br />
eine <strong>der</strong> ersten feministischen Pornoproduzentinnen<br />
und drehte bereits 1984 ihre<br />
ersten FemPorns. In ihren Filmen finden<br />
sich facettenreiche Sex-F<strong>an</strong>tasien, DarstellerInnen<br />
aller Altersgruppen als auch<br />
mal nicht erigierte Penisse, etwa in ihrem<br />
Film „Afrodite Superstar“.<br />
Die Pornoqueen Annie Sprinkle ist<br />
ebenfalls unter den PreisträgerInnen zu<br />
finden. Sie hat sich beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Aufklärung<br />
zu weiblicher Lust verschrieben<br />
und Filme mit Sexpraktiken für Frauen<br />
gedreht. Meist deuten die Titel <strong>der</strong> Filme<br />
bereits <strong>an</strong>, worum es sich h<strong>an</strong>delt:<br />
„Female Genital Massage – Fire in the<br />
valley“ o<strong>der</strong> „Annie Sprinkle‘s Amazing<br />
World of Orgasm“.<br />
frauen-<br />
männer-<br />
gen<strong>der</strong>freundlich<br />
Neben PorYes gibt es die von Alice<br />
Schwarzer initiierte PorNo-Bewegung,<br />
die ebenfalls gegen Sexismus und Erniedrigung<br />
in Mainstream Pornos auftritt.<br />
Die PorNo-Bewegung sieht allerdings in<br />
feministischen Pornos keine Alternative,<br />
son<strong>der</strong>n sieht das Problem in <strong>der</strong> Pornografie<br />
<strong>an</strong> sich.<br />
Ein Literaturtipp ist das Buch von Filmregisseurin<br />
Erika Lust mit dem Titel „X:<br />
Porno für Frauen“. Darin geht sie <strong>der</strong><br />
Welt <strong>der</strong> Pornografie aus einem weiblichen<br />
Blickwinkel nach. Demnächst ist<br />
auch eine Rea<strong>der</strong>in zur Kampagne im<br />
Frauenreferat erhältlich.<br />
Alternative Pornos sind auf dem Vormarsch<br />
und nach und nach auch hierzul<strong>an</strong>de<br />
erhältlich. Es bleibt zu hoffen, dass<br />
dadurch <strong>der</strong> Begriff Mainstream Pornografie<br />
bald neu definiert werden muss.<br />
1 Heteronormativität beschreibt eine Welt<strong>an</strong>schauung,<br />
die Heterosexualität als soziale<br />
Norm postuliert. Damit einhergehend ist ein<br />
meist unhinterfragtes, ausschließlich binäres<br />
(„zweiteiliges“) Geschlechtssystem, in welchem<br />
das biologische Geschlecht mit Geschlechtsidentität,<br />
Geschlechtsrolle und sexueller<br />
Orientierung für jeden gleichgesetzt wird.<br />
(Quelle: Wikipedia)<br />
2 aus: „McSex: Die Pornofizierung unserer<br />
Gesellschaft“ von Myrthe Hilkens<br />
3 Ph.D. A. Bridges arbeitet <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität<br />
von Ark<strong>an</strong>sas (USA) im Department für Psychologie<br />
unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em zum Thema Pornografie.<br />
Die Studie ist im Frauenreferat erhältlich.<br />
4 www.poryes.de<br />
5 Die diesjährigen Prämierten des PorYes sind<br />
Cathérine Breillat, Rusty Cave, Dirty Diaries,<br />
Emilie Jouvet<br />
6 www.c<strong>an</strong>didaroyalle.com<br />
Sarah fragt sich, ob<br />
jem<strong>an</strong>d die Mehrzahl von<br />
Klitoris kennt, ohne auf<br />
Wikipedia nachzusehen.<br />
<strong>info</strong> 17
Kultur<br />
WohnTraum<br />
Maximundus des Baukastens- ein<br />
déjà vu, bei dem m<strong>an</strong> prompt beginnt<br />
, in kindlicher Euphorie Bauklötze<br />
vor seinem inneren Auge aufein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />
zu stapeln.<br />
Doch was verbirgt sich in dem „Obscurum<br />
novum“, welches vor dem Haupteing<strong>an</strong>g<br />
<strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> das Interesse vieler<br />
Pass<strong>an</strong>ten auf sich zieht?<br />
Ein Hypercubus <strong>der</strong> Architekten<br />
WG3 im „Feld“-Versuch<br />
Foto: Karin Lernbeiß<br />
Ob es sich dabei um einen Wohntraum<br />
im Latexkleid, o<strong>der</strong> einen Albtraum in<br />
<strong>der</strong> Sardinenbüchse h<strong>an</strong>delt, lässt sich auf<br />
den ersten Blick schwer feststellen. Fest<br />
steht, dass es sich bei dem blauen Cubus<br />
um einen Prototyp für Raumkonzepte<br />
mit defizitärem Platzbedarf h<strong>an</strong>delt.<br />
Die in Eigenleistung erbrachte Wohneinheit<br />
ist Produkt <strong>der</strong> Diplomarbeit <strong>der</strong><br />
jungen Architekten von WG3 und Teil<br />
<strong>der</strong> W<strong>an</strong><strong>der</strong>ausstellung „Wooden Boxes“,<br />
des Department für Architekturtheorie.<br />
Auf drei Ebenen geglie<strong>der</strong>t schafft es „<strong>der</strong><br />
kleine Blaue“ im großen Stil sämtliche<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> eine Behausung zu<br />
erfüllen. Von <strong>der</strong> Dusche mit optionalem<br />
Sichtschutz und Toilette über einen chillout<br />
Bereich mit balkonartigem Ausg<strong>an</strong>g<br />
bis hin zur Schlafkoje ist <strong>der</strong> Raum perfekt<br />
arr<strong>an</strong>giert. Das reduzierte Effektivvolumen<br />
wird durch die Fensterfronten<br />
<strong>an</strong> den Stirnseiten und <strong>der</strong> offenen Struktur<br />
des Innenraumes optisch ausgedehnt.<br />
Lokal liberal und quadratisch praktisch<br />
entdeckt das Raumwun<strong>der</strong> eine Marktnische<br />
in <strong>der</strong> Tourismusbr<strong>an</strong>ge –Prepaid-Appartements.<br />
Die Idee basiert auf<br />
einem meeting needs-Prinzip. Es<br />
ist demnach einer Urlaubsregion<br />
möglich, eine Freifläche temporal<br />
infrastrukturell zu erschließen(<br />
<strong>der</strong> hypercubus ist optional autark).<br />
Durch die Wahl des Baumaterial<br />
Holz, gepaart mit <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>einsetzbarkeit <strong>an</strong> unterschiedlichen<br />
Orten, verfolgt das<br />
Projekt auch einen nachhaltigen<br />
Ged<strong>an</strong>ken. Wichtig ist den Architekten<br />
das Corporate Design,<br />
welches nach eigener Aussage<br />
identitätsbildend für jeden (neuen)<br />
St<strong>an</strong>dort ist.<br />
Wen jetzt die architektonische<br />
W<strong>an</strong><strong>der</strong>lust packt, k<strong>an</strong>n dieses<br />
und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Projekte bei <strong>der</strong> nächsten<br />
Station in Eisenstadt besichtigen.<br />
www.a-theory.tuwien.ac.at<br />
Ph<strong>an</strong>tomak – Trugbild trifft<br />
auf reales Abbild<br />
x Tomak- Reproduktion eines<br />
11Künstlerhauptes Im Zuge eines Pilotprojektes <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong><br />
<strong>Wien</strong> wird Kunst und Technik auf einen<br />
gemeinsamen Nenner gebracht. Der innovative<br />
Ged<strong>an</strong>ke, eine Büste als Leinw<strong>an</strong>d<br />
zu adaptieren und sich in <strong>der</strong> digitalen<br />
Welt über ein „Datengewirr“ zu<br />
definieren, stellt für den <strong>Wien</strong>er Künst-<br />
Kunst<br />
Kultur<br />
Kulinarik<br />
ler Tomak die Motivation für seine neue<br />
Ausstellungsreihe da.<br />
In einer mehrstündigen Sitzung wird mittels<br />
3D Sc<strong>an</strong>ner sein Kopf in eine Vielzahl<br />
von Punkten zerlegt, die d<strong>an</strong>n die Erstellung<br />
eines digitalen Modells ermöglichen.<br />
Auf dieser Basis wird in einem<br />
Gussverfahren ein vergrößerter, dem<br />
Zielobjekt ähnlichen, Rohling hergestellt.<br />
Den Schnittpunkt zwischen Roboter<br />
und digitalem Modell findet m<strong>an</strong> mittels<br />
Computerprogrammen, die aus dem Datenmaterial<br />
Werkbahnen generieren. Der<br />
7-achsige Roboter bearbeitet hernach das<br />
holzähnliche Material feldweise, bis ein<br />
Abbild <strong>der</strong> realen Form entsteht.<br />
Die aufwändige Modellbildung ist auch<br />
für den Künstler, als zentrale Person,<br />
schon Beginn des ideellen Designprozesses,<br />
denn in dieser Anf<strong>an</strong>gsphase sammelt<br />
Tomak viele Eindrücke, die er in<br />
seine spätere Arbeit einfließen lässt. Die<br />
technische Universität ihrerseits sieht das<br />
Projekt in Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Forschungsreihe<br />
„Integration digitaler und<br />
physischer Designmethoden“ als artbased-research.<br />
Die letzte Büste ist unlängst fertig geworden<br />
und auf dem Weg ein Kunstwerk zu<br />
werden. Tomak bearbeitet seinen kreativen<br />
Kopf auf unterschiedliche Art und<br />
Weise. Das Model wird flambiert, zerschnitten<br />
und teilweise wie<strong>der</strong> zusammengesägt.<br />
Die Kunstköpfe werden schlussendlich,<br />
in all ihren Facetten, Teil <strong>der</strong> Tomak Ausstellung<br />
in <strong>der</strong> Albertina<br />
sein.<br />
Claudias Reproduktionshaupt<br />
möchte gerne in<br />
einem Hypercubus leben<br />
…<br />
<strong>info</strong> 19
Sechs<br />
Monate<br />
später<br />
Arabischer Frühling in Ägypten<br />
Der Duft <strong>der</strong> Revolution<br />
Ende Jänner 2011 erreichte <strong>der</strong> arabische<br />
Frühling auch Ägypten. Die<br />
Geschehnisse in Kairo waren immer<br />
prägend für den Rest <strong>der</strong> arabischen<br />
Welt, die im Moment von Volksaufständen<br />
erschüttert wird. Was aber blieb von<br />
<strong>der</strong> ägyptischen Revolution sechs Monate<br />
d<strong>an</strong>ach?<br />
In <strong>der</strong> Geschichte Ägyptens gab<br />
es immer wie<strong>der</strong> Machtwechsel<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> Spitze des Staates. Meist<br />
waren die Ursachen Interventionen<br />
von außen o<strong>der</strong> Aufstände<br />
kleiner Gruppen von Intellektuellen,<br />
Politikern o<strong>der</strong> Offizieren.<br />
Viel öfter jedoch scheiterten die<br />
Revolutionäre, wie auch Mustafa<br />
Kamil Pascha, <strong>der</strong> gemeinsam<br />
mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en gegen Ende<br />
des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts versuchte,<br />
die Britische Besatzung loszuwerden.<br />
Zwischen dem 25. Jänner und dem<br />
11. Februar 2011 geschah jedoch etwas<br />
Unerhörtes: zum ersten Mal in 5000<br />
Jahren wurde das Staatsoberhaupt von<br />
<strong>der</strong> breiten Masse seines eigenen Volkes<br />
gestürzt. Was aber blieb sechs Monate<br />
später von <strong>der</strong> Anf<strong>an</strong>gseuphorie <strong>der</strong> geglückten<br />
Revolution? Dieser Frage wollte<br />
ich im Juli und August 2011 auf den<br />
Grund gehen.<br />
Alles beim Alten?<br />
Kommt m<strong>an</strong> am Flughafen Kairo <strong>an</strong>,<br />
scheint sich auf den ersten Blick nichts<br />
get<strong>an</strong> zu haben. Auf <strong>der</strong> Fahrt in die Stadt<br />
erkennt m<strong>an</strong> aber <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d so m<strong>an</strong>cher<br />
Details, dass sich doch etwas geän<strong>der</strong>t<br />
hat. Zum Beispiel sind sehr viele Straßenlaternen<br />
mit ägyptischen Flaggen bemalt,<br />
die – <strong>an</strong>statt des Adlers – im Zentrum von<br />
Halbmond und Kreuz geschmückt sind,<br />
womit die Solidarität zwischen Muslimen<br />
und koptischen Christen zum Ausdruck<br />
gebracht werden soll. Die Rolle <strong>der</strong> Poli-<br />
20 <strong>htu</strong><br />
zei hat im Moment das Militär übernommen.<br />
Immer wie<strong>der</strong> begegnet m<strong>an</strong> Militärfahrzeugen<br />
auf den Straßen, und vor<br />
wichtigen Gebäuden finden sich Militärposten<br />
zur Bewachung. Durch das Fehlen<br />
<strong>der</strong> Polizei nimmt <strong>der</strong> Verkehr in Kairo<br />
allerdings noch chaotischere Zustände<br />
An vielen Plätzen in Kairo zu sehen: von <strong>der</strong><br />
Revolution inspirierte Graffiti.<br />
<strong>an</strong>, als dies ohnehin schon <strong>der</strong> Fall war.<br />
Auch so verrückte Aktionen wie das Entladen<br />
von Bauschutt mitten auf <strong>der</strong> Autobahn<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> beobachten. An<strong>der</strong>erseits<br />
sieht m<strong>an</strong> immer wie<strong>der</strong> Jugendliche, die<br />
die Straßen reinigen. Sie arbeiten nach<br />
dem Motto „Jetzt ist es wie<strong>der</strong> unser L<strong>an</strong>d<br />
und darauf müssen wir aufpassen!“<br />
Ist m<strong>an</strong> in <strong>der</strong> Stadt unterwegs, so fällt einem<br />
eine weitere Neuerung auf. An allen<br />
Ecken wird jetzt über Politik diskutiert.<br />
Im Taxi, in <strong>der</strong> Metro, beim Bäcker und<br />
im Kaffeehaus. Mit so vielen Menschen<br />
m<strong>an</strong> spricht, so viele Meinungen findet<br />
m<strong>an</strong> auch. M<strong>an</strong>che sind glühende Anhänger<br />
<strong>der</strong> Revolution, <strong>an</strong><strong>der</strong>e sind <strong>der</strong><br />
Ansicht, m<strong>an</strong> hätte den Präsidenten zumindest<br />
seine Amtszeit beenden lassen<br />
können. Dass die Wirtschaft stark <strong>an</strong>geschlagen<br />
ist, vor allem durch den fehlenden<br />
Tourismus, spüren aber alle Ägypter.<br />
Beson<strong>der</strong>s die Situation <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
in den ärmeren Wohnvierteln hat sich<br />
auch nach dem Sturz des Präsidenten<br />
noch nicht wesentlich gebessert. Die Leis-<br />
tung <strong>der</strong> Demonstr<strong>an</strong>ten auf dem Mid<strong>an</strong><br />
al-Tahrir betrachten jedoch fast alle mit<br />
Ehrfurcht. Nur wenige sehnen sich nach<br />
dem alten System zurück. Selbst innerhalb<br />
<strong>der</strong> Familien wird oft heiß diskutiert,<br />
welche politische Partei unterstützenswert<br />
ist und wer ein geeigneter K<strong>an</strong>didat<br />
für das Präsidentenamt wäre.<br />
Und jetzt?<br />
Die Rolle des Staatsoberhaupts<br />
hat zwischenzeitlich <strong>der</strong> Militärrat<br />
übernommen, dessen eigentliche<br />
Aufgabe es ist, den Überg<strong>an</strong>g<br />
zu einer gewählten, zivilen<br />
Regierung zu gewährleisten. Allerdings<br />
zögert er immer wie<strong>der</strong><br />
die Prozesse gegen ehemalige<br />
Parteibonzen und den Präsidenten<br />
hinaus, während Kritiker des<br />
Militärs vor Militärgerichten im<br />
Schnellverfahren abgeurteilt werden. Unpopuläre<br />
Entscheidungen des Rates mussten<br />
aber gelegentlich unter dem Druck<br />
von Demonstrationen zurückgenommen<br />
werden. Schließlich haben die Ägypter<br />
gelernt, wie sie etwas erreichen können.<br />
Foto: Walid Hetaba<br />
»Ich wollt’ ich würd’ Ägypter,<br />
wenn ich’s nicht schon wär’.«<br />
Mustafa Kamil Pascha<br />
Die Demokratie steckt in Ägypten noch<br />
in den Kin<strong>der</strong>schuhen und ein über so<br />
l<strong>an</strong>ge Zeit etabliertes System lässt sich<br />
nicht von heute auf morgen än<strong>der</strong>n. Die<br />
Wahlen, die im November 2011 beginnen,<br />
werden zeigen, in welche Ric<strong>htu</strong>ng<br />
sich das L<strong>an</strong>d (und vermutlich auch die<br />
g<strong>an</strong>ze Region) entwickeln wird.<br />
Walid empfiehlt allen, die<br />
die Revolution unterstützen<br />
möchten, ihren<br />
nächsten Urlaub im neuen<br />
Ägypten zu verbringen!
In Memoriam Farrokh Bulsara<br />
* 5. September 1946 † 24. November 1991<br />
Is this the real life? Is this just f<strong>an</strong>tasy?<br />
Caught in a l<strong>an</strong>dslide, no escape from<br />
reality …<br />
1991, also vor exakt 20 Jahren, ist Peter<br />
Skalicky Rektor unserer Universität geworden<br />
und hat diese Position erst vor<br />
wenigen Wochen abgegeben. Viele Studierende<br />
waren damals noch nicht einmal<br />
auf <strong>der</strong> Welt. Er hat viel geleistet,<br />
seine H<strong>an</strong>dschrift <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität ist<br />
unverkennbar. Wird m<strong>an</strong> sich in 20 Jahren<br />
noch <strong>an</strong> ihn erinnern? Er hätte sich<br />
das auf jeden Fall verdient.<br />
Ein <strong>an</strong><strong>der</strong>er Großer, wenn auch nicht<br />
<strong>der</strong> <strong>TU</strong>-Geschichte, hat die Bühne vor<br />
20 Jahren verlassen: Farrokh Bulsara.<br />
Zugegeben, unter seinem Geburtsnamen<br />
haben ihn wohl auch damals nur wenige<br />
gek<strong>an</strong>nt – <strong>der</strong> Unterschied: Heute<br />
habe ich nach ein paar Touchs meines<br />
Smartphones die entsprechende Wikipedia-Seite<br />
vor mir. Der heutige St<strong>an</strong>dard<br />
HTML war 1991 hingegen noch gar nicht<br />
erschienen.<br />
Farrokh Bulsara ist Freddie<br />
Mercury<br />
Viel bek<strong>an</strong>nter war er unter seinem<br />
Künstlernamen Freddie Mercury. Geboren<br />
am 5. September 1946 auf S<strong>an</strong>sibar<br />
wäre er kürzlich 65 geworden. Google<br />
feierte dieses Jubiläum heuer sogar mit<br />
einem eigens <strong>an</strong>imierten Logo auf seiner<br />
Startseite (siehe „Freddie Mercury Google<br />
Logo“ auf Youtube).<br />
Farrokhs Familie stammte aus Indien,<br />
seine Eltern arbeiteten für die britische<br />
Regierung, damals st<strong>an</strong>d S<strong>an</strong>sibar noch<br />
unter britischem Protektorat. Dies bestimmte<br />
auch die Wege des jungen Freddie,<br />
die Schule besuchte er in Indien,<br />
das Polytechnikum und das Ealing Art<br />
College in London. Interess<strong>an</strong>terweise<br />
brachte dieses College, welches eigentlich<br />
bildende Künstler<br />
her<strong>an</strong>ziehen sollte,<br />
bedeutende Musiker<br />
hervor, neben Freddie<br />
auch Pete Townshend<br />
(The Who)<br />
und Ronnie Wood<br />
(The Rolling Stones).<br />
Musikalischer Werdeg<strong>an</strong>g<br />
Freddie hatte in Indien in <strong>der</strong> Schulb<strong>an</strong>d<br />
(The Hectics) gespielt. Doch erst nach<br />
seinem Studienabschluss 1969 sammelte<br />
er weitere musikalische Erfahrungen mit<br />
Freddie Mercury in<br />
New Haven (Nov. 1978)<br />
heute unbek<strong>an</strong>nten B<strong>an</strong>ds. Durch einen<br />
Studienkollegen Tim Staffell war er jedoch<br />
ein großer F<strong>an</strong> <strong>der</strong> B<strong>an</strong>d Smile. Als<br />
sich diese aufzulösen drohte und Staffell<br />
aufhörte, spr<strong>an</strong>g Freddie als Sänger ein –<br />
zu den zwei ursprünglichen Mitglie<strong>der</strong>n<br />
Bri<strong>an</strong> May und Roger Taylor stieß später<br />
noch John Deacon hinzu. Aus Smile wurde<br />
Queen, aus Farrokh Bulsara Freddie<br />
Mercury.<br />
Mother mercury<br />
Look what they‘ve done to me<br />
I c<strong>an</strong>not run I c<strong>an</strong>not hide<br />
Tonight I‘m gonna have myself a real good time<br />
I feel alive <strong>an</strong>d the world I‘ll turn it inside out – yeah<br />
And floating around in ecstasy<br />
So don‘t stop me now don‘t stop me<br />
‘Cause I‘m having a good time having a good time<br />
Foto: Carl Len<strong>der</strong><br />
(flickr.com/clen<strong>der</strong>)<br />
Don‘t Stop Me Now, Text: Freddie Mercury<br />
Freddie war stets die treibende Kraft hinter<br />
Queen. Nach etlichen Erfolgen bastelte<br />
er ab 1983 parallel auch <strong>an</strong> einer Solokarriere.<br />
So erschien 1985 sein Album<br />
Mr. Bad Guy und 1988 eine Produktion<br />
mit <strong>der</strong> Opernsängerin Montserrat Caballé,<br />
bei <strong>der</strong> Elemente <strong>der</strong> Popmusik<br />
mit klassischer Musik kombiniert wurden.<br />
Titel <strong>der</strong> Platte war Barcelona, eine<br />
gleichnamige Auskopplung war auch<br />
die offizielle Hymne <strong>der</strong> Olympischen<br />
Sommerspiele 1992 in Barcelona, welche<br />
Freddie nicht mehr erlebte – sein Part<br />
wurde per Videoscreen dazugespielt.<br />
The Show Must Go On<br />
Only the good die young. Freddie war<br />
ein Ausnahmekünstler, er setzte musikalische<br />
Maßstäbe. Viele Queen-Auftritte<br />
sind legendär geworden, so etwa <strong>der</strong>en<br />
Teilnahme am Benefizkonzert Live Aid<br />
1985, wo Queen alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en B<strong>an</strong>ds in<br />
den Schatten spielte – für viele bis heute<br />
<strong>der</strong> beste Rock-Auftritt aller Zeiten. Mit<br />
dem Video zu Bohemi<strong>an</strong> Rhapsody etablierte<br />
sich das Musikvideo in <strong>der</strong> Szene.<br />
Freddie Mercury verlor am 24. November<br />
1991 den Kampf gegen den HI-Virus, bis<br />
zuletzt arbeitete er <strong>an</strong> seinem musikalischen<br />
Nachlass. Legen wir knappe sechs<br />
Gedenkminuten ein, während<br />
wir die Bohemi<strong>an</strong><br />
Rhapsody genießen …<br />
Gábor wächst jährlich<br />
gegen Ende November <strong>der</strong><br />
Schnurrbart.<br />
<strong>info</strong> 21
Zitterpappel<br />
Mittelalter<br />
Schaumwein<br />
Rätsel<br />
von Flori<strong>an</strong> Jeritsch<br />
WAAGRECHT: 1 <strong>der</strong> Ahorn<br />
unter Bot<strong>an</strong>ikern, 4 kurz: Cable<br />
News Network, 6 diesen Rock<br />
tragen Männer, 9 ein Bild von<br />
einem M<strong>an</strong>n! Besungen von den<br />
Village People und Rainhard<br />
Fendrich, 11 Ort des Schlagabtauschs,<br />
12 Teil <strong>der</strong> <strong>Wien</strong>er<br />
Pforte, 13 damit hört <strong>der</strong> Englän<strong>der</strong><br />
monoton, 15 Kfz-Kennzeichen:<br />
Mistelbach, 16 Einheit<br />
<strong>der</strong> elektr. Sp<strong>an</strong>nung, 18 führt<br />
eine Architektur-Klasse <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
Angew<strong>an</strong>dten (Nachname, von<br />
hinten), 19 veraltet: Luftreifen,<br />
21 am Ende von Graz, 22<br />
„amtieren<strong>der</strong>“ First Dog in den<br />
USA, 23 Tierkreiszeichen (kein<br />
Tier), 24 Nichtraucher in den<br />
Klein<strong>an</strong>zeigen, 25 ich in Engl<strong>an</strong>d,<br />
26 adeliger Beamter im<br />
Mittelalter, 27 kurz: Head Disc<br />
Assembly, 28 vornämlich <strong>der</strong><br />
Grün<strong>der</strong> von Versace, 30 kurzer<br />
Samstag, 34 mitten im Berg,<br />
35 Höflichkeits<strong>an</strong>frage, endet<br />
vorm R enttäuschend, 36 kurz:<br />
Low Noise Amplifier, 38 damit<br />
beginnt jedes Pontifikat, 39<br />
Top Level Domain von China,<br />
40 Klassik-F<strong>an</strong>s dämmerts, rom<strong>an</strong>tisches<br />
Charakterstück, 45<br />
das können ein Agent und ein<br />
Schirm, aber kein Charme und<br />
keine Melone, 47 kurz: Einzahl,<br />
48 natürlicher CO2-Speicher, 49<br />
kennzeichnet die Funktionstaste<br />
auf Tastaturen, 50 Zitterpappel,<br />
52 ein schweizer K<strong>an</strong>ton, 53 för<strong>der</strong>lich<br />
für den Studienerfolg, 57<br />
klebt vollflächig am Boden, 59<br />
kurz: Serial Adv<strong>an</strong>ced Technology<br />
Attachment, 60 Top Level<br />
Domain von Mauret<strong>an</strong>ien, 61<br />
dreifach ein kub<strong>an</strong>ischer T<strong>an</strong>z,<br />
62 so ist die Kunst des Salvador<br />
Dali, 65 kurz: Europäisches<br />
Parlament, 66 KfzKennzeichen:<br />
Murau, 68 ausgesprochen <strong>der</strong><br />
7. Buchstabe des Alphabets, 69<br />
Initialen <strong>der</strong> österr. Vertreterin<br />
des Eurovision Song Contest<br />
22 <strong>htu</strong><br />
Gewinnspiel: Sende deine Lösung (hinterlegte Zeile) bis zur nächsten Redaktionssitzung<br />
<strong>an</strong> ichgewinne@<strong>htu</strong>.at um <strong>an</strong> <strong>der</strong> Verlosung teilzunehmen.<br />
2011, 71 unter Wasser lebendes<br />
Stacheltier, 76 Segelkomm<strong>an</strong>do,<br />
78 Zuckerrohrbr<strong>an</strong>d, 79 k<strong>an</strong>n<br />
m<strong>an</strong> er-, ver- und bearbeiten, 81<br />
Kin<strong>der</strong>-Drogen.<br />
SENKRECHT: 1 sie waren vor<br />
einem, 2 Entwicklungsstadium<br />
eines Lebewesens, 3 kurz:<br />
Radiotelevisione Itali<strong>an</strong>a, 4 bek<strong>an</strong>ntester<br />
Schaumwein, 5 erster<br />
Fall, 6 dieses Konto versichert<br />
bargeldlosen Zahlungsverkehr,<br />
7 neben Schottl<strong>an</strong>d und<br />
Wales macht es Großbrit<strong>an</strong>nien<br />
komplett, 8 chem. Symbol für<br />
Quecksilber, 10 Initialen <strong>der</strong><br />
amtierenden Unterrichtsministerin,<br />
11 Zeitschrift in Fr<strong>an</strong>kreich,<br />
14 poetisch: Start, 17 <strong>der</strong><br />
„richtige“ Doktor verkehrt, 20<br />
häufigste Einstiegsstelle in den<br />
Lift (Abkürzung), 23 wenn sie<br />
eitel ist, bin ich glücklich, 26<br />
Minibus, parkt m<strong>an</strong>chmal zwischen<br />
Vor- und Nachnamen,<br />
27 ihn zu verlieren, k<strong>an</strong>n Bergsteiger<br />
das Leben kosten, 29 Top<br />
Level Domain von Irl<strong>an</strong>d, 30 sie<br />
macht Arachnophobe nervös, 31<br />
früherer Begriff fürs stille Örtchen,<br />
32 kurz: Universal Time<br />
Coordinated, 33 eine gewisse<br />
Ausstrahlung, 36 <strong>der</strong> Tischler<br />
machts persönlich (von unten),<br />
37 kurz: <strong>an</strong> das, 38 wer darauf<br />
haut, bleibt nicht unbemerkt,<br />
41 findet sich in <strong>der</strong> Architektur,<br />
auf <strong>der</strong> Weide o<strong>der</strong> eben<br />
im männl. Rind, 42 poln. Komponist<br />
mit frz. Namen, bek<strong>an</strong>nt<br />
für seine Klavierstücke, 43 eine<br />
gewisse Begabung, 44 Initalen<br />
des amtierenden Gouverneurs<br />
<strong>der</strong> Österreichischen Nationalb<strong>an</strong>k,<br />
46 kurz: Einzelzimmer,<br />
49 Entschleunigung seit über 60<br />
Jahren: „Die …“, 50 sie bestimmen<br />
das verfügbare Geld, 51 in<br />
Sunprairie zu finden, 52 so beginnt<br />
<strong>der</strong> Zeichner, 54 im Bleipapier<br />
zu finden, 55 kurz: Asso-<br />
ciation for Events M<strong>an</strong>agement<br />
Education, 56 kurz: Dienstpl<strong>an</strong>,<br />
58 seinen (Nach-)Namen trägt<br />
das größte Stadion Österreichs,<br />
63 Hochburg des 4 senkr. gesuchten<br />
Getränks, 64 kurz für<br />
den natürlichen Logarithmus,<br />
67 gewöhnlich für den Lateiner,<br />
70 frz. Weichkäse, 72 Laufvogel<br />
im Fockemuseum zu sehen, 73<br />
fließt in gelben Leitungen, 74<br />
kurz: Eigentumswohnung, 75<br />
in Orle<strong>an</strong>s zu finden, 77 kurz:<br />
Europe<strong>an</strong> Article Number, 80<br />
er war Architekt des ORF-Zentrums<br />
und <strong>der</strong> <strong>Wien</strong>er Stadthalle<br />
(Initialen).<br />
Eine Barablöse des Gewinns ist nicht möglich. Wenn nicht <strong>an</strong><strong>der</strong>s <strong>an</strong>gegeben, entspricht <strong>der</strong> Einsendeschluss dem Redaktionsschluss.
Weltbewegendes<br />
today: Was wurde aus Hayabusa und twoday.tuwien.ac.at?<br />
Willkommen im neuen Studienjahr!<br />
Für alle neuen Studierenden<br />
möchte ich mich zuerst einmal kurz<br />
erklären: In dieser Kolumne beschäftige<br />
ich mich vorr<strong>an</strong>gig mit Wissenschaft<br />
und „Nerd“-Themen. Selbst habe ich<br />
in diesem Herbst aber auch ein neues<br />
Studium begonnen, nämlich mein<br />
Doktoratsstudium. Dabei hat es mich<br />
<strong>an</strong> das Exzellenzzentrum für Hochfeld-<br />
M(agnet)R(reson<strong>an</strong>z) <strong>der</strong> Meduni <strong>Wien</strong><br />
verschlagen, wo ich <strong>an</strong> neuen Messmethoden<br />
für 7T-Sc<strong>an</strong>ner arbeiten werde.<br />
Sobald ich mich in diesem Bereich auch<br />
auskenne, werde ich dies sicherlich auch<br />
zum Anlass für mehrere Themenkolumnen<br />
nehmen. Bis dahin nur kurz erklärt:<br />
Bei <strong>der</strong> Magnetreson<strong>an</strong>z/Kernspintomographie<br />
werden Patienten in einem<br />
starken Magnetfeld platziert und mit Radiowellen<br />
die Ausric<strong>htu</strong>ng <strong>der</strong> Kernspins<br />
<strong>der</strong> Atome gemessen und m<strong>an</strong>ipuliert. Je<br />
nach Methode lassen sich damit strahlenbelastungsarme<br />
G<strong>an</strong>zkörperbil<strong>der</strong> <strong>an</strong>fertigen,<br />
die Konzentration bestimmter<br />
Moleküle messen o<strong>der</strong> Vorgänge im Körperinneren<br />
in Echtzeit beobachten.<br />
Doch nun zum ersten Hauptthema für<br />
diese Ausgabe: Was wurde eigentlich aus<br />
<strong>der</strong> Raumsonde Hayabusa, die im letzten<br />
Jahr Material vom Asteroiden Itokawa<br />
zur Erde zurückbrachte? Nun, nach <strong>der</strong><br />
„L<strong>an</strong>dung“ in <strong>der</strong> Australischen Wildnis<br />
wurde <strong>der</strong> Probenbehälter mit äußerster<br />
Vorsicht und Gründlichkeit beh<strong>an</strong>delt,<br />
schließlich wollte m<strong>an</strong> sicher gehen,<br />
dass m<strong>an</strong> auch wirklich Asteroidenstaub<br />
und nicht australischen Dreck ins Labor<br />
bringt. Somit dauerte es bis in den<br />
Sommer 2011, bis die ersten Ergebnisse<br />
veröffentlicht wurden.Unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em<br />
konnte gezeigt werden, dass Chondrite<br />
(metall- und kohlenstoffreich), <strong>der</strong> häufigste<br />
Meteoritentyp, ihren Ursprung in<br />
den felsigen S-Typ-Asterioden (wie z.B.<br />
Juno) haben. Wenn ihr mehr dazu wissen<br />
wollt empfiehlt sich ein Besuch auf<br />
<strong>der</strong> JAXA (Jap<strong>an</strong> Aerospace Exploration<br />
Agency)-Homepage. Hayabusa ist übrigens<br />
so cool, dass es Pläne gibt, sie als<br />
LEGO-Modell herauszubringen!<br />
L<strong>an</strong>gzeitleserInnen mögen sich noch <strong>an</strong><br />
meinen Privatkreuzzug erinnern, bei<br />
dem ich herausfinden wollte warum die<br />
Hypatia von Alex<strong>an</strong>dria<br />
Kurzportrait einer Technikerin<br />
Keine ihrer Werke<br />
sind erhalten,<br />
viele Quellen zweifelhaft<br />
- und doch sind ein Mondkrater,<br />
ein Asteroid und eine Schmetterlingsgattung<br />
nach ihr ben<strong>an</strong>nt. Bek<strong>an</strong>nt ist<br />
sie aber vor allem ihres tragischen Todes<br />
wegen.<br />
Der Reihe nach:<br />
Hypatia wurde um 355 n. Chr. in Alex<strong>an</strong>dria<br />
geboren. Ihr Vater, Theon, lehrte<br />
sie die Königsdisziplinen <strong>der</strong> Antike und<br />
so beg<strong>an</strong>n sie bald, selbst Unterricht in<br />
Astronomie, Mathematik und Philosophie<br />
zu geben. Vieles deutet darauf<br />
hin, dass Hypatia <strong>der</strong> philosophischen<br />
Strömung des Kynismus <strong>an</strong>gehörte. Ihre<br />
Rhetorikkünste sowie ein umfassendes<br />
Wissen zog Schüler von überall her <strong>an</strong>.<br />
Hypatia verfasste vermutlich Kommentare<br />
zur Arithmetik des Dioph<strong>an</strong>t von<br />
Alex<strong>an</strong>drien und zu den Kegelschnitten<br />
des Apollonios von Perge, konstruierte<br />
episch<br />
weiblich<br />
kolumnisch<br />
<strong>TU</strong>-Blogplattform twoday.tuwien keinen<br />
Support und nur noch Spambots erhielt.<br />
Dass sich auf <strong>der</strong> <strong>TU</strong> niem<strong>an</strong>d zuständig<br />
fühlte und <strong>der</strong> Betreiber auch keinen<br />
Vertrag mehr hatte, ist es nicht weiter<br />
verwun<strong>der</strong>lich, dass nach einem Jahr des<br />
Zombiedaseins nun das Ende gekommen<br />
ist: In einer eifrig von Spam überfluteten<br />
Meldung wurde die Einstellung von<br />
twoday.tuwien mit dem Wintersemester<br />
verkündet.<br />
Gut, dass ich zu diesem Zeitpunkt<br />
schon längst meine Migration gepl<strong>an</strong>t<br />
hatte und mein Blog nun unter<br />
www.theepicadventures.net zu erreichen<br />
ist.<br />
Zum Abschluss möchte ich noch darauf<br />
hinweisen, dass das erste Buch von George<br />
R.R. Martins „Song of Ice <strong>an</strong>d Fire“<br />
als „Game of Thrones“-<br />
Fernsehserie erschienen<br />
ist.<br />
Stay epic!<br />
Gilbert – King of Nerds.<br />
astronomische Instrumente und pflegte<br />
Kontakt zu hohen Beamten, die sie auch<br />
beriet. Letztere Tätigkeit war es wohl, die<br />
ihr zum Verhängnis wurde - Hypatia von<br />
Alex<strong>an</strong>dria geriet zwischen die Fronten<br />
politisch-religiöser Konflikte<br />
und wurde um 415<br />
brutal ermordet.<br />
Joh<strong>an</strong>na hat viele Vorbil<strong>der</strong><br />
…<br />
<strong>info</strong> 23
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4, Wiedner Hauptstraße 8-10,<br />
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(01) 588 01 – 495 45<br />
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6, Getreidemarkt 9<br />
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4, Wiedner Hauptstraße 8-10,<br />
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