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von Maison d'Izieu - Milli Segal

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Serge Klarsfeld<br />

wurde als Sohn jüdischer Eltern am 17. November 1935 in Bukarest (Rumänien) geboren. Nach dem deutschen Einmarsch floh die<br />

Familie in die unbesetzte Zone Frankreichs. Der Vater wurde festgenommen, deportiert und in Auschwitz ermordet, Serge entging ganz<br />

knapp einer Razzia. Nach dem Krieg studierte er Geschichte an der Sorbonne und Politik am Institut d’études politiques de Paris.<br />

Serge ist Rechtsanwalt in Paris.<br />

Er gründete 1979 zusammen mit seiner Frau Beate die Vereinigung „Association des fils et filles des déportés juifs de France“<br />

(Söhne und Töchter der deportierten Juden Frankreichs). Um den 11.400 jüdischen Kindern, die aus Frankreich deportiert wurden ein<br />

Gesicht zu geben, hat er 1995 das Buch „Le Mémorial des Enfants Juifs déportés de France“ veröffentlicht und ein Jahr später 1996<br />

auf Englisch „French Children of the Holocaust“. Sein Standardwerk über die Judenverfolgung in Frankreich „Vichy-Auschwitz“ ist auch<br />

auf Deutsch erschienen.<br />

Beate und Serge Klarsfeld haben bei der Verfolgung <strong>von</strong> NS-Kriegsverbrechern wie Barbie, Brunner und Lischka eine hervorragende<br />

Rolle gespielt. Jahrelang sammelten sie Informationen und Dokumente und ermöglichten auf diese Weise die Aufnahme der Prozesse<br />

gegen NS-Verbrecher. Beate und Serge bemühten sich erfolgreich um Fotos und Namen der in den Jahren 1942-1944 aus Frankreich<br />

deportierten jüdischen Kinder. Die französische Bahn SNCF zeigte drei Jahre lang in 20 großen Reisebahnhöfen die Wanderausstellung<br />

„11.400 jüdische Kinder aus Frankreich deportiert“.<br />

In der Deutschen Bundesrepublik zeigt die Deutsche Eisenbahn DB auf den Bahnhöfen ihre Ausstellung „Sonderzüge in den Tod“<br />

(die Rolle der deutschen Reichsbahn bei den Deportationen in die Vernichtungslager). 15 Stelltafeln sind zu sehen.<br />

„Deutsche und österreichische Kinder aus Frankreich deportiert.“<br />

Diese Ausstellung wandert noch immer durch Deutschland. Viele Dokumente und Fotos über die Kinder <strong>von</strong> Izieu sind <strong>von</strong> den Klarsfelds<br />

veröffentlicht worden.<br />

Der größte Erfolg der Klarsfelds war wohl das Aufspüren des ehemaligen Gestapochefs <strong>von</strong> Lyon, Klaus Barbie. Er war der<br />

Hauptverantwortliche der Ermordung der 44 Kinder <strong>von</strong> Izieu. Ohne den unermüdlichen Einsatz der Klarsfeld wäre Barbie nie vor<br />

Gericht gestellt worden, und das Schicksal der 44 Kinder wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit nie öffentlich bekannt geworden.<br />

Ihrem Engagement ist auch die Gründung der Gedenkstätte <strong>Maison</strong> d’Izieu zu verdanken.<br />

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