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von Maison d'Izieu - Milli Segal

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„Die Kinder kamen nicht zurück”<br />

Dokumentarfilm <strong>von</strong> Hannes Gellner und Thomas Draschan<br />

Der Dokumentarfilm „Die Kinder kamen nicht zurück” behandelt das Schicksal jüdischer Kinder unter dem Vichy-Regime und<br />

versucht zu ergründen, wie es (menschlich, gesetzlich und administrativ) möglich war, dass zwischen 1942 und 1944 auf Initiative der<br />

französischen Behörden mehr als 11.400 jüdische Kinder aus Frankreich nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht wurden.<br />

Serge und Beate Klarsfeld, „Nazijäger”, Historiker und Aktivisten, präsentieren Materialien aus jahrzehntelanger Recherche, in denen<br />

minutiös jedes Einzelschicksal als historisches Faktum und als menschliche Tragödie dokumentiert ist. Der Film führt die „Klarsfeld-<br />

Methode” konsequent weiter: keine bloßen Opferzahlen, sondern greifbare Schicksale werden präzise dokumentiert. Überlebende,<br />

die damals selbst Kinder oder Jugendliche waren, erzählen <strong>von</strong> ihrer Verhaftung und Deportation, oder wie sie sich unter dramatischen<br />

Bedingungen verstecken konnten.<br />

Viele der Kinder waren mit ihren Eltern aus Österreich und Deutschland ins vermeintlich sichere Frankreich geflüchtet und wurden<br />

<strong>von</strong> dort in die Todeslager der Nazis deportiert. In dem Film erinnert Serge Klarsfeld daran, dass österreichische Nazis massiv an der<br />

Durchführung der „Endlösung” in Frankreich beteiligt gewesen sind. Der Titel „Die Kinder kamen nicht zurück” bringt es auf den Punkt:<br />

Kinder unter 13 Jahren, die einmal in Auschwitz gelandet waren, hatten keine Überlebenschance. Sie wurden meist noch am ersten<br />

Tag „selektiert” und in den Gaskammern umgebracht.<br />

Anfangs hatte niemand für möglich gehalten, was in den Straßen <strong>von</strong> Paris, Wien, Budapest oder Prag in aller Öffentlichkeit<br />

geschah: Da wurden Nachbarn und Klassenkameraden, Männer, Frauen und Kinder ohne ersichtlichen Grund verhaftet, in Lastwägen<br />

und Viehwagons gepfercht, ans andere Ende Europas gebracht und dort in den Lagern ermordet. Auch heute gilt unvermindert:<br />

Wer menschenverachtende Politik unterstützt, darf sich nicht wundern, wenn in letzter Konsequenz Menschen aus rassischen,<br />

politischen oder religiösen Gründen tatsächlich umgebracht werden.<br />

Wehret den Anfängen!!!<br />

Hannes Gellner, Paris im Januar 2010<br />

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