IKB-Report "Mittelstandsfinanzierung mit neuen Perspektiven"
IKB-Report "Mittelstandsfinanzierung mit neuen Perspektiven"
IKB-Report "Mittelstandsfinanzierung mit neuen Perspektiven"
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6<br />
Immer mehr Unternehmen gehören<br />
Unternehmensgruppen an<br />
Anteil gruppenzugehöriger Unternehmen (im Jahr 2007) ...<br />
%<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
Energieversorgung<br />
Energieversorgung<br />
Industrie<br />
Industrie<br />
Quelle: Monopolkommission<br />
... an der Anzahl der Unternehmen insgesamt<br />
Information,<br />
Kommunikation<br />
Information,<br />
Kommunikation<br />
Verkehr<br />
Verkehr<br />
Handel<br />
Bau<br />
... am Gesamtumsatz<br />
Handel<br />
Deutliche Verschiebungen in den bilanziellen Aktivastrukturen<br />
der Unternehmen*<br />
Anteil der Vermögenspositionen an der Bilanzsumme ∅ 1997/98 und ∅ 2007/08<br />
Sachanlagen<br />
Vorräte<br />
Kunden- und sonst.<br />
Forderungen<br />
Übrige Aktiva<br />
Kasse,<br />
Bankguthaben<br />
Forderungen ggb.<br />
verbundenen<br />
Unternehmen<br />
Beteiligungen<br />
∅ 1997/98<br />
∅ 2007/08<br />
Bau<br />
%<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20<br />
*Unternehmen <strong>mit</strong> Umsätzen von 50 Mio. € und mehr<br />
Quellen: Deutsche Bundesbank; eigene Berechnungen<br />
Veränderung in<br />
Prozentpunkten<br />
-3,8<br />
-2,5<br />
-1,4<br />
+0,1<br />
+0,6<br />
+3,2<br />
+3,8<br />
In den unternehmerischen Bilanzen fi nden diese<br />
Entwicklungstrends ihren Niederschlag: Der Anteil<br />
der Sachanlagen ist in den letzten zehn Jahren<br />
merklich zurückgegangen, ebenso der Anteil der<br />
Vorräte (s. das Schaubild unten). Dagegen sind die<br />
Beteiligungen und die Forderungen gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen überproportional<br />
gewachsen. Schließlich ist auch eine Tendenz zu<br />
höheren Liquiditätsbeständen erkennbar: Die Volatilität<br />
auf den Märkten nimmt zu, da<strong>mit</strong> steigen<br />
auch die Risiken, was aus Vorsichtsgründen einen<br />
höheren Cashbestand nahelegt. Zudem wollen<br />
sich die Firmen <strong>mit</strong> einer „strategischen Liquiditätsreserve“<br />
off ensichtlich einen fi nanziellen Handlungsspielraum<br />
sichern, um günstige Gelegenheiten<br />
(etwa die Chance einer Unternehmensakquisition)<br />
rasch und fl exibel wahrnehmen zu können.<br />
Die Verschiebungen in den Investitionsstrukturen<br />
bleiben nicht ohne Auswirkungen auf die Finanzierung:<br />
Der Bedarf an Finanzierungs<strong>mit</strong>teln <strong>mit</strong><br />
höherer Risikoqualität nimmt zu. Außerdem wird<br />
es für die Unternehmen wichtiger, sich einen längerfristigen<br />
Finanzierungsrahmen für ihre Aktivitäten<br />
zu schaff en.<br />
Veränderungen im Finanzierungsangebot<br />
Auch auf der Angebotsseite verschieben sich<br />
die – über Jahrzehnte hinweg relativ fest verankerten<br />
– Strukturen. Die Banken sind in<br />
Deutschland, anders als etwa in den angelsächsischen<br />
Ländern, seit jeher die <strong>mit</strong> Abstand<br />
wichtigsten Finanziers der Unternehmen<br />
und insbesondere des Mittelstands. Ihre<br />
Rolle als Intermediäre, die Geldanlagen (in<br />
Form von Kundeneinlagen, Sparbriefen, Bankschuldverschreibungen<br />
usw.) in Kredite transformieren,<br />
ist bis heute das entscheidende<br />
Element des etablierten Systems der Unternehmensfi<br />
nanzierung. Aber dieses System<br />
unterliegt einem Wandel, der durch die Finanzkrise<br />
noch beschleunigt wird. Die Veränderungsimpulse<br />
kommen dabei von mehreren<br />
Seiten:<br />
<strong>IKB</strong>-<strong>Report</strong> Mittelstandsfi nanzierung Juli 2011