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Einladung zum Erntedankfest - Pfarre St. Peter am Kammersberg

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Seite 06 KONTAKT von Mensch zu Mensch Pfarrnachrichten <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> 01.10.2012<br />

Mit zunehmendem Alter erhöht sich die Suizidgefährdung.<br />

In mehr als der Hälfte aller Suizidfälle bei älteren Menschen<br />

gab es in der Vorgeschichte eine depressive Erkrankung.<br />

Motive sind häufig Verlust des Partners, des sozialen Netzes,<br />

von Handlungsspielraum, Angst vor den Folgen körperlicher<br />

Erkrankungen, Vereins<strong>am</strong>ung.<br />

Die Symptome der Depression wie gedrückte <strong>St</strong>immung,<br />

Freud- und Interesselosigkeit sowie Antriebslosigkeit zeigen<br />

im Alter einen eher chronischen Verlauf und sind oft nicht<br />

so ausgeprägt wie bei jungen Menschen. Konzentration,<br />

Merkfähigkeit und Gedächtnis verschlechtern sich, hinzu<br />

kommen körperliche Beschwerden, Reizbarkeit und sozialer<br />

Rückzug.<br />

Alte depressive Menschen neigen dazu, sich dem Leben<br />

zu verweigern, indem sie Essen oder Medik<strong>am</strong>ente nicht<br />

mehr zu sich nehmen wollen. Dies ist häufig, wenn sie ihr<br />

Zuhause verlassen müssen und etwa in einem Seniorenheim<br />

untergebracht werden. Man spricht in diesem Fall von<br />

stillen Suiziden.<br />

Wie aber kann man helfen?<br />

Laut Primar Dr. Christian Jagsch, Leiter der Abteilung für<br />

Alterspsychiatrie und Alterspsychotherapie in der LSF in<br />

Graz, ist die wirkungsvollste Therapie eine Kombination von<br />

medik<strong>am</strong>entöser Therapie und Psychotherapie.<br />

Dabei lautet das Ziel: „Von der Depression zur Trauer zu gelangen“.<br />

Alten Menschen wird ein Verhalten antrainiert, um<br />

mit geringeren körperlichen Fähigkeiten besser umgehen<br />

zu können und auch die Einschränkung geistiger Fähigkeiten<br />

zu akzeptieren. In einer Psychotherapie können ältere<br />

Menschen lernen, mit Verlusten wie Todesfällen nahe<br />

stehender Menschen umzugehen, sie anzunehmen und zu<br />

betrauern. Eine behandelte Depression trägt daher maßgeblich<br />

zur Suizidprävention bei.<br />

Depression und Suizidalität im Jugendalter<br />

Eine Depression bei jungen Menschen zu diagnostizieren,<br />

ist oft schwierig, denn altersbedingte auffällige Verhaltensweisen<br />

überlagern häufig die klassischen Symptome. Ältere<br />

Kinder werden unter Umständen aggressiv und stürzen sich<br />

in Konflikte, was dem landläufigen Erscheinungsbild einer<br />

Depression entgegengesetzt scheint. Jüngere können<br />

sich dagegen zu regelrechten Angsthasen entwickeln oder<br />

klagen über „Bauchweh“ oder „Kopfweh“, da die Fähigkeit<br />

fehlt, Niedergeschlagenheit zu spüren und zu benennen.<br />

Depressionen nehmen bei Kindern und Jugendlichen in industrialisierten<br />

Ländern zu und treten vor allem bei Dauerbelastungen<br />

wie Vernachlässigung, Missbrauch, elterlichen<br />

Probleme mit Drogen und psychischen <strong>St</strong>örungen, körperlichen<br />

Erkrankungen und Behinderungen, Dauerarbeitslosigkeit<br />

und Geldmangel, Trennung, Wiederverheiratung und<br />

Patchwork-F<strong>am</strong>ilien, aber auch langfristigen schulischen<br />

Überforderungen auf. Auch genetische Faktoren und unzureichende<br />

Bewältigungsstrategien könnten Depressione<br />

hervorrufen.<br />

Unterstützend sind gute Freundschaften zu Gleichaltrigen.<br />

Suizid im Alter<br />

Psychotherapie und eventuell medik<strong>am</strong>entöse Unterstützung<br />

sind wesentliche therapeutische <strong>St</strong>rategien.<br />

Suizidalität im Jugendalter<br />

Suizid ist in Österreich in der Gruppe der unter 25-Jährigen<br />

Burschen die zweithäufigste Todesursache nach Unfällen.<br />

Die höchsten Suizidraten innerhalb Österreichs finden sich<br />

in der <strong>St</strong>eiermark, Kärnten und Oberösterreich.<br />

Kinder unter 10 Jahren entwickeln zwar suizidale Gedanken,<br />

setzen diese aber nur sehr selten in die Tat um. Im<br />

Jugendalter kommt es jedoch zu einem drastischen Anstieg<br />

von Suizidversuchen und Suiziden. Diese haben vorwiegend<br />

appellativen Charakter und zielen an sich auf Veränderung<br />

und Verbesserung, verfehlen ihren eigentlichen<br />

Zweck aber.<br />

Suizidalität resultiert aus dem Gefühl, den Belastungen des<br />

Lebens nicht gewachsen zu sein. Dabei handelt es sich in<br />

der Regel um Fehleinschätzungen - belastende Situationen<br />

werden überbewertet und die eigenen Möglichkeiten unterbewertet,<br />

woraus eine vermeintliche Aussichtslosigkeit, Hilf-<br />

und Hoffnungslosigkeit resultiert.<br />

Symptomatik der Depression<br />

Kleinkind (1-3 Jahre)<br />

Wirkt traurig, das Gesicht ist ausdruckslos<br />

Ist ängstlich und schüchtern<br />

Weint schnell oder wird schnell zornig<br />

Hat keine Lust zu spielen<br />

Schläft schlecht<br />

Lutscht viel <strong>am</strong> Daumen oder spielt mit den<br />

Geschlechtsteilen<br />

Wiegt sich hin und her<br />

Vorschulkind (3-6 Jahre)<br />

Wirkt traurig oder apathisch<br />

Zieht sich zurück oder reagiert aggressiv<br />

Leidet unter Alpträumen, wacht nachts oft auf<br />

Hat keine Freude <strong>am</strong> Spielen,<br />

kann sich auch sonst nicht so recht freuen<br />

Verliert Gewicht oder nimmt stark zu.<br />

Bewegt sich ungern<br />

Schulkind<br />

Erzählt, dass es traurig ist<br />

Spricht über Suizid<br />

Hat Schwierigkeiten in der Schule<br />

Fühlt sich von den Eltern vernachlässigt<br />

Hat unbegründete Schuldgefühle<br />

Hat ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit<br />

Jugendlicher<br />

Hat wenig Selbstvertrauen<br />

Ist teilnahmslos oder ängstlich<br />

Kann sich nicht konzentrieren<br />

Die schulischen Leistungen nehmen plötzlich ab<br />

Hat Schlaf und Appetitstörungen<br />

Fügt sich Verletzungen zu<br />

Hat Suizidgedanken<br />

Quelle: Fux (2005)

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