Vermeidung von Altersarmut. - Ministerium für Arbeit, Integration und ...
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II. Entwicklungstendenzen<br />
ken. Bestimmte Gruppen am <strong>Arbeit</strong>smarkt wie Frauen, Geringqualifizierte, Berufsanfänger<br />
oder Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sind daher besonders stark gefährdet,<br />
in ihrem Erwerbsleben keine ausreichende Altersvorsorge aufbauen zu können.<br />
Berufliche Weiterbildung bei Erwerbslosen <strong>und</strong> Beschäftigten kann wesentlich dazu<br />
beitragen, <strong>Altersarmut</strong> vorzubeugen <strong>und</strong> die individuelle Alterssicherung zu verbessern.<br />
Sich während Zeiten der Erwerbslosigkeit weiterzubilden, bedeutet in aller Regel<br />
auch, seine Chancen auf den Wiedereinstieg in eine sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung zu erhöhen. So kann man dem Bericht der B<strong>und</strong>esregierung zur Wirksamkeit<br />
moderner Dienstleistungen am <strong>Arbeit</strong>smarkt beispielsweise entnehmen,<br />
dass die Teilnehmer <strong>und</strong> Teilnehmerinnen der durch die B<strong>und</strong>esagentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
geförderten beruflichen Weiterbildung generell schneller wieder eine <strong>Arbeit</strong> aufnehmen<br />
können als <strong>Arbeit</strong>slose, denen die Teilnahme nicht ermöglicht wird. 34 Wer aber<br />
(wieder) in den Beruf einsteigt <strong>und</strong> sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, kann<br />
auch wieder aktiv Alterssicherung betreiben <strong>und</strong> sich vor <strong>Altersarmut</strong> schützen.<br />
Auch Weiterbildung während einer Erwerbstätigkeit hat positive Effekte <strong>für</strong> die Alterssicherung.<br />
Für Beschäftigte im Alter bis 44 Jahre lässt sich eindeutig nachweisen,<br />
dass Weiterbildung vor <strong>Arbeit</strong>slosigkeit schützt <strong>und</strong> einen positiven Effekt auf<br />
das Einkommen hat (durchschnittlich steigt das Einkommen um bis zu vier Prozent).<br />
Jüngere, weiterbildungsaktive Beschäftigte haben also in aller Regel mehr finanzielle<br />
Ressourcen <strong>für</strong> ihre Alterssicherung als Erwerbstätige, die sich nicht weiterbilden. 35<br />
Dass bei älteren Beschäftigten eine positive Wirkung <strong>von</strong> Weiterbildung auf Beschäftigungsstabilität<br />
<strong>und</strong> Einkommen bisher nicht nachgewiesen werden kann, hängt mit<br />
den derzeitigen Rahmenbedingungen zusammen. So betreiben immer noch zahlreiche<br />
Unternehmen eine Frühverrentungspolitik <strong>und</strong> nutzen die Möglichkeit, ältere Beschäftigte<br />
durch jüngere <strong>und</strong> damit auch in der Regel billigere <strong>Arbeit</strong>skräfte zu ersetzen.<br />
Weiterbildung kann sich <strong>für</strong> ältere Erwerbstätige also in der Regel nicht mehr<br />
auszahlen, weil <strong>für</strong> Betriebe derzeit noch andere Wege - nämlich die Reduzierung<br />
der Anzahl älterer Beschäftigter - ökonomischer erscheinen.<br />
34 Deutscher B<strong>und</strong>estag Drs. 16/505<br />
35 Rürup, Kohlmeier: Wirtschaftliche <strong>und</strong> sozialpolitische Bedeutung des Weiterbildungssparens, Berlin 2007