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I Was ist Aufsichtspflicht? - Petrusarchiv - Martin Kirchner

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<strong>Aufsichtspflicht</strong><br />

Rechte und Pflichten von Betreuern<br />

Versicherungsfragen<br />

Motivation<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong><br />

martin@m-kirchner.de<br />

„das mache ich schon immer so“<br />

„bisher <strong>ist</strong> alles gut gegangen“<br />

Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs<br />

„da haben wir aber Schwein gehabt“<br />

„aber verratet es nicht euren Eltern“<br />

„Als Jugendleiter steht man sowieso mit<br />

einem Fuß im Gefängnis!“<br />

aber stimmt das???<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Aufsichtspflicht</strong>? II<br />

Gesetzliche Grundlagen:<br />

Rechtsfolgen einer Verletzung der<br />

<strong>Aufsichtspflicht</strong> sind festgelegt<br />

Inhalt und Umfang der korrekten<br />

Aufsichtsführung nicht festgelegt<br />

Auslegung bleibt im Schadensfall den<br />

Gerichten vorbehalten<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Übersicht<br />

1. Motivation<br />

2. <strong>Aufsichtspflicht</strong><br />

3. Konsequenzen und Autorität<br />

4. Jugendschutz<br />

5. Sexual(straf)recht<br />

6. <strong>Aufsichtspflicht</strong>verletzung<br />

7. Versicherungsfragen<br />

8. Fallbeispiele<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Aufsichtspflicht</strong>? I<br />

1. grundsätzlich nur für Minderjährige<br />

2. Aufsichtsbedürftige vor Schaden bewahren<br />

3. Dritte vor Schaden durch<br />

Aufsichtsbedürftige schützen<br />

Minderjährige Kinder können<br />

drohende Gefahren nicht erkennen<br />

oder richtig einschätzen!<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Entstehung von <strong>Aufsichtspflicht</strong> I<br />

1. durch Gesetz<br />

(bei Eltern, Lehrer, etc.)<br />

2. durch Übertragung<br />

(durch Vertrag, auch mündlich oder durch<br />

„schlüssiges Handeln“)<br />

WICHTIG: „Übergabeakt“<br />

zunächst auf den Träger<br />

Träger an (geeignete) Jugendleiter<br />

im Notfall an geeignete Gruppenmitglieder<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Entstehung von <strong>Aufsichtspflicht</strong> II<br />

Aufsicht aus Gefälligkeit<br />

– -z.B offener Betrieb in Jugendzentren, Spielstraße<br />

– keine <strong>Aufsichtspflicht</strong><br />

– Verkehrssicherungspflicht<br />

• zugängliche Räume und Grundstücke müssen frei von<br />

nicht erkennbaren Gefahren sein<br />

Anwesenheit der Eltern<br />

– <strong>Aufsichtspflicht</strong> abhängig von Beteiligung der<br />

Eltern an Aktion<br />

– klare Absprache treffen<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Informationspflicht<br />

Persönliche Umstände einzelner Teilnehmer:<br />

– Schwimmfähigkeit<br />

– Behinderung<br />

– Krankheiten / Allergien / Medikamente<br />

Örtliche Gegebenheiten:<br />

– Gefahren<br />

– Notrufmöglichkeiten<br />

– andere Umstände wie Öffnungszeiten, Wetter, ...<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Hinweise und Warnung zum<br />

Umgang mit Gefahren<br />

wenn Gefahr nicht zu beseitigen<br />

sofort nach Erkennen der Gefahr<br />

altersgemäße Warnungen/Regeln<br />

gleiche Erlaubnisse/Verbote für alle<br />

Verständnis ggf. durch Rückfragen prüfen<br />

„Spielfeld“ festlegen oder vor nicht<br />

änderbaren Gefahren warnen (Fluss, Abhang,<br />

etc.)<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Umfang der <strong>Aufsichtspflicht</strong><br />

1. Pflicht zur Information<br />

2. Pflicht zur Vermeidung/Beseitigung von<br />

Gefahrenquellen<br />

3. Pflicht zu Hinweisen und Warnungen im<br />

Umgang mit Gefahren<br />

4. Pflicht zur tatsächlichen Aufsichtsführung<br />

5. Pflicht zum Eingreifen<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Vermeidung/Beseitigung von<br />

Gefahren<br />

Gefahren beseitigen<br />

– Scherben<br />

– Steine<br />

– Kleinfeldtore<br />

– gefährliches Verhalten unterbinden<br />

Selbst keine Gefahrenquellen schaffen<br />

– Autoschlüssel<br />

– Alkohol/Zigaretten<br />

– Feuerzeug/Zündhölzer<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Tatsächliche Aufsichtführung I<br />

Nicht unbedingt ständige Präsenz, sondern<br />

angemessene Aufsicht<br />

– Alter (unter 5-6 Jahren ständige Präsenz)<br />

– Fähigkeiten / pers. Verhältnissen (Behinderungen)<br />

– Ort<br />

– Anzahl der Gefahrenquellen<br />

– Gruppengröße<br />

– Aktion<br />

– Anzahl der Mitarbeiter<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Tatsächliche Aufsichtführung II<br />

! " #!<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Eingreifen bei Gefahren<br />

„Augen und Ohren überall“<br />

Konsequenzen zu Beginn androhen<br />

evtl. erst Umfang der Strafe offen lassen,<br />

später Konkretisieren<br />

Angedrohte Strafen verwirklichen<br />

von allen Betreuern gleichermaßen zu<br />

verwirklichen (kein Gegeneinanderausspielen“)<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Gruppenarbeit II<br />

4. <strong>Was</strong> gibt es bei einer Gruppenstunde zu<br />

beachten?<br />

5. Jugendschutzgesetz<br />

– allgemein<br />

– <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> zu tun, wenn du in einer Herberge in<br />

fremder Stadt b<strong>ist</strong>?<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Tatsächliche Aufsichtführung III<br />

Kontrollfragen:<br />

Wo sind meine Kinder und was machen<br />

Sie gerade?<br />

Habe ich ganz allgemein alle<br />

Vorkehrungen getroffen, damit nichts<br />

passieren kann?<br />

Habe ich in der jetzigen Situation alles<br />

Vernünftige getan um Unfälle zu<br />

verhindern?<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Gruppenarbeit I<br />

1. Sanktionsstufen / Autorität<br />

2. Planung und Einladung von<br />

Schwimmbadbesuch mit Jungschar<br />

– im Vorfeld, Aufsicht im Schwimmbad<br />

3. Planung eines Waldspiels<br />

– altersabhängig<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Sanktionen / Strafen<br />

Nachvollziehbar, Gerecht, Verhältnismäßig<br />

Zulässig:<br />

– Ermahnung, Ausschluss von betreffender Aktion, Abbruch<br />

der Veranstaltung, Gespräch mit Eltern, (Heimschicken)<br />

Nicht sinnvoll:<br />

– Kollektivstrafe, Selbstjustiz der Gruppe, Küchendienst,<br />

Putzen<br />

Unzulässig:<br />

– Demütigungen, körperliche Züchtigung, Strafgelder,<br />

Einsperren, Essensentzug (auch Teile)<br />

Tipp: Stufenplan<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Schwimmbadbesuch<br />

Einladung<br />

– Information der Eltern (wo, wann, wie lange, was)<br />

– Schwimmfähigkeiten<br />

– evtl. Allergien<br />

Bademe<strong>ist</strong>er<br />

Ihr seid dran!!!<br />

– Information<br />

– keine Übertragung der <strong>Aufsichtspflicht</strong><br />

Aufsicht im Schwimmbad<br />

– Überprüfung der Schwimmfähigkeit<br />

– am besten einer im <strong>Was</strong>ser, einer Land<br />

– Sonnenbrand, Diebstahl etc.<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Gruppenstunde<br />

Zeitraum der <strong>Aufsichtspflicht</strong>:<br />

– 10-15 Minuten davor und danach<br />

Verhinderung:<br />

– Notfallplan<br />

– Vertretung<br />

– Info an TN/Eltern<br />

Hin- und Rückweg<br />

Heimschicken<br />

Ihr seid dran!!!<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Jugendschutzgesetz II<br />

Aufenthalt in Gaststätten<br />

– unter 16 Jahren nur Ausnahmen<br />

öffentlich Filmveranstaltungen<br />

– gemäß FSK<br />

– unter 14 Jahren: bis 20.00 Uhr<br />

– 14-16 Jahre: bis 22.00 Uhr<br />

– 16-18 Jahre: bis 24.00 Uhr<br />

Spielhallen<br />

– ohne Gewinnmöglichkeit ab 16 Jahre<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Waldspiel<br />

Ihr seid dran!!!<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Jugendschutzgesetz I<br />

Eltern dürfen nicht aufheben<br />

volljähriger JL = Erziehungsberechtigter<br />

Alkohol:<br />

– unter 16 Jahren: nix<br />

– 16-18 Jahre: Wein, Sekt, Bier<br />

Rauchen<br />

– unter 16 Jahren in der Öffentlichkeit (Freizeit) nicht<br />

Teilnahme an öffentlichen Tanzveranstaltungen<br />

– unter 14 Jahren: bis 22.00 Uhr (anerkannter Träger)<br />

– Jugendliche: bis 24.00 Uhr<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Durchsuchung / Konfiszierung<br />

Durchsuchungen<br />

– am besten mit Wissen des TN<br />

– gleichgeschlechtlichen Betreuer<br />

Konfiszierungen<br />

– Generell: Abnehmen und Eltern (wenn von TN<br />

gewünscht) aushändigen!!!<br />

• alles andere <strong>ist</strong> Diebstahl!!!<br />

– Pornografische Schriften<br />

– Zigaretten, Alkohol<br />

• evtl. zurück an Verkäufer mit Hinweis auf JÖSchG<br />

• sonst Eltern<br />

– gefährliche Gegenstände<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Sexual(straf)recht<br />

Ziel: Ungestörte Entwicklung<br />

Inhaltliche Thematisierung erlaubt<br />

Konkrete Ratschläge nur auf Anfrage<br />

– Erziehungsrecht der Eltern<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Förderung sexueller Handlungen<br />

Minderjähriger (§ 180 StGB)<br />

keine günstigen Gelegenheiten verschaffen<br />

Erheblichkeitsschwelle:<br />

– Küssen, harmloses Streicheln zulässig<br />

Kuschelecke, -matte<br />

Gemeinsames Zimmer<br />

– bis ca. 10 Jahre möglich<br />

– wenn Betreuer auch dort schläft (Berghütte)<br />

– Vorbildfunktion der Betreuer<br />

Spiele<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Eins, 2 oder Drei<br />

Die Katastrophe <strong>ist</strong> eingetreten: Im Hüttenlager <strong>ist</strong> Euer Gruppenmitglied,<br />

die 15jährige <strong>Martin</strong>a, vom 18jährigen Volker schwanger geworden. Wer<br />

<strong>ist</strong> schuld und muss die Folgekosten tragen ?<br />

3. Euch trifft keine Schuld, sofern Ihr am Lagerbeginn<br />

eindringlich auf die Regel „JedeR schläft im eigenen Bett ...<br />

“ sowie auf die entsprechenden Gefahren hingewiesen und<br />

ggf. ein Verbot ausgesprochen habt und damit Volker<br />

alleine als Volljähriger zur Rechenschaft gezogen wird.<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Sexueller Missbrauch (§§ 174, 176)<br />

Vorsicht bei Freundschaft mit<br />

Minderjähriger/m<br />

– Gruppenleiter 19 Jahre, Teilnehmerin 17 Jahre<br />

Vorsicht: „nicht selbst in Verdacht geraten“<br />

– In-den-Arm-nehmen, Auf-den-Schoß-sitzen,<br />

Massieren, Kleiderduschen, etc.<br />

Verdachtsfälle bei Missbrauch von außen:<br />

– nicht als Fantasien abtun<br />

– keine Ermittlungen im Alleingang<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Eins, 2 oder Drei<br />

Die Katastrophe <strong>ist</strong> eingetreten: Im Hüttenlager <strong>ist</strong> Euer Gruppenmitglied,<br />

die 15jährige <strong>Martin</strong>a, vom 18jährigen Volker schwanger geworden. Wer<br />

<strong>ist</strong> schuld und muss die Folgekosten tragen ?<br />

1. Ihr als GLInnen, da Ihr offenbar nachts lieber geschlafen als Wache<br />

geschoben habt und damit grob fahrlässig Eure <strong>Aufsichtspflicht</strong> verletzt<br />

habt<br />

2. Volker und Ihr LeiterInnen seid in gleichem verantwortlich, da Ihr zwar<br />

nicht über ihn, sehr wohl aber über <strong>Martin</strong>a die <strong>Aufsichtspflicht</strong> hattet<br />

3. Euch trifft keine Schuld, sofern Ihr am Lagerbeginn eindringlich auf die<br />

Regel „JedeR schläft im eigenen Bett ... “ sowie auf die entsprechenden<br />

Gefahren hingewiesen und ggf. ein Verbot ausgesprochen habt und<br />

damit Volker alleine als Volljähriger zur Rechenschaft gezogen wird.<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Haftung für<br />

<strong>Aufsichtspflicht</strong>verletzung<br />

1. Vorsatz und Fahrlässigkeit<br />

2. Zivilrechtliche Haftung<br />

3. Strafrechtliche Folgen<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Vorsatz und Fahrlässigkeit<br />

Vorsatz:<br />

• <strong>ist</strong> dann gegeben, wenn JL will und weiß, dass ein Schaden<br />

entsteht.<br />

Fahrlässigkeit<br />

– grob:<br />

• JL will zwar nicht, dass etwas passiert, unternimmt aber nichts<br />

dagegen, Gefahr war klar ersichtlich<br />

– leicht:<br />

• JL lässt Sorgfalt in einem Maß außer Acht, wie „es jedem einmal<br />

passieren kann“<br />

• Standardfall<br />

• Anspruch auf Haftungsfre<strong>ist</strong>ellung durch Träger<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Zivilrechtliche Haftung II<br />

Schäden des Aufsichtsbedürftigen:<br />

– Beweislast beim Geschädigten<br />

Schäden durch Aufsichtsbedürftigen:<br />

– JL muss Erfüllung der <strong>Aufsichtspflicht</strong><br />

nachweisen<br />

Mithaftung des Aufsichtsbedürftigen<br />

– bei Kenntnis der Gefährlichkeit<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Versicherungsschutz für<br />

Ehrenamtliche<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Zivilrechtliche Haftung I<br />

Haftung für verursachte/nicht verhinderte<br />

– Sachschäden<br />

– Personenschäden<br />

Verschulden des JL erforderlich:<br />

– Vorsatz oder Fahrlässigkeit<br />

– durchschnittlicher JL als Maß (nicht allwissend)<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Strafrechtliche Folgen<br />

kein Schaden keine Konsequenzen<br />

je nach Verletzung:<br />

– Ermunterung/Beihilfe zur Straftat von<br />

Aufsichtsbedürftigen, Vertuschung etc.<br />

– Sexualstrafrecht<br />

– Fahrlässigkeitsdelikte<br />

– Unterlassungsdelikte<br />

• unterlassene Hilfele<strong>ist</strong>ung (z.B. nicht genug Geld für<br />

Arzt im Ausland)<br />

• niemand muss sich selbst in unangemessene Gefahren<br />

bringen<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

Fallbeispiele<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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Literatur<br />

www.aufsichtspflicht.de<br />

– besonders Skript:<br />

http://www.aufsichtspflicht.de/download/<strong>Aufsichtspflicht</strong>.pdf<br />

www.dejure.org<br />

<strong>Martin</strong> <strong>Kirchner</strong>, Evangelische Petrusgemeinde Rastatt<br />

Jugendleitergrundkurs 2003 25.06.2003<br />

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