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Vergleichende Untersuchung zur Verwendung der Begriffe Dyslexie ...

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Universität Bern<br />

Medienpsychologie<br />

Interdisziplinäres Kolloquium SS03<br />

Thema: Lesen – aus <strong>der</strong> Perspektive verschiedener Disziplinen betrachtet<br />

Leitung Prof. R. Groner und Prof. E. Hess-Lüttich<br />

Essay zum Thema<br />

<strong>Vergleichende</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Verwendung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Begriffe</strong> <strong>Dyslexie</strong>, Legasthenie, Lese- und<br />

Rechtschreibstörungen und Illetrismus anhand<br />

von Internetquellen<br />

Manuel Sennhauser<br />

Monbijoustr.75<br />

3007 Bern<br />

Mtr.-Nr. 99-117-111<br />

msennhauser@bluewin.ch<br />

August 2003


<strong>Dyslexie</strong>, Legasthenie, Lese- und Rechtschreibestörungen und Illetrismus sind <strong>Begriffe</strong>, die<br />

man im Alltag ab und zu hört, aber doch nie genau weiss, welcher Begriff nun was bedeutet.<br />

Und nach meiner <strong>Untersuchung</strong> anhand von Internetquellen scheinen die <strong>Begriffe</strong> auch in <strong>der</strong><br />

Wissenschaft nicht einheitlich verwendet zu werden und lösen scheinbar auch dort grosse<br />

Verwirrung aus. Ich will versuchen ein wenig Licht in den dunklen Begriffskeller zu bringen,<br />

möchte und kann jedoch keine abschliessende Wertung und Normierung vornehmen.<br />

Das erste Problemfeld bildet die Abgrenzung <strong>der</strong> <strong>Begriffe</strong> Legasthenie und <strong>Dyslexie</strong>. Bei<br />

meiner Recherche bin ich auf wi<strong>der</strong>sprüchliche Begriffsbeziehungen gestossen. Einerseits<br />

wurde Legasthenie als Oberbegriff für <strong>Dyslexie</strong> verwendet, an<strong>der</strong>erseits bildete manchmal<br />

Dsylexie den Oberbegriff für Legasthenie, zuweilen wurden die <strong>Begriffe</strong> auch als Synonyme<br />

gebraucht.<br />

Legasthenie als Oberbegriff für <strong>Dyslexie</strong>:<br />

Auf http://home.t-online.de/home/andreas-fischer/dylexie.htm wird Legasthenie nach Fischer<br />

(2000) als Lese-Rechtschreibschwäche infolge auditiver o<strong>der</strong> visueller<br />

Wahrnehmungsstörungen, eventuell mit Sprach- und Sprechstörung definiert (Pschyrembel<br />

1994, Haskell & Barrett 1989), wobei Lese-Rechtschreibschwächen die verschiedenen<br />

Erscheinungsformen und Ausprägungsgrade umschriebener Beeinträchtigungen<br />

zusammenfassen. Legasthenie kann psychogener Ursache sein o<strong>der</strong> auf verschiedenen<br />

umschriebenen Funktionsabweichungen des Zentralnervensystems (Teilleistungsschwächen)<br />

beruhen (Sitzmann 1995).<br />

Die <strong>Dyslexie</strong> wird ausschliesslich als Leseschwäche (Pschyrembel 1994) beschrieben und in<br />

Entwicklungsdyslexie und erworbene <strong>Dyslexie</strong> (Alexie) unterteilt. Wi<strong>der</strong>sprüchlicherweise<br />

wird dann die Entwicklungsdyslexie wie<strong>der</strong> mit Legasthenie gleichgesetzt. Bei <strong>der</strong><br />

Entwicklungsdyslexie ist das fehlerfreie Entziffern, jedoch weniger das Leseverständnis<br />

betroffen. Häufig ist die phonologische Kodierung beeinträchtigt. Alexie bildet eine<br />

Teilmenge <strong>der</strong> Agnosien und wird als literale (Einzelbuchstaben werden nicht erkannt) o<strong>der</strong><br />

verbale (Wörter werden nicht erkannt) Leseunfähigkeit beschrieben.<br />

Auf www.educa.ch wird <strong>der</strong> Begriff Legasthenie als Oberbegriff für <strong>Dyslexie</strong> und<br />

Dyskalkulie benutzt. Unter Legasthenie wird zusätzlich <strong>zur</strong> Leseschwäche auch die


Rechenschwäche, bzw. die Schwäche beim Erlernen <strong>der</strong> Rechenoperationen, <strong>der</strong> Orientierung<br />

im Zahlenraum o<strong>der</strong> des mathematischen Verständnisses, verstanden.<br />

<strong>Dyslexie</strong> als Oberbegriff für Legasthenie:<br />

Auf http://www.dysphasie.ch/de/begleitstoerungen.html wird mit folgen<strong>der</strong> Aussage die im<br />

oberen Abschnitt beschriebene Begriffsbeziehung um 180 Grad gedreht und noch mehr<br />

Verwirrung ins Begriffschaos gebracht. Legasthenie wird nur als Leseschwäche betrachtet<br />

während <strong>Dyslexie</strong> als Lese- und Rechtschreibeschwäche zu verstehen ist: „In <strong>der</strong><br />

Deutschschweiz wird immer noch oft für die Lese-Rechtschreibschwäche Legasthenie gesagt,<br />

obwohl auch damit nur eine Leseschwäche gemeint wäre. Im angelsächsischen Sprachraum<br />

dagegen wird Dyslexia für die Lese-Rechtschreibschwäche benutzt.“<br />

Legasthenie und <strong>Dyslexie</strong> als Synonyme:<br />

Bei meiner Recherche stiess ich eindeutig am meisten auf die synonyme <strong>Verwendung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Begriffe</strong>.<br />

Auf http://www.perret-optic.ch/optometrie/correction_optique/verre-couleur-<br />

dyslexie/opto_correction_verre-couleur-dyslexie_d.htm wird die <strong>Dyslexie</strong> o<strong>der</strong> Legasthenie<br />

als Lernbehin<strong>der</strong>ung beschrieben, wobei eine wesentlich grössere Schwierigkeit besteht,<br />

Lesen und Schreiben zu erlernen, als es trotz normalem Schulunterricht und guter Gesundheit<br />

von <strong>der</strong> Intelligenz <strong>der</strong> Person her zu erwarten wäre. Viele Legastheniker haben jedoch an<strong>der</strong>e<br />

Stärken wie ein hervorragendes Raumsehvermögen (Künstler) und unorthodoxe<br />

Denkmethoden (Unternehmer und Erfin<strong>der</strong>). Zu den hochbegabten Legasthenikern zählen<br />

Albert Einstein, Leonardo Da Vinci, Walt Disney, Cher, Jackie Stewart, Eddie Izzard,<br />

Richard Branson und Duncan Goodhew.<br />

Auf <strong>der</strong> Seite http://www.arge.schule-hamburg.de/Archiv/STILegasthenie.html ist<br />

Legasthenie (Dsylexie) die Bezeichnung für Schwächen beim Erlernen von Lesen, Schreiben<br />

und Rechtschreiben, die nicht durch Beeinträchtigung <strong>der</strong> geistigen Entwicklung,<br />

un<strong>zur</strong>eichenden Unterricht o<strong>der</strong> negative soziale Einflußfaktoren erklärbar sind. „Mit <strong>der</strong><br />

Lese- und Rechtschreibstörung können Teilleistungsschwächen <strong>der</strong> Wahrnehmung, <strong>der</strong><br />

Motorik, <strong>der</strong> Seitendominanz und eine Beeinträchtigung des Spracherwerbs zusammentreffen.<br />

Wesentlich ist, dass es kein einheitliches Erscheinungsbild <strong>der</strong> Legasthenie gibt, son<strong>der</strong>n bei


jedem Betroffenen eine individuelle Ausprägung vorhanden ist.“ Auf dieser Seite werden<br />

auch die Anzeichen für Legasthenie beschrieben:<br />

Eventuelle frühkindliche Anzeichen:<br />

verspäteter Sprachbeginn;<br />

Sprachfehler (oftmals vorübergehend);<br />

Artikulationsschwäche;<br />

mangelnde Auge-Hand-Koordination;<br />

Schwierigkeiten sich auf neue Situationen<br />

einzustellen;<br />

Aufmerksamkeitsschwäche.<br />

Mögliche Anzeichen im Schulalter:<br />

große Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen<br />

und Schreiben;<br />

sehr langsames, fehlerhaftes Lesen;<br />

Auslassen von Vokalen und Endsilben;<br />

Buchstaben können kaum zu Wörtern<br />

zusammengezogen werden;<br />

Schwierigkeiten im Erinnern von Reihenfolgen;<br />

undeutliche, verwaschene Aussprache;<br />

Wörter im Text werden nur aus dem<br />

Sinnzusammenhang erraten;<br />

für Schreibarbeiten wird überdurchschnittlich lange<br />

gebraucht;<br />

Probleme beim Abschreiben von <strong>der</strong> Tafel;<br />

Probleme beim Nie<strong>der</strong>schreiben mündlicher<br />

Anweisungen;<br />

häufige Verwechslung <strong>der</strong> Buchstabenfolgen;<br />

häufige Verwechslung ähnlicher Wörter und<br />

Buchstaben (d/t, p/b, p/q, d/b ...).<br />

Der wissenschaftliche Beirat des Bundesverbandes Legasthenie e.V. definiert auf dessen<br />

Internetseite www.legasthenie.net folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

"Die Legasthenie (Lese-Rechtschreibschwäche) bezeichnet eine umschriebene Störung im<br />

Erlernen <strong>der</strong> Schriftsprache, die nicht durch eine allgemeine Beeinträchtigung <strong>der</strong> geistigen<br />

Entwicklungs-, Milieu- o<strong>der</strong> Unterrichtsbedingungen erklärt werden kann. Vielmehr ist die<br />

Legasthenie das Ergebnis von Teilleistungsschwächen <strong>der</strong> Wahrnehmung, Motorik und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

sensorischen Integration, bei denen es sich um anlagebedingte und/o<strong>der</strong> durch äußere<br />

schädigende Einwirkungen entstandene Entwicklungsstörungen von Teilfunktionen des zentralen<br />

Nervensystems handelt.<br />

Diese Definition entspricht <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> <strong>Dyslexie</strong> durch die World Health Organisation<br />

(1986) sowie dem Begriff <strong>Dyslexie</strong> in <strong>der</strong> internationalen Klassifikation <strong>der</strong> Diagnosen (ICD).<br />

Das Erlernen <strong>der</strong> Schriftsprache ist integraler Teil des Erlernens sprachlicher Kompetenz, die<br />

sich aus dem Zusammenwirken vielfältiger Wahrnehmungs- und Ausdrucksfunktionen ergibt.<br />

Störungen in diesem komplexen System können eine Lese-Rechtschreibschwäche (Legasthenie,<br />

<strong>Dyslexie</strong>) hervorrufen."


Auf http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Schule/s_882.html wird von Träbert<br />

(2003) zwischen primären, sekundären und tertiären Legasthenikern unterschieden. Als primäre<br />

Legastheniker gelten Menschen die Legasthenie vererbt bekommen haben aber auch solche<br />

Menschen, in <strong>der</strong>en Familien es keine Häufung des Problems gibt, son<strong>der</strong>n die durch Einflüsse<br />

während <strong>der</strong> Schwangerschaft, ganz beson<strong>der</strong>s im zeitlichen Umfeld <strong>der</strong> Geburt, Schädigungen<br />

<strong>der</strong> neuro-biologischen Funktionen erlitten. Als sekundäre Legasthenie werden von manchen<br />

Autoren massive Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten bezeichnet, die durch mangelnde<br />

Anregungen o<strong>der</strong> gar schädigende Einflüsse des kleinkindlichen Umfelds verursacht sind:<br />

beispielsweise Vernachlässigung (ebenso wie Überbehütung!), auch gravierende soziale<br />

Probleme <strong>der</strong> Familie. Als tertiäre Legasthenie werden gelegentlich Schwierigkeiten beim<br />

Erwerb <strong>der</strong> Schriftsprache bezeichnet, die die Schule zu verantworten hat.<br />

Das zweite Problemfeld betrifft die <strong>Verwendung</strong> <strong>der</strong> <strong>Begriffe</strong> Lese- und Rechtschreibestörung<br />

sowie Lese- und Rechtschreibeschwäche. Diese beiden <strong>Begriffe</strong> wurden teilweise Synonym<br />

verwendet, teilweise aber auch als grundlegend verschiedene <strong>Begriffe</strong> behandelt. Ausgewählt<br />

zwei Quellen, die zwischen den <strong>Begriffe</strong>n zu differenzieren versuchen.<br />

Gemäss eines Berichts von Dr. Helga Ulbricht (2001) <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung von Schülern mit beson<strong>der</strong>en<br />

Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Rechtschreibens (auf www.schulberatung-<br />

muenchen.de/data/articles/ulbricht/fortbildung/legasthenie/hulrsstruktur.pdf ) werden die <strong>Begriffe</strong><br />

Lese- und Rechtschreibestörung sowie Lese- und Rechtschreibeschwäche folgen<strong>der</strong>massen<br />

strukturiert und differenziert:<br />

Lese- und Rechtschreibstörung (Legasthenie/ <strong>Dyslexie</strong>):<br />

- Entwicklungsbiologisch und zentralnervös begründet (mit teilweise hirnorganisch bedingten,<br />

gravierenden Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen)<br />

- normale o<strong>der</strong> sogar überdurchschnittliche Intelligenz<br />

- schwer therapierbare Krankheit, langanhaltend<br />

- ca. 4 % <strong>der</strong> Bevölkerung sind betroffen<br />

Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS):<br />

- vorübergehendes, legasthenes Erscheinungsbild


- unterschiedliche Ursachen (Erkrankungen, psychische Belastungen, Schulwechsel ...)<br />

- 7 - 10% <strong>der</strong> Schüler sind davon betroffen<br />

Georg Stollenwerk differenziert in seinem Vortrag auf <strong>der</strong> 9. Fortbildungstagung des<br />

ZVA am 28. Januar 2001 in Leipzig, schriftliche Fassung auf www.ivbv.org/PDF-<br />

Dateien/Stollenwerk_DOZ_05-01.pdf, die <strong>Begriffe</strong> wie folgt:<br />

Legasthenie als Schwerwiegende und andauernde Teilleistungsschwäche<br />

im Bereich <strong>der</strong> geschriebenen Sprache. Legasthenie wird multifaktoriell (funktionelle,<br />

psychische, organische und Umweltbedingte Faktoren) hervorgerufen und ist nicht einer Ursache<br />

zuzuordnen. Charakteristisches Merkmal einer Legasthenie ist, dass trotz durchschnittlicher o<strong>der</strong><br />

sogar überdurchschnittlicher Intelligenz ein isoliertes Leistungsversagen im Bereich <strong>der</strong><br />

geschriebenen Sprache durch Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen und Schreiben besteht.<br />

Zur Begrifflichen Verwirrung meint er:<br />

„Da <strong>der</strong> Begriff Legasthenie nicht genormt ist, wird er lei<strong>der</strong> mit Bezeichnungen gleichgesetzt,<br />

die zum Teil inhaltlich – je nach Prägung – eine an<strong>der</strong>e Bedeutung haben. Ein zutreffendes<br />

Synonym für Legasthenie ist <strong>Dyslexie</strong> (engl. dyslexia). Die Bezeichnung „umschriebene Lese-<br />

Rechtschreib-Schwäche“ ist zwar ebenfalls korrekt aber nicht unproblematisch: Sofern nämlich<br />

das Adjektiv „umschriebene“ weggelassen wird, ergibt sich ein an<strong>der</strong>er Sinn. Dies geschieht<br />

lei<strong>der</strong> des Öfteren – sowohl versehentlich als auch beabsichtigt. Das Wort Lese-Rechtschreib-<br />

Schwäche (LRS) beschreibt zwar die gleichen Symptome, jedoch unabhängig von ihren<br />

möglichen Ursachen. Die gelegentlich verwendete Benennung „umschriebene Lese-<br />

Rechtschreib-Störung“ wirft die gleiche Problematik auf. Vereinzelt wird „Lese-Rechtschreib-<br />

Störung“ sogar bewusst mit Legasthenie gleichgesetzt und gegenüber „Lese-Rechtschreib-<br />

Schwäche“ abgegrenzt. Was aber bedeutet Lese-Rechtschreib-Schwäche – im Sinne einer<br />

„allgemeinen“ LRS?<br />

Diese Schwierigkeiten können verursacht sein durch:<br />

1. Legasthenie (aufgrund eines o<strong>der</strong> mehrerer <strong>der</strong> oben aufgezählten Faktoren)<br />

2. unkorrigierte Fehlsichtigkeit(en)<br />

3. sonstige Einflüsse, zum Beispiel Entwicklungsrückstände aufgrund gestörter o<strong>der</strong> verzögerter<br />

Reifeprozesse“<br />

Nach ihm ist also die (Allgemeine) Lese-Rechtschreib-Schwäche Oberbegriff für alle<br />

beson<strong>der</strong>en Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Legasthenie darf jedoch nicht mit Lese-<br />

Rechtschreib-Schwäche (LRS) gleichgesetzt werden!


Illetrismus:<br />

Dem Begriff Illetrismus begegnete ich während meiner Recherche deutlich weniger wie den oben<br />

besprochenen. Dies hängt vielleicht damit zusammen, dass Illetrismus erst mit dem aufkommen<br />

<strong>der</strong> multimedialen Informationsgesellschaft im 20.Jahrhun<strong>der</strong>t als Problem erkannt wurde.<br />

Früher wurde das Problem unter dem Begriff des funktionelle Analphabetismus’<br />

zusammengefasst. Um den Begriff mit den bisher besprochenen <strong>Begriffe</strong>n in Zusammenhang zu<br />

setzten kann Illetrismus als akute Schreib- und Leseschwäche beschrieben werden. Beim<br />

alleinigen Lesen müssen keine Probleme auftauchen, beim Vorlesen jedoch kommt es zu<br />

„Stockungen“. Die von Illetrismus betroffenen Personen schreiben die Wörter am liebsten so,<br />

wie sie sie hören. Die Ursachen sind noch wenig erforscht. Vor<strong>der</strong>gründig wird davon<br />

ausgegegangen, dass Illetrismus aus einer problematischen Schulzeit o<strong>der</strong> mangeln<strong>der</strong><br />

Unterstützung in <strong>der</strong> Familie erwächst. (Büttner 2002)<br />

Ich hoffe das Problemfeld des Begriffwirrwarrs ein wenig durchleuchtet zu haben und denke,<br />

dass <strong>der</strong> Leser die Problematik dieser einan<strong>der</strong> sehr ähnlichen <strong>Begriffe</strong> besser versteht und daher<br />

dessen Missgebrauch im Alltag wie auch teilweise in <strong>der</strong> Wissenschaft nachvollziehen kann. Ich<br />

persönlich bin den Bedeutungen <strong>der</strong> <strong>Begriffe</strong> vorurteilslos begegnet und habe mir meine eigene,<br />

auf den vielen Quellen aufbauende, Meinung gebildet. Ich möchte und kann jedoch, wie in <strong>der</strong><br />

Einleitung erwähnt, keine abschliessende allgemeingültige Aussage über die Bedeutung und<br />

<strong>Verwendung</strong> <strong>der</strong> <strong>Begriffe</strong> machen.


Bibliographie<br />

Büttner, J.M. (2002, June11). Verstehen sie diesen Artikel? Was tun gegen die Schreib- und<br />

Leseschwäche in <strong>der</strong> Schweiz?. Tagesanzeiger (Zürich). Retrieved August 17, 2003 from<br />

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Haskell, S.H., Barrett, E.K. (1989). The Education of Children with Motor and Neurological<br />

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Sitzmann, F.C. (1995). Pädiatrie. Stuttgart: Hippokrates<br />

Stollenwerk, G. (2001). Prismenbrille bei Legasthenie?. Retrieved August 17, 2003 from<br />

www.ivbv.org/PDF-Dateien/Stollenwerk_DOZ_05-01.pdf<br />

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http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Schule/s_882.html


Ulbricht, H. (2001). Staatliche Schulberatung München. Strukturierungshilfe <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung von<br />

Schülern mir beson<strong>der</strong>en Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und des Rechtschreibens.<br />

Retrieved August 13, 2003 from<br />

www.schulberatung-muenchen.de/data/articles/ulbricht/fortbildung/legasthenie/hulrsstruktur.pdf

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