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Vergleichende Untersuchung zur Verwendung der Begriffe Dyslexie ...

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- unterschiedliche Ursachen (Erkrankungen, psychische Belastungen, Schulwechsel ...)<br />

- 7 - 10% <strong>der</strong> Schüler sind davon betroffen<br />

Georg Stollenwerk differenziert in seinem Vortrag auf <strong>der</strong> 9. Fortbildungstagung des<br />

ZVA am 28. Januar 2001 in Leipzig, schriftliche Fassung auf www.ivbv.org/PDF-<br />

Dateien/Stollenwerk_DOZ_05-01.pdf, die <strong>Begriffe</strong> wie folgt:<br />

Legasthenie als Schwerwiegende und andauernde Teilleistungsschwäche<br />

im Bereich <strong>der</strong> geschriebenen Sprache. Legasthenie wird multifaktoriell (funktionelle,<br />

psychische, organische und Umweltbedingte Faktoren) hervorgerufen und ist nicht einer Ursache<br />

zuzuordnen. Charakteristisches Merkmal einer Legasthenie ist, dass trotz durchschnittlicher o<strong>der</strong><br />

sogar überdurchschnittlicher Intelligenz ein isoliertes Leistungsversagen im Bereich <strong>der</strong><br />

geschriebenen Sprache durch Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen und Schreiben besteht.<br />

Zur Begrifflichen Verwirrung meint er:<br />

„Da <strong>der</strong> Begriff Legasthenie nicht genormt ist, wird er lei<strong>der</strong> mit Bezeichnungen gleichgesetzt,<br />

die zum Teil inhaltlich – je nach Prägung – eine an<strong>der</strong>e Bedeutung haben. Ein zutreffendes<br />

Synonym für Legasthenie ist <strong>Dyslexie</strong> (engl. dyslexia). Die Bezeichnung „umschriebene Lese-<br />

Rechtschreib-Schwäche“ ist zwar ebenfalls korrekt aber nicht unproblematisch: Sofern nämlich<br />

das Adjektiv „umschriebene“ weggelassen wird, ergibt sich ein an<strong>der</strong>er Sinn. Dies geschieht<br />

lei<strong>der</strong> des Öfteren – sowohl versehentlich als auch beabsichtigt. Das Wort Lese-Rechtschreib-<br />

Schwäche (LRS) beschreibt zwar die gleichen Symptome, jedoch unabhängig von ihren<br />

möglichen Ursachen. Die gelegentlich verwendete Benennung „umschriebene Lese-<br />

Rechtschreib-Störung“ wirft die gleiche Problematik auf. Vereinzelt wird „Lese-Rechtschreib-<br />

Störung“ sogar bewusst mit Legasthenie gleichgesetzt und gegenüber „Lese-Rechtschreib-<br />

Schwäche“ abgegrenzt. Was aber bedeutet Lese-Rechtschreib-Schwäche – im Sinne einer<br />

„allgemeinen“ LRS?<br />

Diese Schwierigkeiten können verursacht sein durch:<br />

1. Legasthenie (aufgrund eines o<strong>der</strong> mehrerer <strong>der</strong> oben aufgezählten Faktoren)<br />

2. unkorrigierte Fehlsichtigkeit(en)<br />

3. sonstige Einflüsse, zum Beispiel Entwicklungsrückstände aufgrund gestörter o<strong>der</strong> verzögerter<br />

Reifeprozesse“<br />

Nach ihm ist also die (Allgemeine) Lese-Rechtschreib-Schwäche Oberbegriff für alle<br />

beson<strong>der</strong>en Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Legasthenie darf jedoch nicht mit Lese-<br />

Rechtschreib-Schwäche (LRS) gleichgesetzt werden!

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