Fallbeispiel: Nachhaltiges Lieferkettenmanagement, Arbeitstreffen ...
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Workshop 2a. <strong>Fallbeispiel</strong>: <strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Lieferkettenmanagement</strong><br />
um sicherzustellen, dass sie die Standards befolgen und um ihre Leistung diesbezüglich zu<br />
evaluieren.<br />
Diese Bewertung soll andererseits in die Kaufentscheidungen der Einkäufer bei Weickerts<br />
einfließen. Sie sind nämlich für bestehende Lieferantenbeziehungen und für die Auswahl neuer<br />
Zulieferer verantwortlich. Zu diesem Zweck berät und schult das Sonderteam der CSR-Abteilung<br />
den Einkauf zu Herausforderungen nachhaltiger Beschaffung. Zudem berichtet es monatlich der<br />
Abteilungsleitung über die Trends und spezifischen Risiken, die sich aus der Lieferanten-<br />
Evaluation ergeben. Für das Unternehmensmanagement erstellt das Team vierteljährlich Berichte.<br />
Negative Einzelergebnisse und mögliche Handlungsoptionen diskutiert das SR-Sonderteam mit<br />
den jeweiligen Einkäufern, die mit den betreffenden Lieferanten arbeiten.<br />
Herausforderungen in der Zulieferkette im Team begegnen<br />
So geschehen im Rahmen von Weickerts Zusammenarbeit mit dem Lieferanten Manundo: Eine<br />
Routine-Überprüfung der Einhaltung von SR-Anforderungen stellte fest, dass einer von Manundos<br />
Lieferanten gegen die Sozialstandards zu Mindestlohn und Überstunden verstößt. Das SR-<br />
Programm regelt, dass die Standards von allen Zulieferern in der Kette bis zur Stufe der Fertigung<br />
eingehalten werden. Folglich müssen auch Weickerts direkte Zulieferer die SR-Anforderungen in<br />
ihrer Zulieferkette umsetzen. Es gilt dazu eine Null-Toleranz-Politik hinsichtlich schwerer Verstöße.<br />
Daher beschloss der zuständige Einkäufer zusammen mit einem Mitarbeiter des Sonderteams,<br />
dass der Einkauf keine Aufträge an Manundo mehr vergibt, bis man sich gemeinsam auf<br />
Verbesserungsmaßnahmen einigt. Zuvor wurden in solchen Fällen die Lieferantenbeziehungen<br />
häufig beendet. Aufgrund langjähriger guter Zusammenarbeit kennt der verantwortliche Einkäufer<br />
seine Ansprechpartner bei Manundo jedoch sehr gut. Er entschied sich daher, im Gespräch mit<br />
Manundo zu ergründen, ob der von Weickerts gezahlte Preis nicht ausreiche, um die Zahlung von<br />
Mindestlöhnen auch bei seinen Lieferanten zu gewährleisten. Zugleich prüfte er seinen eigenen<br />
Preisspielraum. Sein Eindruck bestätigte sich, so dass der Einkäufer seinem Zulieferer die<br />
Möglichkeit gab, eine neue, transparente Kostenrechnung aufzustellen. Weickerts würde einen<br />
neuen Preis akzeptieren können, wenn zugleich vertraglich vereinbart würde, dass dieser an die<br />
Lieferanten weitergegeben würde und die Verstöße bis hin zur Hersteller-Ebene behoben würden.<br />
Die CSR-Abteilung beschloss, das Vorgehen dieses Einkäufers als ein „Best Practice<br />
verantwortlichen Handelns“ auszuzeichnen. Das veranlasste Weickerts Geschäftsführung, die<br />
Zusammenarbeit in der Abteilung Globale Beschaffung & Vermarktung zu stärken: Ein Tandem-<br />
System der Mitarbeiter wurde eingeführt. Es paart Mitarbeiter der Vermarktung mit Mitarbeitern der<br />
Beschaffung in Zweier-Teams, in denen Entscheidungen im Tandem getroffen werden müssen.<br />
Damit wird nicht nur die Kommunikation verbessert. Es werden beispielsweise auch Kostenziele<br />
und Bestellanforderungen harmonisiert. Die Einkäufer, die die Schnittstelle zur Lieferkette<br />
darstellen, können so dazu beitragen, dass die Bedingungen der Lieferanten bei Preis- und<br />
Mengenentscheidungen berücksichtigt werden.<br />
Zulieferkettenmanagement bei Manundo: Nachhaltigkeit durch Koordination<br />
Für das Markenunternehmen Manundo haben die Geschäftsbeziehungen zu Weickerts und<br />
anderen großen Einzelhändlern Priorität. Das zeigt sich auch an den Boni, die das<br />
Vertriebspersonal für Aufträge dieser Unternehmen bekommt. Um das Geschäft mit Weickerts zu<br />
sichern, hat auch Manundo Nachhaltigkeitsstandards in sein <strong>Lieferkettenmanagement</strong> integriert:<br />
Die CSR-Abteilung hat zu diesem Zweck einen Code of Conduct entwickelt.<br />
Die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards ist ein Schlüsselfaktor für die Auswahl der<br />
Zulieferer durch die Beschaffung. Die Einkäufer bei Manundo greifen auf rund 600 internationale<br />
Zulieferer zurück, an die das Unternehmen die Fertigung seiner Produkte ausgelagert hat. Ihre<br />
Arbeitsleistung wird nach erzieltem Einkaufspreis, Qualität, Pünktlichkeit der Lieferung und der<br />
„Social Compliance“ der Lieferanten bewertet. Problematisch wird es regelmäßig, wenn Weickerts<br />
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