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6<br />
GITTA HALLER Ein OEchEr UrgEstEin<br />
Ist man in Aachen aufgefor<strong>de</strong>rt, Personen<br />
zu nennen, die mit Aachen und <strong>de</strong>r<br />
Aachener Lebensart verbun<strong>de</strong>n sind, so<br />
nimmt dort Gitta Haller einen <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren<br />
Plätze ein.<br />
Sie ist ein echtes <strong>Oecher</strong> Mädchen und<br />
liebt ihre Heimatstadt und das <strong>Oecher</strong> Platt.<br />
Bereits 1933, im zarten Alter von 5 Jahren,<br />
hatte Gitta <strong>de</strong>n ersten öffentlichen<br />
Auftritt im Rahmen einer Weihnachtsfeier<br />
bei <strong>de</strong>r Firma Englebert. Damals<br />
sang man noch ohne Unterstützung<br />
durch eine Lautsprecheranlage. Auch<br />
die begleiten<strong>de</strong> Musik kam nicht vom<br />
Band, son<strong>de</strong>rn von einer Kapelle. Heute<br />
wür<strong>de</strong> man sagen, es han<strong>de</strong>lte sich<br />
um Musik „handma<strong>de</strong>“.<br />
Wenn sie an diese Zeit zurück<strong>de</strong>nkt<br />
und <strong>de</strong>n Vergleich zu heutigen Veranstaltungen<br />
zieht, so stellt Gitta Haller<br />
fest, dass es in <strong>de</strong>n Sälen heute zu laut<br />
ist, Gespräche kaum möglich sind und<br />
die Menschen am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />
nicht mehr im Gespräch verweilen.<br />
Blättert man durch das Familienalbum,<br />
fin<strong>de</strong>t man Fotos, die <strong>de</strong>n Wer<strong>de</strong>gang <strong>de</strong>r<br />
Künstlerin bis zum heutigen Tag doku-<br />
mentieren. Anlässlich einer Geburtstagsfeier<br />
von Prof. Peter Raabe, <strong>de</strong>m damaligen<br />
Aachener Konzertmeister, traten<br />
die Geschwister Haller in Rokoko-Kostümen<br />
im Ballsaal <strong>de</strong>s alten Kurhauses<br />
auf. Die Mutter, eine ausgebil<strong>de</strong>te Konzertsängerin,<br />
hatte aus Mozarts Oper<br />
„Don Giovanni“ mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Duette<br />
einstudiert, die jedoch mit an<strong>de</strong>rem<br />
Text gesungen wur<strong>de</strong>n. Diese Auftritte<br />
hatten damals noch nichts mit Karneval<br />
zu tun. Als Gage gab es Blumen<br />
für die Mutter und Pralinen für die kleinen<br />
Akteure. Die Kostüme wur<strong>de</strong>n von<br />
<strong>de</strong>r Mutter genäht.<br />
Da Gittas Mutter als ausgebil<strong>de</strong>te Konzertsängerin<br />
auch Musikunterricht gab, war<br />
immer Musik im Haus <strong>de</strong>r Familie Haller.<br />
Musik zieht sich durch ihr ganzes<br />
Leben, selbst während <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges<br />
war Gitta Haller im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Truppenbetreuung im grenznahen<br />
belgischen und holländischen Raum<br />
eingesetzt. In dieser Zeit erlernte sie<br />
auch das Akkor<strong>de</strong>onspiel. Nach <strong>de</strong>m<br />
Krieg stand die Truppenbetreuung bei<br />
<strong>de</strong>n Besatzungsstreitkräften auf <strong>de</strong>m<br />
Programm. Gezahlt wur<strong>de</strong> mit Zigaretten,<br />
die im Zuge <strong>de</strong>s Tauschhan<strong>de</strong>ls als<br />
Zahlungsmittel gegen Lebensmittel<br />
und Mittel <strong>de</strong>s täglichen Bedarfs eingetauscht<br />
wur<strong>de</strong>n.<br />
Die Bretter, die die Welt be<strong>de</strong>uten, hatten<br />
für Gitta Haller einen beson<strong>de</strong>ren<br />
Reiz. Sie hat bis zur Geburt <strong>de</strong>r ersten<br />
Tochter Theater gespielt. Im Jahr 1960<br />
ging sie zum Aachener Domgrafen-<br />
Ensemble. Das Ensemble bestand zeitweise<br />
aus 25 Künstlern. Es wur<strong>de</strong> ein 2<br />
1/2-stündiges Programm, auf manchmal<br />
winzigen Bühnen, geboten. Gitta<br />
Haller schrieb in dieser Zeit Texte für<br />
das Ensemble, führte Regie und war<br />
zeitweise für die Choreografie verantwortlich.<br />
Noch heute schaut sie gerne<br />
auf diese Zeit zurück. Nach 22 Jahren<br />
verließ sie das Domgrafen-Ensemble.<br />
Nach einiger Zeit <strong>de</strong>r künstlerischen<br />
Pause trat Gitta Haller bei Karnevalsveranstaltungen<br />
auf. Ihr Markenzeichen<br />
war das Akkor<strong>de</strong>on, <strong>de</strong>r „Quetschbüll“,<br />
wie man in Aachen sagt.<br />
Beim Aachener Karnevalsverein (AKV)<br />
übernahm sie die „Rittervorstellung“.