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Aus der Geschichte von St. Michael - Ehemaligenverein Gymnasium ...

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Literaturprojekte: „Schlussklappe“ und „Man kann nie wissen“<br />

„Wie ein Bericht vor<br />

dem Jüngsten Gericht“<br />

s war in je<strong>der</strong> Hinsicht un-<br />

Egewöhnlich, das Projekt,<br />

as nach langen Vorarbeiten<br />

m August 2006 begann und<br />

m 9. November 2007, dem<br />

edenktag <strong>der</strong> Reichspogromacht,<br />

in <strong>der</strong> Realschule <strong>von</strong><br />

rensteinfurt endete. Es wurde<br />

estartet als Projekt eines <strong>der</strong><br />

egulären Literaturkurse in <strong>der</strong><br />

ahrgangsstufe 12. Am Ende<br />

war es zum Projekt einer AG<br />

reiwilliger aus <strong>der</strong> Jahrgangstufe<br />

13 geworden, das weit<br />

ber die Grenzen Ahlens Bechtung<br />

fand.<br />

Den Anstoß gab die Verleiung<br />

<strong>der</strong> Ahlener Ehrenbürgerchaft<br />

an den jüdischen Reisseur<br />

und Schauspieler Imo<br />

oszkowicz am 5. März 2006.<br />

och am Abend des Festakts<br />

n <strong>der</strong> <strong>St</strong>adthalle, <strong>der</strong> zusamen<br />

mit dem „Concertino Mihaelis“<br />

<strong>von</strong> einer kleinen<br />

chauspieler-AG <strong>der</strong> Schule<br />

ünstlerisch gestaltet wurde,<br />

ntstand bei dieser Schauspielruppe<br />

die Idee: „Was müssen<br />

wir fortsetzen.“<br />

Womit das geschehen könnte,<br />

war auch schon klar: Imo<br />

Moszkowiczs Filmdrehbuch<br />

„Vom Ende einer langen<br />

Nacht“, in dem es um die<br />

Rettung <strong>der</strong> Ahlener jüdischen<br />

Familie Spiegel vor den Nationalsozialisten<br />

auf Bauernhöfen<br />

zwischen Werne und Herbern<br />

geht, sollte aufgegriffen werden.<br />

Seine Umsetzung durch den<br />

WDR war gescheitert. Nun sollte<br />

es wenigstens auf die Bühne<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>s kommen. Das Resultat<br />

war die Bühnen-Inszenierung<br />

„Schlussklappe“, eine<br />

Collage aus selbst gedrehten<br />

s wird mit Sicherheit ein<br />

Evergnüglicher Abend, aber<br />

ehr wird nicht verraten, denn<br />

Man kann nie wissen“. Mechtild<br />

Frisch hatte nicht zu viel<br />

ersprochen. Die Leiterin des<br />

t.-<strong>Michael</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s stelle<br />

in <strong>der</strong> voll besetzten Aula<br />

ie Aufführung des Literaturursus<br />

13 unter Leitung <strong>von</strong><br />

aria Kirchner nach dem<br />

leichnamigen <strong>St</strong>ück <strong>von</strong><br />

eorge Bernhard Shaw vor,<br />

as er am Ende 19. Jahrun<strong>der</strong>ts<br />

geschrieben hat.<br />

Darin geht es um eine erfolgeiche<br />

Buchautorin, die mit<br />

Auch <strong>von</strong> überregionaler Bedeutung war das Literaturprojekt „Schlussklappe“, in dem es<br />

um die Rettung <strong>der</strong> jüdischen Ahlener Familie Spiegel geht. Foto: „Ahlener Tageblatt“<br />

Filmsequenzen, live gespielten<br />

Szenen und speziell für diese<br />

Inszenierung entwickelten Bil<strong>der</strong>n,<br />

<strong>der</strong>en <strong>St</strong>immigkeit am<br />

Abend <strong>der</strong> Premiere in <strong>der</strong> Aula<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>s nicht nur <strong>der</strong><br />

Regisseur Moszkowicz mit Applaus<br />

bedachte.<br />

Einladungen an verschiedene<br />

Spielorte im Münsterland<br />

verhalfen dem Projekt zu jener<br />

ihren Kin<strong>der</strong>n Gloria, Dolly und<br />

Philipp nach England zurückkehrt,<br />

das Land, dem sie 14<br />

Jahre zuvor den Rücken gekehrt<br />

hatte. In einem feinen<br />

Seehotel trifft sie nicht nur ihren<br />

alten Freund und Anwalt McComas,<br />

son<strong>der</strong>n überraschend<br />

auch ihren verlassenen Ehemann<br />

und Vater ihrer Kin<strong>der</strong>.<br />

Sie muss sich Fragen über Fragen<br />

und Problemen stellen.<br />

Tochter Gloria sorgt für Aufregung,<br />

als sie sich in den<br />

Zahnarzt Valentine verliebt.<br />

In „Man kann nie wissen“<br />

geht es um heute noch aktuel-<br />

12<br />

Wirkung, die zu erzielen sein<br />

eigentliches Anliegen war. Die<br />

rettende Tat <strong>der</strong> Bauern sollte<br />

gerade dort, wo sie zwischen<br />

1943 und 1945 geschah, nicht<br />

in Vergessenheit geraten. Imo<br />

Moszkowicz, einem Überlebenden<br />

<strong>von</strong> <strong>Aus</strong>chwitz, erlaubt sie,<br />

„die Historie in mil<strong>der</strong>en Farben<br />

zu malen“. Da<strong>von</strong> Kunde zu<br />

geben sei „wie ein Bericht vor<br />

le Themen wie Gleichberechtigung,<br />

Erziehung, sozialer <strong>St</strong>atus<br />

und gesellschaftspolitischer<br />

Radikalität. Mit viel Witz und<br />

Ironie brachten die zehn Akteure<br />

den Vier-Akter auf die<br />

Bühne. Gute Noten erhalten<br />

sie für ihre Spielfreude und<br />

eine klare und deutliche <strong>Aus</strong>sprache,<br />

die bis in die letzten<br />

<strong>St</strong>uhlreihen verständlich rüber<br />

kam. Alle Schauspieler identifizierten<br />

sich mit den dargestellten<br />

Personen, machten<br />

damit die Handlung authentisch<br />

und lebendig. Bühnenbild und<br />

Kostüme waren in Eigenregie<br />

dem Jüngsten Gericht.“<br />

Diesem Auftrag wusste sich<br />

die Inszenierung „Schlussklappe“<br />

in Form und Inhalt verpflichtet.<br />

� Einen Überblick zu Rezensionen<br />

in <strong>der</strong> Presse bietet das<br />

Archiv auf www.westline.de –<br />

im Lokalarchiv unter dem <strong>St</strong>ichwort<br />

„Schlussklappe“.<br />

Akteure auf und hinter <strong>der</strong> Bühne begeistern<br />

entstanden und ein „Hingucker“.<br />

Einziger Knackpunkt war<br />

die Länge des <strong>St</strong>ücks über eine<br />

Spielzeit <strong>von</strong> zweieinhalb <strong>St</strong>unden.<br />

Doch die meisten Besucher<br />

hielten neugierig und begeistert<br />

bis zum Ende durch.<br />

Der lang anhaltende Beifall war<br />

mehr als verdient für Ines Wiesendahl,<br />

Lea Felske, Enrica<br />

Kortmann, Patrick Doodt, Oliver<br />

Grewe, Dominik Wiesrecker,<br />

Metin Cicek, Jan Weckwert,<br />

Fre<strong>der</strong>ik Parotat und Carina<br />

Grawinkel. Hinter den Kulissen<br />

wirkten Sasha Krimphoff und<br />

Jan Weckwert.

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