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Aus der Geschichte von St. Michael - Ehemaligenverein Gymnasium ...

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<strong>Aus</strong>gabe Nr. 1 – Dezember 2007 Schutzgebühr: 2,00 €<br />

<strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Ahlen / Westf.


Inhalt<br />

Grußwort des 1. Vorsitzenden<br />

Seite 2<br />

Wir stellen uns vor<br />

Seite 3<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> verän<strong>der</strong>t sein<br />

Gesicht Seite 6<br />

Ehemalige kehren zurück<br />

Seite 8<br />

Literaturprojekte 2007<br />

Seite 12<br />

Ehemalige in aller Welt<br />

Seite 13<br />

Kommen & Gehen<br />

Seite 15<br />

Verabschiedungen<br />

Seite 16<br />

Nachrufe<br />

Seite 18<br />

<strong>Aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> Seite 20<br />

För<strong>der</strong>verein <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Seite 21<br />

Einladung Seite 23<br />

Rückumschlagfoto <strong>von</strong> Lisa<br />

Voß-Loermann Seite 24<br />

Impressum<br />

NACHRICHTEN FÜR<br />

EHEMALIGE<br />

––––––––––––––––––––––<br />

<strong>Aus</strong>gabe Nr. 1 – 12/2007<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Ehemaligenverein</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> Ahlen e.V.<br />

Kontakt:<br />

www.ex-st-michael.de<br />

www.ahlen.de/stmichael<br />

Redaktion und Mitarbeit:<br />

Gerd Buller<br />

Alexan<strong>der</strong> Drees<br />

Mechtild Frisch<br />

Dierk Hartleb<br />

Ralf Hohenstein<br />

Klaus Ottensmann<br />

Birgit Schlüter<br />

Claudia Tennstedt<br />

Lisa Voß-Loermann<br />

Christian Wolff<br />

Fotos:<br />

„Ahlener Zeitung“<br />

„Ahlener Tageblatt“<br />

Schularchiv <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Privatarchive<br />

Layout und Satz:<br />

Christian Wolff<br />

Druck:<br />

Druckerei Wilhelm Gummich<br />

Bunsenstraße 38<br />

Ahlen / Westfalen<br />

Vorwort des Vorsitzenden<br />

Blick mit <strong>St</strong>olz zurück<br />

– und in die Zukunft<br />

iebe Ehemalige!<br />

L<br />

Jetzt ist es endlich soweit!<br />

Die neue Ehemaligenzeitung<br />

des <strong>Gymnasium</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

liegt vor. Wenn man es genau<br />

nimmt, ist es bereits die zweite*<br />

<strong>Aus</strong>gabe einer Ehemaligenzeitschrift.<br />

Wie auf dem letzten<br />

Ehemaligentag angekündigt,<br />

auch noch pünktlich zur besinnlichen<br />

Vorweihnachtszeit.<br />

Getrübt werden die schönen<br />

Erinnerungen an das vergangene<br />

Jahr durch den für uns<br />

alle überraschenden Tod <strong>von</strong><br />

Dr. Jürgen Vormbrock. Den in<br />

<strong>der</strong> lokalen Presse veröffentlichten<br />

Nachruf <strong>von</strong> Gerd Buller<br />

findet Ihr auf einer <strong>der</strong> folgenden<br />

Seiten. Wir trauern außerdem<br />

um Elisabeth Blome und<br />

Herrn Paul Renvert.Wir werden<br />

allen Verstorbenen ein ehrendes<br />

Andenken bewahren.<br />

Mit ein wenig <strong>St</strong>olz blicken<br />

wir auf den letzten Ehemaligentag<br />

am 8. September zurück.<br />

Mehr als 300 Ehemalige<br />

und Lehrer fanden sich auf<br />

dem Schulhof ein. Es war direkt<br />

eine „Schulpausenatmosphäre“,<br />

wenn man <strong>von</strong> dem Lautstärkepegel<br />

<strong>der</strong> vielen Gespräche<br />

ausgeht. Die Veranstaltung<br />

in <strong>der</strong> altehrwürdigen Aula (für<br />

2<br />

Wir brauchen Euch und<br />

Eure Lebenserfahrung in<br />

den verschiedensten<br />

Bereichen.<br />

„<br />

Klaus Ottensmann<br />

einige noch als Turnhalle bekannt<br />

– sie wird bald dem Neubau<br />

weichen) krönte diesen erinnerungsreichen<br />

Tag.<br />

Unserem Ziel, möglichst viele<br />

Ehemalige für ihre Schule<br />

erneut zu begeistern, kamen<br />

wir so ein gutes <strong>St</strong>ück näher.<br />

Wir brauchen Euch und Eure<br />

Lebenserfahrung in den verschiedensten<br />

Bereichen – um<br />

sie für die aktuellen Schüler<br />

nutzbar zu machen! Der Berufsinfotag<br />

am 23. Februar<br />

2008 wird wie<strong>der</strong> solch ein Tag<br />

sein, zu dem wir hoffentlich viele<br />

Ehemalige als Referenten<br />

gewinnen können. Gleichzeitig<br />

weise ich darauf hin, dass dieser<br />

<strong>Aus</strong>gabe die Einladung zur<br />

Jahreshauptversammlung am<br />

6. September 2008 beiliegt. Es<br />

darf des Weiteren rege Gebrauch<br />

<strong>von</strong> dem beiliegenden<br />

Aufnahmeantrag für unseren<br />

<strong>Ehemaligenverein</strong> gemacht<br />

werden.<br />

Jetzt aber viel Spaß beim<br />

Schwelgen in alten Zeiten –<br />

und schaut auch einmal auf<br />

unsere Internetseite www.exst-michael.de.<br />

Wir sehen uns.<br />

Spätestens auf dem nächsten<br />

Ehemaligentag am 6. September<br />

2008.<br />

Euer<br />

Klaus Ottensmann<br />

1. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

*Gerd Buller hat bereits 2003 eine kleine „erste“ <strong>Aus</strong>gabe entworfen. Sie kann per E-Mail angefor<strong>der</strong>t werden: zweirad.dammann@t-online.de


Wir stellen uns vor<br />

Netzwerk weiter ausbauen<br />

m Jahr des 100-jährigen Be-<br />

Istehens <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> wure<br />

<strong>der</strong> <strong>Ehemaligenverein</strong> aus<br />

er Taufe gehoben. Seit dem<br />

ahr 2003 vertritt er somit die<br />

ufgabe, ein Netzwerk ehemaiger<br />

Schüler und an<strong>der</strong>er Inteessierter<br />

des <strong>St</strong>.-<strong>Michael</strong>ymnasiums<br />

zu bilden.<br />

Allein ein einziger Jahrgang<br />

verstreut sich nach dem Abitur<br />

in alle Himmelsrichtungen. Wer<br />

sich einmal vor Augen führt,<br />

wie viele Schüler in den verangenen<br />

Jahren und Jahrehnten<br />

– vom gesamten Jahrun<strong>der</strong>t<br />

erst gar nicht zu reden<br />

wohl durch die Portale des<br />

ebäudes geschritten sind,<br />

ann sich sicher denken, dass<br />

urch Ehemalige Kontakte in<br />

nzählige Bereiche, Berufe,<br />

tädte und Län<strong>der</strong> möglich<br />

ind. Eine Tatsache, die einen<br />

hohen Nutzwert hat, wenn Kontakte<br />

erstmal geknüpft und gefestigt<br />

sind.<br />

Dieses erst vor etwa vier<br />

Jahren „eingestielte“ Netz soll<br />

heutigen und<br />

ehemaligenSchülern,<br />

aber<br />

Vorstand<br />

� 1. Vorsitzen<strong>der</strong> – Klaus Ottensmann, Abitur 1983;<br />

E-Mail-Kontakt: zweirad.dammann@t-online.de<br />

� 2. Vorsitzen<strong>der</strong> – Gerd Buller, stellvertreten<strong>der</strong> Schulleiter<br />

des <strong>St</strong>.-<strong>Michael</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s Ahlen;<br />

E-Mail-Kontakt: buller@bistum-muenster.de<br />

� Kassiererin – Anke Peitz, Abitur 1980<br />

� Schriftführer – Frank Lüttmann, Abitur 1987<br />

auch <strong>der</strong> Schule selbst ideelle<br />

Hilfestellung leisten, ist aber in<br />

bewusster Abgrenzung zum<br />

bestehenden För<strong>der</strong>verein<br />

nicht als finanziell unterstützende<br />

Organisation gedacht.<br />

Bereits durchgeführt worden<br />

sind beispielsweise Lebenswegvorträge<br />

für Schüler <strong>der</strong><br />

Oberstufe, Vermittlungen <strong>von</strong><br />

Praktikumsplätzen und Exkursionen.Ebenso<br />

dient <strong>der</strong>Verein<br />

aber auch als Kontaktbörse<br />

und Plattform zum Adressaustausch(Datenbank),<br />

um etwaAbiturtreffenvor-<br />

3<br />

zubereiten. „Dieses Netzwerk<br />

muss unbedingt weiter ausgebaut<br />

und gepflegt werden, denn<br />

vor allem E-Mail-Adressen und<br />

Telefonnummern än<strong>der</strong>n sich<br />

häufig“, erklärt Gerd Buller, <strong>der</strong><br />

die Schaffung einer Datenbank<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Gründungsstunde an<br />

forcierte. Gemeinsam mit seinen<br />

<strong>der</strong>zeitigen Mitstreitern und<br />

Vorstandskollegen Anke Peitz,<br />

Frank Lüttmann sowie demVorsitzenden<br />

Klaus Ottensmann<br />

verfolgt er dieses Ziel weiter.<br />

Auch aktuelleWohnorteehemaliger„Klosterschüler“<br />

sind in vielen Fällen noch unbekannt.<br />

Weiterhin sollen ehemalige<br />

Schüler und an<strong>der</strong>e Interessierte<br />

mit aktuellen Informationen<br />

über die Schule, aber auch<br />

über ehemalige Lehrpersonen<br />

und Schüler versorgt werden.<br />

Diese Zeitschrift „Nachrichten<br />

für Ehemalige“ dient nun als<br />

Ergänzung zu den Vereinsaktivitäten<br />

in dieser Richtung.<br />

Zum aktuellen Arbeitsprogramm<br />

des Vereins und <strong>der</strong><br />

Vorstandsarbeit gehört unter<br />

an<strong>der</strong>em die <strong>Aus</strong>richtung regelmäßiger<br />

Ehemaligentreffen –<br />

hervorgegangen aus einem<br />

Frühschoppen und bereits<br />

mehrfach erfolgreich über die<br />

Bühne gebracht als fester Bestandteil<br />

des Kalen<strong>der</strong>s aller<br />

Ehemaligen. Hinzu kommen<br />

jährliche Veranstaltungen für<br />

Schüler <strong>der</strong> Oberstufe zu Berufen<br />

und Lebenswegen.<br />

Onlinepräsenz und Mitglie<strong>der</strong>werbung<br />

wie Öffentlichkeitsarbeit<br />

(intern und extern) gehören<br />

nicht min<strong>der</strong><br />

zum Wirkungsfeld<br />

des jungen<strong>Ehemaligenverein</strong>s.<br />

Der Vorstand des <strong>Ehemaligenverein</strong>s im Jahr 2007 (v. l.): 2.Vorsitzen<strong>der</strong> Gerd<br />

Buller, Kassiererin Anke Peitz, Vorsitzen<strong>der</strong> Klaus Ottensmann und Schriftführer<br />

Frank Lüttmann. Foto: Christian Wolff


Wir stellen uns vor<br />

Vier Jahre nach <strong>der</strong> Gründung<br />

uf <strong>der</strong> Jahreshaupt-<br />

Aversammlung des<br />

ahres 2007 standen <strong>der</strong><br />

chriftführer Jo Wever<br />

nd <strong>der</strong> erste Vorsitzene<br />

Ulrich Flatken nicht<br />

ehr für eine Wie<strong>der</strong>wahl<br />

zur Verfügung. Jo<br />

Wever wurde durch<br />

Frank Lüttmann ersetzt,<br />

zum neuen Vorsitzenden<br />

wurde Klaus Ottensann<br />

gewählt (vgl.<br />

Netzwerk . . .“, S. 3).<br />

Rückblickend kann<br />

gesagt werden, dass <strong>der</strong><br />

erste Vorstand <strong>von</strong> Anfang<br />

an sehr aktiv war.<br />

So konnte bereits im<br />

Februar 2004 das hun<strong>der</strong>ste<br />

Mitglied, Ariane<br />

Lehnartz geb. Heitkamm,<br />

geworben werden.<br />

Im gleichen Monat<br />

fand auch <strong>der</strong> erste Berufsinformationstag<br />

statt.<br />

Zu diesem konnten<br />

viele berufserfahrene<br />

Ehemalige als Referenten<br />

gewonnen werden.<br />

Es waren: Christa Paschert<br />

Engelke (Abitur<br />

1978) <strong>von</strong> <strong>der</strong> Regionalstelle<br />

„Frau und Beruf“,<br />

Norbert Uhlir (Abitur<br />

1998) als Bauingenieur,<br />

Ulrich Flatken (Abitur<br />

1983) als Betriebswirtschaftler<br />

und Unternehmer,<br />

Dr. Angela Zöllner<br />

(Abitur 1981) als Medizinerin,<br />

Rainer Aßmann<br />

(Abitur 1985) für das<br />

Bankwesen, Dr. Marianne<br />

Fleuter (Abitur 78)<br />

als Medizinerin, Thomas<br />

Suntrup (Abitur 1988)<br />

als Maschinenbauer,<br />

Gudrun Pollmeier-Gen-<br />

<strong>der</strong>ka für den Bereich<br />

Zahnmedizin, Marius<br />

Glaubitz (Abitur 2003)<br />

für das Lehramt, Anke<br />

Sandow (Abitur 2001)<br />

ebenfalls für das Lehramt,<br />

Jan Fillinger (Abitur<br />

2003) für das Lehramt,<br />

Ingrid Abt (Abitur 1993)<br />

als Rundfunkjournalistin,<br />

Hendrik Andela (Abi-<br />

Schon Baustelle: Der Schulhof <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

im Jahr <strong>der</strong> Gründung des <strong>Ehemaligenverein</strong>s.<br />

Der erste Vorstand des <strong>Ehemaligenverein</strong>s (v. l.): Ulrich Flatken, Gerd<br />

Buller, Jo Wever und Anke Peitz.<br />

tur 1999) für das Lehramt,<br />

Christoph Oberdorf<br />

(Abitur 1999) für den Bereich<br />

Pharmazie, Ralf<br />

Mühlenhöver (Abitur<br />

1988) für die Bereiche<br />

BWL und Duale <strong>Aus</strong>bildung,<br />

Dr. Udo Specht<br />

(Abitur 88) für BWL /<br />

VWL, Unternehmensberatung<br />

und Frank Lütt-<br />

4<br />

mann (Abitur 1987) als<br />

Wirtschaftsingenieur (s.<br />

Foto auf <strong>der</strong> gegenüberliegenden<br />

Seite).<br />

So fand dieser Tag<br />

auch in den Folgejahren<br />

großen Anklang bei den<br />

Oberstufenschülern.<br />

Dank guter Kontakte<br />

konnten hier immer wie<strong>der</strong><br />

„hochkarätige“ Ehe-<br />

malige „rekrutiert“ werden.<br />

Zum dritten Mal<br />

fand im Februar 2006,<br />

organisiert vom <strong>Ehemaligenverein</strong>,<br />

ein solcher<br />

Berufsinformationstag<br />

statt, <strong>der</strong> sich zu einem<br />

kleinen Ehemaligentreffen<br />

entwickelte. Mit <strong>St</strong>olz<br />

konnten Bernhard Morsbach<br />

und Gerd Buller<br />

„ihre“ beruflich erfolgreichen<br />

Schüler zu dieser<br />

Samstagsveranstaltung<br />

begrüßen. Viele Oberstufenschüler<br />

waren gekommen,<br />

um sich über<br />

mögliche Berufswege<br />

aus erster Quelle berichten<br />

zu lassen.<br />

Des weiteren wurde<br />

zunächst ein Frühschoppen<br />

für Ehemalige am<br />

„<strong>St</strong>adtfestsonntag“ im<br />

frühen Sommer 2003<br />

zum 100-jährigen Schulbestehen<br />

organisiert.<br />

Der mit viel Aufwand bestrittene<br />

erste „Ehemaligentag“<br />

war ein voller<br />

Erfolg. Auf dem Pausenhof<br />

trafen sich hun<strong>der</strong>te<br />

begeisterte Ehemalige,<br />

Interessierte und auch<br />

Lehrer. Sogar die „Big-<br />

Band“ <strong>der</strong> Schule unter<br />

Leitung <strong>von</strong> Herrn Thorwesten<br />

spielte auf.<br />

In <strong>der</strong> Folgezeit befand<br />

<strong>der</strong> Vorstand, dass<br />

es sinnvoller sei, den<br />

Ehemaligentag in den<br />

September zu legen.<br />

Hier finden die meisten<br />

„Jahrgangstreffen“ statt.<br />

Diese haben somit einen<br />

fixen Anlauftag, welcher<br />

bereits ein Jahr zuvor<br />

feststeht. |Fortsetzung<br />

nächste Seite<br />

<strong>Aus</strong> einem ersten Ehemaligenfrühschoppen entwickelte sich das heutige<br />

Ehemaligentreffen. Fotos (2): Christian Wolff


Wir stellen uns vor<br />

n kommenden Jahr sollen<br />

Isich insbeson<strong>der</strong>e die fünf-,<br />

ehn-, 15-, 20-, 25-, 30-jährigen<br />

ahrgänge treffen. Es gibt ein<br />

estes Nachmittagsprogramm<br />

it Kaffee und Sektbar, Schulührungen<br />

sowie einer Begrüung<br />

in <strong>der</strong> Aula. Am frühen<br />

bend geht man dann ausinan<strong>der</strong>,<br />

um im internen Jahrangskreis<br />

weiterzufeiern.<br />

Aber nicht nur die Organisation<br />

solcher „Großveranstaltungen“<br />

lag dem Vorstand in den<br />

vorigen vier Jahren am Herzen.<br />

Es wurde auch Arbeit im kleineren<br />

Kreis geleistet. So unterstützte<br />

man mit einer Spendenaktion<br />

den 24-<strong>St</strong>unden-Lauf<br />

<strong>der</strong> Schüler im Jahr 2005. Hierbei<br />

konnte auf einem Heimtrainer<br />

„gestrampelt“ werden.<br />

Pro Kilometer kam ein Betrag<br />

<strong>von</strong> 50 Cent in die „Schulkasse“.<br />

Am Ende waren es nahezu<br />

200 Euro.<br />

Durch die Kontakte aus dem<br />

Ehemaligenclub konnte <strong>der</strong><br />

Bio-Leistungskurs <strong>von</strong> Herrn<br />

Kälker eine Exkursion zu Professor<br />

Norbert Paul organisieren.<br />

Paul (Abitur 1983) gewährte<br />

lehrreiche Einblicke in seine<br />

Tätigkeit.<br />

Ulrich Flatken (Abitur 1983)<br />

organisierte im Jahr 2004 eine<br />

Exkursion für das Lehrerkollegium.<br />

Zum ersten Mal wurde<br />

ein <strong>Aus</strong>flug dazu genutzt, sich<br />

mit <strong>der</strong> Berufswelt eines ehemaligen<br />

Schülers auseinan<strong>der</strong>zusetzen,<br />

dabei Beziehung zu<br />

<strong>Aus</strong>bildung und Wirtschaft zu<br />

knüpfen. Die Lehrer waren zur<br />

Firma Jörg Vogelsang eingeladen.<br />

Flatken ist Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> JV-Gruppe, weltweit<br />

größter Hersteller <strong>von</strong> Spannstiften<br />

(Nieten). Bei einer kompetenten<br />

Betriebsführung<br />

durch leitende Ingenieure und<br />

den „Chef“ selbst konnte sich<br />

das Kollegium <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

ein authentisches Bild <strong>von</strong> Fertigungsprozessen<br />

und Betriebsabläufen<br />

machen. Abgerundet<br />

wurde <strong>der</strong> Besuch <strong>von</strong><br />

einem Vortrag unseres ehemaligen<br />

Schülers, <strong>der</strong> – jetzt auf<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite stehend –<br />

über Produktionsprozesse, Folgen<br />

<strong>der</strong> Globalisierung und<br />

<strong>Aus</strong>bildungsproblematik referierte.<br />

Es gäbe sicher noch viel zu<br />

ergänzen – aber dieser Abriß<br />

soll keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />

erheben. Es bleibt<br />

festzuhalten, dass sich insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> ehemalige Vorsitzende<br />

Ulrich Flatken in enger<br />

Zusammenarbeit mit Gerd Buller,<br />

sehr um die Vereinsbelange<br />

gekümmert hat. Er übergab<br />

sein Amt an seinen Nachfolger<br />

Klaus Ottensmann mit einer<br />

soliden finanziellen Grundlage<br />

und den besten Wünschen für<br />

das zukünftige Wirken.<br />

Zum beson<strong>der</strong>en Ereignis wurde <strong>der</strong> Kollegiumsausflug 2004. Zum ersten Mal wurde ein<br />

<strong>Aus</strong>flug genutzt, sich mit <strong>der</strong> Berufswelt eines ehemaligen Schülers auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Zum dritten Mal fand im Februar 2006 organisiert vom <strong>Ehemaligenverein</strong> ein Berufsinformationstag<br />

statt, <strong>der</strong> sich zu einem kleinen Ehemaligentreffen entwickelte.<br />

Frau Fechner freute sich, ihre ehemaligen<br />

„Schützlinge“ wie<strong>der</strong>zutreffen.<br />

5<br />

Haben sich kaum verän<strong>der</strong>t: Herr Riße und<br />

Schwester Josefinia in <strong>der</strong> Pausenhalle.


<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> verän<strong>der</strong>t sein Gesicht<br />

Umbau in Bil<strong>der</strong>n<br />

6


<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> verän<strong>der</strong>t sein Gesicht<br />

Im Sommer 2007 war vom Schwesternhaus aus den 50er Jahren schon längst nichts mehr zu sehen. An selber <strong>St</strong>elle wirkte<br />

hier bereits <strong>der</strong> Bagger für einen weiteren neuen Schultrakt. Foto: Christian Wolff<br />

Logistik und Etappenziele<br />

ie gute Nachricht schickten<br />

Ddie Architekten und Schuleitungen<br />

<strong>von</strong> <strong>Gymnasium</strong> und<br />

erufskolleg vor mehr als fünf<br />

ahren voraus: „Der Altbau<br />

leibt erhalten.“ Die schlechte<br />

achricht: „Alles an<strong>der</strong>e wird<br />

ein Gesicht maßgeblich vern<strong>der</strong>n.“<br />

Die Folge waren und<br />

ind noch immer logistische<br />

lanungen und Einschränkunen,<br />

um Bauarbeiten und<br />

chulbetrieb im <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> in<br />

inklang zu bringen. Dennoch<br />

st ein großer Teil <strong>der</strong> Planunen<br />

schon umgesetzt. Wer <strong>St</strong>.<br />

ichael zuletzt um die Jahrausendwende<br />

besucht hat,<br />

wird es womöglich in einigen<br />

Teilen tatsächlich nicht mehr<br />

wie<strong>der</strong>erkennen.<br />

Rückblick: Insgesamt acht<br />

laner hatte das Bischöfliche<br />

eneralvikariat aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

as <strong>Gymnasium</strong> und Berufsolleg<br />

baulich neu zu ordnen –<br />

atürlich nur im Plan. „Unser<br />

iel ist es, den Geist des Haues<br />

baulich in unsere heutige<br />

eit zu übertragen“, sagte <strong>der</strong><br />

amalige Schulleiter Bernhard<br />

orsbach im Jahr 2002. Das<br />

reisgericht entschied sich daals<br />

für die Konzeption des<br />

rchitekturbüros Fritzen / Müller-Giebeler<br />

aus Vorhelm. Bei<br />

<strong>der</strong> Vorstellung eines Modells<br />

in <strong>der</strong> Schulaula sprach Morsbach<br />

schließlich <strong>von</strong> einer „ver-<br />

heißungsvollen neuen Phase<br />

für <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>“.<br />

Die Planer sehen vor, an<br />

<strong>St</strong>elle des jet-<br />

zigenMittelbaus einen<br />

neuen Schulhof,<br />

den „<strong>Michael</strong>-Campus“,entstehen<br />

zu lassen.<br />

Dieser wird<br />

künftig eingerahmt<br />

<strong>von</strong><br />

zwei Neubauten. Während <strong>der</strong><br />

Mittelbau also wie das alte<br />

Schwesternhaus abgerissen<br />

Ziel ist es, den Geist des<br />

Hauses baulich in<br />

unsere heutige Zeit zu<br />

übertragen.<br />

„<br />

Bernhard Morsbach (2002)<br />

7<br />

wird, bleibt <strong>der</strong> (inzwischen sanierte)<br />

Anbau aus den 60er<br />

Jahren stehen.<br />

Kurze Zeit<br />

nach <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />

<strong>der</strong> Umbaupläne<br />

stand<br />

die Logistik für<br />

den ersten<br />

Etappenschritt,<br />

den<br />

Neubau des<br />

Berufskollegs<br />

nahe <strong>der</strong> Olfe. Damit wurde <strong>der</strong><br />

erste Bauabschnitt in den Sommerferien<br />

2003 abgeschlos-<br />

So soll es einmal werden: Altbau und 1961er-Bau bleiben<br />

stehen, <strong>der</strong> Rest entsteht neu. Grafik: Fritzen / Müller-Giebeler<br />

sen.<br />

Die Klassen aus den Pavillons<br />

– vor Jahren eigentlich nur<br />

als Provisiorium gedacht – haben<br />

inzwischen Platz gefunden<br />

in den Räumen <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Handelsschule im ältesten Gebäudeteil.Im<br />

Jahr 2005 begann<br />

die nächste Bauphase. Die Renovierungsarbeiten<br />

in den Physik-<br />

und Chemieräumen wurden<br />

rechtzeitig mit Schulbeginn<br />

2006 / 07 abgeschlossen. Nun<br />

erstrahlen sie wie<strong>der</strong> in neuem<br />

Glanz.<br />

Wo einst die Pavillons standen<br />

und das ehemalige<br />

Schwesternhaus aus den 50er<br />

Jahren die Lernbüros und Klassenräume<br />

<strong>der</strong> Handelsschule<br />

und des Berufskollegs beherbergte,<br />

existierte zeitweise nur<br />

noch eine festgewalzte Fläche.<br />

In diesem Bereich wird in diesen<br />

Wochen <strong>der</strong> Neubau des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s fertig. Hier ist<br />

dann Platz für Musik- und Klassenräume<br />

mit dem späteren<br />

Anbau <strong>der</strong> Pausenhalle und einer<br />

großzügigen Aula.<br />

Für die alte Aula, einst die<br />

Pensionats-Turnhalle, wurde<br />

für die ihr verbleibenden Jahre<br />

ein provisorischer Fluchtweg<br />

angelegt. Versorgungsleitungen<br />

und Heizungsanlage müssen<br />

verlegt werden. Fazit: Ein<br />

Großprojekt für mehrere Jahre<br />

. . . Christian Wolff


Ehemalige kehren zurück<br />

Zum beson<strong>der</strong>en Anlass des Ehemaligentags 2007 kamen viele Besucher – vornehmlich „runde Jahrgänge“ – in die Aula.<br />

Wie<strong>der</strong>sehen nach 60 Jahren<br />

ls erste Schülerinnen am<br />

A„Kloster“ legte ein „zweigeeilter“<br />

Abiturjahrgang – geplittet<br />

in zwei „Son<strong>der</strong>lehränge“<br />

– Ostern 1947 die Abiurprüfung<br />

ab. Dazu gehörten<br />

uch Marlies Schulze Höckelann,<br />

geb. Linnemann, Paula<br />

öster, geb. Balhorn, Annemarie<br />

Bücker, UrsulaSchreiber<br />

und Rita<br />

Giesecke,<br />

geb. Wilper,<br />

die am 8. September<br />

2007<br />

als Ehrengäste<br />

beim Ehemaligentag<br />

Mechtild<br />

Frisch<br />

begrüßt wurden.<br />

Zu diesem<br />

Jahrgang<br />

gehörte auch<br />

ine 2006 verstorbene ehemaige<br />

Lehrerin <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>:<br />

lisabeth Blome<br />

Der Entlassjahrgang Herbst<br />

947, <strong>der</strong> zweite Abiturjahrang,<br />

<strong>der</strong> als „Son<strong>der</strong>lehrgang“<br />

m Herbst die Abiturprüfung abegte,<br />

war ebenfalls mit dabei:<br />

r. Anne Hölten,<br />

Gertrud<br />

ntiedt geb.<br />

üscher, Giela<br />

Krämer,<br />

ngela Schule<br />

<strong>St</strong>entrup<br />

eb. Drügemller,<br />

Gertrud<br />

ercher geb.<br />

eumer und<br />

argret Menrup.<br />

Ein beweg-<br />

Klaus<br />

Ottensmann<br />

es Leben liegt hinter den Fraun,<br />

die in sogenannten „Sonerlehrgängen“<br />

im Jahr 1947<br />

hre Abiturprüfung ablegen<br />

Marlies Schulze Höckelmann, geb. Linnemann, Paula Köster, geb. Balhorn, Annemarie Bücker,<br />

Ursula Schreiber, Rita Giesecke, geb. Wilper (vorn v. l.) sowie Dr. Anne Höltgen,<br />

Gertrud Untiedt geb. Büscher, Gisela Krämer, Angela Schulze <strong>St</strong>entrup geb. Drügemöller,<br />

Gertrud Hercher, geb. Beumer, Margret Mentrup (hinten v. l.). Fotos: Vera Geisler / „Ahlener Zeitung“<br />

konnten.<br />

Eingeschult in den Jahren<br />

1933 o<strong>der</strong> 1934 mussten sie<br />

sich nach <strong>der</strong> Absolvierung <strong>der</strong><br />

vierjährigen Volksschulzeit <strong>der</strong><br />

Aufnahmeprüfung für die Schule<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> stellen. 1942<br />

schloss <strong>der</strong> Schulbetrieb und<br />

die Schule wurde in ein Lazarett<br />

für kriegsverwundete Soldaten<br />

umgewandelt.<br />

Die damaligen Schülerinnen<br />

<strong>der</strong> Untersekunda (U II) mussten<br />

sich in einem an<strong>der</strong>en Ort<br />

ein <strong>Gymnasium</strong> suchen, wo sie<br />

sich auf die Abiturprüfung vorbereiten<br />

konnten. Einige <strong>von</strong><br />

ihnen absolvierten auch eine<br />

<strong>Aus</strong>bildung, häufig im Bürofach<br />

o<strong>der</strong> versahen einen anstrengenden<br />

Dienst als Kranken-<br />

8<br />

schwester.<br />

Nach Auflösung des Lazaretts<br />

im Jahr 1946 ging es für<br />

sie zurück an das „Kloster“ das<br />

nun auch in „Son<strong>der</strong>lehrgängen“<br />

auf das Abitur vorbereiten<br />

konnte. Nun hieß es für die oftmals<br />

kriegserfahrenen jungen<br />

Frauen wie<strong>der</strong>, sich dem strengen<br />

Reglement <strong>der</strong> klösterlichen<br />

Umgebung zu stellen.<br />

Das bedeutete, sich in Reihe<br />

aufzustellen, sich wie kleine<br />

Mädchen verhalten zu müssen<br />

und den oft unverständlichen<br />

strengen Schulregeln unterordnen<br />

zu müssen.<br />

Am 1. Februar 1947 – schon<br />

in <strong>der</strong> Vorbereitung auf das<br />

Abitur – hieß es für sie plötzlich<br />

und unerwartet Kurzferien zu<br />

bekommen.<br />

Die ehrwürdigen „Herren Politiker“<br />

wurden in den Zimmern<br />

<strong>der</strong> Internatsschülerinnen einquartiert.<br />

Die Mädchen hatten<br />

die Schule für drei Tage zu verlassen,<br />

um einer <strong>von</strong> den<br />

Schwestern nicht gewünschten<br />

Begegnung mit den „hohen<br />

Herrschaften“ zu entgehen. Zu<br />

den Gästen gehörte auch <strong>der</strong><br />

spätere erste Bundeskanzler<br />

Dr. Konrad Adenauer, <strong>der</strong> für<br />

eine Nacht das Zimmer <strong>der</strong><br />

Lehrerin Dr. Dörr übernehmen<br />

durfte. Am Ende stand die Verabschiedung<br />

des „Ahlener Programms“<br />

<strong>der</strong> CDU, dessen 60.<br />

Wie<strong>der</strong>kehr am 1. Februar in<br />

den Räumen <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>s gefeiert<br />

wurde. Gerd Buller


Ehemalige kehren zurück<br />

Der alten Schule aufs Dach gestiegen<br />

ie Untersekunda F<br />

D1966 und Unterseunda<br />

F 1968 trafen sich<br />

ach ausgezeichneter<br />

orarbeit und Organisaion<br />

<strong>der</strong> 68-erin Jutta<br />

teinhoff, die aus dem<br />

ernen Elz angereist war<br />

äuberlich in „Interne“<br />

nd „Externe“ unterchieden,ausgezeichet<br />

mit Namensschilern<br />

nach langer Zeit<br />

wie<strong>der</strong>.<br />

Wer möchte nicht einal<br />

gern seiner alten<br />

chule aufs Dach steien?<br />

Die Schülerinnen<br />

er U II 1968 haben es<br />

eschafft und genossen<br />

inen prächtigen <strong>Aus</strong>lick.<br />

Mit dabei waren: Jutta<br />

teinhoff, Christel Weier,<br />

Anne Dahlkamp<br />

eb. Menze, Brigitte<br />

entz geb. Drüe, Maria<br />

abri geb. Brink, Heidearie<br />

Schrö<strong>der</strong> geb. Röer,<br />

Monika Heme geb.<br />

uhrmann und Rosie<br />

iedemann geb. Müller.<br />

Jutta <strong>St</strong>einhoff, Christel Weimer, Anne Dahlkamp geb. Menze, Brigitte Lentz geb. Drüe, Maria<br />

Fabri geb. Brink, Heidemarie Schrö<strong>der</strong> geb. Röber, Monika Heme geb. Fuhrmann und Rosie Liedemann<br />

geb. Müller (v. l.) unmittelbar vor dem früheren <strong>St</strong>andort des Türmchens.<br />

Ein Wie<strong>der</strong>sehen mit Frau Fechner<br />

ut organisiert <strong>von</strong><br />

GJutta <strong>St</strong>einhoff trafen<br />

sich auch Interne<br />

und Externe <strong>der</strong> U II<br />

1966 mit <strong>der</strong> neuen<br />

Schulleiterin Mechtild<br />

Frisch und ihrer damaligen<br />

Lehrerin Frau Fechner.Mit<br />

dabei waren Chr.<br />

Buchholz geb. Grimminger,<br />

A. Niggemann geb.<br />

Hagedorn, H. Prinz geb.<br />

Harenkamp, B.Burghard<br />

geb. Wagner, Ch. Salk-<br />

Weimer, A. Weimer-Niekämper,<br />

A. Haarmeyer<br />

geb. Schrä<strong>der</strong>, B. Talkstorf<br />

geb. Neumann, U.<br />

Voges geb. Fiehe und<br />

M. Wienker geb. Watermann.<br />

Die Internatsschülerinnen<br />

<strong>der</strong> 60er Jahre<br />

hatten sich erstmals<br />

1986 wie<strong>der</strong> in den Räumen<br />

<strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> getroffen.<br />

Die ehemaligen<br />

Gruppenschwestern<br />

Hiltgarde und Franzina<br />

kamen damals auch, um<br />

zu erfahren, was aus ihren<br />

Sprösslingen geworden<br />

war. Danach vergingen<br />

erneut 15 Jahre,<br />

die jede Frau mit Beruf<br />

o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung<br />

voll ausfüllte, bis man<br />

Chr. Buchholz geb. Grimminger, A. Niggemann geb. Hagedorn, H. Prinz geb. Harenkamp, B.<br />

Burghard geb. Wagner (vorn v. l.), Ch. Salk-Weimer, A. Weimer-Niekämper, A. Haarmeyer geb.<br />

Schrä<strong>der</strong>, B.Talkstorf geb. Neumann (h.), U. Voges geb. Fiehe, M. Wienker geb. Watermann (r.).<br />

sich im Jahr 2001 wie<strong>der</strong>traf.<br />

Seitdem gab es circa<br />

alle zwei Jahre eine Zu-<br />

sammenkunft, so auch<br />

zum 100-jährigen Schulbestehen<br />

im Jahr 2003.<br />

Und schon ist das nächs-<br />

9<br />

te Treffen geplant. „Im<br />

April 2008 sehen wir uns<br />

wie<strong>der</strong>, diesmal aber im<br />

Ruhrgebiet in Bochum,<br />

weil viele dort ansässig<br />

geworden sind“, kündigen<br />

die Damen schon<br />

mal an.


Ehemalige kehren zurück<br />

1967: Das erste „Sommerabitur“<br />

u den ersten Ehemaligen,<br />

Zdie sich zum vorigen Ehealigentag<br />

auf dem Schulgeände<br />

getroffen haben, gehörte<br />

er Abiturjahrgang 1967. Geau<br />

40 Jahre nach dem ersten<br />

Sommerabitur“ – damals fanen<br />

die Prüfungen nach zwei<br />

urzschuljahren statt – trafen<br />

ich 14 <strong>der</strong> einst 18 Abiturieninnen<br />

in ihrer alten Schule an<br />

er Warendorfer <strong>St</strong>raße wie<strong>der</strong>.<br />

Nach einer kurzen Schulesichtigung<br />

und staunenden<br />

licken ob <strong>der</strong> vielen Verändeungen<br />

an und im Haus, ging<br />

s weiter zum Restaurant „Chaall“<br />

an <strong>der</strong> Weststraße, wo<br />

ann <strong>von</strong> alten Zeiten erzählt,<br />

otos ausgetauscht, die alte<br />

biturzeitung gelesen wurde,<br />

wobei viele alte Erinnerungen<br />

och einmal „durchlebt“ wuren.<br />

Bisher haben wir es gechafft,<br />

uns alle fünf Jahre zu<br />

reffen und so den Kontakt über<br />

0 Jahre aufrecht zu erhalten.<br />

ir wollen diese Tradition weier<br />

fortsetzen. Anwesend wa-<br />

Barbara Flunkert, Irmgard Schmidt, Marlies Malka, Margit Broermann, Irmgard Lohmann, Ulrike<br />

Tippkemper, Marianne Aperdannier, Reinhild Berres, Monika Weber, Ursula Wächter,<br />

Marie-Theres Lan<strong>der</strong>mann, Hedwig Sprekelmeier, Maria Bruski und Angela Mende.<br />

ren: Barbara Flunkert, Irmgard<br />

Schmidt, Marlies Malka, Margit<br />

Broermann, Irmgard Lohmann,<br />

Ulrike Tippkemper, Marianne<br />

Aperdannier, Reinhild Berres,<br />

Monika Weber, Ursula Wächter,<br />

Unklare Raumfrage schnell gelöst<br />

s begann mit einer kleinen<br />

EÜberraschung: Wohin solen<br />

wir gehen? Die ungeklärte<br />

aumfrage wurde schnell geöst.<br />

Zeitig eingetroffene Ext.-<strong>Michael</strong>-Schülerinnen<br />

des<br />

biturjahrgangs 1977 hatten<br />

urzerhand die aufgestellten<br />

ischreihen mit den Holzbänen<br />

vor dem zentralen Eingang<br />

ur Pausenhalle zu ihrem Treffunkt<br />

gemacht.<br />

Nach und nach erweiterte<br />

ich <strong>der</strong> Kreis <strong>der</strong> ehemaligen<br />

itschülerinnen, die sich beim<br />

rganisationsteam mit Birgit<br />

chlüter und Marita Assenaum<br />

(geb. Schlüter) zum Ehealigentreff<br />

in <strong>der</strong> Schule anemeldet<br />

hatten.<br />

Viele <strong>der</strong> Ex-Schülerinnen<br />

atten sich mehrere Jahre nicht<br />

esehen, und für einige wenige<br />

war es das erste Mal nach dem<br />

bitur, wie<strong>der</strong> Kontakt zu früeren<br />

Mitschülern zu bekomen.<br />

Die Gelegenheit, den Vortrag<br />

<strong>der</strong> Schulleitung zu hören und<br />

die Schule zu besichtigen, nutzten<br />

fast alle. Dazwischen wurde<br />

manche Information aus dem<br />

Alltagsleben o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Berufswelt<br />

in <strong>der</strong> gemeinsamen Rune<br />

ausgetauscht.<br />

Die Freude war bei allen<br />

roß, beim zwanglosen Gang<br />

urch das Schulgebäude o<strong>der</strong><br />

uf dem Schulgelände auch<br />

ehemaligen Lehrerinnen und<br />

Lehrern zu begegnen, woraus<br />

sich – teilweise auch gemeinsam<br />

mit ihnen – interessante<br />

Gespräche und Diskussionen<br />

über Unterrichtsfächer, das verän<strong>der</strong>te<br />

Schulleben und Neue-<br />

rungen in <strong>der</strong> Unterrichtsgestaltung<br />

entwickelten.<br />

Bis zum nächsten Klassentreffen<br />

sollen daher auch nicht<br />

allzu viele Jahre vergehen. Ein<br />

Klassentreffen nach dann 33<br />

Jahren – das hätte doch wie<strong>der</strong><br />

Marie-Theres Lan<strong>der</strong>mann,<br />

Hedwig Sprekelmeier, Maria<br />

Bruski und Angela Mende.<br />

Abiturjahrgang 1977: Martina Schwarte (geb. Heckenbach), Cornelia Petzold, Gabriele Falkenstein,<br />

Christiane Uihlenbrook (geb. Bücker), Susanne Willbrand-Regis, Christiane Britt<br />

(geb. Bussmann), Ursula Braunsmann, Ute <strong>St</strong>einbrecher, Maria Perz (geb. Ostermann), Birgit<br />

Schlüter, Christiane Bundgaard (geb. Essmann), Susanne Scholz-Gora, Marita<br />

Assenbaum (geb. Schlüter), Hildegard Tollkötter-Büttner, Hildegard Rickert (v. l.)<br />

10<br />

etwas.<br />

Lei<strong>der</strong> sind nicht mehr alle<br />

früheren Mitschülerinnen mit<br />

auf das Foto gekommen, weil<br />

sie den Tag <strong>der</strong> Ehemaligen<br />

schon früher verlassen mussten.<br />

Birgit Schlüter


Ehemalige kehren zurück<br />

Abi 1982 – <strong>der</strong> letzte Mädchenjahrgang<br />

it 43 Ehemaligen des Jahr-<br />

Mgangs 1982 waren wir gut<br />

ertreten. Und drei Hähne im<br />

orb! Gerne sind wir – <strong>der</strong> Abiurjahrgang<br />

1982 – <strong>der</strong> Einadung<br />

des <strong>Ehemaligenverein</strong>s<br />

efolgt, und haben unser 25jähriges<br />

Abitur im Rahmen des<br />

„zentralen“ Ehemaligentags<br />

gefeiert.<br />

Es war allerdings nicht unser<br />

erstes Wie<strong>der</strong>sehen nach dem<br />

Abitur. Das zehnjährige sowie<br />

das 20-jährige Abitur hatten wir<br />

bereits zunächst in unserer „alten“<br />

Schule gefeiert, um dann<br />

anschließend in verschiedenen<br />

Lokalen bis zum frühen Morgen<br />

in alten Erinnerungen zu<br />

schwelgen o<strong>der</strong> aber erstaunt<br />

festzustellen, dass wir uns zwar<br />

alle verän<strong>der</strong>t hatten, wir aber<br />

unsere „Wurzeln“ nicht verleugnen<br />

konnten und wollten.<br />

Dieser „Feierritus“ wurde auch<br />

bei unserem diesjährigen Treffen<br />

beibehalten, das – wie in<br />

den letzten Jahren – <strong>von</strong> Claudia<br />

Tennstedt, geb. Bruland, organisiert<br />

wurde.<br />

Nicht vergessen werden<br />

kann, dass unserem Abiturjahrgang<br />

ein beson<strong>der</strong>er <strong>St</strong>elenwert<br />

in <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> des<br />

hlener <strong>St</strong>.-<strong>Michael</strong>-Gymnasims<br />

zukommt. Dies erklärt sich<br />

ereits aus <strong>der</strong> Tatsache, dass<br />

wir den letzten „reinen“ Mäd-<br />

ie Planung begannen ei-<br />

Dgentlich schon im Januar<br />

007, als sich sechs <strong>der</strong> Ehealigen<br />

eher zufällig in Senenhorst<br />

trafen. Die meisten<br />

atten sich zuletzt beim „Zehnjährigen“<br />

getroffen, und so war<br />

s nur ein kurzer Schritt, die<br />

lanungen für das „Zwanzigjährige“<br />

aufsetzen. Zu groß war<br />

infach die Neugier, wen es in<br />

welchen Teil <strong>der</strong> Welt verschlaen<br />

hatte und was aus jedem<br />

inzelnen inzwischen geworen<br />

war. Die längste Anreise<br />

atte übrigens Martina Meckann,<br />

die eigens aus Italien<br />

om Gardasee für das Wie<strong>der</strong>ehen<br />

angereist war.<br />

Von den 75 Abiturienten haten<br />

sich immerhin gut 50 anemeldet,<br />

<strong>von</strong> denen die meisen<br />

auch bereits nachmittags<br />

eim Ehemaligentreff am <strong>St</strong>.<br />

ichael zu sehen waren. Nicht<br />

jedes Gesicht wurde sofort wieererkannt<br />

und so mancher<br />

euankömmling mit fragenden<br />

licken bedacht („Kennen wir<br />

ns?“).. Nach wenigen Minuten<br />

war das Eis jedoch gebrochen<br />

Ganz viele Mädchen, nur wenige Herren. Der Abiturjahrgang 1982 sorgte einst für „Unruhe“<br />

im zuvor so beschaulichen Schulalltag <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>.<br />

chenjahrgang bildeten, <strong>der</strong> zudem<br />

noch fünfzügig in Klasse<br />

5 startete. In <strong>der</strong> Oberstufe kamen<br />

dann endlich die ersten<br />

acht Jungen in unsere Kurse.<br />

Die <strong>Aus</strong>wahl an Mädchen<br />

war für diese groß, so dass<br />

sich gleich drei zur späteren<br />

Heirat entschieden. Weiterhin<br />

und alle in intensive Gespräche<br />

vertieft. Wie Gabi Tinnermann<br />

treffend bemerkte, haben sich<br />

manche Ehemalige an diesem<br />

Tag wohl länger miteinan<strong>der</strong><br />

11<br />

stellte sich bereits bei unserem<br />

Abitur die Frage nach Krippenplätzen<br />

in <strong>der</strong> Schule – wir<br />

konnten mit zwei hochschwangeren<br />

Abiturientinnen für etwas<br />

„Unruhe“ im Schulalltag sorgen.<br />

Unabhängig <strong>von</strong> unserer <strong>Geschichte</strong><br />

waren wir uns auch in<br />

unterhalten als während ihrer<br />

gesamten Schulzeit . . .<br />

Im Anschluss an das Ehemaligentreffen<br />

wurde noch bis<br />

in die Nacht gefeiert, ge-<br />

diesem Jahr einig, dass wir uns<br />

auf ein Wie<strong>der</strong>sehen in fünf<br />

Jahren freuen und nicht verzichten<br />

wollen – vielleicht mit<br />

noch mehr grauem Haar und<br />

tieferen Falten, dafür aber mit<br />

<strong>der</strong> gleichen Herzlichkeit und<br />

Lebensfreude.<br />

Claudia Tennstedt<br />

Jahrgang 1987 trat fast komplett an<br />

Nicht jedes Gesicht wurde sofort wie<strong>der</strong>erkannt und so mancher Neuankömmling mit fragenden<br />

Blicken bedacht. Am Ende gab’s ein gemeinschaftliches Gruppenfoto.<br />

quatscht und in Erinnerungen<br />

geschwelgt. Und spätestens –<br />

spätestens! – in fünf Jahren<br />

sehen wir uns dann alle wie<strong>der</strong>!<br />

Ralf Hohenstein


Literaturprojekte: „Schlussklappe“ und „Man kann nie wissen“<br />

„Wie ein Bericht vor<br />

dem Jüngsten Gericht“<br />

s war in je<strong>der</strong> Hinsicht un-<br />

Egewöhnlich, das Projekt,<br />

as nach langen Vorarbeiten<br />

m August 2006 begann und<br />

m 9. November 2007, dem<br />

edenktag <strong>der</strong> Reichspogromacht,<br />

in <strong>der</strong> Realschule <strong>von</strong><br />

rensteinfurt endete. Es wurde<br />

estartet als Projekt eines <strong>der</strong><br />

egulären Literaturkurse in <strong>der</strong><br />

ahrgangsstufe 12. Am Ende<br />

war es zum Projekt einer AG<br />

reiwilliger aus <strong>der</strong> Jahrgangstufe<br />

13 geworden, das weit<br />

ber die Grenzen Ahlens Bechtung<br />

fand.<br />

Den Anstoß gab die Verleiung<br />

<strong>der</strong> Ahlener Ehrenbürgerchaft<br />

an den jüdischen Reisseur<br />

und Schauspieler Imo<br />

oszkowicz am 5. März 2006.<br />

och am Abend des Festakts<br />

n <strong>der</strong> <strong>St</strong>adthalle, <strong>der</strong> zusamen<br />

mit dem „Concertino Mihaelis“<br />

<strong>von</strong> einer kleinen<br />

chauspieler-AG <strong>der</strong> Schule<br />

ünstlerisch gestaltet wurde,<br />

ntstand bei dieser Schauspielruppe<br />

die Idee: „Was müssen<br />

wir fortsetzen.“<br />

Womit das geschehen könnte,<br />

war auch schon klar: Imo<br />

Moszkowiczs Filmdrehbuch<br />

„Vom Ende einer langen<br />

Nacht“, in dem es um die<br />

Rettung <strong>der</strong> Ahlener jüdischen<br />

Familie Spiegel vor den Nationalsozialisten<br />

auf Bauernhöfen<br />

zwischen Werne und Herbern<br />

geht, sollte aufgegriffen werden.<br />

Seine Umsetzung durch den<br />

WDR war gescheitert. Nun sollte<br />

es wenigstens auf die Bühne<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>s kommen. Das Resultat<br />

war die Bühnen-Inszenierung<br />

„Schlussklappe“, eine<br />

Collage aus selbst gedrehten<br />

s wird mit Sicherheit ein<br />

Evergnüglicher Abend, aber<br />

ehr wird nicht verraten, denn<br />

Man kann nie wissen“. Mechtild<br />

Frisch hatte nicht zu viel<br />

ersprochen. Die Leiterin des<br />

t.-<strong>Michael</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s stelle<br />

in <strong>der</strong> voll besetzten Aula<br />

ie Aufführung des Literaturursus<br />

13 unter Leitung <strong>von</strong><br />

aria Kirchner nach dem<br />

leichnamigen <strong>St</strong>ück <strong>von</strong><br />

eorge Bernhard Shaw vor,<br />

as er am Ende 19. Jahrun<strong>der</strong>ts<br />

geschrieben hat.<br />

Darin geht es um eine erfolgeiche<br />

Buchautorin, die mit<br />

Auch <strong>von</strong> überregionaler Bedeutung war das Literaturprojekt „Schlussklappe“, in dem es<br />

um die Rettung <strong>der</strong> jüdischen Ahlener Familie Spiegel geht. Foto: „Ahlener Tageblatt“<br />

Filmsequenzen, live gespielten<br />

Szenen und speziell für diese<br />

Inszenierung entwickelten Bil<strong>der</strong>n,<br />

<strong>der</strong>en <strong>St</strong>immigkeit am<br />

Abend <strong>der</strong> Premiere in <strong>der</strong> Aula<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>s nicht nur <strong>der</strong><br />

Regisseur Moszkowicz mit Applaus<br />

bedachte.<br />

Einladungen an verschiedene<br />

Spielorte im Münsterland<br />

verhalfen dem Projekt zu jener<br />

ihren Kin<strong>der</strong>n Gloria, Dolly und<br />

Philipp nach England zurückkehrt,<br />

das Land, dem sie 14<br />

Jahre zuvor den Rücken gekehrt<br />

hatte. In einem feinen<br />

Seehotel trifft sie nicht nur ihren<br />

alten Freund und Anwalt McComas,<br />

son<strong>der</strong>n überraschend<br />

auch ihren verlassenen Ehemann<br />

und Vater ihrer Kin<strong>der</strong>.<br />

Sie muss sich Fragen über Fragen<br />

und Problemen stellen.<br />

Tochter Gloria sorgt für Aufregung,<br />

als sie sich in den<br />

Zahnarzt Valentine verliebt.<br />

In „Man kann nie wissen“<br />

geht es um heute noch aktuel-<br />

12<br />

Wirkung, die zu erzielen sein<br />

eigentliches Anliegen war. Die<br />

rettende Tat <strong>der</strong> Bauern sollte<br />

gerade dort, wo sie zwischen<br />

1943 und 1945 geschah, nicht<br />

in Vergessenheit geraten. Imo<br />

Moszkowicz, einem Überlebenden<br />

<strong>von</strong> <strong>Aus</strong>chwitz, erlaubt sie,<br />

„die Historie in mil<strong>der</strong>en Farben<br />

zu malen“. Da<strong>von</strong> Kunde zu<br />

geben sei „wie ein Bericht vor<br />

le Themen wie Gleichberechtigung,<br />

Erziehung, sozialer <strong>St</strong>atus<br />

und gesellschaftspolitischer<br />

Radikalität. Mit viel Witz und<br />

Ironie brachten die zehn Akteure<br />

den Vier-Akter auf die<br />

Bühne. Gute Noten erhalten<br />

sie für ihre Spielfreude und<br />

eine klare und deutliche <strong>Aus</strong>sprache,<br />

die bis in die letzten<br />

<strong>St</strong>uhlreihen verständlich rüber<br />

kam. Alle Schauspieler identifizierten<br />

sich mit den dargestellten<br />

Personen, machten<br />

damit die Handlung authentisch<br />

und lebendig. Bühnenbild und<br />

Kostüme waren in Eigenregie<br />

dem Jüngsten Gericht.“<br />

Diesem Auftrag wusste sich<br />

die Inszenierung „Schlussklappe“<br />

in Form und Inhalt verpflichtet.<br />

� Einen Überblick zu Rezensionen<br />

in <strong>der</strong> Presse bietet das<br />

Archiv auf www.westline.de –<br />

im Lokalarchiv unter dem <strong>St</strong>ichwort<br />

„Schlussklappe“.<br />

Akteure auf und hinter <strong>der</strong> Bühne begeistern<br />

entstanden und ein „Hingucker“.<br />

Einziger Knackpunkt war<br />

die Länge des <strong>St</strong>ücks über eine<br />

Spielzeit <strong>von</strong> zweieinhalb <strong>St</strong>unden.<br />

Doch die meisten Besucher<br />

hielten neugierig und begeistert<br />

bis zum Ende durch.<br />

Der lang anhaltende Beifall war<br />

mehr als verdient für Ines Wiesendahl,<br />

Lea Felske, Enrica<br />

Kortmann, Patrick Doodt, Oliver<br />

Grewe, Dominik Wiesrecker,<br />

Metin Cicek, Jan Weckwert,<br />

Fre<strong>der</strong>ik Parotat und Carina<br />

Grawinkel. Hinter den Kulissen<br />

wirkten Sasha Krimphoff und<br />

Jan Weckwert.


Ehemalige in aller Welt<br />

Alexan<strong>der</strong> Drees:<br />

Zivildienst in Mexiko<br />

ir schreiben den 6.No-<br />

Wvember 2007 und ich bin<br />

ittlerweile vier Monate und eien<br />

Tag in einem an<strong>der</strong>en Land<br />

nd einem an<strong>der</strong>en Zuhause.<br />

s ist bisher viel, sehr viel pasiert.<br />

Nach meinem Abitur am<br />

t.-<strong>Michael</strong>-<strong>Gymnasium</strong> habe<br />

ch mich zu einem Zivildienst<br />

m <strong>Aus</strong>land entschlossen – und<br />

uhr nach Mexiko.<br />

Am 15. September beging<br />

exiko seinen Nationalfeierag.<br />

Und <strong>der</strong> hat hier besondee<br />

Tradition. Kurz zur Geschiche:<br />

15. September 1810 – Der<br />

riester Miguel Hidalgo y Cotilla<br />

erhebt sich als Führer <strong>der</strong><br />

n Mexiko geborenen Spanier<br />

Ich bin mal gespannt,<br />

wie es weitergeht, und<br />

ob ich meiner Aufgabe<br />

gerecht werden kann.<br />

„<br />

Alexan<strong>der</strong> Drees<br />

Mestizen und Kreolen) und<br />

or<strong>der</strong>t die Unabhängigkeit Meikos.<br />

Um diese Revolution<br />

uszurufen, läutet er die Kirhenglocken<br />

und schreit: „Viva<br />

exiko – Es lebe Mexiko“. Im<br />

olgenden elfjährigen Freiheitsrieg<br />

verloren ca. 75 000 Menchen<br />

ihr Leben, bis Mexiko<br />

821 unabhängig wird.<br />

Um diesen Weg <strong>der</strong> Freiheit<br />

u feiern, gibt es jedes Jahr an<br />

iesem Tag ein beson<strong>der</strong>es Riual.<br />

Gut drei Wochen vorher<br />

üllt sich ganz Mexiko in die<br />

andesfarben Rot-Weiß-Grün,<br />

ie Autos haben kleine Fahnen<br />

ähnlich wie bei <strong>der</strong> Welteisterschaft<br />

in Deutschland –<br />

nd die Innenstädte leuchten<br />

nd strahlen ebenfalls patrioisch.<br />

Am besagten Tag versamelten<br />

sich die Bewohner vor<br />

hrem Rathaus (auch in Cardoal<br />

– und ich war mittendrin)<br />

nd warteten auf den Moment.<br />

unächst gab es eine Fahnenräsentation<br />

mit Salutierung.<br />

nd dann trat <strong>der</strong> Bürgermeiser,<br />

Präsident am Zocalo in Meikostadt.<br />

vor das Publikum,<br />

ahm die Fahne in die Hand<br />

nd schrie lauthals: „Viva Meiko,<br />

Viva Hidalgo, Viva Cardoal“.<br />

Daraufhin wurde die<br />

locke am Rathaus geläutet.<br />

nschließend gab es ein schöes<br />

Feuerwerk und die eigent-<br />

liche Fiesta ging los: Eine Durangenze-Band<br />

(Mexikanische<br />

Volksmusik) fing an zu spielen<br />

und es wurde getanzt. Mir wurden<br />

noch die Fahnen auf die<br />

Wangen gemalt und es gab<br />

hier und dort was zu essen.<br />

Ein sehr geselliger Abend –<br />

und vor allem sehr mexikanisch-patriotisch.<br />

Viva Mexiko<br />

. . .<br />

Weiterer Höhepunkt war <strong>der</strong><br />

Congreso Juvenil Progresso.<br />

Wie <strong>der</strong> Name schon sagt handelt<br />

es sich um einen Jugendkongress,<br />

<strong>der</strong> in Progresso<br />

(<strong>St</strong>adt des Bistums) stattgefunden<br />

hat. Und dies war ein Ereignis,<br />

was mich sehr beein-<br />

13<br />

druckt hat, denn die Jugendlichen<br />

hier leben einen sehr<br />

starken Glauben, den sie mit<br />

vielen Lie<strong>der</strong>n undTänzen auch<br />

nach außen zeigen. An diesem<br />

Wochenende ging es darum,<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> Jugendarbeit<br />

und vor allem unter<br />

christlichen und biblischen<br />

Aspekten festzulegen und sie<br />

somit eventuell neu zu definieren.<br />

Ja, das hat mich echt begeistert,<br />

denn die circa 300 Jugendlichen<br />

haben sich zusammengesetzt<br />

und einen Doktrinalen<br />

Rahmen besprochen. Ich<br />

glaube nicht, dass ich das in<br />

Deutschland schon mal so erlebt<br />

habe. Zumal es wirklich<br />

Am Flughafen dem Ziel so nah: Von hier aus geht es weiter<br />

bis zur Gemeinde, wo <strong>der</strong> Abiturient arbeitet.<br />

Die Kultstätten <strong>der</strong> Ureinwohner sind beson<strong>der</strong>s imposant.<br />

Alexan<strong>der</strong> Drees besuchte sie.<br />

Alexan<strong>der</strong> Drees leistet seinen<br />

Zivildienst in Mexiko ab.<br />

um biblische Themen ging. Und<br />

weiterhin je<strong>der</strong> seine Meinung<br />

dazu gesgat hat und diese<br />

auch auf die alltägliche Jugendarbeit<br />

bezogen hat. War schon<br />

dufte. Außerdem wurde viel gelacht<br />

und getanzt – ausgiebig.<br />

Schließlich wurden auf Bistums-<br />

sowie Dekanatsebene<br />

Teams gebildet, die nun aktiv<br />

die Jugendarbeit gestalten sollen.<br />

Ich bin sogar für unser Dekanat<br />

dabei. Und somit wurde<br />

erstmal ein Jugendtreff geplant.<br />

Ich bin mal gespannt, wie es<br />

weitergeht, und ob ich meiner<br />

Aufgabe gerecht werden kann.<br />

Vom 22.bis 26.Oktober 2007<br />

fand in Tula die 29. Asamblea<br />

statt. Eine Asamblea ist eine<br />

Zusammenkunft aller in <strong>der</strong> Diözese<br />

Verantwortlichen – also<br />

Priester, Schwestern und Laien<br />

(Agentes de pastoral) –, um<br />

gemeinsam die verschiedenen<br />

Teilbereiche zu besprechen<br />

und den Pastoralplan aktuell<br />

umzusetzen. So trafen sich <strong>von</strong><br />

Montag bis Freitag die jeweils<br />

Verantwortlichen in Tula. Es<br />

wurde über generelle Themen<br />

wie Katechese, Jugendarbeit<br />

o<strong>der</strong> Familie, aber auch Aktuelles<br />

wie Migration o<strong>der</strong> Zukunftsfindung<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen<br />

gesprochen.<br />

Montagsmorgens sind wir mit<br />

einer Einleitung gestartet und<br />

haben einen kleinen <strong>Aus</strong>blick<br />

auf die Woche bekommen sowie<br />

die Beschlüsse <strong>der</strong> Bischofskonferenz<br />

Südamerikas.<br />

Später ging es an die Arbeit.<br />

Jeden Tag morgens wie nachmittags<br />

haben wir abgestimmt,<br />

was gut und schlecht läuft, und<br />

wie man es verbessern könnte.<br />

An einem Morgen jedoch haben<br />

wir die Gelegenheit<br />

genutzt, uns nahe Tula die<br />

<strong>St</strong>adt <strong>der</strong> Olmeken anzusehen.<br />

Und so haben wir auch die Atlanten,<br />

die man sonst nur aus<br />

dem Reiseführer kennt, gesehen.<br />

Der Wahnsinn!<br />

Que ustedes vayan bien.<br />

Alexan<strong>der</strong> Drees


Ehemalige in aller Welt<br />

Anne Buschhoff steht hinter<br />

dem Konzept „Paula in Paris“<br />

ie ist deutschlandweit in die<br />

SSchlagzeilen geraten in den<br />

ergangenen Wochen, die Kusodin<br />

<strong>der</strong> Bremer Kunsthalle,<br />

r. Anne Buschhoff. Grund für<br />

ie Popularität <strong>der</strong> Kunsthisorikerin,<br />

die 1967 in Duisburg<br />

eboren wurde und <strong>der</strong>en Elernhaus<br />

in Ahlen steht, ist die<br />

weit über Deutschlands Grenen<br />

hinaus beachtete <strong>Aus</strong>stelung<br />

„Paula in Paris“, die sich<br />

it Paula Mo<strong>der</strong>sohn-Becker<br />

nd <strong>der</strong> Kunst in Paris um 1900<br />

eschäftigt.<br />

Die Idee zu einer Kunstschau<br />

nlässlich des 100.Todestages<br />

iner <strong>der</strong> bedeutendsten deutchen<br />

Künstlerinnen, habe ihr<br />

hef, Dr. Wulf Herzogenrath,<br />

eiter <strong>der</strong> Bremer Kunsthalle,<br />

chon in den 90er-Jahren foruliert,<br />

so erzählt Anne Buschoff,<br />

bei einem Besuch in<br />

remen.<br />

Dass die Ahlenerin mit <strong>der</strong><br />

roßartigen Aufgabe mit <strong>der</strong><br />

roßartigen Aufgabe betreut<br />

wurde, ein Konzept für „Paula<br />

n Paris“ zu erstellen, das hat<br />

ie einer Portion Glück und<br />

hrer Leidenschaft für die Kunsteschichte<br />

zu verdanken.<br />

Denn irgendwie liegt das Interesse<br />

für die Kunst bei den<br />

Buschhoffe in <strong>der</strong> Familie:Vater<br />

Dr. Peter Buschhoff leitet seit<br />

Jahren den För<strong>der</strong>verein des<br />

Kunstmuseums Ahlen, und<br />

Zwillingsschwester Petra Leineweber<br />

promovierte ebenfalls<br />

im Fach Kunstgeschichte und<br />

arbeitet heute in einem Bremer<br />

Kunstverlag als Lektorin.<br />

Wie eine Ahlenerin allerdings<br />

an den begehrten Job einer<br />

Ulla Lachauer, geb. Demes, vom Abiturjahrgang<br />

1969 liest wie<strong>der</strong> in Ahlen. Foto: Peter Harke<br />

Anne Buschhoff ist an <strong>der</strong> Weser als eine <strong>von</strong> vier Kustoden<br />

tätig, ihr Fachgebiet umfasst die Graphische<br />

Sammlung des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Foto: Lisa Voß-Loermann<br />

uch Ulla Lachauer<br />

Akehrt zurück: Die<br />

Abiturientin des Jahrgangs<br />

1969 liest am<br />

Donnerstag, 20.November<br />

2008, um 10 Uhr im<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

im „Grünen Salon“,<br />

Raum 343, Eingang 4<br />

(Hofseite), und um 20<br />

Uhr in <strong>der</strong> Buchhandlung<br />

Sommer an <strong>der</strong><br />

Oststraße. Eintritt: jeweils<br />

drei Euro.<br />

Ulla Lachauer, geboren<br />

1951 in Ahlen, studierte<br />

<strong>Geschichte</strong>, Philosophie<br />

und Politikwissenschaft<br />

in Giessen<br />

und Berlin. Seit 1981 ist<br />

sie freiberuflich als Autorin<br />

und Dokumentarfilmerin<br />

aktiv, schreibt<br />

14<br />

Kustodin in <strong>der</strong> Bremer Kunsthalle<br />

kommt, das erklärt Anne<br />

Buschhoff so: „Nachdem ich in<br />

Münster und Bonn studiert und<br />

dann promoviert hatte, kam ich<br />

Ulla Lachauer liest<br />

unter an<strong>der</strong>em für „Die<br />

Zeit“, „Frankfurter Allgemeine“<br />

und „Frankfurter<br />

Rundschau“ sowie<br />

Rundfunk- und Fernsehbeiträge,<br />

unter an<strong>der</strong>em<br />

für den „Deutschlandfunk“,<br />

den Westdeutschen<br />

Rundfunk (WDR)<br />

und den Südwestfunk<br />

(SWR). Lachauers wichtigste<br />

Publikationen sind<br />

„Die Brücke <strong>von</strong> Tilsit –<br />

Begegnungen mit Preußens<br />

Osten und Rußlands<br />

Westen“ (Reinbek<br />

1994), „Paradiesstraße<br />

– Lebenserinnerungen<br />

<strong>der</strong> ostpreußischen<br />

Bäuerin Grigoleit“ (Reinbek<br />

1996) und „Ritas<br />

Leute – Eine deutschrussischeFamilienge-<br />

1999 nach Bremen.Hier bekam<br />

ich die Möglichkeit ein Volontariat<br />

an <strong>der</strong> Kunsthalle zu absolvieren.<br />

Als die <strong>St</strong>elle <strong>der</strong><br />

Kustodin ausgeschrieben wurde,<br />

habe ich mich beworben<br />

und sie bekommen.“ Nicht dazu<br />

fügt die bescheidene Doktorin<br />

<strong>der</strong> Kunst hinzu, dass sie viele<br />

Bewerber aus dem Felde<br />

schlug, die diesen attraktiven<br />

Job ebenfalls anstrebten.<br />

Seither jedenfalls ist Anne<br />

Buschhoff an <strong>der</strong> Weser als eine<br />

<strong>von</strong> vier Kustoden tätig, ihr<br />

Fachgebiet umfasst dabei eigentlich<br />

die Graphische Sammlung<br />

des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Paula Mo<strong>der</strong>sohn-Becker<br />

zum 100. Todestag in Szene<br />

zu setzen und dabei die Aufenthalte<br />

<strong>der</strong> Künstlerin in Paris<br />

einzubeziehen, das fand Anne<br />

Buschhoff als Thema einfach<br />

reizvoll. Sie bekam drei Jahre<br />

Zeit, ein Konzept zu entwickeln<br />

und sich um Leihgaben zu<br />

kümmern. Mitten hinein in die<br />

Vorbereitungen wurde vor 15<br />

Monaten Söhnchen Henrik geboren.<br />

Mit ihm und Ehemann<br />

Jörg Hachmann lebt die heute<br />

40-Jährige an <strong>der</strong> Weser.<br />

Wenn sie durch Bremen o<strong>der</strong><br />

einen <strong>der</strong> Vororte geht, dann<br />

begegnet ihr überall die <strong>Aus</strong>stellung,<br />

die sie konzipiert hat.<br />

Denn „Paula in Paris“ ist allgegenwärtig<br />

im nördlichen<br />

Bundesland, auf Plakaten und<br />

Fahnen. Lisa Voß-Loermann<br />

schichte“ (Reinbek<br />

2002). Letzteres ist das<br />

erste populäre Buch<br />

über <strong>Geschichte</strong> und Leben<br />

<strong>von</strong> Russlanddeutschen<br />

in ihrer neuen<br />

Heimat. Zum Inhalt: Rita<br />

Pauls ist eine junge, lebenslustige<br />

Frau: selbstbewusst<br />

im Auftreten,<br />

mit herrlicher Gesangsstimme<br />

begabt. Sie<br />

wohnt und lebt bei Mannheim<br />

und hat eine große,<br />

weit verstreute Familie:<br />

Ritas Leute. Rita stammt<br />

aus Kasachstan und ist<br />

erst 1989 mit ihrer Familie<br />

nach Deutschland<br />

gekommen. Ritas Leben<br />

heute ist <strong>Aus</strong>gangspunkt<br />

des Buchs <strong>von</strong> Ulla Lachauer.


Kommen & Gehen<br />

Bernhard Morsbach war <strong>der</strong>art gerührt, dass er am Ende<br />

rote Rosen verteilte. Foto: Dierk Hartleb<br />

. . .die „Neue“ bringt<br />

„frischen“ Wind<br />

ernhard Morsbach ist <strong>von</strong><br />

Bseiner Nachfolgerin begeisert:<br />

Das Non-<strong>St</strong>opp-Programm<br />

eim ersten offiziellen Besuch<br />

m Bischöflichen <strong>Gymnasium</strong><br />

ach ihrer Berufung zur Schuleiterin<br />

bewältigte Mechtild<br />

risch ohne mit <strong>der</strong> Wimper zu<br />

ucken. Was so erstaunlich<br />

ber auch nicht ist, denn imerhin<br />

ist die frühere Volleyallspielerin,<br />

die Sport und kaholische<br />

Religion unterrichtet,<br />

örperlich absolut fit. Sie bringt<br />

lso „frischen“ Wind mit.<br />

Vorsorglich kündigte sie an,<br />

ass sie beabsichtige, morgens<br />

or Schulbeginn schon einmal<br />

ausend Meter schwimmen zu<br />

wollen. Für sie ist das die ideaeVorbereitung<br />

für einen langen<br />

chultag. Dass er lang wird,<br />

aran hat die 49-jährige ledige<br />

ädagogin keinen Zweifel.<br />

enn zunächst will sie viel zuören.<br />

An<strong>der</strong>erseits steht die<br />

chule wie die ganze Schulandschaft<br />

vor gewaltigen Vern<strong>der</strong>ungen:<br />

Abitur in zwölf<br />

ahren, Zentralabitur, zentrale<br />

bschlussprüfung.<br />

„Ich habe sehr gesprächsbereite,<br />

sehr wohlwollende und<br />

offene Menschen vorgefunden“,<br />

fasste Mechtild Frisch<br />

nach ihrem ersten Besuch am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> zusammen, die gebürtig<br />

aus Ennigerloh stammt<br />

und seit vielen Jahren im Ruhrgebiet<br />

zu Hause ist. 23 Jahre<br />

unterrichtete sie am Bischöflichen<br />

Abtei-<strong>Gymnasium</strong> in<br />

Duisburg-Hamborn und war<br />

Koordinatorin für die Erprobungsstufe.<br />

Das Lob kam ihr ohne Zögern<br />

über die Lippen. Sie könne sich<br />

sehr gut einen intensiven interreligiösen<br />

Dialog vorstellen, <strong>der</strong><br />

auch Muslime einschließt, formuliert<br />

sie ohne auch nur einen<br />

Anflug <strong>von</strong> Nervosität erkennen<br />

zu lassen auf die entsprechende<br />

Frage. Eine Aufnahme <strong>von</strong><br />

einzelnen muslimischen Schülern<br />

könne sie sich aber nur<br />

vorstellen, wenn sich Eltern<br />

und Schüler zum christlichen<br />

Erziehungsauftrag <strong>der</strong> Schule<br />

bekannten. Dierk Hartleb<br />

„Ahlener Zeitung“<br />

vom 19. Mai 2007<br />

15<br />

Der „Alte“ verteilt<br />

Dankes-Rosen . . .<br />

or 16 Jahren saß Bernhard<br />

VMorsbach in <strong>der</strong> ersten Reihe<br />

– und erlebte die Verabschiedung<br />

<strong>von</strong> Schwester<br />

Josefinia. Herr Riße und Frau<br />

Vogt haben Josefinia damals<br />

mit einer erfolgreichen Unternehmerin<br />

verglichen. Was mag<br />

Bernhard Morsbach damals<br />

durch den Kopf gegangen sein,<br />

was mag ihm am 21. Juni 2006<br />

durch den Kopf gehen, als es<br />

Abschied nehmen hieß?<br />

Elke Beuse schrieb in <strong>der</strong><br />

Jahresschrift 1990 / 91: „Der<br />

König nimmt behutsam die Fäden<br />

in die Hand, um sie mit<br />

mathematischer <strong>St</strong>renge neu<br />

zu ordnen.“ Schüler, aber auch<br />

Lehrer, erlebten die Umwandlung<br />

eines – so wurde die<br />

Schule vor 16 Jahren in <strong>der</strong><br />

Laudatio beschrieben - „patriarchalisch<br />

geführten Unternehmens“<br />

in eines, in dem<br />

Selbstverantwortung und<br />

Teamarbeit gefragt waren.<br />

Gremien wurden gebildet,<br />

Arbeitsgruppen gegründet.<br />

Vielfältige Initiativen und Aktivitäten<br />

erhielten Raum und<br />

konnten sich bewähren. Behutsam<br />

nahm <strong>der</strong> „König“ die<br />

Fäden in die Hand. „Behutsamkeit“<br />

– das ist sicherlich eine<br />

Tugend, die man am Schulleiter<br />

schätzen konnte. Mit Behutsamkeit<br />

hat er Traditionen<br />

aufgegriffen, neue Weichen gestellt<br />

und auf den stabilen Fundamenten<br />

einen Umbau <strong>der</strong><br />

Schule vollzogen.<br />

Zum pädagogischen Umbau<br />

gehörte auch die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Musik – es reicht das <strong>St</strong>ichwort<br />

„Rolland-<strong>St</strong>reicher-Projekt<br />

– und die Einführung <strong>von</strong><br />

„SAR“, dem Modell „Selbständiges<br />

Arbeiten“. Im Schuljahr<br />

1992 / 93 startete es. Die Freiarbeit<br />

in den so genannten<br />

SAR-Klassen hat sich inzwischen<br />

verselbstständigt, wurde<br />

ergänzt durch Klippert-Methoden<br />

und Selbstlernzentren, Medienwerkstatt<br />

und Lernwerkstatt.<br />

Sein letztes Engagement<br />

galt dem wirklichen Umbau.<br />

Die Hoffnung, seinen Abschied<br />

in einer neuen Aula feiern zu<br />

können, erfüllte sich lei<strong>der</strong><br />

nicht. <strong>Aus</strong> <strong>der</strong> Abschiedslaudatio<br />

Mechtild Frisch übernahm das „Schulleiter-Zepter“ im Jahr<br />

2007 <strong>von</strong> Bernhard Morsbach. Foto: „Ahlener Zeitung“


Verabschiedungen<br />

Elke Beuse<br />

ie Altersteilzeit nutzend, be-<br />

Dendete Elke Beuse ihre akive<br />

Schullaufbahn mit Beginn<br />

er Sommerferien 2007. Im Auust<br />

1977 war sie als Lehrerin<br />

ür Deutsch, kath. Religion und<br />

ranzösisch zum <strong>Gymnasium</strong><br />

t. <strong>Michael</strong> gekommen, das ihr<br />

ehr schnell neben dem Uhreneschäft<br />

ihrer Eltern in Münster<br />

u einer zweiten Heimat wurde.<br />

Durch ihre unnachahmlich<br />

iebenswerte, manchmal auch<br />

urschikose Art gewann sie<br />

ald die Sympathien <strong>der</strong> Schüer<br />

und ihrer Kollegen.<br />

Sie beschränkte ihren Einatz<br />

niemals nur auf die Verittlung<br />

fachlichen Wissens,<br />

on<strong>der</strong>n verstand ihre Tätigkeit<br />

ls Lehrerin vor allem auch in<br />

er Vermittlung <strong>von</strong> Werten, die<br />

ie geprägt <strong>von</strong> einer tief christichen<br />

Grundhaltung immer vorebte.<br />

Überaus segensreich war für<br />

ie Schule neben ihrer unterichtlichen<br />

Tätigkeit auch ihr auerunterrichtlichesEngageent<br />

und ihre enge Zusamenarbeit<br />

mit Sr. Josefinia. Beühmt<br />

wurden ihre gemeinamen<br />

<strong>St</strong>udienfahrten nach<br />

om, bei denen sie vielen<br />

chülergenerationen die histoische<br />

Vielfältigkeit und tourisischen<br />

Reize <strong>der</strong> „ewigen<br />

tadt“ vermittelten. Sogar noch<br />

007 nach ihrem <strong>Aus</strong>scheiden<br />

us dem aktiven Dienst begleiete<br />

sie die Romfahrt, die in ih-<br />

rer unnachahmlichen Durchführung<br />

zu ihrem Markenzeichen<br />

wurde. Aber auch <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Kreativität und<br />

Phantasie galt ihr Interesse. So<br />

gingen Literatur- und Vorlesewettbewerbs<br />

maßgeblich auf<br />

ihren Einsatz zurück.<br />

Nicht zuletzt verdankt die<br />

Schule ihr die Erstellung <strong>der</strong><br />

seit 1980 immer umfangreicher<br />

werdenden Jahresschriften, die<br />

zu einer wahren Fundgrube für<br />

die neuere Schulgeschichte geworden<br />

sind, und die mit <strong>der</strong><br />

maßgeblichen Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Festschrift zum 100-jährigen<br />

Bestehen ihren vorläufigen<br />

Abschluss fanden.<br />

Die Herausgabe <strong>der</strong> nächsten<br />

Jahresschrift des Schuljahrs<br />

2006 / 07 unter ihrer Fe<strong>der</strong>führung<br />

steht unmittelbar<br />

bevor und wird noch einmal zu<br />

einem Höhepunkt <strong>der</strong> Außendarstellung<br />

<strong>der</strong> Schule werden.<br />

Die Erkrankung und <strong>der</strong> Tod<br />

ihrer Mutter und die Sorge um<br />

ihre Mitarbeiter im münsterischen<br />

Geschäft zwangen sie<br />

schließlich zur frühzeitigen<br />

Pensionierung.<br />

Der Schule werden ihre<br />

Spontaneität, ihre Schüler- und<br />

Kollegiumszuwendung fehlen.<br />

Wir wünschen Elke Beuse<br />

einen ausgefüllten Ruhestand.<br />

Möge die enge Beziehung zu<br />

ihrer zweiten Heimat <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

lange erhalten bleiben!<br />

Auf Wie<strong>der</strong>sehen, Elke!<br />

Eine „Ikone“ verließ <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>: Elke Beuse. Im August<br />

1977 war sie zum <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> gekommen. Foto: Gerd Buller<br />

16<br />

Monika Gruß<br />

uf 40 Jahre Tätigkeit am<br />

A<strong>Gymnasium</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

konnte Monika Gruß am 1. November<br />

2006 zurückblicken.Ein<br />

Blumenstrauß <strong>von</strong> <strong>der</strong> Schulleiterin<br />

Mechtild Frisch, verbunden<br />

mit einer Urkunde des<br />

Schulträgers, waren die äußeren<br />

Zeichen des Dankes für eine<br />

nur noch ganz selten erreichte<br />

Dienstzeit an einer<br />

Schule. Von 61 Lebensjahren<br />

verbrachte sie 50 am „Bischöflichen“<br />

– Glanzleistung!<br />

40 Jahre Moni Gruß bedeuten<br />

für sie fast 240 verschiedene<br />

Klassen und Lerngruppen<br />

mit ca. 7200 Schülern in den<br />

Fächern Sport, Handarbeiten<br />

und Literatur. Nicht zu vergessen:<br />

Ihr Einsatz im Biologieunterricht<br />

und bei <strong>der</strong> Abnahme<br />

vieler Abiturprüfungen in Sport<br />

als viertes Abiturfach.<br />

Ale Höhepunkte ihrer Schularbeit<br />

an <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> gelten 16<br />

grandiose Tanztheateraufführungen,<br />

die über die Grenzen<br />

Ahlens hinaus Anerkennung<br />

fanden. Überhaupt: Sie war <strong>der</strong><br />

Inbegriff des Tanztheaters am<br />

<strong>Gymnasium</strong>. Einen „wun<strong>der</strong>schönen<br />

Abend“ hatte sie sich<br />

<strong>von</strong> Kollegen wie Schülern zu<br />

ihrer Verabschiedung gewünscht.<br />

Das gelang: Genau<br />

mit einem solchen Abend versüßten<br />

die Lehrer ihrer bisher<br />

dienstältesten Kollegin „Moni“<br />

den Abschied.<br />

In <strong>der</strong> in einen Festsaal ver-<br />

wandelten Aula des <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

hatten sich zum Abschied nicht<br />

nur das gesamte Kollegium,<br />

son<strong>der</strong>n auch viele Schüler,<br />

Ehemalige, Pensionäre und Eltern<br />

eingefunden.Denn mit Monika<br />

Gruß ging eine Institution,<br />

ein „Urgestein“ an <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>.<br />

Das betonte auch Schulleiter-<br />

Vize Gerd Buller in seiner Abschiedsrede<br />

zum vier Jahre<br />

vorgezogenen, aber dennoch<br />

verdienten Ruhestand.<br />

Sechs Jahre, <strong>von</strong> 1956 bis<br />

1962, war sie bereits als Schülerin<br />

am <strong>Gymnasium</strong>, das sie<br />

nur vorübergehend mit Erreichung<br />

<strong>der</strong> mittleren Reife verließ,<br />

um ebenfalls an <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>,<br />

jetzt aber an <strong>der</strong> Handelsschule,<br />

eine zweijährige<br />

<strong>Aus</strong>bildung zu absolvieren.Den<br />

Jahren <strong>der</strong> <strong>Aus</strong>bildung und<br />

Schulzeit folgten 40 Jahre als<br />

Lehrerin. Schon 1966 kam sie<br />

als ausgebildete Gymnastiklehrerin<br />

an das <strong>Gymnasium</strong> zurück,<br />

wo sie dann bereits als<br />

20-Jährige fast ebenso alte<br />

Schülerinnen im Fach Sport<br />

unterrichtete. 1969 bekam sie<br />

ihre feste Anstellung als Lehrerin<br />

für Sport und Nadelarbeit.<br />

Dazu unterrichtete sie fachfremd<br />

Biologie. Fortbildungen<br />

ermöglichten ihr später das Unterrichten<br />

des Fach Sports in<br />

<strong>der</strong> Sekundarstufe II. 1983 gewann<br />

sie Schwester Josefinia<br />

für das Fach Literatur. Eine gute<br />

Wahl, wie weithin bekannt.<br />

Auf 40 Jahre <strong>Gymnasium</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> konnte Monika Gruß<br />

am 1. November 2006 zurückblicken.


Verabschiedungen<br />

Glückwünsche, Präsente, Blumenstrauß und Urkunde erhielt<br />

Ingrid Wiesmann zum Abschied. Foto: Christian Wolff<br />

Ingrid Wiesmann<br />

er 1. September 1962 ist<br />

Dein Samstag. Ganz<br />

eutschland diskutiert über<br />

ranz-Josef <strong>St</strong>rauß und die<br />

Spiegel“-Affäre. In Ahlen<br />

eht’s gleichzeitig ruhiger zu:<br />

m Neubaugebiet „Röteringsof“<br />

werden die letzten Wohungen<br />

bezogen und im <strong>St</strong>adtheater<br />

läuft <strong>der</strong> Krimistreifen<br />

Das testament des Dr. Mabue“.<br />

Und genau an diesem Tag<br />

ritt Ingrid Wiesmann ihren<br />

ienst am <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> an.<br />

Was sie damals noch nict<br />

wissen konnte: Das Gymnasim,<br />

damals noch Mädchenensionat,<br />

wird mehr als vier<br />

ahrzehnte Jahre lang ihre beufliche<br />

Heimat bleiben. Ingrid<br />

iesmann hat die fast unvortellbare<br />

Zeit <strong>von</strong> 43 1/2 Jahren<br />

n <strong>der</strong> Schule als Sportlehrerin<br />

ewirkt. Nur die Ehemaligen<br />

er 60er Jahre werden noch<br />

wissen, dass sie als geprüfte<br />

ymnastiklehrerin anfangs den<br />

chülerinnen auch die „Turneifeprüfung"<br />

abnahm, wie das<br />

portabitur damals hieß.<br />

Viele haben bei ihr Freude<br />

m Sport gefunden und durch<br />

ute Leistungen den engagieren<br />

Einsatz ihrer Lehrerin beohnt.<br />

Bis in die 90er Jahre<br />

konnten Jungen und Mädchen<br />

sogar noch Nadelarbeit bei ihr<br />

im Fach Kunst lernen. Ebenso<br />

unterrichtete sie 25 Jahre lang<br />

das Fach Biologie.<br />

Frau Wiesmann hat sich bis<br />

ins letzte Jahr ihres Berufs die<br />

Freude an <strong>der</strong> sportlichen Arbeit<br />

mit ihren Schülern bewahrt.<br />

Ein Kennzeichen ihrer Beliebtheit<br />

ist die große Zahl <strong>von</strong><br />

Wan<strong>der</strong>tagen und Klassenfahrten,<br />

die sie begleitet hat.<br />

EinenTag, nachdem er selbst<br />

Abschied nahm, überreichte<br />

Ex-Schulleiter Bernhard Morsbach<br />

seiner engagierten Lehrerin<br />

einen Blumenstrauß als<br />

Geste <strong>der</strong> Würdigung ihrer Verdienste.<br />

„Ich kann mich noch<br />

gut an mein Vorstellungsgespräch<br />

erinnern“, beschrieb<br />

die gerührte Wiesmann kurz<br />

darauf. Das habe sie damals<br />

mit ihrer Mutter besucht. „So<br />

war es üblich. Zu <strong>der</strong> Zeit war<br />

Schwester Gregoria noch Direktorin<br />

– und das Gespräch<br />

war sehr freundlich.“ Die Zeiten<br />

än<strong>der</strong>ten sich: „Anfangs war<br />

die Aula noch unsere Turnhalle.“<br />

1975 zog <strong>der</strong> Sport in die<br />

neue Halle am Vorhelmer Weg.<br />

Aber das ist eine an<strong>der</strong>e <strong>Geschichte</strong>.<br />

Christian Wolff<br />

17<br />

Seinen Arbeitsplatz am Computer gibt Wolfgang Roth so<br />

schnell noch nicht auf. Foto: Dierk Hartleb<br />

Wolfgang Roth<br />

olfgang Roth hat drei Di-<br />

Wrektoren kommen und gehen<br />

gesehen: Schwester Josefinia,<br />

Bernhard Morsbach und<br />

jetzt Mechthild Frisch. Und<br />

Schwester Gregoria kennt er<br />

noch <strong>von</strong> seinem ersten Jahr<br />

am Bischöflichen <strong>Gymnasium</strong>.<br />

Mit Ende des letzten Schuljahres<br />

ist <strong>der</strong> <strong>St</strong>udiendirektor<br />

selbst in den Ruhestand gegangen.<br />

Der gebürtige Pa<strong>der</strong>borner,<br />

<strong>der</strong> erst eine <strong>Aus</strong>bildung als<br />

Chemielaborant in Düsseldorf<br />

machte und ein halbes Jahr in<br />

dem Beruf arbeitete, ehe er<br />

sich dazu entschloss, auf dem<br />

zweiten Bildungsweg das Abitur<br />

nachzumachen und in<br />

Münster Mathematik und Physik<br />

zu studieren, kam nach<br />

dem Referendariat in Münster<br />

und Hamm 1970 nach Ahlen.<br />

Damals befand sich die Schule<br />

noch in Trägerschaft des Ordens<br />

und war eine reine Mädchenschule.<br />

In dieser Zeit gab<br />

es die meisten Umbrüche. Mit<br />

dem Kurssystem wurde auch<br />

die Koedukation eingeführt, erinnert<br />

sich Roth.<br />

In den Leistungskursen werde<br />

<strong>von</strong> den Schülern sehr viel<br />

verlangt, meint er im Rückblick,<br />

während <strong>der</strong> Unterricht in den<br />

Grundkursen dem in den früheren<br />

Klassenverbänden doch<br />

sehr ähnlich sei.<br />

Der Methodik gesteht die<br />

heutige Pädagogik einen für<br />

seinen Geschmack zu hohen<br />

<strong>St</strong>ellenwert zu. Für ihn macht<br />

es einen deutlichen Unterschied,<br />

ob man Mathematik<br />

o<strong>der</strong> Englisch lernt. Und fühlt<br />

sich durch amerikanische Forschungsergebnisse<br />

bestätigt,<br />

die besagen, dass man eine<br />

Sprache am besten durch Vokabelpauken<br />

lerne.<br />

Mit 65 ist für den beliebten<br />

Mathelehrer noch nicht<br />

Schluss. Obwohl er die Muße<br />

des Pensionärsdasein genießt,<br />

bietet er im neuen Schuljahr<br />

einmal in <strong>der</strong> Woche eine zweistündige<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

für Hochbegabte an. Zunächst<br />

nur für die Zehner.<br />

Ansonsten will <strong>der</strong> Vater <strong>von</strong><br />

drei Söhnen, <strong>von</strong> denen keiner<br />

die Begeisterung für Mathe geerbt<br />

hat, seinem Hobby Fotografie<br />

frönen. Und endlich die<br />

Bücher lesen, die sich über die<br />

Jahre in seinem Schrank angesammelt<br />

haben. Dierk Hartleb<br />

„Ahlener Zeitung“<br />

vom 10. August 2006


Nachruf<br />

Abschied <strong>von</strong><br />

Dr. Jürgen<br />

Vormbrock<br />

as <strong>Gymnasium</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Dund viele ehemalige Schüerinnen,<br />

Schüler und Eltern<br />

rauern um Oberstudienrat Dr.<br />

ürgen Vormbrock, <strong>der</strong> am 3.<br />

ktober 2007 im Alter <strong>von</strong> 63<br />

ahren gestorben ist. <strong>St</strong>. Mihael<br />

verliert mit ihm einen<br />

ehrer, <strong>der</strong> über seine Pension<br />

inaus ein lebendiger Teil <strong>der</strong><br />

chulgemeinschaft <strong>St</strong>. Michals<br />

war. Seine große Liebe galt<br />

en Fächern<br />

eschichte<br />

nd Franzöisch.<br />

Geboren<br />

944 in Esen,<br />

besuchte<br />

r nach dem<br />

mzug <strong>der</strong> Familie nach Dortund<br />

das dortige Helmholtzymnasium,<br />

wo er 1965 die<br />

eifeprüfung ablegte.<br />

Nach dem <strong>St</strong>udium <strong>der</strong> evanelischen<br />

Theologie wandte er<br />

ich dem Pädagogikstudium<br />

it den <strong>von</strong> ihm leidenschaftlich<br />

eliebten Fächern <strong>Geschichte</strong><br />

nd französische Philologie zu,<br />

n denen er 1970 an <strong>der</strong> Uniersität<br />

Münster sein <strong>St</strong>aatsxamen<br />

ablegte.<br />

Seine Referendarzeit absolierte<br />

Dr. Vormbrock am Ahleer<br />

<strong>St</strong>ädtischen <strong>Gymnasium</strong>,<br />

on wo er 1972 nach dem 2.<br />

taatsexamen als <strong>St</strong>udienasessor<br />

an das damalige „Kloser“<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> wechselte. In<br />

er Zeit noch großen Lehrerangels<br />

unterrichtete er neben<br />

seinen“ Fächern Französisch<br />

Hier arbeiten nur<br />

eingespielte Teams.<br />

„<br />

Dr. Jürgen Vormbrock<br />

und <strong>Geschichte</strong> auch das Fach<br />

evangelische Religion.<br />

Schnell übernahm er neben<br />

seiner Unterrichtstätigkeit auch<br />

weitergehende pädagogische<br />

und organisatorische Aufgaben,<br />

aufgrund <strong>der</strong>er er bereits<br />

1978 zum Oberstudienrat i.K.<br />

ernannt wurde.<br />

Er initiierte und begleitete<br />

über viele Jahre hinweg den<br />

Schüleraustausch mit Frankreich<br />

und ar-<br />

beitete aktiv<br />

an <strong>der</strong> organisatorischen<br />

und pädagogischenWeiterentwicklung<br />

des Gymnasi-<br />

ums mit.<br />

Seine Schülerinnen und<br />

Schüler wie auch seine Kolleginnen<br />

und Kollegen faszinierte<br />

Dr. Vormbrock durch sein immenses<br />

historisches Wissen,<br />

das er mit einer unvergleichlichen<br />

Erzählkunst immer wie<strong>der</strong><br />

spannend vermitteln konnte.<br />

Seine tiefe Verbundenheit mit<br />

<strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts,<br />

hier vor allem mit <strong>der</strong><br />

Persönlichkeit Bismarcks, veranlassten<br />

ihn noch im Alter <strong>von</strong><br />

50 Jahren eine Promotionsarbeit<br />

zu beginnen, die er 1998<br />

mit dem Dr. phil. im Fach Neuere<br />

<strong>Geschichte</strong> abschloss.<br />

Mit seiner Frau und zwei Kin<strong>der</strong>n<br />

lebte er seit 1970 in Ahlen,<br />

Tochter Carmen (35) und Sohn<br />

Alexan<strong>der</strong> (32) sind aber schon<br />

längst ausgeflogen und leben<br />

Mitunter musste sein Blick auch kritisch sein: Dr. Jürgen<br />

Vormbrock 1998 im Geschichtsunterricht. Foto: Christian Wolff<br />

18<br />

Dr. Jürgen Vormbrock verstarb am 3. Oktober 2007.<br />

in Köln und Hamburg.<br />

Unter immerhin drei Direktoren<br />

wirkte Jürgen Vormbrock.<br />

Als er 1972 an das damals<br />

noch zum Orden <strong>der</strong> Schwestern<br />

„Unserer Lieben Frau“ gehörende<br />

<strong>Gymnasium</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

wechselte, tat er das unter<br />

<strong>der</strong> Leitung <strong>von</strong> Schwester<br />

M. Josefinia Wolber.<br />

Seit dem Jahr 1990 arbeitete<br />

er unter Bernhard Morsbach<br />

und erlebte in seinem letzten<br />

Schuljahr an <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> noch<br />

die neue Schulleiterin Mechtild<br />

Frisch.<br />

Unter Inanspruchnahme <strong>der</strong><br />

Altersteilzeit<br />

ließ er sich am<br />

Ende des<br />

Schuljahres<br />

2006/07 pensionieren,<br />

um<br />

vor allem Zeit<br />

zu haben für<br />

seine breit gefächertenInteressen,<br />

die insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Ahnenforschung seiner eigenen<br />

Familie und Reisen in das<br />

östliche Deutschland und Europa<br />

galten.<br />

In seinem letzten Interview,<br />

das er aus Anlass seiner Pensionierung<br />

gab, hatte er <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> „Faszination des christlichen<br />

Geistes“ an <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

gesprochen.<br />

Fest eingebunden fühlte er<br />

sich in einem hervorragenden<br />

Kollegium, <strong>von</strong> dem er sich<br />

stets getragen wusste. Auch<br />

Die deutsche Einheit war<br />

<strong>der</strong> größte Glücksfall<br />

unserer <strong>Geschichte</strong>.<br />

„<br />

Dr. Jürgen Vormbrock<br />

hob er noch einmal die langjährige<br />

gute Zusammenarbeit<br />

in seinen Unterrichtsfächern<br />

hervor, in denen, wie er sie<br />

nannte, „eingespielte Teams“<br />

die Abiturprüfungen vorbereiteten<br />

und durchführten, an denen<br />

er noch in seiner letzten<br />

mündlichen Abiturprüfung am<br />

5. Juni 2007 maßgeblichen Anteil<br />

hatte.<br />

<strong>Aus</strong>gerechnet am „Tag <strong>der</strong><br />

Deutschen Einheit“ verstarb Dr.<br />

Jürgen Vormbrock, wo er doch<br />

in seinen Geschichtskursen immer<br />

zu sagen pflegte: „Die<br />

deutsche Einheit war <strong>der</strong> größte<br />

Glücksfall<br />

unserer <strong>Geschichte</strong>.“<br />

Es<br />

sollte wohl so<br />

sein.<br />

Mit Dr. JürgenVormbrock<br />

verliert<br />

die Schulgemeinde<br />

einen<br />

Kollegen und Lehrer, <strong>der</strong> in den<br />

35 Jahren seiner Tätigkeit<br />

Schülerinnen und Schüler sowie<br />

Lehrerinnen und Lehrer<br />

durch Beständigkeit und<br />

Grundsatztreue beeindruckte.<br />

Mit seiner zurückhaltenden,<br />

aber immer den Menschen zugewandten<br />

Art war er für alle<br />

in <strong>der</strong> Schule Wirkenden ein<br />

überaus verlässlicher Partner.<br />

Das <strong>Gymnasium</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

wird ihn in dankbarer Erinnerung<br />

behalten. Mechtild Frisch<br />

Gerd Buller


Nachruf<br />

Zuarbeiterin: Elisabeth Blome<br />

n den Abendstunden des 03.<br />

IApril 2006 verstarb im Alter<br />

on 86 Jahren Elisabeth Blome,<br />

ehemalige Lehrerin am Gymasium<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>.<br />

Mit ihr verliert das Gymnasim<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> eine Lehrerin,<br />

ie auf eine ganz beson<strong>der</strong>e<br />

rt mit <strong>der</strong> Schule verbunden<br />

war. Ihr ganzes Leben stellte<br />

sie in den Dienst ihrer Schule,<br />

<strong>der</strong> ihr anvertrauten Schülerinnen<br />

und Schüler.<br />

Als Tochter eines Lokomotivführers<br />

in sehr bescheidenen<br />

Verhältnissen aufgewachsen,<br />

besuchte sie nach ihrer Volksschulzeit<br />

an <strong>der</strong> Diesterwegschule<br />

seit 1936 das damalige<br />

Lyzeum <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>. In Ermangelung<br />

einer weiterführenden<br />

höheren Mädchenschule in Ahlen<br />

und wegen fehlen<strong>der</strong> finanzieller<br />

Möglichkeiten ihres Elternhauses<br />

konnte sie sich anfangs<br />

ihren Wunsch Lehrerin<br />

zu werden nicht erfüllen, son<strong>der</strong>n<br />

absolvierte nach einer<br />

einjährigen Handelsschulzeit<br />

ebenfalls an <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> eine<br />

kaufmännische Lehre und war<br />

bis 1943 in verschiedenen Unternehmen<br />

in Ahlen als Kontoristin<br />

tätig. Damals machte<br />

sie einen erneuten Anlauf, ein<br />

Philologiestudium aufzunehmen,<br />

und unterzog sich <strong>der</strong><br />

Aufnahmeprüfung an <strong>der</strong> damaligen<br />

<strong>St</strong>ädtischen Mädchenoberschule<br />

in Münster. Aber<br />

auch hier war es ihr noch nicht<br />

vergönnt, die Voraussetzungen<br />

des angestrebten Lehramtsstudiums<br />

zu erfüllen, denn<br />

1944 wurden auch alle Mädchen<br />

<strong>der</strong> Oberstufe verpflichtet,<br />

in kriegswichtigen Betrieben zu<br />

arbeiten. So verschlug es Elisabeth<br />

Blome wie<strong>der</strong> zurück<br />

nach Ahlen, wo sie nach dem<br />

Krieg zunächst wie<strong>der</strong> als Kaufmannsgehilfin<br />

arbeitete.<br />

„Ich versichere, dass<br />

ich meinen Unterricht<br />

im christlichen Sinne<br />

geben werde . . .“<br />

„<br />

Elisabeth Blome<br />

Erst zum Osterfest des Jahres<br />

1946 begann für Blome<br />

wie<strong>der</strong> das schulische Leben.<br />

Sie belegte an <strong>der</strong> neueröffneten<br />

Oberschule <strong>der</strong> Schwestern<br />

Unserer Lieben Frau (dem<br />

späteren <strong>Gymnasium</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>),<br />

jetzt schon 26 Jahre alt,<br />

den ersten „Son<strong>der</strong>lehrgang"<br />

zur Erlangung <strong>der</strong> Reifeprüfung,<br />

den sie März 1947 mit<br />

<strong>der</strong> Reifeprüfung erfolgreich<br />

abschloss.<br />

An <strong>der</strong> Universität Bonn studierte<br />

sie die Fächer Deutsch<br />

und Englisch und konnte 1952<br />

das Erste philologische <strong>St</strong>aats-<br />

19<br />

examen ablegen. Aber wie<strong>der</strong><br />

wurden ihr, diesmal vom Schulkollegium<br />

Münster, neue Hin<strong>der</strong>nisse<br />

in den Weg gestellt,<br />

denn sie wurde nur zugelassen<br />

mit dem ausdrücklichen Hinweis,<br />

nach dem Examen keinen<br />

Anspruch auf eine staatliche<br />

Einstellung zu haben, da sie<br />

inzwischen die Altersgrenze<br />

überschritten hatte. Bei einem<br />

privaten Besuch am damaligen<br />

„Neusprachlichen Mädchengymnasium<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>" wurde<br />

sie <strong>von</strong> <strong>der</strong> Direktorin Schwester<br />

Gregoria Berger gefragt, ob<br />

sie nicht den Unterricht für eine<br />

erkrankte Englischlehrerin<br />

übernehmen könne. Natürlich<br />

sagte Elisabeth Blome sofort<br />

zu und nach fast 16 Jahren<br />

voller Hin<strong>der</strong>nisse konnte sie<br />

zum ersten Mal ihren Traumberuf<br />

ausüben, wenn auch nur<br />

aushilfsweise. „Ich versichere,<br />

dass ich meinen Unterricht im<br />

christlichen Sinne geben werde.<br />

Es wird mir eine selbstverständliche<br />

Pflicht sein, meine<br />

Kraft ganz in den Dienst <strong>der</strong><br />

Schule zu stellen", sagte sie.<br />

1955 bestand sie das Assessorexamen<br />

in Münster.<br />

Nach Tätigkeiten am <strong>Gymnasium</strong><br />

Arnoldinum in Burgsteinfurt<br />

und am Beisenkampgymnasium<br />

in Hamm, wohin sie sich<br />

beworben hatte, um nach dem<br />

Tod ihrer Mutter den Vater versorgen<br />

zu können, gelang ihr<br />

Bei Paul Renvert wurden die<br />

alten Griechen wie<strong>der</strong> lebendig<br />

as <strong>Gymnasium</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Dund viele Ehemalige erfuhen<br />

vom Tod des <strong>St</strong>udiendirekors<br />

i. R. Paul Renvert. Am 26.<br />

ärz war er im Alter <strong>von</strong> 79<br />

ahren in Sendenhorst verstoren.<br />

Über Jahrzehnte gehörte<br />

r fast schon zum Inventar des<br />

Bischöflichen“. Von 1960 bis<br />

u seiner Pensionierung 1993<br />

nterrichtete „Onkel Paul“, wie<br />

r <strong>von</strong> Kollegen, aber auch vieen<br />

Schülern genannt wurde,<br />

m <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> die Fächer<br />

atein und <strong>Geschichte</strong>.<br />

1929 auf dem Hof <strong>der</strong> Schule<br />

Renverts in <strong>der</strong> Ahlener<br />

auerschaft Oestrich geboren,<br />

tudierte er an den Universitäen<br />

Mainz und Münster, später<br />

n<strong>der</strong> pädagogischen Akadeie<br />

Bielefeld, wo er im Februar<br />

960 die <strong>St</strong>aatsprüfung für das<br />

ehramt an Realschulen abegte.<br />

Weitere Aufbaustudien<br />

ührten noch während seiner<br />

Zeit als Lehrer an <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

nach Münster und Köln, wo er<br />

1971 die <strong>St</strong>aatsprüfung für das<br />

Lehramt an Gymnasien ablegte.<br />

Gerade in <strong>der</strong> Zeit des extremen<br />

Lehrermangels in den<br />

60er und 70er Jahren enga-<br />

Herr Renvert ist immer<br />

<strong>der</strong> Gleiche geblieben.<br />

„<br />

Schwester Josefinia Wolber<br />

gierte sich Renvert über das<br />

übliche Maß hinaus für seine<br />

Fächer, aber auch als sprichwörtlicher<br />

Pädagoge.<br />

Paul Renvert war ein Lehrer<br />

mit Herz und Verstand. Seine<br />

begeisternde Erzählkunst ist sicher<br />

vielen noch in guter Erinnerung.<br />

Pharaonen und griechische<br />

Helden, römische Kai-<br />

ser und Feldherren wurden<br />

durch ihn wie<strong>der</strong> lebendig –<br />

zumindest vor dem geistigen<br />

Auge seiner Zuhörer. Es knisterte<br />

förmlich, wenn das Grab<br />

des Tut-ench-Amun entdeckt<br />

o<strong>der</strong> Cäsar <strong>von</strong> seinen Mör<strong>der</strong>n<br />

umstellt wurde.<br />

Schülergenerationen haben<br />

sich <strong>von</strong> seinem Wissen und<br />

seiner Begeisterung mitreißen<br />

lassen. Mit seiner Fakultas für<br />

<strong>Geschichte</strong> und Latein wurde<br />

Paul Renvert 1960 neben dem<br />

Spiritus Rektor, einem Geistlichen,<br />

<strong>der</strong> zweite männliche<br />

Lehrer an <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>. Ihm folgten<br />

Meinolf Riße und Günther<br />

Hachmann, ein Triumvirat, das<br />

mit den Worten <strong>der</strong> Schulleiterin<br />

Schwester Josefinia Wolber<br />

etwas wirklich Bahnbrechendes<br />

für die Gleichberechtigung<br />

<strong>der</strong> Männer am alten Mädchenpensionat<br />

geleistet hat. „Im<br />

Laufe <strong>der</strong> Jahre sind viele Re-<br />

20 Jahre war Elisabeth Blome<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> tätig.<br />

1959 die Versetzung an ihre<br />

„Heimatschule" <strong>St</strong>.<strong>Michael</strong>.Neben<br />

Englisch und Deutsch unterrichtete<br />

sie noch Latein, und<br />

ihr war zur Auflage gemacht<br />

worden, ein Aufbaustudium in<br />

evangelischer Theologie nachzuholen,<br />

um auch dieses Fach<br />

an <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> unterrichten zu<br />

können. Während ihrer folgenden<br />

20-jährigen Tätigkeit hat<br />

sie sich in beson<strong>der</strong>er Weise<br />

um diese Schule und die ihr<br />

anvertrauten Schüler verdient<br />

gemacht. Als Klassenlehrerin<br />

wie auch Koordinatorin <strong>der</strong> Unterstufe<br />

fühlte sie sich immer<br />

als Zuarbeiterin <strong>der</strong> Schulleiterinnen.<br />

Beson<strong>der</strong>s lagen ihr die<br />

sozialschwachen Schüler am<br />

Herzen. Im Alter <strong>von</strong> 60 Jahren<br />

schied sie vorzeitig aus dem<br />

Berufsleben aus.<br />

Einer <strong>der</strong> ersten Männer an<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>: Paul Renvert.<br />

formen über Paul Renvert hinweggerollt,<br />

gute und weniger<br />

gute. Herr Renvert ist bei alledem<br />

immer <strong>der</strong> Gleiche geblieben,<br />

nicht in <strong>St</strong>agnation,<br />

son<strong>der</strong>n in Treue zu dem, was<br />

er für recht und gut hielt.“ –<br />

Diese Worte fand Schulleiterin<br />

Josefinia Wolber zum 25-jährigen<br />

Dienstjubiläum Renverts<br />

im Jahr 1986. Sie behielten<br />

auch darüberhinaus Gültigkeit.


<strong>Aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Für den Fotografen stellten sich diese „Höheren Töchter“ zum Foto in <strong>der</strong> Küche auf. Sie verrichteten hier den praktischen<br />

Teil des Hauswirtschaftsunterrichts. Foto: Archiv <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Hier geht’s heute um Kunst<br />

anz normale Unterrichts-<br />

Gräume befinden sich im<br />

Altbau-Keller des <strong>St</strong>.-<strong>Michael</strong>-<br />

<strong>Gymnasium</strong>s. Gut, es sind die<br />

Räume für den Kunstunterricht<br />

– und damit vielleicht nicht<br />

ganz so blitzblank wie an<strong>der</strong>e<br />

Klassenzimmer. Aber es gibt<br />

noch einen großen Unterschied<br />

zu an<strong>der</strong>en: Ein riesengroßer<br />

Backofen steht mittendrin. Die-<br />

ser ist zwar kein Kunstobjekt,<br />

aber immerhin ein echtes Museumsstück.<br />

„Viele Schüler sind ein wenig<br />

irritiert, wenn sie ihn zum ersten<br />

Mal sehen“, weiß Gerd Buller,<br />

stellvertreten<strong>der</strong> Schulleiter, zu<br />

berichten. Aber das lege sich<br />

schnell, denn die bewegte <strong>Geschichte</strong><br />

des Gebäudes nahe<br />

<strong>der</strong> Olfe erkläre natürlich so ei-<br />

Käthe Mensing versorgte <strong>von</strong> 1944 viele Schülerinnen und<br />

Schwestern mit frischem Backwerk. Foto: Rolf Kersting<br />

20<br />

niges.<br />

Der markante wie wuchtige<br />

Backofen stammt aus einer<br />

Zeit, als <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> noch<br />

„Selbstversorger“ war. Bis Anfang<br />

<strong>der</strong> 70er Jahre war es ein<br />

reines Mädchenpensionat mit<br />

Neusprachlichem <strong>Gymnasium</strong><br />

sowie Handels- und Höherer<br />

Handelsschule. Rund 200 Personen<br />

– zeitweise auch mehr<br />

– erhielten Tag für Tag aus <strong>der</strong><br />

ehemaligen Backküche frisches<br />

Brot, Brötchen, einige<br />

Male in <strong>der</strong> Woche sogar Gebäck<br />

und Kuchen.Versorgt wurden<br />

Internatsschülerinnen und<br />

etwa 50 Schwestern des Ordens<br />

„Unserer Lieben Frau“.<br />

Weitere Lebensmittel stammten<br />

aus dem Klostergarten.<br />

|Fortsetzung nächste Seite<br />

Hinter diesen Fenstern im Kellergeschoss befand sich einst<br />

die Küche <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong>. Foto: Christian Wolff


<strong>Aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Durchschnittliche Hitze<br />

lag bei 150 Grad Celsius<br />

n <strong>der</strong> gesamten Ordens-<br />

Iprovinz Coesfeld war<br />

as <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> in Ahlen<br />

as einzige Haus, das<br />

ich auf diesem Sektor<br />

elbst versorgte.<br />

Zu verdanken hatte<br />

man diese Tatsache nicht<br />

zuletzt dem alten Backofen.<br />

Dieser stand ursprünglich<br />

nicht in <strong>der</strong> Küche.Er<br />

wurde erst im Jahr<br />

1922 angeschafft, denn<br />

die alte Ofenvorrichtung<br />

war für den immer größer<br />

ewordenen Betrieb viel<br />

u klein geworden.<br />

Der Ofen funktionierte<br />

ach dem Dampfprinzip<br />

nd wurde in erster Linie<br />

it Briketts beheizt. Naürlich<br />

wan<strong>der</strong>te auch hin<br />

nd wie<strong>der</strong> Abfallholz in<br />

en großen Schlund hiein.<br />

Durchschnittlich benöigten<br />

die Küchenfrauen<br />

ine Backhitze <strong>von</strong> etwa<br />

150 Grad Celsius. Noch<br />

in den letzten Jahren seines<br />

Betriebs kümmerte<br />

sich Käthe Mensing gemeinsam<br />

mit Anni Hermbusche<br />

um den Ofen im<br />

Viele Schüler sind<br />

ein wenig irritiert,<br />

wenn sie ihn zum<br />

ersten Mal sehen.<br />

„<br />

Gerd Buller<br />

Kellergeschoss des Altbaus.<br />

Mensing stand bereits<br />

seit dem Jahr 1944, als<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> noch Lazarett<br />

unter Dr. Paul Rosenbaum<br />

war, in <strong>der</strong> „Klosterküche“.<br />

Damals allerdings<br />

durch Personal unterstützt,<br />

denn in <strong>der</strong> Aula<br />

lagen über 600 Verwundete.<br />

Als <strong>der</strong> Schulbetrieb<br />

wie<strong>der</strong> aufgenommen<br />

wurde, blieb die Arbeit<br />

natürlich nicht min<strong>der</strong><br />

mühsam.<br />

Montag, Mittwoch und<br />

Freitag waren die turbulentesten<br />

Tage – dann<br />

herrschte Hochbetrieb<br />

rund um und im Dampfofen.<br />

So ist es in einer alten<br />

„Jahresschrift“ <strong>der</strong><br />

Schule festgehalten.Zwar<br />

standen die fleißigen Damen<br />

hier nicht so früh auf<br />

wie normalerweise die<br />

Bäcker in <strong>der</strong> <strong>St</strong>adt, doch<br />

auch ihr Arbeitstag war<br />

ausgefüllt.<br />

Um 6.30 Uhr begann<br />

<strong>der</strong> Betrieb, gegen 15.30<br />

Uhr war Feierabend. Dazwischen<br />

zog ein wohlriechen<strong>der</strong><br />

Duft durch<br />

den Flur. Inzwischen dominiert<br />

freilich Farbgeruch.<br />

Christian Wolff<br />

Mitten im heutigen Kunstunterrichtsraum <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong> im Kellergeschoss<br />

des Altbaus steht dieser historische Backofen, <strong>der</strong> noch bis Anfang <strong>der</strong> 70er<br />

Jahre betrieben wurde. Foto: Christian Wolff<br />

21<br />

För<strong>der</strong>verein <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

Mechtild Frisch vor dem Adenauer-Denkmal.<br />

Anlass: 60 Jahre „Ahlener Programm“.Foto: AZ<br />

Mitglie<strong>der</strong> – so<br />

viele wie nie<br />

erzeit hat <strong>der</strong> Ver-<br />

Dein <strong>der</strong> Freunde<br />

und För<strong>der</strong>er des <strong>Gymnasium</strong>s<br />

<strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

365 Mitglie<strong>der</strong> und damit<br />

so viele wie nie zuvor.<br />

„Wenn sich dieser<br />

Trend fortsetzen würde,<br />

wäre das sehr begrüßenswert“,<br />

erklärte<br />

die Vorsitzende. Deshalb<br />

sollauch weiterhin<br />

die Mitglie<strong>der</strong>werbung<br />

ganz oben auf <strong>der</strong> Aufgabenliste<br />

des Vereins<br />

stehen.<br />

Die Freunde und<br />

För<strong>der</strong>er tagten in diesem<br />

Jahr in <strong>der</strong> Gaststätte<br />

„Posthalterey“.<br />

Alle zwei Jahre legt <strong>der</strong><br />

Vorstand Rechenschaft<br />

vor seinen Mitglie<strong>der</strong>n<br />

ab. Aber: „Warum<br />

ist die Resonanz<br />

so gering?“ fragte sich<br />

<strong>der</strong> zweite Vorsitzende<br />

Lothar Ostermann.<br />

Dass die Zahl <strong>der</strong> Anwesenden<br />

nicht in Desinteresse<br />

begründet<br />

sei, darin waren sich<br />

die Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />

schnell einig. Vielmehr<br />

sei es „mehr Vertrauensbeweis,<br />

als die<br />

Angst gewählt zu werden“,<br />

sagte Schulleiterin<br />

Mechtild Frisch.<br />

Auch Bernhard Morsbach<br />

machte deutlich:<br />

„Die Lebendigkeit des<br />

Vereins zeigt sich nicht<br />

in <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung.“Wielebendig<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein in<br />

den vergangenen zwei<br />

Jahren agierte, stellten<br />

Gabriele <strong>St</strong>roick und<br />

Kassierer Jürgen Gunnemann<br />

dar. Vom Fitnessfrühstück<br />

beim<br />

Sportfest bis zur Un-<br />

terstützung <strong>von</strong> Klassenfahrten<br />

und Israel-<br />

<strong>Aus</strong>tausch haben die<br />

För<strong>der</strong>er so manches<br />

Projekt bezuschusst.<br />

Zwei Notebook-Beamer<br />

und Sportgeräte<br />

wurden auf Kosten des<br />

Vereins angeschafft.<br />

Kassenprüfer Bernhard<br />

Morsbach bestätigte<br />

die ordnungsgemäße<br />

Kassenführung.<br />

Bevor die turnusgemäßen<br />

Wahlen auf <strong>der</strong><br />

Tagesordnung standen,<br />

richtete Gabriele<br />

<strong>St</strong>roick ihren Dank an<br />

Renate Bartsch. Seit<br />

15 Jahren war Renate<br />

Bartsch im För<strong>der</strong>verein<br />

als Beirat aktiv und<br />

für so viel <strong>Aus</strong>dauer<br />

dankte die Vorsitzende<br />

mit einem Blumenstrauß.Renate<br />

Bartsch<br />

gab ihr Amt in an<strong>der</strong>e<br />

Hände und überließ ihre<br />

Aufgabe denen, „die<br />

noch den direkten<br />

Draht zur Schule haben“.<br />

Alle Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

wurden einstimmigwie<strong>der</strong>gewählt,<br />

so dass Gabriele<br />

<strong>St</strong>roick das Amt <strong>der</strong><br />

ersten Vorsitzenden<br />

weiter innehat, Lothar<br />

Ostermann zweiter<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> bleibt und<br />

Jürgen Gunnemann<br />

weiterhin für die Kassenführung<br />

zuständig<br />

ist. Benita Andela hat<br />

weiterhin das Amt <strong>der</strong><br />

Schriftführerin inne<br />

und Thea Krüger das<br />

des Beirats. Nachfolgerin<br />

<strong>von</strong> Renate<br />

Bartsch wurde Susanne<br />

Rid<strong>der</strong> und neuer<br />

Kassenprüfer Dietmar<br />

Specht.


<strong>Aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

60 Jahre „Ahlener Programm“ 2007<br />

Fotos: „Ahlener Zeitung“<br />

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Liebe Ehemalige,<br />

am Samstag, 6. September 2008, findet wie<strong>der</strong> ein Ehemaligentag statt, zu dem<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Jubiläumsjahrgänge, aber natürlich auch die Mitglie<strong>der</strong> des<br />

<strong>Ehemaligenverein</strong>s herzlich eingeladen sind. Zeitlich daran angelehnt soll wie<strong>der</strong><br />

unsere diesjährige Versammlung stattfinden.<br />

Wir laden daher zur Jahreshauptversammlung 2008 sowie zum Tag <strong>der</strong> Ehemaligen<br />

herzlich ein für:<br />

Samstag, den 6. September 2008 um 13.45 Uhr<br />

„Grüner Salon“, Raum 334, <strong>Gymnasium</strong> <strong>St</strong>. <strong>Michael</strong><br />

� 13.45 Uhr – 14.30 UhrJahreshauptversammlung<br />

Tagesordnung:<br />

� Begrüßung<br />

� Feststellung <strong>der</strong> ordnungsgemäßen Einladung<br />

� Kassenbericht <strong>der</strong> Schatzmeisterin<br />

� Kassenprüfungsbericht / Wahl <strong>der</strong> Kassenprüfer<br />

� Jahresbericht des Vorstandes<br />

� Entlastung des Vorstandes<br />

� Verschiedenes<br />

� Übergang ab ca. 14.30 Uhr zum Tag <strong>der</strong> Ehemaligen<br />

� 14.30 Uhr – 16.00 UhrWie<strong>der</strong>sehen bei Kaffee und Kuchen<br />

� 16.00 UhrBegrüßung durch den <strong>Ehemaligenverein</strong> und Interessantes über<br />

die Schule durch die Schulleitung<br />

� anschließend Führung durch die Schule<br />

Bei <strong>der</strong> Jahreshauptversammlung stehen in diesem Jahr keine Neuwahlen an!<br />

Wir bitten daher um beson<strong>der</strong>s rege Teilnahme – die ja in diesem Jahr recht „gefahrlos“<br />

ist. Es können unter Punkt 7 weitere Anregungen und Fragen erörtert<br />

werden. Für eine kurze vorherige Information wäre ich ich jedoch dankbar.<br />

Viele Grüße Klaus Ottensmann<br />

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