Präludium: Das Schiff Sie - Literaturzirkel

»Keine Fusion«, sagte er, halb schockiert und halb verletzt.
»Überhaupt keine Energie.«
»Vielleicht liegt es am Timing«, erwiderte der Ingenieursmaat.
»Ja …« Bhatterji schlug mit dem Testgurt auf seine flache
Hand, als er darüber nachdachte. »Das Timing ist sehr
wichtig«, sagte er. »Beim Farnsworth-Triebwerk wie bei
der Liebe. Alles muss im richtigen Moment zusammenkommen:
das Einfügen, das Festklammern, das schnelle
Pulsieren und die viel zu kurze Freigabe reiner Energie.«
Er beobachtete, wie sich die glatten, jungen Wangen seines
Maats röteten. Die Verfärbung reichte bis zur Kopfhaut,
und das dortige blonde Stoppelhaar schien ebenfalls rot
zu werden. Bhatterji lächelte, gestattete sich aber nicht,
an zukünftige Freuden zu denken. Dass solche Unschuld
existierte, verdiente Würdigung; und dass sie bald verloren
gehen würde, konnte man bedauern. Aber sie würde an
Ramakrishnan Bhatterji verloren gehen, und darauf konnte
er sich freuen. Er legte die Hand auf Mikos geschmeidige
und anmutige Schulter. »Man muss dem Triebwerk gut
zureden«, sagte er. »Man muss es streicheln, damit es den
erwarteten Dienst leistet.« Er drückte ein wenig zu und
fühlte, wie fest das Fleisch unter dem Overall war.
Mikoyan Hidei hatte den Schiffsvertrag bei Amalthea unterschrieben
und befand sich inzwischen seit etwas mehr
als hundert Tagen an Bord. Jeder einzelne dieser Tage lief
für den Ingenieur auf köstliche Agonie hinaus, denn sein
Maat war graziös und wunderschön – die schönste Jugendliche,
die er in vielen Jahren gesehen hatte, Rave Evermore
nicht ausgeschlossen. Weitaus weniger reizende Figuren
zierten die Tempel von Khajuraho, wo alle der Liebe be-
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