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Ich nehme mir Zeit - Evangelischen Kirchengemeinde Rodenkirchen

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Der erste intensivere Kontakt hat mich<br />

dann davon überzeugt, dass es geht,<br />

natürlich zunächst unter der recht autoritären<br />

Führung von Herrn Eichler.<br />

Frau Geyer: <strong>Ich</strong> bin etwas später dazugekommen.<br />

Herr Eichler hatte mich mit<br />

Anfang 20 auf einen freien Platz in einer<br />

Freizeit angesprochen – und dann<br />

bin ich dabeigeblieben!<br />

Dr. Boettcher: In wieweit hat es für Sie<br />

Anleitung und Ausbildung gegeben?<br />

Frau Hottmann/Frau Geyer: Es gab<br />

einzelne Seminare an der Melanchthon-<br />

Akademie, und wir haben uns einmal in<br />

der Behindertenarbeit in Belgien umgesehen.<br />

Das meiste haben wir miteinander<br />

gelernt, vor allem in der konstruktiven<br />

Kritik nach fast jedem Treffen. Es<br />

war nicht leicht, die ersten Schritte in<br />

der Leitung zu tun, denn Herr Eichler<br />

hat uns ins kalte Wasser springen lassen,<br />

und wir waren die Selbstständigkeit<br />

noch nicht gewohnt.<br />

Dr. Boettcher: Frau Rose-Marie<br />

Grothaus, Frau Edith Hoffmann und<br />

Frau Margot Trawinzki waren als ehrenamtliche<br />

Helfer bei Ausflügen und Freizeiten<br />

dabei. Gab es weitere Hilfe aus<br />

der Gemeinde bei Ihren Aktivitäten?<br />

Frau Hottmann/Frau Geyer: Wir kamen<br />

meist mit 4 oder 5 Helfern aus, weil wir<br />

uns immer absolut aufeinander verlassen<br />

konnten. Eine schöne <strong>Zeit</strong> war es,<br />

als Frau Robie vor einigen Jahren mit<br />

den Freunden einen Foto-Kurs machte.<br />

Natürlich gab es auch Krisen, wo wir<br />

uns auch von Helfern trennen oder<br />

selbst einmal eine Auszeit <strong>nehme</strong>n<br />

Hilfsbedürftige und Diakonie<br />

27<br />

mussten. Aber auch das waren wichtige<br />

Erfahrungen.<br />

Dr. Boettcher: Ab und zu konnten wir<br />

im Gemeindebrief miterleben, wie viele<br />

Hindernisse bei Ihren Freizeiten und<br />

Ausflügen zu überwinden waren. Im<br />

März 2003 schrieben Sie einmal, „wie<br />

wichtig es ist, sich nicht von unvorhergesehenen<br />

Schwierigkeiten aus der<br />

Bahn werfen zu lassen, sondern mit<br />

Gottvertrauen den geplanten Weg weiterzugehen.“<br />

Eine Gruppe von bis zu<br />

zwanzig Menschen auf „einen geplanten<br />

Weg“ zu bringen ist ja auch mit<br />

Menschen ohne Behinderung nicht<br />

leicht. Wieweit hilft da die gegenseitige<br />

Vertrautheit über Jahre?<br />

Frau Hottmann/Frau Geyer: Nach so<br />

vielen Jahren wissen wir, wie wir jeden<br />

einzelnen der Freunde zu <strong>nehme</strong>n haben,<br />

da ist ein großes Vertrauen gewachsen.<br />

Die Angehörigen - be-<br />

sonders die Mütter - staunen oft,<br />

was ihre Kinder bei uns können.<br />

Das bedeutet für uns aber auch<br />

immer, dass z.B. jeder Ausflug<br />

genau vorbereitet werden muss:<br />

Wie ist es mit Schwellen, Treppen oder<br />

Aufzügen? In den Anfangszeiten vor 30<br />

Jahren etwa war es nicht selbstverständlich,<br />

mit unseren Freunden einfach<br />

in ein Café zu gehen, da musste<br />

man vorher fragen. Beim Zoobesuch<br />

konnte es z.B. sinnvoll sein, sich in kleine<br />

Gruppen zu teilen und nicht im großen<br />

Haufen aufzutreten.<br />

Dr. Boettcher: Wie ist es, wenn man in<br />

einer solchen Arbeit gemeinsam älter<br />

wird?<br />

Hilfsbedürftige<br />

und Diakonie

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