Ärzteblatt Juni 2006 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
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ÄRZTEBLATT<br />
6/<strong>2006</strong><br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Ankündigung der Wahl zur<br />
Kammerversammlung <strong>2006</strong><br />
Gezielte und rationelle Diagnostik beim leichten<br />
Schädel-Hirn-Trauma des Erwachsenen
Inhalt<br />
Leitartikel<br />
Medizin statt Mangelversorgung 192<br />
Wahlausschuß<br />
Ankündigung der Wahl<br />
zur Kammerversammlung <strong>2006</strong> 193<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
Gezielte und rationelle Diagnostik beim<br />
leichten Schädel-Hirn-Trauma des Erwachsenen 194<br />
Bedarfsorientierte Entlassungsplanung für<br />
„Drehtürpatienten“ in der Psychiatrie (NODPAM) 199<br />
Aus der Kammer<br />
Projekt einer Erfassung der Amputationen in<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> am 01.01.2005 gestartet 201<br />
Ausspruch des Präsidenten im FOCUS veröffentlicht 201<br />
Aktuelles<br />
Landesamt für Gesundheit und Soziales<br />
erhält Akkreditierung 201<br />
Kernaussagen des 6. Bundeskongresses<br />
Pathologie, Berlin 202<br />
Veranstaltungen und Kongresse<br />
Veranstaltungsinformationen 204<br />
Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 204<br />
Veranstaltungen in unserem Kammerbereich 205<br />
Veranstaltung in anderen Kammerbereichen 208<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung teilt mit<br />
Öffentliche Ausschreibung 209<br />
Recht<br />
Behandlungsfehler aus der Praxis der<br />
Norddeutschen Schlichtungsstelle 210<br />
Buchvorstellungen<br />
Für Sie gelesen 212<br />
Service<br />
Vorstand des Vereins der Diabetologen M-V<br />
gewählt 214<br />
Rauchen – gesellschaftliche oder<br />
private Verantwortung? 214<br />
Faltblatt für Glücksspielabhängige erschienen 214<br />
Kulturecke<br />
Harmonie und Hightech 215<br />
Grabfunde und Tempelschätze aus<br />
Chinas alter Hauptstadt 219<br />
Personalien<br />
Nachruf 219<br />
Herrn Professor Dr. med. Otto Scholz<br />
zum 90. Geburtstag am 5. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 220<br />
Wir beglückwünschen 221<br />
Impressum 221<br />
SEITE 191
LEITARTIKEL<br />
Medizin statt Mangelversorgung<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
es ist unglaublich wie lernunfähig unsere Politiker sich verhalten.<br />
Herr Struck will bei Ärzten, Apothekern und Pharmaindustrie<br />
abspecken, und Herr Möllring erklärt die Verhandlungen<br />
für abgeschlossen, ohne mit dem dafür zuständigen Tarifpartner<br />
Marburger Bund ergebnisreich verhandelt zu haben. Herr<br />
Bsirske hat den Osten – Schwestern und mittleres medizinisches<br />
Personal – verkauft, denn die Schere klafft weiter.<br />
Die TdL unter Herrn Möllring hat offenbar den Ernst der Lage<br />
nicht erkannt; wenn man den Ärzten im Osten 100 € im<br />
Monat mehr anbietet, dies bei steigender Arbeitszeit und<br />
Streichung des Weihnachtsgeldes, nimmt man damit effektiv<br />
eine Minusentwicklung in Kauf.<br />
Die Proteste der Niedergelassenen und die Streiks der Universitätsärzte<br />
sind richtig und wichtig, denn wir dürfen nicht<br />
aufhören zu sagen was Sache ist. Wir müssen der Bevölkerung<br />
die Wahrheit sagen, denn die Politiker sind zu feige dazu.<br />
Trotz der maroden Finanzierung des Gesundheitswesens<br />
haben wir nur dank des außerordentlich hohen Engagements<br />
der Kolleginnen und Kollegen noch eine gute medizinische<br />
Versorgung.<br />
Die Politik fordert und bestellt Hochleistungsmedizin und bezahlt<br />
Basismedizin. Im Gaststättengewerbe nennt man es Zechprellerei<br />
– wenn im Gourmetrestaurant ein 5-Sterne-Menü<br />
bestellt und im Anschluß ein Kantinenessen bezahlt wird.<br />
Diejenigen Chefärzte, ärztlichen Direktoren und Verwaltungsdirektoren,<br />
die bis jetzt noch gegen die Ärzte agieren,<br />
Demonstration in Rostock am 18.05.<strong>2006</strong> Foto: Dr. Nissel<br />
Demonstration in Berlin am 19.05.<strong>2006</strong> Foto: Ochel<br />
werden eines Tages merken, daß ein Krankenhaus ohne Ärzte<br />
eben nur ein Pflegeheim ist. Gute Ärzte bleiben langfristig<br />
nur in Deutschland, sofern die geforderten Arbeitsbedingungen<br />
– d. h. geregelte Arbeitszeiten in der Klinik, langfristige<br />
Verträge, Abschaffung von Marathon-Diensten, Bürokratieabbau<br />
und eine adäquate Finanzierung der geleisteten Arbeit<br />
– erreicht werden.<br />
In der Niederlassung müssen Budgetierung und staatliche Reglementierung<br />
beendet und Bürokratie abgebaut werden.<br />
Ärzte sehen das hohe Niveau der Gesundheitsversorgung in<br />
Gefahr.<br />
Es ist unerträglich, daß man unser ärztliches Engagement, wie<br />
kostenlose Arbeit im Krankenhaus – allein in M-V für rund<br />
20 Mio. € erbrachte aber nicht bezahlte Überstunden – oder<br />
die völlige Unterfinanzierung im ambulanten Bereich, mittlerweile<br />
seitens des Staates als feste Rechengröße einkalkuliert.<br />
Damit ist jetzt Schluß! Ärzte in Praxis und Krankenhaus werden<br />
den Druck erhöhen bis o. g. Forderungen erfüllt sind.<br />
Wir sehen die Patientensicherheit in Gefahr. Wir wollen nicht<br />
mehr länger hochqualifizierte Leistungen zu Dumpingpreisen<br />
erbringen müssen und auch nicht mehr länger als Erfüllungsgehilfen<br />
staatlicher Rationierung mißbraucht werden.<br />
Wir sind nicht „Sparbüchse“ und „Fußabtreter“ der Nation.<br />
„Wir sind die Ärzte.“<br />
Collegialiter<br />
Dr. med. A. Crusius<br />
SEITE 192 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Ankündigung der Wahl<br />
zur Kammerversammlung <strong>2006</strong><br />
Gemäß § 8 der Wahlordnung zur Kammerversammlung der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> ist die im Herbst <strong>2006</strong><br />
durchzuführende Wahl anzukündigen.<br />
Die nachfolgenden Hinweise sollen der schnellen Orientierung<br />
über die Modalitäten der Wahl dienen.<br />
1. Zahl der zu wählenden Mitglieder der<br />
Kammerversammlung<br />
Die Gesamtzahl der Mitglieder beträgt 75, wobei 65 Bewerber<br />
über Listenwahlvorschläge in den einzelnen Wahlkreisen<br />
und 10 Bewerber über Einzelwahlvorschläge im Rahmen<br />
einer Landesliste gewählt werden.<br />
2. Aktives Wahlrecht<br />
Jedes Kammermitglied, das mindestens drei Monate vor dem<br />
30. November <strong>2006</strong> bei der Kammer gemeldet ist, ist wahlberechtigt.<br />
Weitere Voraussetzung ist die Eintragung in die<br />
Wählerliste und es darf kein Ausschluß vom Wahlrecht vorliegen.<br />
3. Passives Wahlrecht<br />
Jedes ordnungsgemäß vorgeschlagene Kammermitglied ist<br />
wählbar.<br />
4. Wählerliste<br />
Der Wahlleiter stellt eine Liste aller wahlberechtigten Ärzte<br />
auf und legt diese vom 1. September <strong>2006</strong> bis zum 15. September<br />
<strong>2006</strong> in der Geschäftsstelle der <strong>Ärztekammer</strong> aus.<br />
Während dieses Zeitraumes werden auch in den Wahlkreisen<br />
(Gesundheitsämtern) Ablichtungen dieser Liste auszugsweise<br />
ausgelegt.<br />
Einsprüche gegen die Wählerliste sind schriftlich beim Wahlleiter<br />
bis zum 15. September <strong>2006</strong> möglich.<br />
Die Wählerliste wird am 30. September <strong>2006</strong> abgeschlossen.<br />
5. Wahlvorschläge und Einreichungsfrist<br />
Es wird zur Einreichung von Wahlvorschlägen aufgefordert.<br />
Voraussetzungen für die Zulassung eines Wahlvorschlages<br />
sind:<br />
–<br />
Unterzeichnung durch mindestens 20 wahlberechtigte<br />
Ärzte.<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
–<br />
–<br />
Die Bewerber müssen wählbar sein und ihre Zustimmung<br />
gegenüber dem Wahlausschuß erklärt haben.<br />
Die Bewerber dürfen nicht dem Wahlausschuß angehören.<br />
Die Bewerbung ist nur auf einem Listenwahlvorschlag möglich,<br />
daneben noch auf der Landesliste der Einzelwahlvorschläge.<br />
Wahlvorschläge müssen bis zum 15. Oktober <strong>2006</strong> eingereicht<br />
werden und nur fristgerecht eingereichte Vorschläge<br />
können berücksichtigt werden.<br />
Die Wahlvorschläge werden durch den Wahlausschuß geprüft<br />
und in der Geschäftsstelle der <strong>Ärztekammer</strong> ausgelegt.<br />
6. Höchstzahl der zu vergebenden Stimmen<br />
Bei der Landesliste der Einzelwahlvorschläge hat jeder Wähler<br />
10 Stimmen, bei der Listenwahl im Wahlkreis können so<br />
viele Bewerber angekreuzt werden, wie Mitglieder der Kammerversammlung<br />
in diesem Wahlkreis zu wählen sind.<br />
Die Wahlkreise entsprechen den politischen Kreisen im Lande<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
7. Stimmabgabe<br />
Die Wahl wird als Briefwahl durchgeführt und sie endet am<br />
30. November <strong>2006</strong>.<br />
Die Stimmzettel werden bis zum 5. November <strong>2006</strong> an die<br />
Wahlberechtigten abgesandt.<br />
Zusammen mit dem Stimmzettel wird ein „Merkblatt zur<br />
schriftlichen Stimmabgabe“ übersandt, in dem weitere Einzelheiten<br />
mitgeteilt werden.<br />
Rostock, den 11.05.<strong>2006</strong><br />
Der Wahlausschuß<br />
Prof. Dr. med. habil. Kurt Diwok<br />
Wahlleiter<br />
WAHLAUSSCHUSS<br />
SEITE 193
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Gezielte und rationelle Diagnostik beim<br />
leichten Schädel-Hirn-Trauma des Erwachsenen<br />
Jürgen Piek<br />
Problematik<br />
Eine leichte Kopfverletzung ist nach wie vor einer der häufigsten<br />
Gründe für die Notfalleinweisung in ein Krankenhaus.<br />
Nach aktuellen Erhebungen von Rickels und Mitarbeitern an<br />
fast 7000 Patienten in einem definierten Versorgungsgebiet<br />
ist in Deutschland mit etwa 330 Patienten pro 100.000 Einwohnern<br />
und Jahr zu rechnen, die wegen einer Kopfverletzung<br />
im Krankenhaus behandelt werden. Die Mehrzahl dieser<br />
Verletzungen, nämlich 90,9%, ist primär als leichtes Schädel-<br />
Hirn-Trauma (SHT) (siehe später) einzustufen.<br />
Aufgrund der Dynamik intrakranieller Verletzungen entwickelt<br />
aber ein nicht geringer Teil dieser Patienten im Anschluß an<br />
das Trauma intrakranielle Komplikationen (z. B. durch ein<br />
Hirnödem mit intrakranieller Drucksteigerung, Entwicklung<br />
intrakranieller Hämatome), welche zur sekundären Verschlechterung<br />
der Bewußtseinslage bis hin zum Tode des Patienten<br />
führen können. Für diese Patienten prägten Reilly und Mitarbeiter<br />
den anschaulichen Begriff „talk and die patients“.<br />
Etwa 10% aller später als „schwer“ klassifizierten Hirnverletzungen<br />
gehört dieser Gruppe an. Die Sterblichkeit dieser Patienten<br />
ist besonders hoch; in der Mehrzahl sind Kontusionen<br />
und subdurale Hämatome – also neurochirurgisch operable<br />
Läsionen – Ursache für die spätere neurologische Verschlechterung,<br />
wobei diese in der Regel innerhalb der ersten<br />
16 posttraumatischen Stunden erfolgt.<br />
Betrachtet man die hier diskutierte Patientengruppe (also<br />
Patienten, welche nach einer Kopfverletzung eine kurze Phase<br />
der Bewußtlosigkeit erlitten haben und wach die Klinik<br />
erreichen), so lassen sich bei 6 – 8% der Patienten computertomographisch<br />
intrakranielle Läsionen nachweisen, zwischen<br />
0,5 und 1% aller Patienten mit leichtem SHT bedürfen der<br />
neurochirurgischen Versorgung.<br />
Die Erstbehandlung und -untersuchung der Mehrzahl von<br />
Patienten mit leichten Kopfverletzungen erfolgen in der Regel<br />
nicht durch neurotraumatologisch erfahrene Ärzte. Hat die<br />
falsche Einschätzung der Verletzungsschwere negative Auswirkungen<br />
für den Patienten, drohen nicht selten straf- und<br />
haftungsrechtliche Konsequenzen. Auf der anderen Seite<br />
kann allein aus Kapazitäts- und Kostengründen nicht jeder<br />
Patient mit einem Bagatelltrauma einer umfangreichen Diagnostik<br />
(neurologisches Konsil, Röntgenaufnahmen und ggf.<br />
Computertomogramm al des Schädels) zugeführt werden.<br />
Es gilt also, Entscheidungskriterien anzuwenden, die auf der<br />
einen Seite mit ausreichender Sicherheit die frühzeitige Diagnostik<br />
drohender intrakranieller Komplikationen ermöglichen,<br />
sich auf der anderen Seite aber im Rahmen des ökonomisch<br />
Mach- und Vertretbaren halten.<br />
Krankheitsbild<br />
Schädel-Hirn-Traumen werden durch äußere Gewalteinwirkungen<br />
auf den Kopf hervorgerufen, welche je nach Art und<br />
Schwere der Gewalt zu unterschiedlichen Verletzungsfolgen<br />
an Kopfschwarte, knöchernem Schädel und Gehirn führen.<br />
Als Unfallursachen haben – besonders beim leichten SHT –<br />
Stürze die Verkehrsunfälle abgelöst und sind für etwa 50%<br />
aller Verletzungen verantwortlich. Von ersteren sind vor<br />
allem ältere Menschen betroffen, während die – noch in den<br />
80er Jahren des letzten Jahrhunderts zumeist betroffene<br />
Gruppe junger Männer – nach wie vor hauptsächlich schwerere<br />
Verletzungen durch Verkehrsunfälle erleidet. Die besonders<br />
häufigen Kopfverletzungen von Kindern sollen ausdrücklich<br />
nicht Gegenstand dieses Artikels sein, da sich diese pathophysiologisch<br />
erheblich von den Traumen im Erwachsenenalter<br />
unterscheiden.<br />
Untersuchungsgang<br />
Wie bei anderen Erkrankungen auch – bestimmen die Ergebnisse<br />
einer exakten Anamnese und einer gezielten Untersuchung<br />
das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen.<br />
Anamnese<br />
Die exakte Erhebung der Vorgeschichte hat unter anderem<br />
zum Ziel, sich über Art und Ausmaß der erlittenen Gewalteinwirkung<br />
ein Bild zu verschaffen, auf der anderen Seite aber<br />
auch Faktoren herauszufiltern, von denen bekannt ist, daß<br />
sie das Risiko intrakranieller Verletzungen erhöhen.<br />
Höheres Alter erhöht die Gefahr, auch bei einem anscheinend<br />
leichten Trauma eine intrakranielle Verletzung zu erleiden.<br />
Ob die kritische Altersgrenze über 65 oder über 60 Jahre<br />
liegt, ist nicht geklärt.<br />
Bewußtlosigkeit: Ist ein Patient nach einer Kopfverletzung<br />
anhaltend bewußtlos, erfüllt er (siehe unten) die Kriterien<br />
des schweren Schädel-Hirn-Traumas und bedarf umgehend<br />
SEITE 194 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
der Einweisung in eine Klinik mit neurochirurgischer Fachabteilung.<br />
Auch eine kurzfristige Bewußtlosigkeit, von der sich<br />
ein Patient rasch erholt, gilt als (wenn auch schwacher) Prädiktor<br />
für eine intrakranielle Komplikation. Gleiches gilt für<br />
die retrograde Amnesie. Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen<br />
im Krankheitsverlauf können zwar eine intrakranielle<br />
Komplikation anzeigen, sind aber relativ unspezifisch. Wegweisend<br />
und eine cCT-Diagnostik erzwingend hingegen sind<br />
Krampfanfälle im Verlauf wie natürlich auch fokale neurologische<br />
Zeichen wie Anisokorie, Halbseitenzeichen oder phasische<br />
Störungen.<br />
Vorangegangene neurochirurgische Operationen, andere neurologische<br />
Erkrankungen wie Epilepsie und Alkoholeinfluß<br />
vergrößern zwar per se das Risiko intrakranieller Komplikationen<br />
nach leichtem Schädel-Hirn-Trauma nicht, erschweren<br />
jedoch die neurologische Beurteilung des Patienten.<br />
Von ganz entscheidender Bedeutung ist jedoch die Anamnese<br />
in Hinblick auf angeborene oder erworbene Störungen der<br />
Blutgerinnung und auf die Einnahme gerinnungshemmender<br />
Medikamente. Hierbei ist speziell auch nach der Einnahme<br />
von acetylsalicylsäurehaltigen Medikamenten zu fragen, da<br />
diese Substanzen auf der einen Seite (ob als Mono- oder im<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Kombinationspräparat) sehr weit verbreitet sind, auf der anderen<br />
Seite das Risiko einer intrakraniellen Blutung – auch<br />
nach anscheinend leichten Verletzungen – hochsignifikant<br />
erhöhen.<br />
Klinisch-neurologische Untersuchung<br />
Die klinische Untersuchung des Patienten sollte zumindest<br />
neben der Erhebung des Lokalbefundes einen „Neurologischen<br />
Mini-Status“ umfassen, welcher leicht zu erlernen ist<br />
und die<br />
• Prüfung der Tiefe der Bewußtseinsstörung (Glasgow-Koma-<br />
Skala),<br />
• Prüfung der Pupillenweite und der Reaktion auf Lichteinfall,<br />
• grobe Prüfung auf motorische Halbseitenzeichen<br />
beinhaltetet.<br />
Zur Beurteilung der Schwere des erlittenen Traumas wird im<br />
Allgemeinen die Glasgow-Coma-Scale, GCS (Tabelle 1) verwendet.<br />
Bei ihr werden drei Grundfunktionen des Bewußtseins<br />
(Augenöffnen, motorische und verbale Reaktion) untersucht.<br />
Aus dem Untersuchungsergebnis wird auf das Ausmaß<br />
der Hirnfunktionsstörung geschlossen.<br />
SEITE 195
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Tabelle 1: Glasgow-Koma-Skala<br />
Augenöffnen Punkte Beste motorische<br />
Antwort<br />
Auf Aufforderung<br />
Auf Schmerz<br />
gezielt<br />
Spontan 4 Auf Schmerz<br />
ungezielt<br />
Auf Anruf 3 Beuge<br />
synergismen<br />
Auf Schmerz<br />
Auf Schmerz<br />
nicht<br />
2 Streck<br />
synergismen<br />
Punkte Beste verbale<br />
Antwort<br />
6<br />
5 Koordiniertes<br />
Gespräch<br />
5<br />
4 Unkoordiniertes<br />
Gespräch<br />
4<br />
3 Einzelne Worte 3<br />
2 Unverständliche<br />
Laute<br />
1 Keine Abwehr 1 Keine Antwort 1<br />
Punkte<br />
Zu beachten ist jedoch, daß Veränderungen des Wachbewußtseins<br />
nach SHT viele Ursachen, insbesondere auch andere als<br />
intrakranielle Verletzungsfolgen, haben können. Diese anderen<br />
Ursachen können das eigentliche intrakranielle Geschehen<br />
u. U. überlagern und die gezielte Untersuchung des Patienten<br />
erschweren. Häufige extrakranielle Ursachen der Bewußtseinsstörung<br />
sind Hypoxämie, Hypotonie (bei schwereren<br />
Verletzungen) sowie der Einfluß von Sedativa, Alkohol<br />
und anderen Drogen. Aus diesem Grunde kann die Glasgow-<br />
Koma-Skala erst nach Stabilisierung der Vitalfunktionen zur<br />
Beurteilung der Bewußtseinslage herangezogen werden. –<br />
Als robusteste Komponente bezüglich Einschätzung der Hirnfunktionsstörung,<br />
aber auch hinsichtlich der Prognose des<br />
Patienten hat sich hierbei die Beurteilung der motorischen<br />
Reaktion erwiesen.<br />
Die Schwere des erlittenen Schädel-Hirn-Traumas wird anhand<br />
der Glasgow-Koma-Skala wie folgt klassifiziert:<br />
GCS 3 – 8 Punkte = schweres SHT<br />
GCS 9 – 12 Punkte = mittelschweres SHT<br />
GCS 13 – 15 Punkte = leichtes SHT<br />
Pupillenbefund<br />
Normalerweise sind Pupillen von seitengleicher Weite und<br />
reagieren direkt und indirekt symmetrisch auf Lichteinfall.<br />
Hochverdächtig auf ein intrakranielles Hämatom ist die Entwicklung<br />
einer Anisokorie (hervorgerufen durch Kompression<br />
des n. oculomotorius am Tentoriumrand) in Verbindung<br />
mit einer fortschreitenden oder anhaltenden Bewußtseinsstörung.<br />
Es ist jedoch zu beachten, daß besonders basal gelegene<br />
intrakranielle Hämatome in der Initialphase zu einer<br />
Anisokorie ohne Bewußtseinstrübung führen können.<br />
Prüfung der motorischen Reaktion<br />
Während die Diagnose einer ausgeprägten Halbseitenlähmung<br />
im Allgemeinen keine Schwierigkeiten bereitet, sind<br />
diskrete Paresen für den Ungeübten schwer zu erkennen.<br />
Eine grobe Abschätzung gestattet zumindest das Vorhalten<br />
2<br />
der Arme und Beine mit Absinktendenz der paretischen Extremität<br />
im Vorhalteversuch und das Prüfen des Händedrucks.<br />
Eine Vielzahl von Studien konnte den Zusammenhang zwischen<br />
Veränderungen des Wachbewußtseins und dem Vorhandensein<br />
intrakranieller Läsionen nach SHT nachweisen.<br />
Grundsätzlich gilt, daß die Häufigkeit intrakranieller Läsionen<br />
mit sinkender Punktzahl auf der Glasgow-Koma-Skala<br />
zunimmt. Bei Patienten mit leichten Traumen gilt also, daß<br />
insbesondere auf diejenigen zu achten ist, welche bei der<br />
Erstuntersuchung noch nicht die volle Punktzahl (15 Punkte)<br />
auf der GCS erreicht haben.<br />
Erhebung des Lokalbefundes<br />
Neben der Einschätzung der Schwere der Hirnverletzung ist<br />
die klinische Untersuchung des verletzten Schädels außerordentlich<br />
bedeutsam. Sie dient dem Erkennen besonders risikoreicher<br />
Verletzungen (wie offenes SHT, Schädelfrakturen).<br />
Der Begriff „Schädel-Hirn-Trauma“ beinhaltet bereits, daß je<br />
nach Art und Schwere der auf den Kopf eintreffenden Gewalt<br />
anatomisch unterschiedliche Strukturen betroffen seien<br />
können. Rein anatomisch unterscheidet man Verletzungen<br />
von Kopfschwarte, Schädel, harter Hirnhaut, Gehirn und Hirngefäßen.<br />
Beim direkt offenen SHT kommt es durch Verletzung<br />
von Kopfschwarte, Schädelknochen und Dura zur Kommunikation<br />
zwischen Außenwelt und intrakraniellem Raum.<br />
Sichere klinische Zeichen sind der Austritt von Gehirn und/<br />
oder Liquor aus der Wunde. Als indirekt offene Verletzung<br />
bezeichnet man Läsionen der Schädelbasis im Bereich von<br />
Nasendach oder Felsenbein, die eine Verbindung des Schädelinneren<br />
über Nebenhöhlen bzw. Mastoidzellen zur Folge<br />
haben. Klinisch verdächtig auf derartige Verletzungen sind<br />
Brillenhämatome (Verdacht auf frontobasale Fraktur – Abbildung<br />
1) und retroaurikuläre Unterblutungen (Verdacht auf<br />
otobasale Fraktur – Abbildung 2). Direkt und indirekt offene<br />
Verletzungen haben ein erhöhtes Risiko posttraumatischer<br />
Infektionen (Meningitis, Hirnabszeß, subdurales Empyem).<br />
Verletzungen der Kopfschwarte („Kopfplatzwunde“) sind<br />
einfach zu erkennen. Bei der klinischen Untersuchung von<br />
Abbildung 1:<br />
Typisches Brillenhämatom als Hinweis auf frontobasale Fraktur<br />
SEITE 196 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Abbildung 2<br />
Retroaurikuläre Unterblutung<br />
(Battle´s sign) als Hinweis auf<br />
otobasale Fraktur<br />
Patienten mit leichtem SHT<br />
ist der gesamte Skalp sorgfältig<br />
zu inspizieren, um nicht<br />
eine eventuelle zweite Wunde<br />
zu übersehen. Man beachte<br />
ferner, daß auch einzelne<br />
Kopfplatzwunden Ursache<br />
erheblichen Blutverlustes<br />
sein können (z.B. Durchtrennung<br />
der A. temporalis)<br />
und daher einer zügigen chirurgischen<br />
Versorgung (notfallmäßigKompressionsverband)<br />
bedürfen. Bei der Inspektion<br />
der Wunde muß<br />
außerdem geklärt werden,<br />
ob Fremdkörper eingedrungen<br />
sind, ggf. eine Impressionsfraktur<br />
oder gar ein offenes<br />
Schädel-Hirn-Trauma<br />
vorliegen.<br />
Schädelfrakturen: Bei der Untersuchung läßt sich eine Schädelfraktur<br />
durch die geschlossene Kopfhaut nur selten palpieren.<br />
Klinisch verdächtig sind umschriebene Unterblutungen<br />
der Galea. Durch Inspektion oder Palpation offener Kopfwunden<br />
lassen sich ggf. darunter gelegene Frakturen erkennen.<br />
Man achte auf Austritt von Liquor und/oder Hirnbrei als<br />
Hinweis auf eine offene Schädel-Hirn-Verletzung.<br />
Radiologische Diagnostik<br />
An radiologischer Diagnostik stehen bei leichten Schädel-Hirn-<br />
Traumen Röntgen-Nativaufnahmen des Schädels, das cCT sowie<br />
die Kernspintomographie zur Verfügung.<br />
Nativ-Röntgenaufnahmen des Schädels<br />
Nativ-Röntgenaufnahmen des Schädels sind kostengünstig,<br />
nahezu immer und überall verfügbar; die durch sie hervorgerufene<br />
Strahlenbelastung des Patienten ist gering. Unzweifelhaft<br />
erhöht auch das Vorhandensein einer Schädelfraktur nach<br />
SHT das Risiko, ein intrakranielles Hämatom zu entwickeln:<br />
Gegenüber Patienten ohne Schädelfraktur ist das Risiko um<br />
etwa das 20fache erhöht. Andererseits handelt es sich bei<br />
dieser Untersuchung nur um eine indirekte Nachweismethode,<br />
welche das Vorhandensein von Blutungen weder beweist<br />
noch ausschließt. In einer Metaanalyse von über 12000 Patienten<br />
mit leichtem SHT fanden Hofman und Mitarbeiter, daß<br />
die Sensitivität dieser Methode bei lediglich 0,38 und die Spezifität<br />
bei 0,95 liegen. Bezogen auf 1000 Patienten mit leichtem<br />
SHT haben etwa 8% der Patienten eine Schädelfraktur.<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Von diesen haben jedoch weniger als die Hälfte eine intrakranielle<br />
Blutung (Abbildung 3). Bei immerhin 46 von 917<br />
Patienten ohne Schädelfraktur ließ sich im cCT jedoch eine<br />
solche nachweisen. Die Autoren schlossen daraus, daß Nativ-<br />
Röntgenaufnahmen des Schädels nach leichtem SHT überflüssig<br />
sind und bei entsprechendem Verdacht primär der<br />
Computertomographie der Vorzug zu geben ist.<br />
Abbildung 3<br />
Diagnostische Aussagekraft von Nativ-Röntgenaufnahmen des Schädels<br />
in Bezug auf posttraumatische intrakranielle Blutungen<br />
Kraniales Computertomographie (cCT)<br />
Verglichen mit der Strahlenbelastung von Nativaufnahmen<br />
(0.07 mSv bis 0,2 mSv) ist diejenige der cCT 5- bis 32mal höher.<br />
Trotz der nahezu flächendeckenden Aufstellung ist sie nicht<br />
immer und überall verfügbar. Obwohl die cCT die empfindlichste<br />
Methode zum Nachweis intrakranieller Blutungen darstellt,<br />
wäre es ökonomisch und aus Strahlenschutzgründen<br />
nicht zu verantworten, jeden Patienten mit einem leichten<br />
SHT einer solchen Untersuchung zu unterziehen. In verschie-<br />
SEITE 197
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
denen Ländern wurden deshalb anhand der oben diskutierten<br />
Risikofaktoren evidenzbasierte Leitlinien erarbeitet, um<br />
die Indikationen zur Durchführung einer cCT nach leichtem<br />
SHT festzulegen. Während dies jedoch in den USA aus Kostengründen<br />
geschah, um die Anzahl der cCT-Untersuchungen,<br />
welche bei nahezu 100% lag, zu reduzieren, war der Ansatz<br />
der italienischen und britischen Kollegen gegensätzlich. Hier<br />
versuchte man, die Anzahl der cCT-Untersuchungen gezielt<br />
zu erhöhen, um möglichst alle Patienten mit bestimmten<br />
Risikofaktoren zu erfassen.<br />
Die Indikation zur Durchführung einer cCT nach leichtem SHT<br />
ergibt sich jedoch nicht nur aus den Risikofaktoren, sondern<br />
auch aus der Zielsetzung der Untersuchung: Sollen mittels<br />
cCT nur diejenigen Patienten erfaßt werden, welche voraussichtlich<br />
eine operationsbedürftige intrakranielle Läsion entwickeln<br />
(etwa 0,5 – 1%), ist die Indikation wesentlich enger<br />
zu stellen, als wenn durch die Untersuchung sämtliche Patienten<br />
erfaßt werden sollen, die irgendeine intrakranielle Läsion<br />
– also auch ohne OP-Indikation – aufweisen (etwa 8%).<br />
Praktisches Vorgehen<br />
Bei jedem Patienten mit leichtem SHT sollten<br />
• eine exakte Erhebung der Vorgeschichte mit systematischer<br />
Erhebung der bekannten Risikofaktoren,<br />
• die klinische Untersuchung des Kopfes im Hinblick auf Verletzungszeichen,<br />
• eine neurologische Mini-Untersuchung mit Prüfung der Bewußtseinslage,<br />
des Pupillenverhaltens und von Halbseitenzeichen<br />
erfolgen.<br />
Röntgenaufnahmen des Schädels sind im Allgemeinen entbehrlich.<br />
Die Indikation zur Durchführung einer cCT ergibt<br />
sich nach folgenden Gesichtspunkten:<br />
Patientengruppe<br />
Leichtes SHT: Patient mit Kopfverletzung, nicht oder kurzfristig<br />
bewußtlos, GCS Score 13 -15 Punkte bei Erstuntersuchung<br />
cCT indiziert:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
GCS Score 13 oder 14 Punkte noch 2 Stunden nach Trauma<br />
Anamnestisch Anhalt für Gerinnungsstörung oder Einnahme<br />
gerinnungshemmender Medikamente<br />
Anisokorie, Aphasie oder motorische Halbseitenzeichen<br />
Krampfanfall nach Trauma<br />
Klinisch Verdacht auf Schädelfraktur<br />
Alter > 65 Jahre<br />
Mehr als einmaliges Erbrechen nach dem Unfall<br />
Außerdem sollte jeder Patient mittels cCT untersucht werden,<br />
welcher aufgrund externer Einflüsse (z.B. Alkoholintoxikation)<br />
neurologisch nicht beurteilbar ist.<br />
Diese Indikationen wurden u.a. in den Niederlanden in einer<br />
Serie von nahezu 3200 Patienten prospektiv evaluiert. Hierbei<br />
stellte sich heraus, daß obige Kriterien mit 100%iger Sensitivität<br />
in der Lage waren, Patienten mit neurochirurgisch zu<br />
behandelnden Läsionen zu filtern und die Sensitivität für alle<br />
intrakraniellen Läsionen bei etwa 85% lag. Gegenüber der<br />
amerikanischen Strategie, bei allen Patienten mit leichtem<br />
SHT eine cCT durchzuführen, ergab sich eine Reduktion der<br />
notwendigen cCTs um nahezu 40%.<br />
Besteht das Ziel der Untersuchung darin, auch alle Patienten<br />
herauszufinden, welche nicht nur eine neurochirurgisch zu<br />
behandelnde, sondern überhaupt eine intrakranielle Läsion<br />
aufweisen, so ist die Indikationsliste um die Punkte „amnestische<br />
Lücke von mehr als 30 min. Dauer“ und „gefährlicher<br />
Unfallmechanismus“ zu erweitern. Unter letzterem werden<br />
Hochgeschwindigkeitsverletzungen und Stürze aus mehr als<br />
einem Meter Höhe verstanden.<br />
In Hinblick auf den Nachweis akuter intrakranieller Blutungen<br />
haben EEG-Untersuchungen keine Relevanz. Diese haben<br />
ihre Berechtigung im Nachweis posttraumatischer Folgezustände<br />
sowie zur Abklärung von Krampfereignissen.<br />
MRT-Untersuchungen haben derzeit in der Akutphase des<br />
Traumas keinen diagnostischen Platz; prospektive Daten an<br />
großen Patientengruppen hierzu fehlen.<br />
Lassen sich im cCT frische traumatische Läsionen nachweisen,<br />
ist es auch bei scheinbar minimalen Verletzungen ratsam, immer<br />
den telefonischen Kontakt zur kooperierenden neurochirurgischen<br />
Einrichtung zu suchen, da bekannt ist, daß etwa<br />
50% aller intrakraniellen Läsionen, die sich innerhalb von<br />
zwei Stunden im cCT nachweisen lassen, in den nachfolgenden<br />
Stunden an Größe zunehmen und unter Umständen operationspflichtig<br />
werden.<br />
Literatur beim Verfasser:<br />
Prof. Dr. med. J. Piek<br />
Abteilung für Neurochirurgie<br />
Chirurgische Universitätsklinik<br />
Schillingallee 35<br />
18057 Rostock<br />
EMail: juergen.piek@med.unirostock.de<br />
SEITE 198 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Im Frühjahr <strong>2006</strong> beginnt eine deutschlandweite, im Rahmen<br />
des Sonderprogramms „Klinische Studien“ der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft geförderte, multizentrische Studie<br />
mit dem Titel „Wirksamkeit und Kosten-Effektivität von bedarfsorientierter<br />
Planung und Monitoring der Entlassung aus<br />
dem Krankenhaus für Menschen mit hoher Inanspruchnahme<br />
psychiatrischer Versorgung“ (engl. „Effectiveness and Cost-<br />
Effectiveness of Needs-Oriented Discharge Planning and<br />
Monitoring for High Utilisers of Psychiatric Services“, Akronym<br />
„NODPAM“).<br />
Die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald am HANSE-Klinikum<br />
Stralsund wird als eines von fünf Zentren neben den Universitätskliniken<br />
für Psychiatrie und Psychotherapie in Günzburg<br />
(Koordination), Düsseldorf, Regensburg und Ravensburg<br />
(Weissenau) an dieser Studie teilnehmen.<br />
In diesem Beitrag möchten wir die Studie kurz vorstellen und<br />
um rege Teilnahme der niedergelassenen Fach- und Allgemeinärzte<br />
1 im Einzugsbereich unserer Klinik werben.<br />
Hintergrund:<br />
In den letzten Jahren wurde vielfach nachgewiesen, daß eine<br />
kleine Gruppe von Patienten (sog. „high utiliser“) einen großen<br />
Teil der Ausgaben für psychiatrische/ psychotherapeutische<br />
Behandlung in Anspruch nehmen, wobei die Aufwendungen<br />
für stationäre Behandlung am stärksten ins Gewicht<br />
fallen. Es wird davon ausgegangen, daß mangelnde Behandlungskontinuität<br />
zum Zeitpunkt der Entlassung aus der stationären<br />
psychiatrischen Behandlung ein wichtiger Grund für<br />
erhöhte Inanspruchnahme ist.<br />
Obwohl Konsens darüber besteht, daß die Vermeidung von<br />
stationärer Wiederaufnahme eine der primären Aufgaben<br />
der Nachbetreuung schwer psychisch kranker Menschen darstellt,<br />
konnte bislang für kaum eine Intervention nachgewiesen<br />
werden, daß sie dieses Ziel erreicht. Andererseits wurde<br />
gezeigt, daß nur ca. die Hälfte der Patienten nach der Entlassung<br />
eine nachbetreuende Behandlung erhält und dies oft<br />
mit großer zeitlicher Verzögerung. Einige angloamerikani-<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
sche Studien konnten darlegen, daß Entlassungsplanung die<br />
Nutzung indizierter nachfolgender Behandlungsangebote<br />
erhöht, die Wiederaufnahmerate verringert, und klinische<br />
Ergebnisse verbessern kann.<br />
In Deutschland besteht hinsichtlich der Effektivität von Entlassungsplanung<br />
und Behandlungskontinuität für schwer<br />
psychisch kranke Menschen kaum gesichertes Wissen. Gerade<br />
angesichts sich zunehmend verringernder stationärer Verweildauer<br />
stellt sich die Aufgabe, den kritischen Übergang von<br />
stationärer zu ambulanter Behandlung reibungsloser zu gestalten.<br />
Studienplan:<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Bedarfsorientierte Entlassungsplanung für<br />
„Drehtürpatienten“ in der Psychiatrie (NODPAM)<br />
B. A. Skoeries, C. Spitzer, H. J. Freyberger<br />
1 Ausschließlich der besseren Lesbarkeit halber verwenden wir die<br />
männliche Schreibweise. Natürlich sind mit Ärzten auch Ärztinnen<br />
gemeint, mit Patienten auch Patientinnen.<br />
Es wird eine randomisierte kontrollierte Multizenterstudie<br />
durchgeführt, um die Wirksamkeit von bedarfsorientierter<br />
Entlassungsplanung für psychisch kranke Menschen mit hoher<br />
Inanspruchnahme des Versorgungssystems zu überprüfen<br />
(Studiendauer: Januar <strong>2006</strong> – Dezember 2008; Rekrutierungsbeginn:<br />
April <strong>2006</strong>). Die Studie fokussiert auf stationäre<br />
Patienten mit den Diagnosen Schizophrenie, bipolare Störung<br />
oder Depression sowie einer definierten hohen Inanspruchnahme<br />
psychiatrischer Versorgung.<br />
Das Studiendesign umfaßt vier Erhebungszeitpunkte innerhalb<br />
von 18 Monaten (angestrebte Fallzahl: N = 490). Mittels<br />
SEITE 199
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
bewährter Instrumente werden umfangreiche Informationen<br />
aus der Sicht von Patienten, Ärzten und unabhängigen Ratern<br />
zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, psychischer<br />
Beeinträchtigungsschwere und Lebensqualität erhoben.<br />
Die Untersuchungshypothesen lauten, daß die Intervention:<br />
(a) zu einer signifikanten Reduktion der Dauer und Anzahl<br />
stationärer psychiatrischer Aufenthalte führt; und<br />
(b) Lebensqualität verbessert, psychische Beeinträchtigungsschwere<br />
verringert sowie Kosten-Effektivität und Kosten-<br />
Nutzen zeigt.<br />
Intervention<br />
Den Patienten in der Interventionsgruppe werden zwei Sitzungen<br />
einer manualisierten Entlassungsplanungsintervention<br />
angeboten, die sich nach den Prinzipien bedarfsorientierter<br />
Versorgung richtet und auf den Behandlungsprozeß v. a.<br />
im Hinblick auf den kritischen Übergang von stationärer zu<br />
ambulanter Behandlung fokussiert. Die aufeinander aufbauenden,<br />
jeweils ca. 45minütigen Interventionssitzungen<br />
werden von geschulten Studienmitarbeitern durchgeführt.<br />
Neben den Ärzten und den Patienten selbst können ggf.<br />
auch Angehörige daran teilnehmen. Vor jeder Interventionssitzung<br />
findet eine detaillierte standardisierte Bedarfsanalyse<br />
hinsichtlich gedeckter und ungedeckter Bedarfe in 22 definierten<br />
Bereichen (u. a. psychiatrische Behandlung, Wohnen,<br />
Finanzen, soziale Kontakte) statt.<br />
Im Rahmen der Intervention wird dann aufgrund dieser Bedarfsanalyse<br />
im Konsens zwischen den Beteiligten der Entlassungsplan<br />
erstellt (nach der ersten Sitzung) bzw. ggf. adaptiert<br />
(nach der zweiten Sitzung).<br />
Die erste Sitzung findet ca. sieben Tage vor Ende des stationären<br />
Aufenthalts statt und dient dazu, einen bedarfsorientierten<br />
Entlassungsplan zu erstellen, der dann dem nachbehandelnden<br />
niedergelassenen Kollegen zugeht. Die zweite<br />
Sitzung („Monitoring“) findet drei Monate nach Entlassung<br />
statt und dient dazu, die Angemessenheit und Umsetzung<br />
des initialen Entlassungsplans in Kooperation mit dem nachbehandelnden<br />
Arzt zu evaluieren und den Entlassungsplan<br />
ggf. zu adaptieren.<br />
Aufruf zur Studienteilnahme an<br />
niedergelassene Kolleginnen und Kollegen<br />
Die Kooperation mit niedergelassenen Fach- und Allgemeinärzten<br />
ist integraler Bestandteil dieser Studie und für ihr Gelingen<br />
von herausragender Bedeutung. Daher möchten wir<br />
die Fach- und Allgemeinärzte des Einzugsbereiches der Klinik<br />
und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ernst-<br />
Moritz-Arndt Universität Greifswald am HANSE-Klinikum<br />
Stralsund zur Teilnahme an „NODPAM“ einladen.<br />
Eine Teilnahme würde konkret bedeuten:<br />
(a) Sie erhalten zu einem teilnehmenden Patienten kurz nach<br />
der Entlassung einen bedarfsorientierten Entlassungsplan<br />
mit der Bitte zugesandt, diesen durchzusehen und bei der<br />
Behandlungsplanung zu berücksichtigen;<br />
(b) Ein Studienmitarbeiter wird mit Ihnen einen Termin für<br />
die Durchführung der 2. Interventionssitzung (s. o.) vereinbaren.<br />
Es ist eine Aufwandsentschädigung (100 € pro<br />
Interventionssitzung und CME-Punkte) vorgesehen.<br />
In nächster Zeit werden Ihnen weitere Informationen zu der<br />
Studie zugehen. Falls Sie Fragen zu „NODPAM“ haben sollten,<br />
wenden Sie sich bitte an:<br />
Koordinierendes Zentrum<br />
Dipl.-Psych. Sabine Steffen<br />
Dr. Bernd Puschner<br />
Universität Ulm<br />
Abteilung Psychiatrie II<br />
Leitung: Prof. Dr. T. Becker<br />
Ludwig-Heilmeyer-Str. 2<br />
D-89312 Günzburg<br />
Tel.: ++49-8221-96-2864<br />
Fax: ++49-8221-96-28160<br />
E-Mail: sabine.steffen@bkh-guenzburg.de<br />
Regionales Zentrum<br />
Dipl.-Psych. Britta A. Skoeries<br />
PD Dr. med. Carsten Spitzer<br />
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald<br />
am HANSE-Klinikum Stralsund<br />
Rostocker Chaussee 70<br />
D-18347 Stralsund<br />
Tel.: ++49-3831-45-2174<br />
Fax: ++49-3831-45-2175<br />
E-Mail: skoeries@uni-greifswald.de<br />
Literatur bei den Verfassern<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl.Psych. Britta A. Skoeries<br />
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
der ErnstMoritzArndt Universität Greifswald<br />
am HANSEKlinikum Stralsund<br />
Rostocker Chaussee 70<br />
18437 Stralsund<br />
EMail: skoeries@unigreifswald.de<br />
SEITE 200 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Projekt einer Erfassung der Amputationen<br />
in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
am 01.01.2005 gestartet<br />
Die Häufigkeit von Amputationen in Deutschland ist nicht<br />
bekannt. Die Hochrechnung regionaler Studien ergab eine<br />
Häufigkeit von 20 000 – 28 000 Amputationen pro Jahr in<br />
Deutschland. Dagegen geht eine Hochrechnung aufgrund<br />
von AOK-Abrechnungsdaten für das Jahr 2001 von 43 544 Am -<br />
putationen aus, dabei knapp 29 000 bei Diabetikern.<br />
Im Rahmen der Betreuung der Diabetiker werden durch die<br />
Fachgesellschaften, z.B. International Working Group on the<br />
Diabetic Foot, die Einrichtung regionaler und überregionaler<br />
Amputationsregister als Basismaßnahme und Voraussetzung<br />
zur Qualitätskontrolle gefordert.<br />
Der Vorstand der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
unterstützt das am 01.01.2005 begonnene Projekt einer Erfassung<br />
der Amputationen in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, die<br />
durch das Zentrum für Gefäßmedizin des Klinikums Südstadt<br />
Rostock und die Klinik für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten<br />
des Klinikums Karlsburg initiiert wurde. Das Ziel ist<br />
die quartalsweise Registrierung aller Amputationen inkl. Revisionsoperationen<br />
in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> mittels OPS-<br />
301-Katalog unter gleichzeitiger Angabe von Hauptdiagnose<br />
und wichtiger Nebendiagnosen nach ICD-10-Kodierung.<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
AUS DER KAMMER / AKTUELLES<br />
In den ersten beiden Quartalen 2005 haben 36 von 40 eingeladenen<br />
Kliniken teilgenommen, in den folgenden zwei Quartalen<br />
bisher nur 12 Kliniken.<br />
Im I. Quartal 2005 erfolgten in den teilnehmenden Einrichtungen<br />
223 Amputationen bzw. Revisionen an einem Amputationsstumpf<br />
(inkl. 15 Amputationen an den Fingern), davon<br />
91 Majoramputationen. Bei Diabetikern erfolgten 138 Amputationen,<br />
davon 55 Major- und 81 Minoramputationen.<br />
Basierend auf diesen Resultaten wäre die folgende Inzidenz<br />
von Amputationen zu erwarten: 14 per 10 5 in der Gesamtbevölkerung,<br />
120 per 10 5 bei den Diabetikern und 6 per 10 5 in der<br />
nichtdiabetischen Population. Daraus ergibt sich ein 20fach<br />
höheres Risiko für Amputationen bei Diabetikern.<br />
Ich danke den Kliniken für Ihre bisherige Teilnahme und<br />
möchte bei allen Einrichtungen um eine weitere Mitarbeit<br />
werben.<br />
Dr. med. JanUwe Hahn, Projektverantwortlicher<br />
DietrichBonhoefferKlinikum, Klinik für Innere Medizin<br />
SalvadorAllendeStr. 30, 17036 Neubrandenburg<br />
Tel.: (0395) 77 54 019, Fax: (0395) 77 52 710<br />
Ausspruch des Präsidenten im FOCUS veröffentlicht<br />
Im FOCUS 14/<strong>2006</strong> ist folgender Ausspruch von Herrn Dr. Crusius unter Sprüche der Woche erschienen:<br />
„Frau Merkel ist auch mit Putin und Bush fertig geworden, da müßte es doch auch locker mit Ulla Schmidt klappen.“<br />
Landesamt für Gesundheit und Soziales<br />
erhält Akkreditierung<br />
Die Abteilung Gesundheit des neuen Landesamtes für Gesundheit<br />
und Soziales (LAGuS) hat sich freiwillig der Prüfung<br />
durch die Staatliche Akkreditierungsstelle Hannover (AKS)<br />
unterzogen. Mit Erfolg: Die Abteilung ist von der AKS für<br />
den Bereich der Krankenhaushygiene akkreditiert worden.<br />
Gleichzeitig wurde die seit 2003 bestehende Akkreditierung<br />
für den Trink- und Badewasserbereich erneuert. Damit ist dem<br />
LAGuS bescheinigt worden, gemäß internationalen Standards<br />
des Qualitätsmanagements zu arbeiten.<br />
Es ist nicht selbstverständlich, daß sich Gesundheitsbereiche<br />
in Landesämtern der externen Überprüfung stellen. Das trifft<br />
insbesondere für Laborbereiche zu, die dazu nicht verpflich-<br />
SEITE 201
AKTUELLES<br />
tet sind. Die erfolgreiche Akkreditierung bestätigt das hohe<br />
Qualitätsniveau, mit dem das Landesamt die amtlichen Trink-<br />
und Badewasseruntersuchungen und die qualifizierte krankenhaushygienische<br />
Überwachung durchführt. Dabei wurde<br />
die Konformität aller Tätigkeiten in den Laboren in Rostock,<br />
Neustrelitz, Greifswald und Schwerin mit den Vorgaben des<br />
Qualitätsmanagements überprüft und als erfüllt bewertet.<br />
Jährlich werden über 10.000 mikrobiologische und 5.000 chemische<br />
Trinkwasserproben untersucht. Während der Badesaison<br />
untersucht das LAGuS von über 500 Badestellen im<br />
Lande 4.000 mikrobiologische und 1.000 chemische Wasserproben.<br />
Gemeinsam mit den Gesundheitsämtern führt das<br />
LAGuS die hygienische Überwachung der Krankenhäuser und<br />
Vorsorge- und Rehabilitationskliniken durch. Für alle im technischen<br />
Kompetenzprofil beantragten Positionen wird für<br />
die Krankenhaushygiene der Kompetenztyp W bestätigt, der<br />
1. Die Pathologie ist die Konstante bei<br />
wechselnden Zentren.<br />
Die Versorgungslandschaft der Bundesrepublik ist mehr und<br />
mehr durch die Bildung von Zentren gekennzeichnet. Brust-<br />
und Darmzentren sind die Vorreiter. Viele weitere organ-<br />
oder krankheitsbezogene Zentren werden folgen. Interdisziplinäres<br />
Denken und Handeln wird in der neuen Landschaft<br />
der Krankenversorgung eine Hauptrolle spielen. In jedem der<br />
Zentren ist die Pathologie als Kernfach vertreten. Sie ist damit<br />
der allen Zentren gemeinsame Kern und so von zentraler<br />
Bedeutung für die dort behandelten Patientinnen und Patienten.<br />
Die Pathologie trägt dem bereits Rechnung durch<br />
ihren Charakter als Querschnittsfach. Aus ihrem inhärent<br />
ganzheitlichen Ansatz heraus entwickelt sie die organspezifischen<br />
Besonderheiten. Die Zentrumsbildung macht insofern<br />
die Bedeutung einer hochentwickelten, kompetenten und<br />
mit den modernsten Methoden arbeitenden Pathologie noch<br />
einmal besonders deutlich.<br />
2. Die Qualitätssicherung erfolgt<br />
durch die Pathologie.<br />
Die Pathologie ist ein Fach, das sich wie kaum ein anderes der<br />
Qualität verschrieben hat. 30 bis 40 % der Institute haben<br />
heute, lange vor der Verpflichtung zur allgemeinen Qualitätssicherung<br />
und weit über diese hinaus, Systeme für Qualitätsmanagement<br />
in ihren Instituten etabliert, die in der Regel<br />
wissenschaftliche Methodenentwicklung und Anwendung<br />
ausweist. Dieser hohe Qualitätsanspruch in der Abteilung<br />
Gesundheit des LAGuS ist ein Garant dafür, daß auch künftig<br />
die Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes im Land<br />
mit hoher Ergebnisqualität erfüllt werden können.<br />
Durch die Akkreditierung des LAGuS wird das Ziel des Landes<br />
unterstützt „Gesundheitsland Nr. 1“ zu werden. <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> verfügt jetzt über eine „qualitätsgeprüfte“ Überwachung<br />
der Trink- und Badewasserqualität und eine qualifizierte<br />
Krankenhaushygiene. Die Akkreditierung ist bei der<br />
Staatlichen Akkreditierungsstelle Hannover unter der Nummer<br />
AKS – PL – 21307 registriert.<br />
(Nach einer Presseerklärung des Landesamtes<br />
für Gesundheit und Soziales)<br />
Kernaussagen des 6. Bundeskongresses<br />
Pathologie, Berlin<br />
nach internationalen und belastbaren Normen extern zertifiziert<br />
oder akkreditiert werden. Diese Anstrengung ist deshalb<br />
notwendig, weil die Pathologie in der Medizin eine zentrale<br />
qualitätssichernde Rolle spielt. Es gibt große Teilgebiete<br />
der Medizin, bei denen die Pathologie zentrales qualitätssicherndes<br />
Element ist. Dieser Rolle wird die Pathologie dadurch<br />
gerecht, daß sie sich selbst in großem Umfang qualitätssichernden<br />
Maßnahmen unterwirft.<br />
3. Die Rolle der Pathologie in der<br />
Krebsfrüherkennung verstärkt sich.<br />
Früherkennung ist ohne die Pathologie kaum möglich. Bei<br />
allen Untersuchungen auf Krebs sind es die Pathologen, die<br />
feststellen können, ob ein Tumor vorliegt oder nicht. Sie ist<br />
zentral an der Früherkennung von Zervixkarzinomen, in der<br />
Darmkrebsvorsorge und dem Mammographie-Screening beteiligt.<br />
Mit diesen neuen oder neu betonten Aufgaben ist die Pathologie<br />
weiter in die öffentliche Wahrnehmung gerückt.<br />
Prof. Dr. med. Werner Schlake<br />
Vorsitzender des Berufsverbandes<br />
Deutscher Pathologen e.V.<br />
(Nach einer Pressemitteilung des Berufsverbandes<br />
Deutscher Pathologen e.V. anläßlich des<br />
6. Bundeskongresses vom 21. – 23.4.<strong>2006</strong> in Berlin)<br />
SEITE 202 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Veranstaltungsinformationen<br />
➞ Wir bitten die Veranstalter um Zusendung der OriginalAnwesenheitslisten von<br />
zertifizierten Veranstaltungen ab Januar <strong>2006</strong>! (innerhalb von zwei Wochen nach der Veranstaltung!)<br />
Bitte beachten!<br />
Die Fortbildung der <strong>Ärztekammer</strong> M-V „Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz nach Röntgenverordnung“<br />
wird vom 18.11.<strong>2006</strong> auf den 11.11.<strong>2006</strong> vorverlegt.<br />
(siehe auch „Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> MV“)<br />
Die im Fortbildungskatalog auf Seite 36 angekündigte 12. Zentrale Fortbildung „Interventionsmöglichkeiten bei Drogenabhängigkeit“<br />
am 01.07.<strong>2006</strong> in Rostock wird verschoben.<br />
Veranstaltungen der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
Medizin und Ethik – Die Suche nach<br />
dem rechten Maß<br />
je 4 P<br />
(insgesamt 16 Stunden – auch einzeln buchbar)<br />
Veranstalter: <strong>Ärztekammer</strong> M-V in Zusammenarbeit<br />
mit der Friedrich-Naumann-Stiftung (Lübeck)<br />
Termine: jeweils 15.00 – 19.00 Uhr<br />
07.06.<strong>2006</strong><br />
Kulturraum, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universität<br />
Rostock, Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Biowissenschaftliche Forschung<br />
Reproduktionsmedizin<br />
Prädiktive genetische Testverfahren –<br />
ethische Aspekte<br />
Das Bild vom Menschen – Leben als Lizenz oder<br />
Leben als Geschenk?<br />
14.06.<strong>2006</strong><br />
Hörsaal, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Universität<br />
Rostock, Schillingallee 35, 18057 Rostock<br />
– Der perfekte Mensch?<br />
– Transplantationsmedizin<br />
– Der (im-)perfekte Mensch<br />
21.06.<strong>2006</strong><br />
Kulturraum, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universität<br />
Rostock, Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Was macht „den Arzt“?<br />
Ethische Aspekte des Lebensendes aus<br />
geriatrischer Sicht<br />
In Würde altern und sterben ...<br />
„Euthanasie“ im NS-Staat und aktuelle Debatte<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. phil. M. Schleker,<br />
Herr ChA Prof. Dr. med. W. Schareck<br />
Gebühr: je 5,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Spezialkurs Röntgen<br />
(Zum Erreichen der Fachkunde Strahlenschutz nach<br />
Röntgenverordnung)<br />
Termin: 08. – 10.06.<strong>2006</strong><br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock<br />
Leitung: Herr OA Dr. med. J.-C. Kröger<br />
Gebühr: 140,00 € (bei Buchung von Grund- und<br />
Spezialkurs - komplett 250,00 €)<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Zum Erreichen der Fachkunde<br />
Rettungsdienst bietet die <strong>Ärztekammer</strong><br />
mit der AGMN den Kompaktkurs<br />
„Arzt im Rettungsdienst“ an 81 P<br />
(Teile A - D, 80 Stunden)<br />
Termin: 14. – 21.06.<strong>2006</strong><br />
Ort: Bildungszentrum des DRK,<br />
Am Bergring 3, 17166 Teterow<br />
Leitung: Frau ChÄ Prof. Dr. med. habil. T. Rosolski<br />
Gebühr: 700,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
RefresherKurse „HerzLungen<br />
Wiederbelebung“<br />
je 9 P<br />
(für niedergelassene Ärzte und deren<br />
Assistenzpersonal, jeweils 09.00 – 16.00 Uhr)<br />
Neu! – 24.06.<strong>2006</strong><br />
Stadtverwaltung Neubrandenburg,<br />
Brandschutz- und Rettungsamt,<br />
Ziegelbergstr. 50, 17033 Neubrandenburg<br />
09.09.<strong>2006</strong><br />
Klinik für Anästhesie, EMAU Greifswald,<br />
Fr.-Loeffler-Str. 23 b, 17475 Greifswald<br />
25.11.<strong>2006</strong><br />
Morada Resort Hotel,<br />
Hafenstr. 2, 18225 Kühlungsborn<br />
Leitung: Frau ChÄ Prof. Dr. med. habil. T. Rosolski<br />
Gebühr: je 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Aktualisierung der Fachkunde<br />
im Strahlenschutz nach Röntgenverordnung<br />
je 4 P<br />
Termine: 24.06.<strong>2006</strong> oder 11.11.<strong>2006</strong>,<br />
jeweils 09.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock<br />
Leitung: Herr OA Dr. med. J.-C. Kröger<br />
Gebühr: je 100,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
StrahlenschutzFachkunde gilt<br />
nicht für alle Zeit – Gestaffelte<br />
Fristen für die Aktualisierung<br />
Strahlenschutz- und Röntgenverordnung schreiben<br />
Erneuerung der Kenntnisse vor<br />
Zeitpunkt des Erwerbs Aktualisierung<br />
der Fachkunde der Fachkunde<br />
nach StrlSchV nach StrlSchV<br />
ab 1990 bis zum 01.08.<strong>2006</strong><br />
Zeitpunkt des Erwerbs Aktualisierung<br />
der Fachkunde der Fachkunde<br />
nach RöV nach RöV<br />
ab 1988 bis zum 01.07.2007<br />
SEITE 204 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
17 P
Impfkurs<br />
(Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V)<br />
Termin: 28.06.<strong>2006</strong>, 14.00 – 21.00 Uhr<br />
Ort: Kreistagssaal im Landratsamt Ludwigslust,<br />
Garnisonsstr. 1, 19288 Ludwigslust<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Anpassungskurs zum Erwerb der<br />
Zusatzbezeichnung „Physikalische<br />
Therapie und Balneologie“ 40 P<br />
(nach der neuen Weiterbildungsordnung)<br />
Termin: 13. – 17.09.<strong>2006</strong><br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. H. Seidlein<br />
Gebühr: 650,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
EKGSeminar<br />
(Fortgeschrittenen-Kurs)<br />
Termin: 04.10.<strong>2006</strong>, 16.00 – 19.30 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. J. Placke,<br />
Internist in eigener Niederlassung<br />
Gebühr: 25,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28 040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Veranstaltungen in unserem<br />
Kammerbereich<br />
Kontinuierliche BalintGruppe<br />
in Stralsund<br />
Termin: jeweils der 1. Freitag im Monat,<br />
14.30 – 18.00 Uhr<br />
Ort: Poliklinik, Krankenhaus „West“,<br />
Psychosoziales Zentrum, Haus 22,<br />
Rostocker Chaussee 70, 18437 Stralsund<br />
Leitung: Herr ChA Dr. med. Dr. jur. M. Gillner<br />
Anmeldung: Hanse-Klinikum, Klinik für Forensische<br />
Psychiatrie, Rostocker Chaussee 70, 18437 Stralsund,<br />
Tel.: (03831) 45 22 00, Fax: (03831) 45 22 05,<br />
E-Mail: m.gillner@klinikum-hst.de<br />
Kontinuierliche BalintGruppe<br />
in Neubrandenburg<br />
Termin: jeweils der 3. Mittwoch im Monat,<br />
17.00 – 20.30 Uhr<br />
Ort: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
8 P<br />
4 P<br />
je 4 P<br />
je 4 P<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
W.-Külz-Str. 13, 17033 Neubrandenburg<br />
Leitung: Herr ChA Dr. med. Dr. jur. M. Gillner<br />
Anmeldung: Hanse-Klinikum,<br />
Klinik für Forensische Psychiatrie,<br />
Rostocker Chaussee 70, 18437 Stralsund,<br />
Tel.: (03831) 45 22 00, Fax: (03831) 45 22 05,<br />
E-Mail: m.gillner@klinikum-hst.de<br />
Gruppenselbsterfahrung<br />
Methode: Gruppenanalyse in Kombination mit<br />
Kommunikativer Bewegungstherapie plus Theorieblock<br />
Gruppendynamik / Gruppenpsychotherapie<br />
Termine: Wochenendblöcke, jeweils Donnerstagabend<br />
bis Sonntagabend<br />
Leitung: Herr ChA Dr. med. T. Fischer, Frau B. Rieckhoff<br />
Ort/Anmeldung: Klinik „Schweriner See“,<br />
Psychosomatische Fachklinik Lübstorf,<br />
Chefarztsekretariat, Am See 4, 19069 Lübstorf,<br />
Tel.: (03867) 9 00-165, Fax: (03867) 9 00-600,<br />
E-Mail: tfischer@ahg.de<br />
Weiterbildung in Psychotherapie –<br />
Gruppenselbsterfahrung<br />
Ab Frühjahr <strong>2006</strong> beginnt im Rahmen der ärztlichen<br />
Weiterbildung „Psychotherapie“ eine neue analytisch<br />
orientierte Gruppenselbsterfahrung. In dieser Gruppe<br />
sind noch Plätze für Ärzte und Psychologen frei.<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider<br />
Ort / Information: Universität Rostock, Klinik für<br />
Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin,<br />
Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider,<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-96 71<br />
Balintgruppenarbeit für<br />
Ärzte aller Fachrichtungen und<br />
Psychologen<br />
Termine: jeden 2. und 4. Dienstag im Monat<br />
Ort: Bergstr. 5, 18107 Elmenhorst<br />
Leitung / Anmeldung: Frau Dr. med. E. Lüdemann,<br />
Bergstr. 5, 18107 Elmenhorst<br />
Tel.: (0381) 7 61-21 38,<br />
(Mo., Mi. und Fr. 12.00 - 13.00 Uhr)<br />
Weiterbildung BalintGruppe<br />
(Psychotherapie) für Ärzte aller<br />
Fachrichtungen und Psychologen<br />
Termin: jeden 2. Mittwoch im Monat, 18.00 Uhr<br />
Ort: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg<br />
Leitung: Frau Dr. med. C. Gold<br />
Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum<br />
Neubrandenburg, Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Külzstr. 13, 17033 Neubrandenburg,<br />
Tel.: (0395) 4 21-00 85<br />
(montags bis freitags 09.00 – 10.00 Uhr) oder<br />
(0395) 7 75-45 02, Fax: (0395) 7 75-45 07<br />
E-Mail: PSY@dbk-nb.de<br />
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Fortbildungen der CarlFriedrich<br />
FlemmingKlinik, HELIOSKliniken<br />
Schwerin – Fortschritte in der<br />
Diagnostik und Therapie psychischer<br />
Erkrankungen (Teil 1) 2 P<br />
Thema: Psychotherapeutische und pharmakologische<br />
Strategien in der Krisenintervention bei<br />
Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />
Termin: 07.06.<strong>2006</strong>, 18.00 – 19.30 Uhr<br />
Ort: Festsaal, Haus 13,<br />
Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
HELIOS-Kliniken Schwerin<br />
Leitung: Herr ChA Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Anmeldung: HELIOS-Kliniken Schwerin,<br />
Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Wismarsche Str. 393 - 397, 19055 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 5 20-32 00<br />
Fortbildungen des Zentrums für<br />
Innere Medizin der HELIOSKliniken<br />
Schwerin<br />
je 1 P<br />
Termine: jeweils mittwochs, 12.30 – 13.00 Uhr<br />
07.06.<strong>2006</strong> Darstellung interessanter Fälle<br />
15.06.<strong>2006</strong> Patho-physiologische Grundlagen der<br />
Rechtsherzkatheterisierung unter<br />
Belastung<br />
21.06.<strong>2006</strong> Was kann die Klinik für psychosomatische<br />
Medizin leisten? (Fallbeispiele)<br />
28.06.<strong>2006</strong> Interdisziplinäre Behandlung der<br />
Pankreatitis<br />
05.07.<strong>2006</strong> Gesundheitsweisen in Ecuador<br />
Ort: kleiner Konferenzraum, Ebene 2,<br />
HELIOS-Kliniken Schwerin<br />
Leitung: Herr ChA Dr. med. H.-J. Ziegelasch<br />
Anmeldung: HELIOS-Kliniken Schwerin,<br />
Stoffwechselabteilung, Sekretariat Frau B. Entrich,<br />
Wismarsche Str. 393 - 397, 19055 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 5 20-44 41, Fax: (0385) 5 20-44 42,<br />
E-Mail: bentrich@schwerin.helios-kliniken.de<br />
Fortbildungen der CarlFriedrich<br />
FlemmingKlinik, HELIOSKliniken<br />
Schwerin<br />
je 2 P<br />
(Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
Termine: jeweils 16.00 – 17.30 Uhr<br />
08.06.<strong>2006</strong> Persönlichkeitsstörungen:<br />
Psychotherapeutische Behandlung<br />
29.06.<strong>2006</strong> Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />
07.09.<strong>2006</strong> Begutachtung (allgemeine Grundlagen)<br />
28.09.<strong>2006</strong> Forensische Begutachtung und<br />
Kriminalprognose<br />
19.10.<strong>2006</strong> Diagnostische Methoden: Standardisierte<br />
Befunderhebung unter Anwendung<br />
von strukturierten klinischen Interviews<br />
09.11.<strong>2006</strong> Anpassungsstörungen – Diagnostik,<br />
Pathogenese und Behandlung<br />
30.11.<strong>2006</strong> Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung:<br />
Diagnostik und Pathogenese<br />
SEITE 205
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
14.12.<strong>2006</strong> Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung:<br />
Moderne Behandlungsmöglichkeiten<br />
Ort: Marmorsaal, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
HELIOS-Kliniken Schwerin<br />
Leitung: Herr ChA Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Anmeldung: HELIOS-Kliniken Schwerin,<br />
Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Wismarsche Str. 393 - 397, 19055 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 5 20-32 00<br />
177. Tagung der Vereinigung der<br />
Nordwestdeutschen Chirurgen e.V.<br />
Termin: 08. – 10.06.<strong>2006</strong><br />
Ort: Yachthafen-Residenz Hohe Düne,<br />
Rostock-Warnemünde<br />
Information: MCN Medizinische Congressorganisation<br />
Nürnberg AG,<br />
Zerzabelshofstr. 29, 90478 Nürnberg,<br />
Tel.: (0911) 3 93-16 24, Fax: (0911) 3 93-16 55,<br />
Internet: http://www.mcn-nuernberg.de,<br />
E-Mail: mcn@mcn-nuernberg.de<br />
27. DermatologenSonnabend –<br />
LaserTherapie in der Dermatologie<br />
Termin: 09. – 10.06.<strong>2006</strong><br />
09.06.<strong>2006</strong> Laserschutzkurs<br />
10.06.<strong>2006</strong> Symposium „Laser-Therapie in der<br />
Dermatologie“<br />
Ort: Courtyard by Marriott Hotel,<br />
Schwaansche Str. 6 (Kröpeliner Str.), 18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. G. Gross<br />
Gebühr: 150,00 € (Laserschutzkurs)<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und<br />
Poliklinik für Dermatologie und Venerologie,<br />
Augustenstr. 80 - 84, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-97 11, Fax: (0381) 4 94-97 02<br />
RügenForum <strong>2006</strong> –<br />
Interdisziplinäre Adiposologie<br />
(3. Philosophisch-medizinisches Wochenende<br />
auf Rügen)<br />
Termin: 09. – 10.06.<strong>2006</strong><br />
Ort: Landgasthof Kiebitzort,<br />
Lieschow 26 a, 18569 Ummanz<br />
Leitung: Herr Dr. med. V. Haberkorn<br />
Anmeldung: Herr Dr. med. V. Haberkorn,<br />
Diabetologische Schwerpunktpraxis,<br />
Stralsunder Str. 16, 18528 Bergen,<br />
Tel.: (03838) 2 21 56, Fax: (03838) 25 71 28,<br />
E-Mail: dr.haberkorn@t-online.de<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
der Klinik und Poliklinik für<br />
Herzchirurgie in Rostock<br />
Termine: montags, jeweils 07.15 – 08.00 Uhr<br />
12.06.<strong>2006</strong> Eingriffsdokumentation im OP<br />
19.06.<strong>2006</strong> Forschung – Update<br />
26.06.<strong>2006</strong> DRG <strong>2006</strong> – Update<br />
je 1 P<br />
Ort: Seminarraum, Klinik und Poliklinik für<br />
Herzchirurgie, Station A, Universität Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. G. Steinhoff<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und<br />
Poliklinik für Herzchirurgie, Sekretariat,<br />
Schillingallee 35, 18057 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-61 00 oder -61 01, Fax: 4 94-61 02<br />
Klinikfortbildung der Klinik Leezen<br />
am Schweriner See<br />
2 P<br />
Thema: Interdisziplinäre schmerztherapeutische<br />
und palliativmedizinische Konferenz<br />
Termin: 14.06.<strong>2006</strong>, 16.15 – 17.45 Uhr<br />
Leitung: Herr Dr. med. E. Hempel<br />
Anmeldung: Klinik Leezen am Schweriner See,<br />
Frau K. Zöllner, Bereich Intensiv-, Notfall-, Schmerz-<br />
und Palliativmedizin, Wittgensteiner Platz 1,<br />
19067 Leezen, Tel.: (03866) 60-0, Fax: 60-171-18 05,<br />
E-Mail: zoellner@klinik-leezen.de<br />
Anwendung von Botulinumtoxin<br />
in der HNOHeilkunde<br />
3 P<br />
Neu! – Termin: 14.06.<strong>2006</strong>, (statt: 03.05.<strong>2006</strong>);<br />
15.00 – 17.00 Uhr<br />
Ort: Seminarraum, Haus 3, Klinik und Poliklinik für<br />
HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie,<br />
Universität Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. T. Just<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und Poliklinik<br />
für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie<br />
„Otto Körner“, Chefarztsekretariat Frau Diederich,<br />
Doberaner Str. 137 - 139, 18057 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-83 01<br />
EndoskopieGrundkurs<br />
(im Rahmen des 45. CAES-Symposiums)<br />
Termin: 14. – 15.06.<strong>2006</strong><br />
Ort: Klinik für Chirurgie, Klinikum Südstadt Rostock<br />
Leitung: Herr OA Dr. med. J. Bernhardt,<br />
Herr OA Dr. med. G. Kähler (Mannheim)<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />
Klinik für Chirurgie, Sekretariat Frau S. Mellendorf,<br />
Südring 81, 18059 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 44 01-44 01, Fax: (0381) 44 01-41 09,<br />
Internet: http://www.CAES<strong>2006</strong>.de,<br />
E-Mail: gastrozentrum@kliniksued-rostock.de<br />
Rauchen – gesellschaftliche oder<br />
private Verantwortung? 6 P<br />
Thema: <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> auf dem Weg<br />
zu „Rauchfreien Krankenhäusern“<br />
Termin: 15.06.<strong>2006</strong>, 10.00 – 15.30 Uhr<br />
Ort: Crowne Plaza Hotel,<br />
Bleicher Ufer 23, 19053 Schwerin<br />
Leitung: Frau Dr. M. Linke, Sozialministerin M-V<br />
Gebühr: 25,00 €<br />
Anmeldung: Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung<br />
M-V (LAKOST), Voßstr. 15 a, 19053 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 7 85-15 60, Fax: (0385) 7 58-94 90,<br />
E-Mail: mraz@lakost-mv.de<br />
Grundausbildung für die Zusatzbezeichnung<br />
Akupunktur und Masterkurse<br />
für das Diplom B je 14 P<br />
Masterkurse:<br />
MK 03 15. – 16.06.<strong>2006</strong><br />
MK 04 17. – 18.06.<strong>2006</strong><br />
Praktikumskurse:<br />
PK 01 22. – 23.06.<strong>2006</strong><br />
PK 02 24. – 25.06.<strong>2006</strong><br />
Grundkurse (Beginn eines neuen Kurssystems):<br />
GK 01 16. – 17.09.<strong>2006</strong><br />
GK 07 05. – 06.10.<strong>2006</strong><br />
GK 08 07. – 08.10.<strong>2006</strong><br />
Sonderkurs:<br />
SK 03. – 04.11.<strong>2006</strong><br />
Supervisionskurs (Fallseminare):<br />
SV 15. – 16.12.<strong>2006</strong><br />
Ort: Akupunkturfortbildungszentrum Kur- und<br />
Ferienhotel „Sanddorn“,<br />
Strandweg 12, 18119 Warnemünde<br />
Leitung: Frau Dr. med. R. Schwanitz<br />
Gebühr: Grundkurse: pro Kurs 140,00 € (Mitglieder<br />
der DGfAN), 180,00 € (Nichtmitglieder);<br />
Masterkurse: pro Kurs 180,00 € (Mitglieder der<br />
DGfAN), 230,00 € (Nichtmitglieder)<br />
Anmeldung: Akupunkturfortbildungszentrum,<br />
Frau Dr. med. R. Schwanitz, Frau Zimmermann und<br />
Frau Gluth, Strandweg 12, 18119 Warnemünde,<br />
Tel.: (0381) 5 43 99-35, Fax: (0381) 5 43 99-88,<br />
E-Mail: ReginaSchwanitz@aol.com<br />
Fort und Weiterbildung in Psychosomatischer<br />
Grundversorgung<br />
zur Abrechnung der Ziffern 850 / 851 im Rahmen<br />
der Kassenärztlichen Versorgung und für die<br />
Kursweiterbildung Allgemeinmedizin anrechenbar –<br />
50 Stunden (25 Doppelstunden)<br />
Block I 15. – 17.06.<strong>2006</strong><br />
Block II 24. – 26.08.<strong>2006</strong><br />
Die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Balintgruppe<br />
ist gewährleistet.<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider<br />
Ort / Anmeldung: Universität Rostock, Klinik für<br />
Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin,<br />
Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider,<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-96 71<br />
7. Rostocker Arthroskopie<br />
LiveKurs „Schulter und<br />
Ellenbogengelenk“<br />
16 P<br />
(Vorträge, Live-OP, Workshop am Humanpräparat)<br />
Neu! - Termin: 16. – 17.06.<strong>2006</strong> (statt: 18. – 19.05.<strong>2006</strong>)<br />
Ort: Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. T. Mittlmeier,<br />
Herr OA Priv.-Doz. Dr. med. habil. M. Witt<br />
Gebühr: ab 320,00 €<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und<br />
Poliklinik für Chirurgie, Abt. Unfall- und Wiederherstellungschirurgie,<br />
Schillingallee 35, 18057 Rostock,<br />
SEITE 206 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Tel.: (0381) 4 94-60 58, Fax: 4 94-60 57, Internet:<br />
http://www-cuk.med.uni-rostock.de/unfallchirurgie,<br />
E-Mail: mathias@wittt@med.uni-rostock.de<br />
Curriculum „Ärztliches<br />
Qualitätsmanagement“<br />
Kursteil C 16. – 18.06.<strong>2006</strong><br />
Arbeit in Qualitätszirkeln<br />
Kursteil D 18. – 20.08.<strong>2006</strong><br />
Qualitätsmodelle<br />
Kursteil E 22. – 24.09.<strong>2006</strong><br />
Zertifizierungssysteme und Umsetzung<br />
Ort: Schwerin (voraussichtlich)<br />
Leitung: Herr Dr. med. G. Viethen<br />
Gebühr: 720,00 €<br />
Anmeldung: Schloß Akademie für Medizin und<br />
Management GmbH, Am Hang 11, 24113 Molfsee /<br />
Kiel, Tel.: (0431) 65 94 99-89, Fax: (0431) 65 99-772,<br />
Internet: http://www.schlossakademie.de,<br />
E-Mail: info@schlossakademie.de<br />
IX. <strong>Mecklenburg</strong>Vorpommerscher<br />
Impftag<br />
8 P<br />
Termin: 17.06.<strong>2006</strong>, 09.30 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Rostock<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />
Anmeldung: Landesamt für Gesundheit und<br />
Soziales M-V, Frau A. Lorenz,<br />
Gertrudenstr. 11, 18057 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 95-53 13, Fax: (0381) 4 95-53 14,<br />
E-Mail: andrea.lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />
Aktuelle epidemiologische<br />
Themen aus der Human und<br />
Veterinärmedizin<br />
Termin: 21.06.<strong>2006</strong><br />
Ort: Park-Hotel Schloß Schlemmin,<br />
Am Schloß 2, 18320 Schlemmin<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann,<br />
Herr Prof. Dr. vet. med. Feldhusen<br />
Gebühr: 10,00 € (ÖGD-Mitglieder und<br />
nichtärztliches Personal), 20,00 € (Nichtmitglieder)<br />
Anmeldung: Landesamt für Gesundheit und<br />
Soziales M-V, Frau A. Lorenz,<br />
Gertrudenstr. 11, 18057 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-53 13, Fax: (0381) 4 94-53 14,<br />
E-Mail: andrea.lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />
Infektiologischmikrobiologische<br />
Fortbildung an der Universität<br />
Rostock<br />
je 2 P<br />
Termine: jeweils 16.00 – 17.30 Uhr<br />
21.06.<strong>2006</strong> HIV-Resistenztestung<br />
20.09.<strong>2006</strong> Dermatophyten<br />
18.10.<strong>2006</strong> Array-Techniken zum Virusnachweis –<br />
Anwendung bei Karzinomen<br />
15.11.<strong>2006</strong> Unerwünschte Wirkungen von<br />
Antibiotika<br />
13.12.<strong>2006</strong> Neue Antibiotika<br />
Ort: Konferenzraum, Klinik für Innere Medizin (KIM),<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
1. Stock, Universität Rostock,<br />
Schillingallee 35, 18057 Rostock<br />
Leitung / Anmeldung: Universität Rostock, Institut<br />
für medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene,<br />
Herrn Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. A. Podbielski,<br />
Sekretariat, Schillingallee 70, 18057 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-59 00, Fax: (0381) 4 94-59 02<br />
Praktischer Kurs der Stimmbeurteilung<br />
und Phonochirurgie<br />
mit Präparierübungen<br />
21 P<br />
Termin: 22. – 24.06.<strong>2006</strong><br />
Ort: Hals-Nasen-Ohrenklinik, EMAU Greifswald<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. T. Nawka<br />
Gebühr: 250,00 € (zzgl. 100,00 € für die<br />
Präparierübungen)<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald, Hals-Nasen-<br />
Ohrenklinik, Sekretariat Frau Erdmann,<br />
W.-Rathenau-Str. 43 - 45, 17475 Greifswald,<br />
Tel.: (0381) 4 94-62 02, (begrenzte Teilnehmerzahl),<br />
Internet: http://www.medizin.uni-greifswald.de/<br />
hno/hno_weiterb.html,<br />
E-Mail: hnosekr@uni-greifswald.de<br />
Sonographie der Haltungs und<br />
Bewegungsorgane – Bad Doberaner<br />
Ultraschallkurse des Bewegungsapparates<br />
und Rostocker Ultraschallkurse<br />
der Säuglingshüfte<br />
(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)<br />
23. – 24.06.<strong>2006</strong> Aufbaukurs<br />
16 P<br />
Bewegungsapparat<br />
(Bad Doberan)<br />
01. – 02.12.<strong>2006</strong> Abschlußkurs 13 P<br />
Säuglingshüfte<br />
(Rostock)<br />
08. – 09.12.<strong>2006</strong> Abschlußkurs 13 P<br />
Bewegungsapparat<br />
(Bad Doberan)<br />
Leitung: Herr Dr. med. A. Hensel,<br />
Frau Dr. med. R. Kolp, Herr ChA Dr. med. P. Kupatz<br />
Ort: Rostock – Gemeinschaftspraxis<br />
Dres. Kolp / Manecke,<br />
Wismarsche Str. 32, 18057 Rostock / Bad Doberan –<br />
Rehabilitationsklinik „Moorbad“ Bad Doberan<br />
Gebühr: je 200,00 €<br />
Anmeldung: Rehabilitationsklinik „Moorbad“<br />
Bad Doberan, Herrn ChA Dr. med. P. Kupatz, Ärztlicher<br />
Direktor, Schwaaner Chaussee 2, 18209 Bad Doberan,<br />
Tel.: (038203) 93-604, Fax: (038203) 93-650,<br />
E-Mail: kupatz@moorbad-doberan.de<br />
1. Greifswalder sexual<br />
medizinisches Symposium<br />
Thema: Sexualstörungen – Ein Randphänomen<br />
unserer Zeit?<br />
Termin: 24.06.<strong>2006</strong>, 10.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal Nord, Neues Klinikum, EMAU Greifswald<br />
Leitung: Herr OA Dr. med. D. Rösing<br />
Gebühr: 25,00 €<br />
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
7 P<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik und Poliklinik<br />
für Urologie, Sekretariat Frau Lemm, Fleischmannstr.<br />
42, 17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86 59 79,<br />
Fax: 86 59 78, E-Mail: roesing@uni-greifswald.de<br />
Immunologie in der<br />
Inneren Medizin<br />
Gemeinsame Fortbildungsveranstaltung des Vereins<br />
der Diabetologen M-V e.V.<br />
Termin: 24.06.<strong>2006</strong>, 09.00 – 16.30 Uhr<br />
Ort: Crowne Plaza Hotel,<br />
Bleicher Ufer 23, 19053 Schwerin<br />
Leitung: Herr ChA Dr. med. H.-J. Ziegelasch<br />
Anmeldung: HELIOS-Kliniken Schwerin,<br />
Stoffwechselabteilung, Sekretariat Frau B. Entrich,<br />
Wismarsche Str. 393 - 397, 19055 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 5 20-44 41, Fax: (0385) 5 20-44 42,<br />
E-Mail: bentrich@schwerin.helios-kliniken.de<br />
Expositionsverfahren bei<br />
Zwangserkrankungen<br />
Termin: 30.06.<strong>2006</strong>, 13.30 – 17.00 Uhr<br />
Vortrag 13.30 – 14.30 Uhr<br />
Workshop 15.00 – ca. 17.00 Uhr<br />
Ort: Aula der Fachklinik Waren<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Gebühr: 25,00 € für den Workshop<br />
Anmeldung: Fachklinik Waren, Zentrum für psychosomatische<br />
Rehabilitation und Verhaltensmedizin,<br />
Chefarztsekretariat,<br />
Auf dem Nesselberg 5, 17192 Waren (Müritz),<br />
Tel.: (03991) 63 54 20, Fax: (03991) 63 54 26,<br />
E-Mail: bulrich@ahg.de<br />
Balintgruppe<br />
07. – 08.07.<strong>2006</strong><br />
25. – 27.08.<strong>2006</strong><br />
24. – 25.11.<strong>2006</strong><br />
Ort: Haus 39 (2. Etage - Musiktherapieraum),<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
HELIOS-Kliniken Schwerin<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks,<br />
Frau Dr. med. H. Otten (Wienhausen)<br />
Anmeldung: HELIOS-Kliniken Schwerin,<br />
Carl-Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie, Herr H. Przibylla,<br />
Wismarsche Str. 393 - 397, 19055 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 5 20-57 60, Fax: (0385) 5 20- 34 14<br />
Weiterbildung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />
Chirotherapie für Ärzte<br />
–<br />
–<br />
–<br />
Extremitätenkurs Ä 1 (60 UE)<br />
16. – 22.09.<strong>2006</strong> in Zinnowitz<br />
Manuelle Medizin bei Schmerz-<br />
syndromen der Becken-Lenden-Hüft-<br />
Region Ä 2a fakultativ (40 UE)<br />
01. – 05.09.<strong>2006</strong> in Zinnowitz<br />
Wirbelsäulenmanipulationskurs Ä 3<br />
(60 UE)<br />
27.11. – 03.12.<strong>2006</strong> in Zinnowitz<br />
8 P<br />
4 P<br />
12 P<br />
16 P<br />
12 P<br />
60 P<br />
40 P<br />
60 P<br />
SEITE 207
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
– Sonderkurs S 1 für Ärzte und<br />
Physiotherapeuten (ohne vorausgesetzte<br />
abgeschlossene Weiterbildung<br />
Manuelle Therapie) – Triggerpunkterkennung<br />
und Triggerpunktbeeinflussung<br />
27. – 31.08.<strong>2006</strong> in Zinnowitz 40 P<br />
– Sonderkurs S 4 für Ärzte und Physiotherapeuten<br />
(mit Voraussetzung der<br />
abgeschlossenen Weiterbildung Manuelle<br />
Medizin / Manuelle Therapie) –Manuelle<br />
Medizin in Verbindung zu angrenzenden<br />
Techniken inkl. osteopathische Techniken<br />
08. – 09.07.<strong>2006</strong> in Zinnowitz 14 P<br />
(Positionierungstechniken an<br />
Extremitäten und Schädel)<br />
26. – 27.08.<strong>2006</strong> in Zinnowitz 14 P<br />
(Manualmedizinische und osteopathische<br />
Behandlung inkl. viszeraler<br />
Zusammenhänge bei Schmerzen der<br />
lumbopelvinen Region)<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. J. Buchmann /<br />
Herr OA Dr. med. J. Buchmann /<br />
Herr OA Dr. med. W. Kolp / Herr B. Schulze<br />
Anmeldung: Deutsche Gesellschaft für<br />
Manuelle Medizin, Ärzteseminar Berlin (ÄMM) e.V.,<br />
Sekretariat, Frankfurter Allee 263, 10317 Berlin,<br />
Tel.: (030) 5 22 79-440, Fax: (030) 5 22 79-442,<br />
E-Mail: AEMM.Berlin@t-online.de<br />
3. Sommersymposium: Was gibt es<br />
Neues in der Gynäkoonkologie?<br />
(interaktiver Workshop – Kasuistiken)<br />
Termin: 26.08.<strong>2006</strong>, 10.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Strandhotel Fischland,<br />
Ernst-Moritz-Arndt-Str. 6, 18347 Dierhagen<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. B. Gerber<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />
Universitäts-Frauenklinik, Sekretariat Frau U. Rose,<br />
Südring 81, 18059 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 44 01-45 00, Fax: (0381) 44 01-45 99,<br />
Internet: http://www.kliniksued-rostock.de<br />
4. HanseSymposium<br />
„Depression“<br />
Termin: 26.08.<strong>2006</strong>, 09.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Hotel Neptun,<br />
Seestr. 19, 18119 Rostock-Warnemünde<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. S. Herpertz<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und<br />
Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94 95 07<br />
10. ElleSommersporttage <strong>2006</strong><br />
8 P<br />
Thema: Sportmedizinische Weiterbildung – Segeln,<br />
Surfen, Tennis, Golf, Tauchmedizin, Sporttraumatologie<br />
(18 Stunden: Sportmedizin, 54 Stunden: Leibesübungen)<br />
Termin: 26.08. – 03.09.<strong>2006</strong><br />
Ort: Müritz-Hotel, Am Seeblick 2, 17192 Klink<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. R. Venbrocks,<br />
Herr Dr. med. S. Pietsch, Herr Dr. med. S. Mohr<br />
Anmeldung: Friedrich-Schiller-Universität Jena,<br />
Klinik für Orthopädie, Herr Dr. med. S. Mohr, Klosterlausnitzer<br />
Str. 81, 07607 Eisenberg, Tel.: (036691) 80<br />
24. Operationskurs zur funktionellästhetischen<br />
Nasenchirurgie 24 P<br />
Termin: 30.08. – 02.09.<strong>2006</strong><br />
Ort: Hörsaal, Hals-Nasen-Ohrenklinik, EMAU Greifswald,<br />
W.-Rathenau-Str. 43 - 45, 17475 Greifswald /<br />
Präpariersaal, Anatomisches Institut, EMAU Greifswald,<br />
Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. G. Mlynski<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald, Hals-Nasen-<br />
Ohrenklinik, Sekretariat Frau Erdmann,<br />
W.-Rathenau-Str. 43 - 45, 17475 Greifswald,<br />
Tel.: (0381) 4 94-62 02, (begrenzte Teilnehmerzahl),<br />
Internet: http://www.medizin.uni-greifswald.de/hno/<br />
hno_weiterb.html, E-Mail: hnosekr@uni-greifswald.de<br />
4. Operationskurs mit Präparierkurs<br />
zur endoskopischen Anatomie der<br />
Nasennebenhöhlen<br />
25 P<br />
Termin: 03. – 06.09.<strong>2006</strong><br />
Ort: Hals-Nasen-Ohrenklinik, EMAU Greifswald<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. W. Hosemann<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald, Hals-Nasen-<br />
Ohrenklinik, Sekretariat Frau Erdmann,<br />
W.-Rathenau-Str. 43 - 45, 17475 Greifswald,<br />
Tel.: (0381) 4 94-62 02, (begrenzte Teilnehmerzahl),<br />
Internet: http://www.medizin.uni-greifswald.de/hno/<br />
hno_weiterb.html, E-Mail: hnosekr@uni-greifswald.de<br />
Workshop „Anatomie und<br />
Schmerz“ – Lendenwirbelsäule<br />
und Abdomen<br />
20 P<br />
Termin: 07. – 09.09.<strong>2006</strong><br />
Ort: Institut für Anatomie, EMAU Greifswald,<br />
Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. K. Endlich,<br />
Herr Dr. med. U. Preuße (Essen)<br />
Gebühr: 180,00 € (Mitglieder DGSS),<br />
230,00 € (Nichtmitglieder DGSS)<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald, Institut für Anatomie,<br />
Sekretariat Frau Erdmann, Fr.-Loeffler-Str. 23 c,<br />
17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86 53 01,<br />
Fax: 86 53 02, E-Mail: dr.preusse@ruhr-west.de<br />
Neubrandenburger Symposium<br />
„Palliativmedizin“<br />
(ausgewählte Themen in der Palliativmedizin)<br />
Termin: 09.09.<strong>2006</strong>, 09.30 – 14.00 Uhr<br />
Ort: Konferenzraum, Bethesda-Klinik,<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg<br />
Leitung: Herr OA Dr. med. A. Goepel,<br />
Herr OMR Dr. med. habil. W.-D. Pietruschka<br />
Gebühr: keine<br />
Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
Klinik für Innere Medizin II, Sekretariat Frau Drigalla,<br />
S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />
Tel.: (0395) 7 75-43 06<br />
Komorbide psychische Störungen<br />
bei pathologischem Glücksspiel –<br />
Auswirkungen auf Krankheitsverlauf<br />
und Therapie<br />
2 P<br />
Termin: 13.09.<strong>2006</strong>, 14.30 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Raum 163, Klinik „Schweriner See“, Lübstorf<br />
Leitung: Herr ChA Dr. med. T. Rottschäfer,<br />
Herr Dipl.-Psych V. Premper<br />
Anmeldung: Psychosomatische Fachklinik Lübstorf,<br />
Klinik „Schweriner See“, Chefarztsekretariat,<br />
Am See 4, 19069 Lübstorf, Tel.: (03867) 90 01 65<br />
Infektionsepidemiologie /<br />
Krankenhaushygiene<br />
Termin: 20.09.<strong>2006</strong>, 09.30 – 15.30 Uhr<br />
Ort: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und<br />
Rechtspflege Güstrow<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann,<br />
Herr Dr. med. P. Kober<br />
Gebühr: 10,00 € (ÖGD-Mitglieder und nichtärztliches<br />
Personal), 20,00 € (Nichtmitglieder)<br />
Information: Landesamt für Gesundheit und Soziales<br />
M-V, Außenstelle, Frau G. Lorenz, Schloßstr. 8,<br />
17235 Neustrelitz, Tel.: (03981) 27 21 07, Fax: 20 45 45,<br />
E-Mail: gerlinde.lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />
Mundschleimhautläsionen,<br />
Präkanzerosen und Tumoren im<br />
Mund, Kiefer und Gesichtsbereich<br />
– Eine interdisziplinäre Herausforderung<br />
für den Hausarzt,<br />
Zahnarzt und MKGChirurgen<br />
Termine: 27.09.<strong>2006</strong>, 14.00 – 19.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, Zentrum für Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde, Rotgerberstr. 8, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. W. Sümnig<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik und Poliklinik<br />
für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische<br />
Operationen, Sekretariat Frau U. Gotthardt,<br />
Rotgerberstr. 8, 17475 Greifswald,<br />
Tel.: (03834) 86 71 80, Fax: (03834) 86 71 31<br />
Veranstaltung in anderen<br />
Kammerbereichen<br />
12. Arbeitstagung der Deutschen<br />
Gesellschaft für ärztliche Hypnose<br />
und autogenes Training mit Festprogramm<br />
zum 50jährigen Bestehen der Fachgesellschaft<br />
Thema: Akute Interventionsmöglichkeiten und<br />
Kurzzeitinterventionen mit Hypnose<br />
Termin: 16. – 18. 06.<strong>2006</strong><br />
Ort: Berghotel Vogelherd, Blankenburg/Harz<br />
Gebühr: 124,00 €<br />
Anmeldung: Tagungsbüro der DGÄHAT,<br />
c/o Sophie von Stockhausen, 23827 Wensin,<br />
Tel.: (04559) 1349, E-Mail: tagung@dgaehat.de,<br />
Internet: www.dgaehat.de<br />
SEITE 208 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
5 P
Öffentliche Ausschreibung<br />
von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 4 SGB V<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
DIE KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG TEILT MIT<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme<br />
durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.<br />
Planungsbereich / Fachrichtung Übergabetermin Bewerbungsfrist Ausschreibungsnummer<br />
Rostock<br />
Allgemeinmedizin 1. Januar 2007 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 07/02/06<br />
Allgemeinmedizin 1. Januar 2007 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 01/03/06<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 15/02/06/2<br />
Allgemeinmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 13/12/05<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe 15. Januar 2007 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 25/04/06<br />
Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 03/01/06/2<br />
Schwerin / Wismar / Nordwestmecklenburg<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 11/08/05<br />
Innere Medizin nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 22/10/04/2<br />
Psychologische Psychotherapie nächstmöglich 15. Juli <strong>2006</strong> 11/05/06<br />
Schwerin<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 07/12/05<br />
Allgemeinmedizin 1. Januar 2007 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 18/04/06<br />
Neubrandenburg / <strong>Mecklenburg</strong>Strelitz<br />
Nervenheilkunde nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 01/01/06<br />
Bad Doberan<br />
Nervenheilkunde 1. Juli 2007 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 21/03/06<br />
Demmin<br />
Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 30/12/05<br />
Nervenheilkunde 1. Januar 2007 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 23/03/06<br />
HNO-Heilkunde 1. Juli <strong>2006</strong> 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 28/09/05<br />
Stralsund / Nordvorpommern<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe 1. Januar 2007 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 11/01/06<br />
Müritz<br />
Kinder- und Jugendmedizin 1. Juli <strong>2006</strong> 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 22/11/05<br />
Rügen<br />
Chirurgie 1. Juli <strong>2006</strong> 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 27/12/05<br />
Auf Antrag der Kommunen werden folgende Vertragsarztsitze öffentlich ausgeschrieben:<br />
Stadt Demmin<br />
Augenheilkunde 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 15/08/05<br />
Stadt Bützow<br />
Augenheilkunde 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong> 10/11/05<br />
Die Praxisgründungen sollten zum nächstmöglichen Termin erfolgen.<br />
Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym. Nähere Auskünfte erteilt die Abteilung Sicherstellung, Kassenärztliche<br />
Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Tel.: (0385) 7 43 13 63. Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer<br />
an die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.<br />
Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:<br />
• Auszug aus dem Arztregister; • Lebenslauf;<br />
• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister • polizeiliches Führungszeugnis im Original<br />
ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;<br />
SEITE 209
RECHT<br />
Behandlungsfehler aus der Praxis der<br />
Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />
Heute: Fehlerhafte diätetische Einstellung bei Mangelernährungszustand<br />
Kasuistik:<br />
Eine zum Behandlungszeitpunkt 27jährige Frau suchte wegen<br />
ihrer Ernährungsprobleme die Praxis eines Arztes für Allgemein-<br />
und Umweltmedizin auf. An anamnestischen Daten<br />
waren bekannt: Magersucht seit der Kindheit, frühe Bulämie,<br />
langfristiger, vermutlich aber nicht mehr aktueller Kokainkonsum.<br />
Eine gastroenterologische Abklärung des jetzt vorliegenden<br />
Mangelernährungszustandes war vor Beginn der<br />
hier zu beurteilenden Behandlung nicht erfolgt. Es bestanden<br />
bereits Erfahrungen mit alternativen Behandlungsverfahren.<br />
Aufgrund bekannter Daten war vor Behandlungsbeginn<br />
von folgenden Diagnosen auszugehen: Psychovegetative<br />
Dystonie mit über Jahre protrahiertem Verlauf, getriggert<br />
durch pathologisch empfundenen Kokainrausch, mangelhafte<br />
Ernährungssituation, keine erkennbaren organpathologischen<br />
Veränderungen.<br />
Der behandelnde Arzt stellte folgende Symptome fest: „Allgemeine<br />
Schwäche bei Gewichtsverlust, mnestische Defizite,<br />
Störungen des Sensoriums, Geräusche und Schmerzen im Ohr<br />
und im Kopfbereich. Nach Durchführung einer Diagnose im<br />
Rahmen der biokybernetischen Naturheilmedizin ordnete<br />
der Arzt das Krankheitsgeschehen in ein Leaky Gut Syndrome<br />
(Gastroenteritis, Zöliakie, „kranker Darm“) und eine MCS-Umweltkrankheit<br />
(„Vielfach-Chemikalienunverträglichkeit“) ein.<br />
Auf der Basis wurden insbesondere festgestellt: Zinkmangel,<br />
Störung der Darmflora, neurotoxische Belastungen im Bereich<br />
des zentralen und peripheren Nervensystems, Schädigung<br />
von Intestinaltrakt, Leber und Endokrinum durch Wohngifte,<br />
Parasiten, Nahrungsmittelunverträglichkeit (ohne nähere<br />
Definition). Als Behandlung wurden eine Resonanztherapie<br />
„Parasiten“ (9/99) und eine Resonanztherapie „Polio/Wohngifte“<br />
(10/99) durchgeführt, verbunden mit einer drastischen<br />
Ernährungsumstellung („Nahrungskorrektur“), die im einzelnen<br />
jedoch nicht näher bezeichnet wird.<br />
Unter dieser Therapie kam es nach etwa vier Wochen zu einer<br />
Verschlechterung der Symptomatik mit allgemeiner Schwäche<br />
und Erschöpfungszuständen, Frieren, Haarausfall, Kopfhautekzem,<br />
Parodontose. Diese Symptome nahmen mit Fortsetzung<br />
der Therapie zu, so daß die Patientin nach über drei<br />
Monaten die Behandlung abbrach. Der weiterbehandelnde<br />
Arzt verordnete entsprechend den laborchemisch bestätigten<br />
Defiziten eiweißreiche Kost und hochdosiert Mineralpräparate.<br />
Dadurch trat eine Besserung der Symptomatik ein.<br />
Die Patientin wirft dem erstbehandelnden Arzt vor,<br />
mit seinem Behandlungskonzept auf die Mangelsymptome<br />
falsch reagiert zu haben, wodurch weitere Gesundheitsschäden<br />
verursacht worden seien. Auch sei<br />
sie über die möglichen Folgen der naturheilkundlichen<br />
Therapie nicht ausreichend informiert worden.<br />
Der in Anspruch genommene Arzt begründete in seiner Stellungnahme<br />
zum Behandlungsvorgang seine Maßnahmen auf<br />
der Grundlage naturheilkundlicher Prinzipien. Dem „Schulmediziner<br />
würden seine naturheilkundlichen Techniken und die<br />
Interpretation der Krankheitsphänomene befremdlich erscheinen“.<br />
Die im Laufe der Behandlung eingetretene Verschlechterung<br />
wird als sogenannte „Erstverschlimmerung“<br />
positiv interpretiert.<br />
Aus dem Gutachten:<br />
In dem von der Schlichtungsstelle angeforderten gastroenterologischen<br />
Gutachten wird der Behandlungsverlauf anhand<br />
der Behandlungsunterlagen des Arztes noch einmal nachvollzogen.<br />
In der Beurteilung der im einzelnen getroffenen<br />
Entscheidungen und Maßnahmen kommt der Gutachter zu<br />
folgenden Wertungen:<br />
Die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen<br />
mögen im Kontext naturheilkundlicher Verfahren begründet<br />
gewesen sein, aus der Sicht des medizinisch<br />
wissenschaftlichen Erfahrungsstandes seien sie aber<br />
nicht nachvollziehbar. Die Diagnose einer Gastroenteritis,<br />
einer Zöliakie sowie eines kranken Darmes ohne Endoskopie<br />
des Intestinaltraktes mit Probeexzision bei klinisch fehlendem<br />
gastroenterologischen Symptomen erscheine fragwürdig.<br />
Der angenommene Zinkmangel und die Homeostasestörung<br />
– Befunde, die letztlich den Verdacht auf eine mangelhafte<br />
Ernährungssituation begründen – mit der Einleitung<br />
einer drastischen Ernährungsumstellung ohne Ergänzungspräparate<br />
zu therapieren, sei nicht sach- und fachgerecht, da<br />
sich hierdurch die Gesamtsituation noch verschlimmern<br />
mußte. Die unter der empfohlenen drastischen Ernährungsumstellung<br />
aufgetretene Symptomatik, die der behandelnde<br />
Arzt als therapeutisch angestrebten Prozeß der sogenannten<br />
Erstverschlimmerung interpretiert hat, zeige aus Sicht der<br />
wissenschaftlichen Medizin das Bild eines Mangelzustandes.<br />
Dementsprechend sei die Fortsetzung der drastischen Ernährungsumstellung<br />
eine nicht fachgerechte Therapieform. Wenn<br />
SEITE 210 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
die bereits bei der Erstvorstellung vorliegende eingeschränkte<br />
Ernährungssituation als solche erfaßt und bewertet worden<br />
wäre, hätte man die, die Mangelsituation mit Sicherheit<br />
verstärkende restriktive Diät unterlassen müssen. Als Folgen<br />
der fehlerhaften Behandlung werden der weitere Gewichtsverlust,<br />
der Schwächezustand, der massive Haarausfall und<br />
die zunehmende Parodontose gesehen.<br />
Die Schlichtungsstelle schloß sich der Meinung des Gutachters<br />
an. Bei bereits vorliegendem Ernährungsmangelzustand<br />
mußte der Arzt davon ausgehen, daß durch seine strenge<br />
einseitige Diät vorbestehende<br />
Mangelzustände verstärkt und<br />
neue hinzukommen würden, die<br />
zu Gesundheitsschäden der Patientin<br />
führten. Selbst wenn der<br />
Arzt ausführt, daß er von einem<br />
anderen Denkansatz als dem<br />
der wissenschaftlichen Medizin<br />
ausgehe, so hatte er in besonderem<br />
Maße darauf zu achten,<br />
daß der Patientin durch seine<br />
der wissenschaftlichen Medizin<br />
nicht entsprechenden Behandlungskonzepte<br />
kein Schaden entstehen<br />
dürfe. Wenn er in seiner<br />
Stellungnahme einräumt, daß<br />
die Patientin bereits ausgeprägte<br />
Ernährungsmangelphänome<br />
ne offenbarte, bevor sie zu ihm<br />
kam, dann ist die Verordnung<br />
einer diesen Mangel noch verstärkenden<br />
einseitigen Diät als<br />
Behandlungsfehler zu bewerten.<br />
Die im Gutachten bezeichneten<br />
Folgen des Behandlungsfehlers<br />
waren zu bestätigen,<br />
jedoch unter Berücksichtigung<br />
der Tatsache, daß die Patientin<br />
bereits mit einem selbstverschuldetenErnährungsmangelzustand<br />
in Behandlung trat. Daher<br />
waren die Schadenersatzansprüche<br />
nur auf die unter<br />
der Behandlung eingetretene<br />
Verschlechterung des Gesundheitszustandes<br />
zu beziehen.<br />
Allerdings legt die Schlichtungsstelle<br />
Wert auf die Feststellung,<br />
daß diese Kasuistik nicht als generelle<br />
Kritik an der naturheilkundlichen<br />
Medizin zu verstehen<br />
ist. Im vorliegenden Einzel-<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
RECHT<br />
fall waren vielmehr die Behandlungsmaßnahmen eines approbierten<br />
Arztes zu prüfen. Diese waren, unabhängig davon,<br />
auf welcher Grundlage sie getroffen wurden, im Hinblick<br />
auf die von vorn herein zu erwartenden und auch eingetretenen<br />
Schäden als fehlerhaft zu beurteilen.<br />
Verfasser:<br />
Dr. med. Herbert Pröpper, Ärztliches Mitglied der<br />
Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen<br />
HansBöcklerAllee 3, 30173 Hannover<br />
SEITE 211
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Für Sie gelesen<br />
Fallstricke und Fehlerquellen<br />
in der Dermatologie<br />
Hrsg.: FrankM. Köhn und Johannes Ring<br />
1. Auflage, Springer Verlag Wien , New York 2004<br />
339 Seiten, 117 Abb., € 150,00, ISBN 3211838171<br />
Anliegen des Buches ist es, eine Lücke in der dermatologischen<br />
Fachliteratur zu schließen, indem es auf häufige Fehler in der<br />
Diagnostik und Therapie hinwiesen will.<br />
Die beiden Herausgeber haben weitere 33 Autoren, davon 24<br />
ebenfalls aus der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie<br />
der Technischen Universität München, für die 19 Kapitel<br />
des Buches herangezogen. Jedem Kapitel ist ein unterschiedlich<br />
umfangreiches Literaturverzeichnis nachgestellt. Das Buch<br />
ist zudem mit guten instruktiven Farbabbildungen versehen.<br />
Wie bei vielen Autoren auch zu erwarten, wird die Fokussierung<br />
auf die „Fallstricke und Fehlerquellen“ sehr unterschiedlich gehandhabt.<br />
So wird z.B. das kurz gefaßte Kapitel der Bakteriologie<br />
dem Anliegen des Buches in seiner Didaktik am besten gerecht,<br />
während andere Kapitel wie etwa das Kapitel „Häufige parasitäre<br />
Erkrankungen“ lehrbuchmäßig bekannte klinische Bilder,<br />
Diagnostik und Therapie sehr weitläufig abhandelt.<br />
Auch die „Phlebologische Diagnostik und Therapie“ sowie das<br />
Kapitel „Phototestungen, Balneophototherapie, Phototherapie“<br />
trägt lehrbuchartigen Charakter. Im Kapitel „Dermatologische<br />
Mykologie“, in dem drei Mykosen beschrieben werden,<br />
sind zahlreiche die Therapie betreffende Tabellen zu umfangreich<br />
geraten. Demgegenüber hätte man sich das Kapitel<br />
„Topische und systemische Therapie“ ausführlicher gewünscht.<br />
Im Kapitel „Onkologische Dermatologie“ nimmt erwartungsgemäß<br />
das maligne Melanom in Diagnostik und Therapie den<br />
größten Raum ein, wobei erfreulicherweise auch psychosoziale<br />
Aspekte mit ihren Fallstricken Beachtung finden.<br />
Besonders hervorzuheben ist das Kapitel „Operative Dermatologie“,<br />
das neben Op-Indikationen, Anästhesiemethoden auch<br />
die verschiedenen von Dermatologen geübten Op-Verfahren in<br />
Text und Foto mit ihren möglichen Fallstricken darstellt. Andere<br />
Krankheitsgruppen in denen Fallstricke und Fehlerquellen verborgen<br />
sein können, wie z. B. Urticaria und blasenbildende<br />
Dermatosen, werden in der Publikation nicht besprochen.<br />
Trotz dieser kritischen Anmerkungen ist das Buch sowohl<br />
dem in der Klinik als auch in der Niederlassung tätigen Dermatologen<br />
zu empfehlen, da es eine Entscheidungshilfe für<br />
bestimmte Fragestellungen und eine Möglichkeit der vertiefenden<br />
Rekapitulation von diagnostischen und therapeutischen<br />
Vorgehensweisen darstellt.<br />
Prof. Regina Zimmermann, Rostock<br />
Lehrbuch Hebammenfertigkeiten<br />
Ruth Johnson und Wendy Taylor<br />
Aus dem Englischen übersetzt von Elisabeth Brock<br />
Deutschsprachige Ausgabe herausgegeben von Eva Cignacco<br />
und bearbeitet von Katja Stahl und Lisa Fankhauser.<br />
Mit einem Beitrag zum Fertigkeitenunterricht von<br />
Patrick Muijsers<br />
1. Auflage, Verlag Hans Huber Bern,<br />
Göttingen, Toronto, Seattle 2005<br />
342 Seiten, 110 Abb., 20 Tab., geb., € 49,95<br />
ISBN 3456841205<br />
Die meisten werdenden Mütter<br />
schätzen die praktischen<br />
Erfahrungen der Hebammen<br />
und ihr sensibles Gespür. Hebammen<br />
sind gut ausgebildete<br />
Fachfrauen. Praktische Fertigkeiten<br />
sind dabei ein wesentlicher<br />
und wichtiger Bestandteil<br />
ihrer beruflichen Tätigkeit.<br />
Leider findet aber nur selten<br />
diese „alltägliche“ praktische<br />
Tätigkeit auch Eingang in Fachbüchern.<br />
Hier liegt nun ein Buch vor, das diese praktischen Fertigkeiten<br />
den Hebammen auf angemessene Weise erläutert.<br />
Die Techniken sind präzise beschrieben und mit klaren Abbildungen<br />
versehen. Jedes Kapitel beginnt mit einer Einführung<br />
und – falls erforderlich – mit einer Definition des<br />
Themas. Dabei werden physiologische und pflegerische Aspekte,<br />
die für die schwangere oder gebärende Frau, die<br />
Wöchnerin oder das Kind spezifisch sind, hervorgehoben.<br />
Wenn es thematisch erforderlich ist, wird auf den Hintergrund<br />
eingegangen und – sofern vorhanden – die Evidenz<br />
zitiert. Dann wird das Verfahren im Detail dargestellt. Jeder<br />
Teil endet mit einer Zusammenfassung.<br />
Die Leserschaft kann ihren Wissensstand anhand der Übungen<br />
zum Schluß eines jeden Kapitels selbst überprüfen.<br />
Das Buch ist umfassend angelegt und kann Hebammenschülerinnen<br />
und Hebammen, die bestimmte Techniken erlernen<br />
oder ihr Können auffrischen wollen, empfohlen werden.<br />
Auch Hebammen stehen in der Pflicht, immer auf dem neuesten<br />
Stand des Wissens zu sein! Aber auch Facharztkandidaten<br />
sollten sich praktische geburtshilfliche Fertigkeiten aneignen.<br />
So wird ein wichtiger Beitrag zur Betreuungssicherheit der<br />
Frauen während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett<br />
geleistet.<br />
Prof. H. H. Büttner, Wismar<br />
SEITE 212 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Medizin im historischen Wien<br />
Von Anatomen bis zu Zahnbrechern<br />
Wolfgang Regal, Michael Nanut<br />
Springer Wien New York 2005<br />
Broschiert, € 19,95, ISBN 3211239375<br />
Zwei Anästhesisten und Intensivmediziner<br />
aus Wien haben<br />
sich auf „Spurensuche im Alten<br />
Medizinischen Wien“ begeben.<br />
Nach Einzelbeiträgen<br />
in „Ärzte Woche“ ist nun ein<br />
hoch interessantes, eindrucksvoll<br />
bebildertes, schönes kleines<br />
Buch erschienen.<br />
Mit der Beschreibung der großen<br />
Anzahl medizinhistorischer<br />
Museen und Sammlungen in<br />
Wien wird zugleich eine lebendige<br />
Geschichte über viele<br />
berühmte Ärzte Wiens vermittelt.<br />
Und nicht nur das. Es ist die Geschichte der Entwicklung<br />
der Medizin des 18. und 19. Jahrhunderts, mit vielen<br />
Hinweisen auf unsere jetzige Zeit.<br />
Der Leser erfährt viel über die Entstehung der Museen und<br />
Gedenkstätten in ihrem historischen Ambiente. Es ist erstaunlich,<br />
wie längst Vergessenes durch eifrige Sammler und Bewahrer<br />
wieder der Allgemeinheit zugängig gemacht worden<br />
ist. Immerhin haben Siegmund Freud, der Erforscher der<br />
Seele, oder Adolf Lorenz, der unblutige Chirurg – der Erfinder<br />
der (konservativen) Orthopädie, oder auch Theodor Billroth<br />
lange in Wien gewirkt. Dieser hat mit der Gründung einer<br />
nicht konfessionellen Krankenpflegeschule dem Pflegeberuf<br />
von der reinen Nächstenliebe zur staatlichen Anerkennung<br />
verholfen. Er erkannte wie wichtig die Krankenpflege für<br />
den Erfolg der ärztlichen Behandlung ist.<br />
Wer weiß schon, daß im 1804 gegründeten Blindeninstitut der<br />
Mechaniker Carl Ludwig Müller eine Füllfeder für Blinde konstruierte,<br />
weil diesen das Eintauchen des Gänsekiels in das<br />
Tintenfaß verständlicherweise große Schwierigkeiten bereitete.<br />
Es sind 20 lebendig geschriebene Essays, in denen über Medizinhistorie<br />
nachgelesen werden kann. Aber das nicht allein!<br />
Das Büchlein ist zugleich ein ausgezeichneter Wegweiser und<br />
Museumsführer. Jedem Kapitel sind Adresse und Öffnungszeiten<br />
der Sammlungen beigefügt – auch mit einer Zusammenfassung<br />
in englischer Sprache. Damit der Wienbesucher<br />
diese Museen schnell findet, ist sogar ein kleiner Stadtplan<br />
mit entsprechenden Hinweisen vorhanden.<br />
Auf nach Wien – dort ist Medizingeschichte bestens zusammengefaßt.<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
Dr. Claus Brock, Neubrandenburg<br />
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Dresden, Dienstag, 13. Februar 1945<br />
Militärische Logik oder blanker Terror?<br />
Frederick Taylor, 2. Auflage, C. Bertelsmann, München 2004<br />
538 Seiten, mit Kartenskizzen und 38 Fotos, € 26,00<br />
ISBN 3570006255<br />
In diesem Jahr erlebte Dresden den ersten 13. Februar nach<br />
dem Wiederaufbau seiner barocken Frauenkirche – des schönsten<br />
Kirchenbaus des Protestantismus. Trotz dieses wahrhaften<br />
Lichtzeichens bewegen die Schicksalsstunden des Februar<br />
1945 nach wie vor. Wenn unter vielem, das zu der sinnlosen<br />
Zerstörung Dresdens und den alliierten Luftangriffen gesagt<br />
und geschrieben worden ist (u. a. im <strong>Ärzteblatt</strong> M-V, Heft<br />
5/2003, S.157), ein zugleich tolerantes wie sachliches Buch<br />
herausragt, ist es die bereits in mehreren Auflagen vorliegende<br />
Darstellung von Frederick Taylor. Der deutsch sprechende<br />
britische Autor (geb. 1947) hat die verfügbaren Quellen gesichtet<br />
und zahlreiche Zeitzeugen detailliert befragt. Vielfältige<br />
Behauptungen und bis heute existierende Legenden<br />
werden in ihrem Für und Wider kritisch abgewogen, ohne<br />
fertige Antworten zu liefern.<br />
In insgesamt 30 Kapiteln wird ein weiter Bogen gespannt.<br />
Der erste Teil des Buches umreißt die Geschichte Dresdens bis<br />
zum Jahr 1945. Kulminationspunkt des zweiten Teiles sind<br />
die Terrorangriffe am 13. und 14. Februar 1945, deren (für<br />
den Leser absehbare) Gewißheit gleichsam wie eine Zeitbombe<br />
über jeder Buchzeile tickt. Im abschließenden Teil<br />
werden Auswirkungen der entsetzlichen Bombardierung bis<br />
in die Gegenwart geschildert. Alle Ereignisse und Personen<br />
werden im Hinblick und im Bewußtsein auf die Schicksalsstunden<br />
der Stadt betrachtet. Fair artikulierte Zweifel an der militärischen<br />
Begründung der Luftangriffe durchziehen das gesamte<br />
Werk. Die Briten ... hatten die moralische Kraft auf<br />
ihrer Seite, aber ihre politischen Führer oder ihre Generäle<br />
wurden dadurch nicht gütig oder human, steht in dem verständnisvollen<br />
Nachwort.<br />
Empfindsam und nachvollziehbar legt Taylor die Tatsachen<br />
dar, ohne ein abschließendes Pro- oder Kontraurteil vorwegzunehmen.<br />
So bleibt dem Leser vorbehalten, die geschilderten<br />
Sachverhalte neu (und eventuell anders) zu überdenken<br />
oder frühere Ansichten bestätigt zu sehen.<br />
In drei Anhängen berichtigt Frederick Taylor quellenkritisch<br />
bis heute kursierende Legenden um die Dresdener Schreckenstage.<br />
Für seinerzeit angenommene Tieffliegerangriffe gegen<br />
Zivilisten auf den Elbwiesen finden sich keine dokumentarischen<br />
Belege. Die propagandistische Verzehnfachung der<br />
fünfstelligen Totenzahl wird als Stoff makabrer Debatten<br />
verurteilt, da sie durch die protokollierten Zählungen der<br />
Bombenopfer widerlegt wird. Die Behauptung, deutschstämmige<br />
amerikanische Kamerafabrikanten auf dem Weißen<br />
Hirsch hätten als Spione der Alliierten den Terrorangriff auf<br />
Dresden „dirigiert“, wird als hysterische stalinistische Gerüch<br />
SEITE 213
BUCHVORSTELLUNGEN / SERVICE<br />
temacherei in Zeiten des Kalten Krieges zurückgewiesen.<br />
Folgt man dem vorsichtig abwägenden Autor in seinen Darlegungen<br />
der drei genannten Legenden weitgehend, so fällt<br />
dieses bei einem weiteren Gerücht durchaus schwer. So wurde<br />
kurz nach Kriegsende unter Bezug auf Äußerungen von<br />
Werner Heisenberg behauptet, die Amerikaner hätten Dresden<br />
als Ziel ihrer ersten Atombombe vorgesehen. Eine solche<br />
war jedoch erst nach den verheerenden Februarangriffen<br />
(und nachdem die Rote Armee über Dresden hinaus nach<br />
Berlin marschiert war und Deutschland kapituliert hatte),<br />
frühestens im August 1945 einsatzfähig. Obwohl von Taylor<br />
bezweifelt, erscheint somit durchaus denkbar, daß Dresden<br />
das unmenschliche Schicksal von Hiroshima und Nagasaki ereilt<br />
hätte, wenn die erste amerikanische Atombombe früher<br />
abwurfbereit gewesen wäre.<br />
In seinem Nachwort hält Taylor fest, daß das „deutsche Florenz“<br />
im Zweiten Weltkrieg Opfer eines starren, bürokratisch<br />
routinierten und von politischer Wut geschürten alliierten<br />
Zerstörungsprogrammes geworden ist. War das präzise Bombenkriegsbuch<br />
Der Brand von Jörg Friedrich kompromißlos<br />
und unversöhnlich, so hat Frederick Taylor, gleichermaßen<br />
genau, ein kompromißbereites und versöhnliches Werk vorgelegt.<br />
Beide Autoren haben seltsamerweise einen gleichen<br />
Namen: während jedoch Friedrich hart und messerscharf<br />
schreibt, argumentiert Taylor verhaltener. Er darf deshalb<br />
durchaus (wie einst Kaiser Friedrich III. von dem Arzt Sir Morell<br />
Mackenzie) Frederick the Noble genannt werden. Bewegend<br />
wie die Gestaltung des neuen Kuppelkreuzes der wiedererstandenen<br />
Dresdener Frauenkirche durch den Goldschmied<br />
Alan Smith, Sohn eines britischen Bomberpiloten der Angriffe<br />
von 1945, ist auch Frederick Taylors einfühlsames Buch geeignet,<br />
61 Jahre nach Brand und Tod und Verderben zu gegenseitigem<br />
Verzeihen zurückzufinden. Dresden und kein Ende:<br />
Exchange forgiveness with us, noble Frederick ...<br />
Prof. H. Nizze, Rostock<br />
Vorstand des Vereins der Diabetologen M-V gewählt<br />
Am 7. April <strong>2006</strong> fand in Rostock die jährliche Mitgliederversammlung<br />
des Vereins der Diabetologen <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
e.V. statt. Die Interessenvertretung von 95 Ärzten aus<br />
dem Lande wählte auf der turnusmäßig durchgeführten Vorstandswahl<br />
Dr. med. Bert Basan, niedergelassener Diabetologe<br />
aus Bad Doberan, zum 1. Vorsitzenden. Weitere Mitglieder im<br />
Rauchen – gesellschaftliche oder private Verantwortung?<br />
Das „Aktionsbündnis gegen das Rauchen <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“<br />
veranstaltet am 15. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong>, dem Weltnichtrauchertag,<br />
eine Tagung zum Thema „<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
auf dem Weg zu rauchfreien Krankenhäusern“. Die<br />
Tagung findet im Crowne Plaza Hotel in Schwerin statt. Für<br />
Die Landesstelle für Suchtfragen <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
e.V. und der Arbeitskreis<br />
Glücksspielsucht Nordost des Fachverbandes<br />
Glücksspiel haben für Menschen mit Glücksspielproblemen<br />
ein Faltblatt herausgegeben.<br />
Dort sind Informationen zur Abhängigkeit und Adressen – an<br />
die sich Betroffene wenden können – zusammengefaßt.<br />
neuen Vorstand sind Prof. Dr. Kerner (Karlsburg), Prof. Dr. Dabels<br />
(Barth), Prof. Dr. Michaelis (Prerow), Frau Dr. Brunstein (Greifswald),<br />
Dr. Gebert (Waren/Müritz) und Dr. Schenk (Schwerin).<br />
(Nach einer Pressemitteilung<br />
des Vereins der Diabetologen MV e.V.)<br />
die Veranstaltung wurden von der <strong>Ärztekammer</strong> sechs Fortbildungspunkte<br />
vergeben.<br />
Anmeldung bei der:<br />
Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung M-V (LAKOST)<br />
in Schwerin, Tel.: (0385) 7851560, E-Mail: mraz@lakost-mv.de<br />
Faltblatt für Glücksspielabhängige erschienen<br />
Faltblätter sind in der Landesstelle für Suchtfragen <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />
E-Mail: info@lsmv.de, erhältlich. Den<br />
Flyer Glücksspiel finden Interessenten auch im Internet unter<br />
www.lsmv.de/materialien.<br />
(Nach einer Information der<br />
Landesstelle für Suchtfragen MV e. V.)<br />
SEITE 214 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Harmonie und Hightech<br />
Impressionen einer Reise durch das Land der aufgehenden Sonne<br />
Man muß die Harmonie für wertvoll halten und darf nicht<br />
streiten.<br />
Die Menschen haben alle Selbstsucht und es gibt nur wenige,<br />
die Weisheit haben. Aus diesem Grund folgen sie oft ihrem<br />
Herrn und Vater nicht und streiten mit ihren Nachbarn. Aber<br />
wenn die Oberen miteinander harmonieren, die Unteren einmütig<br />
zusammenleben und jede Angelegenheit gründlich<br />
besprochen wird, wird alles von selbst klar und es gibt nichts,<br />
was man nicht tun kann.<br />
(Artikel 1 der Verfassung<br />
des Kronprinzen Shotoku vom April 604 n.Chr.)<br />
Jeweils während Start und Landung, bevor die Stewardeß<br />
der ANA in ihrem Sitz uns gegenüber Platz nimmt, verbeugt<br />
sie sich tief mit einem entschuldigenden Lächeln. Und dieses<br />
Lächeln wirkt weniger aufgesetzt als bei ihren westlichen<br />
Kolleginnen ...<br />
Die japanische Gesellschaft ist eine Männergesellschaft und<br />
Japan ist ein verschlossenes Land. Beide Klischees sind so richtig<br />
wie falsch. Allenthalben trifft man die Japaner in Gruppen.<br />
Wenn es nicht Schulklassen in ihren (durchaus unterschiedlichen<br />
und adretten) Uniformen sind, handelt es sich<br />
meist um Männer. In der Gruppe, die an der Osaka-Burg die<br />
Kirschblüte feiert, ist nur eine Frau zu finden. Familien sind<br />
in den stets gut besuchten Gaststätten eher die Ausnahme.<br />
Erst vor ca. 150 Jahren hat sich Japan im Angesicht amerikanischer<br />
Kanonenboote dem Westen geöffnet. Inzwischen ist<br />
der merkantile Austausch wesentliche Existenzgrundlage des<br />
Die Kirschblüte hat für die Japaner eine mystische Bedeutung:<br />
Herabregnende Blütenblätter bringen das Glück.<br />
Hier feiert eine Gruppe im Park der Osaka-Burg.<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
(Foto-)Geishas in der Altstadt von Kyoto.<br />
Ausländern bleibt normalerweise die<br />
Unterhaltung durch Geishas in den entsprechenden<br />
Häusern verwehrt.<br />
KULTURECKE<br />
Inselreiches. Im Land<br />
merkt man davon nur<br />
wenig: Nur ganz selten<br />
findet man – selbst<br />
in den Großstädten –<br />
Menschen mit Fremdsprachenkenntnissen<br />
und auch bei älteren<br />
Schülern ist die Bereitschaft,<br />
ihre Schulkenntnisseanzuwenden,<br />
sehr gering. Für<br />
Ausländer lesbare<br />
Schilder findet man<br />
nur an den größten<br />
Straßen und auf Bahnhöfen.<br />
Hinweise und<br />
Prospekte in Englisch sind selbst in den bekanntesten<br />
Sehenswürdigkeiten kaum erhältlich. Da sich jeder jedoch<br />
größte Mühe gibt zu helfen und zu verstehen, können mit<br />
Zeichensprache und Geduld ungeheure Ergebnisse erzielt<br />
werden.<br />
Japaner sind wesentlich mehr der Tradition verhaftet als Europäer<br />
oder gar Amerikaner. Die Religion ist Teil des Lebens<br />
nicht nur alter Leute. Buddhistische Tempel und Shinto-Schreine<br />
sind gleichzeitig Sehenswürdigkeiten und Stätten der Religiosität.<br />
Während die Lehre Buddhas mehr auf das Jenseits und<br />
das Seelenheil gerichtet ist, orientiert der Shintoismus die<br />
Japaner im alltäglichen Leben. Großbetriebe wie Nissan er-<br />
Der Itsukushima-Schrein auf der Insel Miyamia in der Bucht<br />
von Hiroshima.<br />
Die Bauten sind auf Pfählen errichtet und fallen nur bei Ebbe trocken.<br />
SEITE 215
KULTURECKE<br />
Die Parkanlage um den Heian-Schrein in Kyoto<br />
bietet zahllose stimmungsvolle Ansichten.<br />
richten Grabmäler<br />
für die Seelen<br />
ihrer verstorbenen<br />
Mitarbeiter<br />
möglichst nahe<br />
am Tempel, und<br />
diese sehen aus<br />
wie ein Arbeiterdenkmal<br />
im real<br />
existierenden Sozialismus.<br />
Bei den<br />
Besuchen im Itsukushima-Schrein<br />
(Hiroshima), im<br />
Suwa-Schrein (Japanische<br />
Alpen)<br />
und im Garten des<br />
Heian-Schrein (Kyoto)<br />
sind wir rein<br />
zufällig Zeugen<br />
der traditionellen<br />
japanischen Hochzeit<br />
geworden.<br />
Das urbane Leben in Japan ist geschäftig und laut; die Städte<br />
wirken oft wie planlose Betonwüsten; allenfalls in den Randgebieten<br />
finden sich noch traditionelle Quartiere. Verborgen<br />
in diesen Wüsten und in eigenartigem Gegensatz dazu liegen<br />
Gärten und Landschaftsparks, die in perfekter Weise das<br />
Streben nach Harmonie ausdrücken.<br />
Beeindruckend sind die trotz Erdbebengefahr errichteten<br />
Hochhäuser wie das Rathaus von Tokyo (6.000 Mitarbeiter),<br />
aus dessen 44. Stockwerk sich der Mensch doch recht winzig<br />
ausnimmt. Den Fuji-san kann man jedoch nur an ganz klaren<br />
Wintertagen sehen. Nicht nur hoch über der Erde, auch tief<br />
Ein Hochzeitszug formiert sich im Suwa-Schrein<br />
Trauungszeremonie im Suwa-Schrein. Die Angehörigen des Bräutigams<br />
und der Braut sitzen zu verschiedenen Seiten.<br />
darunter herrscht geschäftiges Treiben: U-Bahnlinien in mehreren<br />
Ebenen, kilometerlange Einkaufs- und Restaurantpassagen<br />
meist in 2 oder 3 Ebenen, Straßentunnel und Tiefgagragen.<br />
Der Ritsurin-Park in Takamatsu auf der Insel Shikoku Der Goldene Pavillon in Kyoto ist das Herzstück einer bezaubernden<br />
Landschaft.<br />
SEITE 216 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Eine Nudelsuppe. Die Nudeln haben wir zuvor<br />
unter der Anleitung einer japanischen Küchenmannschaft<br />
selbst hergestellt.<br />
Jedes Restaurant stellt sein komplettes Angebot als Plastik im Schaufenster<br />
aus. Bereitwillig kommt das Personal mit nach draußen, um sich<br />
die Bestellung zeigen zu lassen. Hier in Osaka gab es sogar den<br />
(bei falscher Zubereitung) tödlich giftigen Kugelfisch- auf dem Bild die<br />
wenig belegten Teller im Vordergrund.<br />
Das Abendessen in der Klosterherberge auf dem Koya-san.<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
Das Frühstück im Ryokan. Die kleine Schale<br />
oberhalb der Stäbchen enthält getrocknete<br />
Süßwasserfische (im Ganzen), die recht zäh<br />
sind und etwa wie Kaugummi schmecken.<br />
KULTURECKE<br />
Die vollständig geruchlose Auslage<br />
eines Fischgeschäftes in einer Marktgasse<br />
in Kyoto.<br />
Auf einer solchen Reise kann man meist (aber nicht immer)<br />
mit westlichem Komfort rechnen. Auf der Schnellfähre, im<br />
Shinkansen und den anderen von uns benutzten Zügen<br />
konnte man zwischen traditionellen und westlichen Toiletten<br />
wählen; auf dem Land trifft man jedoch auch nur<br />
japanische Toiletten an, die nicht nach Geschlechtern getrennt<br />
sind. Toiletten in den Hotels sind computergesteuerte<br />
Hightech-Geräte mit beheizter Brille, Bidet- und Duschfunktion<br />
und manchmal auch Geräuschen. Das Bedienfeld<br />
zeigt wieder nur Kanji-Zeichen. Während es in den Hotels<br />
auf Wunsch auch Besteck gibt, ist in einer Klosterherberge<br />
allenfalls ein Löffel verfügbar. (Aber Bier und Sake gibt es!)<br />
Gegessen wird – wie auch im Ryokan (traditionelles japanisches<br />
Hotel) – am Fußboden sitzend von Fußbank hohen<br />
Tischchen. In der Klosterherberge und im Ryokan schläft<br />
man mit einer Steppdecke auf einem Futon am Fußboden.<br />
Die übrigen Hotels entsprechen nach unseren Maßstäben<br />
der 4- und 5-Sterne-Kategorie.<br />
Sushi und Nudelsuppen sind als typische<br />
Vertreter der japanischen Küche<br />
auch hierzulande längst ein Begriff. Japanische<br />
Pizza, Shabu-Shabu, die Vielfalt<br />
der frittierten Zubereitungen, marinierte<br />
Gemüse und Fisch in jeder Form<br />
– manches ist für unseren Gaumen<br />
durchaus gewöhnungsbedürftig. Alles<br />
ist aber sehr gut bekömmlich und von<br />
unübertroffener Frische. (Warum riecht<br />
in Japan roher Fisch nie nach Fisch?)<br />
Nirgendwo lag ein Papierschnipsel, ein<br />
Taschentuch, eine Coladose oder sonstiger<br />
Abfall herum. Außer in Zügen und<br />
auf Schiffen haben wir keine Abfallbehälter<br />
oder Papierkörbe gesehen.<br />
Eine 16-tägige Reise durch Japan räumt<br />
mit Vorstellungen und Vorurteilen auf<br />
SEITE 217
KULTURECKE<br />
Grabstellen für Kinder – hier auf dem Koya-san<br />
– fallen immer besonders auf. Sie werden<br />
geschmückt und mit Beigaben versehen, damit<br />
es die Seelen im Jenseits leichter haben, denn<br />
sie haben durch ihren frühen Tod ihre Pflichten<br />
im Diesseits gegenüber ihrer Familie noch nicht<br />
erfüllt!<br />
und rückt die Bilder<br />
von Land und<br />
Leuten in das<br />
rechte Licht des<br />
persönlichen Erlebens.<br />
Eine solche<br />
Reise ist keine Erholung;<br />
sie häuft<br />
vielmehr Eindrükke<br />
und Erfahrungen<br />
an, die lange<br />
Zeit nachwirken<br />
und verarbeitet<br />
werden müssen.<br />
Japan gilt (durchaus<br />
zu Recht)<br />
nicht als Schnäppchen<br />
unter den<br />
Reiseländern –<br />
unter dem Eindruck des Gebotenen muß jedoch festgestellt<br />
werden: Die Reise war preiswert.<br />
Der älteste Holztempel der Welt Horyu-ji in Nara.<br />
Detail aus der Tempelanlage von Nikko, die eine überaus üppige<br />
Ausstattung mit symbolhafter Schnitzkunst zeigt.<br />
Der Drache ist ein gutes Tier – auch wenn er meist zum Fürchten aussieht.<br />
Er gilt als Glückssymbol. Man findet ihn oft am Eingang zu Tempelanlagen<br />
– hier am Akusksa-Schrein in Tokyo. Vor dem Betreten des<br />
Schreins wird eine symbolische Reinigungszeremonie durchgeführt, für<br />
die der Drache das Wasser spendet.<br />
Das Hida-Freiluftmuseum in Takayama. Hier sind alte dörfliche Siedlungsstrukturen<br />
erhalten oder wieder hergestellt worden und ermöglichen<br />
Einblicke in das frühere Leben der Dorfbewohner.<br />
Die Minister und Beamten müssen alle den Anstand für die<br />
Grundlage der Gesellschaft halten. Die Basis der Verwaltung<br />
des Volkes ist immer der Anstand. Wenn der Anstand bei den<br />
Oberen nicht herrscht ist die Welt der Unteren nicht in Ordnung.<br />
Wenn der Anstand bei den Unteren nicht herrscht, begehen<br />
sie oft Verbrechen. Wenn der Anstand zwischen dem<br />
Kaiser und seinen Untertanen zu sehen ist, entsteht kein<br />
Durcheinander, und wenn der Anstand im Volk zu sehen ist,<br />
ist der Staat immer in Ordnung.<br />
(Artikel 4 der Verfassung<br />
mit 17 Artikeln des Kronprinzen Shotoku)<br />
SEITE 218 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
W. S.
Grabfunde und Tempelschätze aus<br />
Chinas alter Hauptstadt<br />
Kniender Bogenschütze mit grünem Gesicht,<br />
Qin-Dynastie, 221-206 v. Chr., Terrakotta, bemalt,<br />
Museum der Terrakottaarmee, Lintong<br />
Nachruf<br />
AUSGABE 6 / <strong>2006</strong> 16. JAHRGANG<br />
... werden in der<br />
Kunst- und Ausstellungshalle<br />
der BundesrepublikDeutschland<br />
in Bonn seit<br />
21. April bis 23. Juli<br />
<strong>2006</strong> ausgestellt. Die<br />
Präsentation ist ein<br />
Ergebnis der deutschchinesischenproduktivenZusammenarbeit<br />
bei der Bewahrung<br />
der reichhaltigen<br />
Kultur aus längst<br />
vergangenen Zeiten.<br />
Bei den Bergungs-<br />
und Restaurierungsarbeiten<br />
der Expo-<br />
Am 16.04.<strong>2006</strong> ist unserer ehemaliger<br />
Kollege, Mitstreiter und Freund<br />
Herr Dipl.Med. Helge Lindner<br />
während seines Urlaubs auf Gran<br />
Canaria kurz vor seinem 65. Geburtstag<br />
plötzlich verstorben. Die<br />
Notärzte <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s<br />
trauern mit seiner Familie<br />
und werden ihm ein ehrendes Andenken<br />
bewahren.<br />
Herr Helge Lindner wurde am 03.05.1941 in Königsberg geboren.<br />
Nach seiner Schulzeit hat er eine Ausbildung zum Hilfspfleger<br />
im Kreiskrankenhaus Lübben/Spreewald aufgenommen,<br />
bevor er 1961 zum Medizinstudium nach Moskau ging.<br />
1967 konnte er am II. Moskauer Medizinischen Institut seine<br />
Ausbildung beenden und erlangte die Approbation als Arzt.<br />
Zurückgekehrt in die Heimat begann er eine Weiterbildung<br />
zum Facharzt für Chirurgie im Kreiskrankenhaus Malchin, die<br />
er 1972 abschloß. Im September 1977 wurde er zu einem der<br />
ersten Ärztlichen Direktoren der Schnellen Medizinischen<br />
KULTURECKE / PERSONALIEN<br />
nate wurden zum Teil neuartige und moderne Methoden<br />
gemeinsam von Geistes-, Natur- und Ingenieurwissenschaftlern<br />
angewendet. Besonders die Ausstellungsstücke der erst<br />
1974 zufällig von chinesischen Bauern entdeckten Terrakotta-<br />
Armee aus Xi´an sind eine archäologische Sensation.<br />
Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch 10 – 21 Uhr<br />
Donnerstag bis Sonntag 10 – 19 Uhr<br />
Tageskarte: 7,50 €, ermäßigt 4 €<br />
(Pressemitteilung des<br />
Bundesministeriums für Bildung und Forschung,<br />
bearbeitet von C. B.)<br />
Hilfe (SMH) im Bezirk Neubrandenburg berufen und war<br />
maßgeblich an der Einführung eines flächendeckenden Rettungssystems<br />
in der DDR beteiligt.<br />
Seit 1990 hatte er als Ärztlicher Leiter Rettungsdienst und<br />
Leitender Notarzt der Stadt Neubrandenburg wesentliche<br />
Verdienste an der Umstrukturierung der SMH zum gegenwärtigen<br />
Rettungsdienst in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>. Er gehörte<br />
zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft<br />
der in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> tätigen Notärzte (AGMN)<br />
und hat sich im Arbeitskreis „Ärztlicher Leiter Rettungsdienst“<br />
der AGMN erfolgreich eingebracht. Als Mitbegründer der<br />
Landesrettungsdienstschule des DRK in Neubrandenburg<br />
war er nachhaltig an der Aus- und Weiterbildung vieler Rettungssanitäter<br />
und Assistenten unseres Landes beteiligt.<br />
Wir werden ihn nicht vergessen.<br />
Für die Notärzte <strong>Mecklenburg</strong><strong>Vorpommern</strong>s<br />
Die AGMN, Der Vorstand, Die Vorsitzende<br />
Prof. Dr. med. habil. Tanja Rosolski<br />
SEITE 219
PERSONALIEN<br />
Herrn Professor Dr. med. Otto Scholz<br />
zum 90. Geburtstag am 5. <strong>Juni</strong> <strong>2006</strong><br />
Prof. Dr. med. Otto Scholz – <strong>2006</strong> –<br />
Ärzteschaft, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Jahrzehnte<br />
gratulieren Ihnen, hoch geehrter Herr Professor, von<br />
Herzen zu Ihrem Jubiläum!<br />
Sie haben vor fast einem halben Jahrhundert den beruflichen<br />
Weg nach Stralsund gefunden und sich der Aufgabe gestellt,<br />
den stationären und ambulanten Bereich der Chirurgie auszubauen<br />
und zu verantworten.<br />
Sie haben jungen Kolleginnen und Kollegen durch Ihre Vorbildfunktion<br />
als brillanter Operateur und als Arzt in humanistischer<br />
Tradition begeistern und in Ihre „Mannschaft“ integrieren<br />
können.<br />
Auf dem Wege zur Spezialisierung innerhalb des Mutterfachs<br />
Chirurgie haben Sie zielgerichtet Ihre Mitarbeiter in Zentren<br />
delegiert und ihnen danach eigenverantwortliche Funktionen<br />
übertragen.<br />
So sind Sie der Chirurgie im Wandel ihrer Strukturen stets<br />
Wegbereiter und Vorbild gewesen!<br />
Ehrenbürgerschaft, Ehrenmitgliedschaften und höchste Auszeichnungen<br />
der Deutschen Ärzteschaft sind Ausdruck und<br />
Beweis Ihrer Anerkennung.<br />
Seit Jahren grüßen Sie uns als „der Alte“. In der Tat: Sie waren<br />
und sind uns immer wieder väterlicher Berater in Kritik<br />
und ebenso in Zustimmung.<br />
Niemand kann und wird das „Gespann Scholz“ – Ihre unvergessene<br />
Frau Gemahlin als Radiologin an Ihrer und unserer<br />
Seite – vergessen.<br />
Unseren Dank verbinden wir mit den besten Wünschen für<br />
Ihre Zukunft!<br />
Andreas Crusius, Rostock<br />
Klaus Muschter, Stralsund<br />
Winrich Mothes, Stralsund / Schwerin<br />
SEITE 220 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Wir beglückwünschen<br />
Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare,<br />
die mit der Publikation einverstanden sind.<br />
50. Geburtstage im Juli <strong>2006</strong><br />
Dr.med. Frank Sander 1.7.1956 Rostock<br />
Barbara Annweiler 12.7.1956 Schwerin<br />
Dipl.-Med. Ines Jarmer 21.7.1956 Friedland<br />
Dr.med. Sabine Westphal 25.7.1956 Eggesin<br />
Dipl.-Med. Margrit Spiewok 28.7.1956 Schwerin<br />
60. Geburtstage im Juli <strong>2006</strong><br />
Dr.med. Richard Adamczewski 9.7.1946 Graal-Müritz /<br />
Rostock<br />
Dr.med. Klaus Haeseler 16.7.1946 Boltenhagen /<br />
Schleswig<br />
Ingrid Hermes 26.7.1946 Greifswald<br />
65. Geburtstage im Juli <strong>2006</strong><br />
Frank Hoenig 4.7.1941 Barth<br />
Dr.med. Sabine Kasper 11.7.1941 Hohendorf<br />
SR Dr.med. Ingeborg Schneider 18.7.1941 Strasburg<br />
Dr.med. Marianne Lorenz 21.7.1941 Löcknitz<br />
Dr.med. Heide Peseke 25.7.1941 Lichtenhagen Dorf<br />
Dr.med. Lieselotte Johansen 26.7.1941 Ribnitz-Damgarten /<br />
Wustrow<br />
Dr.med. Margarete Kunkel 26.7.1941 Rostock<br />
Dr.med. Wolfgang Hujer 29.7.1941 Putbus<br />
Wilhelm Mahnke 30.7.1941 Brahlsdorf / Vellahn<br />
Dr.med. Udo Gleißner 31.7.1941 Rostock<br />
Dr.med. Peter Krczal 31.7.1941 Bad Doberan /<br />
Kühlungsborn<br />
70. Geburtstage im Juli <strong>2006</strong><br />
Dr.med. Gisela Böhme 9.7.1936 Zarrentin<br />
MR Dr.med. Ulrich Müller 14.7.1936 Stralsund<br />
SR Dr.med. Ursel Herder 22.7.1936 Altentreptow<br />
SR Barbara Timm 24.7.1936 Rostock<br />
MR Dr.med. Arnhilt Meier 27.7.1936 Stralsund<br />
SR Gisela Storbeck 29.7.1936 Lichtenhagen Dorf<br />
75. Geburtstage im Juli <strong>2006</strong><br />
Dr.med. Anneliese Ehrke 8.7.1931 Schwerin<br />
Priv.-Doz.Dr.med. Bernhard Scholz 10.7.1931 Rostock<br />
OMR Prof.em.Dr.med.habil.<br />
Klaus Giercke 18.7.1931 Nossentiner Hütte<br />
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