ROI Dialog Medizintechnologie - ROI Management Consulting AG
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Sonderausgabe <strong>Medizintechnologie</strong> / April 2009<br />
Die Kundenzeitung der <strong>ROI</strong> <strong>Management</strong> <strong>Consulting</strong> <strong>AG</strong> . www.roi-international.com<br />
Best Practice scM<br />
Fresenius Medical Care ist im neuen Geschäftsfeld<br />
Renal Pharma weltweit auf Wachstumskurs.<br />
<strong>ROI</strong> unterstützt das Unternehmen bei der<br />
Optimierung der Supply Chain.<br />
MessBare ProduktionsoPtiMierung<br />
Die Amoena Medizin-Orthopädie-Technik<br />
GmbH hat gemeinsam mit <strong>ROI</strong> in kürzester<br />
Zeit mehrere Produktionsbereiche flussorientiert<br />
und verschwendungsfrei umgestaltet.<br />
schlanke ProduktionssysteMe<br />
<strong>ROI</strong> hat ein Konzept der Lean Factory ent-<br />
wickelt, das bisher bekannte Ansätze<br />
deutlich erweitert und durch ein spezifisches<br />
Qualifizierungsprogramm ergänzt.<br />
effizientes BestandsManageMent<br />
Der Sengewald Klinikprodukte GmbH ist es<br />
gelungen, die Bestände innerhalb kurzer<br />
Zeit nachhaltig zu senken. Dabei kamen<br />
bewährte <strong>ROI</strong>-Methoden zum Einsatz.<br />
f&e ohne Verschwendung<br />
<strong>ROI</strong> hat ein Lean Development-Programm<br />
entwickelt, um die Effektivität und Effizienz in<br />
Forschung und Produktentwicklung nachhaltig<br />
zu steigern.<br />
schneller aM Markt<br />
Die Innovationzyklen der Kunden der<br />
LINOS Gruppe verkürzen sich laufend. Gemeinsam<br />
mit <strong>ROI</strong> konnten die Entwicklungsprozesse<br />
deutlich beschleunigt werden.
EDITORIAL<br />
Seite 2 Sonderausgabe<br />
Herausforderungen<br />
souverän meistern<br />
Die medizintechnische Industrie in<br />
Europa befindet sich nach wie vor auf<br />
Wachstumskurs.<br />
Die Gründe dafür sind bekannt: zur<br />
demographischen Entwicklung kommen<br />
der rasante medizintechnische<br />
Fortschritt, das gestiegene Gesundheitsbewusstseins<br />
in der Bevölkerung<br />
und die damit verbundene Bereitschaft<br />
der Menschen, mehr Geld in die eigene<br />
Gesundheit zu investieren.<br />
Auf der anderen Seite stellt die Reformwelle<br />
der Gesundheitssysteme wie sie<br />
derzeit durch eine Vielzahl von europäischen<br />
Ländern rollt, eine ernst zu nehmende<br />
Bedrohung für die Profitabilität<br />
der Unternehmen dar.<br />
So führt der steigende Kostendruck<br />
beispielsweise dazu, dass Einkaufsentscheidungen<br />
immer häufiger von<br />
nicht-klinischen Entscheidern übernommen<br />
werden. Die Bedeutung von<br />
privaten Krankenhausgruppen steigt<br />
und auf nationaler und internationaler<br />
Ebene bilden sich derzeit Einkaufsgemeinschaften<br />
mit großer Verhandlungsmacht.<br />
Kontinuierliche Investitionen in Forschung<br />
& Entwicklung ist der treibende<br />
Faktor in der Medizintechnik. Der Erhalt<br />
der Innovationsstärke ist ausschlagend<br />
für den Erfolg von morgen. Die gesundheitsökonomischen<br />
Kalkulationen seitens<br />
der Kostenträger werden für die Unternehmen<br />
zunehmend zu Barrieren für die<br />
Einführung von Innovationen.<br />
Dieses Marktumfeld führt zu einer weiteren<br />
Verschärfung des Wettbewerbs und<br />
des Preis- und Kostendruckes, bedroht<br />
den Cash-Flow und engt den Raum<br />
für Investitionen in Forschung & Entwicklung<br />
ein.<br />
Wer langfristig erfolgreich sein will,<br />
braucht eine klare strategische Ausrichtung.<br />
Hier zeigen sich drei Hauptwege<br />
zur Positionierung im Markt. Wer zu den<br />
Innovationsführern gehören will, braucht<br />
exzellente Entwicklungskompetenz und<br />
effektive Entwicklungsprozesse.<br />
Kostenführer sind auf eine schlanke Organisation<br />
sowie effiziente, kostenoptimierte<br />
Supply Chains angewiesen.<br />
Systemanbieter integrieren Produkte und<br />
Services und müssen die daraus resultierende<br />
Komplexität perfekt beherrschen.<br />
Wir unterstützen Medizintechnik-Unternehmen<br />
aus allen Bereichen bei der Bewältigung<br />
der aktuellen Herausforderungen.<br />
Ein Spezialgebiet von <strong>ROI</strong> ist die Effizienzsteigerung<br />
in Forschung & Entwicklung.<br />
Weitere Beratungsschwerpunkte sind<br />
schlanke Produktion und Logistik, der Aufbau<br />
neuer Distributionsnetzwerke und -kanäle,<br />
die Neugestaltung und Optimierung<br />
von internationalen Supply Chains sowie<br />
Projekte zur Kostensenkung in indirekten<br />
Bereichen (Lean Administration).<br />
Diese Sonderausgabe unserer Kundenzeitung<br />
gibt einen Einblick in unsere Projektarbeit<br />
in Ihrer Branche.<br />
Wir freuen uns auf einen weiteren<br />
DIALOG mit Ihnen.<br />
Ulrich Krieg,<br />
<strong>ROI</strong>-Partner
Fotos © Fresenius Medical Care<br />
Weltweit auf Wachstumskurs<br />
SCM-Optimierung im neuen Geschäftsfeld<br />
von Fresenius Medical Care<br />
Fresenius Medical Care (FME) ist der weltweit führende Anbieter von Produkten und<br />
Dienstleistungen für Menschen mit chronischem Nierenversagen. Mit weltweit 61.000<br />
Mitarbeitern erwirtschaftete der Konzern 2007 einen Umsatz von 10 Mrd. US$.<br />
In über 100 Ländern bedient das vertikal integrierte Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette<br />
in der Dialyse. Zu den wichtigsten Produkten zählen Dialysatoren<br />
und Dialysemaschinen.<br />
Im Rahmen des geplanten Wachstums sollen künftig auch Dialyse-Medikamente<br />
(Bereich Renal Pharma) eine wichtige Position einnehmen. Hiermit will FME sein<br />
Angebotsspektrum über Dialysedienstleistungen und -produkte hinaus erweitern<br />
und damit das Angebot an integrierten Behandlungstherapien weiter stärken.<br />
Ziel bei Renal Pharma war es zunächst, die<br />
vorhandenen und bewährten Organisationsstrukturen,<br />
Ressourcen, Kernprozesse,<br />
Vertriebskanäle und IT-Systeme des FME-<br />
Stammgeschäfts zu nutzen.<br />
Nach erfolgreicher Anlaufphase zeigte sich<br />
jedoch, dass die Einbettung des neuen<br />
Arzneimittel-Geschäfts in die Standard-<br />
Prozesse und -Strukturen aufgrund spezifischer<br />
Anforderungen an ihre Grenzen<br />
stieß. Symptome hierfür waren u.a. eine<br />
unzureichende Planungsgenauigkeit, hohe<br />
Bestände und Durchlaufzeiten sowie komplexe<br />
und unklare Kommunikationswege.<br />
Im September 2008 wurde gemeinsam<br />
mit <strong>ROI</strong> ein Projekt zur Optimierung der<br />
Supply Chain im Bereich Renal Pharma<br />
initiiert, um die künftigen Anforderungen<br />
in Verbindung mit dem geplanten Wachstums<br />
zu erfüllen.<br />
PROJEKT: Fresenius Medical Care<br />
Ralf Kappelar<br />
<strong>ROI</strong>-Berater<br />
dialog@roi.de<br />
Supply Chain Scanning<br />
Die End-To-End Pharma Supply Chain-<br />
Betrachtung umfasste die Lieferkette ausgehend<br />
von der Absatzplanung der „internen“<br />
Kunden in ca. 30 Ländern (Tochtergesellschaften<br />
& Distributoren) über eine<br />
zentrale Disposition und Beschaffung der<br />
Fertigprodukte bei Lohnherstellern, die Lagerung<br />
und Verteilung der verkaufsfähigen<br />
Waren an die einzelnen Länder.<br />
Die erste Projektphase bestand in einer effizienten<br />
Ist-Aufnahme aller relevanten Prozesse,<br />
der Identifikation von Schwachstellen<br />
und deren Ursachen sowie der Definition<br />
von schnell wirksamen Sofortmaßnahmen<br />
(Quick Wins).<br />
Die Ist-Prozesse wurden durch <strong>ROI</strong> mit<br />
Best-Practice-Prozessen aus der Pharma-Industrie<br />
abgeglichen. Das Projektteam iden-<br />
Seite 3 Sonderausgabe
PROJEKT: Fresenius Medical Care<br />
Dr. Wolfgang Hofmann<br />
Geschäftsführer von Fresenius Medical<br />
Care Nephrologica Deutschland GmbH /<br />
Renal Pharma<br />
Hohe Akzeptanz bei<br />
allen Beteiligten<br />
„Maximale Zielorientierung und Schnelligkeit<br />
sind für mich entscheidende Kriterien<br />
bei der Auswahl externer Berater.<br />
Gleichzeitig muss das Preis-Leistungsverhältnis<br />
passen.<br />
Bei der Projektarbeit zeigte sich von Anfang<br />
an, dass <strong>ROI</strong> diese Kriterien optimal<br />
erfüllt und der richtige Partner für uns ist.<br />
Es ist uns gemeinsam gelungen, alle gesetzten<br />
Ziele zu erreichen und hohe<br />
Optimierungspotenziale zu heben. Das ist<br />
nur durch eine offene, direkte Kommunikation<br />
möglich.<br />
Entsprechend positiv sind die Stimmung<br />
im Team und die Akzeptanz der Maßnahmen<br />
bei allen beteiligten Mitarbeitern und<br />
der gesamten Führungsebene von Renal<br />
Pharma.<br />
Das ist eine wichtige Voraussetzung für<br />
die jetzt folgende Umsetzung. Wir haben<br />
uns einen straffen Zeitplan gesetzt und<br />
sind froh, dass uns die <strong>ROI</strong>-Berater mit<br />
ihrer Erfahrung und ihrem Methoden-<br />
Know-how weiter unterstützen.“<br />
Seite 4 Sonderausgabe<br />
tifizierte Verbesserungspotenziale vorrangig<br />
in den Bereichen Verantwortungsverteilung,<br />
Informationsfluss und IT-Unterstützung.<br />
„Ein Beispiel war die nicht ausreichende<br />
Datenqualität der Absatzplanung, die den<br />
zentralen Input für das gesamte logistische<br />
System darstellt. „Hier galt es, die Verantwortlichkeiten<br />
und Spielregeln klar zu<br />
definieren“, erklärt Ralf Kappelar weiter.<br />
„Das führte in der weiteren Prozesskette<br />
u.a. zu fehlenden oder falschen Vorschau-<br />
Zahlen für die Lieferanten, höheren Wiederbeschaffungszeiten<br />
und Bestandsproblemen“,<br />
so Ralf Kappelar weiter.<br />
Die Nachschubsteuerung von Waren aus<br />
dem Zentral-Lager in die einzelnen Länder<br />
war nicht hinreichend klar definiert und<br />
kommuniziert, was zu ungewünschtem<br />
Bestandsaufbau im Zentrallager und nicht<br />
bedarfsgerechten Lieferungen in die Länder<br />
führte.<br />
Auch im Einkauf zeigte sich Optimierungspotenzial:<br />
Beispielsweise führte die organisatorische<br />
Trennung von Dispositions- und<br />
Beschaffungsaktivitäten in Verbindung mit<br />
großem, manuellem Papieraufwand zu hohen<br />
Wiederbeschaffungszeiten seitens der<br />
externen Lohnbearbeiter.<br />
In Verbindung mit einer gebündelten Verantwortung<br />
für strategische und operative<br />
Einkaufsaktivitäten standen für notwendige<br />
strategische Einkaufsaktivitäten keine<br />
ausreichenden Ressourcen zur Verfügung.<br />
Supply Chain Process Mapping<br />
In der zweiten Projektphase erarbeitete<br />
das Projektteam das Soll-Konzept mit<br />
Fokus auf die drei wesentlichen identifizierten<br />
„Stellhebel“.<br />
Die detaillierten Prozess-Modelle für eine<br />
initiale als auch rollierende Absatzplanung<br />
und die künftige Nachschubsteuerung<br />
zwischen Zentral-Lager und den Ländern<br />
enthalten jetzt klare Spielregeln, Verantwortlichkeiten<br />
und Vorgaben für die einzusetzenden<br />
Tools.<br />
„Wichtig war hierbei, die Prozesse so einfach<br />
und verständlich wie möglich zu halten.<br />
Damit haben wir auf schnellstmögliche<br />
Weise die Akzeptanz und Motivation<br />
aller Beteiligten in der Zentrale und bei<br />
den involvierten Länder-Gesellschaften<br />
sichergestellt“, so Ralf Kappelar.<br />
Im Einkauf kommen verschiedene Konzepte<br />
zum Tragen:<br />
So lässt sich die Beschaffungszeit auf Basis<br />
verlässlicher Bedarfszahlen durch den<br />
Einsatz rollierender Lieferpläne auf Halbfabrikate-Ebene<br />
um mindestens 50 Prozent<br />
senken.<br />
Das Konzept zur durchgängigen Verantwortung<br />
von Disposition & Beschaffung<br />
„in einer Hand“ führt in Verbindung mit<br />
einer vollständig elektronischen Abwicklung<br />
über Workflow-Systeme zu weiterer<br />
signifikanter Zeitersparnis.<br />
Ausblick<br />
Der geforderte Aufbau neuer Lieferantenbeziehungen<br />
und Entwicklungspartnerschaften<br />
bei Renal Pharma kann nur durch<br />
gezielte Stärkung der strategischen Einkaufsaktivitäten<br />
verwirklicht werden.<br />
Voraussetzung dafür ist die geplante organisatorische<br />
Trennung von operativen und<br />
strategischen Einkauf.<br />
Die Geschäftsleitung von Renal Pharma<br />
hat alle Konzepte verabschiedet und gemeinsam<br />
mit <strong>ROI</strong> die Implementierungsphase<br />
eingeleitet, die bis Mitte 2009 abgeschlossen<br />
wird.
Foto © Stock.Xchng<br />
A better Company<br />
Produktionsoptimierung bei Amoena<br />
PROJEKT: AMOENA<br />
Frauen Lebensqualität zurückgeben – das ist der Anspruch der Amoena Medizin-Orthopädie-<br />
Technik GmbH mit Sitz im oberbayerischen Raubling. 1975 gelang dem Firmengründer<br />
Cornelius Rechenberg, Ingenieur für Kunststofftechnik, die Herstellung der ersten folienummantelten<br />
Silikonbrustprothese. Seit diesen Anfängen hat sich das Unternehmen kontinuierlich<br />
weiterentwickelt und ist heute internationaler Marktführer auf dem Gebiet der Brustprothetik.Zusätzlich<br />
zur großen Brustprothesenauswahl bietet Amoena Spezial-Dessous und<br />
Bademoden für brustoperierte Frauen. Um aus dieser starken Stellung heraus noch besser<br />
zu werden und die Marktführerschaft weiter auszubauen, hat Amoena gemeinsam mit <strong>ROI</strong><br />
ein Programm zur Steigerung der Wettbewerbskraft in der Produktion aufgelegt. Ein wichtiges<br />
Tool hierbei sind Umsetzungsworkshops, die so genannten ‚a better company’ (abc) events.<br />
Zwei abc events haben im vergangenen Jahr bereits mit großem Erfolg stattgefunden und zu<br />
konkret messbaren Ergebnissen geführt.<br />
In der ersten Phase galt es, die Ansatzpunkte<br />
zur Verbesserung und die Potentialhebel<br />
schnell und effizient zu identifizieren.<br />
Dazu diente ein ‚Quick Scan’ in<br />
der Produktion: Gemeinsam mit den für<br />
die unterschiedlichen Produktionsbereiche<br />
verantwortlichen Mitarbeitern vor Ort<br />
nahmen die <strong>ROI</strong>-Berater den gesamten<br />
Ablauf - vom Wareneingang bis zum Versand<br />
- auf und erstellten eine ausführliche<br />
Dokumentation.<br />
Phase 1<br />
Phase 2<br />
Schritt 3<br />
Quick Scan<br />
• Planen und Strukturieren<br />
• Identifizieren von Handlungsfeldern<br />
Future State<br />
• Definition und Diskussion eines möglichen Soll-Zustands<br />
• Identifizieren von Potentialhebeln<br />
• Action Points, Zielgrößen<br />
abc events<br />
• Umsetzungsworkshops<br />
• Fokus auf Mitarbeiter und schnelle Umsetzung<br />
Abbildung 1: Vorgehensweise im Projekt.<br />
Seite 5 Sonderausgabe
PROJEKT: AMOENA<br />
Actual State<br />
• Ist-Zustand<br />
Abbildung 2: Future State als Zielvorgabe<br />
Seite 6 Sonderausgabe<br />
1<br />
Die Darstellung erfolgte mit Hilfe des<br />
‚Value Stream Mappings’. „Das Value<br />
Stream Mapping ist eine pragmatische<br />
und übersichtliche Methode zur Visualisierung<br />
und Analyse von Produktionsbereichen“,<br />
so <strong>ROI</strong>-Berater Jörn Tegtmeyer.<br />
„Neben den Abläufen werden hier die<br />
wesentlichen Kennzahlen, wie beispiels-<br />
weise Kapazitäten oder die Takt-, Ausfall-<br />
und Rüstzeiten, erfasst und optisch dargestellt.<br />
Die grafische Darstellung ist die<br />
Basis um konkrete Ansatzpunkte und Verbesserungsmöglichkeiten<br />
aufzuzeigen.“<br />
Der Weg zum zukünftigen Soll-Zustand<br />
Jede Reise braucht ein Ziel: In der zweiten<br />
Phase ermittelte ein Team bestehend aus<br />
Mitarbeitern von Amoena und Beratern<br />
von <strong>ROI</strong> in einem zweitägigen Workshop<br />
den ‚Future State’ – das Ziel, auf das sich<br />
die Produktionsbereiche hinbewegen soll.<br />
Future State<br />
• Soll-Zustand<br />
• Optimum unter<br />
Berücksichtigung<br />
von bestehenden<br />
Restriktionen<br />
2<br />
Ideal State<br />
• Optimaler Zustand<br />
• Losgelöst von<br />
Restriktionen<br />
Die Vorgehensweise ist in der Abbildung 2<br />
grafisch dargestellt. Zunächst definierte das<br />
Team einen theoretischer Optimalzustand,<br />
den ‚Ideal State’. „Dieser ist in der ersten<br />
Stufe ganz bewusst von existierenden Restriktionen<br />
der heutigen Produktion, sprich<br />
den Einschränkungen des Alltagsgeschäfts,<br />
vollkommen los gelöst“, betont <strong>ROI</strong>-Berater<br />
Tegtmeyer. „Erst in der nächsten Stufe wird<br />
der Sollzustand schrittweise an die gegebenen<br />
und mittelfristig nicht veränderbaren<br />
Rahmenbedingungen angepasst.“<br />
Der auf diese Weise erarbeitete Future<br />
State für die einzelnen Produktionsbereiche<br />
vereint somit die ambitionierte, visionäre<br />
Zielsetzung mit einem hohen Maß an Pragmatismus<br />
und Umsetzbarkeit.<br />
Zum Abschluss dieser zweiten Phase werden<br />
Zielsetzungen für die wichtigsten Key Performance<br />
Indicators (KPI’s) definiert. Dazu<br />
gehören unter anderem Bestandsoptimierung<br />
und Durchlaufzeitreduktionen sowie<br />
Produktivitätssteigerung und Qualitätsverbesserungen.<br />
Entscheidend ist, den Weg<br />
zum erarbeiteten Future State in Form von<br />
Maßnahmeplänen und einer Zeitplanung<br />
festzuschreiben.<br />
Events mit großer Wirkung<br />
A better company – Diese Überschrift steht<br />
bei Amoena über allen Verbesserungsmaßnahmen.<br />
Von besonderer Bedeutung ist<br />
dabei die Durchführung von Umsetzungsworkshops,<br />
den abc events, die von <strong>ROI</strong><br />
unterstützend begleitet werden.<br />
Leitlinien der abc events sind die Integration<br />
von Mitarbeitern von der Leitungs-<br />
bis zur Shop floor-Ebene sowie ein<br />
absolut pragmatischer Praxisbezug. Nach
Foto © Stock.Xchng<br />
dem Motto „Reden ist Silber, Taten sind<br />
Gold“ kommt der sofortigen Umsetzung<br />
der Maßnahmen eine besondere Bedeutung<br />
zu.<br />
Die Teilnehmer erarbeiten die Ergebnisse<br />
in erster Linie selbst. Ein entscheidender<br />
Erfolgsfaktor ist deshalb die Zusammensetzung<br />
der Umsetzungsworkshops mit<br />
Führungskräften, Bereichsleitern sowie<br />
Mitarbeiter der Shop floor-Ebene. „Auf<br />
diese Weise verbindet sich detailliertes<br />
Wissen über Abläufe und Probleme mit<br />
bereichsübergreifender Erfahrung“, erklärt<br />
Robert Neiderhell, abc Spezialist bei<br />
Amoena, „und nur so können Probleme<br />
schnell und effizient angegangen, mit<br />
entsprechenden Lösungen hinterlegt und<br />
anschließend sofort und gemeinsam mit<br />
dem gesamten Team in der Praxis umgesetzt<br />
werden.“<br />
Im vergangenen Quartal haben die ersten<br />
zwei abc events bei Amoena stattgefunden.<br />
Thema des ersten Umsetzungsworkshops<br />
waren die Versandbereiche.<br />
Bereits eine Woche nach dem Workshop<br />
arbeiteten die Mitarbeiter im Versandbereich<br />
nach dem neu entwickelten Kommissionierablauf.<br />
Weitere konkrete Ergebnisse waren:<br />
der Umbau der Lager- und Versand-<br />
bereiche<br />
eine neue, wegeoptimierte Anordnung<br />
der Artikel<br />
der Abbau von Lagerstufen für Zubehör-<br />
artikel<br />
die Integration der neuen Verpackungs-<br />
maschine in die Abläufe<br />
Beim zweiten Workshop stand die Verbesserung<br />
eines Produktionsbereiches im<br />
Mittelpunkt. Die Grundidee der sofortigen<br />
Umsetzung von abc events zeigt sich<br />
hier noch deutlicher: Bereits am dritten<br />
Workshop-Tag erfolgte der Umzug der<br />
Maschinen und Arbeitsplätze in das neue<br />
Layout.<br />
Auch die weiteren Ergebnisse sind beein-<br />
druckend:<br />
Ein neuer, flussorientierter Fertigungs-<br />
ablauf<br />
Die Integration aller Arbeitsschritte in<br />
das Center<br />
deutliche Reduktion von unproduktiven<br />
Prozessen<br />
Eine erste Schlussfolgerung des Programms<br />
lässt sich treffen: Die gegenwärtige Verbesserungsgeschwindigkeit<br />
bei Amoena<br />
ist sehr hoch. Der eingeschlagene umsetzungsorientierte<br />
Kurs hat sich als richtig<br />
erwiesen.<br />
Die Firma ist bereits jetzt ihrem ehrgeizigen<br />
ersten Teilziel, alle Bereiche der Produktion<br />
systematisch zu optimieren, ein großes<br />
Stück näher gekommen. A better company<br />
– diese Bezeichnung steht bei Amoena für<br />
dauerhaftes und umsetzungsorientiertes<br />
Streben nach immer besseren Lösungen.<br />
Weitere Infos und Kontakt: dialog@roi.de<br />
PROJEKT: AMOENA<br />
Rainer Pfeffermann<br />
VP Operations bei Amoena.<br />
Schnelle Umsetzung groß geschrieben<br />
„Die abc events waren für alle Beteiligten<br />
etwas Neues. Nach erster Skepsis war<br />
esleicht, unsere Mitarbeiter von diesem<br />
innovativen Konzept zu überzeugen.<br />
Die Motivation kommt von selbst, wenn<br />
die Teilnehmer miterleben, wie Ihre<br />
Verbesserungsvorschläge umgehend um-<br />
gesetztwerden. Während der Eventwoche<br />
sindbisher bestehende Abgrenzungen<br />
gefallen,lang existierende Abläufe ver-<br />
ändert,Maschinen umgestellt und viele<br />
weitereVeränderungen durchgeführt<br />
worden. Die Verantwortung liegt bei der<br />
Gruppe – das ist das Prinzip der<br />
abc events und eswird konsequent um-<br />
gesetzt. Das hat einigeMitarbeiter ziemlich<br />
überrascht. Bei derPräsentation der<br />
Ergebnisse haben dieVortragenden ihre<br />
Vorschläge mit vollemEngagement vertre-<br />
ten und bei Bedarf auchgegen kritische<br />
Anmerkungen ihrer Kollegen verteidigt.<br />
Die im abc event erarbeiten Veränderungen<br />
und Maßnahmenpläne werden<br />
auf der Shop floor-Ebene für alle zur Ein-<br />
sicht ausgehängt. Das sorgt gemeinsam<br />
mit den definierten ‚Key Performance<br />
Indicators’ für die Nachhaltigkeit der Maß-<br />
nahmen. Die Zusammenarbeit mit <strong>ROI</strong><br />
verlief reibungslos. Alle Beteiligten haben<br />
bei den bisherigen abc events dazugelernt.<br />
Wir machen weiter.“<br />
Seite 7 Sonderausgabe
THEMA: LEAN KNOW-HOW<br />
Die <strong>ROI</strong> Lean Factory<br />
Bewährte Vorgehensweisen zur nachhaltigen<br />
Einführung schlanker Produktionssysteme<br />
Der Erfolg von Projekten zur Einführung schlanker Produktionssysteme hängt neben der Kompetenz der Berater vor Ort elementar<br />
vom Beratungsansatz und seiner konsequenten Umsetzung ab. <strong>ROI</strong> hat hierzu das Konzept der „Schlanken Fabrik“ entwickelt, das<br />
bisher bekannte Ansätze deutlich erweitert und durch ein spezifisches Qualifizierungskonzept ergänzt. Dies stellt die ganzheitliche<br />
Neuausrichtung einer Fabrik sicher und wirkt deutlich nachhaltiger als die schnelle und punktuelle Einführung von Lean Prinzipien.<br />
Das Produktionssystem von Toyota (TPS)<br />
ist zu einem Synonym für schlanke und<br />
effiziente Unternehmen geworden. Immer<br />
wieder versuchen Unternehmen, das TPS<br />
eins zu eins zu übernehmen, was bei der<br />
Implementierung vor Ort regelmäßig<br />
scheitert. Gefragt sind strategische und<br />
ganzheitlich angelegte Lean-Ansätze, die<br />
in den meisten Unternehmen fehlen.<br />
Michael Jung, <strong>ROI</strong>-Vorstand<br />
Oliver Kress, <strong>ROI</strong>-Partner<br />
dialog@roi.de<br />
Seite 8 Sonderausgabe<br />
Nachfolgende Probleme zeigen sich branchenübergreifend<br />
immer wieder:<br />
Problem 1: Langfristig orientierte Vorgehensweise<br />
versus kurzfristige Einsparungen<br />
Anstatt die <strong>Management</strong>entscheidungen<br />
auf langfristige Erfolgsziele auszurichten,<br />
stellen die Verantwortlichen immer<br />
wieder kurzfristige Gewinnziele in den<br />
Vordergrund.<br />
Problem 2: Punktuelle und fragmentierte<br />
Umsetzung der Lean-Prinzipien<br />
In den meisten Unternehmen sind die<br />
bekannten Lean-Prinzipien und Prozesskomponenten<br />
wie fließende Prozesse,<br />
Pull-Systeme und Standardisierung nicht<br />
durchgängig und konsequent genug<br />
implementiert.<br />
Problem 3: ‚Traditionelle Sichtweise‘<br />
bezüglich der Mitarbeiter und Lieferanten<br />
Damit die Lean Philosophie verinnerlicht<br />
wird, muss das <strong>Management</strong> die betroffenen<br />
Mitarbeiter und Lieferanten als<br />
entwicklungs- und förderungswürdige<br />
Partner wahrnehmen. Ansonsten werden<br />
die Ansätze und Maßnahmen durch die<br />
handelnden Personen von vornherein<br />
blockiert.<br />
Problem 4: Mangelnde Nachhaltigkeit<br />
der Implementierung von Lean-Prinzipien<br />
Nur wenn eingeführte Lean-Prinzipien<br />
durch eine selbst lernende Organisation<br />
abgesichert sind, verpuffen die ersten<br />
Erfolge nicht gleich wieder und es stellen<br />
sich dauerhafte Verbesserungen ein.<br />
Fazit: Lean Production-Projekte brauchen<br />
einen ganzheitlichen Ansatz, der die<br />
Aspekte Philosophie, schlanke Prozessgestaltung,<br />
Mitarbeiterentwicklung und<br />
Problemlösungskompetenz miteinander<br />
verbindet.<br />
„Es geht nicht um ‚Kopieren’ sondern<br />
um das ‚Kapieren’ des Toyota-Ansatzes“,<br />
betont <strong>ROI</strong>-Berater Oliver Kress, der das<br />
<strong>ROI</strong>-Konzept maßgeblich entwickelt hat.<br />
Grafik 1 zeigt die wichtigsten Faktoren<br />
des Erfolgskonzepts:<br />
unternehmensspezifische Adaption der<br />
Toyota-Prinzipien<br />
ganzheitliche Optimierung von Pro-<br />
duktionsportfolio und -prozessen<br />
Integration der indirekten Funktionen<br />
Kombination von Top-down-Vision und<br />
Bottom-up-Optimierung<br />
intensiver Fokus auf Qualifizierung von<br />
Führungskräften und Mitarbeitern
Fotos © BVMed-Bilderpool<br />
Kundengerechte<br />
Produkte<br />
Portfoliomanagement<br />
Make or buy<br />
fertigungsgerechte<br />
Produktgestaltung<br />
wertorientierung<br />
Effektives <strong>Management</strong>und<br />
Führungssystem<br />
Qualifizierte<br />
führungskräfte<br />
Prozessorientierte<br />
organisation<br />
ziele, kennzahlen +<br />
anreizsysteme<br />
standardisierung +<br />
Visualisierung<br />
Lean Factory<br />
Abbildung 1: Das <strong>ROI</strong>-Modell zur schlanken Fabrik<br />
Abbildung 2: <strong>ROI</strong>-Beratungsansatz zur Umsetzung der schlanken Fabrik<br />
Die Realisierung des <strong>ROI</strong>-Ansatzes zur<br />
„Schlanken Fabrik“ erfolgt nach einer<br />
bewährten Vorgehensweise, die alle<br />
oben genannten Aspekte integriert (siehe<br />
Grafik 2).<br />
Als ersten Schritt erarbeitet das Beratungsteam<br />
in einem sogenannten Lean<br />
Assessment inwieweit die Lean Prinzipien<br />
im <strong>Management</strong>/Führungssystem, in den<br />
Prozessen und in der Qualifikation und<br />
effiziente<br />
Prozesse<br />
Just in time<br />
(Takt, Fluss, Pull)<br />
stabile Prozesse<br />
(Null Fehler, Q-System, TPM)<br />
flexible systeme<br />
(Flexible Produktionslinie, Flexible<br />
Manpower Systems, LCA,)<br />
synchronisierte<br />
indirekte funktionen<br />
Verständnis und umsetzung der lean-Prinzipien auf allen ebenen<br />
gezielter einsatz praxiserprobter Methoden<br />
Motivierte<br />
Mitarbeiter<br />
eigenverantwortung<br />
Problemlösungs-<br />
kompetenz<br />
Mentalität der ständigen<br />
Verbesserung<br />
gezielte<br />
weiterentwicklung<br />
Denkweise der Mitarbeiter im Unternehmen<br />
bereits implementiert und gelebt<br />
werden. Dadurch lassen sich in einem<br />
sehr kurzen Zeitraum Lücken, Verbesserungsansätze<br />
und Potenziale erkennen.<br />
Kern der Vorgehensweise ist das Redesign<br />
der Produktions- und Logistikprozesse<br />
sowie ergänzender Funktionen<br />
nach Lean-Prinzipien (unter anderem<br />
Takt-, Fluss-, Pull-, Null-Fehler-Prinzip).<br />
THEMA: LEAN KNOW-HOW<br />
Unterstützt wird dies durch bewährte<br />
Beratungsmethoden und Best Practice<br />
Lösungen.<br />
So hat <strong>ROI</strong> beispielsweise ein innovatives<br />
Lösungskonzept entwickelt, das die Ansprüche<br />
an eine IT-arme Lean Factory mit<br />
SAP-gestützten Planungs- und Vertriebsprozesse<br />
kombiniert.<br />
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Umsetzung<br />
der wesentlichen Lean Elemente in<br />
einem Pilotbereich, um die Prinzipien der<br />
schlanken Produktion für alle Mitarbeiter<br />
vor Ort „greifbar“ zu machen.<br />
Modular aufgebaute Trainings- und<br />
Qualifizierungsprogramme führen zur<br />
weiteren Mitarbeitersensibilisierung und<br />
Verankerung des Lean Thinking.<br />
Zu den zielgruppenspezifischen Modulen<br />
gehören unter anderem Grundlagentraining,<br />
Lean Verständnis für das Manage-<br />
ment, <strong>Management</strong>-Workshops zur Erarbeitung<br />
der Lean Vision, Lean Optimierungs-Workshops,<br />
Wertstromschulung<br />
und Lean-Vertiefungstrainings.<br />
„Ein besonderes Merkmal unseres Qualifizierungskonzeptes<br />
ist die Verbindung<br />
von Grundlagenschulungen, praxisorientierten<br />
Trainings und Shop-Floor-<br />
Workshops“, erklärt Oliver Kress. „Alle<br />
Schulungsmodule werden vor Ort beim<br />
Kunden abgehalten und nicht fern ab der<br />
Fabrik in einer Schulungsakademie“, so<br />
Oliver Kress weiter.<br />
Die vorgestellte Vorgehensweise stellt<br />
eine nachhaltige Umsetzung von Lean-<br />
Prinzipien sicher und ermöglicht es den<br />
Verantwortlichen, den weiteren Weg<br />
zum ‚schlanken Unternehmen’ erfolgreich<br />
alleine zu gehen.<br />
Seite 9 Sonderausgabe
PROJEKT: SENGEWALD KLINIKPRODUKTE<br />
Mehr Transparenz – Weniger Kosten<br />
Sengewald Klinikprodukte nutzt Einsparpotenziale<br />
durch effizientes Bestandsmanagement<br />
Die Sengewald Klinikprodukte GmbH ist ein renommierter Hersteller von Medizinprodukten mit einem Umsatz im Bereich<br />
Hospital Supply von 55 Mio. Euro im Jahr 2008. Das Unternehmen ist der größte Hersteller von OP-Abdecksystemen in Deutschland<br />
und zählt zusammen mit der Tochtergesellschaft MSP Schmeiser (Horb, Baden-Württemberg) technologisch zu den weltweit<br />
führenden Produzenten von Einweg-Abdeckungen sowie Standard-, Individual- und Komplett-Sets. Parallel dazu entwickelt<br />
und produziert Sengewald seit fast drei Jahrzehnten kundenindividuelle Sterilgutverpackungen als Partner für die medizinische<br />
Industrie, Kliniken und Praxen. 2008 hat Sengewald gemeinsam mit <strong>ROI</strong> ein Projekt ins Leben gerufen, um die Bestände bis<br />
Ende 2008 um 20 Prozent zu senken.<br />
<strong>ROI</strong> setzt bei Bestandssenkungsprojekten<br />
auf zwei Säulen. Die erste Säule besteht<br />
im operativen Bestandsmanagement, um<br />
kurzfristig Erfolge zu erzielen und wichtige<br />
Erkenntnisse für das weitere Projekt zu<br />
gewinnen. Anschließend untersuchte das<br />
Projektteam kundenindividuelle Ansätze<br />
zur Verbesserung der Supply Chain, um<br />
die erzielten Senkungen nachhaltig abzusichern<br />
und weitere Senkungspotenziale<br />
zu heben.<br />
Heiko Marquardt<br />
<strong>ROI</strong>-Berater<br />
dialog@roi.de<br />
Seite 10 Sonderausgabe<br />
Die Implementierungsphase<br />
Das operative Bestandsmanagement<br />
ist durch eine standardisierte Vorgehensweise<br />
gekennzeichnet. Kern dieser<br />
Phase sind regelmäßige – in der Regel<br />
wöchentliche – ‚Jour Fixes‘ mit den<br />
Disponenten. Hier wird die Bestandssituation<br />
auf Teileebene detailliert diskutiert.<br />
Wichtig ist es im Vorfeld der ‚Jour<br />
Fixes‘ alle bestandsrelevanten Daten und<br />
Kennzahlen auf Teileebene zu ermitteln<br />
und über unseren Reichweiten basierten<br />
Ansatz ein Bestandssenkungspotenzial<br />
je Teil auszuweisen.<br />
Der große Vorteil ist, dass der Disponent<br />
dadurch die Teile mit dem höchsten<br />
Bestandssenkungspotential zur<br />
Diskussion vorgelegt bekommt und<br />
somit jeder Disponent seinen Anteil<br />
zur Bestandssenkung im Unternehmen<br />
beitragen kann.<br />
In dieser Projektphase erfolgt die<br />
Bestandssenkung auf Basis von Maßnahmen,<br />
die durch den Disponenten<br />
operativ umgesetzt werden können.<br />
Hierunter fallen insbesondere Korrekturen<br />
der Dispositionsparameter oder<br />
Reduzierungen der Fertigungslosgrößen.<br />
Aus den intensiven Diskussionen mit<br />
den Disponenten ergeben sich wichtige<br />
Ansätze für die Optimierungsansätze<br />
in der Supply Chain.<br />
Optimierung der Supply Chain<br />
Ein wichtiges Instrument in dieser Projektphase<br />
ist die Wertstrom-Analyse. Im<br />
Mittelpunkt stehen Themen wie In-Line<br />
Fertigung, Entfall von Lagerstufen und<br />
die Nutzung einfacher Steuerungsverfahren.<br />
Weitere Hebel zur nachhaltigen<br />
Bestandssenkung sind die Bestellmengen<br />
in der Beschaffung sowie die Losgrößen<br />
in der Fertigung.<br />
Fotos © Sengewald
„Der größte Erfolgsfaktor bei Sengewald<br />
lag in der konsequenten Reduzierung<br />
der Fertigungslosgrößen und somit<br />
der Bestände an Halbfabrikaten“, erklärt<br />
<strong>ROI</strong>-Berater Heiko Marquardt. „Die Fer-<br />
tigungslosgrößen kann der Kunde<br />
sehr gut selbst beeinflussen, während<br />
beispielsweise bei der Reduzierung der<br />
Bestellmengen die Lieferanten mitspielen<br />
müssen“, so Heiko Marquardt weiter.<br />
Ansätze zur Losgrößenoptimierung<br />
helfen dabei, das richtige Maß für die<br />
Bestellmengen beziehungsweise Losgrößen<br />
zu finden.<br />
Erfolgsentscheidend ist bei allen Aktivitäten,<br />
die vorhandenen ERP-Funktionalitäten<br />
konsequent zu nutzen, um<br />
relevante Informationen überall im Unternehmen<br />
verfügbar zu machen. Das<br />
entlastet die Disponenten von Routinetätigkeiten<br />
und öffnet den Blick für<br />
das Wesentliche.<br />
Wiederholt sind es die einfachen Lö-<br />
sungen, die große Effekte auf die<br />
Bestände haben. In diesem Projekt hat<br />
sich die Einführung einer sogenannten<br />
Ampelsteuerung bewährt. Mit einer<br />
Ampelsteuerung kann sich der Dispo-<br />
nent sehr schnell einen Überblick über<br />
die aktuelle Bestandssituation in der<br />
gesamten Supply Chain verschaffen.<br />
Sie kommt insbesondere bei langen<br />
Versorgungsketten zum Einsatz und<br />
wird bei Sengewald unter anderem zur<br />
Steuerung eines Lieferanten aus Fernost<br />
erfolgreich eingesetzt.<br />
Fazit<br />
Dem Projektteam gelang es, innerhalb<br />
von sechs Monaten die Bestände bei<br />
Sengewald um 20 Prozent zu senken.<br />
So eine deutliche Bestandssenkung<br />
kann nur erreicht werden, wenn sich<br />
alle Teilnehmer des Projekts zu 100%<br />
einbringen.<br />
Dadurch könnte es in Einzelfällen zu<br />
kurzfristigen Versorgungsengpässen<br />
kommen. „Hier ist es wichtig, die<br />
Ursachen dafür zu finden und nicht<br />
voreilig mit Bestandserhöhungen zu<br />
reagieren“, erklärt Heiko Marquardt.<br />
Um die Bestandssituation weiter zu<br />
verbessern, wird Sengewald das operative<br />
Bestandsmanagement auch nach<br />
dem Projekt aufrechterhalten und die<br />
Erkenntnisse aus den Optimierungsansätzen<br />
der Supply Chain konsequent<br />
umsetzen.<br />
PROJEKT: SENGEWALD KLINIKPRODUKTE<br />
Christian Baumberger,<br />
Geschäftsführer<br />
Sengewald Klinikprodukte GmbH<br />
Intensive Umstrukturierungen<br />
„Gleich zu Jahresbeginn 2009 zeigten<br />
sich positive Effekte durch die realisierten<br />
Maßnahmen und entsprechende<br />
Kostenvorteile.<br />
Wichtig ist es jetzt, Lieferengpässe<br />
und große Rückstände zu vermeiden.<br />
Das ist nur durch intensive Analyse in<br />
Einzelprojekten möglich.<br />
Wir müssen gemeinsam mit den<br />
Händlern Lösungen suchen. Das kann<br />
im Einzelfall bedeuten, bestehende<br />
Rahmenverträge im Einvernehmen<br />
mit den Kunden neu zu gestalten. Alle<br />
Lieferverträge, ob für Großabnehmer<br />
oder kleinere Kunden, werden derzeit<br />
hinsichtlich der Zielsetzung eines kostenoptimierten<br />
Bestandsmanagements<br />
kritisch durchleuchtet.<br />
Der langfristige Vorteil des Projekts ist,<br />
dass wir parallel bestehende Defizite<br />
in der internen Logistik erkennen und<br />
schrittweise beheben können.<br />
Wir gehen den mit <strong>ROI</strong> eingeschlagenen<br />
Weg gemeinsam weiter.“<br />
Seite 11 Sonderausgabe
PROJEKT: LINOS<br />
Dipl-Ing. Manfred Schiele<br />
R & D <strong>Management</strong><br />
Linos Photonics GmbH & Co. KG,<br />
München<br />
Effizienz, Klarheit und<br />
Schnelligkeit<br />
<strong>ROI</strong> war uns als Beratungsunternehmen<br />
mit viel Erfahrung im Entwicklungsumfeld<br />
bekannt. Überzeugend war<br />
auch der Fachvortrag, den der Generalbevollmächtigte<br />
von <strong>ROI</strong>, Prof. Werner<br />
Bick, in unserer Firma gehalten hat.<br />
Alle Mitarbeiter sind offen und konstruktiv<br />
in die Workshops gegangen. In<br />
den Projektteams stand der Wunsch,<br />
die Performance weiter zu verbessern<br />
und damit den Erfolgskurs unseres<br />
Unternehmens fortzusetzen, im Mittelpunkt.<br />
Bei den <strong>ROI</strong>-Beratern haben<br />
mich die Effizienz, Klarheit und Schnelligkeit<br />
bei der Projektarbeit beeindruckt.<br />
Das Ergebnis der gemeinsamen<br />
Analyse: Unser Entwicklungsprozess<br />
im <strong>Management</strong>handbuch entspricht<br />
State of the Art-Kriterien. Das ist eine<br />
wichtige Bestätigung unserer Arbeit in<br />
den Kundenprojekten. In der Umsetzung<br />
zeigten sich natürlich Optimierungspotenziale.<br />
Die gehen wir gerade<br />
in zwei Arbeitspaketen an, um die<br />
Entwicklungszeiten weiter zu verkürzen.<br />
Bis Mitte des Jahres wollen wir einen<br />
wesentlichen Teil der Maßnahmen<br />
umgesetzt haben. <strong>ROI</strong> wird uns dabei<br />
weiter unterstützen.<br />
Seite 12 Sonderausgabe<br />
Reduzierung von "Time-to-Market"<br />
Optimierung der Entwicklungs-<br />
prozesse bei LINOS<br />
Die LINOS Gruppe gehört zu den führenden Herstellern optischer Systeme für unterschiedliche<br />
Industrien. Das international tätige Unternehmen beschäftigt über 800<br />
Mitarbeiter und entwickelt und produziert innovative, kundenindividuelle Systeme<br />
im Bereich Optik, Optomechanik und Optoelektronik. In den Gebieten Biophotonics,<br />
Dental Technology und Medical Technology ist LINOS ein innovativer Entwicklungs-<br />
und Produktionspartner von führenden Medizingeräte-Herstellern.<br />
Die Innovationszyklen der Technologien und Anwendungen der LINOS-Kunden<br />
verkürzen sich ständig. <strong>ROI</strong> unterstützte die Firma bei der weiteren Optimierung und<br />
Beschleunigung Ihrer Entwicklungsprozesse.<br />
Die Laufzeit von Entwicklungsprozessen<br />
ist in der Hightech-Branche ausschlaggebend<br />
bei der Auftragsvergabe der<br />
Kunden. Das Ziel von LINOS ist es, die<br />
eigenen Entwicklungsprozesse kontinuierlich<br />
anzupassen, zu optimieren und die<br />
Durchlaufzeiten zu reduzieren. Die Hauptziele<br />
des Projekts mit <strong>ROI</strong> waren die Identifikation<br />
der Potenziale zur Durchlaufzeitreduzierung<br />
in allen Geschäftsbereichen<br />
sowie das Erarbeiten von Ansatzpunkten<br />
zur Optimierung der Entwicklungsprozesse<br />
zur Stärkung der Wettbewerbsposition<br />
bei der Auftragsvergabe.<br />
Die erste Herausforderung im Projekt<br />
bestand im Strukturieren der Vorge-<br />
hensweise zur Erfassung von homogenen<br />
Prozessstrukturen und zur umfangreichen<br />
Untersuchung der Entwicklungsprozesse<br />
auf Optimierungsansätze. Dabei wies die<br />
breite Marktabdeckung unterschiedlicher<br />
Anwendungen und Kundensegmente sowie<br />
ihre jeweilige Abbildung in der Aufbauorganisation<br />
eine große Vielfalt von unterschiedlichen<br />
Anforderungen auf, die die<br />
Entwicklungsprozesse zu erfüllen hatten.<br />
„Wir haben deshalb die Prozesseigner<br />
ähnlicher Entwicklungsprozesse aus allen<br />
Geschäftsbereichen zu Analyse-Workshops<br />
an einen Tisch geholt und insgesamt vier,<br />
auf die Prozesstypen abgestimmte Ein-<br />
Tages-Workshops durchgeführt“ erklärte<br />
<strong>ROI</strong>-Berater Dr. Frank Lugert.
Das Einbeziehen aller Prozess-Beteiligten<br />
in die Analyse von Entwicklungsprozessen<br />
ist ein Erfolgsfaktor. So können alle<br />
entscheidenden Herausforderungen im<br />
täglichen Geschäft identifiziert werden.<br />
Die im Vorfeld der Analyse-Workshops<br />
durchgeführten Interviews ermöglichten<br />
ein erstes Screening der Kernproblematik.<br />
Die Durchführung der Analyse-Workshops<br />
fand unter geringer Belastung der Organisation<br />
bezüglich des laufenden Tagesgeschäfts<br />
statt. Durch den Abgleich der Erkenntnisse<br />
aus Interviews und Workshops<br />
lassen sich zudem Missverständnisse und<br />
subjektive Schilderungen von Situationen<br />
vermeiden. Somit basiert die kumulierte<br />
Bewertung von Problemursachen und<br />
Prioritäten von Optimierungsansätzen am<br />
Ende auf einem breiten Konsens und wird<br />
von allen Beteiligten getragen.<br />
Der zweite Erfolgsfaktor von Prozessanalysen,<br />
Ursachenforschung von Prozessineffizienzen<br />
und Erarbeiten von Optimierungsmöglichkeiten<br />
ist ein gemeinsames<br />
Verständnis der Organisation. Aufbauorganisatorische<br />
Fragestellungen an sich<br />
sind nicht Gegenstand von Prozess-Workshops.<br />
Ein wichtiges Berater-Tool bei Audits ist<br />
die Kennzahlenanalyse für den entsprechenden<br />
Untersuchungsbereich. “Die<br />
LINOS GmbH gehört zu den Unternehmen,<br />
die im Hinblick auf Entwicklungs-<br />
Controlling ihre Hausaufgaben gemacht<br />
haben“, so <strong>ROI</strong>-Berater Lugert. „So war<br />
es problemlos möglich, die erforderlichen<br />
projekt- und zeitraumbezogenen Basiskennzahlen<br />
zu erheben, Benchmarks gegenüberzustellen<br />
und fundierte Interpretationen<br />
zu treffen“, so Lugert weiter.<br />
Rasches Umsetzen der Ergebnisse<br />
Auf Basis der Kennzahlenauswertung<br />
sowie der Erkenntnisse aus Interviews und<br />
Workshops ermittelte das Beraterteam die<br />
vorhandenen Potenziale.<br />
Dabei zeigten sich deutliche Reduzierungspotenziale<br />
von Time-to-Market entlang<br />
des ganzen Produktentwicklungsprozesses.<br />
Aus den Ergebnissen der Analyse<br />
schnürte das Team fünf Arbeitspakete, die<br />
kurzfristig zusammen mit <strong>ROI</strong> umgesetzt<br />
werden sollen. Gleichzeitig gehen alle Beteiligten<br />
davon aus, dass in einer weiteren<br />
Feinabstimmung zusätzliche Potenziale<br />
zur Reduktion der Durchlaufzeiten aufgedeckt<br />
werden können.<br />
PROJEKT: LINOS<br />
Dr. Frank Lugert,<br />
<strong>ROI</strong>-Berater<br />
dialog@roi.de<br />
Fazit<br />
Die umfassenden Ansatzpunkte zur<br />
Optimierung der Entwicklungsprozesse<br />
und der breite Konsens über die Notwendigkeit<br />
der Veränderungsaktivitäten im<br />
Unternehmen bietet LINOS eine nachhaltige<br />
Chance zur Differenzierung im<br />
Wettbewerb. Somit kann sich das Unternehmen<br />
den kürzeren Entwicklungszyklen<br />
der Technologien der Kunden optimal<br />
anpassen. Bei weiterhin guter Marktentwicklung<br />
wird die Reduzierung von Timeto-Market<br />
in der Entwicklung bei LINOS<br />
zu gesteigerten Auftragsvolumen führen.<br />
Seite 13 Sonderausgabe<br />
Fotos © Linos
THEMA: Lean Development<br />
Lean Development<br />
F&E ohne Verschwendung ist ein Erfolgsfaktor<br />
der Medizintechnik<br />
Während der letzten zehn Jahre hat sich der Produktentstehungsprozess (PEP) signifikant gewandelt: Aus einem überschaubaren<br />
Entwicklungsablauf mit einfachen und flachen Kommunikations- und Reporting-Strukturen ist ein hoch komplexes, weltweit vernetztes<br />
Entwicklungsumfeld entstanden. Um die steigenden Anforderungen am Markt noch besser, schneller und kostengünstiger<br />
abdecken zu können, zahlen viele Unternehmen einen hohen Preis: Mit zunehmender Komplexität steigen Verschwendungen und<br />
gleichzeitig sinkt die Entwicklungseffizienz. <strong>ROI</strong> hat ein Lean Development-Programm entwickelt, das vielseitige Ansätze zur<br />
Reduzierung von Verschwendungen bietet.<br />
Für den einzelnen Entwickler sind die<br />
Aufgabenstellungen heute oft unpräzise,<br />
durchsetzt mit wechselnden Zielen und<br />
Prioritäten, häufigen Unterbrechungen<br />
und Änderungen. Oft führt dies zu<br />
Unzufriedenheit, Fluktuation und damit<br />
zur Abwanderung von Know-how im<br />
Unternehmen.<br />
Mit wachsender Produktkomplexität<br />
steigt der Overhead, da Verwaltung und<br />
Koordination in der vernetzten Produktentwicklung<br />
einen immer höheren<br />
Stellenwert einnehmen. Eine mangelhafte<br />
Definition von Produktanforderungen,<br />
ein „Over Engineering“ in der Produktauslegung<br />
und die Inflation von Abstimmungsmeetings<br />
im Projektablauf sind<br />
typische Beispiele für Verschwendung in<br />
der Produktentstehung.<br />
Der Anteil der Kerntätigkeiten in der Entwicklung<br />
liegt teilweise nur noch zwischen<br />
30 und 50%.<br />
Seite 14 Sonderausgabe<br />
Toyota als Vorbild für<br />
europäische Unternehmen?<br />
Wie reagieren führende Unternehmen auf<br />
diese Entwicklung? Der Erfolg von Toyota<br />
beruht unter anderem auf dem Toyota Produktentwicklungssystem<br />
(TPES). Es basiert<br />
auf 13 Prinzipien, in denen die konsequente<br />
Orientierung am Kundennutzen und der<br />
qualifizierte, motivierte Mitarbeiter an vorderster<br />
Stelle stehen. Dadurch ist es gelungen,<br />
eine Wertschöpfung von rund 80% in<br />
der Produktentwicklung zu erzielen.<br />
Aber ist das TPES einfach kopierbar?<br />
Europäische Unternehmen und ihre Produkte<br />
sind anders.<br />
Die Stärken liegen in einer hohen Innovationskraft<br />
und dem steten Streben,<br />
individuelle Kundenwünsche zu erahnen<br />
und perfekt umzusetzen. Dies führt zu<br />
einer hoch innovativen, aber auch extrem<br />
breiten und hochpreisigen Produkt- und<br />
Leistungspalette.<br />
Der Lean Development-Ansatz von <strong>ROI</strong><br />
Der richtige Weg besteht darin, Best Practices<br />
auf die Anforderungen der europäischen<br />
Unternehmen zu adaptieren und zu ergänzen.<br />
Grundlegende Voraussetzungen einer<br />
schlanken Entwicklung sind eine eindeutige<br />
Entwicklungsstrategie, eine klare Produktstrukturierung<br />
und ein abgestimmtes<br />
Projekt-Portfolio. Die Entwicklungsstrategie<br />
muss stringent aus der Unternehmensstrategie<br />
und den Kundenbedürfnissen abgeleitet<br />
sein und kurz-, mittel- und langfristige<br />
Innovations- und Technologieziele berücksichtigen.<br />
Bei der Produktstrukturierung geht es<br />
um Standardisierung nach innen und<br />
Variantenvielfalt zum Kunden hin. “Right<br />
first time“ wird am Einfachsten mittels<br />
standardisierter Funktionen, Komponenten,<br />
Baugruppen und Prozesse erzielt. Ein<br />
Nebeneffekt: reduzierte Durchlaufzeiten<br />
und Kosten.<br />
Fotos © iStockphoto
Der Weg zur schlanken Entwicklung <strong>ROI</strong> Lean Development Scanning<br />
Der Baustein „Projekte“ verbindet Effektivität<br />
durch die systematische Auswahl<br />
der richtigen, profitablen und machbaren<br />
Projekte, mit Effizienz durch ein schlankes,<br />
transparentes Multi-Projekt- und Einzel-<br />
Projektmanagement. Somit entsteht eine<br />
übersichtliche Planungsgrundlage für eine<br />
eindeutige Priorisierung.<br />
Auf diesen Voraussetzungen bauen<br />
die drei Elemente der schlanken Entwicklung<br />
auf.<br />
Schlanke Prozesse und Organisation<br />
Der verschwendungsarme PEP zeichnet sich<br />
durch aufeinander abgestimmte Teilprozesse<br />
und eine minimale Anzahl wertsteigernder<br />
Quality Gates aus. Bisherige Review-Strukturen<br />
werden entschlackt. Die Einführung<br />
einer Taktung, in Anlehnung an die Produktion,<br />
führt zu einem fließenden Ablauf. Das<br />
erfordert die klare Trennung von repetitiven,<br />
konzeptionellen und inventiven Tätigkeiten<br />
im PEP. Die Arbeitsumfänge, die getaktet<br />
werden können, laufen innerhalb des Takts<br />
störungs- und unterbrechungsfrei ab. Die<br />
Vorteile sind ein optimaler Ressourceneinsatz<br />
in verschwendungsfreien Zeitscheiben.<br />
Als Organisationsstruktur für diesen Projekt-<br />
durchlauf haben sich strikt an den Kundenbedürfnissen<br />
orientierte Value Stream-<br />
Teams bewährt, die mit den erforderlichen<br />
Funktionen ausgestattet sind.<br />
Im Zentrum der schlanken Entwicklung<br />
steht der erfahrene, hochqualifizierte<br />
und hochmotivierte Mitarbeiter. Dafür<br />
ist eine Qualifizierungsstrategie erforderlich,<br />
die den gezielten Wissensaufbau<br />
über Produkte und Abläufe, Mehrfachqualifizierungen,<br />
eine Fachlaufbahn zum<br />
„besten Ingenieur“ und die Weiterbildung<br />
der Führungskräfte umfasst, damit diese<br />
eigenverantwortliches Handeln bei allen<br />
Mitarbeitern fördern.<br />
Schließlich gilt es, den Methoden- und<br />
Tooleinsatz entlang des PEP im Hinblick<br />
auf den Nutzen für den Kunden kritisch<br />
zu bewerten und bei Bedarf Ergänzungen<br />
oder Streichungen vorzunehmen.<br />
Das <strong>ROI</strong>-Vorgehensmodell<br />
<strong>ROI</strong> bietet diese Ansätze in einem fundierten<br />
Lean Development Programm an.<br />
Das Programm basiert auf langjähriger<br />
Erfahrung in der Produktentstehung sowie<br />
Lean Thinking-Ansätzen. Das Vorgehens-<br />
THEMA: Lean Development<br />
Susanne Drexl-Wittbecker,<br />
<strong>ROI</strong>-Partner<br />
dialog@roi.de<br />
modell ist in Abbildung 1 dargestellt.<br />
Das neu entwickelte Lean Development-<br />
Scanning gibt einen Überblick über den<br />
Lean-Reifegrad in der Produktentstehung<br />
und führt zu gezielten Maßnahmen für die<br />
Weiterentwicklung.<br />
Fazit: Das Vermeiden von Verschwendung<br />
und die klare Orientierung am<br />
Kunden in allen unternehmerischen<br />
Tätigkeiten werden im globalen<br />
Wettbewerb in Zukunft weiter an<br />
Bedeutung gewinnen und für alle<br />
Unternehmen zum zentralen<br />
Erfolgsfaktor.<br />
Seite 15 Sonderausgabe
LEISTUNGSSPEKTRUM ADRESSEN<br />
<strong>ROI</strong> – Unser Name<br />
ist Programm<br />
Die <strong>ROI</strong> <strong>Management</strong> <strong>Consulting</strong> <strong>AG</strong><br />
unterstützt seit 1980 Unternehmen,<br />
ihre Prozesse und Strukturen in Entwicklung,<br />
Produktion, Logistik und<br />
Administration effizienter zu gestalten<br />
und Kosten signifikant und rasch zu<br />
senken.<br />
Unser Ziel ist, für unsere Kunden zu-<br />
künftige Herausforderungen zu er-<br />
kennen und zu berücksichtigen. Wir<br />
setzen in kurzer Zeit Ideen in mess-<br />
bare Resultate um.<br />
Unser Leistungsspektrum<br />
Entwicklung und<br />
Innovationsmanagement<br />
Entwicklungs- und<br />
Innovationsstrategie<br />
FuE-Organisation<br />
Portfolio-<strong>Management</strong><br />
Prozessoptimierung &<br />
Effizienzsteigerung<br />
Komplexitätsmanagement<br />
Produktkostensenkung<br />
Supply Chain<br />
<strong>Management</strong><br />
Globale SC-Konzepte<br />
Netzwerkgestaltung<br />
Versorgungskonzepte<br />
Planung, Steuerung,<br />
Bestandsmanagement<br />
Optimierung Lager- und<br />
Transportprozesse<br />
Dienstleisterkonzepte<br />
Seite 16 Sonderausgabe<br />
Die hochentwickelte Methodik, das exzellente<br />
Fachwissen, die nachgewiesene<br />
Umsetzungskompetenz und Internationalität<br />
unserer Berater sichern unseren<br />
Kunden einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung.<br />
Höchste Beratungsqualität stand und<br />
steht bei <strong>ROI</strong> stets über schnellem<br />
Wachstum. Dies attestieren langjährige<br />
Kundenbeziehungen und beste Referenzen.<br />
Heute beschäftigt <strong>ROI</strong> an den<br />
deutschsprachigen Standorten 80 Berater,<br />
in der Gruppe weltweit über 250.<br />
Schlanke Produktion<br />
und Logistik<br />
Werksverbund- und<br />
Strukturkonzepte<br />
Schlanke Produktionssysteme<br />
Best-Practice-Logistik<br />
Fertigungsorganisation<br />
Qualitätssicherung<br />
Instandhaltung und<br />
Anlageneffizienz<br />
Lean<br />
Administration<br />
Prozessoptimierung in<br />
indirekten Bereichen<br />
Schlanke Organisation<br />
Effizienter Personaleinsatz<br />
Optimierung Service-Level<br />
Optimale ERP-Nutzung<br />
Change <strong>Management</strong><br />
<strong>ROI</strong> <strong>Management</strong> <strong>Consulting</strong> <strong>AG</strong><br />
Nymphenburger Str. 86<br />
D-80636 München<br />
Tel. +49 (0) 89 12 15 90 0<br />
Fax +49 (0) 89 12 15 90 10<br />
<strong>ROI</strong> <strong>Management</strong> <strong>Consulting</strong> GmbH<br />
Hertha-Firnberg-Str. 3<br />
A-1100 Wien<br />
Tel. +43 (0) 1 917 75<br />
Fax +43 (0) 1 917 89 89<br />
<strong>ROI</strong> <strong>Management</strong> <strong>Consulting</strong> <strong>AG</strong><br />
Aargauerstrasse 1<br />
CH-8048 Zürich<br />
Tel. +41 (0) 43 366 90 01<br />
Fax +41 (0) 43 366 90 03<br />
Amtera s. r. o.<br />
Xaveriova 5<br />
CZ-15000 Praha 5 Czech Republic<br />
Tel. +420 (2) 24 91 22 37<br />
Fax +420 (2) 24 91 22 37<br />
Tompkins Associates<br />
6870 Perry Creek Road<br />
Raleigh, NC 27616 USA<br />
Tel. +1 919 876 3667<br />
Impressum:<br />
<strong>ROI</strong> <strong>Management</strong> <strong>Consulting</strong> <strong>AG</strong><br />
Nymphenburger Straße 86, D-80636 München<br />
Tel. +49 (0) 89 12 15 90 0, Fax: +49 (0) 89 12 15 90 10<br />
www.roi.de<br />
e-mail: dialog@roi.de<br />
V.i.S.d.P.: Hans-Georg Scheibe<br />
Redaktion: inspire pr GmbH, Silke Brügel<br />
www.inspire-pr.de<br />
Layout: miramarketing GmbH<br />
www.miramarketing.de<br />
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Bildrechte: Soweit nicht anders vermerkt, liegen die<br />
Bildrechte bei der <strong>ROI</strong> <strong>Management</strong> <strong>Consulting</strong> <strong>AG</strong>.<br />
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