Licht aus dem Osten: SDR-Transceiver ZS-1 - Funk-Telegramm
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<strong>Licht</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Osten</strong>:<br />
<strong>SDR</strong>-<strong>Transceiver</strong> <strong>ZS</strong>-1<br />
Endlich geht es los: Die kleinen und feinen Software-defined Radios (<strong>SDR</strong>s)<br />
bekommen langsam aber sicher auch einen Sendeteil. Der <strong>ZS</strong>-1 <strong>aus</strong> <strong>dem</strong><br />
russischen St. Petersburg ist nicht nur der erste dieser Klasse, sondern er<br />
setzt gleich Maßstäbe, wie Nils Schiffhauer, DK8OK, her<strong>aus</strong>fand.<br />
Seit RFSpace im Frühjahr 2006 das erste und bezahlbare Software-defined Radio (<strong>SDR</strong>) her<strong>aus</strong>brachte, das<br />
gleich den gesamten Kurzwellenbereich ab der Antenne digitalisiert, ist der Empfängermarkt kräftig gewachsen.<br />
<strong>Funk</strong>amateure hingegen warteten sehnsüchtig auf einen fix & fertig kaufbaren <strong>Transceiver</strong>, der diese moderne<br />
Technologie in vergleichbarer Kompaktheit und zu vergleichbaren Preisen (der einzigartige ADT-200A 1 liegt ja<br />
bei fast 4500 Euro) auch in ihr Shack tragen möge. Sie wurden bislang nicht nur von den großen Produzenten<br />
enttäuscht, die nicht einmal derartige Digitalempfänger im Programm haben, sondern auch von<br />
Nischenherstellern wie Flexradio, die eben keine Komplett-<strong>SDR</strong>s sind. Immerhin brachte Elecraft in diesem<br />
Frühjahr mit seinem KX-3 2 einen <strong>Transceiver</strong> her<strong>aus</strong>, dessen Empfangsteil mit <strong>dem</strong> Homodyne-Prinzip an die<br />
ersten Digital-Gehversuche des Collins 95S-1 3 von 1995 anknüpft. Doch ein <strong>Transceiver</strong> nach <strong>dem</strong> Stand der<br />
<strong>SDR</strong>-Technik kommt erst jetzt mit <strong>dem</strong> <strong>ZS</strong>-1 <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> russischen St. Petersburg. 4<br />
16<br />
Abb. 1 und 2: Der <strong>ZS</strong>-1 von vorne und hinten, das Gerät trägt die Seriennummer 0000011<br />
Für „ganz normale Menschen“<br />
„Ich bin nicht einmal <strong>Funk</strong>amateur“, erzählt mir sein Entwickler Alexandr Gromov, „sondern der <strong>Funk</strong>amateur<br />
Vitalij Nekrasov, RA1AFS, fragte mich vor zwei Jahren, ob ich nicht einen <strong>SDR</strong>-<strong>Transceiver</strong> ‚für ganz normale<br />
Menschen’ entwickeln könne.“ Bislang gab es ja nur mehr experimentelle B<strong>aus</strong>ätze für Bastler. Doch Alexandr,<br />
<strong>dem</strong> Hochfrequenz-Ingenieur, kamen da rasch neue Ideen. Anfang dieses Jahres war es so weit: Die erste<br />
Serie von 17 <strong>SDR</strong>-<strong>Transceiver</strong>n war fertig, „und die erste Hälfte davon habe ich sogleich verkauft“. Nummer elf<br />
ging dann nach Burgdorf, wo ich froh war, mir nicht den Flex-1500 5 von Flexradio mit seinem schon bei<br />
Markteintritt veralteten Konzept und im <strong>Licht</strong>e heutiger <strong>SDR</strong>s nicht konkurrenzfähigen Empfängerdaten gekauft<br />
zu haben. Alexandr berechnet für seinen <strong>ZS</strong>-1 rund 850 Euro einschließlich Versand. Geht alles seinen legalen<br />
1 http://www.adat.ch/<br />
2 http://www.elecraft.com/KX3/kx3.htm<br />
3 http://www.wa3key.com/95s1.html<br />
4 Bestellungen via tracer@land.ru, Bezahlung via PayPal oder Banküberweisung. Weitere <strong>SDR</strong>-<strong>Transceiver</strong>projekte wie etwa<br />
HP<strong>SDR</strong> (http://openhpsdr.org/wiki/index.php?title=A_complete_HP<strong>SDR</strong>_transceiver) scheinen in einer permanenten<br />
Entwicklung zu sein bzw. noch zum Teil erhebliche Eigenarbeit zu erfordern. Der von seiner Papierform vielversprechende<br />
RDR50 (http://www.reuter-elektronik.de/Produkte/Digital-RX/RDR50/rdr50.html) von Burkhard Reuter war zum<br />
Redaktionsschluss noch nicht lieferbar.<br />
5 http://www.flex-radio.com/Products.aspx?topic=F1.5k_features<br />
FUNK-TELEGRAMM 5/2012