(EUF = Elektro Ultrafiltration) Anode - Landwirtschaft ohne Pflug ...
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Fraktionierung der nährstoffe: Aus jeder<br />
Probe werden 2 Fraktionen ermittelt<br />
und gesondert gemessen. Den Messergebnissen<br />
der ersten Fraktion (bei einer<br />
Spannung von max. 200 Volt und einer<br />
Lösungstemperatur von 20 °C für die<br />
Dauer von 30 min) werden die direkt<br />
pflanzenverfügbaren Nährstoffmengen<br />
des Bodens gleichgesetzt. Die Messergebnisse<br />
der zweiten Fraktion (bei einer<br />
Spannung von max. 400 Volt und einer<br />
Lösungstemperatur von 80 °C für die<br />
Dauer von 5 min im Anschluß an die<br />
Ermittlung der ersten Fraktion) werden<br />
im Folgenden der im Verlauf der Vegetationszeit<br />
nachlieferbaren Nährstoffmenge<br />
gleichgesetzt.<br />
Daher finden sich auf dem Empfehlungsbogen<br />
zu jedem ermittelten<br />
Nährstoff zwei Gehaltswerte zur<br />
Düngeempfehlung, entsprechend<br />
der 1. und der 2. Fraktion. Aus dem<br />
Verhältnis der beiden Fraktionen<br />
zueinander wird das Ausmaß und<br />
die Nachhaltigkeit der Nährstoffverfügbarkeit<br />
abgeleitet und in die<br />
Düngeempfehlung miteinbezogen.<br />
Zur Hauptfrucht Mais wurden mit<br />
der <strong>EUF</strong>-Methode Stickstoffnachlieferungspotenziale<br />
zwischen 50 und<br />
130 kg N/ha gemessen. Die wirtschaftliche<br />
Bedeutung einer Differenz von<br />
70 kg N/ha bei den Düngeraufwendungen<br />
erschließt sich nicht erst mit<br />
den aktuellen Stickstoffpreisen.<br />
Plus und Minus<br />
Ein enormer wirtschaftlicher Vorteil aller<br />
drei Vorgehensweisen ist die Bestimmung<br />
von Stickstoff zusammen mit den<br />
anderen Nährstoffen aus ein und derselben<br />
Probe. Dies allein bedeutet schon<br />
einen beachtlichen arbeitswirtschaftlichen<br />
Vorteil bei der Probenahme.<br />
Manche der aufgeführten Nachteile<br />
ergeben sich zwangsläufig aus der<br />
Notwendigkeit, die Balance zwischen<br />
Vereinfachung und Differenzierung im<br />
Analysenbericht halten zu müssen und<br />
können im Beratungsgespräch ausgeglichen<br />
werden.<br />
blgg<br />
+ Umfassendes Bodenscreening bis<br />
hin zu bodenbiologischen Faktoren.<br />
+ Zeitnahe Bereitstellung der Ergebnisse<br />
nach Versand der Probe.<br />
+ Die Untersuchungen genügen den<br />
Anforderungen der Düngeverordnung.<br />
- Nachvollziehbarkeit einer aus der<br />
KAKeff folgenden Düngeempfehlung<br />
ist aktuell noch nicht gegeben.<br />
Kinsey<br />
+ Umfassendes Bodenscreening klassischer<br />
Faktoren.<br />
- Die Bayer Handelsvertretung gibt an,<br />
dass kein Anspruch auf Konformität<br />
hinsichtlich der Anforderungen<br />
nach Cross Compliance erhoben<br />
wird. Es müssten also rein rechtlich<br />
noch zugelassene Untersuchungen<br />
in Auftrag gegeben werden.<br />
- Nachteilig ist auch der gegenwärtig<br />
noch lange Zeitraum vom Versand<br />
der Probe bis zur Vorlage des Analysenergebnisses.<br />
- Nachvollziehbarkeit einer aus der<br />
KAKpot folgenden Düngeempfehlung<br />
ist zur Zeit noch nicht gegeben.<br />
Abb. 3: Minimumtonne nach Justus von Liebig.<br />
bodenuntersuchung<br />
euF<br />
+ Umfassende Darstellung der wichtigsten<br />
Mengen- und Spurenelemente.<br />
+ Die Untersuchungen genügen den<br />
Anforderungen der Düngeverordnung.<br />
+ Bei Berücksichtigung einiger spezifischer<br />
Anforderungen des Labors<br />
erfolgt eine zeitnahe Bereitstellung<br />
der Untersuchungsergebnisse.<br />
- Nachvollziehbarkeit der Empfehlungen<br />
ist besonders bei Kalzium<br />
kaum gegeben.<br />
neue standards sind gefragt<br />
Die Notwendigkeit präziser Düngebedarfsermittlung<br />
für die <strong>Landwirtschaft</strong><br />
und daraus folgender präziser Versorgung<br />
der Kulturen ist weiter gestiegen.<br />
Es ist müßig, auf immer detailliertere<br />
gesetzliche Bestimmungen zu warten<br />
und währenddessen die Hände in den<br />
Schoß zu legen. Die seit Jahrzehnten<br />
erhobenen Standardparameter müssen<br />
durch weitere Parameter ergänzt werden.<br />
In einer globalisierten Agrarwirtschaft<br />
sind die in Anbausystemen ausländischer<br />
Landwirte bereits etablierten<br />
Untersuchungsmethoden auf jeden Fall<br />
einen Versuch der Erprobung in der<br />
eigenen betrieblichen Praxis wert.<br />
Empfehlenswert ist folgendes Vorgehen:<br />
Mehrere ertraglich auffällige Schläge<br />
unterteilen und beproben; die jeweiligen<br />
Einzelproben in zwei Vergleichsproben<br />
unterteilen und nach unterschiedlicher<br />
Methodik analysieren. Es wurde bereits<br />
genug Zeit mit Faustzahlen vergeudet,<br />
eine moderne wirtschaftliche Düngestrategie<br />
muss standortspezifisch und<br />
betriebsbezogen ausgerichtet werden.<br />
Anhand der einzelnen Nährstoffe und<br />
Nährstoffgruppen werden in den folgenden<br />
Ausgaben der LOP die Unterschiede<br />
sowie die Gemeinsamkeiten der<br />
einzelnen Bodenuntersuchungsmethoden,<br />
ihre Vorzüge und gegebenenfalls Nachteile<br />
näher erläutert. Auch die Pflanzenanalyse<br />
wird als wichtiges Instrument der<br />
saisonalen Bestandesführung vertieft.<br />
www.ppm-agrarberatung.de n<br />
32 <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>ohne</strong> PfLug 6/2008