aktuell ll 1–2011

aktuell 1–2
Die Kundenzeitschrift von SWICA, Februar 2011
Interview mit Hans-Ueli Regius
und Peter Indra 4
«Es war, als würde ein Stromstoss
meinen Arm durchfahren» 8
Medikamente per Mausklick:
ein Gesundheitsrisiko
16
011
AZB
8015 Zürich
Response Zentral

4 Interview
«Nur wer die Interessen
der Versicherten vertritt, kann
erfolgreich sein»
8 Care Management
«Es war, als würde ein Stromstoss
meinen Arm durchfahren»
10 Medizin
Wenn der Skiausflug
beim Arzt endet
12 Porträt
«Der Song ‹Love› kam mir unter
der Dusche in den Sinn»
14 Ratgeber
16 Medikamente
Medikamente per Mausklick:
ein Gesundheitsrisiko
18 Ergonomie
Damit der Haushalt nicht
auf dem Rücken lastet
19 Versicherungsleistungen
SWICA-Leistungen für Brillen und
Kontaktlinsen weiterhin attraktiv
20 Gesundheit im Zentrum
www.swica.ch
Für Adressänderungen: adressaenderungen@swica.ch
oder Telefon 0800 80 90 80 (kostenlos)
Seite 4
Der neue und der bisherige SWICA
Generaldirektor im Interview
Seite 10
Kreuzbandriss: wenn der Skiausflug
beim Arzt endet
Inhalt/Editorial
Es hat grosse Freude gemacht –
ein herzliches Dankeschön!
Seit über 25 Jahren durfte ich das Editorial fürs
aktuell verfassen. Im Laufe der Zeit wurde diese
Rubrik offenbar für viele SWICA-Kunden eine
gern gelesene Meinungsäusserung. Sogar Politiker
fühlten sich angesprochen – manche ärgerten
sich, andere übernahmen gute Argumente gern.
Ich erlebte während dieser Zeit die Gesundheitspolitik
von vier Bundesräten: Flavio Cotti,
Ruth Dreifuss, Pascal Couchepin und Didier
Burkhalter. Die desolate politische Bilanz ist bekannt. Trotzdem hege ich
beim amtsjüngsten Bundesrat Hoffnung für eine zielführende Politik; er hat
hohe strategische und taktische Kompetenz. Besonders zeichnet ihn aus, dass
er weiss, welche übergeordneten Interessen zu Gunsten der Bevölkerung zu
wahren sind: Es geht darum, eine qualitativ hochstehende, aber finanzierbare
Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Wenn das Parlament im Frühjahr die Managed-Care-Vorlage verabschiedet,
ist ein gutes Stück Weg in Richtung geeigneter Anreize gebaut.
Falls jedoch aus Wahltaktik diese wichtige Vorlage abgelehnt würde, dann
werden die Medien aufzeigen, wie fahrlässig die Politik jahrelang notwendige
Reformen verschleppt. Die Bevölkerung wird dann bei den Wahlen im
Herbst ihre Bewertung vornehmen. Soweit kommt es hoffentlich nicht – ich
zähle auf die Vernunft im Parlament, endlich die vorhandenen Systemfehler
zu korrigieren.
Per Beginn dieses Jahres habe ich die operative Leitung von SWICA
Peter Indra, einer kompetenten und engagierten Persönlichkeit, übergeben.
Das nächste Editorial wird er verfassen. Ich danke Ihnen, geschätzte
Leser, für Ihre wertvollen und inspirierenden Feedbacks und Ihre Toleranz
gegenüber meinen klaren Voten. Ich versichere Ihnen, mich weiterhin mit
all meinen Kräften für eine Gesundheitspolitik zu Gunsten der Versicherten
und im Verwaltungsrat von SWICA für die erfolgreiche Weiterentwicklung
unseres Unternehmens einzusetzen.
Mit Gesundheitsgrüssen
Hans-Ueli Regius, Delegierter des Verwaltungsrats
Seite 12
Lesley Meguid: die Stimme hinter
dem SWICA-Song im Porträt

Interview
«Nur wer die Interessen der
Versicherten
vertritt, kann erfolgreich sein»
SWICA entwickelt sich erfreulich. Zu einer erfolgreichen Zukunftsgestaltung gehören die
Pflege der Marktattraktivität und die personelle Führung. Per 2011 baut SWICA ihre
Marktposition in allen Geschäftsbereichen aus. Zudem hat Hans-Ueli Regius die operative
Leitung Peter Indra übergeben und sorgt künftig im Verwaltungsrat für die erfolgreiche
Weiterentwicklung der SWICA-Qualitätsstrategie.
Herr Regius, wie verlief das
Geschäftsjahr für SWICA?
Hans-Ueli Regius: Wir konnten in allen
zentralen Geschäftsbereichen gute Erfolge
realisieren. Im Privatkundenbereich
erreichten wir ein beachtliches Nettowachstum.
Noch grösser ist der Erfolg im
Unternehmensgeschäft; hier gelang es
uns, sowohl im Krankentaggeld- wie
auch im Unfallversicherungsbereich, ein
überdurchschnittliches Wachstum zu realisieren.
Besonders erfreulich ist auch
die steigende Nachfrage in unseren Gesundheitszentren:
Wir verzeichnen dort
über 30 Prozent mehr Patienten, was auf
die neu eröffneten Gesundheitszentren
und den Ausbau der Dienstleistungen –
insbesondere erweiterte Öffnungszeiten
und ein breiteres Therapieangebot – zurückzuführen
ist.
Weshalb ist SWICA so erfolgreich?
Hans-Ueli Regius: Unsere langjährige,
erfolgreiche Qualitätsstrategie kommt
immer besser zum Tragen. Während andere
Anbieter auf Preisdumping mit Billigkassen
setzen, stellen wir immer den
nachhaltigen Nutzen für unsere Kunden
ins Zentrum. Wer seine Kranken- und
Unfallversicherung SWICA anvertraut,
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soll sich auch in einer schwierigen Lebensphase
und vor allem auch im Alter
auf uns verlassen können. SWICA bietet
erwiesenermassen nicht nur einen Topservice
durch unsere regionalen Kundendienste,
sondern insbesondere auch eine
kompetente Begleitung und Unterstützung
bei Krankheit oder Unfall durch
unsere Fachkräfte und Care Manager.
Diese umfassende Dienstleistung als
Gesundheitspartner unserer Versicherten
ist einzigartig und wird immer stärker
nachgefragt.
Sie haben sich jahrelang gegen
Billigangebote und eine kurzfristige
Gesundheitspolitik gewehrt.
Freut es Sie, dass Sie aufgrund der
Entwicklung recht bekommen?
Hans-Ueli Regius: Ich war immer überzeugt,
dass im Gesundheitswesen nur
erfolgreich sein kann, wer die Interessen
der Versicherten konsequent vertritt. Wer
glaubt, auf dem Buckel der Bevölkerung
viel Geld verdienen zu können, ohne
einen nachweisbaren Nutzen mittels
Behandlungserfolgen und gesteigerter
Lebensqualität zu erzielen, ist auf Dauer
nicht glaubwürdig. Wir distanzieren uns
von solchen Geschäftsgebaren. SWICA

hat sich immer klar für die Interessen der
Versicherten eingesetzt. Unser Erfolg ist
die Kundenzufriedenheit und die daraus
wachsende Nachfrage – darauf setzen wir
auch in Zukunft!
Als neuer Generaldirektor werden
Sie, Herr Indra, die Zukunft im
operativen Geschäft prägen.
Was sind Ihre wichtigsten Ziele?
Peter Indra: SWICA hat sich den Ruf
einer Premium-Marke erarbeitet, damit
konnten wir neue Kunden gewinnen und
bestehende Kunden behalten. Den
schönen Geschäftserfolg des vergangenen
Jahres möchte ich konsolidieren. Darüber
hinaus bin ich überzeugt, dass SWICA
viel Potenzial hat, die Zukunftsentwicklung
im Gesundheitswesen mitzugestalten.
Es mangelt in der Schweiz an
Hausärzten: Mehr als die Hälfte der
Allgemeinpraktiker wird in den nächsten
fünf Jahren pensioniert. SWICA gibt hier
«Wir bieten einen Topservice und umfassende Dienstleistungen.»
Gegensteuer. Seit Jahren investieren wir
in die Grundversorgung und stärken sie,
indem wir Gesundheitszentren aufbauen.
Diese Strategie will ich weiterentwickeln
und voran treiben.
SWICA eröffnet in diesem Jahr fünf
weitere Gesundheitszentren mit
integrierter Versorgung. Was wird
in den Gesundheitszentren konkret
geboten?
Peter Indra: Der grosse Vorteil der Gesundheitszentren
ist, dass wir nicht nur
die Hausarztmedizin anbieten, sondern
je nach Standort auch weitere Spezialitäten
wie etwa Dermatologie, Chirurgie,
Pädiatrie, Gynäkologie oder Psychiatrie.
Hinzu kommt ein breites Angebot an
unterstützenden Therapien, wie etwa
Physiotherapie, oder an komplementärmedizinischen
Leistungen, beispielsweise
die Traditionelle Chinesische Medizin.
Zudem ist in jedem Gesundheitszentrum
Interview
ein Care Manager angesiedelt, der nicht
nur die Betreuung von Patienten durch
den gesamten medizinischen Pfad übernehmen
kann, sondern auch bei sozialen
oder juristischen Problemen Hilfe leistet.
Dies ist mit integrierter Versorgung gemeint:
die umfassende und koordinierte
Behandlung – das Zusammenspiel zwischen
Grundversorgern, Spezialisten und
nachbehandelnden Therapeuten.
Weshalb setzt SWICA strategisch als
einziger grosser Krankenversicherer
auf die Grundversorgung, investiert
erheblich in die Gesundheitszentren
und wird immer stärker selber Leistungserbringer,
Herr Regius?
Hans-Ueli Regius: Diese Strategie haben
wir schon bei der Gründung von SWICA
so festgelegt. SWICA baut auf drei
Bereiche: Die Privatkunden (Schutz bei
Krankheit und Unfall), die Unternehmen
(Verminderung der Absenzkosten durch
SWICA aktuell 1-2011 5

Interview
Krankheit und Unfall) und als dritten
Geschäftspfeiler die beste medizinische
Versorgung inklusive Prävention. Diese
Strategie haben wir in den vergangenen
Jahren laufend konkretisiert und umgesetzt.
Heute sind wir der stärkste und am
breitesten abgestützte ganzheitliche
Anbieter im schweizerischen Gesundheitswesen.
Keiner verfügt über eine so
grosse Kompetenz und Dienstleistungspalette
zu Gunsten seiner Kunden. Diese
Differenzierung wollen wir ausbauen,
damit unsere Kunden künftig noch stärker
vom besten Preis-Leistungs-Verhältnis
profitieren.
Peter Indra: SWICA-Kunden, die verunfallen
oder erkranken, dürfen erwarten,
dass SWICA für sie die Organisation und
Lösung aller medizinischen Probleme sowie
der Versicherungsfragen übernimmt.
Mit unserer telefonischen Gesundheitsberatung
sante24 sind wir an 7 Tagen die
Woche während 24 Stunden erreichbar,
beraten sie und helfen ihnen, indem wir
beispielsweise rasch einen Arzttermin
vermitteln. Und dies auch im Ausland.
Das ist eine einzigartige Dienstleistung.
Können Sie dies an einem Beispiel
erläutern?
Peter Indra: Ein vierjähriger Junge klagte
unlängst in einer Samstagnacht über
Ohrenschmerzen. Als diese bis am Sonn-
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tag nicht abgeklungen waren, rief seine
Mutter sante24 an. Die Beraterin beschied
der Mutter, es bestehe der Verdacht einer
Mittelohrentzündung, und organisierte
am Sonntagmorgen einen Arzttermin im
SWICA Gesundheitszentrum Teufen, das
extra dafür öffnete. Wir bieten unseren
Kunden Service.
Wer als erste Anlaufstelle sante24,
ein SWICA Gesundheitszentrum oder
seinen Hausarzt wählt, profitiert von
tieferen Prämien. Warum?
Peter Indra: Dank unseren kompetenten
Fachkräften in der telefonischen Gesund-
Hans-Ueli Regius: «Unsere Kunden sollen vom besten Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren.»
heitsberatung und unseren erfahrenen
Ärztinnen und Ärzten in den Gesundheitszentren,
die keine unnötigen Mehr-
fachuntersuchungen durchführen und
nicht ihre Geräte amortisieren müssen,
können wir eine moderne und qualitativ
hochstehende Medizin günstig anbieten.
Dasselbe gilt für unsere Partnerärzte,
die den ganzen Behandlungspfad ihrer
Patienten koordinieren. Dies führt zu
tieferen Kosten und damit zu entspre-
chend attraktiven Prämienrabatten in
den Modellen der integrierten Versorgung.
Bei FAVORIT SANTE, wo die
Grund versorgung der Patienten im Gesundheitszentrum
erfolgt, beträgt der
Prämienrabatt bis zu 25 Prozent.
SWICA wirbt mit dem Slogan «beste
Medizin und finanzielle Sicherheit».
Können Sie konkretisieren, was mit
dieser Kombination gemeint ist?
Peter Indra: Optimal versorgt ist ein
Kunde dann, wenn er weiss, dass er in
allen Krankheits- und Unfallsituationen
von seinem Gesundheitspartner SWICA
kompetent betreut wird, damit er von der
für ihn geeignetsten Behandlung profitiert
und gleichzeitig die Gewissheit hat,
dass die entstehenden Kosten von SWICA
bezahlt werden. Dies ist ein Leistungspaket,
das nur SWICA in dieser Form ihren
Kundinnen und Kunden bieten kann.
Deshalb vertrauen mehr als eine Million
Menschen auf den Versicherungsschutz
von SWICA.
Ganz besonders erfolgreich ist
SWICA seit Jahren im Unternehmens-
geschäft. Wie differenziert sich
unser Unternehmen in diesem
Geschäftsbereich von den
Mitbewerbern?
Peter Indra: Wir bieten Krankentaggeld-,
Krankenpflege- und Unfallversicherung
aus einer Hand an. Unternehmen können
von SWICA eine professionelle Unterstützung
erwarten, von der Behandlung
des erkrankten oder verunfallten Mitarbeitenden
bis hin zu dessen Wiederein-
«Wir haben das Potenzial, auch in Zukunft zu
wachsen, denn wir werden die Menschen von
unserer Qualität überzeugen.»
gliederung am Arbeitsplatz. Darüber
hinaus sind wir mit unserem professionellen
Absenzmanagement und unserer
betrieblichen Gesundheitsförderung präsent,
womit wir Unternehmen nachweisbar
helfen, ihre Absenzquote zu vermindern.
Nur SWICA bietet solche integralen
Dienstleistungen gesamtschweizerisch an

und kann damit flächendeckend unsere
Kollektivpartner erreichen.
Herr Regius, Sie haben per Beginn
2011 die operative Leitung von
SWICA Peter Indra übergeben.
Was war Ihre Motivation für diesen
Wechsel, Sie sind ja noch ein junger
Manager?
Hans-Ueli Regius: Ich habe nun über
25 Jahre die operative Verantwortung getragen
und sehr viel Zeit und Energie in
diese Aufgabe investiert, die mir alles
abgefordert hat. Ich habe diesen Wechsel
geplant, um auf Dauer eine erfolgreiche
Weiterentwicklung von SWICA sicherzustellen.
Wir rechnen mit einem starken
Konzentrationsprozess in der Branche –
da gilt es, sich geeignet darauf vorzubereiten.
Mit der getroffenen Lösung kann ich
mich auf die strategischen Projekte und
die übergeordnete Leitung konzentrieren,
währenddem die Geschäftsleitung unter
Führung von Peter Indra die erfolgreiche
Umsetzung sicherstellen wird. Weiter will
ich mich auch in der Gesundheitspolitik
aktiv einbringen – nach wie vor besteht
hier akuter Handlungsbedarf.
Und was war Ihre Motivation,
die operative Leitung zu übernehmen,
Herr Indra?
Peter Indra: SWICA hatte für mich schon
immer eine Vorbildfunktion, denn wir
sind der innovativste Krankenversicherer:
Alle Massnahmen, die auf politischer
Ebene erst angedacht und diskutiert werden,
setzt SWICA bereits um. SWICA
nimmt unter den Krankenversicherern
eine Vorreiterrolle ein und setzt sich für
das Wohl der Versicherten ein. Das hat
mich überzeugt. Die operative Leitung
von SWICA zu übernehmen, ist auch
deshalb eine tolle Herausforderung, weil
es dabei um das Zusammenspiel zweier
enorm spannender Themenfelder geht:
Versicherung und Medizin. Diese zwei
Bereiche erfolgreich zusammenzufüh -
ren – in einem familiären Betrieb, dessen
Philosophie sich mit meiner Wertehaltung
deckt – ist ein absolutes Privileg.
Ist es für Ihre neue Funktion von
Vorteil, dass Sie Arzt sind und lange
als Vizedirektor beim Bundesamt für
Gesundheit gearbeitet haben?
Peter Indra: Es ist sicher ein Vorteil,
dass ich beide Seiten des Gesundheitswesens
kenne, ich war ja vor meiner
Funktion beim Bundesamt für Gesundheit
lange Jahre bei Helsana tätig. Diese
Berufserfahrung ermöglicht mir, einen
Sachverhalt jeweils aus beiden Perspektiven
heraus zu betrachten, aus der
medizinischen wie auch aus der versicherungstechnischen.
Dies ist insofern
für SWICA von Belang, als wir ja durch
unsere Gesundheitszentren immer stärker
auch zum medizinischen Leistungserbringer
werden.
SWICA hat sich in der Ära von
Hans-Ueli Regius enorm verändert:
Von einem kleinen Versicherer zu
einem Unternehmen mit rund
2000 Mitarbeitenden und über einer
Million Versicherten. Wie lautet
Ihre Prognose – geht das Wachstum
so weiter?
Peter Indra: Wir haben glücklicherweise
das Potenzial, auch in Zukunft zu wachsen,
denn wir werden die Menschen von
unserer Qualitätsstrategie überzeugen –
weil sie sich bei uns gut aufgehoben und
sicher fühlen. Doch wir möchten kein forciertes
Wachstum um jeden Preis, sondern
eines, das mit unseren hohen Ansprüchen
an Qualität und Nachhaltigkeit
Schritt hält.
Wer ist Peter Indra?
Interview
«SWICA setzt sich für das Wohl der Versicherten ein. Das hat mich überzeugt»: Peter Indra.
Mit Peter Indra tritt ein Mediziner an
die Spitze von SWICA. Nach seiner
Facharztausbildung für orthopädische
Chirurgie war der 48-jährige Thurgauer
mehrere Jahre im Spital tätig, bevor er
1997 eine Stelle bei der Helsana Versicherungen
AG in Zürich annahm. Bis
2005 nahm Peter Indra dort verschiedene
Aufgaben in Stabs- und Linienfunktionen
wahr und lernte so die Versicherungsbranche
à fonds kennen. Zwischen
2005 und 2006 arbeitete er als selbstständiger
Berater, ebenso war er Geschäftsführer
und Generalsekretär des
Dachverbands der operativ tätigen Ärztinnen
und Ärzte der Schweiz (FMCH).
2006 erfolgte die Berufung ins Bundesamt
für Gesundheit, wo Peter Indra
als Vizedirektor des Amts während fünf
Jahren den Direktionsbereich Kranken-,
Unfall- und Militärversicherung leitete.
Zudem publizierte und referierte er über
Themen der Medizin, Gesundheitsökonomie
und Gesundheitspolitik.
Der neue SWICA Generaldirektor vereint
somit das Know-how der Medizin
mit dem Wissen über das Krankenversicherungsgeschäft
und der Erfahrung in
staatlichen und politischen Institutionen.
Peter Indra ist verheiratet, Vater einer
Tochter und eines Sohns und wohnt in
Frauenfeld.
SWICA aktuell 1-2011
7

Care Management
«Es war, als würde ein
Stromstoss
meinen Arm durchfahren»
Der Übergang von der Schule in die Lehre ist für jeden jungen Menschen eine Herausforderung –
für Argjend Rustemi eine besonders grosse. Gerade dann traf ihn eine schwere Krankheit. SWICA
unterstützte ihn und seine Familie in dieser schwierigen Zeit. Heute absolviert er eine KV-Lehre.
«Mein Arzt hat mir kürzlich bestätigt,
dass mein Rückenmark geheilt
ist. Ich bin sehr erleichtert»,
sagt Argjend Rustemi. Seine Ängste,
dass ihn die Krankheit wieder einholen
würde, sind verflogen. Vor einem Jahr
konnte er eine kaufmännische Lehre in
der Stadtverwaltung St. Gallen beginnen.
Die schwere Zeit liegt endgültig hinter
ihm.
Argjend erinnert sich noch gut da-
ran, als die ersten Krankheitsanzeichen
auftraten: «Es war, als würde ein Stromstoss
meinen Arm durchfahren. Dann
verspürte ich einen starken Schmerz im
Rücken, den ich damals nicht richtig einordnen
konnte.» Eines Morgens erwachte
er und war nicht mehr in der Lage, sein
linkes Bein zu bewegen. Er und seine
Eltern erschraken sehr. Sein Vater brachte
ihn sofort ins Kinderspital St. Gallen.
Die Symptome wurden stärker: Argjend
spürte seine untere Körperhälfte nicht
mehr. Die Lähmung zog sich bis zur
Brust hoch und beeinträchtigte seine
Atmung. Die Ärzte vermuteten eine neurologische
Störung. Die Untersuchungen
des Rückenmarks ergaben, dass er an
einer autoimmun bedingten entzündlichen
Erkrankung des zentralen Nerven-
systems litt, der Neuromyelitis optica.
Diese Krankheit ist eine seltene Autoim-
8 SWICA aktuell 1-2011
munkrankheit und verläuft in Schüben
oder chronisch. Über den Langzeitverlauf
dieser Krankheit weiss die Medizin noch
wenig. Argjend lag einige Tage auf der In-
tensivstation des Kinderspitals St. Gallen.
Sein Vater war verzweifelt, als er sich bei
SWICA meldete. Sein Sohn sei im Rollstuhl
und brauche dringend eine geeignete
Therapie, damit er wieder laufen
lerne. Care Managerin Claudia Senn
prüfte mit den Ärzten des Kinderspitals
St. Gallen die verschiedenen Rehabilitationskliniken.
Da ein längerer Aufenthalt
bevorstand, brauchte er neben der
Behandlung auch Schulunterricht. Das
Rehabilitationszentrum für Kinder und
Jugendliche in Affoltern am Albis, die
einzige Einrichtung, welche diese Möglichkeit
bot, kam nicht infrage wegen der
langen Wartezeiten bis zum Eintritt. Deshalb
ermöglichte SWICA Argjend einen
Aufenthalt im neurologischen Rehabilitationszentrum
Jugendwerk-Hegau im süd-
v.l. Care Managerin Claudia Senn, Argjend Rustemi, Nakije Rustemi, Rami Rustemi
deutschen Gailingen. Das Zentrum bietet
eine ganzheitliche Neurorehabilitation,
die Physiotherapie, Ergotherapie, Neuropsychologie,
Logopädie und physikalische
Therapie umfasst. Für die Familie Rustemi
war dies ein positiver Entscheid, da die
Klinik die beste Behandlung für Argjend
bot und nicht zu weit von ihrem Wohnort
entfernt lag. Sie waren sich jedoch nicht
bewusst, dass es Probleme bei der Einreise
nach Deutschland geben könnte; die
Familie stammt aus Mazedonien und benötigt
ein Visum. Die Visumsanträge und
Absprachen mit der deutschen Botschaft
in Bern und den Ausländerbehörden in

Konstanz überforderten den Vater. Auch
dabei entlastete Claudia Senn die Familie.
«Wir waren in dieser schwierigen Situation
sehr froh, dass wir uns auf Frau Senn
jederzeit verlassen konnten. Sie hat uns in
jeder Hinsicht kompetent begleitet», sagt
Rami Rustemi.
Gemeinsam schafften sie es
Argjend verbrachte insgesamt drei Monate
in der Klinik. Neben den Therapien
nutzte er die Zeit, um für die Schule zu lernen.
Seine Klassenlehrerin war mit ihm in
Kontakt und hielt ihn über den Lernstoff
auf dem Laufenden. Er wollte auf keinen
Fall die zweite Sekundarklasse wiederholen
oder Zeit für die Lehrstellensuche verlieren.
Deshalb drängte er auf eine frühzeitige
Entlassung aus der Klinik. Claudia
Senn klärte mit den Ärzten der Klinik
ab, ob er für eine ambulante Therapie fit
genug wäre. Seine Beine waren zwar beweglicher,
aber ohne Gehhilfe konnte er
sich noch nicht fortbewegen. Auch war er
nach wie vor auf Hilfe bei den alltäglichen
Verrichtungen angewiesen. Claudia Senn
unterstützte seinen Vater Rami Rustemi
dabei, ihn bei der Invalidenversicherung
anzumelden. Diese übernahm die Kosten
für die Hilfsmittel und den Transport
zur Schule und in die Physiotherapie. Die
Mutter reduzierte in Absprache mit ihrem
Arbeitgeber ihr Arbeitspensum, damit
sie ihren Sohn betreuen konnte. Seine
Mitschüler halfen ihm beim Überwinden
von Hindernissen. Dank der Hilfe aller
gelang es ihm, den Alltag gut zu meistern.
Fast ein normales Leben
Aufgrund des ungewissen Heilungsverlaufs
war es Argjend nicht möglich,
sofort eine Lehre zu beginnen. Deshalb
riet ihm die Invalidenversicherung, mit
einem Praktikum in die Berufswelt einzusteigen.
Das Hotel Dom in St. Gallen
bot ihm einen Praktikumsplatz. Die
Arbeit an der Rezeption habe ihm sehr
gut gefallen. Während dieser Zeit ging er
wöchentlich mehrmals in die Physiotherapie.
Das war zwar bisweilen sehr anstrengend,
aber es hat sich gelohnt, heute
ist er fast beschwerdefrei. Er ist zuversichtlich,
dass er seine Lehre 2013 erfolgreich
abschliessen wird.
Argjend Rustemi ist glücklich darüber, dass er eine kaufmännische Lehre bei der
Stadtverwaltung St. Gallen absolvieren kann.
Care Management
SWICA aktuell 1-2011
9

Medizin
Skifahren belastet das Kniegelenk stark, Kreuzbandrisse sind entsprechend häufig.
Verunfallte müssen sich aber nicht zwingend einer Operation unterziehen – gezieltes
Training reicht oft aus. Wenn nötig, kann auch nach zwei Jahren noch operiert werden.
10 SWICA aktuell 1-2011
Wenn der
Skiausflug
beim Arzt endet
Jährlich ziehen sich in der Schweiz
gegen 12 000 Personen Verletzungen
am Kreuzband zu. Sportbedingte
Knieverletzungen erleiden laut
Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu
24 Prozent der Frauen und 14 Prozent der
Männer beim Skifahren. Der Anteil
Knieverletzungen ist beim alpinen
Schneesport grösser als bei allen anderen
Sportarten. Als praktizierender Hausarzt
in der Wintersportregion Toggenburg
ist Dr. Christoph Zingg oft mit Kreuz-
bandrissen konfrontiert. Der Leiter des
SWICA Gesundheitszentrums Wattwil
macht die Erfahrung, dass sich vor-
wiegend junge und sportliche Skifahrer
Kreuzbandrisse zuziehen. «Während
früher mehr Verletzungen am Knöchel
aufgetreten sind, hat sich der Schwachpunkt
heute zum Knie verlagert», erklärt
er. «Moderne Skischuhe fixieren die
Unterschenkel sehr gut, die Rotation des
Oberkörpers belastet deshalb vor allem
das Kniegelenk.»
Skifahrer, die lediglich einen Kreuzbandriss
erleiden, beenden ihren Skitag trotz
Schmerzen nicht selten mit einer Talfahrt.
Dr. Zingg ergänzt: «Sind auch
Seitenbänder oder Menisken verletzt, ist
Physiotherapeutin Claudia Egger
im SWICA Gesundheitszentrum St. Gallen
das nicht mehr möglich.» Den Arzt
suchen Patienten oft erst am folgenden
Tag auf, wenn die Schmerzen über Nacht
zugenommen haben. «Als Erstes erkundige
ich mich nach den Beschwerden und
Dr. med. Christoph Zingg, Leiter des
SWICA Gesundheitszentrums Wattwil
dem Unfallhergang», beschreibt Dr. Zingg
sein Vorgehen. «Danach folgen verschiedene
klinische Tests, um zu untersuchen,
wie stabil das Knie ist.» So kann der Arzt
feststellen, ob das Kreuzband überdehnt

oder gerissen ist. «Im Zweifelsfall schafft
eine Magnetresonanztomografie – ein
MRI – Klarheit.»
Sofortige Operation ist
nicht zwingend nötig
Ist ein Kreuzbandriss diagnostiziert,
klärt Dr. Zingg seine Patienten über die
weiteren Behandlungsschritte auf. Möglich
sind ein operativer Eingriff, bei dem
das Kreuzband rekonstruiert wird, oder
eine konservative Therapie. Unter Letzterem
versteht man gezieltes Training unter
Anleitung eines Physiotherapeuten. Der
Patient stabilisiert dabei das Kniegelenk,
indem er mittels geeigneter Übungen die
Muskulatur um das Gelenk stärkt. «Welches
Vorgehen man wählt, hängt von den
Erwartungen des Patienten an seinen
Körper ab», so Dr. Zingg. Nach einer Operation
ist das Knie relativ bald wieder voll
belastbar. Spitzensportler entscheiden
sich deshalb häufig für diese Variante –
obwohl es sich um einen schweren Eingriff
handelt und Komplikationen nicht
ausgeschlossen werden können. Die sanftere
konservative Behandlung verspricht
häufig ebenso gute Resultate, verlangt
dem Patienten allerdings mehr Geduld
und aktive Beteiligung an der Therapie ab.
«Ich rate in vielen Fällen von einer Operation
ab», sagt der Facharzt für Allgemeinmedizin
und verweist auf eine Studie 1 , die
aufzeigt, dass wenn nötig auch nach zwei
Jahren konservativer Behandlung noch
operiert werden kann, sollte der ange-
strebte Erfolg ausbleiben. «Die Resultate
sind nach dieser Zeit die gleichen, wie
wenn unmittelbar nach dem Unfall
operiert wird.» Wer zuerst die sanfte
Methode prüft, riskiert folglich nicht,
den richtigen Zeitpunkt für eine Operation
zu verpassen.
«Keine Nachteile für Patienten»
Ob der Kreuzbandriss konservativ oder
operativ behandelt wird, eine begleitende
Physiotherapie ist in jedem Fall angezeigt.
Claudia Egger ist leitende Physiotherapeutin
im SWICA Gesundheitszentrum
St. Gallen. Sie und ihr Team behandeln
jährlich rund 30 Patienten mit Kreuz-
bandriss. Nach einer Operation gehe es
vor allem darum, mit dem rekonstruierten
Kreuzband umgehen zu können,
erläutert Claudia Egger: «Das heisst, wir
machen Gleichgewichts- und Stabilitätsübungen.»
Bei der konservativen Behandlung
stehe die Kräftigung der Muskulatur
um das Kniegelenk im Zentrum.
Die Erfolgschancen sind vergleichbar.
Die Therapie dauert durchschnittlich ein
halbes Jahr, unabhängig davon, ob ihr
eine Operation vorausgeht oder nicht. Die
Physiotherapeutin hat mit beiden Therapien
langjährige Erfahrung und kennt
auch die Situation, dass sich ein Patient
zuerst für die konservative Variante entschieden
hat und später doch operiert. «Es
ergeben sich daraus keine Nachteile für
den Patienten», betont Claudia Egger.
Nach der Physiotherapie können die
meisten Patienten wieder weitgehend
uneingeschränkt Sport treiben. Alltagshandlungen
sind problemlos möglich.
«Irgendwann gehen alle unsere Patienten
wieder mit einem funktionstüchtigen
Kniegelenk nach Hause.»
1 Frobell RB, Roos EM, Roos HP et al. A
randomized trial of treatment for acute
anterior cruciate ligament tears.
N Engl J Med 2010 (22. Juli); 363: 331-4
So ist das
Kniegelenk aufgebaut
Das Kniegelenk wird neben Menisken,
Seitenbändern und Muskulatur
durch zwei Bänder, die gekreuzt durch
das Gelenk verlaufen, stabilisiert: die
Kreuzbänder. Die komplexe Konstruktion
des Gelenks ist Voraussetzung dafür,
dass wir Sportarten wie Skifahren,
Fussball oder Tennis betreiben können.
Kreuzbänder
SWICA aktuell 1-2011
11

Porträt
«Der Song ‹Love›
kam mir unter der Dusche
12 SWICA aktuell 1-2011
in den Sinn»
Lesley Meguid ist die Stimme hinter dem Song des SWICA-Werbeauftritts.
Die Zusammenarbeit mit SWICA ist eines ihrer Highlights des letzten Jahres.
Nach der Schweiz will sie mit ihrer Musik ihre zweite Heimat Neuseeland erobern.

D
as Debut-Soloalbum von Lesley
Meguid schlug ein wie eine Bombe:
«The Truth About Love Songs»
war während fünf Wochen in den Schweizer
Charts, die Sängerin stand danach
mehr als 20 Mal auf der Bühne. Trotz des
fulminanten Starts ihrer Solokarriere und
früherer Erfolge mit der Zürcher Band
Redwood sind bei Lesley Meguid keine
Starallüren auszumachen. Im Gegenteil,
sie wirkt sehr zugänglich, mitunter
sogar etwas schüchtern. Die 32-Jährige
hat sich eine Natürlichkeit bewahrt, die
sich auch in ihren Liedern widerspiegelt.
Die Liebesgeschichten auf dem neuen
Album singt sie mit ihrer weichen und
doch kräftigen Stimme in schwungvollen
Folkrhythmen. «Ich erzähle in
meinen Texten von allen Facetten der
Liebe», sagt sie. So entstand auch der
Albumtitel, der mit «Die Wahrheit über
Liebeslieder» übersetzt werden kann.
Zwei Jahre lang arbeitete Lesley Meguid
mit ihrem Ehemann Matt Thomas am
Album. Der Neuseeländer ist zugleich ihr
Manager, Bassist und Produzent. Als Singer-Songwriterin
schreibt Lesley Meguid
ihre Lieder selbst. Sie entspringen ihren
eigenen Erfahrungen und ihrer Fantasie.
«Die Texte fallen mir meist nur so zu»,
erzählt sie. Das Stück «Love» beispielsweise,
der SWICA-Song, kam ihr unter
der Dusche in den Sinn und wurde noch
am selben Tag aufgenommen. Wie all ihre
Liedtexte ist er sehr persönlich. Er handelt
davon, wo man seine Liebe findet – in
New York, am Ufer des Roten Meers,
auf einem Fahrrad in China oder in den
Hügeln der Toskana. «Der Song passt perfekt
zur SWICA-Werbung», findet die
Künstlerin. «Ich stehe hinter dem Gedanken,
dass Liebe gut ist für die Gesundheit.»
«Ich bin nicht reich»
Für die Künstlerin ist es eines der Highlights
des letzten Jahres, dass SWICA auf
sie zukam. «Wenn eine so professionelle
Organisation mit mir zusammenarbeiten
will, dann mache ich wohl etwas richtig»,
sagt sie stolz. Dafür spricht auch, dass
Lesley Meguid inzwischen fast ausschliesslich
von der Musik leben kann.
«Ich bin aber nicht reich», sagt sie ent-
Porträt
schieden und zählt auf, welchen Jobs sie
zusätzlich nachgeht: Werbungen ein-
singen, an Hochzeiten und Firmenfesten
spielen und einer Studentin Gesangs- und
Gitarrenunterricht erteilen.
Nach der CD-Taufe im April 2010 und
der anschliessenden Konzerttour durch
die Schweiz ist in Lesley Meguids Leben
inzwischen wieder Ruhe eingekehrt. Über
Neujahr war sie mit ihrem Mann in seiner
Heimat Neuseeland, seit Januar ist sie
zurück in der Schweiz. «Hier wollen wir
vorerst bleiben», sagt sie mit ihrem charmanten
amerikanischen Akzent und
betont im gleichen Atemzug, dass sie und
ihr Mann nicht zu jener Sorte Menschen
gehörten, die ihr Leben im Voraus planen.
«Wir denken zwar an morgen, aber übermorgen
ist uns zu weit weg.» Und doch
verläuft ihr Leben nicht ganz planlos.
Nach der Schweiz will Lesley Meguid mit
ihrer Musik Neuseeland erobern.
Stichworte zu Lesley Meguid
Mein Lieblingsessen:
Humus, Pitabrot, Sushi, Gemüse
Musik, die ich besonders mag:
Alten amerikanischen Folk
Ein Hobby von mir:
Ostereier nach ukrainischer Art bemalen
Da möchte ich eines Tages hin:
Japan
SWICA aktuell 1-2011
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Telefonische Gesundheitsberatung sante24
Gesundheits- und
Medikamentenratgeber
Haben Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit und Fragen zu Medikamenten? Wenden Sie sich
an die telefonische Gesundheitsberatung sante24. Im Gesundheits- und im Medikamentenratgeber
werden die häufigsten Fragen veröffentlicht.
Dr. med. Mark Radzyner,
Fachleiter Medizin sante24,
beantwortet Fragen zu Ihrer Gesundheit
Christian Frei,
Apotheker und Leiter Fachbereich Medikamente
bei SWICA, beantwortet Ihre Fragen
zu Medikamenten
14 SWICA aktuell 1-2011
Schilddrüsenunterfunktion
Paula K., 29 Jahre, aus Altdorf
Ich leide seit Längerem unter Müdigkeit,
träger Verdauung und Gewichtszunahme.
Mein Hausarzt hat anhand der Blutwerte
eine Unterfunktion der Schilddrüse
festgestellt und mir deswegen das Medikament
Eltroxin verordnet. Einen Termin
zur Kontrolle der Schilddrüsenwerte und
Anpassung der Dosis haben wir in sechs
Wochen vereinbart. Der Arzt meinte, dass
ich dieses Medikament in Zukunft immer
einnehmen müsse. Ist die ständige Einnahme
dieses Medikaments schädlich?
Antwort von Dr. med. Mark Radzyner
Die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion
ist bei uns eine
unmerkliche Entzündung des Schilddrüsengewebes,
bei der sich das eigene
Immunsystem gegen das Schilddrüsenge-
Augenflimmern
Dora S., 47 Jahre, aus Wil
Im vergangenen Juli trat bei mir erstmals
aus heiterem Himmel ein Augenflimmern
auf: Helle, gezackte Linien, die einer
Bildstörung bei einem Röhrenfernseher
glichen, breiteten sich langsam über die
Hälfte des Sichtfelds meiner beiden
Augen aus, sowohl bei offenen als auch bei
geschlossenen Augen. Nach etwa einer
Viertelstunde war es vorbei, ohne dass
danach Kopfweh, Übelkeit oder andere
Symptome aufgetreten wären. Der Befund
einer Routinekontrolle beim Augenarzt
Anfang September war normal. Ges-
webe richtet – sie wird, nach ihrem japanischen
Erstbeschreiber «Autoimmunthyroiditis
Hashimoto» benannt. Als
Folge dieser an und für sich harmlosen
Entzündung bildet die Schilddrüse
nicht mehr in genügender Quantität das
Schilddrüsenhormon, das dem Körper
nun fehlt und deshalb ersetzt werden
muss.
Die Eltroxin-Tabletten enthalten das Hormon,
durch dessen tägliche Einnahme
morgens auf nüchternen Magen Ihr
Hormonspiegel wieder normale Werte
erreicht. Damit werden die Symptome der
Unterfunktion beseitigt. Die langfristige
Einnahme in der richtigen, den Blutwerten
angepassten Dosis ist unbedenklich,
da es sich dabei lediglich um einen Hormonersatz
und nicht um eine eigentliche
medikamentöse Behandlung handelt.
tern hatte ich nun das Flimmern zum
zweiten Mal, etwa zehn Minuten lang.
Was ist die Ursache und sind weitere
Abklärungen angebracht?
Antwort von Dr. med. Mark Radzyner
Das von Ihnen beschriebene Phäno-
men, ein «Flimmerskotom», gehört zu
den klassischen Vorzeichen eines Migräneanfalls,
auf den normalerweise der Migränekopfschmerz
folgt. Diesen typischen
Ablauf kennen die meisten Migränekranken
seit ihrer Jugend. Selten bleibt der
Folgekopfschmerz aus, was als «Migräne

ohne Migräne» bezeichnet wird. Die augenärztliche
Untersuchung war zum Ausschluss
einer Augenerkrankung sicher
sinnvoll, weil das Symptom bei Ihnen neu
aufgetreten ist. Eine mögliche Ursache
könnten in Ihrem Alter die hormonellen
Veränderungen der Menopause sein. Sprechen
Sie mit Ihrem Hausarzt, wenn die
Flimmerepisoden häufiger vorkommen.
Er kann dann entscheiden, ob weitere
Untersuchungen angezeigt sind.
Richtige Medikamenteneinnahme
Frage von Helen S. aus Zofingen
Ich nehme seit Kurzem das Medikament
Alendronat gegen Osteoporose ein. Nach
der Einnahme dieses Medikaments habe
ich mich kurz hingelegt. Den Beipackzettel
habe ich leider vorher nicht gelesen.
Unter Anwendungsvorschriften steht
nämlich, dass man die Tablette eine halbe
Stunde vor dem Frühstück mit mindestens
2 Deziliter Leitungswasser unzerkaut
einnehmen und nachher in aufrechter
Haltung bleiben muss. Man darf sich bis
zur nächsten Nahrungsaufnahme nicht
wieder hinlegen. Wirkt die Tablette jetzt
nicht oder muss ich mit unangenehmen
Nebenwirkungen rechnen?
Antwort von Christian Frei
Bei diesem Medikament ist es wichtig, dass
die Einnahmevorschriften eingehalten
werden. Mit genügend Wasser gelangt die
Tablette rasch in den Magen und kann ihre
Wirkung optimal entfalten. Nahrungsmittel
verhindern die Wirkung der Tablette,
Telefonische Gesundheitsberatung sante24
weshalb sie unbedingt auf nüchternen Magen
geschluckt werden muss. Die aufrechte
Haltung im Stehen oder Sitzen verhindert
Reizungen der Speiseröhre.
Wenn Sie sich einmal nicht an die
Einnahmevorschriften gehalten haben,
hat das keine negativen Auswirkungen.
Künftig sollten Sie sich jedoch daran
halten. Falls die Einnahme Ihren Alltag
zu stark beeinträchtigt, können Sie mit
Ihrem Arzt über eine andere Arzneiform
sprechen. Ein ähnlicher Wirkstoff kann
auch intravenös verabreicht werden. Dies
hätte den Vorteil, dass das morgendliche
Einnahmeritual nicht mehr notwendig
ist. Allerdings ist dafür eine Injektion
in bestimmten Zeitabständen beim
Arzt notwendig. Zumindest können Sie
sich zwischen den beiden Varianten
ent scheiden.
24 Stunden gesunde Sicherheit
Der Einfluss der Nahrung auf die
Medikamenteneinnahme
Nahrungsmittel können die Wirksamkeit
und die Verträglichkeit von Medikamenten
beeinflussen: Die Einnahme mit dem
Essen kann die Arzneimittelwirkung
verzögern und abschwächen oder beschleunigen
und verstärken. Zumeist
wird die Aufnahme des Wirkstoffes aus
dem Magen-Darm-Trakt durch Nahrungsmittel
beeinflusst. Viele Arzneistoffe
sind bei der Einnahme kurz nach dem
Essen besser magenverträglich, da es
durch den Speisebrei zu einer Verdünnung
der Wirkstoffkonzentration kommt.
Lassen Sie sich die Einnahmevorschriften
vom Arzt oder Apotheker genau erklären.
Zusätzliche Informationen finden Sie
im Beipackzettel. Gerne berät Sie auch
sante24, wenn Sie bei der Medikamenteneinnahme
unsicher sind.
044 404 86 86
Sie können jederzeit von einer kompetenten
Beratung in allen Gesundheitsfragen und Fragen zu Medikamenten profitieren. Ärzte und
medizinisches Fachpersonal sind rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, für Sie da.
SWICA aktuell 1-2011
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Medikamente
Medikamente
per Mausklick:
ein Gesundheitsrisiko
Potenzsteigernde Mittel wie Viagra, Lifestyleprodukte, aber auch Medikamente zur
Behandlung von Krebs lassen sich rezeptfrei via Internet kaufen. Aber Achtung:
Ein Laie kann meist nicht erkennen, ob das Präparat eine Fälschung oder qualitativ
mangelhaft ist – die Folgen sind teils fatal.
M
arianne W. kam nach einem
Kinoabend spät nach Hause
und fand ihren Lebenspartner
Henri bewusstlos auf dem Badezimmerboden
liegen. Sie alarmierte sofort
die Ambulanz. Der Notarzt stellte einen
Herz-Kreislauf-Kollaps fest. Der 53-Jährige
hatte Glück und erhielt rechtzeitig
die lebenserhaltende Behandlung. Einige
Tage später entdeckte Marianne W.
blaue rhombenförmige Tabletten in der
Schublade des Nachttisches. Ihre Vermutung,
dass es Viagra waren, bestätigte ihr
ein Apotheker: Wahrscheinlich habe ihr
Partner sie im Internet gekauft.
Der Medikamentenkonsum über das Internet
birgt ein hohes Gesundheitsrisiko:
Das Schweizerische Heilmittelinstitut
Swissmedic hat im vergangenen Jahr
120 Muster von 73 Produkten zur Erektionsförderung
im Labor untersucht. Die
Analysen zeigten, dass 40 Prozent der
Proben falsche, unter- oder überdosierte
Wirkstoffe enthielten. Diese Potenzmittel
wurden fast ausnahmslos im Internet bestellt.
Ein gefälschtes Medikament kann
mit blossem Auge kaum vom Originalpräparat
unterschieden werden. Offensichtliche
Fälschungen sind herzförmige Viagra
16 SWICA aktuell 1-2011
oder rhombenförmige in dunklerem Blau
als das Originalviagra. Bei Fälschungen
fehlen oft Packungsbeilagen oder Information
über Nebenwirkungen. Viagra ist
ein rezeptpflichtiges Medikament und
muss ärztlich verordnet werden. Für
Patienten mit Herz-Kreislauf-Beschwerden
kann es lebensbedrohlich sein.
Synthetisch statt rein pflanzlich
Auch als rein pflanzlich deklarierte Produkte
können gefährliche synthetische
Substanzen enthalten. Das wurde einem
Mann aus dem Kanton Zürich fast zum
Verhängnis, wie der Tages-Anzeiger kürzlich
berichtete. Der Mann bestellte im Internet
angeblich pflanzliche Erektionspillen
und testete sie. Sein Arzt zweifelte
jedoch, dass ein pflanzliches Mittel eine
solche Wirkung entfalten konnte und leitete
sie an den kantonalen Leiter der Heilmittelkontrolle
weiter. Dieser stellte fest,
dass sie nicht aus Kräutern, sondern aus
drei synthetischen Wirkstoffen bestanden,
die Herzinfarkte oder Schlaganfälle
bewirken können.
Die Swissmedic analysiert routinemässig
Produkte, die im Internet angeboten werden,
und stellt immer wieder Medikamen-
tenbetrügereien auch bei pflanzlichen
Produkten fest. Ein Luzerner Internethändler
beispielsweise bot im letzten
Herbst ein potenzsteigerndes Produkt an,
das sich als ein in der Schweiz nicht zugelassenes
Potenzmittel entpuppte. Der
Händler hatte es aber als ein aus dem Himalajagebirge
stammende Beerenextrakt-
Pulver Goji-More deklariert.
Teuer und gefährlich
Der Versandhandel mit Arzneimitteln ist
in der Schweiz aus Sicherheitsgründen
verboten. Davon ausgenommen sind
Schweizer Versandapotheken wie zum
Beispiel die Apotheke zur Rose. Für jede
Bestellung bei einer Versandapotheke
muss ein ärztliches Rezept vorliegen.
Dies gilt auch für Medikamente, die in
der Regel rezeptfrei erhältlich sind. So
wird gewährleistet, dass bei jedem
Medikamentenkauf eine Fachberatung
stattfindet. Auch der Import von Medika-
menten in die Schweiz ist grundsätzlich
untersagt. Eine Privatperson darf jedoch
legal für sich selbst einen Monatsbe-
darf an Arzneimitteln einführen. Medikamente
aus dem Ausland sind nicht
immer günstiger. Oft bezahlt man eine

Anstatt Medikamente über das Internet zu bestellen, lässt man sich besser fachlich beraten.
hohe Mehrwertsteuer und Versandkosten.
Hinzu kommen Sicherheitsrisiken: In
Europa nehmen Fälschungen von Arzneimitteln
zu. Gefälscht werden nicht nur
Lifestyleprodukte, sondern auch Krebsmedikamente,
Therapeutika zur Behandlung
von Herz-Kreislauf-Beschwerden,
Antibiotika, Schmerz- und Verhütungsmittel
sowie andere rezeptpflichtige Medikamente.
Auch ein Produkt, das nicht
fachgerecht verpackt und ohne geeignete
Kühlung transportiert wird, kann die
Gesundheit gefährden. Um diese Risiken
auszuschliessen, beziehen Patienten ihre
Medikamente besser in der Schweiz über
offizielle Vertriebskanäle wie Apotheken,
Drogerien und Arztpraxen. Diese werden
durch den jeweiligen Kantonsapotheker
überwacht und die Medikamente durch
Swissmedic und Pharmahersteller kontrolliert.
Eigendiagnose ist riskant
Heute kann jede Person einfach und
schnell Informationen zu Medikamenten
und Behandlungsmethoden im Internet
finden. Allerdings ist die Informations-
Medikamentenabgabe in SWICA Gesundheitszentren
Medikamente
quelle nicht immer seriös, und selbst
wenn sie verlässlich ist, kann sie für den
Patienten zum Problem werden, weil er
seine Situation oft nicht richtig einschätzt.
Auch wenn die Beschreibungen von
Symptomen, Krankheitsverläufen und
Behandlungsmethoden verständlich ausformuliert
sind, medizinische Zusammenhänge
sind komplex. Krankheit ist
individuell und lässt sich nur bis zu einem
gewissen Grad verallgemeinern. Es ist
deshalb ratsam, sich bei Gesundheits-
fragen an den Hausarzt, an die telefonische
Gesundheitsberatung sante24 oder
an einen Apotheker zu wenden.
Tipps für Recherchen im Internet
Eigene Recherchen über seine Krankheit
zu betreiben, ist ein Bedürfnis vieler Patienten.
Die Informationen ersetzen jedoch
die Arztkonsultation nicht. Bevor man
den Informationen auf einer Website vertraut,
sollte man prüfen, ob eine glaubwürdige
berufliche Qualifikation und der
Name des Autors oder der Organisation
angegeben sind. Grundsätzlich können
Internet-Benutzer davon ausgehen, dass
auf den Seiten öffentlicher Organisationen
wie WHO, Swissmedic, Bundesamt für
Gesundheit aktuelle, vollständige und somit
verlässliche Informationen publiziert
sind. Aktuelle Informationen zu Arzneimitteln,
die in der Schweiz zugelassen
sind, können über www.documed.ch ermittelt
werden. Eine vertrauenswürdige
Website informiert immer ausgewogen
und umfassend über die Vorteile und
Risiken eines Produkts.
SWICA Gesundheitszentren geben in denjenigen Regionen Medikamente ab, in
denen die Selbstdispensation erlaubt ist, vorwiegend auf dem Land. In den Gesundheitszentren
Basel, Bern, Winterthur und Zürich können deshalb keine Medikamente
bezogen werden. Wenn immer möglich verordnen die Ärzte in den Gesundheitszentren
nicht die Originalpräparate, sondern die preisgünstigeren Nachahmerpräparate,
Generika. Generika enthalten dieselben Wirkstoffe wie die Originalmedikamente und
sind bis zu 25 Prozent günstiger. Bei der Wahl eines Generikums beträgt der Selbstbehalt
10 Prozent, bei einem Originalpräparat sind es in der Regel 20 Prozent. SWICA
fördert seit Längerem die konsequente Anwendung von Generika durch ein Versicherungsmodell,
das Generika als festen Bestandteil des Versicherungsvertrags vorsieht.
Die Versicherten profitieren bei diesem Modell von einem Prämienvorteil.
SWICA aktuell 1-2011
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Ergonomie
Damit der Haushalt nicht
auf dem Rücken lastet
Wer in einem modernen Betrieb arbeitet, hat Chancen auf einen ergonomisch gestalteten
Arbeitsplatz und erhält meist Tipps zum gesunden Verhalten. Aber wie sieht es bei Müttern aus?
Auch die Arbeit zu Hause lässt sich so einrichten, dass sie zu weniger Verspannungen führt.
Sie tragen stundenlang ihre Babys
herum, sitzen oft schräg beim
Stillen, bücken sich beim Wickeln
und zwischendurch bringen sie
ganze Berge von Wäsche an die Leine:
Mütter sind körperlich stark belastet.
Doch die Gesundheitsförderung zwischen
Kinderzimmer und Küche ist selten
ein Thema. Die Mutter fördert mit
Akribie das Wohlergehen des Kindes,
an sich selbst denkt sie zu wenig. «Dabei
ist es ausgesprochen wichtig, dass Mütter
bewusst auf die Bewegungsabläufe
im Alltag achten», erklärt die erfahrene
Physiotherapeutin Kerstin Zeller vom
SWICA Gesundheitszentrum Winterthur.
Gerade Mütter sind nach der Geburt
besonders anfällig für Beschwerden, weil
ihr Körper durch die Schwangerschaft
vorbelastet ist – die hormonelle Veränderung
lockerte die Bänder, das zusätzliche
18 SWICA aktuell 1-2011
Gewicht und die veränderte Statik belasteten
Wirbelsäule und Muskulatur.
Mit ein paar Tipps lässt sich das Arbeitsumfeld
der Mutter so einrichten, dass
die Verrichtungen ihren Körper weniger
belasten. «Entscheidend ist, dass wiederkehrende
Tätigkeiten mit geradem Rücken
ausgeführt werden», erläutert die
Physiotherapeutin. Konkret heisst dies:
Wickelkommode wie Kinderwagengriff
müssen so hoch eingestellt sein, dass sich
die Mutter nicht vornüberbeugt. Beim
Hochheben gilt: «Statt den Rücken zu
beugen, soll sie mit geradem Rücken in
die Knie gehen, die untere Bauchmuskulatur
und den Beckenboden anspannen
und dann ihr Kind
aufnehmen», rät Kerstin
Zeller.
Babys wollen oft
stundenlang getragen
werden – hier
bringen Hilfsmittel
Entlastung: eine Babytrage oder ein Tragetuch.
Wird das Kind grösser, tragen es
viele Frauen auf der Hüfte – meist immer
auf derselben Seite. Besser wäre, abwechselnd
mal die eine, mal die andere Seite zu
belasten. Zudem sollte die Mutter bequeme
Schuhe tragen, das Gehen auf Absätzen
belastet die Wirbelsäule.
Auch eine falsche Stillhaltung führt
häufig zu Beschwerden. Hier hilft, wenn
die Mutter bequem sitzt, den Rücken angelehnt
und gestützt. Sie soll das Baby auf
ein Kissen lagern und dieses so positionieren,
dass das Kind direkt an der Brust
trinken kann, ohne dass die Mutter sich
zum Baby neigen muss.
Jüngere Babys verlangen in der Regel auch
nachts nach der Brust oder dem Schoppen.
Um nicht in ein Schlafmanko zu geraten,
sollten Mütter deshalb während des
Tages den verpassten Schlaf nachholen.
Bewusst Ruhepausen einplanen
Überhaupt liegt der Grund für Stress und
Überforderung häufig darin, dass sich
junge Mütter zu wenig Ruhepausen gönnen.
Kerstin Zeller rät Frauen in dieser
Situation, bewusst mehrere Pausen täglich
einzuplanen. «Da sollten sie abwechseln
zwischen passiven Pausen zur Erholung,
in denen sie vielleicht Musik hören,
und aktiven Pausen mit Bewegung.»
Bewegung spielt eine entscheidende Rolle
fürs Wohlbefinden und die Gesundheit
der Mutter. Empfehlenswert sind aus-
gedehnte Spaziergänge, Übungen aus der
Rückbildungsgymnastik und regelmässiges
Beckenbodentraining. Es geht darum,
die durch die Schwangerschaft ausgedehnte
und geschwächte Muskulatur wieder
zu kräftigen, den gelockerten Körper
zu straffen. Damit er gestärkt den Anforderungen
des Alltags standhält.
Gut zu wissen
Die SWICA Gesundheitszentren bieten
eine breite Palette an geeigneten
Trainings und Kursen für Mütter an.
Über das aktuelle Angebot im Gesundheitszentrum
in Ihrer Nähe informiert
Sie die Gesundheitsberatung sante24,
Telefon 044 404 86 86.

Versicherungsleistungen
SWICA-Leistungen für Brillen und
Kontaktlinsen weiterhin attraktiv
Der Bundesrat hat die Leistungen der Grundversicherung angepasst. Schlagzeilen machte vor
allem, dass keine Beiträge mehr an Brillen geleistet werden. SWICA-Versicherte sind von dieser
Änderung dank einer Zusatzversicherung mehrheitlich nicht betroffen.
Bisher standen Erwachsenen aus der
Grundversicherung alle fünf Jahre
CHF 180.– für Brillen und Kontaktlinsen
zu, Kindern wurde dieser Betrag jährlich
vergütet. Auf den 1. Januar 2011 hat der
Bundesrat die Verordnung über die
Krankenversicherung (KVV) und die
Krankenpflege-Leistungsverordnung
(KLV) angepasst und diesen Beitrag gestrichen.
Brillen: keine Änderung für die
meisten SWICA-Kunden
Mehr als 90 Prozent der SWICA-Versicherten
verfügen über die Zusatzversicherung
COMPLETA TOP, die 90 Prozent
der Optikerrechnung bis zu einem Maximalbetrag
von CHF 200.– übernimmt.
Die wichtigsten gesetzlichen
Änderungen auf einen Blick:
■ Der Spitalkostenbeitrag der Versicherten
beträgt neu CHF 15.– pro
Tag (bisher CHF 10.–). Neu sind nur
noch Kinder und junge Erwachsene
in Ausbildung davon befreit.
■ Die Grundversicherung erbringt
keine Leistungen mehr für Brillen
und Kontaktlinsen.
■ Die Kosten für eine Magenbandoperation
werden neu bereits bei einem
Body-Mass-Index (BMI) von über
35 übernommen. Voraussetzung ist,
dass zuvor während zweier Jahre
versucht wurde, das Gewicht ohne
chirurgischen Eingriff zu senken.
Dieser Beitrag ist höher, als es derjenige
der Grundversicherung war. Er steht allen
Kunden alle drei Jahre zu. COMPLETA
TOP hat schon bisher die Leistungen der
Attraktive SWICA-Leistungen: bis zu CHF 800.— für Brillen
Mit der Zusatzversicherung COMPLETA TOP schliessen Sie die Lücken der obligatorischen
Grundversicherung zu einem attraktiven Preis. Brillen- und Kontaktlinsenträger
profitieren von bis zu CHF 800.– alle drei Jahre, wenn sie zusätzlich die Versicherungsmodule
OPTIMA und SUPPLEMENTA abschliessen.
Die Beiträge an Brillen und Kontaktlinsen in der Übersicht:
COMPLETA TOP
90 % bis CHF 200.–
OPTIMA
+ 90 % bis CHF 300.–
SUPPLEMENTA
+ 90 % bis CHF 300.–
Lesebeispiel: Mit allen drei Zusatzversicherungen erhalten Sie für eine Brille, die
CHF 900.– kostete, den Maximalbetrag von CHF 800.– von SWICA rückvergütet.
Anspruch auf Beiträge an Brillen und Kontaktlinsen besteht alle drei Jahre.
Der Kundendienst der SWICA-Geschäftsstelle in Ihrer Nähe berät Sie gerne persön-
lich. Rufen Sie an: 0800 80 90 80.
Grundversicherungen ersetzt. Die Mehrheit
der SWICA-Versicherten ist aus
diesem Grund von der Anpassung nicht
betroffen.
SWICA aktuell 1-2011
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Gesundheit im Zentrum
Neue SWICA
Gesundheitszentren
SWICA baut ihr Netz von Gesundheitszentren kontinuierlich aus und leistet damit
einen wichtigen Beitrag zu einer qualitativ hochstehenden medizinischen Grundversorgung
– in urbanen wie in ländlichen Regionen. SWICA Gesundheitszentren sind
moderne Gruppenpraxen. Sie bieten den Patienten grosse Vorteile: eine moderne
Infrastruktur für Diagnose, Beratung und Therapie und attraktive Öffnungszeiten.
Erfahrene Ärzte und ein kompetentes Therapeutenteam gewährleisten eine attraktive
medizinische Grundversorgung. Die Patienten werden von der Diagnose bis zum
Therapieabschluss eng betreut und begleitet.
Neue SWICA Gesundheitszentren gibt es in Bischofszell und Weinfelden und ab
1. März 2011 im zürcherischen Hinwil sowie ab 1. Mai 2011 in Frauenfeld und Kloten.
SWICA Gesundheitszentrum Bischofszell
Sandbänkli 1
9220 Bischofszell
Telefon 071 424 04 04
SWICA Gesundheitszentrum Weinfelden
Marktplatz 5
8570 Weinfelden
Telefon 071 424 04 24
SWICA Gesundheitszentrum Hinwil
Bahnhofstrasse 10
8340 Hinwil
Telefon 044 800 36 66 (ab 1.3.2011)
Tag der offenen Tür: Sa, 9. April 2011
IMPRESSUM: aktuell – Die Kundenzeitschrift von SWICA. Erscheint 4x pro Jahr. Herausgeber: SWICA Gesund heits orga nisation, Römerstrasse 38, 8401 Winterthur.
Redaktion: Gaby Szöllösy, Jasmin Lioliou, Tobias Nussbaum. Übersetzungsdienst: Véronique Decoppet. Layout/Produktion: PMS Print & Multimedia Solutions AG, Zürich.
Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch. Anzeigen: KünzlerBachmann, St. Gallen. Auflage: 400 000 Expl. Druck: Swissprinters – Ringier Print Zofingen AG.
20 SWICA aktuell 1-2011
SWICA Gesundheitszentrum Frauenfeld
Unterer Graben 1
8500 Frauenfeld
Telefon 052 723 02 02 (ab 1. Mai 2011)
SWICA Gesundheitszentrum Kloten
Bachstrasse 9
8302 Kloten
Telefon 044 800 36 36 (ab 1. Mai 2011)
Tag der offenen Tür: Sa, 14. Mai 2011
SWICA hat bereits Gesundheitszentren
und Partnerpraxen in:
Baden, Basel, Bern, Diepoldsau, Heerbrugg,
Luzern, Rorschach, St. Gallen,
Teufen, Uzwil, Wattwil, Wil, Winterthur,
Zug, Zürich-Oerlikon, Zürich-Wiedikon
Veranstaltungen in SWICA
Gesundheitszentren
Kostenlose Abendseminare für Angehörige
von krebskranken Menschen in Zusammenarbeit
mit der Krebsliga Zürich
SWICA Gesundheitszentrum Winterthur
Di, 12. April 2011, 19.00 – 20.30 Uhr
SWICA Gesundheitsz. Zürich-Wiedikon
Do, 12. Mai 2011, 17.30 – 19.00 Uhr
Anmeldung: Telefon 044 404 81 81
Weitere Veranstaltungen in Zusammenarbeit
mit der Krebsliga Schweiz in Basel, Bern,
St. Gallen, Wil und Wattwil*
Kostenlose Gesundheits-Checks und Fachreferate
für ältere Menschen in Zusammenarbeit
mit der terzStiftung
SWICA Gesundheitszentrum St. Gallen
Fr, 29. April 2011 von 16.30 – 20.30 Uhr
SWICA Gesundheitsz. Zürich-Wiedikon
Do, 5. Mai 2011 von 13.00 – 17.30 Uhr
Der terzGesundheits-Check im Wert von
CHF 280.– ist kostenlos.
Anmeldung: Telefon 0800 123 333 (gratis)
www.terzstiftung.ch
Weitere Veranstaltungen in Zusammenarbeit
mit der terzStiftung in Basel, Bern und Wil*
* Näheres dazu im nächsten aktuell
SWICA-App zeigt den Weg ins
nächste Gesundheitszentrum
Die SWICA-iPhone-App
verbindet Sie auf Knopfdruck
mit sante24, der
telefonischen Gesundheitsberatung
rund um
die Uhr, oder zeigt Ihnen den Weg zum
nächstgelegenen Gesundheitszentrum.
Sie können einen Termin im Gesundheitszentrum
Ihrer Wahl mit Rückbestätigung
vereinbaren.