Keine Panik auf der Titanic - Akzente - Evangelische ...
Keine Panik auf der Titanic - Akzente - Evangelische ...
Keine Panik auf der Titanic - Akzente - Evangelische ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Evang. Evang. Kirchengemeinde Kirchengemeinde Öschelbronn Öschelbronn<br />
11.11.2012 <strong>Akzente</strong><br />
„<strong>Keine</strong> <strong>Panik</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Titanic</strong>!?“<br />
Pfr. Michael Schaan<br />
„Haben Sie den Film „<strong>Titanic</strong>“ gesehen? Genauso war es,“ sagte Valarie Ananias Ananias,<br />
nachdem sie im Januar vom harvarierten Kr Kreuzfahrtschiff euzfahrtschiff Costa Concordia gerettet wurde.<br />
Welche Ironie <strong>der</strong> Geschichte, dass genau 100 Jahre nach dem Untergang <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“<br />
ein mo<strong>der</strong>ner Luxus-Liner kentert. Dabei haben die Schiffsingenieure ingenieure jahrelang behauptet behauptet,<br />
bei den heutigen hohen Sicherheitsstandards wäre ein Unglück wie bei <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“<br />
ausgeschlossen.<br />
Doch dann läuft die "Costa Concordia" am 13. Januar mit etwa 4200 Passagieren und<br />
Besatzungsmitglie<strong>der</strong>n an Bord vor <strong>der</strong> italienischen Küste <strong>auf</strong> einen Felsen und kentert.<br />
Das Unglück vor <strong>der</strong> Insel Giglio kostete 32 Menschen das Leben Leben, , darunter einige<br />
Deutsche. Viele <strong>der</strong> geretteten, teilweise noch unter Schock stehenden Urlauber sagten in<br />
ersten Interviews: : „Wir dachten sofort an die „<strong>Titanic</strong>“!“<br />
Am 15. April 2012 waren es hun<strong>der</strong>t Jahre seit dem Untergang <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ „<strong>Titanic</strong>“. Das tragische<br />
Ereignis im Atlantik hat Geschichte geschrieben, nicht zuletzt Filmgeschichte.<br />
„<strong>Titanic</strong>“ - <strong>der</strong> Film mit Leonardo di Caprio und Kate Winslet, 1998 mit 11 Oskars<br />
ausgezeichnet, zählt zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. Auch wer den Film nicht<br />
gesehen hat, wird diese Szen Szene e aus <strong>der</strong> Werbung kennen: Rose mit ausgebreiteten Armen<br />
am Bug des übers Meer fahrenden Schiffes stehend, hinter ihr Jack in <strong>der</strong> gleichen<br />
Haltung und dazu Celine e Dions Lied "My Heart Will Go OOn".<br />
Das as ist großes Gefühls Gefühls-Kino.<br />
Und „<strong>Titanic</strong>“ ist - ob bewusst o<strong>der</strong> unbewusst - ein religiöser Film - und wohl deshalb auch<br />
so erfolgreich gewesen!<br />
Mittlerweile wurde aus den geborgen geborgenen en Trümmern und Fragmenten <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ eine<br />
bemerkenswerte Ausstellung geschaffen, die schon in vielen Städten gezeigt wurde.<br />
So werden den die Bil<strong>der</strong> von dem tragischen Unglück wie<strong>der</strong> lebendig: Teile de des Porzellans<br />
und des silbernen Bestecks stecks aus dem Speisesaal, ein ordentlich gefalteter Schlafanzug,<br />
eine noch lesbare Postkarte, ein Stück des Schiffskörpers, das man sogar anfassen kann<br />
und vieles mehr.<br />
Bei unserer Gemeindefreizeit im Juni haben wir im Schloss Bruchsal das Deutsche<br />
Musikautomaten-Museum Museum besucht. Dort gab es gerade eine Son<strong>der</strong>au Son<strong>der</strong>ausstellung mit <strong>der</strong><br />
berühmten „<strong>Titanic</strong>“-Orgel“ Orgel“ – eine Selbstspielorgel aus Freiburg, die jedoch zu spät<br />
fertiggestellt wurde und so nicht mehr <strong>auf</strong> <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ zum Einsatz kam. 1<br />
James Cameron, <strong>der</strong> Regisseur des Filmes „<strong>Titanic</strong>“, , hat einmal eine interessante<br />
Aussage gemacht: „Was an Bord <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ geschah, spiegelt die menschliche Neigung,<br />
die Realität nicht wahrnehmen zu wollen. Sie sagten: Dieses Schiff kann nicht sinken. In<br />
Wahrheit meinten sie: Wir werden niemals sterben. Insofern ist die „<strong>Titanic</strong>“ eine Metapher<br />
<strong>auf</strong> die Unabwendbarkeit des Todes. Wir fahren alle <strong>auf</strong> <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ „<strong>Titanic</strong>“, ohne es zu wissen.“<br />
Lassen Sie uns heute morgen darüber nachdenken, was uns diese Tragödie auch noch<br />
100 Jahre später lehren will. Mindestens drei Parallelen habe ich entdeckt entdeckt.<br />
1 http://www.landesmuseum.de/website/Deutsch/Son<strong>der</strong>ausstellungen/Aktuell/Die_quot_<strong>Titanic</strong><br />
http://www.landesmuseum.de/website/Deutsch/Son<strong>der</strong>ausstellungen/Aktuell/Die_quot_<strong>Titanic</strong>-Orgel_quot_.htm<br />
Orgel_quot_.htm
<strong>Keine</strong> <strong>Panik</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Titanic</strong>!? 2<br />
1. Wir wägen uns in trügerischer Sicherheit<br />
„<strong>Titanic</strong>“ - das Kronjuwel von Britanniens White Star Line galt dank wasserdichter Schotten<br />
als unsinkbar. Auf seiner Jungfernfahrt von Southampton nach New York hatte <strong>der</strong> damals<br />
größte und schnellste Luxus-Liner 2227 Passagiere, aber viel zu wenig Rettungsboote an<br />
Bord. In <strong>der</strong> Nacht vom 14. April 1912 rammte das Schiff im Nordatlantik einen Eisberg<br />
und sank innerhalb von weniger als drei Stunden. Es sank in 4.000 Meter Tiefe. Mehr als<br />
1500 Menschen fanden den Tod in den eisigen Fluten.<br />
Der supermo<strong>der</strong>ne Luxus-Liner verkörperte den Reichtum, den Luxus und die Arroganz<br />
dieses Zeitalters. Es war das größte Passagierschiff, das die Welt bis dahin gesehen<br />
hatte. So hoch wie ein zehnstöckiges Haus und beinahe so lang wie drei Fußballfel<strong>der</strong>.<br />
Ausgestattet mit Palmengärten und türkischen Bä<strong>der</strong>n. Und sicherheitstechnisch <strong>auf</strong> dem<br />
höchsten Stand. Die „<strong>Titanic</strong>“ besaß einen doppelten Schiffsboden und war in 16 wasserdichte<br />
Schotten unterteilt. „Selbst Gott könnte dieses Schiff nicht versenken“, hatte ein<br />
Besatzungsmitglied vor Antritt <strong>der</strong> Fahrt gesagt. Mit vierzig Jahren Erfahrung war Kapitän<br />
Edward Smith unbesorgt, selbst als er die Schiffsgeschwindigkeit stetig erhöhte, um einen<br />
neuen Weltrekord <strong>auf</strong>zustellen. Er hatte <strong>der</strong> Presse lange vor <strong>der</strong> Jungfernfahrt versichert:<br />
„Ich kann mir keine Situation vorstellen, die mein Schiff zum Sinken bringen könnte. Ich<br />
halte es für unmöglich, dass dieses Schiff ernsthaft beschädigt werden kann. Dazu ist <strong>der</strong><br />
mo<strong>der</strong>ne Schiffbau schon zu weit fortgeschritten.“<br />
Wie konnte es dann zu dieser Katastrophe kommen? Es war eine tödliche Mischung aus<br />
Überheblichkeit, Ehrgeiz und Dummheit, die den Luxus-Liner untergehen ließ.<br />
Mit <strong>der</strong> höchstmöglichen Geschwindigkeit pflügte die „<strong>Titanic</strong>“ durch den Nordatlantik.<br />
Warum? Sie wollte eine begehrte Auszeichnung erhalten, das „blaue Band“ des Ozeans<br />
für die schnellste Dampferfahrt über den Atlantik. Deshalb galt die Devise „Augen zu und<br />
durch!“ Die „<strong>Titanic</strong>“ bezahlte für diese Dummheit den höchsten Preis. Maßloser Ehrgeiz<br />
hat schon vielen Menschen bis <strong>auf</strong> den heutigen Tag das Leben gekostet!<br />
Dabei wiegte man sich <strong>auf</strong> <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ in falscher Sicherheit. „Wir sind ja unsinkbar!“<br />
„Wir kriegen die Welt mit ihren Problemen auch ohne Gott in den Griff!“ so denken auch<br />
heute unzählige Menschen. Wozu brauchen wir dazu Gott?<br />
Wieviele Menschen wiegen sich in ähnlich falscher Sicherheit, während ihr Lebensschifflein<br />
über den Ozean <strong>der</strong> Geschichte schippert?<br />
Wir fühlen uns unverletzbar in unseren Autos mit ESP, ABS, Sicherheitsfahrgastzelle und<br />
Airbags. Also rasen wir mit über 200 Sachen über die Autobahn.<br />
Wir halten uns für unbesiegbar im Vertrauen <strong>auf</strong> unsere High-Tech-Medizin mit<br />
Operationsroboter und Strahlencomputer. Also erwarten wir, dass wir jede Krankheit<br />
überstehen und mindestens achtzig Jahre alt zu werden. Wir fühlen uns unzerstörbar<br />
durch Rundum-Sorglos-Versicherungspakete, durch Wertanlagen in Gold o<strong>der</strong> Immobilien.<br />
Wie sehr doch unser Leben <strong>der</strong> Situation <strong>auf</strong> <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ gleicht. Es bietet all den Glanz<br />
und die Aufregung, die wir mit einer sicheren Fahrt bis an unser Ende erwarten. Einige<br />
kreuzen in „Erste Klasse Suiten“ durch ihr Leben, während <strong>der</strong> Großteil in eine Vielzahl<br />
an<strong>der</strong>er „Klassen“ eingeteilt ist, je nach Fähigkeiten, Ausbildung und Einkommen.<br />
Aber wofür leben wir eigentlich? Was ist <strong>der</strong> Sinn und das Ziel unserer Lebensreise?<br />
Darüber denkt man weniger nach, bis vielleicht etwas Schreckliches passiert: Ein Auto<br />
schleu<strong>der</strong>t aus <strong>der</strong> Kurve, eine Ehe geht in die Brüche, eine Therapie bringt nicht die<br />
ersehnte Heilung. In einem Moment steht man <strong>auf</strong> festem Boden und im nächsten wird<br />
man von Wasserwogen weggespült. In dem Moment – genau wie <strong>auf</strong> <strong>der</strong> sinkenden<br />
„<strong>Titanic</strong>“ – zählt we<strong>der</strong> unser Geld, unsere Berühmtheit noch unsere Macht.<br />
Dann fragen viele höchstens: „Wie kann Gott das zulassen?“
<strong>Keine</strong> <strong>Panik</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Titanic</strong>!? 3<br />
Der bekannte englische Literaturwissenschaftler C.S. Lewis hat einmal gesagt:<br />
„Schmerzen sind Gottes Megafon!“ Leidenserfahrungen sind eine dringliche Mahnung,<br />
dass wir nicht alles im Leben unter Kontrolle haben, dass unser Schiff nicht unsinkbar ist.<br />
Das Leid ist ein Schrei, <strong>der</strong> sagen will, dass diese Welt nicht unser letztes Zuhause ist.<br />
Solche Erfahrungen machen etwas mit uns – sie treiben uns entwe<strong>der</strong> zu Gott hin o<strong>der</strong><br />
weg von ihm.<br />
In <strong>der</strong> ausbrechenden <strong>Panik</strong> gab es Menschen, denen es nur wichtig war, die Haltung zu<br />
bewahren. Ein Millionär zog seine Abendgar<strong>der</strong>obe wie<strong>der</strong> an. „Wir wollen als Gentlemen<br />
untergehen“, sagte er. Bewun<strong>der</strong>nswerte Haltung, aber hatte er auch einen Halt?<br />
Halt geben wollte <strong>der</strong> englische Priester Thomas Byles. Er nahm Passagieren die Beichte<br />
ab und erteilte die Absolution.<br />
Um 2.15 Uhr, fünf Minuten bevor die „<strong>Titanic</strong>“ versank, klopfte <strong>der</strong> Kapellmeister Wallace<br />
Hartley <strong>auf</strong> seine Geige. Der Ragtime verstummte, und übers Deck wehte sein Lieblingslied<br />
in die dunkle Nacht: „Näher, mein Gott zur dir, näher zu dir! Drückt mich auch Kummer<br />
hier, drohet man mir, soll doch trotz Kreuz und Pein dies meine Losung sein: näher, mein<br />
Gott, zu dir, näher zu dir!“ 2<br />
Wer weiß, wieviele Passagiere innerlich in diesen Choral mit eingestimmt haben.<br />
Einige sind <strong>auf</strong> die Knie gefallen und haben vielleicht zum ersten Mal seit langem wie<strong>der</strong><br />
gebetet. Aber es gab auch an<strong>der</strong>e, die Gott lautstark verfluchten.<br />
Alle hatten eines gemeinsam: Sie mussten erkennen, dass sich all die menschlichen<br />
Sicherheiten in Nichts <strong>auf</strong>lösen, wenn <strong>der</strong> Tod anklopft.<br />
2. Warnungen ignorieren kann tödlich sein<br />
Mindestens siebenmal erhielt die „<strong>Titanic</strong>“ Funksprüche von an<strong>der</strong>en Schiffen: „Melden<br />
Eisberge und Treibeisfel<strong>der</strong> <strong>auf</strong> 42 Grad Nord...“ Einmal antwortete die „<strong>Titanic</strong>“ lässig<br />
abweisend: „Shut up! - Klappe halten“. Man fuhr stur den eingeschlagenen Kurs weiter.<br />
Warum nahm <strong>der</strong> Kapitän die Warnung nicht ernst? Aus zwei Gründen:<br />
1. Er konnte einfach nicht glauben, dass es soweit südlich Eisberge gab.<br />
2. Er konnte einfach nicht glauben, dass ein Eisberg <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ gefährlich werden kann.<br />
Wir leben auch oft so, als wenn es den Eisberg <strong>der</strong> Sünde nicht gäbe. Und wenn, dann<br />
wollen wir einfach nicht glauben, dass die Sünde für uns gefährlich ist. Unsere Lebensmotoren<br />
l<strong>auf</strong>en voll Kraft voraus, ohne damit zu rechnen, dass unser Leben durch die<br />
Folgen <strong>der</strong> Sünde in die Katastrophe führt.<br />
Die falsche Sicherheit macht bis <strong>auf</strong> den heutigen Tag viele Menschen immun gegen<br />
Warnungen: „Was soll mir schon passieren? Ich glaube doch an Gott! Ich bin get<strong>auf</strong>t,<br />
konfirmiert, halte mich zur Kirche, ich habe sogar schon einmal in <strong>der</strong> Gemeinde<br />
mitgearbeitet. Es ist alles in Ordnung bei mir!“<br />
In Johannes 3,36 heißt es: „Wer an den Sohn Gottes glaubt, <strong>der</strong> hat das ewige Leben.<br />
Wer aber nicht <strong>auf</strong> ihn hört, wird nie zum (ewigen) Leben gelangen, son<strong>der</strong>n Gottes Zorn<br />
wird <strong>auf</strong> ihm bleiben.“ Wir alle haben ohne Ausnahme Kurskorrektur nötig. Den Kurs für<br />
unser Leben kann nur Gott angeben, nicht wir selbst, auch keine alte o<strong>der</strong> neue Moral.<br />
Dieser Kurs ist uns durch Gottes gute Ordnungen vorgegeben, durch seine Gebote.<br />
Wie gehen wir mit ihnen um? Wer sie missachtet, dessen Leben befindet sich <strong>auf</strong><br />
Kollisionskurs. Der lebt in <strong>der</strong> Sünde.<br />
2 Manche Passagiere erinnerten sich, dass das damals bekannte Kirchenlied „Autumn“ gespielt wurde.
<strong>Keine</strong> <strong>Panik</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Titanic</strong>!? 4<br />
Eine junge Frau erzählt: „Seit ich eine Beziehung zu einem verheirateten Mann<br />
eingegangen bin, bin ich bedrückt. Und ich weiß eigentlich auch warum: weil ich nicht in<br />
Gottes guter Ordnung lebe...“ Jemand an<strong>der</strong>es ist unversöhnlich gegen seinen Vater.<br />
Ein dritter nimmt es mit <strong>der</strong> Wahrheit nicht so genau. Ein vierter nutzt den Sonntagmorgen<br />
nur zum Ausschlafen o<strong>der</strong> Spazierengehen. Es ist ihm egal, dass er dadurch Gottes Wort<br />
verachtet.<br />
„Alles halb so schlimm,“ mag einer einwenden. „Das ist doch kein Verbrechen und<br />
ansonsten bin ich ein vergleichsweise ordentlicher Christ!“<br />
Doch Achtung! Man muss sich nicht beson<strong>der</strong>s anstrengen, damit das Leben in eine<br />
falsche Richtung läuft. Ein kleine Drehung am Steuer, nur ein paar Grad Abweichung vom<br />
richtigen Kurs führen dazu, dass man nach einiger Zeit meilenweit am Zielhafen vorbei<br />
fährt.<br />
Wenn man seine Bibel verstauben lässt, das Beten einstellt, den Kontakt mit an<strong>der</strong>en<br />
Christen vernachlässigt, dann driftet man mit <strong>der</strong> Zeit immer weiter weg von Gott.<br />
Das Gefährliche daran ist: man merkt gar nicht, dass man <strong>auf</strong> Kollisionskurs ist.<br />
Wenn <strong>der</strong> Kapitän seinen Irrtum früher erkannt hätte, dann hätte er vollen Umkehrschub<br />
befohlen. Das hätte die „<strong>Titanic</strong>“ vielleicht noch retten können.<br />
Uns kann <strong>der</strong> volle Umkehrschub zu Gott retten. Gott lässt dir heute sagen: „Achtung,<br />
Eisberg gesichtet!“ und gibt dir die Auffor<strong>der</strong>ung: „Voller Umkehrschub für deine Lebensmotoren!<br />
Orientiere dich an Jesus Christus. Folge ihm nach. Sein Kurs führt in den<br />
Zielhafen des ewigen Lebens.<br />
3. Wir sollen gerettet werden<br />
Auf einer Luxus-Kreuzfahrt führt eine Dame Tagebuch. Sie schreibt:<br />
3. August: An Deck spazieren gegangen.<br />
4. August: Kapitän kennengelernt. Reizen<strong>der</strong> Mann.<br />
5. August: Kapitän macht mir Komplimente.<br />
6. August: Vom Kapitän zum Dinner eingeladen.<br />
7. August: Kapitän wird etwas zudringlich.<br />
8. August: Kapitän droht, das Schiff zu versenken, wenn ich ihn nicht heirate.<br />
9. August: 824 Menschen das Leben gerettet.<br />
Nachdem <strong>der</strong> Konstrukteuer Andrews und <strong>der</strong> Kapitän Smith einige Berechnungen<br />
angestellt hatten, war ihnen klar: Die „<strong>Titanic</strong>“ würde untergehen. Pausenlos sendete <strong>der</strong><br />
Funker das kurz vorher neu festgelegte Seenotrufsignal: SOS. Die Passagiere sollten in<br />
die Rettungsboote steigen. Doch die mitgeführten Rettungsboote reichten nur für einen<br />
Teil <strong>der</strong> Passagiere aus. An keinem Luxusartikel wurde gespart. Die „<strong>Titanic</strong>“ war <strong>der</strong> erste<br />
Dampfer mit einem Swimmingpool. Dazu gab es einen Sqash- und einen Gymnastikraum.<br />
30 Kisten Golf- und Tennisschläger nahm man mit. Man hatte auch keine Kosten<br />
gescheut, <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ die beste Kapelle <strong>auf</strong> dem Atlantik mitzugeben. Aber am<br />
Wichtigsten hatte man aus Kosten- und Platzgründen gespart: an den Rettungsbooten.<br />
Statt <strong>der</strong> ursprünglich geplanten 64 Rettungsboote waren es nur 20.<br />
Handeln viele Menschen nicht ganz ähnlich? Für alles Mögliche haben sie Zeit, <strong>auf</strong> alles<br />
mögliche bereiten sie sich vor und planen es exakt. Nur <strong>auf</strong> das Wichtigste verschwenden<br />
sie keinen Gedanken: dass ihr Lebensschiff einmal im Todesmeer versinken wird und sie<br />
dann eine Rettung brauchen. Je<strong>der</strong> weiß ja, dass er einmal sterben muss. Doch wer<br />
bereitet sich dar<strong>auf</strong> vor? Die allermeisten Menschen schieben den Gedanken an das<br />
Sterben weg.<br />
Doch dadurch verpassen sie, in das von Gott bereit gestellte Rettungsboot einzusteigen.<br />
Sogar <strong>auf</strong> <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ zögerten die Passagiere zunächst, die Rettungsboote zu<br />
besteigen. Warum die strahlend erhellten Decks <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ gegen ein paar finstere
<strong>Keine</strong> <strong>Panik</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Titanic</strong>!? 5<br />
Stunden in einem Ru<strong>der</strong>boot tauschen? Der Millionär Astor versuchte es ins Lächerliche<br />
zu ziehen: „Hier sind wir doch sicherer als in dem kleinen Boot!“ Erst als die erste Leuchtrakete<br />
abgefeuert wurde, war es mit dem Witzeln und Trödeln vorbei. Jetzt wusste auch<br />
<strong>der</strong> Letzte: „Es wird ernst!“<br />
In <strong>der</strong> kalten, klaren Aprilnacht <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“-Tragödie gab es nur eine Überlebenschance:<br />
die Rettungsboote. Alle, die in den Booten waren, wurden gerettet. Die an<strong>der</strong>en, die <strong>auf</strong><br />
dem Schiff verblieben waren, verschwanden mit dem Schiff in einem riesigen Wassergrab.<br />
Auf <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ wollten alle gerettet werden, aber von den 2.207 an Bord gingen mehr als<br />
1.500 verloren.<br />
Wir wollen alle gerettet werden, aber manche von uns weigern sich, das Rettungsangebot<br />
Gottes anzunehmen. Im ersten Johannesbrief heißt es: „Wer Jesus hat, <strong>der</strong> hat das<br />
Leben. Wer Jesus nicht hat, hat das Leben nicht“ (5,12). Es hängt nicht davon ab, ob wir<br />
lieb o<strong>der</strong> böse waren, son<strong>der</strong>n davon, ob wir einsteigen o<strong>der</strong> nicht; ob wir uns weigern und<br />
sagen: „Ich rette mich selbst“, o<strong>der</strong> ob wir Gottes Angebot zur Rettung annehmen und zu<br />
ihm sagen „Jesus, halt mich fest!“<br />
Bei <strong>der</strong> eingangs erwähnten „<strong>Titanic</strong>“-Ausstellung erhalten die Besucher als Eintrittskarte<br />
ein nachgebildetes Ticket. Dar<strong>auf</strong> steht <strong>der</strong> Name eines Passagiers o<strong>der</strong> Crew Mitglieds.<br />
Der tiefste Eindruck erwartet den Besucher am Ende <strong>der</strong> Tour. Da ist eine lange Liste mit<br />
den Namen all <strong>der</strong>er, die an Bord waren. Entsprechend ihrem Status <strong>auf</strong> <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ sind<br />
sie eingeordnet in: Erste Klasse, Zweite Klasse, Dritte Klasse. Dann folgt die Crew, nach<br />
ihren Rängen geordnet.<br />
Das Beson<strong>der</strong>e ist, dass durch die Passagierliste ein Strich gezogen ist: Über dem Strich<br />
befinden sich die Namen aller, die gerettet wurden, und unter dem Strich die Namen von<br />
allen, die umgekommen sind.<br />
Die Besucher suchen dann in <strong>der</strong> Regel den Namen, <strong>der</strong> <strong>auf</strong> ihrem Ticket steht.<br />
Das Spannende ist, ob <strong>der</strong> Name über dem Strich <strong>auf</strong>geführt ist – also gerettet, o<strong>der</strong><br />
unter dem Strich, also verloren.<br />
Ist das nicht eine Parallele zu unserem Leben? Es macht keinen Unterschied, ob man zur<br />
Ersten o<strong>der</strong> zur Zweiten Klasse, zum Zwischendeck o<strong>der</strong> zur Crew gehört. Das einzige,<br />
was am Ende <strong>der</strong> Reise zählt, ist, ob man am Ziel angekommen ist. Das erinnert an Worte<br />
<strong>der</strong> Bibel. Jesus sagt: „Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und<br />
doch Schaden an seiner Seele nimmt? O<strong>der</strong> was kann <strong>der</strong> Mensch geben, damit er seine<br />
Seele wie<strong>der</strong> löse?“ (Matthäus 26,26).<br />
Am Ende ist nur wichtig, dass wir unseren Namen "oberhalb des Striches" finden. Dass wir<br />
uns von Jesus haben retten lassen.<br />
Damals fing das Schiff „Carpathia“ die pausenlosen SOS - Signale <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ <strong>auf</strong> und<br />
fuhr mit Volldampf zum Unglücksort. Wenigstens die 700 Menschen in den Rettungsbooten<br />
konnten an Bord genommen werden. Denn die Passagierunterkünfte des<br />
Rettungsdampfers waren wun<strong>der</strong>barerweise halb leer.<br />
Liebe Gemeinde! Wer in das Rettungsboot Gottes steigt, <strong>der</strong> wird gerettet. „So sehr hat<br />
Gott die Welt geliebt, dass er seinen eigenen Sohn hergab, damit alle, die an ihn glauben<br />
nicht verloren werden, son<strong>der</strong>n das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16). Schon in<br />
diesem Leben dürfen wir erfahren, wie Gott uns begleitet und uns hilft. Und nach dem<br />
Tode dürfen wir in Ewigkeit mit ihm leben.<br />
Das Rettungsboot Gottes heißt Jesus Christus. Es ist groß genug, dass alle, die wollen,<br />
<strong>auf</strong> ihm Platz finden. Jesus weist keinen Menschen ab, <strong>der</strong> zu ihm kommen will.<br />
Das Rettungsboot Gottes ist für jeden zugänglich, an jedem Ort, zu je<strong>der</strong> Zeit, auch heute<br />
früh. Wir brauchen nur hineinzusteigen.
<strong>Keine</strong> <strong>Panik</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Titanic</strong>!? 6<br />
Wir können das Boot nicht sehen, so wie die Passagiere <strong>der</strong> „<strong>Titanic</strong>“ es taten. Aber wir<br />
können die Einladung hören, die uns zu Christus ruft.<br />
Es gibt keinen Grund, uns ihm nicht anzuvertrauen. Deshalb: Steig ein bei Jesus!<br />
Bete zu ihm. Etwa so: „Herr Jesus, ich möchte zu dir kommen. Nimm mich an. Vergib mir<br />
alle Schuld meines Lebens, die mich von dir trennt. Nimm mein Leben jetzt in deine Hand<br />
und verän<strong>der</strong>e es nach deinen Vorstellungen.“<br />
In Psalm 107 wird zu den Geretteten gesagt: „...die dann zum HERRN schrien in ihrer Not,<br />
und er führte sie aus ihren Ängsten und stillte das Ungewitter, dass die Wellen sich legten<br />
und sie froh wurden, dass es still geworden war und er sie zum erwünschten Lande<br />
brachte: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wun<strong>der</strong>, die er an<br />
den Menschenkin<strong>der</strong>n tut“ (Psalm 107, 28-31).