06.01.2013 Aufrufe

juwelen des naturparks - Naturpark Nagelfluhkette

juwelen des naturparks - Naturpark Nagelfluhkette

juwelen des naturparks - Naturpark Nagelfluhkette

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

20<br />

Grenzenloser Naturschutz<br />

Der beste Freund <strong>des</strong> Menschen ist bei Schneehase und Co. weniger beliebt –<br />

daher sollte man ihn in der freien Natur lieber an der Leine führen<br />

Im Schnee toben macht Spaß und ist auch erlaubt – aber bitte nicht in Schutzzonen,<br />

wo Schneehuhn und Reh durch den Lärm verschreckt werden<br />

Oft werden Gämsen vom Menschen nicht einmal bemerkt, wenn sie panisch die<br />

Flucht ergreifen und vermeintlich um ihr Leben rennen<br />

Fotos: Jörg Beerhorst, Daniel Stricker/pixelio; Siegfried Bruckmeier<br />

Besonders im Winter, wenn für uns Menschen der<br />

Spaß <strong>des</strong> Alpinsports beginnt, ist für Tiere kräftezehrend<br />

und schwierig. Störungen können schwerwiegende<br />

Folgen haben. Zur Besucherlenkung<br />

wurde in Vorarlberg die Kampagne »Respektiere<br />

deine Grenzen« ins Leben gerufen. Um grenzüberschreitend<br />

arbeiten zu können, wurde durch den<br />

<strong>Naturpark</strong> das Projekt auch ins Allgäu geholt<br />

Das Allgäu weist eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft auf.<br />

Als Tourismusregion ist es bei Gästen beliebt wie kaum eine andere<br />

Region Deutschlands. Entsprechend hoch ist die Zahl der Gäste, die das<br />

gesamte Jahr über die Landschaft genießen.<br />

Andererseits sind Teile <strong>des</strong> Allgäus, wie der <strong>Naturpark</strong> <strong>Nagelfluhkette</strong>,<br />

Heimat sehr störempfindlicher Tierarten, von denen einige in Mittel -<br />

europa auch noch ausgesprochen selten und somit geschützt sind, allen<br />

voran das Auer-, Hasel- und Birkhuhn (siehe rechte Seite). Auch die heimischen<br />

Schalenwildarten, also Rothirsch, Reh und Gams werden häufig<br />

unbeabsichtigt durch den Menschen verschreckt. Dies führt oft zu einem<br />

erhöhten Verbiss im Bergwald und damit auch zu einer Einschränkung<br />

von <strong>des</strong>sen Schutzfunktion.<br />

Gerade der wachsende Trend hin zu Sportarten, die nicht so sehr an<br />

Wege oder Aufstiegsspuren gebunden sind, wie das Schneeschuhgehen<br />

oder Geocaching, führen dazu, dass plötzlich Menschen zu Zeiten und<br />

an Stellen auftauchen, an denen bisher außer dem Älpler oder dem<br />

Förster noch nie jemand war. Und hier liegt das Hauptproblem. Die<br />

Berechenbarkeit geht für die Tiere verloren. Sie werden zunehmend dort,<br />

wo sie sich bisher sicher fühlten, überrascht.<br />

Die meisten Störungen passieren, weil es den Menschen nicht bewusst<br />

ist, dass sie sich gerade »im Wohnzimmer« von Auerhahn oder Rothirsch<br />

befinden und diese auf »Besuch« gerade nicht vorbereitet waren.<br />

Zu wissen, wann wir wo wen stören ist <strong>des</strong>halb eine unverzichtbare<br />

Grundlage für Handlungsempfehlungen.<br />

Im vergangenen Jahr übernahm die <strong>Nagelfluhkette</strong> daher gemeinsam<br />

mit der Gemeinde Burgberg am Grünten die Vorreiterrolle für eine<br />

Übertragung von »Respektiere deine Grenzen« nach Bayern. Grundlage<br />

hierfür war eine enge Abstimmung mit dem Deutschen Alpenverein, der<br />

mit dem Projekt »Skibergsteigen umweltfreundlich« (siehe S. 11) im<br />

bayerischen Alpenraum einen wesentlichen Beitrag zur naturverträglichen<br />

Ausübung <strong>des</strong> Skitourenlaufs und <strong>des</strong> Schneeschuhgehens leistet.<br />

Aktuell wird die Initiative als Pilotprojekt umgesetzt. Bestandteile sind<br />

die Markierung von störempfindlichen Räume (zum Beispiel durch<br />

Schilder vor Ort oder in Karten) und Aufklärung durch Flyer, Fernsehspots<br />

oder einen Internetauftritt. Zudem ist eine Kooperation mit ortsansässigen<br />

Schulen geplant, um den respektvollen Umgang mit der Natur<br />

schon bei den Kindern zu verankern. Die Kampagne findet außerdem<br />

ihren Eingang in die Ausstellung »<strong>Naturpark</strong>juwele«, die noch bis<br />

Dezember 2012 im AlpSeeHaus in Immenstadt-Bühl zu sehen ist. red<br />

Info: Bis eine bayerische Internetseite erstellt wird, findet sich alles<br />

Wissenswerte rund um die Initiative unter der Vorarlberger Seite unter<br />

www.respektiere-deine-grenzen.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!