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Literaturregion Rhein-Neckar Literaturregion Rhein-Neckar

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L i t e r a t u r r e g i o n<br />

Katholische Kirche mit dem Terra Sigillata Museum<br />

<strong>Rhein</strong>zabern<br />

In <strong>Rhein</strong>zabern wurde der Theologe und<br />

hebräische Sprachwissenschaftler Paul<br />

Fagius (1504 –1549) geboren. Als junger<br />

Student nahm er an der Heidelberger<br />

Disputation teil, bei der ihn die Ausführungen<br />

Martin Luthers von der Reformationsidee<br />

überzeugten. Mit dem jüdischen<br />

Gelehrten Elijah Levita, von dem<br />

er Hebräisch lernte, betrieb er in Isny eine<br />

Buchdruckerei, die unter anderem das<br />

altjiddisch-hebräisch-lateinisch-deutsche<br />

Wörterbuch „Shemot-Devarim“ (1542)<br />

sowie die jüdischen Tischgebete „Precationes<br />

hebraicae“ (1542) veröffentlichte.<br />

Elisabeth Langgässer (1899 –1950)<br />

lebte, nachdem ihr Mann, Wilhelm<br />

Hoffmann, eine Dozentenstelle am<br />

Ehemaliges Gasthaus „St. Hubertus“<br />

74<br />

Dolmetscherinstitut<br />

in Germersheimerhalten<br />

hatte, von<br />

1948 –1950 in<br />

den Gasthäusern<br />

„Zur Krone“<br />

und „St. Hubertus“.<br />

In der ländlichen<br />

Idylle, in<br />

der sie unter der<br />

Isolation der engen Dorfgemeinschaft litt,<br />

blieben ihr für ihre späten literarischen<br />

Werke lediglich zwei Jahre Zeit: Es erscheint<br />

die Gedichtsammlung<br />

„Metamorphosen“ (1949) und der<br />

Roman „Märkische Argonautenfahrt“<br />

(1950). In ihrem Todesjahr wird Elisabeth<br />

Langgässer der Georg-Büchner-Preis<br />

verliehen. Ihre letzte Erzählung „Das<br />

Wirtshaus am Dorfende“ beschreibt das<br />

Gasthaus „St. Hubertus“:<br />

Es liegt an der Gabelung, wo das Kreuz<br />

steht und die Häuser zu Ende sind; dort,<br />

wo die leeren Dreschhallen sich (ganz<br />

ausgeblasen von lauter Wind) gedächtnislos<br />

erheben – Webstühle, die sie im<br />

Sommer waren, als die summenden<br />

Schiffchen, die zuckenden Spulen ihre<br />

Fäden übereinander geworfen und den<br />

Jahresteppich gewoben haben: schicksalsträchtig<br />

und dicht von Gestalten,

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