Untersuchendes Lernen in der Grundschule - TuWaS! - Freie ...

TuWaS! und Pollen
Untersuchendes Lernen
in der Grundschule
Keimstädte für die Naturwissenschaften
Ein gESamTgESEllSchafTlichEr anSaTz für daS nachhalTigE WachSTum
dEr naTurWiSSEnSchafTSErziEhung in EuroPa

PD Dr. Petra Skiebe-Corrette berichtet vom
deutschen Projekt Pollen in der schwedischen
Akademie der Wissenschaften
TuWaS! und Pollen · untersuchendes lernen in der grundschule
Einleitung
Berlin ist eine von zwölf Städten in zwölf europäischen ländern, in
denen über dreieinhalb Jahre das Projekt Pollen durchgeführt wurde.
die teilnehmenden Städte sind: amsterdam (niederlande), Berlin
(deutschland), Brüssel (Belgien), girona (Spanien), leicester
(großbritannien), ljubljana (Slowenien), Perugia (italien), lissabon
(Portugal), Saint-Etienne (frankreich), Stockholm (Schweden), Tartu
(Estland), Vác (ungarn).
Die Europäische Kommission investierte in Modellprojekte an europäischen Grundschulen,
um das forschende Lernen im Sachunterricht und im naturwissenschaftlichen
Unterricht zu fördern. Die Freie Universität Berlin vertritt Deutschland im
Pollen­Projekt; Koordinatorin ist PD Dr. Petra Skiebe­Corrette, die Leiterin des
Schüler labors NatLab am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie.
Um das Pollen­Projekt auf weitere Schulen auszuweiten und um die Projektlaufzeit
zu verlängern, wurde von der Freien Universität Berlin und der Berlin­
Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften das Projekt TuWaS!
Technik und naturwissenschaften an Schulen!
ins Leben gerufen.
Einleitung
Dank der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, der
TSB Technologiestiftung Berlin, den Berliner Stadtreinigungsbetrieben (BSR) und
anderer Unterstützer war es möglich, das Projekt auf insgesamt 49 Berliner Grundschulen
auszudehnen. Dennoch können noch nicht alle interessierten Schulen aufgenommen
werden.
Mit Hilfe der Industrie­ und Handelskammer (IHK) zu Köln und der IHK Bonn/Rhein­Sieg
konnte das Projekt auf Nordrhein­Westfalen ausgeweitet werden. Durch die Unters­
tützung regionaler Unternehmen nehmen zurzeit 21 Grundschulen an TuWaS! teil.
Eine Ausdehnung auf sechs Schulen in Brandenburg wird vom Arbeitgeberverband
Gesamtmetall getragen.
3

4
Brüssel
Lissabon
Girona
Leicester
Amsterdam Stockholm
Perugia
Saint-Etienne
Berlin
Ljubljana
Tartu
Vác

Die fünf Bausteine des Pollen/TuWaS!-Projekts
1. lehrerfortbildung
2. Bereitstellung erprobten
lehrmaterials
3. anbindung an den lehrplan
4. Einbindung von Schulbehörde,
Wirtschaft und gesellschaft
5. Evaluierung
Inhalt
Einleitung...................................................................3
Die fünf Bausteine
1. lehrerfortbildung .............................................................. 6
2. Bereitstellung erprobten lehrmaterials.....................7
die Experimentiereinheiten .......................................... 9
3. anbindung an den lehrplan.........................................10
4. Einbindung von Schulbehörde, Wirtschaft
und gesellschaft ................................................................11
5. Evaluierung ......................................................................... 12
Voraussetzungen sich an TuWaS! zu beteiligen .... 13
Pollen und TuWaS! in Berlin ................................... 14
TuWaS! in Deutschland ........................................... 15
Koordinator von Pollen ist »la main à la pâte«, ein
französisches grundschulprojekt, das von georges
charpak ins leben gerufen wurde. der französische
nobelpreisträger will die akademien der
Wissenschaften weltweit davon überzeugen, sich
für den natur wissenschaftlichen unterricht an
grundschulen zu engagieren.
neben der französischen akademie der
Wissenschaften und der Königlich Schwedischen
akademie der Wissenschaften beteiligt sich auf
deutscher Seite die Berlin-Brandenburgische
akademie der Wissenschaften am Pollen-Projekt
und nimmt als sog. »lead academy« auf internationaler
Ebene zudem die interessen der union der
deutschen akademien der Wissen schaften wahr.
Inhalt
5

Die fünf Bausteine · 1. lehrerfortbildung
Lehrerfortbildung
Voraussetzung für die Beteiligung an Pollen/TuWaS! ist u.a. die Bereitschaft der lehrer, an fortbildungen
teilzunehmen. Während der lehrerfortbildungen lernen sie unter anleitung alle Experimente kennen. die
lehrkräfte stoßen dabei auf die gleichen Schwierigkeiten, die später den Kindern begegnen und werden so
auf eine Vielzahl von unterrichtssituationen gezielt vorbereitet. die praxisorientierte fortbildung nimmt
den lehrkräften die häufig vorhandene unsicherheit bei technischen und naturwissenschaftlichen Themen.
zusätzlich besteht die möglichkeit sich über eine hotline mit fachleuten auszutauschen.
A. Siggelkow, Bertolt­Brecht­
Schule, Schwedt, Brandenburg
Die gestrige Fortbildung war wieder toll.
Herzlichen Dank an den Fortbilder.
oben: Schulleiter Bernd Jaeke und Karina Neumann von der Grundschule am Amalienhof
untersuchen fünf weiße Substanzen in der Lehrerfortbildung »Chemische Tests«
rechts: Lehrerinnen der Carl-Bolle-Grundschule beobachten das Schlüpfen eines Schmetterlings
in der Lehrerfortbildung »Lebenszyklus eines Schmetterlings«
Dagmar Strauß,
Anna­Lindh­Grundschule, Berlin
Ich habe … an den Fortbildungen »Mikrowelten«
und »Bewegung und »Konstruktion«
teilgenommen. Als »Nichtnaturwissenschaftler«
hatte ich Bedenken, ob ich
mir im kommenden Schuljahr zutrauen
könnte, Naturwissenschaften zu unterrichten.
Nach diesen beiden Veranstaltungen
fühle ich mich in der Lage, mit
meinen Schülern naturwissenschaftliche
Experimente durchzuführen und ihnen
die Inhalte näher zu bringen. Dank des
ausführlichen Materials und der guten
Anleitung durch die Referenten war es mir
möglich, mich mit diesen Sachverhalten
zu beschäftigen und sie zu verstehen. Darüber
hinaus haben beide Veranstaltungen
sehr viel Spaß gemacht.
6 TuWaS! und Pollen · untersuchendes lernen in der grundschule

Bereitstellung erprobten
Lehrmaterials
Entwickelt wurde das unterrichtsmaterial vom national Science resources center, einer gründung der Wis-
senschaftsakademien der uSa und dem Smithsonian institute. Jede Experimentiereinheit enthält material
für 30 Kinder sowie lehrer- und Schülerhandbücher. Sechs der 23 verschiedenen Themen sind bereits an den
deutschen Schulalltag angepasst (grün umrandet) und drei weitere sind in Vorbereitung (blau umrandet).
Jede Experimentiereinheit besteht aus
16 aufeinander aufbauenden Lektionen.
Zu Beginn wird die Lernausgangslage
erfasst. Am Ende wird ermittelt, welchen
Lernstand die Schüler erreicht haben. Alle
Beobachtungen, Vermutungen, Zeichnungen
und Ideen werden in einem Lerntagebuch
(Laborjournal) dokumentiert. Es
wird grundsätzlich in Teams von Zweier­
oder Dreiergruppen gearbeitet.
An der Freien Universität Berlin werden
die Handbücher übersetzt und die Texte
und Experimente gemeinsam mit Lehrerinnen
an den deutschen Schulalltag,
Klasse Biologie
1/2
3/4
5/6
Geowissen-
schaften
Organismen Wetter
Lebenszyklus eines
Schmetterlings
Pflanzenwachstum
und Entwicklung
die Rahmenlehrpläne und die Klassenstufen
angepasst. Alle Themen setzen
Standards und Inhalte der Berliner
Rahmenlehrpläne Sachunterricht und
Naturwissenschaften um. Das Unterrichtsmaterial
hat sich in den letzten
drei Jahren an 49 Berliner Grundschulen
vielfach bewährt.
Die Experimentiereinheiten können
zurzeit für einen Beitrag von 100 € beim
Materialzentrum der Freien Universität
Berlin ausgeliehen werden. Dafür wird
den Schulen das Lehrmaterial gebracht,
wieder abgeholt und verbrauchtes
Material ergänzt.
Physik & Chemie Technik
Festkörper und
Flüssigkeiten
Erden und Böden Veränderungen
Steine und
Mineralien
Tierstudien Land und Wasser
Mikrowelten Ökosysteme
Experimente
mit Pflanzen
Zeitmessungen
TuWaS! und Pollen · untersuchendes lernen in der grundschule
Elektrische
Stromkreise
Chemische Tests
Lebensmittelchemie
Messen und
Vergleichen
Wägen und
Wiegen
Klang
Schwimmen
und Sinken
Bewegung und
Konstruktion
Magnete und
Motoren
Die fünf Bausteine · 2. Bereitstellung erprobten lehrmaterials
Auffüllen der Experimentiereinheiten im
Materialzentrum
Frau Dr. Mendelson,
Carl­Bolle­Grundschule, Berlin
Die Arbeit mit diesen Materialien machte
sowohl den Kindern als auch uns Lehrern
großen Spaß. Es ist sehr beeindruckend,
wie sich die Kinder auf das Material stürzen
und gleich ausprobieren wollen, was
man damit so alles anstellen kann. Beim
Thema Konstruktion entstanden herrliche
Phantasie-Fahrzeuge. Beim Bau des
Standardfahrzeugs mit Hilfe der Konstruktionszeichnungen
und bei den Versuchen
zur Kraftübertragung mittels einer Fallgewichtsvorrichtung
konnten die Kinder
sehr viele interessante Entdeckungen über
technische Zusammenhänge machen, und
über das, was technisch sinnvoll, machbar
und schön ist (und was nicht).
7

Die Experimentiereinheiten
für den Sachunterricht in Berlin
Festkörper und
Flüssigkeiten
(Empfohlen für die
Klassenstufen 1/2)
In »Festkörper und Flüssigkeiten« untersuchen
die Kinder feste Materialien und
Flüssigkeiten aus dem täglichen Leben.
Die Schüler untersuchen und sortieren
sie anhand von Eigenschaften. So lernen
die Kinder zu kategorisieren; eines der
grundlegenden wissenschaftlichen Fähigkeiten.
Das erworbene Wissen wenden
sie auf neue unbekannte Materialien an.
Chemische Tests
(Empfohlen für die
Klassenstufen 4 – 6)
In der Experimentiereinheit »Chemische
Tests« untersuchen die Kinder die physikalischen
und chemischen Eigenschaften
von fünf ihnen unbekannten Substanzen
(Zucker, Stärke, Natron, Alaun, Talkum).
Am Ende der Einheit wenden die Kinder
ihre Fähigkeiten praktisch an, um die fünf
Substanzen in Mischungen zu identifizieren.
Die Kinder werden zum gewissenhaften
Arbeiten mit unbekannten Stoffen
angeleitet und mit den Verhaltensregeln
im Labor vertraut gemacht.
Lebenszyklus eines
Schmetterlings
(Empfohlen für die
Klassenstufen 2 – 4)
Die Schüler verfolgen in dieser Experimentiereinheit
den Lebenszyklus des Distelfalters.
Sie erleben im Klassenzimmer
wie sich eine winzige Raupe über das
Puppenstadium zu einem erwachsenen
Schmetterling entwickelt. Die Kinder
lernen sorgfältig zu beobachten sowie
ihre Beobachtungen zu dokumentieren.
Sie machen sich mit den Bedürfnissen
eines Lebewesens vertraut.
für das fach naturwissenschaften (Klassenstufen 5/6) in Berlin
TuWaS! und Pollen · untersuchendes lernen in der grundschule
Bewegung und
Konstruktion
(Empfohlen für die
Klassenstufen 4 – 6)
»Bewegung und Konstruktion« ermöglicht
es den Schülern, die Physik der Bewegung
zu erforschen. In Dreierteams
konstruieren die Kinder Fahrzeuge aus
Bauteilen. Angetrieben werden die Fahrzeuge
mit Fallgewichten, Gummibändern
oder Propellern. Wie Ingenieure
fertigen sie technische Zeichnungen an,
bauen nach Vorgaben und kalkulieren
die Kosten.
die Experimentiereinheiten
Elektrische
Stromkreise
(Empfohlen für die
Klassenstufen 3/4)
In dieser Experimentiereinheit bauen die
Kinder einfache elektrische Stromkreise.
Sie untersuchen, wie eine Glühlampe auf­
gebaut ist und testen welche Stoffe
Strom leiten. Die Schüler beschäftigen
sich experimentell mit dem Unterschied
zwischen Reihen­ und Parallelschaltung
oder mit der Funktion von Glühlampen
und Schaltern. Sie lernen, Schaltpläne
zu lesen sowie zu zeichnen und bauen
eine Taschenlampe. Außerdem verkabeln
sie ein Kartonhaus nach von ihnen
angefertigten Plänen.
Mikrowelten
(Empfohlen für die
Klassenstufen 5/6)
Die Schüler untersuchen sowohl Dinge
aus dem täglichen Leben als auch Mikroorganismen.
Sie benutzen dazu unterschiedliche
Linsen, Handlupen und
Mikroskope. Sie lernen die optischen
Geräte zu benutzen, Präparate herzustellen
und Zeichnungen anzufertigen.
Zum Schluss wenden sie ihre Fähigkeiten
an, um Lebewesen aus einem Gras­
und Heuaufguss zu untersuchen.
9

Vo r e r fahrungen
Die fünf Bausteine · 3. anbindung an den lehrplan
Ein Konstruktionsteam der Anna-Lindh-Grundschule
baut ein Propellerfahrzeug
Übersicht über die Themenfelder
10
Jahrgangsstufen 1 – 4
Sich selbst wahrnehmen
zusammen leben
naturphänomene
erschließen
räume entdecken
zeit und geschichte verstehen
Technik begreifen
medien nutzen
Anbindung an den Lehrplan
Nach dem Berliner Rahmenlehrplan für das Fach
Sachunterricht, Seite 19f.
allen neuen rahmenlehrplänen liegt ein erweiterter lernbegriff zugrunde.
ziel des lernens ist die Entwicklung von Handlungskompetenz. diese
entsteht aus dem vernetzten zusammenwirken von Sachkompetenz,
Methodenkompetenz, sozialer und personaler Kompetenz.
Im Rahmen der Pollen/TuWaS!­Experimentiereinheiten
wird neben dem
fachlichen Lernen besonderer Wert
auf Methodenkompetenz gelegt. Die
Schüler erschließen sich naturwissenschaftliche
Verfahrensweisen und
Arbeitstechniken, sammeln Informationen,
stellen Zusammenhänge her und
nutzen verschiedene Medien.
Die Schüler führen die Experimente mit
einem Partner oder im Team durch.
Ergebnisse werden in der Gruppe
diskutiert, bewertet und überprüft.
Die Schüler arbeiten selbstständig an
den Lektionen und entwickeln eigene
Versuche. Sie übernehmen Aufgaben
innerhalb der Teams, hinterfragen Ergebnisse
kritisch hinterfragen und haben
Lebenszyklus eines Schmetterlings,
Festkörper und
Flüssigkeiten, Chemische Tests
Lebenszyklus eines
Schmetterlings
Elektrische
Stromkreise
Fachunterricht 5 / 6
Sachunterricht
Erfolgserlebnisse. Selbstver trauen und
Selbstwertgefühl werden gestärkt.
Die neuen Rahmenlehrpläne geben
Standards vor, die kompetenzorientiert
formuliert sind. Alle Pollen/TuWaS!-
Experimentiereinheiten orientieren sich
daran und setzen geforderte prozess­
und inhaltsbezogene Standards um.
Schülerin, Grundschule
am Dielingsgrund, Berlin
Als ich mit jemandem zusammengearbeitet
habe, den ich nicht so mochte, habe
ich am Anfang nicht so gerne mit ihm
zusammenarbeiten wollen. Später wurde
er von mir und den anderen immer mehr
mit einbezogen.
Jahrgangsstufen 5 – 6
umgang mit Stoffen im alltag
Sonne-Wetter-Jahreszeiten
Welt des großen/Welt des Kleinen
Körper-gesundheit-Entwicklung
Körper und Bewegung
Pflanzen-Tiere-lebensräume
Nach dem Berliner Rahmenlehrplan für das Fach
Naturwissenschaften, Seite 25
Chemische Tests
Mikrowelten
Bewegung und
Konstruktion
Mikrowelten
Fachunterricht

Vereinigungen
· Freizeit · Wissenschaft
· Jugens · 60Plus
· Sport
Wissenschaftsgemeinschaft
Haushalte
Unterstützung muss nicht
immer Geld bedeuten.
Einbindung von Schulbehörde,
Wirtschaft und Gesellschaft
Mitglieder des Schulausschusses informieren
sich über das Pollen/TuWaS!-Projekt.
im Bild: Senator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, Frau
Christa Müller und Herr Özcan Mutlu vom
Schulausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses
TuWaS! und Pollen · untersuchendes lernen in der grundschule
Schulen
Universitäten
die Qualität von Pollen/TuWaS! hat die Senatsverwaltung für Bildung,
Wissenschaft und forschung, die Wirtschaft und die gesellschaft überzeugt,
das Projekt zu unterstützen. nur dadurch wurde es möglich, dass
jetzt 49 Berliner grundschulen am Pollen/TuWaS!-Projekt beteiligt sind.
dazu gehören auch 14 grundschulen des SinuS-Transfer Programms.
Berlin hat ca. 400 Grundschulen und es
gibt eine lange Warteliste für Schulen,
die sich am Pollen/TuWaS!­Projekt beteiligen
möchten. Daher braucht TuWaS!
weitere Unterstützung.
Unterstützung muss nicht immer Geld
bedeuten. Für Kinder ist es wichtig zu
erfahren, dass Unterrichtsgegenstände
einen gesellschaftlichen Bezug haben. So
Die fünf Bausteine · 4 . Einbindung der Schulbehörde, Wirtschaft und gesellschaft
Unternehmen
Rathaus
Kulturelle
Infrastruktur
Bildungsbehörden
Öffentliche
Einrichtungen
haben Studierende der Hochschule für
Technik und Wirtschaft Berlin Schülern
vorgeführt, wie sie Autos konstruieren.
Schülerlabore zeigen ihnen, wie forschendes
Arbeiten an außerschulischen
Lernorten aussieht. Der Optiker in der
Nachbarschaft verdeutlicht den Schülern,
dass das Wissen über Linsen nicht nur für
das Mikroskopieren wichtig ist.
11

anzahl Schüler / -innen
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Die fünf Bausteine · 5. Evaluierung
Evaluierung
Evaluierung findet auf Ebene der Schule, der Schüler und des gesamtprojekts
statt. der Erfolg des Pollen-Projekts wird von europäischer Seite evaluiert
und die Ergebnisse wurden im mai 2009 auf einer Konferenz vorgestellt.
Um Lernfortschritte der Schüler zu
ermitteln, stellt das Unterrichtsmaterial
viele Angebote bereit. Es gibt im
Lehrerhandbuch zahlreiche Hinweise,
wie der Lernstand der Schüler erfasst
werden kann. Bögen zur Selbsteinschätzung
ermöglichen es den Schülern,
ihre Lernerfolge zu bewerten. Auch in
ihrem Lerntagebuch (Laborjournal)
dokumentieren die Schüler die Fortschritte.
Selbstgestaltete Lernplakate
zeigen Schülern, Lehrern und Eltern die
Ergebnisse des Unterrichts. In Expertenvorträgen
beweisen Schüler, dass
sie sich zusätzlich intensiv mit dem
Wie haben sich
deine fähigkeiten
entwickelt?
Teamfähigkeit
Experimentierfähigkeit
stark
verbessert
verbessert
verschlechtert
Wie hat dir das
arbeiten mit materialien
gefallen?
sehr gut
gut
mittelmäßig
Ergebnisse der Fragebogenevaluation
von 13 Schulklassen (3. – 6. Kl.) der Robert-
Reinick-Grundschule
gar nicht
Thema beschäftigt haben. An einigen
Pollen­Schulen wurden am Ende der
Experimentiereinheiten praktische Klassenarbeiten
für die Klassenstufe 5/6 entwickelt
und untereinander ausgetauscht.
Dabei handelt es sich um Formate, die
nicht nur die Umsetzung inhaltsbezogener
Standards überprüfen, sondern
auch prozessorientierte Standards in den
Mittelpunkt rücken.
Zwei Schulen haben sich entschlossen,
das Pollen­Projekt intern zu evaluieren;
die Robert­ Reinick­Grundschule und die
Grundschule am Dielingsgrund.
Theresia Tewes, Robert­Reinick­
Grundschule, Berlin
Im Rahmen der Schulinspektion wurde
das Pollen-Projekt als geeigneter Teilbereich
schulischer Entwicklung für eine
Evaluierung ausgewählt, da es einen
klaren Ausgangspunkt hat, eine Vorher-
Nachher-Situation und eine zweijährige
Praxis. Wir einigten uns auf einen Fragebogen,
der an alle Klassen des Projekts
ausgegeben wurde. Die Ergebnisse
wurden vom Schulleiter, Herrn Koplin, in
Tabellen veranschaulicht.
Ich bin total stolz und hoch erfreut, dass
das Gesamtergebnis in der Zusammenfassung
so positiv ausfällt, was auch
immer den Materialien und dem Konzept
geschuldet ist. Es ist ein tolles Feedback
für meine Kollegen und mich.
Als ich mit dem
Material gearbeitet habe,
habe ich mich toll gefühlt
Gunhild Pfeiffer, Grundschule
am Dielingsgrund, Berlin
Schülerorientierte Unterrichtsmethoden
wollen wir fördern, so steht es in unserem
Schulprogramm. Eine interne Evaluation
sollte Klarheit darüber bringen, wo wir
diesbezüglich stehen. Das Pollen-Projekt
mit seiner Handlungsorientierung bot
sich an. Wir entwickelten Fragebögen,
bereiteten Schülerinterviews vor und
sichteten Laborjournale.
Eine große Akzeptanz der Arbeitsweise
konnte man bereits im Unterricht spüren.
Wie groß die Zustimmung der Schüler zu
entdeckendem Lernen und Gruppenarbeit
war, überraschte uns bei der Auswertung
der Fragebögen dann doch.
In den untersuchten »Naturwissenschaftlichen
Tagebüchern« (Produkte des
Unterrichts) und bei den Interviews gab
es Äußerungen, die die quantitativen
Aussagen hinsichtlich Lernintensität,
Methodenkompetenz und Selbsteinschätzung
differenzierten.
Zitate aus den Tagebüchern:
Mädchen, 6. Klasse
»Chemische Tests«
Als ich mit dem Material gearbeitet habe,
habe ich mich toll gefühlt… Meine Partnerin
und ich haben uns super ergänzt…
Junge, 6. Klasse
»Chemische Tests«
Ich habe bei der Zusammenarbeit mit dem
Partner gelernt, dass man die Meinung des
anderen auch akzeptieren muss und darauf
achten muss, dass jeder gleich berücksichtigt
wird… Es ist wichtig, Ergebnisse zu
notieren, sonst kann man sie vergessen…
TuWaS! und Pollen · untersuchendes lernen in der grundschule

Voraussetzungen sich an TuWaS! zu beteiligen
1Ein positives Votum der Schulkonferenz,
sich an TuWaS! zu beteiligen.
Mindestens drei Lehrkräfte pro Schule
nehmen an dem Projekt teil, sodass ein
Austausch innerhalb der Schule möglich ist.
3Die beteiligten Lehrkräfte
nehmen an Fortbildungen teil.
4Information der Eltern
über TuWaS!.
6
5
Regelmäßige Rückmeldungen über die
Unterrichtseinheiten (Erfahrungsberichte,
Korrektur der Übersetzung).
Bereitschaft, zur Evaluation des Projekts
beizutragen (Fragebögen, Interviews).
7Bereitschaft, sich von interessierten Lehrkräften
oder Förderern besuchen zu lassen.
8Tragen eines Unkostenbeitrags
von zurzeit 100 € .
TuWaS! und Pollen · untersuchendes lernen in der grundschule
Voraussetzungen sich an TuWaS! zu beteiligen
um TuWaS!-Schule zu werden
bewerben Sie sich bitte bei:
PD Dr. Petra Skiebe-Corrette
­ NatLab ­
Freie Universität Berlin
Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie
Fabeckstraße 34 – 36, 14195 Berlin
Tel.: 030 838 ­ 54905
Fax: 030 838 ­ 54601
E­Mail: kontakt@tuwas­deutschland.de
Die Freie Universität Berlin ermöglicht den beteiligten TuWaS!-Schulen
• Ausleihe der Experimentiereinheiten
• Besuch der Lehrerfortbildungen
• Hilfe bei Fragen zum Unterrichtsmaterial
• Schülerbesuche im NatLab, dem Schülerlabor des Fachbereichs Biologie, Chemie, Pharmazie
13

Pollen und TuWaS! in Berlin
Pollen und TuWaS! in Berlin
Schulen im Pollen/TuWaS!-Projekt im Schuljahr 2008/09
Charlottenburg-Wilmersdorf
Grundschule am Rüdesheimer Platz
Helen­Keller­Grundschule
Katharina­Heinroth­Grundschule
Friedrichshain-Kreuzberg
Charlotte­Salomon­Grundschule
Heinrich­Zille­Grundschule
Jens­Nydahl­Grundschule
Liebmann­Schule
Reinhardswald­Grundschule
Lichtenberg
Grundschule im Grünen
Matibi­Grundschule
Marzahn-Hellersdorf
Grundschule am Hollerbusch
Grundschule an der Mühle
Paavo­Nurmi­Grundschule
Pusteblume­Grundschule
Selma­Lagerlöf­Grundschule
3
6
3
2
Mitte
Albert­Gutzmann­Schule
Anna­Lindh­Grundschule
Carl­Bolle­Grundschule
Carl­Kraemer­Grundschule
Erika­Mann­Grundschule
Fritzlar­Homberg­Grundschule
James­Krüss­Grundschule
Möwensee­Grundschule
Rudolf­Wissell­Grundschule
Wedding­Grundschule
Neukölln
Fritz­Karsen­Schule
Grundschule in der Köllnischen Heide
Reinickendorf
Grundschule am Fließtal
Katholische Schule Salvator
Spandau
Grundschule am Amalienhof
Robert­Reinick­Grundschule
Siegerland­Grundschule
10
9
5 2 5
2
2
Steglitz-Zehlendorf
Conrad­Grundschule
Erich­Kästner­Grundschule
Grundschule am Karpfenteich
Grundschule am Rohrgarten
Katholische Schule St. Ursula
Paul­Schneider­Grundschule
Tempelhof-Schöneberg
Grundschule am Barbarossaplatz
Grundschule am Dielingsgrund
Kiepert­Grundschule
Paul­Klee­Grundschule
Paul­Simmel­Grundschule
Peter­Paul­Rubens­Grundschule
Stechlinsee­Grundschule
Tempelherren­Grundschule
Werbellinsee­Grundschule
Treptow-Köpenick
Grünauer­Grundschule
Grundschule am Mohnweg
14 TuWaS! und Pollen · untersuchendes lernen in der grundschule

TuWaS! in Deutschland
TuWaS!-Schulen gibt es nicht nur in Berlin. durch die unterstützung der industrie- und handelskammern in
Bonn/rhein-Sieg und Köln und lokaler Sponsoren gibt es inzwischen 21 TuWaS!-Schulen in nordrhein-West-
falen. 2009 soll mit hilfe des arbeitgeberverbands gesamtmetall die anzahl der TuWaS!-Schulen in Branden-
burg auf sechs gesteigert werden. durch die förderung der ihK ulm hat es erste fortbildungen in Baden-Würt-
temberg gegeben. mit entsprechender unterstützung ist es möglich, mit TuWaS! untersuchendes lernen an
grundschulen bundesweit zu etablieren.
TuWaS! und Pollen · untersuchendes lernen in der grundschule
Brandenburg
1 Schule
5 Lehrkräfte
2009: 6 Schulen
Gefördert durch: Gesamtmetall
Berlin
49 Schulen
281 Lehrkräfte
Gefördert durch: Europäische Kommission,
TSB Technologiestiftung Berlin,
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft
und Forschung, Carolina Science
GmbH
Nordrhein-Westfalen
21 Schulen
66 Lehrkräfte
Gefördert durch: IHK Bonn/Rhein­Sieg,
IHK zu Köln
Baden-Württemberg
16 Lehrkräfte
Gefördert durch: IHK Ulm
TuWaS! in Deutschland
15

Pollen oder TuWaS! wird unterstützt durch:
Weitere Informationen:
www.pollen-europa.net
www.tuwas-deutschland.de
PD Dr. Petra Skiebe-Corrette
- natlab -
freie universität Berlin
fachbereich Biologie, chemie, Pharmazie
fabeckstraße 34 – 36, 14195 Berlin
germany
Tel.: + 49 (0)30 838 - 54905
fax: + 49 (0)30 838 - 54601
E-mail: kontakt@tuwas-deutschland.de