Beziehungsmuster und Beziehungskonflikte - Abitur-Hilfe.de
Beziehungsmuster und Beziehungskonflikte - Abitur-Hilfe.de
Beziehungsmuster und Beziehungskonflikte - Abitur-Hilfe.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vorwort <strong>de</strong>r Autoren<br />
Wir widmen dieses Buch Lester Luborsky, <strong>de</strong>ssen kreative <strong>und</strong> bahnbrechen<strong>de</strong> Arbeiten<br />
Voraussetzungen für unsere Projekte <strong>und</strong> Weiterentwicklungen <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong><br />
waren.<br />
Das von Sigm<strong>und</strong> Freud vor h<strong>und</strong>ert Jahren ent<strong>de</strong>ckte Phänomen <strong>de</strong>r Übertragung<br />
prägt zwischenmenschliche Beziehungen in vielfältiger Weise; es stellt die<br />
zentrale Drehscheibe <strong>de</strong>r psychoanalytischen Behandlungstheorie dar. Das von Luborsky<br />
eingeführte Messverfahren zur I<strong>de</strong>ntifizierung zentraler <strong>Beziehungsmuster</strong><br />
als Ausdruck von Übertragungsphänomen, die ZBKT-Metho<strong>de</strong>, ist inzwischen<br />
international weit verbreitet. Zur Vergleichbarkeit solcher <strong>Beziehungsmuster</strong> entwickelten<br />
Luborsky <strong>und</strong> seine Arbeitsgruppe auch so genannte Standardkategorien,<br />
<strong>de</strong>nen die jeweils individuellen Formulierungen zugeordnet wer<strong>de</strong>n können.<br />
Ausgehend von unseren eigenen Erfahrungen mit <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> in zahlreichen<br />
Projekten <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Anregungen von Kollegen konnten wir die Metho<strong>de</strong> wesentlich<br />
weiterentwickeln. War zunächst lediglich eine Ergänzung <strong>de</strong>s ursprünglichen<br />
Kategoriensystems, das sich als zu begrenzt erwiesen hatte, geplant, zeigte sich im<br />
Verlauf <strong>de</strong>s Projektes, dass wir nicht nur die Kategorienlisten än<strong>de</strong>rten, son<strong>de</strong>rn<br />
auch die Struktur <strong>de</strong>s Systems. Es entstand ein einheitliches, hierarchisch gestaltetes<br />
Kategoriensystem <strong>und</strong> symmetrische Strukturen zwischen Wünschen <strong>und</strong> Reaktionen<br />
sowie zwischen Subjekt <strong>und</strong> Objekt. Auf Lester Luborskys Anregung hin wur<strong>de</strong><br />
dafür die Bezeichnung CCRT-LU eingeführt, die inzwischen auch international<br />
verwen<strong>de</strong>t wird, wobei LU wie erwähnt Leipzig-Ulm o<strong>de</strong>r Logically Unified be<strong>de</strong>utet.<br />
Für dieses Buch entschie<strong>de</strong>n wir uns für die <strong>de</strong>utsche Bezeichnung ZBKT LU .<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r breiten empirischen Basis <strong>und</strong> <strong>de</strong>r theoriegeleiteten Entwicklung<br />
dieses Kategoriensystems könnte es möglicherweise eine universelle Sprache zur<br />
Beschreibung von <strong>Beziehungsmuster</strong>n im Rahmen an<strong>de</strong>rer Metho<strong>de</strong>n <strong>und</strong> auch<br />
außerhalb klinischer Psychotherapieforschung liefern.<br />
Wir möchten mit diesem Buch sowohl Kliniker 1 wie auch Psychotherapieforscher<br />
erreichen <strong>und</strong> für die ZBKT LU -Metho<strong>de</strong> begeistern. Deshalb <strong>de</strong>monstrieren<br />
wir im Teil A nach einer kurzen Einführung zur Operationalisierung von <strong>Beziehungsmuster</strong>n<br />
<strong>und</strong> zur Metho<strong>de</strong> anhand <strong>de</strong>r neunten St<strong>und</strong>e <strong>de</strong>r Patientin Amalie<br />
die klinische Anwendbarkeit <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> <strong>und</strong> fassen wesentliche Bef<strong>und</strong>e unserer<br />
Untersuchungen mit <strong>de</strong>r ZBKT LU -Metho<strong>de</strong> zusammen. Im Teil B stellen wir unsere<br />
1 Um <strong>de</strong>n Text leichter lesbar zu gestalten, verwen<strong>de</strong>n wir im gesamten Text jeweils nur die<br />
männliche Form – Klinikerinnen, Psychotherapieforscherinnen, Therapeutinnen, Patientinnen<br />
… sind jeweils mit gemeint.