Taxi fahren - aber Sicher! - Deutscher Taxi- und Mietwagenverband eV
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Taxi</strong>- <strong>und</strong> <strong>Mietwagenverband</strong> e. V. (BZP)<br />
Woran man Ermüdung<br />
am Steuer erkennt:<br />
• Gähnen<br />
• Brennende Augenlider<br />
• Blendempfindlichkeit<br />
• Häufiges Zwinkern<br />
• Verspannungen der<br />
Schulter- <strong>und</strong> Rückenmuskulatur<br />
• Leichte Kopfschmerzen<br />
• Erhöhte Reizbarkeit<br />
• Blickstarre (Bilder laufen<br />
wie im Film ab)<br />
• Tunnelförmige Einengung<br />
des Blickfeldes<br />
• Wahrnehmungsfehler<br />
(Halluzinationen)<br />
• Schlechtes Abschätzen von<br />
Abständen zur Seite <strong>und</strong><br />
zum voraus<strong>fahren</strong>den<br />
Fahrzeug (macht sich ouch<br />
durch permanentes Fahren<br />
am oder auf dem Mittelstreifen<br />
bemerkbar)<br />
• Ruckartige <strong>und</strong> unnötige<br />
Lenkbewegungen<br />
• Häufiges Verschalten<br />
• Unangemessen heftige<br />
Bremsmanöver<br />
• Verlangsamte Reaktionen<br />
• Entscheidungsschwäche<br />
• Konzentrations- <strong>und</strong><br />
Orientierungsschwierigkeiten<br />
• Übermäßige Euphorie<br />
Arbeitssicherheit<br />
Während sich die Verkehrssicherheit hauptsächlich mit der Bewegung des Fahrzeugs im<br />
Verkehr beschäftigt, wird die Arbeitssicherheit durch die sicheren – oder unsicheren – Rahmenbedingungen<br />
für den <strong>Taxi</strong>fahrer definiert. Es wird viele sicher überraschen, <strong>aber</strong> die<br />
meisten meldepflichtigen Arbeitsunfälle erleiden <strong>Taxi</strong>fahrer <strong>und</strong> <strong>Taxi</strong>fahrerinnen während<br />
ihrer Tätigkeit nicht während das <strong>Taxi</strong> fährt, sondern wenn es steht! Im Fachjargon sind<br />
das die „SRS-Unfälle“, wobei SRS für Stolpern, Rutschen, Stürzen steht, davon später.<br />
Die Nacht ist auch zum schlafen da ...<br />
Genaugenommen fängt Arbeitssicherheit schon viel früher an, nämlich im Bett!<br />
Nur ein ausgeschlafener Fahrer ist ein sicherer Fahrer. Gerade im <strong>Taxi</strong>gewerbe mit seiner<br />
24-St<strong>und</strong>en-Präsenz <strong>und</strong> den langen Bereitschafts- <strong>und</strong> Einsatzzeiten<br />
spielt das Thema Müdigkeit eine große Rolle. Über die<br />
Gefahr im Schlaf überrascht <strong>und</strong> ausgeraubt zu werden haben<br />
wir schon in der Abteilung Überfallsicherheit gelesen. Der wenig<br />
vertrauenerweckende Anblick eines an seinem Arbeitsplatz in<br />
der Öffentlichkeit schlafenden <strong>Taxi</strong>fahrers soll hier nicht das<br />
Thema sein. Doch ein durch sein Funkgerät (oder noch schlimmer,<br />
durch einen an die Scheibe klopfenden Fahrgast) aus dem<br />
Tiefschlaf gerissener <strong>Taxi</strong>fahrer ist ein unsicherer Verkehrsteilnehmer!<br />
Jeder Organismus bedarf einer gewissen Anlaufzeit,<br />
bevor er die volle Leistungsfähigkeit entwickelt, so auch der<br />
eben noch tiefschlafende Autofahrer.<br />
Extrem gefährlich ist der sog. „Sek<strong>und</strong>enschlaf“. Der übermüdete<br />
Fahrer nickt kurz ein <strong>und</strong> schreckt schon nach wenigen<br />
Sek<strong>und</strong>en wieder hoch. In diesen wenigen Sek<strong>und</strong>en legt sein<br />
Fahrzeug <strong>aber</strong>, abhängig von der Geschwindigkeit, bis zu 100<br />
Meter buchstäblich im Blindflug zurück! Nach wenigen Sek<strong>und</strong>en<br />
nickt der übermüdete Fahrer wieder ein <strong>und</strong> so weiter <strong>und</strong><br />
so weiter ..... bis es kracht. Nach Angaben der BGF gehen viele<br />
Unfälle jährlich, mit Toten <strong>und</strong> Verletzten, auf das Konto „Übermüdung<br />
des Fahrers“.<br />
Wenn Sie die Symptome am eigenen Leib verspüren, halten Sie<br />
sofort an. Machen Sie eine Pause. Entweder Sie bleiben im Wagen sitzen <strong>und</strong> gönnen sich<br />
ein Nickerchen oder steigen Sie aus <strong>und</strong> bringen mit etwas Gymnastik ihren Kreislauf wieder<br />
in Schwung. Trinken Sie Fruchtsaft oder Mineralwasser, essen Sie ein Stück Obst. Dies<br />
alles hilft <strong>aber</strong> nur jeweils für kurze Zeit! Sie müssen zuerst das Gr<strong>und</strong>problem lösen –<br />
zuwenig Schlaf – bevor Sie sich wieder sicher auf der Piste bewegen können!