KliniK Dialog - Caritasklinik St. Theresia
KliniK Dialog - Caritasklinik St. Theresia
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12<br />
„Was fehlt Ihnen zum beruflichen<br />
Glück?“ Diese Frage richtete Laudator<br />
Dr. Rolf Dillschneider an Preisträgerin<br />
Judith Köhler und eine Antwort war<br />
schnell gegeben: „Mehr Zeit – um Ideen<br />
zu entwickeln und diese auch umsetzen<br />
zu können.“ Zeit und Herzblut hat<br />
sie reichlich investiert in ihre Arbeit,<br />
die Arbeit mit und an schwerkranken<br />
und sterbenden Patienten und deren<br />
Angehörigen, auf <strong>St</strong>ation und mit den<br />
Palliative-Care-Schülern.<br />
Jeder, der sie trifft, mit ihr arbeitet und<br />
mit ihr spricht, der merkt: Sie meint es<br />
so. Sie liebt und sie lebt diese Arbeit und<br />
fühlt sich glücklich, „wenn ich spüre,<br />
dass unsere Arbeit eine <strong>St</strong>ütze ist.“ Das<br />
ist sie – und nicht nur für die, die direkt<br />
mit ihr zusammenarbeiten, sondern für<br />
die ganze Gesellschaft. Und das war<br />
Grund genug für die Jury des Felix-Koßmann-Preises<br />
2011, sie auszuzeichnen.<br />
„Mit diesem Preis soll beispielhaftes<br />
Verhalten von Personen ausgezeichnet<br />
werden, die sich durch besonders humane<br />
Betreuung von Kranken verdient<br />
gemacht haben“, steht im <strong>St</strong>atut des<br />
Preises, der den Namen des ehemaligen<br />
ärztlichen Direktors des Heiliggeist-<br />
Krankenhauses in Saarbrücken.<br />
„Besonders humanes Verhalten gegenüber<br />
Patienten ist das hieraus ableitbare<br />
Credo des Felix-Koßmann-Preises“,<br />
sagte der Vorsitzende des preisverleihenden<br />
Kuratoriums, Dr. Rolf Schneider,<br />
in seiner Eröffnungsrede. „Zuwendung<br />
zum Mitmenschen und Sorge für ihn<br />
sind nicht allein eine Frage sozialrechtlicher<br />
Ansprüche. Es geht hierbei auch<br />
um ein Existenzrecht. Die Zuwendung<br />
von Mensch zu Mensch bleibt entscheidend<br />
für eine humane Welt.“ Das Kura-<br />
torium als auch die Gesellschafter des<br />
stiftenden Unternehmens Ursapharm<br />
sIE LIEBT unD LEBT IhRE ARBEIT<br />
mIT schwER kRAnkEn unD<br />
sTERBEnDEn mEnschEn<br />
Judith KöhLer erhäLt den feLixKossMannpreis in<br />
anerKennung besonderer verdienste uM die huMane<br />
betreuung von KranKen<br />
seien der vollen Überzeugung, dass die<br />
in diesem Jahr ausgewählten Preisträger<br />
diesem Credo voll und ganz<br />
entsprechen.<br />
Es muss irgendwann auf dem Weg zu einem<br />
Notfall-Patienten gewesen sein, als<br />
sich Krankenschwester Judith Köhler<br />
zum ersten Mal die Frage stellte, ob das,<br />
was sie da tut, richtig ist. „Ich musste –<br />
wie immer – schnell reagieren und dann<br />
ging mir durch den Kopf: Ich weiß ja gar<br />
nicht, wie es dem Patienten tatsächlich<br />
geht, was er eigentlich möchte und ob<br />
das, was ich da tue, wirklich gut für ihn<br />
ist. In dieser Zeit habe ich meine Arbeit<br />
auf der Intensivstation sehr oft und sehr<br />
nachhaltig hinterfragt“, erzählt Judith<br />
Köhler.<br />
Die Lösung für ihre Fragen kam für die<br />
examinierte Krankenschwester in Form<br />
eines Projektes am ehemaligen <strong>St</strong>.<br />
Michael Krankenhaus in Völklingen. Dort<br />
begann im Jahr 1991 nach und nach die<br />
Implementierung einer Palliativstation<br />
zur ganzheitlichen Betreuung schwerstkranker<br />
und sterbender Menschen, wo<br />
Judith Köhler beschäftigt war. „Die Verantwortlichen<br />
haben mich gefragt, ob<br />
ich mitmachen möchte – und so war ich<br />
von Anfang an am Aufbau der Palliativstation<br />
beteiligt.“ Intensives Arbeiten mit<br />
wenigen Patienten, deren ganzheitliche<br />
Wahrnehmung, enger Kontakt mit den<br />
Angehörigen – das war der persönliche<br />
Anspruch, der Judith Köhler in ihrem<br />
täglichen Arbeiten wichtig war. „Dieser<br />
Bereich füllt mich ganz und gar aus und<br />
um diesen Patienten und deren Angehörigen<br />
eine kompetente Begleiterin<br />
sein zu können, war es für mich wichtig,<br />
meine Kenntnisse und Fähigkeiten durch<br />
Teilnahme an Fortbildungen stets zu er-<br />
weitern und zu aktualisieren“, erklärt die<br />
43-Jährige. Die Aufgabe der Pflegenden<br />
einer Palliativstation liegt vor allem<br />
darin, Schmerzen und körperliche Beschwerden<br />
der Betroffenen zu lindern.<br />
Das Ziel ist es, die Lebensqualität in dieser<br />
letzten Lebensphase zu verbessern<br />
und möglichst lange zu erhalten.<br />
2005 wechselte Judith Köhler in die<br />
<strong>Caritasklinik</strong> <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> und übernahm<br />
dort die pflegerische Leitung der<br />
Palliativstation. Neben dieser Tätigkeit<br />
war sie Mitglied im Qualitätszirkel Palliative<br />
Care im cts-Trägerverbund und<br />
ab diesem Zeitpunkt auch als Dozentin<br />
in der Fachweiterbildung Onkologie,<br />
Schmerz und Palliativmedizin und zu den<br />
sonstigen Fort- und Weiterbildungen in<br />
diesen Fachbereichen tätig.<br />
In diesen vier Jahren nahm die Aufgabenfülle<br />
zu und eine berufliche Umorientierung<br />
stand an. „Das spezialisierte<br />
Wissen in der Betreuung von Schwerstkranken<br />
und <strong>St</strong>erbenden muss allen an<br />
der Versorgung Beteiligten zugänglich<br />
gemacht werden“ – dieser Grundsatz<br />
führte dann auch zur Entscheidung,<br />
eine <strong>St</strong>elle als Palliative-Care-Trainerin<br />
im cts-Schulzentrum <strong>St</strong>. Hildegard<br />
anzunehmen und hauptberuflich in<br />
der Weiterbildung zu arbeiten. „Ein<br />
besonderes Anliegen ist es mir, bereits<br />
in der Grundausbildung die Thematik<br />
zu implementieren, die Auszubildende<br />
für den Umgang mit dem <strong>St</strong>erbenden zu<br />
sensibilisieren und Angst abzubauen“,<br />
sagt Judith Köhler.<br />
Um selbst nicht den Bezug zur Praxis<br />
zu verlieren, arbeitet Judith Köhler<br />
weiterhin fünf bis sechs Tage im Monat<br />
auf der Palliativstation der <strong>Caritasklinik</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>. „Dies ist mir wichtig, da<br />
ich den Bezug zur Praxis nicht missen<br />
möchte und ich zudem die praktischen<br />
Erfahrungen in meinen Unterricht einbeziehen<br />
kann.“<br />
wIR fREuEn uns vOn GAnzEm hERzEn mIT<br />
JuDITh köhLER füR DIEsE höchsT vERDIEnTE<br />
AnERkEnnunG unD GRATuLIEREn<br />
IhR GAnz hERzLIch!<br />
BERuf unD fAmILIE unTER<br />
EInEm huT – sEEsTERnchEn<br />
mAchT’s möGLIch<br />
die neue KindertagespfLege in den räuMen des<br />
caritasKLiniKuMs saarbrücKen, st. theresia, erMögLicht den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine bessere<br />
vereinbarKeit von beruf und faMiLie.<br />
bis zu 10 Kinder können in den neu gestalteten, kindgerechten Räumlichkeiten der<br />
Großtagespflegestelle „Seesternchen“ am CaritasKlinikum Saarbrücken, <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong><br />
spielen, toben und lernen. „Wir betreuen Kinder ab einem Jahr bis zum Kindergarteneintritt<br />
und legen dabei Wert auf eine familiennahe, individuelle Betreuung mit<br />
einem strukturierten Tagesablauf“, berichtet Susanne Gerhardt, eine der zwei Betreuerinnen<br />
der Kindertagespflege „Seesternchen“. „Wir betreuen die Kinder zwischen 7.00<br />
Uhr und 18.00 Uhr – natürlich werden diese Zeiten individuell mit den Eltern, nach den<br />
persönlichen Bedürfnissen, vereinbart“, so Susanne Gerhardt.<br />
Sabine Weber, <strong>St</strong>v. Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, hat sich für die Umsetzung<br />
der Krabbelgruppe besonders stark engagiert. Von der Umfrage bei den Beschäftigten,<br />
ob Bedarf besteht, bis hin zur Suche nach Räumlichkeiten sowie nach geeigneten Betreuungspersonen<br />
war die Planung und Umsetzung fest in ihrer Hand. „Ich stehe sehr<br />
eng mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums in Kontakt, so habe ich<br />
auch hautnah miterlebt, vor welchen Herausforderungen junge Eltern stehen, die nicht<br />
auf Großeltern zur Betreuung ihrer Kinder zurückgreifen können. Mir war schnell klar,<br />
dass wir dafür eine geeignete Lösung finden müssen“, sagt Sabine Weber. „Ich freue<br />
mich, dass ich mit Susanne Gerhardt und Melanie Becker zwei erfahrene, qualifizierte<br />
Betreuungspersonen gewinnen konnte, weiterhin hatte ich jederzeit die Unterstützung<br />
der Klinikleitung.“<br />
Der Klinikleitung ist es besonders wichtig, mit diesem Angebot die Familienfreundlichkeit<br />
des CaritasKlinikums Saarbrücken weiter auszubauen: „Als familienfreundliches<br />
und modernes Klinikum bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab jetzt,<br />
zusätzlich zur flexiblen Dienstplangestaltung, eine Betreuung ihrer Kinder, angeglichen<br />
an die Arbeitszeiten der Eltern, vor Ort an. Die räumliche Nähe zum Kind, die<br />
Zeitersparnis für die Organisation einer Betreuung sowie die verkürzten Wegezeiten<br />
tragen ihren Teil dazu bei, dass unsere Beschäftigten entspannter und motivierter<br />
arbeiten. Sie kommen früher aus der Elternzeit zurück, da sie ihr Kind sicher betreut<br />
wissen. Seesternchen macht uns als Arbeitgeber, besonders auch für Alleinerziehende,<br />
attraktiver.“, erklärt die <strong>St</strong>v. Kaufmännische Direktorin Susanne Klein. „Sehr gerne<br />
haben wir gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung von der Idee bis zur erfolgreichen<br />
Umsetzung zusammengearbeitet.“<br />
Den Kindern stehen in den Räumen des CaritasKlinikums Saarbrücken ein separates<br />
Schlafzimmer, ein Bad mit WC, eine Küche und ein großer Spielraum mit Kuschelecke<br />
zur Verfügung. In Kürze wird auf dem Außengelände ein kleiner Spielplatz entstehen.<br />
Weiterhin gibt es ausreichend altersgerechte Materialien, wie Bobbycars, Hüpfpferde,<br />
Mal- und Bastelutensilien, eine Spielküche sowie ein Puppentheater mit Handpuppen.<br />
Weiterhin gibt es eine deutsch-französische Bibliothek; Musik-CDs sowie Musikinstrumente.<br />
Melanie Becker und Susanne Gerhardt freuen sich auf ihre neue Aufgabe und<br />
auf die Kleinen, die bald die Räume und Angebot des Seesternchens mit Leben füllen<br />
werden.<br />
Foto: fotolia, © BeTa-Artworks<br />
ihre KindertagespfLege seesternchen<br />
Kontaktdaten und weitere Informationen:<br />
Kindertagespflege Seesternchen<br />
c/o <strong>Caritasklinik</strong> <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong><br />
Gebäude 7<br />
Rheinstraße 2<br />
66113 Saarbrücken<br />
SuSaNNE<br />
gErhardT,<br />
48 JahrE:<br />
Zertifizierte Fachkraft<br />
Methodik-Didaktik der<br />
Elementarpädagogik für<br />
den bilingualen Bereich<br />
(deutsch-französisch) (CEB<br />
Akademie Merzig), seit<br />
2006 in der selbständigen<br />
Kindertagespflege tätig,<br />
Qualifizierung und Pflegeerlaubnis<br />
des Jugendamtes<br />
Saarbrücken, Ausbildung<br />
zur Spielkreisleiterin,<br />
Erste Hilfe am Kind u.v.m.<br />
Kontakt: Tel. (0681) 303 9449 | Handy 0176 43 127 363<br />
mELaNIE bECkEr,<br />
38 JahrE:<br />
Fachkraft für betriebsnahe<br />
Kinderbetreuung (SOS-Kinderdorf<br />
Ausbildungszentrum<br />
Saarbrücken), seit über 12<br />
Jahren als Kinderfrau tätig,<br />
seit 2009 selbständig in der<br />
Kindertagespflege, Pflegeerlaubnis<br />
des Jugendamtes<br />
Saarbrücken, Erste Hilfe am<br />
Kind u.v.m.<br />
Kontakt: 0178 7770371<br />
„Ich stehe sehr eng mit den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern des Klinikums in Kontakt, so habe ich<br />
auch hautnah miterlebt, vor welchen Herausforderungen<br />
junge Eltern stehen, die nicht auf Großeltern<br />
zur Betreuung ihrer Kinder zurückgreifen können.<br />
Mir war schnell klar, dass wir dafür eine geeignete<br />
Lösung finden müssen“<br />
Sabine Weber, <strong>St</strong>v. Vorsitzende der Mitarbeitervertretung