Gemeindebrief - Friedenskirche Niederschönhausen
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Gemeindebr. 2/12 16.05.2012 16:20 Uhr Seite 3<br />
Durch Gottes Gnade bin ich,<br />
was ich bin. 1. Korinther15,10<br />
Herr A. schaut zufrieden auf das<br />
Haus, an dem er selbst mit gebaut hat,<br />
das er auch selbst geplant und entworfen<br />
hat. Jetzt ist es fertig, strahlt in<br />
seinem neuen Glanz, die Familie kann<br />
einziehen.<br />
Er ist stolz auf sich, auf seine Fähigkeiten,<br />
die er in fleißigen, konzentrierten<br />
Studien erworben hat, auf sein<br />
praktisches Talent, das er unermüdlich<br />
trainiert und verfeinert hat.<br />
Herr B. hat einen Stapel Zeitungen<br />
unterm Arm und Hunger. Er soll – und<br />
ein bisschen will er auch – die Zeitungen<br />
verkaufen. Damit kann er sich als<br />
Obdachloser ein wenig Einkommen<br />
ohne Betteln verschaffen.<br />
Er schämt sich dennoch, hält sich für<br />
schuldig an seinem Zustand. Er senkt<br />
den Blick, wenn ihm jemand Geld gibt<br />
und ist froh, dass er den Danke-<br />
Spruch dazu auswendig gelernt hat.<br />
Frau C. hat schon als Kind immer<br />
alles getan, was die Erwachsenen von<br />
ihr verlangten. Sie brachte gute Zeugnisse<br />
nach Hause, lernte den Beruf,<br />
den ihre Eltern für sie ausgewählt hatten,<br />
nahm die ihr angebotene Stelle.<br />
Solange sie denken kann, gibt sie sich<br />
die größte Mühe, es allen recht zu<br />
machen.<br />
Wenn sie abends nach Hause kommt,<br />
ist sie unglücklich. Manchmal kann sie<br />
das Unglück mit einem Glas Wein wegspülen,<br />
ein Glas nur, sie trinkt nicht<br />
zu viel. Manchmal weint sie, danach ist<br />
es ein wenig besser. Manchmal kriegt<br />
sie heftige Kopfschmerzen.<br />
Herr P. v.T. hat einen Handwerksberuf<br />
erlernt. Aber viel mehr treiben<br />
ihn die Fragen um, woher das Leben<br />
kommt, wozu es da ist, wohin es geht.<br />
Er studiert, was über DEN bekannt<br />
ist, welcher alles geschaffen hat. Er<br />
will nicht wissen, wie alles geworden<br />
ist, sondern was er tun soll. Mit Eifer<br />
lernt er über DEN, DER IMMER DA<br />
IST, über DEN, DER WAR UND SEIN<br />
WIRD, über den ›ADONAJ‹, den HERRN,<br />
dessen Name zu heilig ist, um ihn auszusprechen.<br />
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