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Antonius – Superstar unter den Heiligen - Pfarrei St. Anton ...

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<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> <strong>–</strong> <strong>Superstar</strong><br />

<strong>unter</strong> <strong>den</strong> <strong>Heiligen</strong><br />

Was es alles Wissenswertes, Legendäres und Kurioses über ihn gibt<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

Das süße Erlebnis mit unserem Backprofi<br />

Jubiläen, Jubiläen ...<br />

<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> feiert am laufen<strong>den</strong> Band<br />

Sommer 2009<br />

Die Pfarrzeitung der katholischen Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>, Regensburg


<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> von Padua<br />

<strong>Superstar</strong> <strong>unter</strong> <strong>den</strong> <strong>Heiligen</strong>,<br />

Wissenswertes, Legendäres<br />

und Kurioses<br />

2 <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal — INHALT<br />

14<br />

Gelebte Nächstenliebe<br />

Besuchsdienst im Krankenhaus<br />

und im Altenheim<br />

5<br />

12<br />

Aktuelle Themen<br />

Alles im Griff rund ums Kirchenschiff<br />

Veronika Radtke, die Pfarrsekretärin mit Durchblick im Interview ................<br />

Aus der Mitte der Gemeinde<br />

Lebendiges Lesen aus Lei<strong>den</strong>schaft ...........................................................<br />

Übers Gebirg Maria geht zu ihrer Bas<br />

Meditation zum Fest „Mariä Heimsuchung“ von Reinhard Gleißner ............<br />

Anwalt der Benachteiligten<br />

40-jähriges Priesterjubiläum von Helmut Heiserer ......................................<br />

Der Professor und das Krokodil<br />

25-jähriges Priesterjubiläum von Klaus Müller ............................................<br />

Das Kapital<br />

Der Bestseller von Erzbischof Reinhard Marx in der Buchbesprechung ........<br />

Patrozinium 2009<br />

Impressionen vom Pfarrfest ........................................................................<br />

Rubriken<br />

Ein Sommernachtstraum mit Erdbeeren<br />

Konditormeister Norbert Werber zaubert<br />

wieder ein Erlebnis der süßen Art<br />

Editorial ....................................................................................................<br />

Gedanken <strong>–</strong> Pfarrer Dr. <strong>Anton</strong> Hierl ..........................................................<br />

Musikförderverein <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> ....................................................................<br />

Die Schöpfung von Josef Haydn in Frauenzell ...........................................<br />

Mehr als gerecht <strong>–</strong> Anmerkungen von Professor Klaus Müller.................<br />

Die Samstagsmacher <strong>–</strong> ein Bericht von Sophie Birner .............................<br />

Die Pfadfinder stellen sich vor .................................................................<br />

Neubauprojekt <strong>–</strong> wie geht es weiter .........................................................<br />

Was der Heilige <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> <strong>den</strong>kt ...............................................................<br />

Jubiläen ....................................................................................................<br />

Premiere: Nachtwallfahrt der Ministranten .............................................<br />

Der heiße Draht ........................................................................................<br />

Leserecho <strong>–</strong> Ihre Meinung ist gefragt .......................................................<br />

Termine: Frauentag bis Christkönig .........................................................<br />

6<br />

9<br />

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3<br />

4<br />

7<br />

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8<br />

10<br />

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20<br />

21<br />

22


und wieder liegt eine neue Ausgabe des <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal vor Ihnen. In <strong>den</strong> letzten Wochen<br />

wurde von <strong>den</strong> Redakteuren fleißig daran gefeilt und geschliffen, damit Sie sich<br />

daran erfreuen können und selbstverständlich auch darüber informiert wer<strong>den</strong>, was so<br />

alles in der <strong>Pfarrei</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> vor sich geht.<br />

Das Titelbild ist diesmal unverkennbar der Schutzpatron unserer Kirche, der Heilige <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>.<br />

Anlässlich des Patroziniums war es für uns ein großes Vergnügen, <strong>den</strong> <strong>Heiligen</strong><br />

gleich mehrmals in diesem Heft auftreten zu lassen. Er ist eben eine Persönlichkeit,<br />

mit der die Menschen etwas an- fangen können, wie es Felix Jung<br />

beschreibt. In die Sprache der heutigen Zeit übertragen, könnte<br />

man ihn ohne weiteres als Su- perstar bezeichnen. Sogar einen<br />

Leserbrief hat er bekommen, <strong>den</strong> wir gerne veröffentlichen. Vielleicht<br />

folgen ja noch weitere.<br />

Wussten Sie, dass es in <strong>St</strong>. An- ton einen Besuchsdienst für<br />

Menschen im Krankenhaus und im Altenheim gibt? Wir berichten<br />

darüber ebenso wie über Aktivi- täten bei <strong>den</strong> Pfadfindern und<br />

die Kurse der Samstagsmacher. Auch über die Entwicklungen<br />

bezüglich des neu zu bauen<strong>den</strong> Pfarrheims halten wir Sie auf<br />

dem Laufen<strong>den</strong>.<br />

In der Rubrik „Menschen im Por- trait“ stellen wir Ihnen die Lektoren<br />

vor, die Sie regelmäßig bei Gottesdiensten im Einsatz sehen.<br />

Und für das Interview nahm sich Veronika Radtke ein paar<br />

Momente frei, die allseits be- kannte Pfarrsekretärin. Jubiläen<br />

sind jederzeit positive Ereignis- se, über die wir gerne schreiben,<br />

so dieses Mal über Prof. Klaus Müller und Pfarrer Helmut Heiserer,<br />

Maria Lingl, Monika Karl und und und <strong>–</strong> aber lesen Sie selbst.<br />

Sollten Sie vielleicht im nun doch noch wunderschönen Sommer<br />

eine bis mehrere Grillpartys planen, kann ich Ihnen unsere Backseiten nur wärmstens<br />

empfehlen. Als Nachspeise einfach unschlagbar ist das von Norbert Werber verratene<br />

Rezept für ein Erdbeer-Tiramisu. Als eine, die selbst dabei war, kann ich nur sagen: „Der<br />

Erdbeerbaaz ist ein Traum.“ Probieren Sie es einfach aus und beschreiben Sie uns die<br />

Wirkung auf Ihre Gäste.<br />

Unser Spezialist für Meditationen <strong>–</strong> Dr. Reinhard Gleißner <strong>–</strong> hat sich wieder einmal<br />

selbst übertroffen. Passend zu seinem Thema wollte er unbedingt ein Bild von „Maria in<br />

der Hoffnung“ in der Wallfahrtskirche in Bogenberg. Wir haben uns darum gekümmert.<br />

Sie dürfen nun das fertige Ensemble in Ruhe genießen und auf sich wirken lassen.<br />

Sollten Sie noch auf der Suche nach anspruchsvollem Lesestoff sein, schauen Sie in<br />

der Pfarrbücherei vorbei und leihen Sie sich das Buch „Das Kapital“ von Erzbischof<br />

Reinhard Marx, nicht zu verwechseln mit Karl Marx. Erste Hinweise fin<strong>den</strong> Sie in unserer<br />

Buchbesprechung, die diesmal Dr. Jürgen Kemmerer vorgenommen hat.<br />

Zu guter Letzt liegt es mir noch am Herzen, auf einen weiteren Höhepunkt in der Geschichte<br />

des Chores von <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> hinzuweisen. Am Sonntag, <strong>den</strong> 20. September<br />

kommt die Schöpfung von Josef Haydn in der Klosterkirche Frauenzell zur Aufführung.<br />

Ich muss nicht betonen, welcher Genuss Ihnen hier wieder einmal geboten wird. Lassen<br />

Sie es sich nicht entgehen.<br />

Wie immer viel Freude beim Lesen und gute Unterhaltung<br />

Ihre Redakteurin<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Foto: Jürgen Kemmerer<br />

Impressum<br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal:<br />

Pfarrbrief der Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>,<br />

Regensburg<br />

Herausgeber:<br />

<strong>St</strong>adtpfarrer Dr. <strong>Anton</strong> Hierl<br />

Pfarrgemeinderat <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong><br />

Verantwortlicher Redakteur:<br />

Dr. Jürgen Kemmerer<br />

Weitere ständige Redaktionsmitglieder:<br />

Dr. Reinhard Gleißner, Dr. Johanna Härtl,<br />

Felix Jung<br />

Anschrift:<br />

<strong>Pfarrei</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>, Furtmayrstraße 22,<br />

93053 Regensburg<br />

Tel.: (0941) 7 34 20<br />

Fax: (0941) 7 04 09 57<br />

Mail:<br />

antonius-journal@sankt-anton-regensburg.de<br />

st-anton.regensburg@bistum-regensburg.de<br />

Internet:<br />

www.sankt-anton-regensburg.de<br />

Erscheinungsweise:<br />

Das <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal erscheint dreimal im Jahr.<br />

Auflage:<br />

Die Auflage beträgt 5.000 Exemplare.<br />

Zustellung:<br />

Das <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal liegt in der Kirche am<br />

Schriftenstand aus und wird kostenlos verteilt.<br />

Gestaltung/Layout:<br />

Jürgen Kemmerer<br />

Titelrahmen und Titelbild:<br />

Robert Paul, Johanna Härtl, Jürgen Kemmerer<br />

Fotos auf der Rückseite:<br />

Felix Jung, Silke Karl, Jürgen Kemmerer,<br />

Beate Köferl, Johannes Frühwald-König<br />

Druck:<br />

Gedruckt von Kartenhaus-Kollektiv<br />

Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht<br />

in jedem Fall die Meinung des Herausgebers<br />

oder der Redaktion wieder. Bei Leserbriefen<br />

behält sich die Redaktion sinnwahrende Kürzungen<br />

vor.<br />

Spen<strong>den</strong>konto:<br />

LIGA Bank eG, BLZ: 750 903 00, Kto.: 110 033 5<br />

Alle, die das „<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal“ gegen ihren Willen in ihrem<br />

Briefkasten fin<strong>den</strong>, bitten wir, dies nicht als „Belästigung“ aufzufassen.<br />

Leider übersteigt es unsere organisatorischen Möglichkeiten,<br />

<strong>den</strong> Vertrieb anders zu organisieren. Bitte verstehen<br />

Sie diesen Brief als nachbarschaftlichen Gruß.<br />

Herzlichen Dank.<br />

EDITORIAL/IMPRESSUM — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 3


Liebe Mitchristen,<br />

die <strong>St</strong>adtmission ist zu Ende! Manche sind<br />

enttäuscht, hätten sie sich doch mehr erwartet;<br />

andere aber sind mehr als zufrie<strong>den</strong>,<br />

<strong>den</strong>n die Missionare von „Emmanuel“<br />

haben uns gezeigt, wie gelebter Glaube<br />

heute aussehen könnte.<br />

Soweit ich es beurteilen kann, haben die<br />

Missionare wirklich gute Arbeit geleistet:<br />

sie waren weder sektiererisch in ihrem<br />

Auftreten, noch militant oder besonders<br />

rechtslastig. Je<strong>den</strong>falls haben sie im <strong>St</strong>adtosten<br />

gut gearbeitet. Ihre Gottesdienste<br />

haben die Menschen angesprochen, weil<br />

sie auf sehr zurückhaltende Weise gefeiert<br />

wur<strong>den</strong>: da hat sich niemand in <strong>den</strong><br />

Mittelpunkt gestellt, niemand sich selber<br />

zelebriert. Gewiss hat zu dieser Freude bei<br />

<strong>den</strong> Gottesdiensten ihre Musik beigetragen,<br />

die in jeder Hinsicht die Sprache unserer<br />

Zeit gesprochen hat. Vielen unserer<br />

Mitchristen haben gerade die Herzlichkeit<br />

und die Freude dieser liturgischen Feiern<br />

gutgetan.<br />

„Die Missionare haben<br />

wirklich gute Arbeit<br />

geleistet.“<br />

Leider ist an vielen die Mission völlig unbemerkt<br />

vorbeigegangen. Doch will ich nicht<br />

klagen. Die sich dafür Zeit genommen haben,<br />

versichern mir immer wieder, sie hätten<br />

viel für einen tieferen und lebendigeren<br />

Glauben aus diesen Tagen gewonnen.<br />

Darüber freue ich mich.<br />

So wollen wir nach vorne schauen und versuchen,<br />

etwas von dieser Mission in die<br />

Zukunft hineinzutragen: Vor allem sollte<br />

uns wieder mehr bewusst wer<strong>den</strong>, dass der<br />

Glaube Freude machen kann; wir müssen<br />

nicht eine Lei<strong>den</strong>sbittermiene aufsetzen,<br />

wenn wir unseren Glauben zu leben versuchen.<br />

Die Feier der Gottesdienste sollten<br />

wir als etwas Beglückendes erfahren. Gewiss,<br />

ich höre schon die Einwände: das Leben<br />

ist nicht so, dass man ständig fröhlich<br />

sein könnte. Aber wäre nicht gerade dann<br />

ein Glaube gefragt, der uns Mut macht, der<br />

tröstet und uns hilft, über das Bittere, das<br />

Belastende hinwegzukommen.<br />

4 <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal — GEDANKEN<br />

Mir ist es je<strong>den</strong>falls ein großes Anliegen,<br />

dass uns unser Glaube Mut zu einem besseren<br />

Leben macht, dass unsere Gottesdienste<br />

Herzlichkeit und Freude ausstrahlen;<br />

dazu brauche ich freilich Unterstützung,<br />

Unterstützung von allen, die unsere Gottesdienste<br />

mitfeiern, vor allem von jenen,<br />

die besondere Verantwortung für eine gediegene,<br />

menschenfreundliche, herzliche<br />

und lebendige Feier haben. Das schließt<br />

nicht aus, sondern selbstverständlich ein,<br />

dass wir mit tiefster Ehrfurcht die Eucharistie<br />

feiern. Ehrfurcht verträgt sich sehr gut<br />

mit Freude und menschlicher Nähe!<br />

Der Sinn der Mission war es, unseren Glauben<br />

zu intensivieren, mehr Freude daran zu<br />

fin<strong>den</strong>. Anders gesagt: Wer seinen Glauben<br />

zu leben versucht, sollte gestärkt wer<strong>den</strong>;<br />

wer fern steht, eingela<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, wieder<br />

von neuem sich auf Gott zu besinnen.<br />

Dieses zweite Anliegen muss jedem auf<br />

<strong>den</strong> Nägeln brennen, dem der christliche<br />

Glaube etwas bedeutet. Freilich, viele sind<br />

gleichgültig gewor<strong>den</strong>; manch einen hat<br />

vielleicht das Leben so sehr gerüttelt, dass<br />

er darüber mit Gott uneins gewor<strong>den</strong> ist,<br />

ein anderer meint vielleicht, Glauben sei<br />

überholt, es entspreche nicht mehr dem<br />

modernen Leben. Doch wirklicher Glaube<br />

ist immer zeitgemäß, ist immer hilfreich für<br />

ein erfülltes Leben. Sein eigentlicher Feind<br />

ist eine Oberflächlichkeit, die jedes wirkliche<br />

Nach<strong>den</strong>ken vermeidet.<br />

Ich kann nur alle einla<strong>den</strong>, die durch Taufe<br />

und Firmung zu uns gehören, wieder ernsthaft<br />

darüber nachzu<strong>den</strong>ken, ob es nicht<br />

doch sinnvoll wäre, umzukehren, sich Gott<br />

zuzuwen<strong>den</strong>, ein neues, ein anderes Leben<br />

anzufangen.<br />

„Ihre Musik hat in jeder<br />

Hinsicht die Sprache<br />

unserer Zeit gesprochen.“<br />

Und alle, <strong>den</strong>en der Glaube etwas bedeutet,<br />

möchte ich herzlich bitten, wieder mit<br />

mehr Freude diesen Glauben zu leben, offener<br />

zu wer<strong>den</strong> für die Sorgen und Nöte<br />

der Kirche, auch unserer Pfarrgemeinde.<br />

Nur miteinander sind wir stark, nur miteinander<br />

können wir die Probleme lösen<br />

und einer guten Zukunft entgegengehen.<br />

Nur wenn wir mit ganzem Herzen unseren<br />

Glauben leben, haben wir die Kraft, gemeinsame<br />

Ziele zu verwirklichen, wie etwa<br />

<strong>den</strong> Neubau von Pfarrheim und Pfarrhaus.<br />

Andernfalls wird unsere Kritik, die selbstverständlich<br />

notwendig ist, nicht konstruktiv<br />

sein, sondern nur das Miteinander gefähr<strong>den</strong><br />

und sozusagen <strong>den</strong> Ast absägen,<br />

auf dem wir sitzen. Wir brauchen einen lebendigen<br />

Glauben und ein ehrliches herzliches<br />

Miteinander: Freude am Gegeneinander<br />

ist zutiefst unchristlich und zerstört<br />

die Gemeinde!<br />

„Nur miteinander können<br />

wir die Probleme lösen<br />

und einer guten Zukunft<br />

entgegengehen.“<br />

Leben wir also unseren Glauben, leben wir<br />

ihn in lebensnahen und menschenfreundlichen<br />

Gottesdiensten und vor allem in einem<br />

herzlichen Miteinander! Das verlangt<br />

freilich immer wieder die Bereitschaft,<br />

umzukehren, neu anzufangen, mit Jesus<br />

<strong>den</strong> Lebensweg zu gehen, ihm nachzufolgen,<br />

eben nicht mehr und nicht weniger als<br />

Christ sein zu wollen.<br />

Ihr Pfarrer


Gelebte Nächstenliebe<br />

Besuchsdienst im Krankenhaus und im Altenheim<br />

Die Kirche hat drei Grundaufgaben:<br />

die Feier der Liturgie, die Verkündigung<br />

der Frohen Botschaft und die<br />

gelebte Nächstenliebe. Würde eine davon<br />

fehlen, wäre die Kirche nicht mehr Kirche<br />

Jesu Christi. So wichtig uns die gute Feier<br />

des Gottesdienstes sein muss und auch<br />

eine menschennahe Verkündigung, der<br />

Dienst an <strong>den</strong> Kranken, <strong>den</strong> Armen, <strong>den</strong><br />

Alten, <strong>den</strong> Ausgestoßenen muss immer<br />

für uns eine besondere<br />

Aufgabe sein! Wäre eine<br />

Pfarrgemeinde dazu nicht<br />

mehr fähig, müsste sie<br />

sich fragen lassen, ob sie<br />

überhaupt noch christliche<br />

Gemeinde sein will.<br />

Darum allen herzlichen<br />

Dank, die bei unseren<br />

Besuchsdiensten (Altenheim und Krankenhäuser)<br />

mitmachen. Es wäre schön, wenn<br />

sich noch mehr dazu bereitfän<strong>den</strong>.<br />

Durch unseren Besuchsdienst im „Rosengarten“<br />

soll deutlich wer<strong>den</strong>, dass die Bewohner<br />

des Heimes zu uns, zur <strong>Pfarrei</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Anton</strong>, gehören und dass sich unsere Gemeinde<br />

wenigstens ein bisschen um sie<br />

kümmern will: Dieses sich Kümmern kann<br />

wohl nur darin bestehen, miteinander zu<br />

re<strong>den</strong>, zuzuhören, auch Mut zu machen<br />

und zu trösten, einfach menschliche Nähe<br />

zu schenken.<br />

„Ohne Liturgie,<br />

Verkündigung und<br />

Nächstenliebe wäre<br />

die Kirche nicht Kirche<br />

Jesu Christi.“<br />

Wir alle wissen, dass sich gerade ältere<br />

Menschen manchmal sehr ausgeschlossen<br />

vorkommen; umso wichtiger ist, dass<br />

wir ihnen zeigen, sie gehören zu uns. Dafür<br />

setzen sich die Frauen und Männer unseres<br />

Besuchsdienstes ein!<br />

Den Krankenhaus-Besuchsdienst versehen<br />

schon länger acht engagierte Damen<br />

aus der <strong>Pfarrei</strong>. Neben dem Grußwort des<br />

Pfarrers und dem Ge-<br />

sprächsangebot bringen<br />

sie auch Lesetexte zum<br />

Nach<strong>den</strong>ken mit, und an<br />

<strong>den</strong> höchsten kirchlichen<br />

Feiertagen Weihnachten<br />

und Ostern überreichen<br />

sie auch selbstgebastelte<br />

kleine Geschenke.<br />

Einmal im Jahr erhalten die Frauen, zusammen<br />

mit <strong>den</strong> Teilnehmern vergleichbarer<br />

Besuchsdienste anderer <strong>Pfarrei</strong>en, eine<br />

Fortbildung im Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder. Eine finanzielle Entschädigung<br />

erhalten die Frauen für ihren ehrenamtlichen<br />

Dienst nicht.<br />

Der Pfarrer hat Diakon Dr. Piller als geistlichen<br />

Betreuer des Krankenhaus-Besuchsdienstes<br />

bestellt. Er trifft sich in regelmäßigen<br />

Abstän<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> Damen zum<br />

Gedanken- und Erfahrungsaustausch. „Der<br />

Foto: Silke Karl<br />

Auch sie haben ein Herz für Menschen und nehmen<br />

sich Zeit: Rosalinde Knie und Theresa Rottbauer<br />

(oberes Bild von rechts); Edeltraud Meixner,<br />

Inge Lutz, Irmgard Wagner, Lia Karl (<strong>unter</strong>es<br />

Bild von links) mit Diakon Dr. Gereon Piller.<br />

Besuchsdienst ist aber“, so Dr. Piller, „in<br />

erster Linie eine Laienaufgabe.“ Die Funktion<br />

des Diakons besteht nur darin, die<br />

geistliche Dimension nicht zu kurz kommen<br />

zu lassen, die gerade bei dieser Aufgabe<br />

nicht fehlen darf.<br />

Allen, die diese caritativen Aufgaben der<br />

Besuchsdienste wahrnehmen, ein herzlicher<br />

Dank! An Sie alle aber nochmals die<br />

Bitte: Überlegen Sie, ob Sie nicht irgendwo<br />

in unserer Pfarrgemeinde mitarbeiten<br />

könnten: Wir brauchen Ihre Mithilfe!<br />

Ihr Pfarrer / rg<br />

Was? Besuchsdienste von kranken<br />

und alten Menschen<br />

Wann? Alle zwei Wochen<br />

Wo? Im Krankenhaus <strong>St</strong>. Josef, im<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder,<br />

in der Uni-Klinik, im Evangelischen<br />

Krankenhaus, in der Seniorenresi<strong>den</strong>z<br />

„Rosengarten“ in der Bischof-Konrad-<br />

<strong>St</strong>raße<br />

Wer? Diakon Dr. Gereon Piller und<br />

engagierte Frauen<br />

Geistliche Betreuung: <strong>St</strong>adtpfarrer Dr.<br />

Hierl und Diakon Dr. Piller<br />

Warum? „Kranke besuchen“ ist ein<br />

leibliches Werk der Barmherzigkeit<br />

THEMA IM BLICKPUNKT — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 5<br />

Foto: Felix Jung


Alles im Griff rund ums Kirchenschiff<br />

Veronika Radtke, die Pfarrsekretärin mit Durchblick im Interview<br />

von Johanna Härtl<br />

Sie sitzt wie eine kleine Herrscherin<br />

an ihrem Schreibtisch, die Tür im Blick,<br />

und dirigiert die Vorgänge in der <strong>Pfarrei</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> in die richtige Richtung. Aufgeräumt<br />

ist es im Büro und im Schrank<br />

stehen fein säuberlich die beschrifteten<br />

Ordner und lassen erahnen, dass sich<br />

hier keine Unordnung breit machen darf.<br />

Wir erfahren Wissenswertes über die<br />

vielfältigen Aufgaben einer Pfarrsekretärin<br />

und kleine Plaudereien aus dem<br />

Nähkästchen geben <strong>den</strong> Blick auf ein<br />

Aufgabengebiet frei, das erstaunliche<br />

Dinge beinhaltet, an die man so nicht<br />

<strong>den</strong>kt. Dem <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal verrät Veronika<br />

Radtke sogar ihre Wünsche für<br />

die Zukunft.<br />

Frau Radtke, was haben Sie beruflich gemacht,<br />

bevor Sie als Pfarrsekretärin in <strong>St</strong>.<br />

<strong>Anton</strong> anfingen?<br />

Ich war in der KAB-Rechtstelle als Rechtsanwaltsgehilfin<br />

tätig und habe dort Arbeitsrechtsachen<br />

bearbeitet und hatte mit dem<br />

Sozialgericht zu tun. Ich konnte sogar mal<br />

recht gut <strong>St</strong>eno, habe aber dann viel verlernt,<br />

wie die Diktiergeräte aufgekommen<br />

sind. In <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> bin ich seit 01.06.2002.<br />

6 <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal — INTERVIEW<br />

Welche Aufgabengebiete fallen in Ihren Arbeitsbereich?<br />

Naja, da gibt’s schon einiges. Da müssen<br />

Messen eingeschrieben wer<strong>den</strong> und Taufanmeldungen.<br />

Bei <strong>den</strong> Kommunionkindern<br />

muss ich schauen, ob welche weggezogen<br />

sind. Ich bestelle auch Kerzen,<br />

Schleifen oder Kerzenständer und trage<br />

ein, wer wann eine Kutte geholt und wieder<br />

gebracht hat. Von <strong>den</strong> Schulen muss ich<br />

die Klassenlisten für die Firmkinder holen.<br />

Außerdem führe ich die Kirchenrechnung,<br />

das sind die Einnahmen und Ausgaben der<br />

Kirchenstiftung. Manchmal kommt Lia Karl<br />

vom Frauen- und Mütterverein vorbei und<br />

braucht Kopien oder auch die Mädels vom<br />

Kindergarten. Denen muss ich dann wieder<br />

zeigen, wie Vergrößern auf dem Kopierer<br />

geht, weil sie es nicht so oft machen.<br />

Bestimmt kommen auch Leute zu Ihnen,<br />

die einfach ein Gespräch suchen, die jeman<strong>den</strong><br />

zum Re<strong>den</strong> brauchen. Kommt das<br />

oft vor?<br />

Ja, es gibt schon Leute, die alleine sind<br />

und auf einen Ratsch vorbeikommen. Am<br />

Anfang hatte ich etwas Angst davor, aber<br />

es sind überwiegend liebe Leute. Regelmäßig<br />

kommen auch welche, die von uns mit<br />

Geld <strong>unter</strong>stützt wer<strong>den</strong>. Da sind manche<br />

dabei, die auch unverschämt wer<strong>den</strong>. Die<br />

muss man dann rauswerfen. Der Herr Pfarrer<br />

kann das nicht. Dazu ist er zu gutmütig.<br />

Früher habe ich das auch nicht gekonnt.<br />

Aber unbegrenzt geben können wir auch<br />

nicht.<br />

Wenn Sie drei Wünsche als Pfarrsekretärin<br />

frei hätten, was wür<strong>den</strong> Sie auf Ihren<br />

Wunschzettel schreiben?<br />

Dass die Organisation mit <strong>den</strong> Urlaub ein<br />

bisschen leichter geht und dass der Neubau<br />

nicht wieder so kalt wird wie der Altbau.<br />

Und meinen Computer gebe ich nicht<br />

mehr her.<br />

Wie lässt es sich <strong>den</strong>n mit Pfarrer Hierl zusammenarbeiten?<br />

Man kann schon einen Fez mit ihm machen.<br />

Er ist nicht so bierernst. Wir haben<br />

schon viel gemeinsam gelacht.<br />

Was wünschen Sie sich persönlich für die<br />

Zukunft?<br />

Ich wünsche mir, dass ich die paar Jahre,<br />

die ich noch bis zur Rente habe, arbeiten<br />

kann. Und ich würde anschließend hier<br />

sogar unentgeltlich Urlaubsvertretung machen,<br />

wenn es sich ergibt. Aber das muss<br />

man sehen.<br />

Wir möchten uns bei Ihnen für die Zeit bedanken,<br />

die Sie sich für unser Interview genommen<br />

haben.<br />

Fotos dieser Seite: Johanna Härtl


Musikförderverein <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> ihren besonderen Dank und<br />

Totgesagte leben länger!<br />

Dieses abgedroschene<br />

Sprichwort bewahrheitete<br />

sich wieder einmal beim Musikverein<br />

<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>. Die Jahreshauptversammlung<br />

2009 genehmigte<br />

die neue, in einigen<br />

Punkten geänderte Satzung.<br />

Der neue Vereinsname lautet<br />

„Musikförderverein <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>“<br />

(§ 1 Nr. 1). „Zweck des Vereins<br />

ist es, die in der <strong>Pfarrei</strong> vorhan<strong>den</strong>en<br />

und eventuell neu<br />

entstehen<strong>den</strong> musikalischen<br />

Einrichtungen und Aktivitäten<br />

zu fördern und zu koordinieren“<br />

(§ 2 Nr. 1). Von größerem Interesse ist<br />

auch § 3, Nr. 10 der neuen Satzung: „Alle<br />

Mitglieder erhalten bei kostenpflichtigen<br />

Veranstaltungen der musikalischen Gruppen<br />

der <strong>Pfarrei</strong> einen ermäßigten Eintritt.“<br />

Die Vorstandschaft wurde verkleinert.<br />

Kommissarischer 1. Vorsitzender ist der<br />

musikalische Leiter Christoph Böhm, 2.<br />

Vorsitzender Bernhard Treutinger, Kassier<br />

Hans Mayerhöfer. Dem langjährigen bisherigen<br />

Kassier Günter Kemmerer sprachen<br />

der Pfarrer und der musikalische Leiter<br />

ihre Anerkennung aus für<br />

eine immer mustergültige<br />

Kassenführung, die, wie ein<br />

Kassenprüfer es formulierte,<br />

„im ehrenamtlichen Bereich<br />

ihresgleichen sucht“, was<br />

Sorgfältigkeit und Nachvollziehbarkeit<br />

angeht. Die<br />

Redaktion des <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-<br />

Journal schließt sich dieser<br />

Anerkennung und diesem<br />

Dank an. Der Verein selber<br />

aber besteht nunmehr in<br />

seinem 28. Jahr fort, wenn<br />

auch <strong>unter</strong> (wieder einmal)<br />

geändertem Namen und kann auch weiterhin<br />

erfolgreich das musikalische Leben der<br />

<strong>Pfarrei</strong> fördern und mitgestalten.<br />

Reinhard Gleißner<br />

Die Schöpfung von Josef Haydn in Frauenzell<br />

Die Schöpfungsgeschichte ist jedem<br />

regelmäßigen Kirchgänger hinlänglich<br />

bekannt. Man hört sie immer<br />

wieder im Gottesdienst. Die Kürze des<br />

Textes lässt dem Zuhörer jedoch normalerweise<br />

wenig Raum und Zeit, über die Bedeutung<br />

und die Schönheit der Schöpfung<br />

nachzu<strong>den</strong>ken.<br />

Ganz anders das Chorwerk mit Orchester<br />

„Die Schöpfung“ von Joseph Haydn. Es<br />

Plakat: Petra Pfaffenheuser<br />

beschränkt sich nicht nur auf die knappe<br />

Darstellung des Schöpfungsaktes, sondern<br />

schmückt <strong>den</strong> Text auch mit Arien und<br />

Chorsätzen aus, in <strong>den</strong>en beispielsweise<br />

der Aufgang der Sonne, das „Gewürm“<br />

am Meeresbo<strong>den</strong>, das turtelnde, gurrende<br />

Taubenpaar oder die Erhabenheit des neu<br />

geschaffenen Menschen anschaulich musikalisch<br />

dargestellt wird.<br />

Die „Schöpfung“ wird von <strong>den</strong> Kirchenchorsängern<br />

der <strong>St</strong>adtpfarrei <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong><br />

<strong>unter</strong> der Leitung von Christoph Böhm zurzeit<br />

eifrig geprobt. Je<strong>den</strong> Mittwochabend<br />

trifft man sich, um die eingängigen, teils<br />

„gewaltigen“ Chorsätze zu erarbeiten, die<br />

dann am 20. September 2009 in der Klosterkirche<br />

Frauenzell zusammen mit Prager<br />

Orchestermusikern, Bläsern aus der Region<br />

und drei Gesangssolisten zur Aufführung<br />

gebracht wer<strong>den</strong> sollen.<br />

Die „Schöpfung“ entstand Ende des 18.<br />

Jahrhunderts in Wien. Joseph Haydn war zu<br />

diesem Zeitpunkt bereits in ganz Europa<br />

ein „<strong>St</strong>ar“. Seine Werke wur<strong>den</strong> beispielsweise<br />

in Paris oder London regelmäßig<br />

aufgeführt. Er war damals knapp 70 Jahre<br />

alt, hatte aber noch selten ein so großes<br />

Chorwerk mit Orchester komponiert.<br />

Schon während der Arbeit an der „Schöpfung“<br />

war ihm wohl bewusst, dass er gerade<br />

an etwas ganz Besonderem arbeitete,<br />

<strong>den</strong>n er soll später geäußert haben:<br />

„Als ich zur Hälfte in meiner Komposition<br />

vorgerückt war, merkte ich, dass sie geraten<br />

wäre; ich war auch nie so fromm, als<br />

während der Zeit, da ich an der Schöpfung<br />

arbeitete. Täglich fiel ich auf meine Knie<br />

nieder und bat Gott, dass er mir Kraft zur<br />

glücklichen Ausführung dieses Werkes verleihen<br />

möchte". Diese Bitte ist ihm mehr<br />

als erfüllt wor<strong>den</strong>. Die Uraufführung am<br />

29. April 1798 war künstlerisch und finanziell<br />

ein Riesenerfolg, der seit dieser Zeit<br />

ungebrochen ist.<br />

Auch die Aufführung des Chores <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong><br />

im September wird wieder eindrucksvoll<br />

zeigen, wie meisterlich es Haydn verstand,<br />

die Schaffung der Welt in Töne zu setzen.<br />

Petra Pfaffenheuser<br />

KULTUR UND BILDUNG — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 7<br />

Foto: Felix Jung


Neulich bekam ich die Einladung<br />

zum 50. Priesterjubiläum eines<br />

Pfarrers. 44 waren sie gewesen in<br />

seinem Weihekurs. In meinem eigenen<br />

vor 25 Jahren waren wir 19. Heuer sind es<br />

im gleichen Bistum 9. Vielleicht hat dieser<br />

Trend, der sich auch durch amtliches<br />

Schönre<strong>den</strong> nicht weglügen lässt, damit zu<br />

tun, dass der Kern des priesterlichen Berufsbildes<br />

auf tiefe Weise unklar gewor<strong>den</strong><br />

ist. Diesbezüglich kann man Klärendes da<br />

fin<strong>den</strong>, wo man es kaum erwarten würde:<br />

bei Friedrich Nietzsche.<br />

Keiner hat je aggressiver gegen das Christentum<br />

gewütet als er. Was ihn daran am<br />

meisten aufregte, war das Moralische.<br />

Moralische Werte galten ihm als raffinierte<br />

Erfindung derer, die selber keinen Wert<br />

haben und sich dadurch schützen, dass<br />

sie Werte erfin<strong>den</strong>: Barmherzigkeit propagieren<br />

die, die zu dumm und zu schwach<br />

sind, sich durchzusetzen und das Ihre zu<br />

holen. So lügen sie ihre Schwäche in Tugend<br />

um und werfen damit zugleich <strong>den</strong><br />

<strong>St</strong>arken Knüppel zwischen die Beine. Dieser<br />

Kritik ließe sich viel Theoretisches entgegen<br />

halten. Aber sie erinnert an etwas<br />

Wichtiges: christlicher Glaube ist mehr als<br />

Moral. Denn wäre er nur dies, dann hätte<br />

Nietzsche Recht.<br />

8 <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal — BIBEL UND GLAUBE<br />

Mehr als gerecht <strong>–</strong> versöhnt<br />

Worin aber geht der christliche Glaube<br />

über das Moralische hinaus? Gar nicht<br />

so einfach zu sagen <strong>–</strong> und doch fin<strong>den</strong><br />

sich im Neuen Testament Spuren davon,<br />

die aber eher als <strong>St</strong>olpersteine <strong>den</strong>n als<br />

Wegzeichen anmuten. Besonders dicht<br />

begegnen diese Spuren in der Bergpredigt<br />

in <strong>den</strong> von Jesus bis zum Exzess verschärften<br />

Geboten der jüdischen Tradition: „Ihr<br />

habt gehört, dass gesagt wor<strong>den</strong> ist: Du<br />

sollst nicht töten; wer aber jemand tötet,<br />

soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber<br />

sage euch, Jeder, der seinem Bruder auch<br />

nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein“<br />

(Mt 5, 21-22a). Oder: „Ihr habt gehört, dass<br />

gesagt wor<strong>den</strong> ist: Du sollst nicht die Ehe<br />

brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau<br />

auch nur lüstern ansieht, hat in seinem<br />

Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen“<br />

(Mt 5, 27-28).<br />

Ich erinnere mich: Religions<strong>unter</strong>richt in<br />

der vierten Klasse der Grundschule; die<br />

Bergpredigt; erste Einführung; gemeinsames<br />

Lesen der Verse; eine Schülerin nach<br />

der <strong>St</strong>elle zum Ehebrechen: „Herr Kaplan,<br />

dann hat mein Vati schon oft die Ehe gebrochen.“<br />

Vermutlich in der Erinnerung an<br />

„Wir bitten an Christi<br />

statt: Lasst euch mit Gott<br />

versöhnen“ (2 Kor 5, 20).<br />

das, was der Vater vor dem Bildschirm oder<br />

auf der <strong>St</strong>raße über Frauen losließ, hatte<br />

das Kind treffsicher das ausgesprochen,<br />

worauf Jesus in Wirklichkeit zielt: dass es<br />

mit dem äußerlichen Einhalten eines Gebotes<br />

nicht getan ist, solange man sich<br />

noch ein Schlupfloch offen hält. Nur: Wer<br />

könnte von sich wirklich sagen, so etwas<br />

noch nie getan zu haben? Jesu Verschärfung<br />

der Gebote ist nur eine scheinbare.<br />

Sie ist vielmehr die Bankrotterklärung der<br />

Gebots- und Verbotsmoral. Wer wirklich<br />

gerecht, gewaltlos, treu sein will, kann das<br />

nur, wenn sie oder er mehr als gerecht, gewaltlos<br />

und treu ist. Ungerecht, gewalttätig<br />

kann handeln, wer Gewalt verabscheut,<br />

treulos, wer das Ideal der Treue hochhält:<br />

Leo Tolstoi <strong>–</strong> geradezu besessen, gemäß<br />

der Bergpredigt zu leben <strong>–</strong> hat seiner Frau<br />

das Leben zur Hölle gemacht.<br />

Was ist aber jenes Mehr, das zugleich solcher<br />

Verdrehung wehrt? Es besteht darin,<br />

dass ein Mensch mit Gott versöhnt diesem<br />

Gott zutraut, dass er es gut meint mit seinem<br />

Geschöpf <strong>–</strong> und dass dieses Geschöpf<br />

darum „ja“ sagen kann zu <strong>den</strong> eigenen<br />

<strong>St</strong>ärken und Schwächen, die Schwächen<br />

geduldig erträgt <strong>–</strong> und zu hoffen wagt,<br />

dass es gut wird mit ihm.<br />

Diesen Vorrang der Versöhnung selbst noch<br />

vor der Gerechtigkeit bringt Paulus an einer<br />

<strong>St</strong>elle des Zweiten Korintherbriefes zum<br />

Ausdruck: „Wir bitten an Christi statt: Lasst<br />

euch mit Gott versöhnen“ (2 Kor 5, 20). Das<br />

heißt: Jesu Wirken hat die Grundform der<br />

Bitte, sonst könnte der Apostel nicht an<br />

seiner statt bitten. Und Gegenstand der<br />

Bitte ist die Versöhnung mit Gott, die aus<br />

christlicher Sicht das Grundlegende sein<br />

muss zwischen Gott und Mensch.<br />

Ich habe vor 25 Jahren 2 Kor 5, 20 als Primizspruch<br />

gewählt, weil ich überzeugt<br />

bin, der Vers bringe das Maßgebende allen<br />

amtlichen Handelns in der Kirche und<br />

damit auch des priesterlichen Wirkens auf<br />

<strong>den</strong> Punkt <strong>–</strong> im Bild des bitten<strong>den</strong> Christus,<br />

an dessen <strong>St</strong>elle die in seinen Dienst<br />

Genommenen handeln. Ich finde das Wort<br />

auch persönlich orientierend: Versöhnung<br />

kann nur der bezeugen und bewirken, der<br />

sich selbst mit Gott hat versöhnen lassen,<br />

so auch mit sich selbst versöhnt ist. Das<br />

entlastet von der so anstrengend gestellten<br />

Frage nach dem Wesen des Priesterseins<br />

oder nach Berufung, weil es klar macht,<br />

dass Amt und Person nicht gegeneinander<br />

ausgespielt wer<strong>den</strong> können.<br />

So sehe ich es<br />

Menschen unserer<br />

<strong>Pfarrei</strong> deuten<br />

eine Bibelstelle,<br />

einen liturgischen<br />

Text oder eine religiöse<br />

Darstellung<br />

und geben einen<br />

kleinen Einblick in ihren persönlichen<br />

Glauben. Professor Klaus Müller<br />

macht dies anhand des Spruchs<br />

auf seinem Primizbild: „Wir bitten<br />

an Christi statt: Lasst euch mit Gott<br />

versöhnen!“ (2 Kor 5, 20).


Aus der Mitte der Gemeinde<br />

Lebendiges Lesen aus Lei<strong>den</strong>schaft<br />

von Johanna Härtl sogar stolz darauf, dass sie nicht einfach<br />

Aus der Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> haben<br />

sich elf Mitglieder zusammengefun<strong>den</strong> und<br />

betätigen sich während der Gottesdienste<br />

als Lektoren. Vier von ihnen haben dem<br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal einige Auskünfte darüber<br />

erteilt. Die Gründe, warum man sich in die<br />

<strong>Pfarrei</strong> einbringt, sind vielfältiger Natur.<br />

Lektor und mehr<br />

Man möchte seinen Teil beitragen, aktiv<br />

sein und eine lebendige Gemeinde gestalten,<br />

erzählt Judith Bächer, die seit<br />

zwei Jahren dabei ist. Sie wirkt auch als<br />

Tischmutter bei Kommunionkindern mit,<br />

als Ministrantenmutter und beim Kinderbibeltag.<br />

„Es fällt auf, wenn man<br />

aus der Gemeinde<br />

aufsteht und von unten<br />

hinaufgeht.“<br />

Etwa genauso lange gehört Michaela<br />

Klebl dazu, die auch noch sängerisch bei<br />

Requien oder an Weihnachten im Einsatz<br />

ist. Sie berichtet, dass Kinder das gerne<br />

sehen, wenn sie selbst ministrieren und<br />

ein Elternteil ebenfalls was tut. Sie sind<br />

zur Kirche geschickt wer<strong>den</strong>, sondern die<br />

Eltern auch Engagement zeigen. Am längsten<br />

ist Helmut Schreib <strong>–</strong> seines Zeichens<br />

Kirchenpfleger <strong>–</strong> dabei, und das „jüngste“<br />

Mitglied <strong>–</strong> Thomas Menzl <strong>–</strong> ist gerade erst<br />

dazugestoßen. Er kommt aus dem Sauerland,<br />

wohnt seit einem Jahr in <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong><br />

und wurde bei der Taufe seiner Tochter<br />

sozusagen gleich als Gemeindemitglied<br />

geworben.<br />

So einfach ist es nicht<br />

Man darf nicht glauben, dass man einfach<br />

so drauflos lesen kann. In einem Sprecherziehungskurs<br />

bei einem Rhetoriker, der<br />

über mehrere Abende ging, erfuhren die<br />

Teilnehmer, wie man einen Text richtig<br />

liest bezüglich der Lautstärke, <strong>den</strong> Pausen<br />

und der Sprechgeschwindigkeit. Abhängig<br />

ist das selbstverständlich vom Inhalt und<br />

auch davon, welche Beziehung man selbst<br />

zum Text hat. Sehr wichtig ist beispielsweise<br />

dabei, dass man <strong>den</strong> Blick immer wieder<br />

in die Gemeinde richtet, um einen Bezug<br />

herzustellen. Michaela Klebl erinnert<br />

sich, dass mal jemand zu ihr gesagt hat,<br />

nachdem sie einen Brief von Paulus vorgelesen<br />

hatte: „Mit deiner Lautstärke hast<br />

du genauso geschimpft wie Paulus.“ Damit<br />

jeder weiß, wann er an der Reihe ist, gibt<br />

es so eine Art Dienstplan für die Sonn- und<br />

Feiertage. An <strong>den</strong> Werktagen kommt es darauf<br />

an, wer gerade da ist. Durchschnittlich<br />

ist jeder zweimal im Monat dran.<br />

Gedanken und Wünsche<br />

Nach ihren Wünschen für die Pfarrgemeinde<br />

<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> befragt, hätten die Lektoren<br />

gerne, dass die Gemeinde mit jungen Fa-<br />

„Man hofft, seine Aufgabe<br />

gut zu erfüllen und<br />

die Botschaft würdig<br />

herüberzubringen.“<br />

milien wächst, die aktiv teilnehmen. Die<br />

Gottesdienste sollen gut besucht sein. Im<br />

Vergleich zu anderen Gegen<strong>den</strong> mit nur<br />

zwei Gottesdiensten am Wochenende bietet<br />

<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> hier ein großes Angebot, weiß<br />

Thomas Menzl. Bei der Überlegung, was<br />

eventuell bei der Tätigkeit als Lektor verbesserungswürdig<br />

wäre, kommen sehr kreative<br />

Vorschläge bezüglich der Höhe des<br />

Ambo. Da ja nicht alle gleich groß sind und<br />

„Die Gemeinde<br />

soll wachsen und<br />

zusammenhalten<br />

und gemeinsame<br />

Unternehmungen<br />

organisieren.“<br />

im Buch einmal weiter oben oder unten gelesen<br />

wird, schiebt jeder das Buch immer<br />

wieder höher. Weitere Möglichkeiten sprudeln<br />

plötzlich in einer Art Brainstorming<br />

hervor: Der Ambo müsste höher sein. Elektrisch<br />

verstellbar mit einem Schalter wäre<br />

nicht schlecht. Oder man könnte ein Loch<br />

zum Absenken machen. Ein höhenverstellbarer<br />

Barhocker ginge auch.<br />

Und zu guter Letzt wünschen sich die Lektoren,<br />

dass sich weitere Gemeindemitglieder<br />

fin<strong>den</strong>, die sie bei ihrer Tätigkeit <strong>unter</strong>stützen.<br />

Jeder, der gerne liest, ist herzlich<br />

willkommen.<br />

MENSCHEN IM PORTRAIT — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 9<br />

Fotos dieser Seite: Johanna Härtl


Die Samstagsmacher<br />

ein Erfahrungsbericht von Sophie Birner (11 Jahre)<br />

Zehn Mädchen aus der <strong>Pfarrei</strong> im Alter<br />

von zehn bis zwölf Jahren trafen sich im<br />

Miniheim zum Selbstbehauptungskurs.<br />

Gespannt was uns erwartete, stellte sich<br />

zuerst Frau Freymadl, unsere Trainerin vor.<br />

Nach einem kurzen Gespräch, in dem wir<br />

uns überlegten, in welchen Situationen<br />

wir uns selbst verteidigen müssen, ging es<br />

gleich an die praktischen Übungen.<br />

Wir lernten <strong>den</strong> Front-Kick und durften ihn<br />

bei „Henry“, einem großen Schaumstoffkissen<br />

ausprobieren. Außerdem übten wir,<br />

wie man sich bei einem Angriff dem Täter<br />

mit Worten entgegenstellt. Wir hatten viel<br />

10 <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal — JUGEND<br />

Spaß zusammen, aber der Vormittag war<br />

viel zu schnell vorbei.<br />

Doch es gab ja noch ein zweites Treffen.<br />

Alle freuten sich, als wir uns wieder sahen.<br />

Nun verriet uns Evi <strong>den</strong> Trick mit der Faust.<br />

Wieder war ein festes Schaumstoffstück<br />

das Opfer unserer Schläge. Gemeinsam<br />

erarbeiteten wir die Reaktionen unseres<br />

Körpers auf verschie<strong>den</strong>e Gefühle.<br />

Uns allen gefiel der Kurs sehr gut und wir<br />

wer<strong>den</strong> uns bestimmt bei manch anderen<br />

Samstagstreffen der Mini-VHS in <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong><br />

wiedersehen.<br />

Bisherige Kurse: Radlwerkstatt, Mit Farben zaubern (mit Gabi Meyer-Schübl), Theater-Workshop (mit <strong>St</strong>efan Roggenbuck und Gabi<br />

Meyer-Schübl), Trommel-Workshop (mit Frau Uli <strong>St</strong>err)<br />

Infos: Telefon 73 42 0 (Pfarrbüro) oder per Email st-anton.regensburg@bistum-regensburg.de<br />

Die Pfadfinder stellen sich vor<br />

Hi Jungs und Mädels!<br />

Die Pfadfinder der Gemein<strong>den</strong> <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> und <strong>St</strong>. Albertus Magnus la<strong>den</strong> Euch zu unserer wöchentlichen Gruppenstunde ein!<br />

Foto: Felix Jung<br />

Ihr…<br />

…seid mindestens sieben Jahre jung?<br />

…habt Lust auf jede Menge Spaß & Action?<br />

…begeistert Euch für die Natur und freut Euch auf neue Abenteuer?<br />

...liebt es im Zelt zu schlafen und am Lagerfeuer zu sitzen?<br />

…seid bereit zu lernen, für Euch und andere Verantwortung zu übernehmen?<br />

…wollt zusammen mit gleichaltrigen Freun<strong>den</strong> die Welt entdecken?<br />

Dann seid Ihr bei <strong>den</strong> Pfadfindern genau richtig!!!!<br />

Wir…<br />

…haben großes Interesse an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.<br />

…nehmen uns Zeit für wöchentliche Gruppenstun<strong>den</strong>.<br />

…sind verantwortungsbewusst und motiviert.<br />

…sind für je<strong>den</strong> Spaß zu haben und la<strong>den</strong> Euch dazu ein.<br />

…wollen Euch auf Eurem Lebensweg begleiten und die Welt anders zeigen.<br />

Treffpunkt ist je<strong>den</strong> Freitag (außer in <strong>den</strong> Ferien)<br />

um 15 Uhr bis 16.30 Uhr im Gruppenraum (<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>haus, 1. <strong>St</strong>ock).<br />

KEINE ANGST! Ihr dürft einen Monat lang „Schnupperstun<strong>den</strong>“ mitmachen, die nichts kosten. Danach könnt Ihr Euch entschei<strong>den</strong>, ob<br />

Ihr Mitglied wer<strong>den</strong> möchtet. Erst dann wird ein Beitragssatz von halbjährlich 16,99 Euro berechnet.<br />

Weitere Infos <strong>unter</strong> www.dpsg-regensburg; Ansprechpartnerin: Bettina Wirth (Tel. 70 03 28).<br />

Foto: Günther Kutzer


Übers Gebirg Maria geht zu ihrer Bas Elisabeth<br />

Meditation zum Fest „Mariä Heimsuchung“ von Reinhard Gleißner<br />

Beide jüdischen Frauen sind auf wunderbare Weise schwanger gewor<strong>den</strong>, Elisabeth,<br />

weil sie wie die <strong>St</strong>ammmutter Sara, die Frau Abrahams, zu alt für eine natürliche Empfängnis<br />

gewor<strong>den</strong> war (Hebr 11, 11 und Gen 17, 19), und Maria, weil „sie keinen Mann<br />

erkennt“ (Lk 1, 34). Damit will der Evangelist Lukas sagen, dass Gott hier einen radikal<br />

neuen Anfang setzt, mit der wunderbaren Empfängnis des messianischen Erlösers<br />

und seines Vorläufers. Mit der Verwandtschaft Marias, der Mutter des Messias,<br />

zu Elisabeth, die aus einem Priestergeschlecht stammt, macht Lukas eine weitere<br />

grundlegende Aussage: Der Messias ist nicht nur König, sondern auch Priester. So<br />

hat die Kirche seit alters her <strong>den</strong> messianischen „Psalm Davids“ 110 gedeutet: „So<br />

spricht der Herr zu meinem Herrn: «Setze dich mir zur Rechten! Du bist Priester auf<br />

ewig nach der Ordnung Melchisedeks.»“ (Ps 110, 1.4) Nicht umsonst ist deshalb dieser<br />

Psalm 110 der erste Psalm in der Vesper des kirchlichen <strong>St</strong>un<strong>den</strong>gebets an Sonn-<br />

und Festtagen.<br />

Foto: Johanna Härtl und<br />

Jürgen Kemmerer, Wallfahrtsbild<br />

„Maria in der<br />

Hoffnung“ (Bogenberg)<br />

„Heimsuchung“ bedeutet für uns üblicherweise eine Katastrophe wie Erdbeben,<br />

<strong>St</strong>urmfluten, Hungersnöte, Krieg, Krankheit, Tod. Bei „Mariä Heimsuchung“ handelt<br />

es sich zunächst aber nur um die altertümliche Übersetzung des lateinischen „visitatio“<br />

<strong>–</strong> Besuch, hier des Besuchs der mit Jesus schwangeren Maria bei ihrer mit Johannes<br />

schwangeren Verwandten Elisabeth. Maria ist verlobt mit Joseph aus dem königlichen<br />

Geschlecht Davids (Lk 1, 27), Elisabeth aus dem Priestergeschlecht Aarons ist<br />

verheiratet mit dem Priester Zacharias (Lk 1, 5).<br />

Weil Maria dies in ihrem Glauben angenommen<br />

hat, wird sie von Elisabeth selig<br />

gepriesen: „Selig ist die, die geglaubt<br />

hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr<br />

sagen ließ.“ (Lk 1, 45). Maria ist deshalb<br />

„gesegnet mehr als alle anderen Frauen.“<br />

(Lk 1, 42)<br />

Die Antwort Marias darauf ist die dritte grundlegende Aussage, die der Evangelist<br />

Lukas zum Messias macht: Er ist kein kriegerischer König, sondern ein Messias der<br />

Niedrigen und Schwachen: „Die hochgelobte Jungfrau Maria, ... durch <strong>den</strong> heiligen<br />

Geist erleuchtet und geehrt“ (Martin Luther, Das Magnificat verdeutscht und ausgelegt<br />

[1521]), tut dies kund durch einen Lobgesang, der seit alters <strong>den</strong> täglichen Höhepunkt<br />

des kirchlichen Abendgebets, der Vesper bildet, das „Magnificat“.<br />

So ist das Fest „Mariä Heimsuchung“ auch das Fest dieses Preisgesangs:<br />

„Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.<br />

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.<br />

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.<br />

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.<br />

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />

er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.<br />

Die Hungern<strong>den</strong> beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.<br />

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und <strong>den</strong>kt an sein Erbarmen,<br />

das er unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.“<br />

MEDITATION — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 11


Das Erlebnis der besonders süßen Art<br />

von Johanna Härtl<br />

Wie bereits die letzten Male trifft sich eine<br />

kleine Gruppe zu einem exklusiven Erlebnisabend<br />

<strong>unter</strong> Leitung von Konditormeister<br />

Norbert Werber im Küchenfachmarkt<br />

Küche Aktiv. Diesmal wird ganz ohne<br />

Backofen gearbeitet, benötigt wird nur ein<br />

Kühlschrank. Möchte jemand aus seiner<br />

Grillfeier eine Party machen, von der noch<br />

12 <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal — BACKEN<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

lange gesprochen wird, oder<br />

aus einem Kaffeeklatsch am<br />

Nachmittag ein gepflegtes<br />

Afternoon-Treffen, empfehlen<br />

wir die Nachahmung des<br />

im Folgen<strong>den</strong> Dargebotenen:<br />

ein Tiramisu mit Erdbeeren! Verwendet<br />

wer<strong>den</strong> können auch Himbeeren oder Johannisbeeren<br />

<strong>–</strong> bitte keine Teddybären.<br />

Alle Fotos dieser Seite: Jürgen Kemmerer<br />

Norbert Werber trifft am Ort<br />

des Geschehens ein und hat<br />

sofort alle Damen zum Transport<br />

der Zutaten im Griff. Die<br />

„vier Damen vom Grill“ bewegen<br />

sich Richtung Küche.<br />

Und schon geht es los: „Die<br />

Erdbeeren gehören gewaschen! Zehn Eier<br />

trennen! Ein Handrührgerät brauch ich<br />

auch! A kloans Messer zu mir!“ So schallen<br />

die Kommandos durch <strong>den</strong> Raum. Gudrun<br />

Treutinger meint, dass das ja direkt<br />

in <strong>St</strong>ress ausartet. Erdbeeren bzw. Früchte<br />

sollen immer <strong>unter</strong> fließendem Wasser<br />

abgewaschen wer<strong>den</strong>. Der Cointreau zum<br />

Tauchen der Löffelbiscuits fließt in <strong>St</strong>römen.<br />

„Rühr no,“ erfolgt die Aufforderung<br />

an Hildegard Schöberl.<br />

„Räum mal des Zeug weg“,<br />

bekommt Angela Kutzer die Arbeit des Abfall<br />

Wegräumens zugeschanzt. Es herrscht<br />

hektisches Getriebe, wie man es von diesen<br />

Treffen bereits kennt. Ein Teil der Erdbeeren<br />

wird mit dem Mixer püriert, dass es<br />

nur so spritzt. Christoph Schreib, der einzige<br />

zugelassene Mann, darf auch mal rühren<br />

und rote Punkte an die Umstehen<strong>den</strong><br />

verteilen. Der zweite Teil der Erdbeeren hat<br />

noch die grünen Blättchen, die nun von allen<br />

liebevoll frisiert und hingerichtet<br />

wer<strong>den</strong>, damit sie<br />

anschließend auf dem Tiramisu<br />

ein schönes Bild abgeben.<br />

Und immer wieder wird<br />

Nachschub vom Cointreau<br />

angefordert.<br />

Pürieren, frisieren und schön dekorieren,<br />

alles zusammen mit allem gut rühren,<br />

Erdbeeren entwen<strong>den</strong> und schnabulieren,<br />

Cointreau probieren und Biskuits entführen.<br />

<strong>–</strong><br />

Horcht auf Ihr Leute und gebt gut Acht!<br />

Nur so wird das edle Werk vollbracht!


<strong>–</strong> Tiramisu mit Erdbeeren<br />

Nach dem Rühren stehen die Rührwerkzeuge<br />

zum Abschlecken zur Verfügung.<br />

Anschließend kommt die Mascarponemischung<br />

auf <strong>den</strong> Erdbeerbaaz. Man ist übereinstimmend<br />

der Meinung:<br />

„Is des a Batzerei.“<br />

Eine der Damen traut sich zu fragen: „Was<br />

machen wir jetzt?“ „Ja, helfen! Geht halt<br />

oane her do“, erfolgt prompt die Antwort.<br />

In einer Schüssel wird die Masse zu einer<br />

Kuppel aufgebaut: Erdbeerbaaz, getauchte<br />

Löffelbiscuits, Mascarpone. Da stellt sich<br />

heraus <strong>–</strong> die Biscuits reichen nicht. Wie<br />

kann das dem großen Meister passieren?<br />

Angela Kutzer schwingt sich auf ihr Fahr-<br />

Rezept<br />

500 g Mascarpone, 250 g Zucker (oder<br />

weniger), 6 Eigelb, 1 kg Erdbeeren,<br />

Cointreau (frz. Orangenlikör), etwas<br />

Wasser und Zitronensaft,Löffelbiskuits<br />

6 Eigelb mit Zucker schaumig und mit<br />

Mascarpone zu einer einheitlichen<br />

Masse rühren und mit Cointreau abschmecken.<br />

500 g Erdbeeren säubern, mit dem Pürierstab<br />

zerkleinern und mit reichlich<br />

Cointreau, etwas Wasser und mit dem<br />

Zitronensaft zu einer fruchtigen Tränke<br />

mischen, die von <strong>den</strong> Löffelbiskuits (!)<br />

aufgesaugt wer<strong>den</strong> soll.<br />

Anschließend wechselweise die Mascarponecreme<br />

mit <strong>den</strong> restlichen<br />

Erdbeeren und <strong>den</strong> getränkten Löffelbiskuits<br />

in eine große Schüssel<br />

schichten. Zur Dekoration empfehlen<br />

sich Sahnetupfer und Erdbeeren.<br />

rad und saust ins nächste Geschäft, um<br />

Nachschub zu holen. Zwischendurch gibt<br />

es Sekt für die Damen. Erdbeerbaaz mit<br />

Sekt ist durchaus als Motivationsgetränk<br />

zu sehen. Inzwischen sind die Biscuits eingetroffen.<br />

Die Kuppel wird weiter gebaut.<br />

Außenherum wer<strong>den</strong><br />

Biscuits zum Aufsaugen<br />

drapiert, die vorher<br />

nicht im Cointreau<br />

schwimmen durften.<br />

Obendrauf wird Sahne<br />

schön mit der Spritztüte<br />

dekoriert. Zwischen<br />

die Sahnehäufchen<br />

kommen Erdbeeren.<br />

Inzwischen wird es<br />

schwierig, die Abstände dazwischen richtig<br />

zu zählen. Der Alkohol tut seine Wirkung.<br />

„Da kommt noch oane dazwischen,<br />

und do auch.“ Nach genügender<br />

Bewunderung des fertigen<br />

Kunstwerks wird es teilweise<br />

zerlegt und jeder darf<br />

mal probieren. Es herrscht<br />

gefräßiges beredtes Schweigen.<br />

Die heutige Menge ist<br />

eigentlich für 20 Personen<br />

Ja, seht euch mal die Leute an,<br />

wie da jeder schlecken kann.<br />

Übrig bleibt da nicht mehr viel.<br />

Die nächste Feier ist das Ziel,<br />

bei der man wieder schlemmen kann,<br />

was uns heut‘ so gut gelang.<br />

gedacht, ist aber <strong>–</strong> wenn es sein muss <strong>–</strong><br />

auch von sieben Personen zu<br />

schaffen. Eine letzte Frage<br />

noch von einer der Damen:<br />

„Und welche Zutaten brauch<br />

ich jetzt zum Nachmachen?“<br />

Und das allerletzte, das man<br />

<strong>unter</strong> viel Geschnaufe hört: „I<br />

bin satt. I brauch nix mehr.“<br />

BACKEN — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 13


von Felix Jung<br />

Unser Pfarrpatron gehört zu <strong>den</strong> beliebtesten<br />

<strong>Heiligen</strong> überhaupt. <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> von<br />

Padua heißt in Italien schlicht „il santo“,<br />

der Heilige. In unseren Breitengra<strong>den</strong><br />

nennt man in schlicht <strong>den</strong> „Kindl-Toni“.<br />

Was es damit auf sich hat und was es<br />

sonst noch Wissenswertes, Legendäres<br />

und Kurioses über ihn zu berichten gibt,<br />

haben wir für Sie in dieser Ausgabe des<br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal zusammengetragen.<br />

Franziskaner aus Portugal<br />

Wussten Sie, dass der Heilige <strong><strong>Anton</strong>ius</strong><br />

kein Italiener, sondern ein Portugiese aus<br />

begütertem Adelshause war? Er wurde am<br />

15. August 1195 als Fernando Martim de<br />

Bulhões e Taveira Azevedo in Lissabon<br />

geboren. Mit 15 Jahren wird er Augustiner-<br />

Chorherr. Weil ihn der Märtyrertod von<br />

fünf Franziskanern in Marokko beeindruckt,<br />

will er selbst Missionar wer<strong>den</strong> und<br />

schließt sich ihnen an. Das Kloster, in das<br />

er eintritt, hat <strong>den</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> <strong>den</strong><br />

Großen zum Kirchenpatron. Erst da erhält<br />

er <strong>den</strong> Namen <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>. Wegen einer Fiebererkrankung<br />

muss er Afrika verlassen.<br />

Durch einen <strong>St</strong>urm verschlägt es ihn nach<br />

Sizilien. In Assisi begegnet er am Pfingstfest<br />

1221 dem <strong>Heiligen</strong> Franziskus. Auf seinen<br />

eigenen Wunsch lebt er einige Zeit als<br />

Einsiedler.<br />

Der Weg zum Prediger<br />

Was will Gott mit ihm? Lange weiß <strong><strong>Anton</strong>ius</strong><br />

es nicht. Eine Priesterweihe wird zum<br />

Schlüsselerlebnis. Es ist überliefert, dass<br />

er beim Festmahl gedrängt wird, eine Ansprache<br />

zu halten. Darauf ist er nicht vorbereitet.<br />

Doch seine Worte lassen alle aufhorchen.<br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> hat seine Bestimmung<br />

gefun<strong>den</strong>. Er wird Prediger. In Frankreich<br />

und Oberitalien verkündet er nun das Wort<br />

14 <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal — PFARRPATRON<br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> von Padua <strong>–</strong><br />

Gottes und wird zum „<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> von Padua“.<br />

Er predigt vor allem für das einfache<br />

Volk. Die kompliziertesten Zusammenhänge<br />

drückt <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> so aus, dass die Menschen<br />

sie verstehen. Deshalb hat er einen<br />

ungeheuren Zulauf. So wird berichtet, dass<br />

ihn manchmal dreißigtausend Zuhörer hören<br />

wollten.<br />

Fische und ein Esel<br />

Die außeror<strong>den</strong>tliche Wirkung des <strong>Heiligen</strong><br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> als Prediger illustriert auch die<br />

Legende, dass er, als er einmal die Menschen<br />

von Rimini mit seiner Predigt nicht<br />

erreichen konnte, einfach <strong>den</strong> stummen<br />

Fischen im Meer predigte, die auftauchten<br />

und andächtig seinen Worten lauschten.<br />

Beim „Eselswunder“ bezeugte er die<br />

Gegenwart Christi in der Eucharistie: Ein<br />

hungriger Esel wurde zwischen Futterkrippe<br />

und Monstranz gestellt. Zuerst macht<br />

das Tier die Kniebeuge vor dem Allerheiligsten.<br />

So wer<strong>den</strong> am Fest des <strong>Heiligen</strong><br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> auch Haustiere gesegnet.<br />

Klare, einfache Worte<br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> nahm kein Blatt vor <strong>den</strong> Mund,<br />

wenn es um die Wahrheit des Evangeliums<br />

ging. So sagte er: „Wenn ein Bischof gegen<br />

eine päpstliche Anordnung verstößt, wird<br />

er sogleich vorgela<strong>den</strong> und schlimmstenfalls<br />

abgesetzt. Hat er gegen das Evangelium<br />

verstoßen, das wir an erster <strong>St</strong>elle<br />

befolgen müssten, dann ist keiner da, der<br />

ihn anklagt, keiner, der ihn tadelt. Denn<br />

alle suchen ihren Vorteil, nicht die Sache<br />

Jesu Christi!“ Er konnte mit bissiger Ironie<br />

predigen: Die Geizhälse verglich er mit<br />

Mistkäfern, Karrieresüchtige mit Hun<strong>den</strong>,<br />

die nach einem Knochen schnappen. Leute,<br />

die ihre Fehler her<strong>unter</strong>spielten, verglich<br />

er mit Igeln. Was ihn auszeichnete,<br />

war, dass er nicht <strong>–</strong> wie andere Prediger<br />

<strong>–</strong> mit dem Scheiterhaufen oder anderen<br />

Drohungen mahnte. Es ging ihm um eine<br />

Rückbesinnung auf das Wort Gottes. Ihm<br />

war bewusst, ohne Fundament kommt der<br />

schönste Glaube schnell ins Wanken.<br />

Das <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>brot<br />

Um Gottes- und Nächstenliebe ging es <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>.<br />

Er lebt schlicht, einfach, demütig.<br />

Er wandert als Prediger von <strong>St</strong>adt zu <strong>St</strong>adt<br />

und hilft dort, wo er helfen kann. <strong><strong>Anton</strong>ius</strong><br />

wurde verehrt, weil er so lebte, wie er<br />

lehrte. Seinen Schülern legte er immer ans<br />

Herz: „Unser Leben ist so voll an schönen<br />

Worten und leer an guten Werken. Ich beschwöre<br />

euch daher, lasst Euren Mund verstummen<br />

und eure Taten sprechen.“ An die<br />

Wohltätigkeit des <strong>Heiligen</strong> <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> erinnert<br />

noch heute ein vor allem in Frankreich<br />

praktizierter Brauch, Brot an Bedürftige<br />

auszuteilen. Das „<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>brot“ bezieht<br />

sich auf eine Episode, die von der ältesten<br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Biografie überliefert wird: Eine<br />

Mutter aus Padua hatte Tommasino, ihren<br />

20 Monate alten Sohn, allein gelassen.<br />

Beim Spielen fiel das Kind in einen Bottich<br />

voll Wasser. Die Mutter fand ihn leblos auf.<br />

Sie bat verzweifelt <strong>den</strong> <strong>Heiligen</strong> um Hilfe<br />

und legte ein Gelübde ab: Wenn ihr die<br />

Gnade zuteil würde, dann würde sie <strong>den</strong><br />

Armen soviel Brot schenken, wie das Kind<br />

wog. Sie wurde erhört.<br />

Reliquien<br />

Heute gilt <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> <strong>unter</strong> anderem als Patron<br />

der Franziskaner, der Brautleute oder<br />

der Bäcker. Er gilt auch als Fürsprecher der<br />

Frauen, wenn sie in schweren Nöten sind.<br />

Er ist der Patron vieler Kirchengemein<strong>den</strong>,<br />

außerdem der <strong>St</strong>ädte Paderborn und Hildesheim.<br />

In Padua wurde <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> zu Ehren<br />

die Basilika S. <strong>Anton</strong>io errichtet und ist<br />

eine der meistbesuchten Wallfahrtsstätten.<br />

Sein Grab wurde mehrmals geöffnet (1263,<br />

1350 und 1981). Was wundert: Nicht nur


<strong>Superstar</strong> <strong>unter</strong> <strong>den</strong> <strong>Heiligen</strong><br />

Skelett, sondern auch Zunge und <strong>St</strong>immbänder<br />

sind erhalten geblieben. Fast jede<br />

Kirche auf der Welt besitzt etwas, das ihm<br />

geweiht ist.<br />

Patron der Schlamperer<br />

Am bekanntesten ist er bei uns aber als<br />

Patron, zuständig für verloren gegangene<br />

Sachen. Sehr verbreitet ist das Gebet:<br />

„Heiliger <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>, du kreuzbraver Mann,<br />

führ mich dahin, wo ‚mein Schlüssel’ sein<br />

kann!” Folgende Legende gibt es dazu: Für<br />

seine Vorlesungen und Predigten benützte<br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> gerne ein selbst verfasstes Buch,<br />

das eines Tages plötzlich nicht mehr auffindbar<br />

war. Ein junger Mönch hatte das<br />

Kloster heimlich verlassen und das Buch<br />

mitgehen lassen. Als <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> <strong>den</strong> Verlust<br />

bemerkte, versenkte er sich ins Gebet.<br />

Wenige <strong>St</strong>un<strong>den</strong> später betrat der Ausreißer<br />

die Zelle des <strong>Heiligen</strong>. Er erzählte, ein<br />

fürchterlich anzusehender Mann habe ihn<br />

bedroht und ihm befohlen, augenblicklich<br />

das gestohlene Manuskript zurückzubringen.<br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> nahm <strong>den</strong> jungen Mann wieder<br />

im Kloster auf.<br />

Kein „Sau-Toni“<br />

Mit knapp 36 Jahren starb <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> am 13.<br />

Juni 1231. Elf Monate danach sprach Papst<br />

Gregor IX. ihn heilig. Pius XII. erhob ihn<br />

zum Kirchenlehrer (1946). Der „Lehrer des<br />

Evangeliums“ trägt manchmal als Attribut<br />

ein Buch. Der Heilige <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> von Padua<br />

sollte nicht verwechselt wer<strong>den</strong> mit <strong><strong>Anton</strong>ius</strong><br />

dem Großen. Weil im Mittelalter das<br />

Dorfschwein oft dem <strong>Anton</strong>iteror<strong>den</strong> gehörte,<br />

wurde der Or<strong>den</strong>svater einfach „Sau-<br />

Toni“ genannt und mit einem Schweinchen<br />

zu Füßen dargestellt. Unser <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> war<br />

aber kein spätantiker Wüstenvater mit<br />

Wallebart. Er wird meist als lieblich dreinschauender<br />

Franziskaner dargestellt, wie<br />

auch in der Skulptur von Guido Martini in<br />

unserer Pfarrkirche. Auf dem Arm trägt er<br />

das Jesuskind, sodass er als „Kindl-Toni“<br />

unverwechselbar ist. Oft hält er die Lilie der<br />

Keuschheit in der Hand. Eines Nachts soll<br />

der Legende nach aus der Schlafkammer<br />

des <strong>Heiligen</strong> ein so helles Licht gedrungen<br />

sein, dass man ein Feuer vermutete. Was<br />

man vorfand, war ein lächelnder <strong><strong>Anton</strong>ius</strong><br />

und ein strahlendes Jesuskind.<br />

Der 13. Juni<br />

Am Fest des <strong>Heiligen</strong> <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> steht besonders<br />

seine Heimatstadt Kopf. Am Vorabend<br />

des 13. Juni gibt es die feierliche<br />

Trauung von 16 Paaren in der Kathedrale<br />

Sé, in der <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> 1195 getauft wor<strong>den</strong><br />

sein soll. Die <strong>St</strong>adtverwaltung richtet die<br />

Hochzeit aus, spendiert alles vom Lippenstift<br />

über <strong>den</strong> Brautstrauß bis zur Familienfeier.<br />

In allen <strong>St</strong>adtvierteln wird gefeiert<br />

ähnlich wie beim Karneval in Rio. In <strong>den</strong><br />

Aufbaujahren unserer <strong>Pfarrei</strong> beging die<br />

Gemeinde das jährliche <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>fest mit<br />

besonderer Hingabe, dessen Vorbereitung<br />

neun Wochen vorher mit <strong>den</strong> <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>dienstagen<br />

begann. In der Frühmesse wurde<br />

am <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>altar die Reliquie zum Kuss<br />

gereicht, der Abendandacht mit Predigt<br />

schloss sich eine Lichterprozession an.<br />

Domkapellmeister F. X. Engelhart hatte ein<br />

eigenes <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>lied (1921) komponiert.<br />

Bis zu seinem Tod ehrte Diözesanbischof<br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> von Henle (1851 <strong>–</strong> 1927) seinen<br />

Namenspatron mit einem Besuch in der<br />

beschei<strong>den</strong>en Notkirche anlässlich des<br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>festes.<br />

Busch und <strong><strong>Anton</strong>ius</strong><br />

Die Bildergeschichte „Der Heilige <strong><strong>Anton</strong>ius</strong><br />

von Padua“ (1864) des Dichters und Zeichners<br />

Wilhelm Busch entstand etwa in der<br />

gleichen Zeit wie „Max und Moritz“, die jedoch<br />

wegen eines Verbotes erst sechs Jahre<br />

später erschien. Nicht nur da, sondern<br />

auch anderswo spießte Busch „klerikale<br />

Bigotterie“ und „amtstheologische Verlogenheit“<br />

auf.<br />

Spurensuche<br />

Auf Schritt und Tritt begegnen wir dem <strong>Heiligen</strong><br />

<strong><strong>Anton</strong>ius</strong> in und außerhalb unserer<br />

Pfarrkirche. Gegenüber dem Nordeingang<br />

befindet sich der <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>altar. Opferkerzen<br />

und ein Fürbittbuch liegen bereit.<br />

Georg Winkler malte sechs Szenen im hinteren<br />

Teil der Kirche. Auch am Hochaltar<br />

fin<strong>den</strong> wir <strong>den</strong> <strong>Heiligen</strong> als Skulptur vor. Er<br />

hält ein Buch. Darauf steht das Jesuskind.<br />

In der Marienkapelle gibt es eine Holzfigur.<br />

Draußen ist er über dem Hauptportal<br />

neben dem Kindergarteneingang überlebensgroß<br />

zu sehen. Auf dem Kirchplatz<br />

steht seit 1995 eine <strong>St</strong>einstatue. Gefertigt<br />

wurde sie vom Oberpfälzer <strong>St</strong>einmetz- und<br />

Bildhauer-Meisterbetrieb Flöttl. Geht man<br />

die Treppen zum kleinen Pfarrsaal im <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>haus<br />

hinauf, kommt man am <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Fenster<br />

der Traditionsglaserei Schwarzmayr<br />

von 2003 vorbei <strong>–</strong> Entwurf: Helmut<br />

Münch, Ausführung: Alfred Schwarzmayr.<br />

Empfehlenswert sind die Festpredigten<br />

zum <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>fest von Prof. Dr. Klaus Müller<br />

(1988) und Dr. <strong>Anton</strong> Hierl zum Patrozinium<br />

2007. Beide stehen auf unserer Homepage.<br />

Interessante Details zum Pfarrpatron<br />

in unserer Kirche fin<strong>den</strong> Sie im Buch des<br />

ehemaligen <strong>St</strong>adtpfarrers Karl Wohlgut.<br />

Aufmerksam begleitet unser Pfarrpatron<br />

das Gemeindeleben und nimmt<br />

auch im Journal kein Blatt vor <strong>den</strong><br />

Mund. Natürlich tut er es auf Bairisch.<br />

Was ihm dieses Mal aufgefallen ist, erfahren<br />

Sie auf Seite 17. Mittlerweile bekommt<br />

unser <strong><strong>Anton</strong>ius</strong> „Fanpost“. Von<br />

wem? Das lesen Sie auf Seite 21. Auf<br />

<strong>den</strong> Seiten 23/24 ist das Patrozinium<br />

2009 dokumentiert.<br />

PFARRPATRON — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 15<br />

Fotonachweis: Fresko über dem <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>altar in <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>, Fotos: Jürgen Kemmerer+


Der Professor und das Krokodil<br />

Ein Priesterjubilar auf einem wil<strong>den</strong> Ungeheuer, das trotzdem<br />

ganz zahm ist: Dies symbolisiert die bei<strong>den</strong> Lieben<br />

unseres Jubilars, die Kirche und die Philosophie.<br />

Klaus Müller, <strong>Anton</strong>iter-Urgestein, feiert silbernes Priesterjubiläum:<br />

Geboren 1955 in Regensburg, 1964 Erstkommunikant, Ministrant,<br />

Oberministrant in <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>; <strong>St</strong>u<strong>den</strong>t der Theologie und<br />

Philosophie in Regensburg, Rom und München. 1984 Priesterweihe<br />

in Regensburg, Primiz in <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>; Kaplan in Lappersdorf,<br />

Pfarrvikar in <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>, Gefängnispfarrer in Regensburg; Lehrbeauftragter<br />

für Predigtlehre an der Uni Regensburg, Betreuer<br />

für <strong>St</strong>udierende in der Vorbereitung auf <strong>den</strong> kirchlichen<br />

Dienst. Dies sind prägende <strong>St</strong>ationen auf dem Weg<br />

mit seiner ersten und großen Liebe, der katholischen<br />

Kirche.<br />

Für Klaus Müller ist die Philosophie mehr als<br />

nur Pflichtprogramm jedes Theologiestudieren<strong>den</strong>:<br />

Seit seiner Schulzeit ist sie seine<br />

zweite Liebe, ja Lei<strong>den</strong>schaft. Er macht sie<br />

zum Beruf und verbindet sie mit seiner ersten<br />

großen Liebe: 1994 erhält er an der Uni<br />

Freiburg die akademische Lehrbefähigung für<br />

Fundamentaltheologie und Religionsphilosophie.<br />

1996 wird er Professor und Direktor des Seminars<br />

für Philosophische Grundfragen der Theologie an<br />

der Uni Münster. Als Wissenschaftler, Theologe, Priester bringt<br />

er sein weltkirchliches und interkulturelles Interesse ein in vielfältige<br />

Aufgaben, als Berater der Deutschen Bischofskonferenz,<br />

des Wissenschaftsrats und anderer wissenschaftspolitischer Gremien.<br />

Trotz einer beeindrucken<strong>den</strong> Liste akademischer Publikationen<br />

bleibt er am Bo<strong>den</strong>: Als Rector Ecclesiae und Universitätsprediger<br />

an der Dominikanerkirche Münster hat er nach wie vor<br />

Kontakt zum kirchlichen Fußvolk. Seit dem Besuch afrikanischer<br />

<strong>St</strong>u<strong>den</strong>ten aus Ghana wissen wir, wo <strong>den</strong> Priesterjubilar das Symboltier<br />

seiner gezähmten Lieben gefun<strong>den</strong> hat: in Afrika.<br />

Klaus Müller ist eng mit <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> verbun<strong>den</strong>. Er feiert mit uns<br />

Gottesdienst, fasziniert mit seinen anspruchsvollen Predigten. So<br />

freut sich die <strong>Pfarrei</strong>, dass sie mit ihm seine 25 Jahre als Priester<br />

feiern darf. Wir danken ihm für seine Verbun<strong>den</strong>heit und beten<br />

darum, dass er weiterhin mit Gottes Segen seine bei<strong>den</strong> Lieben<br />

zähmen möge <strong>–</strong> und sie ihn.<br />

Reinhard Gleißner<br />

16 <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal — PRIESTERJUBILÄEN<br />

Anwalt der Benachteiligten<br />

Foto: Slg. Klaus Müller Foto: Felix Jung<br />

Frei heraus sagt er seine Meinung, wenn es gilt, Missstände<br />

anzusprechen <strong>–</strong> mal laut fordernd wie ein Prediger, mal<br />

leise, aber bestimmt wie ein Diplomat. Er ist keiner, der so<br />

leicht aufgibt. Abschrecken lässt sich einer wie er nicht. Pfarrer<br />

Helmut Heiserer ist ein Anwalt der Kinder, ein Kämpfer für soziale<br />

Gerechtigkeit, der sich mit aller Kraft für Benachteiligte<br />

einsetzt. 2003 bekam er dafür das Bundesverdienstkreuz.<br />

Vor 40 Jahren muss er sich wie der erste Mensch auf dem Mond<br />

gefühlt haben, als auch für ihn wenige Wochen später endlich<br />

ein Traum in Erfüllung ging. Er wurde Geistlicher. Wegen seiner<br />

Behinderung wollte er ursprünglich für (Körper-)<br />

Behinderte arbeiten. Während seiner Gymnasialzeit<br />

in <strong>St</strong>raubing muss ihm bewusst gewor<strong>den</strong><br />

sein, dass er dafür mehr braucht als Theologie.<br />

So entschied er zusätzlich Heilpädagogik<br />

in Zürich zu studieren. Als eine Fügung<br />

Gottes fasste er es auf, sich später um auf<br />

vielerlei Weise belastete Kinder und Jugendliche<br />

zu kümmern. 1972 wurde er berufen,<br />

ein modernes Kinderzentrum für die<br />

Jugendfürsorge aufzubauen. Seitdem wohnt<br />

und arbeitet er in der Johann-Hösl-<strong>St</strong>raße <strong>–</strong><br />

früher als Direktor, heute noch als hauptamtlicher<br />

Seelsorger. „Seinen Kindern und Jugendlichen“<br />

ein Zuhause zu geben und eine Zukunft zu<br />

eröffnen, ist weiter das große Ziel.<br />

Ein besonderes Anliegen ist ihm der enge Kontakt zu <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>.<br />

Intensiv hat er gekämpft, bis <strong>St</strong>. Vincent zur <strong>Pfarrei</strong> (1976) gehören<br />

durfte. Sein Durchsetzungsvermögen war auch gefragt,<br />

als die <strong>St</strong>raße, an der das Kinderzentrum liegt, nicht länger<br />

<strong>den</strong> Namen eines Euthanasie-Befürworters tragen sollte. Unablässig<br />

setzt er sich als geistlicher Beirat der internationalen<br />

Frie<strong>den</strong>sbewegung „Pax Christi“ für die Versöhnung ein. Viele<br />

weitere Ehrenämter füllte er bisher aus <strong>–</strong> etwa als Bezirkskurat<br />

der DPSG oder als Präsi<strong>den</strong>t der <strong>St</strong>iftung „Speranta Ge-Ro“,<br />

die junge Rumänen <strong>unter</strong>stützt. Als Mitglied der Wer<strong>den</strong>felser<br />

Bruderschaft verzichtet er bewusst auf kirchliche Ehrentitel.<br />

So bemüht er sich, seine Arbeit so zu gestalten, dass sie als<br />

Dienst an anderen deutlich wird. Die Jesus-Worte „Ein Beispiel<br />

habe ich euch gegeben für das, was auch ihr tun sollt“ sind für<br />

Helmut Heiserer seit seiner Primiz 1969 Programm.<br />

Felix Jung


Neubauprojekt <strong>–</strong> Wie geht es weiter?<br />

Die Planungen unserer Architekten<br />

laufen weiter, in enger Absprache<br />

mit dem bischöflichen Baureferat.<br />

Vor<strong>unter</strong>suchungen hinsichtlich der<br />

Beschaffenheit und Tragfähigkeit des<br />

Baugrundes lassen wohl keine Schwierigkeiten<br />

erwarten. Da die Baupläne weitestgehend<br />

abgeschlossen sind, hoffen wir,<br />

dass nach Vorliegen der Baugenehmigung<br />

wie geplant noch im letzten Quartal dieses<br />

Jahres mit <strong>den</strong> Bauarbeiten begonnen wer<strong>den</strong><br />

kann.<br />

Das Raumprogramm ist von der Diözese<br />

eng vorgegeben. In diesem Rahmen versucht<br />

die Kirchenverwaltung eine optimale<br />

Raumaufteilung in <strong>den</strong> drei Baukörpern<br />

(Pfarrheim, Sakristei und Pfarrhaus) zu<br />

erreichen, damit alle notwendigen Belange<br />

unserer Pfarrgemeinde berücksichtigt<br />

wer<strong>den</strong> können. Einem vielfachen Wunsch<br />

entsprechend wird etwa im neuen Pfarrhaus<br />

eine Toilette eingebaut, die <strong>den</strong> Kirchenbesuchern<br />

während der Gottesdienstzeiten<br />

zur Verfügung steht.<br />

„Die Gebäude sollen<br />

dem Leben unserer<br />

Pfarrgemeinde einen<br />

schöneren Rahmen<br />

geben.“<br />

Doch nicht alle Wünsche können umgesetzt<br />

wer<strong>den</strong>, da unsere beschränkte<br />

Grundstücksfläche eine raumsparende<br />

Bebauung notwendig macht. Wie schon<br />

Anfang Februar aus <strong>den</strong> Plänen zu entnehmen<br />

war, liegen die Gruppenräume im<br />

zweiten <strong>St</strong>ock des neuen Pfarrheimes. Daher<br />

diskutierten sowohl die Kirchenverwaltung<br />

als auch der Pfarrgemeinderat sehr<br />

intensiv über <strong>den</strong> zusätzlichen Einbau eines<br />

Lifts im Pfarrheim, der in <strong>den</strong> Plänen<br />

der Architektin ursprünglich nicht vorgesehen<br />

war. Der Lift würde auch Behinderten,<br />

Erwachsenen wie Jugendlichen, <strong>den</strong> ungehinderten<br />

Zugang zu <strong>den</strong> Gruppenräumen<br />

ermöglichen. Mit knapper Mehrheit haben<br />

sich jedoch beide Gremien gegen einen<br />

Lift aus folgen<strong>den</strong> Grün<strong>den</strong> entschie<strong>den</strong>:<br />

Der Pfarrsaal liegt ebenerdig und ist für<br />

je<strong>den</strong> Personenkreis ungehindert zugänglich.<br />

Alle Vereine und Gruppen und alle<br />

Veranstaltungen, die von behinderten<br />

Personen besucht wer<strong>den</strong>, können ohne<br />

Einschränkungen im neuen Pfarrsaal<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong>. Im 2. <strong>St</strong>ock ist Platz<br />

für die Gruppenstun<strong>den</strong>, insbesondere<br />

der Jugendlichen. Diese halten ihre Gruppenstun<strong>den</strong><br />

auch heute schon ohne Probleme<br />

in Räumen, die nur über Treppen<br />

erreichbar sind. Der Einbau eines Lifts<br />

hätte die Platzverhältnisse im Pfarrheim<br />

eingeschränkt und neben <strong>den</strong> Anschaffungskosten<br />

auch Folgekosten für Betrieb,<br />

Wartung, Kun<strong>den</strong>dienst, Notrufsystem,<br />

Reparaturen etc. nach sich gezogen. Auch<br />

das bischöfliche Baureferat hat von einem<br />

Lift abgeraten. Wir bitten die Pfarrgemeinde,<br />

diese Entscheidung mit <strong>den</strong> genannten<br />

Grün<strong>den</strong> zu be<strong>den</strong>ken, und hoffen auf<br />

breite Zustimmung. Die Entscheidung ist<br />

allen Beteiligten nicht leicht gefallen und<br />

wurde erst nach Abwägung aller Vor- und<br />

Nachteile getroffen.<br />

Die Versorgung der neuen Baukörper mit<br />

Energie und Telekommunikation wird<br />

größere Arbeiten der REWAG an der Ecke<br />

Furtmayrstraße und Hermann-Geib-<strong>St</strong>raße<br />

verursachen.<br />

Auch die Grünanlagen, die immer so schön<br />

blühen, können nicht ganz erhalten bleiben:<br />

Die geplante Einfriedungsmauer vom<br />

neuen Pfarrheim bis zum neuen Pfarrhaus<br />

soll unseren neuen Pfarrgarten vom <strong>St</strong>raßenlärm<br />

abschirmen und zu einen Rückzugspunkt<br />

wer<strong>den</strong> lassen. Wir wer<strong>den</strong> uns<br />

aber bemühen möglichst viel Grün zu erhalten<br />

oder auch neu anzupflanzen.<br />

Dies sind einige Informationen über <strong>den</strong><br />

derzeitigen <strong>St</strong>and der Planungen. Uns allen<br />

(Kirchenverwaltung, Pfarrgemeinderat<br />

und insbesondere natürlich unserem<br />

Pfarrer) ist es ein großes Anliegen, dass<br />

dieses Bauvorhaben von der Gemeinde<br />

positiv begleitet und aufgenommen wird.<br />

Die Gebäude sind für uns alle da und sollen<br />

dem Leben in unserer Pfarrgemeinde<br />

einen größeren, schöneren, moderneren<br />

äußeren Rahmen geben. Wir wünschen<br />

uns, dass dadurch unser Zusammenleben<br />

noch mehr Zuspruch und möglichst viele<br />

neue Teilnehmer erhält.<br />

Helmut Schreib / Robert Paul<br />

Liabe Gemeindemitglieder,<br />

heit gfrei i mi amol richtig, weil i aa a Briaferl<br />

kriagt hob. Es gibt oiso doch no Leit,<br />

de se um andere kümmern. Damits ihr des<br />

oba etz olles verstehts, miassts erst <strong>den</strong><br />

Briaf lesn, der weiter hintn bei de Leserbriefe<br />

obdruckt is. Blaadlds erst hinte und<br />

nacha kemmts wieda zu mir. <strong>–</strong> So, habts<br />

glesn, wos de Erika und de Maria mir<br />

gschriebn hamm? Schee, gell? Anderne<br />

derfa mia fei aa schreibn, wenn eich wos<br />

druckt. I <strong>den</strong>k dann drüber nach und überleg<br />

ma wos. Und des mit de Bleaml stimmt<br />

fei wirklich. Kummts einfach bei mir vorbei<br />

und überzeigts eich selber. Richtig liab<br />

schaugt des aus. Und wenns me scho bsuacha<br />

duads, dann kennts aa glei in d’Kirch<br />

neischaua. Des schad eich bestimmt ned.<br />

Do is schee ruhig und ma konn se bsinna.<br />

In der heitigen Zeit duad des richtig guad.<br />

Probierts es einfach aus. De zwoa <strong>–</strong> d’Erika<br />

und d’Maria <strong>–</strong> behauptn zwar, dass i traurig<br />

schau, oba i sog eich: des deischt.<br />

Des is bloß mei unauffälliger Blick, damit<br />

i umananda schaua konn, ohne dass<br />

des jemand bsonders auffollt. Wobei des<br />

manchmoi scho so is, dass ma schier verzweifln<br />

kunnt, wenn de Leit gor net auf des<br />

hearn, wos i sog. Mit der Kirchenverwaltung<br />

und dem Pfarrgemeinderat is des so<br />

a Sach. Guade Ideen und Gedanken waarn<br />

do scho do, oba ned ollerweil setzn se de<br />

aa durch. Mei, es is holt a Kreiz wia überoll.<br />

Vor der Sitzung sans immer a Herz und<br />

a Seel und a große Familie und behauptn,<br />

dass zammarbeitn. Und während der Sitzung<br />

will se dann jeder durchsetzn, weil er<br />

moant, er wissads am Bestn. Dickschädel<br />

sans olle mitanand! Mei, manchmol, do<br />

kannt i scho dazwischnfahrn, weils gor a<br />

so kindisch san. Und do mach i koa Ausnahm.<br />

Olle sans a so. Aber i sog ja nix. Und<br />

nix werd i no sogn derfa.<br />

Euer <strong><strong>Anton</strong>ius</strong><br />

KIRCHENVERWALTUNG — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 17


Jubiläen, Jubiläen ...<br />

Nicht nur Pfarrer Heiserer und Professor<br />

Müller können in diesem Jahr<br />

jubilieren. Auch andere Pfarrangehörige<br />

tun es ihnen gleich.<br />

So durfte in der Muttertagsfeier des Frauen-<br />

und Müttervereins Frau Maria Lingl<br />

ihren 85. Geburtstag feiern. Die Ehrenvorsitzende<br />

des KFMV war 35 Jahre Vorsitzende<br />

dieses tragen<strong>den</strong> Vereins der <strong>Pfarrei</strong>. In<br />

ihrer Amtszeit konnte sie mehrere Arbeitskreise<br />

ins Leben rufen, die noch heute zum<br />

Segen der <strong>Pfarrei</strong> tätig sind.<br />

18 <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal — JUBILÄEN/MINISTRANTEN<br />

In der selben Feier wur<strong>den</strong> Frau Monika<br />

Karl für fünfzig Jahre Mitgliedschaft und<br />

Frau Brigitte Fritsch für 25 Jahre Mitgliedschaft<br />

im KFMV geehrt. Eine besondere<br />

Note verlieh Karoline Kotz der Feier mit einer<br />

Kindergruppe, die die Damen mit Vortrag<br />

und Gesang erfreuten.<br />

Ein nicht alltägliches Jubiläum konnte Frau<br />

Frieda Ederer feiern: Vierzig Jahre lang kümmert<br />

sie sich schon um <strong>den</strong> <strong>St</strong>off für die Leseratten<br />

der <strong>Pfarrei</strong> in der Pfarrbücherei <strong>St</strong>.<br />

<strong>Anton</strong>. Der derzeitigen Leiterin der Pfarrbücherei,<br />

Frau Susanne Schneider, gelang es,<br />

die Jubilarin mit einem Festakt im „Haus<br />

Wer<strong>den</strong>fels“ für ihre langjährige ehrenamtliche<br />

Tätigkeit zu überraschen. Dort erhielt<br />

Frau Ederer aus <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> von Msgr. Dr.<br />

Paul Mai die Ehrenmedaille des <strong>St</strong>. Michaelsbundes.<br />

Nun ließ sich Frieda Ederer nicht freiwillig<br />

dorthin bewegen. So nahm ihr Sohn Klaus<br />

die Mutter <strong>unter</strong> einem Vorwand („Treffen<br />

der Omas von Kommunionkindern“) mit.<br />

Selbst als Frieda Ederer auf ihre Bücherei-<br />

Kolleginnen Susanne Schneider und Inge<br />

Lutz traf, war sie immer noch ahnungslos.<br />

Erst als sie <strong>den</strong> Blumenstrauß im Arm<br />

hatte, merkte sie, dass es wohl doch kein<br />

Kommunionkinder-Oma-Treffen geben<br />

würde. Wir haben uns mit ihr gefreut und<br />

viel gelacht.<br />

Frau Ederer gilt im Namen der Leser unserer<br />

Pfarrbücherei ein herzliches Dankeschön<br />

für die jahrelange Treue!<br />

Auch Frau Schneider kann schon wieder<br />

auf ein zehnjähriges Wirken in der Pfarrbücherei<br />

<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> zurückblicken.<br />

Lia Karl / Susanne Schneider / rg<br />

Premiere: Nachtwallfahrt der Ministranten<br />

Es hat sich wieder einiges bei <strong>den</strong> Ministranten<br />

unserer <strong>Pfarrei</strong> getan. Die<br />

Leiterrunde hat zwei Sprecherinnen<br />

gewählt. Sie heißen Annemarie Salberg<br />

und Judith König.<br />

Foto: Judith König<br />

Foto: Silke Karl<br />

Außerdem waren die Minis im Zeltlager.<br />

Mit zwölf Kindern und bis zu neun Leitern<br />

zogen wir in die (fast) Wildnis, um vier Tage<br />

lang eine Piratenausbildung zu absolvieren.<br />

Alle haben sie gemeistert. Bravo, Piraten!<br />

Dunkel war es, als wir zusammen mit einer<br />

Handvoll Eltern die Wärme des Miniheims<br />

verließen und uns auf <strong>den</strong> Weg machten,<br />

das Licht zu suchen. Hintergrund war die<br />

erste <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>er Nachtwallfahrt der Ministranten.<br />

Taizé-Lieder singend wanderten<br />

wir bei Einbruch der Dunkelheit von unserer<br />

Pfarrkirche aus zum Papstkreuz und<br />

hielten dort einen kurzen Wortgottesdienst<br />

ab. Nach der Rückkehr gab es im Miniheim<br />

einem kleinen nächtlichen Imbiss. Das<br />

Ziel, einen großen Teil der Ministranten<br />

für diese Aktion zu begeistern, haben wir<br />

dieses Jahr zwar noch nicht erreicht, dafür<br />

aber die anderen Ziele: Licht zu suchen,<br />

gemeinsam <strong>unter</strong>wegs zu sein und anzukommen<br />

und vor allem die Gemeinschaft<br />

im Gottesdienst noch näher zu erleben als<br />

vielleicht so manches Mal in der allsonntäglichen<br />

Messe. Auf dass sich das nächste<br />

Mal noch mehr mit uns auf <strong>den</strong> Weg ins<br />

Dunkel machen!<br />

Infoabend für Eltern<br />

Bis zu <strong>den</strong> großen Ferien gibt es voraussichtlich<br />

am 25. Juli für alle noch einen<br />

Jugendgottesdienst mit anschließendem<br />

Elternabend. Ein Grillabend ist für <strong>den</strong> 29.<br />

Juli geplant.<br />

Die Leiterrunde<br />

Foto: Felix Jung


Schon gelesen?<br />

Reinhard Marx, Das Kapital Ein Plädoyer für <strong>den</strong> Menschen.<br />

Pattloch-Verlag München 2008, 320 S., 19,95 €.<br />

Man kann Reinhard Marx, <strong>den</strong><br />

Erzbischof von München und<br />

Freising durchaus als streitbar<br />

bezeichnen. Der Bezug auf Karl Marx und<br />

der Buchtitel sind sicherlich mit Absicht<br />

gewählt, wobei dieser ausdrücklich gewürdigt<br />

wird bezüglich seiner Weitsicht in<br />

Zusammenhang mit<br />

der Globalisierung<br />

und seiner Erkenntnis,<br />

dass Ökonomie<br />

und Freiheitsrechte<br />

nicht zwingend<br />

zusammenpassen.<br />

Geld und Moral stehen<br />

im Widerspruch<br />

zueinander.<br />

Es muss aber auch jedem klar sein, dass<br />

Reinhard Marx kein Marxist ist, sondern<br />

für die katholische Soziallehre eintritt. Immer<br />

wieder beteiligt er sich an sozialpolitischen<br />

und sozialethischen Debatten. In<br />

diesem hier vorliegen<strong>den</strong> Buch richtet er<br />

sich sowohl an die Öffentlichkeit als auch<br />

an die eigene Kirche, sich mit der sozialen<br />

Frage zu beschäftigen.<br />

Er stellt <strong>den</strong> Unterschied zwischen sozialer<br />

Die Verantwortung<br />

von Managern reicht<br />

über die Aktionärsversammlungen<br />

hinaus...<br />

Marktwirtschaft und Kapitalismus heraus.<br />

Die aktuelle Krise und die sich daraus ergeben<strong>den</strong><br />

Konsequenzen wer<strong>den</strong> in diesem<br />

Buch bereits angedeutet. Er stellt klar,<br />

es muss möglich sein, dass Menschen<br />

sich aus eigener Kraft mit ihrer Arbeit und<br />

der Anteilnahme an der Gesellschaft ihre<br />

Lebensziele erfüllen<br />

können.<br />

Marx möchte die katholische<br />

Soziallehre<br />

neu erwecken und<br />

festigen, in der der<br />

Mensch als er selbst<br />

mit allen <strong>St</strong>ärken und<br />

Schwächen im Mittelpunkt steht. Selbstverständlich<br />

ist jeder auf irgendeine Art<br />

Marktteilnehmer, aber in erster Linie ist<br />

jeder er selbst mit seinen Hoffnungen auf<br />

ein sinnvolles Leben.<br />

Marx geht vom christlichen Menschenbild<br />

aus und ist gegen die Ökonomisierung<br />

aller Lebensbereiche. Er sieht <strong>den</strong> Begriff<br />

von der unsichtbaren Hand des Marktes,<br />

<strong>den</strong> Adam Smith geprägt hat, als Metapher.<br />

Ebenso geht er auf <strong>den</strong> Begriff des<br />

Neoliberalismus ein und kommt dabei<br />

auf Alexander Rüstow zu sprechen, der<br />

der Wirtschaft eine soziale Verantwortung<br />

zuweist. Als positiv ist zu bewerten, dass<br />

Reinhard Marx nicht nur theoretisch argumentiert,<br />

sondern mit vielerlei Beispielen<br />

arbeitet. So findet sich in der Bergpredigt<br />

die Lehre der Gerechtigkeit.<br />

Marx beschreibt Armut als etwas, das je<strong>den</strong><br />

zum Beispiel durch Arbeitsplatzverlust<br />

treffen kann und nicht Kennzeichen<br />

einer Randgruppe ist. Bildung bezeichnet<br />

er gar als Grundnahrungsmittel. Er spricht<br />

auch für <strong>den</strong> verantwortungsbewussten<br />

Unternehmer und zeigt sich nicht als unversöhnlicher<br />

Kritiker des Kapitalismus. Im<br />

letzten Kapitel greift er die Probleme der<br />

chinesischen Gesellschaftsordnung auf.<br />

Die Massen von chinesischen Wanderarbeitern<br />

tragen die Last der Globalisierung.<br />

Aus christlicher Sicht hat Globalisierung<br />

mit der Würde des Menschen vor Gott zu<br />

Öffnungszeiten<br />

Mittwoch: 14.30 - 17.00 Uhr<br />

Freitag: 13.30 - 17.00 Uhr<br />

Sonntag: 10.00 - 11.30 Uhr<br />

Eine nicht alltägliche Ehrung fand<br />

beim diesjährigen Diözesankurs des<br />

<strong>St</strong>. Michaelsbundes in Wer<strong>den</strong>fels<br />

statt: Frau Frieda Ederer aus der Pfarr-<br />

Bücherei <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> wurde von Msgr.<br />

Dr. Paul Mai für 40 Jahre Ehrenamt<br />

ausgezeichnet! (siehe linke Seite)<br />

Noch eine kurze Vorschau:<br />

Am Samstag, <strong>den</strong> 24.Oktober veranstalten<br />

wir um 15 Uhr Porzellanmalen<br />

für 5- bis 8-Jährige.<br />

Im Anschluss an die Vorabendmesse<br />

gibt es eine Lesung mit Buchausstellung.<br />

Der nächste Bücherflohmarkt findet<br />

statt am 19. September während des<br />

Kinderbasars im <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>saal.<br />

Susanne Schneider<br />

Die Bücherei hat während der Sommerferien<br />

wie gewohnt geöffnet.<br />

tun und fordert die Pflicht zur Solidarität.<br />

Die Schlussfolgerung des Buches ist auf<br />

dem Einband zu fin<strong>den</strong>: "Ein Kapitalismus<br />

ohne Menschlichkeit, Solidarität und Gerechtigkeit<br />

hat keine Moral und auch keine<br />

Zukunft."<br />

Jürgen Kemmerer<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Das Buch von Erzbischof Reinhard Marx<br />

können Sie in unserer Bücherei ausleihen.<br />

BÜCHERTIPP — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 19


Der heiße Draht<br />

20 <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal — DER HEISSE DRAHT<br />

Helmut Heiserer<br />

KINDERZENTRUM ST. VINCENT<br />

( (0941) 78 74-0<br />

7 (0941) 76 03 69<br />

heiserer@vincent-regensburg.de<br />

Dr. Gereon Piller<br />

DIAKON<br />

dr.gereon.piller@kirche-bayern.de<br />

( (0941) 78 53 19 65<br />

Herbert Dirrigl<br />

MESNER UND HAUSMEISTER<br />

( (0941) 7 34 20<br />

Christoph Böhm<br />

CHORDIREKTOR<br />

( (0941) 7 64 02<br />

Boehm-Musik@t-online.de<br />

Dr. <strong>Anton</strong> Hierl<br />

PFARRER<br />

( (0941) 29 96 34<br />

ahierl@sankt-anton-regensburg.de<br />

Monika Schart<br />

PASTORALREFERENTIN<br />

( (0941) 78 53 19 62<br />

monika-schart@bistum-regensburg.de<br />

Veronika Radtke<br />

PFARRSEKRETARIAT<br />

( (0941) 7 34 20<br />

7 (0941) 7 04 09 57<br />

st-anton.regensburg@bistum-regensburg.de<br />

Montag - Freitag 08.30 - 11.30 Uhr<br />

Mo, Mi, Do 15.00 - 17.00 Uhr<br />

Regina Huber<br />

KINDERGARTEN<br />

( (0941) 7 65 41<br />

7 (0941) 7 05 50 28<br />

info@kiga-st-anton-regensburg.de<br />

Helmut Schreib<br />

KIRCHENPFLEGER<br />

( (0941) 7 34 20<br />

7 (0941) 7 04 09 57<br />

kirchenpfleger-st.anton@kirche-bayern.de<br />

Markus Birner<br />

VORSITZENDER DES PFARRGEMEINDERATS<br />

markusbirner@freenet.de<br />

CARITAS-SOZIALSTATION<br />

( (0941) 79 80 81


Leserecho<br />

Ihre Meinung ist gefragt<br />

Liaber <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>,<br />

du schreibst uns ollerweil so nette Gschichterln,<br />

vielen Dank dafür. Heit wolln wir dir<br />

aa amol wos sogn. Du<br />

stehst bei jedn Wetta Jahr<br />

und Tog vor unsera schena<br />

Kirch und schaugst zua<br />

wia d’Leit in Kirch einegenga.<br />

Wir schaun di aa o und<br />

seng wia traurig du mit<br />

dem Jesuskindl von deim<br />

Postamentl obaschaugst.<br />

Wir ham uns überlegt,<br />

warum des a so sei kannt.<br />

Etzt samma drafkemma,<br />

du willst bestimmt wieder<br />

a paar schöne Bleaml zu<br />

deine Füass. Wir hamm des<br />

net länger mit oschaun kenna<br />

und hamm dir a bunte<br />

Blumenschaln higschtellt.<br />

Grüß Gott!<br />

Mit Interesse las ich im Pfarrbrief „Ostern<br />

2009“ <strong>den</strong> Beitrag über die Neugestaltung<br />

des Pfarrzentrums und die damit einhergehende<br />

Veränderung des Pfarrgartens an<br />

der Hermann-Geib-<strong>St</strong>raße.<br />

Der Neubau des Pfarrzentrums leuchtet<br />

ein. Ich persönlich fände es aber schade,<br />

wenn der wunderschön blühende Pfarrgarten<br />

ein Opfer der Planierraupen wer<strong>den</strong><br />

Hoffentlich bist etz zufrie<strong>den</strong>. Wir wern<br />

des ganze Jahr über afpassn, dass ollerweil<br />

wos duadsteht. Dafür<br />

kanntest, liaber <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>,<br />

no besser wiasd des etza<br />

scho duast, af unser Pfarrkirch<br />

und ihre Leit afpassn.<br />

Vor Allem, dass de Leit in<br />

der Kirchenverwaltung und<br />

im Pfarrgemeinderat guade<br />

Ideen und Gedanken hamm<br />

und alles richtig macha<br />

bei dera Neibauerei. Dann<br />

derfst scho af deim Platzerl<br />

steh bleim und dir des<br />

Gschpieletl um <strong>den</strong> Kirchplatz<br />

herum no recht lang<br />

oschaugn.<br />

Deine Erika und Maria<br />

Redaktionsschluss für die<br />

nächste Ausgabe ist am<br />

Freitag, 13. November 2009<br />

würde, Bäume und <strong>St</strong>räucher vernichtet<br />

wür<strong>den</strong>!<br />

Der Pfarrgarten an der Bushaltestelle „<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>kirche“<br />

ist ein blühendes Paradies,<br />

es wäre ewig schade, wenn man dies zerstören<br />

würde.<br />

Für die Internetseite www.regensburgerbusse.de<br />

fotografierte ich auch an der<br />

„heimischen“ Bushaltestelle<br />

„<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>kirche.“ Der Pfarrgarten<br />

bildet einen wunderschönen<br />

Hintergrund, wie<br />

man ihn wohl kein zweites<br />

Mal in Regensburg findet.<br />

Vielleicht kann das Bild dazu<br />

erm<strong>unter</strong>n, <strong>den</strong> schönen<br />

Pfarrgarten soweit als möglich<br />

in seinem jetzigen Zustand<br />

zu erhalten!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Berthold Isaak, Regensburg<br />

Foto: Kurt Birner<br />

Die Redaktion<br />

Reinhard Gleißner<br />

Redaktionsmitglied<br />

reinhard.gleissner@<br />

sankt-anton-regensburg.de<br />

Johanna Härtl<br />

Redaktionsmitglied<br />

( (0941) 44 83 45<br />

johanna.haertl@<br />

sankt-anton-regensburg.de<br />

Felix Jung<br />

Redaktionsmitglied<br />

( (0941) 7 50 11 28<br />

felix.jung@<br />

sankt-anton-regensburg.de<br />

Jürgen Kemmerer<br />

Redaktionsmitglied<br />

( (0941) 44 83 45<br />

juergen.kemmerer@<br />

sankt-anton-regensburg.de<br />

LESERBRIEFE — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 21


Frauentag bis Christkönig<br />

Firmung: 32 von 60<br />

Am 9. Juli spendete Bischof Gerhard<br />

Ludwig in unserer Pfarrkirche 60 Kindern<br />

aus dem <strong>St</strong>adtosten das Sakrament<br />

der Firmung. Davon waren mehr<br />

als die Hälfte aus unserer <strong>Pfarrei</strong>.<br />

Vereine feiern<br />

20. Juli, ab 16.00 Uhr: Sommerfest<br />

von KFMV und Seniorentreff<br />

28. Juli, ab 19.00 Uhr: Biergartenbesuch<br />

des Frauenkreises im Kneitinger<br />

Keller am Galgenberg<br />

Gottesdienste in der<br />

Pfarrkirche<br />

Sonntag:<br />

9.00 Uhr, 10.30 Uhr, 19.00 Uhr<br />

Montag, Dienstag, Mittwoch<br />

und Freitag:<br />

8.00 Uhr<br />

Donnerstag:<br />

8.00 Uhr, 18.00 Uhr<br />

anschließend: Eucharistische<br />

Anbetung bis 19.30 Uhr<br />

Samstag:<br />

19.00 Uhr<br />

Gottesdienste in der Kapelle<br />

des Josefs-Krankenhauses<br />

Sonntag: 9 Uhr<br />

Wochentags außer Dienstag<br />

um 18.30 Uhr<br />

22 <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal — TERMINE<br />

MARIÄ HIMMELFAHRT<br />

15.08.2009, 10.00 Uhr Festgottesdienst<br />

Kräuterweihe bei allen Gottesdiensten<br />

FUSSWALLFAHRT<br />

20.09.2009, 11.00 Uhr<br />

Das „Apostolische Glaubensbekenntnis“<br />

Zu diesem Basisdokument unseres Glaubens findet allmonatlich <strong>unter</strong> dem Generalthema<br />

„Glaube und Kirche“ um 19.30 Uhr ein Gesprächsabend im „Kleinen Saal“ des <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>hauses<br />

statt. Die Termine bis Dezember:<br />

Di. 22.09.2009 Die Kirche <strong>–</strong> Sakrament des Heiles<br />

Di. 27.10.2009 Die christliche Taufe<br />

Sonntagsordnung in der Pfarrkirche<br />

Festgottesdienst<br />

Maria Schnee — Aufhausen<br />

ERNTEDANK<br />

04.10.2009, 10.30 Uhr Familiengottesdienst mit dem Kindergarten<br />

Eucharistiefeier auch um 9.00 Uhr<br />

KIRCHWEIHTANZ<br />

16.10.2009, 20.00 Uhr Großer Saal des <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>hauses<br />

KIRCHWEIH<br />

18.10.2009, 9.00 Uhr<br />

10.30 Uhr<br />

ALLERHEILIGEN<br />

01.11.2009, 10.00 Uhr<br />

14.00 Uhr<br />

Festgottesdienst mit Chor<br />

Kindergottesdienst<br />

Festgottesdienst mit Chor<br />

Gräbersegnung auf dem Unteren Kath. Friedhof<br />

ALLERSEELEN<br />

02.11.2009, 19.00 Uhr Requiem mit Chor<br />

für die Verstorbenen des vergangenen Jahres<br />

CHRISTKÖNIG<br />

22.11.2009, 10.30 Uhr Familiengottesdienst<br />

mit Aufnahme der neuen Ministranten<br />

Eucharistiefeier auch um 9.00 Uhr<br />

Hinweis zur Beilage<br />

Beachten Sie bitte die Zeitumstellung aller Abendgottesdienste<br />

ab 31. Oktober auf 18.00 Uhr!<br />

Dieser Ausgabe liegt eine Spen<strong>den</strong>tüte für das Kirchgeld bei. Dazu der Pfarrer:<br />

„Manche müssen je<strong>den</strong> Euro mehrmals umdrehen. Dennoch bitte ich Sie alle für die<br />

Gemeinde zu spen<strong>den</strong>. Geben Sie, was Sie verantworten können. Die sich finanziell<br />

etwas leichter tun, bitte ich um eine großzügige Gabe.“ Abgabe im Pfarrbüro oder in<br />

der Kollekte. Überweisung möglich.<br />

Di. 17.11.2009 Das Bußsakrament: Von der einmaligen<br />

Exkommunikationsbuße zur wiederholbaren Absolutionsbuße<br />

Di. 15.12.2009 Was sagt das Neue Testament zum Herrenmahl?


Patrozinium 2009<br />

für eine lebendige Gemeinde<br />

Der Andrang war groß am Grill nach dem Festgottesdienst.<br />

Auch Käseliebhaber, wie Diakon Dr. Gereon Piller, kamen auf<br />

ihre Kosten. Man hatte die Qual der Wahl am Kuchenbüfett,<br />

das die Damen der DJK koordinierten. Von überall her wur<strong>den</strong><br />

Torten geliefert. Unter der Ägide von Hermann Prasnowski hatten<br />

die fleißigen Helfer, dar<strong>unter</strong> Kinderchoreltern, alles im<br />

Griff. Ein großer Pluspunkt: Viele Gruppen trugen zum Gelingen<br />

bei. Die Ministranten verkauften Lose <strong>–</strong> ein Renner. Einige<br />

Gewinner bekamen eine Kirchturm-Führung. Die Pfarrbücherei<br />

hatte einen Flohmarkt organisiert. Für das neue Pfarrzentrum<br />

versuchte Frau Roberts, neben dem Spen<strong>den</strong>turm sitzend,<br />

handgemachte Kleinpuppen <strong>unter</strong>s Volk zu bringen.<br />

Die Theatergruppe hatte Kostüme, Hüte und Perücken aus ihrem<br />

Fundus geholt. So konnte man sich in <strong>den</strong> verrücktesten Masken<br />

fotografieren lassen <strong>–</strong> wie etwa Chordirektor Christoph Böhm,<br />

dem man ein Mönchsgewand überstreifte. Der Kindergarten feierte<br />

eine gelungene Premiere. Draußen im Garten schminkten die<br />

Kindergärtnerinnen geduldig die jungen Gäste. Wer wollte, konnte<br />

bei <strong>den</strong> Pfadfindern seinen Tastsinn prüfen. Die Mutter-Kind-<br />

Gruppe hielt Bastelideen parat. Frau Schneider gab Märchen zum<br />

Besten. Natürlich waren der geschätzte Frauen- und Mütterverein<br />

und die Kolpingfamilie zugegen. Ohne sie wäre so ein Fest unvorstellbar.<br />

Herr Kaiser vom Bauverein ließ sich vom kurzzeitigen Regen<br />

nicht vertreiben und blieb beschirmt draußen sitzen. Drinnen<br />

boten die Pilsener deftige Blasmusik und Folklore. Die Bigband der <strong>Pfarrei</strong><br />

jazzte. Am Vorabend hatte der Chor von Christoph Böhm zahlreiche<br />

Zuhörer mit „Mendelssohn“ in die Pfarrkirche gelockt und sonntags mit<br />

der Nelson-Messe ein musikalisches Schmankerl geboten. Auch die Predigt<br />

des <strong>St</strong>adtpfarrers sorgte für Gesprächsstoff. So soll ein Patrozinium<br />

sein, nicht wahr?<br />

Fotos: Felix Jung (8), Jürgen Kemmerer (3)<br />

PFARRFEST — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 23

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