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Dezember 2011 - Architektenkammer des Saarlandes

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DAB regional | 12/11<br />

1. <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>, 43. Jahrgang<br />

Offizielles Organ der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, der <strong>Architektenkammer</strong> Rheinland-Pfalz und der<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong> | Körperschaften <strong>des</strong> öffentlichen Rechts<br />

Hessen<br />

3 Der Tag der Architektur ist eine erfolgreiche<br />

Aktion! Machen Sie mit!<br />

4 Jetzt schon dran denken:<br />

Tag der Architektur 2012<br />

4 Geschäftsbericht <strong>des</strong> Versorgungswerks<br />

4 Höhere Rentenansprüche durch<br />

Aufstockung<br />

5 Kommunaler Umgang mit dem gartenkulturellen<br />

Erbe<br />

6 „Ungeliebte Moderne?“, die sechste<br />

8 Parkhaus mit Gestaltungsspielräumen<br />

10 Neubau <strong>des</strong> Parkhauses am Bahnhof<br />

in Bad Soden am Taunus<br />

11 Green, greener, am greensten<br />

12 Braver Architekt, wilder Maler<br />

14 Seminarkalender<br />

16 Fortbildungen<br />

Impressum<br />

Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen<br />

Bierstadter Straße 2, 65189 Wiesbaden<br />

Telefon (06 11) 17 38-0<br />

Verantwortlich: Christof Bodenbach, Wiesbaden (bo)<br />

Rheinland-Pfalz<br />

17 Wahl der VIII. Vertreterversammlung<br />

18 VIII. Vertreter versammlung:<br />

Die gewählten Mitglieder<br />

20 Fünf Jahre Engagement<br />

21 architektouren<br />

22 Klartext: Mitbewerber?<br />

22 Mehr Kommunikation<br />

24 Baukultur ... zum Zweiten<br />

25 Ministerin Lemke führt gemeinsame<br />

Aktivitäten fort<br />

25 Viele Vorteile auch führ Führungskräfte<br />

26 Wechsel an LTH-Spitze<br />

26 VHS Neustadt ausgezeichnet<br />

26 Mit Sachverstand<br />

27 Sparkassen Denkmalpreis ausgelobt<br />

27 Holzbaukongress in Trier<br />

28 BUGA-Würfel an Kita verlost<br />

28 Holzbaupreis RLP<br />

28 Werkvorträge aus Wien: FH Trier<br />

28 Furnitecture<br />

29 Fortbildungen<br />

30 Mitgliedernachrichten<br />

<strong>Architektenkammer</strong> Rheinland-Pfalz<br />

Hindenburgplatz 2–6, 55118 Mainz<br />

Telefon (0 61 31) 99 60-0<br />

Verantwortlich: Dr. Elena Wiezorek,<br />

Mainz; Annette Müller, Mainz<br />

Saarland<br />

31 Stellungnahme der AKS zum SDSchG<br />

31 Führes eines Bautagebuches<br />

32 Intelligentes Wohnen<br />

32 Mitgliederversammlung <strong>2011</strong> und Wahlen<br />

33 Besuch <strong>des</strong> Steinskulpturenmuseums<br />

von Tadao Ando<br />

34 Auszeichnung beim Deutschen Architekturpreis<br />

<strong>2011</strong><br />

34 Online-Normenportal – Zusatzmodul<br />

„VOB“<br />

35 Anerkennung beim Brillux Fassadenpreis<br />

35 Energiesparende Konstruktionsdetails<br />

36 Kammergeschäftsstelle<br />

36 Kirche von Ronchamp – einmal anders<br />

36 Fortbildungen<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong><br />

Neumarkt 11, 66117 Saarbrücken<br />

Telefon (06 81) 95 44 10<br />

Verantwortlich:<br />

Rainer Christ, Saarbrücken<br />

Das Blatt wird allen gesetzlich erfassten Architekten aller Fachrichtungen in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland aufgrund ihrer Eintragung seitens der Herausgeber zugestellt.<br />

Verlag, Vertrieb, Anzeigen: corps. Corporate Publishing Services GmbH, siehe Impressum<br />

DABregional | 12/11 1


Stellungnahme der AKS zum SDSchG<br />

u Das Saarländische Denkmalschutzgesetz<br />

(SDSchG) von 2004 wird zurzeit novelliert. Bei<br />

der im September durchgeführten Anhörung<br />

vor dem Landtagsausschuss hat die AKS ausführlich<br />

Stellung bezogen.<br />

Die AKS kritisierte insbesondere, dass den<br />

saarländischen Architekten das Recht zur Mitarbeit<br />

im Lan<strong>des</strong>denkmalrat verwehrt werden<br />

soll. Der Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung<br />

sieht nämlich kein Vorschlagsrecht der AKS<br />

für ein Mitglied im Lan<strong>des</strong>denkmalrat vor.<br />

Dies ist absolut unverständlich vor dem Hintergrund,<br />

dass alle anderen Institutionen, die<br />

bislang schon im Lan<strong>des</strong>denkmalrat mitarbeiten,<br />

dies auch künftig tun sollen; es sind<br />

sogar zusätzliche Vorschlagsrechte hinzugekommen.<br />

Einzig und allein die <strong>Architektenkammer</strong><br />

soll laut dem Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung<br />

herausfallen!<br />

„Wir bitten den saarländischen Gesetzgeber,<br />

dem Gesetzentwurf der saarländischen<br />

Lan<strong>des</strong>regierung an dieser Stelle nicht zu folgen,<br />

sondern diesen dahingehend zu ändern,<br />

dass die AKS auch künftig mit einem Mitglied<br />

im Lan<strong>des</strong>denkmalrat vertreten ist und damit<br />

ihre vornehmste gesetzliche Aufgabe erfüllen<br />

kann, die Baukultur, die Baukunst und das Bauwesen<br />

zu fördern“, lautete der eindringliche<br />

Appell sowohl in der schriftlichen Stellungnahme<br />

wie auch in der mündlichen Anhörung.<br />

Das vorgesehene neue Mitwirkungsrecht<br />

für die Stiftung Baukultur — Saar wurde ausdrücklich<br />

begrüßt. Die Stiftung ist eine eigene<br />

Rechtspersönlichkeit, die aber nicht die Mitarbeit<br />

der AKS im Lan<strong>des</strong>denkmalrat ersetzen<br />

kann.<br />

Auch die Stellung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>denkmalrates<br />

wurde kritisiert. „Dieser hat zwar “lediglich”<br />

die Aufgabe, die Lan<strong>des</strong>denkmalbehörde zu<br />

beraten. Aber wir stellen uns die Frage, welche<br />

Auswirkungen es hat, wenn die Behörde die<br />

Ratschläge <strong>des</strong> Rates nicht berücksichtigt.“<br />

Als einen Schritt in die richtige Richtung<br />

bewertete die Kammer die Verpflichtung, dass<br />

z. B. die Eintragung von Baudenkmälern zwischen<br />

Behörde und Rat erörtert werden müsse.<br />

„Wir halten es aber für unerlässlich, dass<br />

das Ergebnis dieser Erörterung auch dokumentiert<br />

und öffentlich gemacht wird. Es würde<br />

genügen, die in § 6 <strong>des</strong> Gesetzentwurfes aufgeführten<br />

Min<strong>des</strong>tangaben für die Denkmalliste<br />

um das Erörterungsergebnis zu ergänzen.<br />

Damit wäre aus unserer Sicht auch eine sinnvolle<br />

Veröffentlichungsstelle gefunden.“<br />

Weiterhin wies die AKS auf einige im Denkmalschutzgesetz<br />

unbestimmte Rechtsbegriffe<br />

hin (z. B. „Epoche“/ „überwiegend private Interessen“/<br />

„ernsthafte Bemühungen“/ „zumutbarer<br />

Preis“); diese sollten zumin<strong>des</strong>t durch<br />

entsprechende Ausführungen in der Gesetzes­<br />

Führen eines Bautagebuches<br />

Urteil <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>gerichtshofes vom 28.07.<strong>2011</strong> — Az. VII ZR 65/10 — BauR 11, S. 1677<br />

u Mit dem oben genannten Urteil hat der Bun<strong>des</strong>gerichtshof ausdrücklich<br />

entschieden, dass das Führen eines Bautagebuches zu den Grundleistungen<br />

von Leistungsphase 8 (Objektüberwachung) gehört (früher<br />

§ 15 Abs. 2 HOAI, jetzt Anl. 11 zu § 33 HOAI).<br />

Wird ein Bautagebuch nicht geführt, ist das Architektenwerk mangelhaft.<br />

Das Architektenhonorar kann unter den Voraussetzungen <strong>des</strong> § 634<br />

BGB gemindert werden. Eine Fristsetzung mit Ablehnungsandrohung ist<br />

begründung konkretisiert werden, damit Rechtssicherheit<br />

gegeben sei und die Akzeptanz <strong>des</strong><br />

Gesetzes gesteigert werde.<br />

Die Verschärfung der Bestimmungen bezüglich<br />

der vollständigen oder teilweisen Kostenbeteiligung<br />

bei Ausgrabungen, konservatorischen<br />

Sicherungen... wurde ebenfalls als<br />

nicht angebracht kritisiert. Denkmalschutz<br />

liege eigentlich immer im öffentlichen Interesse;<br />

schon von daher seien die Kosten für<br />

Ausgrabungen etc. mit öffentlichen Mitteln<br />

zu finanzieren. Die im Gesetzentwurf definierte<br />

Zumutbarkeitsgrenze von 5 % der Gesamtkosten<br />

der Maßnahme oder <strong>des</strong> Vorhabens<br />

ist nach Ansicht der AKS willkürlich. Es<br />

fehlt darüber hinaus eine Begrenzung <strong>des</strong> Erstattungsbetrages<br />

auf die tatsächlichen Ausgrabungskosten<br />

bzw. eine Höchstsumme.<br />

„Unsere Anregung ist, auf die Kostenerstattung<br />

gänzlich zu verzichten.“<br />

Sollte es bei einer Kostenerstattung bleiben,<br />

hält die AKS die derzeitige Regelung trotz<br />

der bekannten rechtlichen Problematik für besser<br />

als die neue, im Gesetzentwurf enthaltene<br />

Regelung.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass zumin<strong>des</strong>t einige<br />

der Kritikpunkte Berücksichtigung in der Gesetzesnovelle<br />

finden.<br />

Sobald die Novelle verabschiedet ist, wird<br />

die AKS zeitnah darüber informieren. t NO<br />

nicht erforderlich, da das Bautagebuch nach Auffassung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>gerichtshofes<br />

nachträglich nicht mehr zuverlässig erstellt werden kann. Allgemein<br />

wird das Führen eines Bautagebuches mit 0,5 ­ 0,75 % <strong>des</strong> Honorars<br />

der Leistungsphase 8 angenommen — vgl. Locher­Koeble­Frik, Kommentar<br />

zur HOAI, 10. Aufl., Anh. 4/1, S. 1163.<br />

Rechtsanwalt Herbert Beigel, Saarbrücken<br />

DABregional | 12/11 31


Saarland<br />

Smart Home<br />

Intelligentes Wohnen<br />

u Energiesparen in den eigenen vier Wänden ist ein Muss. Dies nicht<br />

nur wegen der gesetzlichen Vorschriften mit verschärften Energieeinsparverordnungen,<br />

sondern auch, weil sich jede eingesparte Kilowattstunde<br />

Strom und Wärme im Portemonnaie bemerkbar macht und darüber hinaus<br />

der Umwelt nützt. Die Nutzeranforderungen sind dementsprechend<br />

gestiegen.<br />

Die Heizung regeln, ohne zu Hause zu sein, mit einem Tastendruck alle<br />

Lichter beim Verlassen <strong>des</strong> Hauses ausschalten oder von unterwegs prüfen,<br />

ob das Bügeleisen noch an und die Herdplatte wirklich aus ist oder<br />

die Fenster verschlossen sind? Dieser Komfort wird immer mehr nachgefragt,<br />

und die moderne Haustechnik macht‘s möglich: Nicht benötigte<br />

elektrische Geräte lassen sich zentral per Knopfdruck ausschalten. Beim<br />

Verlassen <strong>des</strong> Hauses werden beispielsweise Kochplatten, Kaffeemaschine<br />

oder Bügeleisen automatisch abgeschaltet. Auf Wunsch können die<br />

Rollläden im ganzen Haus geschlossen werden. Heizung und Klima sind<br />

automatisch geregelt; Sensoren messen, ob ein Fenster geöffnet ist und<br />

senken in diesem Fall die Heizung ab. Die Technik unterstützt in Sachen<br />

Energieeffizienz und regelt den Energieverbrauch nach dem tatsächlichen<br />

Bedarf der Bewohner.<br />

32 DABregional | 12/11<br />

Mitgliederversammlung <strong>2011</strong> und Wahlen<br />

u 154 Kammermitglieder sind zur Mitgliederversammlung am 18.11.<strong>2011</strong><br />

in der Handwerkskammer <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong> erschienen. In den Vorstand<br />

wurden nachfolgend aufgeführte Kammermitglieder gewählt:<br />

u Herbert Kiefer (Fachrichtung Hochbau, freischaffend)<br />

u Willi Latz (Fachrichtung Hochbau, freischaffend)<br />

u Prof. Heiko Lukas (Fachrichtung Hochbau, freischaffend)<br />

u Beatrice Ferber (Fachrichtung Hochbau, beamtet/angestellt)<br />

u Michael Schmidt (Fachrichtung Hochbau, beamtet/angestellt)<br />

u Susanne Matheis (Fachrichtung Innenarchitektur, freischaffend)<br />

Auch Orientierungslichter lassen sich über die moderne Haustechnik<br />

steuern, z. B. wenn man im Dunkeln nach Hause kommt oder nachts<br />

das Bett verlässt. Ein Panikschalter sorgt bei einem Einbruchversuch<br />

für helles Licht im und um das Haus.<br />

Die Vorteile der Hausautomatisierung liegen auf der Hand und erleichtern<br />

auch älteren Menschen, länger selbständig in ihrer gewohnten<br />

Umgebung zu bleiben.<br />

Basis für diesen Wohnkomfort ist eine geeignete elektrotechnische Infrastruktur.<br />

Dazu gehören die Leitungen <strong>des</strong> Stromnetzes und die Datenleitungen<br />

für die Gebäu<strong>des</strong>teuerung sowie die Multimedia- und Kommunikationstechnik.<br />

Bei Neu- und Umbau sollten Leerrohre gleich mitverlegt<br />

werden. Das erspart größere Arbeiten, wenn die Entscheidung für mehr<br />

Komfort zu einem späteren Zeitpunkt fällt.<br />

Der Vernetzung von Haushaltsgeräten, Heizsystemen, Unterhaltungselektronik<br />

und Beleuchtung sind keine Grenzen gesetzt. Sie lassen sich<br />

miteinander verbinden, einfach bedienen und schaffen so neue Freiräume<br />

und Mehrwert für den Hausbewohner. Architekten sollten die vielfältigen<br />

technischen Möglichkeiten von Anfang an in ihre Planungen einbeziehen<br />

und mit ihren Bauherren abstimmen.<br />

Quelle: VSE NET, Armin Neidhardt<br />

u Ingo Nienas (Fachrichtung Landschaftsarchitektur, freischaffend)<br />

u Thomas Hepp (Fachrichtung Stadtplanung, freischaffend)<br />

Zum Präsidenten wurde gewählt: Prof. Heiko Lukas<br />

Zum Vizepräsidenten wurde gewählt: Willi Latz<br />

Das Protokoll über die Mitgliederversammlung inklusive der Wahlergebnisse<br />

wird wegen <strong>des</strong> Redaktionsschlusses in der Januar-Ausgabe 2012<br />

<strong>des</strong> Deutschen Architektenblattes veröffentlicht.


Besuch <strong>des</strong> Steinskulpturenmuseums von Tadao Ando<br />

u Ein voller Erfolg war die Studienfahrt zum Steinskultpurenmuseum<br />

in Bad Münster am Stein-Ebernburg, an der 20 Interessierte teilgenommen<br />

haben.<br />

Hintergrund: Mit großem Einsatz war es dem international tätigen<br />

Bildhauerehepaar Kubach-Wilmsen gelungen, Tadao Ando für den Entwurf<br />

ihres Museums-Projektes zu gewinnen. Die Verwirklichung <strong>des</strong><br />

Projektes dauerte 15 Jahre. Nach einem ersten Entwurf Andos, der aus<br />

Kostengründen nicht realisiert werden konnte, geriet das Projekt zunächst<br />

ins Stocken. 2007 verstarb der Bauherr Wolfgang Kubach; seine<br />

Frau Anna Kubach-Wilmsen übernahm die Leitung <strong>des</strong> Bauprojektes,<br />

und das Projekt konnte — nach einem zweiten Entwurf Andos — im Sommer<br />

2010 fertiggestellt werden.<br />

Den Entwurf prägte die Idee, eine historische, regionaltypische Fachwerkscheune<br />

auf einem Sockel (= Zwischengeschoss) aus Sichtbeton<br />

wiederaufzubauen und als Ausstellungsraum zu nutzen. Die Scheune<br />

wurde in ihrer ursprünglichen Bauweise wieder aufgebaut, mit Lehmwänden,<br />

Holzfachwerk und Schieferdach. Mehrere Fenster und die verglasten<br />

Fachwerkgiebel haben einen lichtdurchfluteten Ausstellungsraum<br />

geschaffen, der harmonisch in die Landschaft eingebettet ist.<br />

Dem Gebäude sind zwei Museumshöfe vorgelagert, die mittels freistehender,<br />

hochwertiger Sichtbetonmauern geschaffen wurden. Die darin<br />

enthaltenen Maueröffnungen stellen Verbindungen und Blickachsen zur<br />

umgebenden Natur und den Skulpturen <strong>des</strong> Bildhauerehepaares her.<br />

Das Steinskulpturenmuseum ist — neben dem Vitra-Konferenzpavillon<br />

(1993) in Weil am Rhein und dem Museumsbau der Langen Foundation<br />

(2004) auf der ehemaligen NATO-Raketenstation in Hombroich<br />

(nahe Neuss) — das dritte deutsche Projekt <strong>des</strong> japanischen Stararchitekten<br />

und Pritzker-Preisträgers.<br />

Projektleiter Dipl.-Ing. Jürgen Rothenberger, mit allen Details vertraut,<br />

ermöglichte bei der mehr als 2-stündigen Führung auch einen<br />

Blitzbesuch bei Anna Kubach-Wilmsen, die in unmittelbarer Nähe <strong>des</strong><br />

Museums arbeitet und lebt und den Architekten spontan Einblicke in<br />

ihre Arbeit gewährte.<br />

Bei der ausführlichen und unterhaltsamen Führung reichten die Informationen<br />

von der Entstehung <strong>des</strong> Projektes über die Zusammenarbeit mit<br />

Tadao Ando und seinem deutschen Partnerbüro bis hin zu den Details der<br />

Bauausführung wie z. B. der für Ando typischen Sichtbetonqualität. Und<br />

die Begeisterung <strong>des</strong> Projektleiters ging auf die Teilnehmer über.<br />

Ando hat aus der Verbindung von alt und neu — und im Zusammenhang<br />

mit dem Skulpturenpark und der reizvollen Umgebung — eine spannungsreiche<br />

Einheit geschaffen.<br />

Einen geselligen Abschluss bildete die Weinprobe bei einem nahegelegenen<br />

Weingut. Das herrliche Herbstwetter trug mit zum Gelingen<br />

der Exkursion bei.<br />

Internet: www.fondation-kubach-wilmsen.de<br />

Saarland<br />

t NO Fo+os: Cornelia Noll<br />

DABregional | 12/11 33


Saarland<br />

Auszeichnung beim Deutschen Architekturpreis <strong>2011</strong><br />

u Der Deutsche Architekturpreis wurde <strong>2011</strong> erstmals vom Bun<strong>des</strong>bauministerium,<br />

gemeinsam mit der Bun<strong>des</strong>architektenkammer vergeben.<br />

Die feierliche Preisverleihung durch Bun<strong>des</strong>bauminister Dr. Peter<br />

Ramsauer war am 13. Oktober in Dresden — im Vorfeld <strong>des</strong> Deutschen<br />

Architektentages. Zur Erinnerung: Den mit 30.000 Euro dotierten Preis<br />

hat David Chipperfield Architects (in Zusammenarbeit mit Julian Harrap)<br />

für das Projekt „Wiederaufbau Neues Museum“ in Berlin erhalten.<br />

Erfolgreich bei dem renommierten und größten deutschen Architekturpreis<br />

war auch das Saarbrücker Architekturbüro Wandel Hoefer Lorch<br />

+ Hirsch: Für ihr Objekt „Jüdisches Zentrum in München“ wurde eine<br />

Auszeichnung verliehen.<br />

In der Jurybegründung heißt es (Auszug): „... es ist ein Glücksfall, dass<br />

nicht nur das Wettbewerbsergebnis verwirklicht, sondern der gewonnene<br />

städtische Raum insgesamt neu gestaltet und ein Ort gestiftet wurde.<br />

Auf den Spuren langer Stadtgeschichte bildet die Synagoge den Blickfang.<br />

In vorgegebener West-Ost-Richtung formt sie mit Museum und Ge-<br />

34 DABregional | 12/11<br />

Museum /Gemeindezentrum Synagoge / Museum Ohel Jakob Synagoge<br />

nagoge Foyer Museum Museumstreppe Synagoge<br />

Architekten Wandel Hoefer Lorch + Hirsch<br />

e<br />

FOTOS ROLAND HALBE / WHL<br />

meindehaus einen kleinen Platz, <strong>des</strong>sen alter und neuer Namenspatron<br />

Jakob Juden und Christen verbindet. Es ist eine Freude, diese Nutzungen<br />

mit ihren neu gebildeten, öffentlichen Räumen und der umgebenden Altbebauung<br />

mit Stadtmuseum und St. Jakob-Kirche in einem urbanen Kontext<br />

zu erleben... Mit ihrem schroffen, felsartigen Travertin-Sockel erinnert<br />

die Synagoge an den zerstörten Jerusalem-Tempel; und mit dem darüber<br />

aufragenden Kubus aus einem stählernen Davidsternmuster wird<br />

das Zeitheiligtum aus der vierzigjährigen Wüstenwanderung der Israeliten<br />

ins Gedächtnis gerufen... In einer Zeit, die sich zu oft in neu gebaute Geschichte<br />

flüchtet, bildet das Jüdische Zentrum ein räumliches, bauliches<br />

und inhaltliches Integral mit der historischen Umgebung und vermittelt<br />

heute und in der Zukunft Architektur unserer Zeit.“ (Sigurd Trommer)<br />

Weitere Infos: www.bmvbs.de/DE/BauenUndWohnen/BautenUnd-<br />

Baukultur/DeutscherArchitekturpreis<strong>2011</strong>/deutscher-architekturpreis-<strong>2011</strong>_node<br />

t NO<br />

Online-Normenportal — Zusatzmodul „VOB“<br />

u Zwischen dem Beuth-Verlag und der AKS wurde eine Zusatzvereinbarung<br />

zur Rahmenvereinbarung über das Online-Normenportal „Architektur“<br />

abgeschlossen. Diese betrifft die Ergänzung <strong>des</strong> bestehenden<br />

Online-Normenportals um ein kostenpflichtiges, zusätzliches Modul<br />

„VOB“. Enthalten sind die Normen der jeweils aktuellen VOB und die<br />

zurückgezogenen Normen der jeweils vorherigen VOB.<br />

Jeder berechtigte Nutzer kann das Zusatzmodul „VOB“ hinzubuchen.<br />

Ohne ein gleichzeitiges Abonnement <strong>des</strong> Normenportals „Architektur“<br />

ist die Buchung <strong>des</strong> Zusatzmoduls „VOB“ nicht möglich. Der Preis für<br />

die Jahresnutzung <strong>des</strong> Zusatzmoduls an einem Einzelplatz beträgt 28,--<br />

Euro zzgl.MwSt. Bei unterjährigem Beginn entstehen anteilige Kosten.<br />

Für Rückfragen steht die AKS-Geschäftsstelle gerne zur Verfügung<br />

(Tel. 06 81 - 95 44 10).


Foto: Josef Bonenberger<br />

Preisverleihung in Münster mit dem Geschäftsführer der Brillux Gruppe, Michael<br />

Thompson, und dem Juryvorsitzenden, Prof. Jürgen Braun<br />

Saarland<br />

Anerkennung beim Brillux<br />

Fassadenpreis<br />

u Architektin Bettina Berwanger aus St. Wendel hat beim Deutschen<br />

Fassadenpreis <strong>2011</strong> der Fa. Brillux für ihr Projekt Neubau Pfarrheim in<br />

Dillingen-Pachten in der Kategorie „Öffentliche Gebäude“ eine Anerkennung<br />

erhalten.<br />

In der Jurybegründung heißt es: „Der Neubau <strong>des</strong> Pfarrheims St.Maximin<br />

in Dillingen-Pachten ist Teil einer räumlichen Neufassung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>,<br />

um eine städtebauliche Einheit zwischen den bestehenden Gebäuden<br />

Kirche Maximin — Pfarrheim — Kindergarten und dem neuen Pfarrheim<br />

zu erzeugen. Mit klarer Positionierung erhielt das „neue“ Pfarrheim<br />

eine funktionale städtebauliche Einordnung; und mit schönen<br />

Gliederungen <strong>des</strong> Baukörpers und spannungsreicher Materialwahl eine<br />

einfache wie selbstverständliche Ein- und Unterordnung in die Farbumgebung.<br />

Gleichzeitig betont der warme Grauton <strong>des</strong> kubischen Baukörpers<br />

seine Eigenständigkeit; die Verwendung eines Modellierputzes,<br />

der mit einem „Besenstrich“ aufgebracht wurde, unterstützt mit seiner<br />

horizontalen Strukturierung <strong>des</strong> Putzes den hohen gestalterischen Anspruch<br />

bei diesem Objekt.“<br />

Weitere Infos: www.fassadenpreis.de<br />

Energiesparende Konstruktionsdetails<br />

u Beim Baukosteninformationszentrum Deutscher <strong>Architektenkammer</strong>n<br />

(BKI) ist das Fachbuch „Energiesparende Konstruktionsdetails mit<br />

aktuellen Baupreisen - Band K 3“ erschienen. Die Neuerscheinung zeichnet<br />

sich durch die Kombination von Detailzeichnungen und direkt zugeordneten<br />

statistischen Baupreisen <strong>2011</strong> mit Positionstexten aus. Das<br />

Buch enthält über 100 energiesparende Baudetails von realisierten Wohn-<br />

und Nichtwohnbauten im Passivhaus-Standard. Alle Detaillösungen stammen<br />

aus abgerechneten, dokumentierten BKI-Projekten und wurden auf<br />

deren fachtechnische Richtigkeit überprüft. Die ausführlichen Positionsbeschreibungen<br />

in Form von Mustertexten wurden von Fachverbänden<br />

geprüft. Die Begleit-CD ermöglicht die Weiterverwendung der Daten in<br />

AVA- und CAD-Programmen. Preis:129,-- Euro inkl. MwSt<br />

Weitere Infos: http://presse.bki.de<br />

Architektin Bettina Berwanger<br />

DABregional | 12/11 35


Saarland<br />

Kammergeschäftsstelle<br />

u Die Mitarbeiter der Kammergeschäftsstelle<br />

sind ab dem 23.12.<strong>2011</strong> in Weihnachtsurlaub.<br />

Ab dem 02.01.2012 ist die<br />

Geschäftsstelle wieder geöffnet.<br />

Wir wünschen Ihnen, Ihren Angehörigen<br />

und Mitarbeitern geruhsame Feiertage<br />

und ein erfolgreiches Jahr 2012.<br />

Seminare/Infoveranstaltungen der <strong>Architektenkammer</strong> <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong><br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Termine Ort Seminare Gebühren Punkte<br />

06.12.<strong>2011</strong> Akademie<br />

Betriebswirtschaftliche und steuerliche Grundkenntnisse 1. Teil 30,-- Euro 2<br />

16.00 - 18.00 Uhr <strong>Architektenkammer</strong> <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong> Abbau von „Vorurteilen“, relevante Steuerarten, Systemüberblick, Um-<br />

Neumarkt 11<br />

satzsteuer, die gefährlichste Steuer, Voranmeldeverfahren, Sonder-<br />

66117 Saarbrücken<br />

regelungen, etc.<br />

12.12.<strong>2011</strong><br />

10.00 - 17.00 Uhr<br />

19.12.<strong>2011</strong><br />

10.00 - 17.00 Uhr<br />

Anmeldungen bis<br />

05.12.<strong>2011</strong><br />

Schriftliche Anmeldung bei: <strong>Architektenkammer</strong> <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong>, Fax 0681 - 95 44 111, Mail info@aksaarland.de.<br />

Das aktuelle und vollständige Seminarangebot finden Sie im Internet unter www.aksaarland.de, Rubrik aktuelles / weiterbildung. Von dort gelangen<br />

Sie auch zum gemeinsamen Fortbildungsportal der deutschen <strong>Architektenkammer</strong>n!<br />

36 DABregional | 12/11<br />

Akademie<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong><br />

Neumarkt 11<br />

66117 Saarbrücken<br />

Akademie<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong><br />

Neumarkt 11<br />

66117 Saarbrücken<br />

Kirche von Ronchamp — einmal anders<br />

Das Foto wurde der<br />

AKS von einem Kammermitglied<br />

zur Verfügung<br />

gestellt. Aufgenommen<br />

wurde es<br />

von Bekannten, die<br />

sich auf seine Empfehlung<br />

hin die Ka -<br />

pelle Notre-Dame-du-<br />

Haut von Le Corbusier<br />

ansehen wollten.<br />

Referent: Patrick Weber, Geschäftsführer der Treuhand Saar Steuer-<br />

beratungsgesellschaft, Saarbrücken<br />

Bauleiterseminar 1. Teil<br />

„Der Architekt als Bauleiter“<br />

Baumanagement und Terminplanung, Qualitätskontrollen während der<br />

Bauausführung, Dokumentation wesentlicher Fristen, Haftungsrisiken<br />

der Bauleitung und der Gesamthaftung<br />

Referent: Architekt Lutz Weber, Kaiserslautern<br />

Bauleiterseminar 2. Teil<br />

„Anwendung der VOB während der Bauleitung“<br />

Vorbereitende Leistungen zur Bauleitung, Erstellung von Leistungsverzeichnissen,<br />

umfassende Leistungsbeschreibung, VOB/B als Grundlage<br />

für die Bauausführung, etc.<br />

Referent: Architekt Lutz Weber, Kaiserslautern<br />

110,-- Euro 8<br />

110,-- Euro 8<br />

Foto: privat

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