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Siegfried Kockrow

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(Testtiere) zu berechnen. Die Beziehung zu den phänotypischen Merkmalen wurde wiederum nur für die<br />

Testtiere berechnet. Dieser Ansatz zeigte, dass die genomischen Zuchtwerte eine hohe Zuverlässigkeit<br />

aufwiesen. Es wäre hier jedoch sicherlich wünschenswert, diese Ergebnisse an einer größeren Stichprobe<br />

zu bestätigen.<br />

Die genomischen Zuchtwerte zeigten zu den phänotypischen Merkmalen eine hohe und signifikante Korrelation<br />

(Tab. 4). Bei den genomischen Zuchtwerten für HD sind drei Klassen zu unterscheiden. Hunde<br />

mit genomischen Zuchtwerten unter 160 sind HD frei, mit genomischen Zuchtwerten zwischen 160 und<br />

180 zu 88% von HD betroffen und Hunde mit genomischen Zuchtwerten über 180 stets von HD betroffen<br />

(Abb. 1). Es waren insgesamt 8 Hunde mit genomischen Zuchtwerten von 160-180 Punkten bei den 97<br />

Hunden vertreten und davon waren 7 von HD betroffen und ein Hund HD-frei. Somit war nur ein Hund<br />

mit einem genomischen Zuchtwert mit über 160 Punkten festzustellen, der HD-frei war. Die Trennschärfe<br />

der genomischen Zuchtwerte ist deshalb sehr hoch.<br />

Die bisherigen Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass die genomischen Zuchtwerte eine sehr hohe<br />

Beziehung zur phänotypischen Merkmalsausprägung der HD aufweisen und sich für einen praktischen<br />

Einsatz in der Zucht eignen. Daraus ergibt sich, dass über die genomischen Zuchtwerte eine effiziente<br />

Zuchtstrategie für HD-Freiheit aufgebaut werden kann.<br />

Die bisherigen Resultate sollten über eine weitere Genotypisierung von 96 Deutschen Drahthaar Hunden<br />

abgesichert werden. In diese Auswertung können zugleich Hunde mit OCD berücksichtigt werden, um<br />

für dieses Merkmal genomische Zuchtwerte mitzuentwickeln. Danach kann der VDD entscheiden, ob das<br />

Verfahren generell eingeführt werden soll oder die Züchter es auf einer freiwilligen Basis anwenden können.<br />

Auf jeden Fall versprechen die bisherigen Ergebnisse sehr gute Aussichten, das bisherige Verfahren<br />

deutlich verbessern zu können und dem Züchter eine frühzeitige und sichere Information für die Erwartung<br />

der HD-Freiheit geben zu können.<br />

Prof. Dr. Ottmar Distl<br />

Tierärztliche Hochschule Hannover<br />

Abbildung 1: Verteilung der Genomischen Zuchtwerte für HD nach dem HD-Grad bei den 97 genotypisierten<br />

Deutsch Drahthaar Hunden<br />

www.drahthaar.de<br />

Band 89/2011<br />

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