Zeitreise durch das Waldecker Land

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Nummer 222 120 Jahre – Zeitreise durch das Waldecker Land Montag, 24. September 2007 ��
Nummer 222 Zeitreise: Aus aller Welt Montag, 24. September 2007 1983: Ulf Merbold startet ins All Erster Mann aus der Bundesrepublik im Weltraum Der Kosmonaut Sigmund Jähn war am 26. August 1978 für die ehemalige DDR in einer russischen Sojus-31 zur Raumstation Salut-6 geflogen – als erster Deutscher im All. Fünf Jahre später, am 28. November 1983, startete der Wissenschaftler Ulf Merbold als erster Astronaut aus der Bundesrepublik mit der Weltraumfähre „Columbia“ ins All. Die Waldeckische Landeszeitung berichtete am 29. November 1983: „Für Westeuropa hat der Start in die bemannte Raumfahrt mit einiger Aufregung und Ungewissheit, am Ende aber doch Drama im Terror-Herbst 1977 Flugzeugentführung und Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer Der RAF-Terror erreichte im Herbst 1977 seinen Höhepunkt. Die Lufthansa-Maschine „Landshut“ wird am 13. Oktober mit 86 Passagieren an Bord auf der Reise von Mallorca nach Frankfurt von palästinensischen Entführern entführt. Am 18. Oktober gelingt der Spezialeinheit GSG 9 die Befreiung auf dem Flughafen von Mogadischu. Doch nur einen Tag später ermordeten RAF-Terroristen den entführten Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer. Die WLZ berichtete am 20. Oktober 1977: „Rund eineinhalb Monate nach seiner Entführung wurde Arbeitgeberpräsident Schleyer von seinen terroristischen Ent- reibungslos, begonnen. Die amerikanische Weltraumfähre Columbia mit dem europäischen Weltraumlabor Spacelab und dem ersten westdeutschen Astronauten, dem Stuttgarter Physiker Ulf Merbold, an Bord hob am Montag um 17 Uhr MEZ pünktlich von der Startrampe in Cape Canaveral in Florida ab. Die Landung ist nach neun Tagen Erdumkreisungen in 250 Kilometern Höhe für den 7. Dezember um 17.11 Uhr MEZ auf dem Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien angesetzt. Bis wenige Stunden vor dem Start sah es noch so aus, als müsste der Jungfernflug von Spacelab zum dritten Mal ver- führern ermordet. Seine Leiche wurde am Mittwoch in einem grünen Auto vom Typ Audi 100, das in der französischen Stadt Mülhausen im Elsass bereits am Vortag abgestellt worden war, entdeckt. Nur einen Tag nach der erfolgreichen Befreiungsaktion von Mogadischu schlug die Stimmung in der deutschen Öffentlichkeit und bei allen politischen Parteien in Trauer und Betroffenheit um. Wenige Stunden vor der Entdeckung der Leiche Schleyers hatte das Terroristenkommando Siegfried Hausner in gleichlautenden Erklärungen an das Stuttgarter Büro der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und die in Paris erscheinende linksextreme ‚Liberation‘ die Ermordung Schleyers mitgeteilt. schoben werden. Auf Florida bewegte sich eine Schlechtwetterfront zu. Zirka drei Stunden vor Ablauf des Countdowns klärte sich das Wetter aber auf. Die Startvorbereitungen waren unbeirrt fortgesetzt worden. Für Ulf Merbold (42), der zusammen mit seinem amerikanischen Kollegen Byron Lichtenberg (35) als Nutzlastexperte die wissenschaftlichen Eperimente an Bord der Fähre betreut, begann die Reise ins All mit einer Ruhezeit. Merbold ist der ‚Roten Schicht‘ mit dem Shuttle-Kommandanten John Young (53) und dem Mission- Spezialisten Robert Parker (46) zugeteilt. Ihre erste Zwölf-Stun- Der Tote wurde – wie von den Terroristen angekündigt – im Kofferraum des Autos gefunden. Zuvor hatten Sprengstoffexperten der französischen Armee und der Polizei das Fahrzeug untersucht. Vom Auffinden des Wagens um 17.20 Uhr bis zur Öffnung des Kofferraums vergingen über drei Stunden. Die Entführer Schleyers ermordeten ihre Geisel offenbar, als sie keine Hoffnung mehr auf ein Nachgeben der Bundesregierung hatten und wahrscheinlich erst nach der erfolgreichen Befreiungsaktion von Mogadischu. Als Bundespräsident Walter Scheel am Dienstagabend an die Terroristen appellierte, Schleyer freizugeben und auf dem Weg zum menschlichen Handeln zu- 1925: Locarno-Verträge fixiert den-Schicht soll am Dienstag um 5.30 Uhr MEZ beginnen. Der neunte Flug einer amerikanischen Weltraumfähre und die erste Erprobung des von zehn europäischen Staaten entworfenen und gebauten und mit knapp zwei Milliarden Mark finanzierten Weltraumlabors ist das bisher umfangreichste, zeitlich längste und ehrgeizigste Programm in der Geschichte der Shuttle-Flüge. Es wird eine Fülle neuer Erkenntnisse über die Möglichkeiten wissenschaftlicher Arbeit im Weltraum und Aufschlüsse über die weiteretechnisch-wissenschaftliche Nutzung des Alls und des Weltraumlabors erwartet.“ rückzukehren, war der Entführte offenbar bereits tot. In den identischen Kommuniqués des ‚Kommando Siegfried Hausner‘ wird auf die Geiselbefreiung von Mogadischu und die Selbstmorde von Stuttgart- Stammheim Bezug genommen. Darin heißt es: ‚Für unseren Schmerz und unsere Wut über die Massaker von Mogadischu ist sein (Schleyer) Tod bedeutungslos. Andreas, Gudrun, Jan, Irmgard und uns überrascht die faschistische Dramaturgie der Imperialisten der Vernichtung der Befreiungsbewegungen.‘ Es war die erste Erklärung seit Freitag letzter Woche, mit der sich Schleyers Entführer an die Öffentlichkeit wandten und ihr letztes Ultimatum auf Sonntag, 9 Uhr, festsetzten(…).“ Neuordnung zwischen Deutschland und Siegermächten nach dem Ersten Weltkrieg Im Oktober 1925 werden die Verträge von Locarno ausgehandelt. Bei der zwölftägigen Konferenz in der Schweiz geht es um politische Neuordnungen nach dem Ersten Weltkrieg. Am 1. Dezember 1925 werden die Verträge in London unterzeichnet. Die Waldeckische Landeszeitung berichtet am 2. Dezember 1925: „Die deutschen Delegierten wurden bei ihrer Ankunft auf dem Viktoriabahnhof von dem deutschen Botschafter Dr. Sthahmer und dem englischen Botschafter in Berlin, Lord d‘Abernon, von Chamberlain, Sir William Tyrrell sowie Mitgliedern des diplomatischen Korps empfangen. Reichskanzler Dr. Luther und Reichs- außenminister Dr. Stresemann wurden von Chamberlain aufs herzlichste bewillkommnet. Chamberlain ging dann zu dem Wagen der belgischen Delegierten und begrüßte sie ebenfalls. Alle Delegierten wurden von der Menge lebhaft begrüßt. (...) Der heutige feierliche Akt der Unterzeichnung der Locarnoverträge verlief, wie weiter gemeldet wird, sehr eindrucksvoll. Außer den Mitgliedern der offiziellen Delegationen wohnten der Unterzeichnung die Mitglieder des britischen Kabinetts bei, die diplomatischen Vertreter der Signatarmächte in London, die britischen Botschafter in Berlin, Paris und Brüssel, die Kommissare der Dominions und Indiens, die Unterstaatssekretäre des Foreign Office sowie zahlreiche Vertreter der Presse aller Länder. Als die Delegierten den Saal betraten, erhoben sich sämtliche Anwesenden von ihren Plätzen. Kurz nach den Delegierten traten die Mitglieder des britischen Kabinetts geschlossen in den Saal. Die Sitzung begann mit der Verlesung der bereits gemeldeten Botschaft des Königs durch Chamberlain. Daran schloss sich Chamberlains Willkommensansprache. Nach Chamberlain sprach Reichskanzler Dr. Luther mit lauter und deutlicher Stimme. Auf ihn folgten Briand, Scialoya, Vandervelde, Benesch, Skrzynski, die alle französisch sprachen. Nach Prüfung der Vollmachten der Delegierten durch Sir Cecil Hurst folgte unter der größten Spannung aller Anwesenden die Unterzeichnung. Als erste unterzeichneten Reichskanzler Dr. Luther und Reichsaußenminister Dr. Stresemann, hierauf Vandervelde, Briand, Baldwin und Chamberlain, Scialoya, Skrzynski und Benesch. Nachdem die Unterzeichnung der verschiedenen Dokumente beendet war, überreichte Chamberlain Reichskanzler Dr. Luther die in Locarno entworfene, gewisse Erklärungen bezüglich Artikel 16 der Völkerbundssatzung enthaltene Kollektivnote. Hierauf hielt Briand, hauptsächlich der deutschen Delegation zugewandt, sichtlich bewegt, eine längere Rede. Nach ihm ergriff Dr. Stresemann das Wort zu einer ebenfalls mit großer Bewegung vorgetragenen Rede (…) Zum Schluss hielt Premierminister Baldwin eine kurze Rede.“ Ulf Merbold (l.) war 1983 der erste Mann aus der Bundesrepublik im Weltraum. (Foto: Archiv) Lufthansa- Maschine „Landshut“: Am 18. Oktober 1977 werden die Geiseln in Mogadischu befreit. (Foto: Archiv) Die Geiseln kehren im heißen Terror-Herbst 1977 nach Deutschland zurück. (Foto: Archiv) In London werden am 1. Dezember 1925 die Verträge von Locarno unterzeichnet. (Foto: Archiv) Der deutsche Außenminister Gustav Stresemann ist bei den Verhandlungen von Locarno in der Schweiz ein Wegbereiter. (Foto: Archiv)
Seite 2 und 3: Nummer 222 120 Jahre - Zeitreise du
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