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Zeitreise durch das Waldecker Land

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Nummer 222 120 Jahre – <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong><br />

Montag, 24. September 2007<br />

Der Herbst<br />

kommt<br />

und wir haben<br />

<strong>das</strong> richtige Gerät<br />

für all Ihre<br />

Gartenabfälle!<br />

Die starken „Alles-Häcksler“<br />

von CRAMER:<br />

KOMPOST-MEISTER<br />

TERRA CUT<br />

<strong>Land</strong>-, Kommunal-, Forst- und Gartentechnik<br />

Ederstraße 34 · 34537 Bad Wildungen-Wega<br />

Tel. (0 56 21) 7 88 60<br />

Fax (0 56 21) 7 37 45<br />

www.Hermann-Wagener.de<br />

E-Mail: Wagener-Wega@t-online.de<br />

Der Aqua-<br />

Park an der<br />

Sperrmauer<br />

erfreut<br />

sich seit Mitte<br />

der 90er<br />

Jahre bei<br />

Urlaubern<br />

und Tagesausflüglern<br />

großer<br />

Beliebtheit.<br />

Im über 30<br />

Jahre alten<br />

Wildpark<br />

Edersee<br />

zählen die<br />

Flugschauen<br />

der Greifenwarte,<br />

an<br />

denen auch<br />

die Gänsegeier<br />

„Ernie“<br />

und „Bert“<br />

teilnehmen,<br />

zu den Attraktionen.<br />

In Hemfurth<br />

wird derzeit<br />

ein neues<br />

Kraftwerk<br />

gebaut. Im<br />

nächsten<br />

Jahr soll die<br />

Anlage ans<br />

Netz gehen.<br />

Die Talsperre<br />

diente in<br />

diesem Jahr<br />

als Ort für<br />

eine Kunstinstallation.<br />

(Fotos: uh)<br />

Angriff als<br />

Kinofilm<br />

EDERTAL (uh). Für den Angriff<br />

einer englischen Fliegerstaffel<br />

auf die Edertalsperre interessiert<br />

sich Erfolgsregisseur Peter<br />

Jackson. Der US-Amerikaner<br />

möchte als Produzent einen<br />

Film über die Schreckensnacht<br />

verwirklichen und in die Kinos<br />

bringen. Informationen besorgte<br />

sich Jackson bereits bei<br />

Helmut Euler, dem Autor und<br />

Verfasser des Buches „Wasserkrieg“.<br />

Schiffstransport sorgt für Aufsehen<br />

„Edersee-Star“ rollt über Straßen bis zum Edersee<br />

������������� der Hand bereiteten sich die<br />

EDERSEE. Die Edersee-Personenschifffahrt<br />

von Wilfried<br />

Meyer zählt zu den vielen<br />

Urlaubs- und Freizeitangeboten<br />

am und auf dem Edersee.<br />

Am 26. April 2001 stand die<br />

vorletzte Transportetappe der<br />

„Edersee-Star“ auf dem Programm.<br />

In der Nähe von Fritzlar gaben<br />

Polizei und Transportunternehmer<br />

Friedhelm Biermann<br />

den Fahrern auf den großen<br />

Sattelschleppern <strong>das</strong> Handzeichen:<br />

Das neue Edersee-Personenschiff<br />

ging auf die letzte<br />

Etappe seiner mehrtägigen Reise<br />

vom Rhein bis nach Waldeck.<br />

Sie führte <strong>durch</strong> Ungedanken,<br />

Mandern, vorbei an Wega bis<br />

auf zwei Parkplätze bei Altwildungen.<br />

Etwas angegriffen wirkten<br />

die meisten Beteiligten des<br />

Schwerlasttransports, als sie<br />

gegen halb sechs aus ihren Laster-Schlafkabinen<br />

kamen. Mit<br />

zerzaustem Haar, einer Tasse<br />

Kaffee und einer Zigarette in<br />

Öffnungszeiten Infozentrum April – Okt.: Di. – Sa. 8.00 – 16.00 Uhr, auch an Feiertagen.<br />

Öffnungszeiten Standseilbahn April – Oktober:<br />

Di. – So. 11:00 – 17:00 Uhr, auch an Feiertagen.<br />

E.ON Wasserkraft GmbH, Werkgruppe Edersee, Kraftwerksstraße 10, 34549 Edertal<br />

(Hemfurth), T. 0 56 23-94 83 90, F. 0 56 23-94 84 67, info-ed@eon-energie.com<br />

Die Edersee-Star wurde <strong>durch</strong> viele Nadelöhre wie hier am Terrassenhotel manövriert. (Foto: uh/Archiv)<br />

vier Fahrer auf die nächsten<br />

Stunden vor. „Das Wichtigste<br />

bei so einem Transport ist eine<br />

funktionierende Kaffeemaschine<br />

und eine Kettensäge“, meinte<br />

einer der Fahrer.<br />

Für die 15 Kilometer lange<br />

Strecke von der B 253 bis nach<br />

Bad Wildungen wurde von Jochen<br />

Jenisch besondere Konzentration<br />

gefordert. Auf der Ladefläche<br />

seines Trucks war der<br />

48 Meter lange und acht Meter<br />

breite Schiffsrumpf fest vertäut.<br />

Schon in den vorangegangenen<br />

Nächten hatte Jenisch seinen<br />

600 PS starken Lkw sicher von<br />

Emmerich bis nach Fritzlar über<br />

die <strong>Land</strong>es- und Bundesstraßen<br />

sowie Autobahnen manövriert.<br />

Hinter dem größten Lkw des<br />

Konvois reihten sich drei weitere<br />

Speziallaster mit den zerlegten<br />

Einzelteilen des Edersee-Flaggschiffs<br />

ein.<br />

Wilhelm Söhne aus Waldeck<br />

und <strong>das</strong> vierköpfige „Vorkommando“<br />

hatten eine wichtige<br />

Funktion übernommen. Überall<br />

dort, wo Straßenschilder im<br />

Weg standen, war Söhne nicht<br />

Bombe trifft ins Ziel<br />

Englische Fliegerbombe detoniert an der Talsperre<br />

EDERTAL-HEMFURTH-EDERSEE<br />

(uh). In der sternenklaren<br />

Nacht vom 16. auf den 17.<br />

Mai 1943 startete die Royal Air<br />

Force einen Angriff unter dem<br />

Codename „Operation Chastise“.<br />

Auftrag der eingesetzten<br />

19 Lancasterbomber war die<br />

Zerstörung der Eder-, Möhne-,<br />

Ennepe- und Sorpetalsperren.<br />

Während die Ennepe- und<br />

Sorpetalsperren dem Angriff<br />

standhielten, zerstörten die speziell<br />

entwickelten „Bouncing<br />

Bombs“ (hüpfende Bomben)<br />

der 617. Fliegerstaffel die Möhne-<br />

und Ederseesperrmauern.<br />

Nach dem Angriff auf die<br />

Möhnetalsperre steuerten die<br />

viermotorigen Bomber den<br />

Edersee an. An die eigentlichen<br />

Angriffsflüge gegen die<br />

Sperrmauer erinnerten sich<br />

die Besatzungsmitglieder noch<br />

später. Bombenschütze Edward<br />

Johnson berichtete von zwei<br />

fehlgeschlagenen Anflugversuchen<br />

der von Les Knights gesteuerten<br />

Maschine. Erst beim<br />

weit. Mit dem Frontlader seiner<br />

Rückmaschine, einem Traktor<br />

für Holzarbeiten im Wald, zog<br />

Söhne die einbetonierten Straßenschilder<br />

aus dem Boden. Die<br />

Leuchtpfosten am Straßenrand<br />

wurden ebenso eine sichere<br />

Beute des Fußtrupps.<br />

Obwohl der Weg für den<br />

Konvoi freigeräumt war, ging es<br />

mitunter sehr eng zwischen den<br />

Straßenrändern, Leitplanken<br />

und anderen Hindernissen zu.<br />

Einen kleinen Vorgeschmack<br />

auf die Edersee-Randstraße gab<br />

es unterhalb des Büraberges<br />

bei Ungedanken. Den Schiffskörper<br />

und eine Mauer trennten<br />

nur wenige Millimeter.<br />

Zentimeter für Zentimeter<br />

meisterten Fahrer Jochen Jenisch<br />

und einer seiner Kollegen<br />

am Schaltpult der hinteren<br />

Lkw-Lenkachsen auch dieses<br />

Nadelöhr. Hinter dem Konvoi<br />

hatte sich ein vierköpfiges<br />

„Nachkommando“ eingereiht.<br />

„Was wir vorne abräumen,<br />

wird hinten wieder aufgebaut“,<br />

erklärte Thorsten Meyer. Am<br />

Straßenrand in Ungedanken,<br />

Mandern und Wega beobach-<br />

dritten Anlauf habe der Pilot<br />

den Bomber nahezu perfekt auf<br />

die Schwergewichtsmauer zu<br />

manövriert. Seine Route führte<br />

im Sinkflug <strong>durch</strong> <strong>das</strong> enge Tal<br />

bei Waldeck, wo später <strong>das</strong> Talstationsgebäude<br />

der Bergbahn<br />

errichtet wurde. Von dort visierte<br />

Knights die Hammerbergspitze<br />

an, dann lenkte er seine<br />

Maschine im rechten Winkel<br />

und im Tiefflug auf die Sperrmauer<br />

zu.<br />

Bombenschütze Edward<br />

Johnson berichtete später von<br />

seinen Eindrücken und Emotionen:<br />

„Ganz klar sah ich die<br />

Türme (die beiden Torhäuser<br />

auf der Mauerkrone). Ich war<br />

glücklich mit meinem Zielgerät,<br />

der Position und allem anderen.<br />

Ich löste die Bombe aus und<br />

vergaß für einen Augenblick alles<br />

über sie, denn wir flogen direkt<br />

auf einen Berg jenseits der<br />

Sperrmauer zu. Das ist vielleicht<br />

der schrecklichste Augenblick,<br />

wenn man vorn im Cockpit den<br />

Berg in Höchstgeschwindigkeit<br />

auf sich zurasen sieht.“ Aber<br />

teten zahlreiche Menschen den<br />

spektakulären Transport über<br />

die B 253. Zur gleichen Zeit<br />

herrschte dichter Autoverkehr<br />

auf einem Schleichweg zwischen<br />

Mandern und Wega sowie<br />

in der Gegenrichtung. Bevor es<br />

in Richtung Altwildungen ging,<br />

war noch einmal höchste Konzentration<br />

bei der Fahrt <strong>durch</strong><br />

die enge Abzweigung von der<br />

B 253 auf die B 485 hinter Wega<br />

gefragt.<br />

Für zwei Schwerlaster<br />

war die Reise nach etwa drei<br />

Stunden auf Parkplätzen bei<br />

Altwildungen zu Ende. Die<br />

beiden anderen Transporter<br />

mit den Bootsaufbauten auf der<br />

Ladefläche wurden in der Nähe<br />

der Müllumschlagstation abgestellt.<br />

Am nächsten Tag ging es<br />

gegen 6 Uhr auf die letzte<br />

Etappe an den Edersee. Die<br />

B 485 wurde von Bad Wildungen<br />

in Richtung Giflitz und<br />

Mehlen voll gesperrt. Danach<br />

gab es auch zwischen Mehlen,<br />

Affoldem, Hemfurth-Edersee<br />

und an der Randstraße kein<br />

Durchkommen mehr.<br />

die Lancaster habe es mit maximaler<br />

Kraft soeben geschafft,<br />

über die Bergspitze hinwegzu-<br />

kommen. „Ich selbst konnte<br />

die Ederseesperrmauer nicht<br />

einstürzen sehen, aber <strong>durch</strong><br />

<strong>das</strong> Geschrei unseres hinteren<br />

Bordschützen Harry O’Brian<br />

wurde mir klar, <strong>das</strong>s ein Teilstück<br />

aus der Mauer gefallen<br />

sein musste. Für einen Augenblick<br />

vergaßen wir alles über<br />

unsere Sicherheit und folgten<br />

der ungeheuren Flutwelle, die<br />

in <strong>das</strong> Tal schoss.“<br />

Der Wing Commander des<br />

617. Bombergeschwaders, Guy<br />

Gibson, sprach über Funk zu<br />

seinen Leuten: „Boys, Ihr habt<br />

eure Sache gut gemacht. Es<br />

wird Zeit für den Rückflug.“ Die<br />

ausländische Presse feierte die<br />

Angriffe als gewaltige Siege.<br />

Das Propagandaministerium in<br />

Berlin ließ indes lapidar vermelden:<br />

Schwache britische Fliegerkräfte<br />

drangen in der vergangenen<br />

Nacht ins Reichsgebiet<br />

ein und warfen eine geringe<br />

Zahl von Sprengbomben ab.

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