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Zeitreise durch das Waldecker Land

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Nummer 222 120 Jahre – <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong><br />

Montag, 24. September 2007<br />

Marianne<br />

Dämmer<br />

(43) ist seit<br />

zwölf Jahren<br />

bei der Waldeckischen<strong>Land</strong>eszeitung<br />

und<br />

betreut als<br />

Redakteurin<br />

die Gemeinde<br />

Vöhl.<br />

(Foto: pfa)<br />

Uli Klein<br />

(44) arbeitet<br />

seit zehn<br />

Jahren bei<br />

der Waldeckischen<strong>Land</strong>eszeitung<br />

und ist<br />

Ansprechpartner<br />

in<br />

der Redaktion<br />

Bad<br />

Wildungen.<br />

(Foto: su)<br />

Matthias<br />

Schuldt<br />

(42) ist seit<br />

13 Jahren<br />

als Redakteur<br />

bei der<br />

WLZ. Er ist<br />

Ansprechpartner<br />

für Bad<br />

Wildungen,<br />

Edertal und<br />

Waldeck.<br />

(Foto: uh)<br />

Birgit<br />

Maurer (37)<br />

ist seit neun<br />

Jahren bei<br />

der WLZ.<br />

Die gelernte<br />

Schriftsetzerin<br />

arbeitet<br />

als Mediengestalterin.<br />

(Foto: jk)<br />

Seit neun<br />

Jahren ist<br />

Michael<br />

Waßmuth<br />

bei der<br />

WLZ. Der<br />

Kommunikationsfachwirt<br />

arbeitet<br />

als Werbefachmann<br />

im Satz.<br />

(Foto: jk)<br />

Stefan<br />

Piecha<br />

(37) leitet<br />

Kundensatzservice/Anzeigendisposition<br />

und arbeitet<br />

seit acht<br />

Jahren bei<br />

der WLZ.<br />

(Foto: jk)<br />

Zeitungmachen vor rund 50 Jahren: (v. l.) August Witte, Kurt Hönig und Kurt Kratzenberg in der Maschinensetzerei der Waldeckischen<br />

<strong>Land</strong>eszeitung. (Foto: Archiv)<br />

Vom Bleisatz in die Computerwelt<br />

120 Jahre Waldeckische <strong>Land</strong>eszeitung: Technisch immer auf dem neuesten Stand<br />

���������������<br />

Der Tag war wieder lang, als<br />

Willi Hartmann gegen 23 Uhr<br />

letzte Hand anlegt. Der „Operator“<br />

schaut sich die auf Papier<br />

ausgedruckten Zeitungsseiten<br />

noch mal genau an, vor ihm am<br />

riesengroßen Flachbildschirm<br />

sind Rechtecke mit bunten Feldern<br />

zu sehen. Ein dreifacher<br />

Klick mit der Computermaus<br />

oben auf <strong>das</strong> Rechteck, und<br />

plötzlich entpuppt sich <strong>das</strong><br />

Farbenspiel als Zeitungsseite:<br />

Blaue Felder markieren Anzeigen,<br />

rote Felder die Texte – die<br />

beim Heranzoomen nun lesbar<br />

werden.<br />

Auf die Minute aktuell<br />

Hartmann schaut noch mal<br />

auf die kritischen Stellen: Titelzeilen,<br />

Bildunterschriften, sind<br />

die Fotos auf der Seite richtig<br />

platziert? Alles klar, ein sanfter<br />

Klick auf die Tastatur, dann<br />

geht die letzte Seite für heute<br />

auf die Reise. Das geschieht<br />

per Datenleitung direkt auf den<br />

Computer im Druckhaus, wo<br />

mit den elektronischen Datenpaketen<br />

schließlich die Druckplatten<br />

erzeugt werden, die<br />

dann zur Rotationsmaschine<br />

wandern. Zwischen dem letzten<br />

Satz des Redakteurs etwa über<br />

ein Championsleague-Fußballspiel<br />

oder die jüngsten Wahlergebnisse<br />

und dem Andruck<br />

auf dem kilometerlangen Zei-<br />

tungspapier liegen mitunter nur<br />

wenige Minuten.<br />

Früher war all <strong>das</strong> eine enorme<br />

Prozedur mit viel Handarbeit.<br />

Die Redakteure klimperten auf<br />

ratternden Schreibmaschinen<br />

die Texte, die dann mit Winkelhaken<br />

Zeile für Zeile gesetzt<br />

wurden – in Bleibuchstaben.<br />

Da glänzten in den Regalen die<br />

Messingmatrizen, mit denen<br />

die Setzer mit flinken Fingern<br />

<strong>das</strong> druckfertige Wort zusammenstellten.<br />

In der Zeilengießmaschine<br />

wurde es in Blei<br />

gegossen, dann eingeschwärzt<br />

und auf angefeuchtetem Papier<br />

ein Probeabzug erzeugt. Das<br />

war eindrucksvolles und verständliches<br />

Handwerk, jedem<br />

Besucher bei der Zeitung war<br />

dann klar, wie <strong>das</strong> mit dem gedruckten<br />

Wort funktioniert.<br />

Später kam der sogenannte<br />

Fotosatz. Dabei war die Waldeckische<br />

<strong>Land</strong>eszeitung die<br />

erste lokale Tageszeitung in<br />

ganz Deutschland, die 1978 <strong>das</strong><br />

damals modernste Kathodenstrahl-Fotosatz-System<br />

vom Typ<br />

2/5 der Firma Mergenthaler<br />

Linotype einsetzte. Anfang der<br />

80er-Jahre folgte in den Redaktionen<br />

die Umstellung von der<br />

guten alten Schreibmaschine<br />

auf Computer mit Bildschirm<br />

und Tastatur.<br />

Wahre elektronische Monster<br />

standen plötzlich auf den<br />

Schreibtischen – beigefarben<br />

mit grünem Bildschirmhintergrund.<br />

Aufwendige Befehle<br />

mussten an der Tastatur gegeben<br />

werden, damit die Texte zur<br />

Weiterbearbeitung zu den Kollegen<br />

in der Technik gelangten.<br />

Setzer als „Operator“<br />

Beim Operator, einem ehemaligen<br />

Maschinensetzer, liefen<br />

die Fäden zusammen. Auf<br />

Fotopapier wurden die Texte<br />

ausgedruckt, kamen in die<br />

Mettage, wo Kollegen abends<br />

und nachts mit dem Skalpell die<br />

Texte aufschnitten, Platz für ein<br />

Bild freiließen, dann Text und<br />

auf Papier gerasterte Fotos nach<br />

Alles im Griff: Willi Hartmann (52) arbeitet seit 1971 bei der WLZ. Der gelernte Schriftsetzer ist<br />

heute Leiter der modernen Produktionssteuerung für die Zeitung. (Foto: jk)<br />

Moderne Setzer: (v. l.) Bernd Schroeder (46), Thomas Kattendick<br />

(43), Sandra Büscher (26) und Norbert Althaus (54) sind Experten<br />

in Mediengestaltung. (Foto: jk)<br />

Vorgabe auf weißen Seiten montierten.<br />

Die Seitenmontagen<br />

wurden dann Schwarz auf Weiß<br />

mit einer Spezialkamera abfotografiert<br />

und so zur Vorlage für<br />

die späteren Druckplatten.<br />

Alles auf einen Klick<br />

Auch wenn junge Kollegen<br />

im Verlag solche Erzählungen<br />

mitunter für Legenden aus dem<br />

Mittelalter halten mögen: Das<br />

alles liegt noch gar nicht lange<br />

zurück. Manche Zeitungen produzierten<br />

noch bis weit in die<br />

90er-Jahre nach diesem System.<br />

Da war bei der Waldeckischen<br />

<strong>Land</strong>eszeitung der komplette<br />

„Ganzseitenumbruch“ am Bildschirm<br />

in den Redaktionen<br />

längst schon zum Standard geworden<br />

– wiederum als eine der<br />

ersten lokalen Tageszeitungen<br />

in Deutschland.<br />

Das alles geht heute rasant,<br />

nur die Erklärung für Besucher,<br />

wie <strong>das</strong> mit dem Zeitungsmachen<br />

funktioniert, <strong>das</strong> ist etwas<br />

schwieriger geworden.<br />

IMPRESSUM<br />

Verlagsbeilage<br />

„<strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong><br />

<strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong>“<br />

120 Jahre<br />

Waldeckische <strong>Land</strong>eszeitung<br />

Verleger: Wilhelm Bing Druckerei<br />

und Verlag GmbH, Lengefelder<br />

Straße 6, 34497 Korbach<br />

Verantwortlich für die Redaktion:<br />

Jörg Kleine<br />

Anzeigen: Marina Kieweg<br />

Vertrieb: Jürgen Trohorsch<br />

Druck:<br />

HITZEROTH, Druck + Medien<br />

GmbH & Co. KG, Marburg


Nummer 222 120 Jahre – <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong><br />

Montag, 24. September 2007<br />

Der Edersee –<br />

mit Blick<br />

auf <strong>das</strong> Fürstenthal<br />

bei<br />

Basdorf in<br />

Richtung Asel<br />

– hat Leben<br />

und Arbeiten<br />

in der Gemeinde<br />

Vöhl<br />

im Laufe der<br />

vergangenen<br />

Jahrzehnte<br />

entschieden<br />

geprägt.<br />

Immer noch<br />

spielt die<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft<br />

eine Rolle,<br />

doch die des<br />

Tourismus<br />

ist deutlich<br />

gewachsen.<br />

(Foto: md)<br />

Der See bringt Sommerfrischler<br />

Gemeinde Vöhl: Von der <strong>Land</strong>wirtschaft zum <strong>Land</strong>urlaub<br />

�������������������<br />

„Von Haus und Hof, von heiligen<br />

Stätten zieht Ihr, die Letzten,<br />

bald hinaus. Schon schaufeln<br />

fleißiger Menschen Hände<br />

ein nasses Grab dem Vaterhaus<br />

...“, schrieb der Lehrer und Heimatdichter<br />

Christian Fleischhauer<br />

1912 – jenen „Letzten“<br />

gewidmet, die ihre Dörfer im<br />

Edertal verlassen und Wassermassen<br />

Platz machen mussten.<br />

Er formulierte damals, was den<br />

Menschen aus Asel auf der Seele<br />

lag, als sie sich von Haus und<br />

Hof verabschieden mussten.<br />

Doch sein Gedicht nimmt eine<br />

positive Wendung, lässt die<br />

Menschen eine neue Heimat<br />

finden „und künden, <strong>das</strong>s aus<br />

Sturm und Fluten ein schönes<br />

Leben neu entstand.“<br />

Zusammen mit dem Bau der<br />

Eisenbahnlinie, die 1900 eröffnet<br />

wurde, veränderten der Bau<br />

der Edertalsperre und die Flutung<br />

des Sees 1914 <strong>das</strong> Leben<br />

und Arbeiten im Vöhler <strong>Land</strong>,<br />

vor allem in den nahe des Sees<br />

gelegenen Dörfern wie Asel,<br />

Ferien und Arbeit in den 50er Jahren: <strong>Land</strong>wirtschaft und Ferien<br />

waren verquickt, auch für die Sommergäste im Herzhäuser Gasthaus<br />

Kohlberg. (Foto: pr.)<br />

Urwald und Moderne<br />

Nationalpark – Blick in die Zukunft<br />

VÖHL (md). Urwald und Moderne,<br />

Geschichte und Zukunft<br />

liegen in der Gemeinde Vöhl<br />

nah beieinander: Die Gründung<br />

des 57 Quadratkilometer<br />

großen Nationalparks Kellerwald-Edersee<br />

und der Bau des<br />

Informationszentrums an der<br />

B252 machen es möglich.<br />

Der Nationalpark war früher<br />

Wild- und später Waldschutz-<br />

gebiet. Und davon, <strong>das</strong>s jahr- hundertelang Wild und Jagd<br />

im Vordergrund der Interessen<br />

standen, andere Nutzungen<br />

eingeschränkt waren oder nicht<br />

<strong>durch</strong>geführt werden konnten,<br />

hat der Wald profitiert: Jede dritte<br />

Buche ist älter als 150 Jahre.<br />

Der Park mit den alten Bäumen<br />

. . . bis zum hochmodernen<br />

Nationalpark-Informationszentrum.<br />

(Fotos: md)<br />

Asel-Süd, Herzhausen oder<br />

Harbshausen. Immer noch war<br />

die <strong>Land</strong>wirtschaft wichtigste<br />

Einnahmequelle, doch wo <strong>das</strong><br />

Wasser einen Teil des <strong>Land</strong>es<br />

raubte, schenkte es zugleich<br />

Chancen. Die Dörfer lagen nun<br />

im Klang zwischen Wald und<br />

Wasser. Wandern und Jagden<br />

im Kellerwald hatten ohnehin<br />

schon ein bestimmtes Klientel<br />

angezogen, doch der See gab<br />

dem Fischen eine andere Dimension<br />

und zog schon bald<br />

die ersten vergnügten Sommerfrischler<br />

in seinen Bann.<br />

Wer es sich leisten konnte,<br />

suchte Unterschlupf im Hotel<br />

– etwa bei Blöchers in Herzhausen,<br />

bei denen es bereits<br />

1928 fließend kaltes und heißes<br />

Wasser gab. Andere suchten<br />

eine Bleibe in der zunehmenden<br />

Zahl von Zimmern, die auf<br />

Bauernhöfen zur Verfügung<br />

gestellt wurden. Die Jugendherberge<br />

auf Burg Hessenstein<br />

bei Ederbringhausen nahm den<br />

Betrieb 1922 auf, 1931 entstand<br />

die Jugendherberge Hohe Fahrt<br />

bei Asel und bot seitdem vielen<br />

Von einfachen<br />

Wegweisern<br />

in der angehenden<br />

Wildnis des<br />

Nationalparks<br />

Kellerwald-<br />

Edersee . . .<br />

hat die Chance, zum Urwald zu<br />

werden – und <strong>das</strong> Zentrum setzt<br />

auf zukunftsorientierte Informationsvermittlung.<br />

Wandervögeln und Schulkindern<br />

Unterschlupf. 1948 begann<br />

der Beherbergungsbetrieb im<br />

Albert-Schweitzer-Lager, seit<br />

1955 führt Familie Wilhelmi den<br />

Campingplatz Asel-Süd, und wo<br />

in den 1960er Jahren zwischen<br />

Herzhausen und Kirchlotheim<br />

die Ederaue ausgekiest wurde,<br />

erhielten nach 1975 Dauercamper<br />

Stellplätze auf dem Campingplatz<br />

Teichmann.<br />

Seit 1982 können junge Leute<br />

auf dem Jugendzeltplatz Hochstein<br />

bei Herzhausen zelten,<br />

und aus dem 1958 entstandenen<br />

einfachen Freizeitcamp der<br />

Sportjugend im Breitenbachtal<br />

bei Harbshausen wurde jüngst<br />

ein modernes Sport- und Naturerlebniscamp<br />

mit Kanzelhäusern,<br />

in denen 120 Menschen<br />

Platz finden. Die Pension Freund<br />

im seit 2001 als Luftkurort zertifizierten<br />

Oberorke mauserte<br />

sich seit den 1950er Jahren zum<br />

mit Abstand größten Hotel mit<br />

Tagungs- und Wellnessangebot<br />

in der Gemeinde.<br />

Auch <strong>das</strong> „Drumherum“ veränderte<br />

<strong>das</strong> Bild der Kommune:<br />

Packten einst die Gäste in der<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft mit an, suchen<br />

sie sich inzwischen Wege<br />

<strong>durch</strong>s Maislabyrinth und besuchen<br />

Hutewaldschweine in<br />

Basdorf oder folgen den Spuren<br />

der Nachtjäger am Fledermauslehrpfad<br />

in Asel. Die Fähre von<br />

Asel-Süd nutzen nicht mehr die<br />

Waldarbeiter, sondern Wanderer<br />

und Radfahrer, um in den<br />

Nationalpark zu kommen (siehe<br />

Artikel unten). Das Schwimmbad<br />

in Vöhl wird nicht mehr von<br />

Sportlern, sondern von Kindern<br />

zum Erleben und Planschen<br />

aufgesucht.<br />

Der Heimatdichter Fleischhauer<br />

sollte also recht behalten,<br />

als er schrieb, „<strong>das</strong>s aus Sturm<br />

und Fluten ein schönes Leben<br />

neu entstand“: Der Tourismus<br />

ist ein wichtiges Standbein geworden<br />

für die Menschen in der<br />

Gemeinde. In der ersten Hälfte<br />

des Jahres 2007 verzeichnete<br />

Vöhl in Gästehäusern mit mehr<br />

als neun Betten über 65 600<br />

Übernachtungen – 22,7 Prozent<br />

mehr als im selben Zeitraum des<br />

vergangenen Jahres.<br />

Auch <strong>das</strong> schönste Dach wird einmal alt. Wenn es um<br />

die Um- oder Neueindeckung eines Daches geht,<br />

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Das<br />

Schwimmbad<br />

in Vöhl<br />

in den 50er<br />

Jahren –<br />

<strong>das</strong>s es dort<br />

überhaupt<br />

ein Bad gab,<br />

war der<br />

Eigeninitiative<br />

vieler<br />

Vöhler zu<br />

verdanken.<br />

(Foto:<br />

Archiv)<br />

Planschen<br />

und Spielen:<br />

Seit Mitte<br />

der 1990er<br />

ist <strong>das</strong><br />

Schwimmbecken<br />

eine<br />

Erlebnislandschaft<br />

und zieht<br />

vor allem<br />

Kinder an.<br />

An der<br />

Aseler Brücke,<br />

1891<br />

erbaut,<br />

um Bauern<br />

und Holzarbeitern<br />

die Querung<br />

des Flusses<br />

zu erleichtern,<br />

spielen<br />

heute bei<br />

niedrigem<br />

Pegel<br />

Kinder.<br />

Früher<br />

halfen Sommerfrischler<br />

den Bauern<br />

bei der<br />

Heuernte,<br />

inzwischen<br />

suchen<br />

sie den<br />

richtigen<br />

Weg <strong>durch</strong>s<br />

Maislabyrinth.<br />

(Fotos: md)<br />

Natur- und Kunststeinarbeiten<br />

· Treppenanlagen<br />

Bodenplatten · Fensterbänke<br />

Grabmale<br />

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Nummer 222 120 Jahre – <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong><br />

Montag, 24. September 2007<br />

Der <strong>Waldecker</strong><br />

Ortsteil<br />

Netze ist<br />

weit über<br />

die Grenzen<br />

des <strong>Land</strong>kreiseshinaus<br />

bekannt<br />

für den<br />

Altar seiner<br />

Kirche.<br />

Wie viel sich<br />

in den<br />

Dörfern<br />

der Großgemeinde<br />

getan hat,<br />

zeigt diese<br />

Straßenszene<br />

aus<br />

Freienhagen<br />

von vor<br />

etwa<br />

50 Jahren.<br />

Klosterkirche<br />

und<br />

Klosterruine<br />

von Ober-<br />

Werbe<br />

prägten vor<br />

50 Jahren<br />

<strong>das</strong> Ortsbild<br />

ebenso wie<br />

heute.<br />

Ehedem<br />

produzierte<br />

die Molkerei<br />

in Höringhausen<br />

frischen<br />

Käse, doch<br />

diese Zeiten<br />

sind längst<br />

Vergangenheit.<br />

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Dort, wo alles seinen Anfang nahm<br />

Im Schloss Waldeck kristallisiert sich die Geschichte des Fürstentums und des Kreises<br />

�������������<br />

WALDECK. Die Geschichte<br />

des Kreises Waldeck und<br />

späteren <strong>Land</strong>kreises Waldeck-Frankenberg<br />

nahm auf<br />

der Burg Waldeck ihren Anfang.<br />

Die Grafen von Schwalenberg<br />

nahmen im Jahre<br />

1180 die Burg in Besitz, erst<br />

später nannten sie sich Grafen<br />

von Waldeck.<br />

In der Folgezeit dehnten die<br />

Grafen von Waldeck ihre Herrschaft<br />

über den Korbacher und<br />

den Wildunger Raum aus. Nach<br />

den Wirren des Dreißigjährigen<br />

Krieges wurde Waldecks Unabhängigkeit<br />

im Westfälischen<br />

Frieden von 1648 manifestiert.<br />

Unter dem Grafen Georg Friedrich<br />

erhielt <strong>das</strong> <strong>Land</strong> gegen<br />

Ende des 17. Jahrhunderts<br />

eine straffe und gerechte Neuordnung<br />

der Verwaltung und<br />

Gesetzgebung, die bis ins 19.<br />

Jahrhundert hinein wirkte. 1711<br />

wurde Waldeck Fürstentum; Sitz<br />

des Fürstenhauses und der Verwaltung<br />

war Arolsen (seit 1719).<br />

1878 unterstellte <strong>das</strong> Fürstentum<br />

die Verwaltung größtenteils<br />

Preußen, ohne jedoch seine<br />

Selbständigkeit aufzugeben.<br />

Nach dem 1. Weltkrieg wurde<br />

Waldeck Freistaat, bis am 1. April<br />

Das Schloss Waldeck thront seit Jahrhunderten über dem Edertal und inzwischen über dem Edersee.<br />

(Foto: su)<br />

1929 der Anschluss an Preußen<br />

und die Zuordnung zum Regierungsbezirk<br />

Kassel erfolgten.<br />

Am 1. Februar 1942 entstand<br />

<strong>durch</strong> Zusammenfassung der<br />

Kreise des Eisenbergs, der Twiste<br />

und der Eder der neue Kreis<br />

Waldeck (Sitz Korbach). Im Rahmen<br />

der hessischen Kreisreform<br />

wurden die <strong>Land</strong>kreise Waldeck<br />

und Frankenberg am 1. Januar<br />

1974 zum „<strong>Land</strong>kreis Waldeck-<br />

Frankenberg“ vereinigt. Kreisstadt<br />

wurde Korbach.<br />

Erste Hinweise auf eine Siedlung<br />

Waldeck stammen aus<br />

dem Jahr 1232. In einer Urkunde<br />

für <strong>das</strong> Kloster Netze wird<br />

universitas civitatis de waldeke<br />

erwähnt. Bis 1254 wird die Stadt<br />

auch Rode bezeichnet. Ihr erstes<br />

Stadtsiegel erhielt sie 1266,<br />

ihren ersten nachweisbaren<br />

Bürgermeister 1311. Bis zum<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

betrug die Einwohnerzahl kaum<br />

über 400.<br />

Im Boom nach dem Mauerfall lauert <strong>das</strong> Ende<br />

Die wechselvolle 80-jährige Geschichte des Mauserwerkes in Waldeck<br />

WALDECK (su). Seit einigen<br />

Monaten bemüht sich der<br />

neue Besitzer der Mauser-Anlagen,<br />

Ernst Wilhelm König,<br />

um neue Nutzungen für <strong>das</strong><br />

weitläufige Gelände und die<br />

Bauten. Erste Erfolge hat er<br />

erzielt. Mauser und Waldeck,<br />

<strong>das</strong> gehört auch heute, sechs<br />

Jahre nach der Schließung,<br />

irgendwie zusammen. 80 Jahre<br />

lang wurden an der Wildunger<br />

<strong>Land</strong>straße hochwertige<br />

Büromöbel hergestellt.<br />

Der Ursprung des Unternehmens<br />

ist ein kriegerischer, denn<br />

er geht zurück auf Wilhelm und<br />

Paul Mauser, die 1856 <strong>das</strong> moderne<br />

Repetiergewehr erfinden.<br />

1874 kaufen sie die königliche<br />

Gewehrfabrik in Oberndorf am<br />

Neckar. Schon 1896 orientiert<br />

sich <strong>das</strong> erste Mitglied aus der<br />

Mauser-Familie in eine andere<br />

als die militärische Richtung.<br />

Alfons Mauser gründet seine<br />

erste Stahlblechwarenfabrik<br />

und verlagert zwei Jahre später<br />

den Firmensitz nach Köln.<br />

1921 kommt Mauser nach<br />

Waldeck. Das Unternehmen<br />

kauft an der Wildunger Straße<br />

die damals bestehende Karbidfabrik,<br />

baut sie aus und um für<br />

eigene Zwecke. 1922 startet die<br />

Produktion von Stahlfässern,<br />

später auch von Gasflaschen<br />

Mauser gehörte zu Waldeck<br />

wie <strong>das</strong> Schloss. (Foto: su)<br />

und Teilen für die <strong>Land</strong>wirtschaft.<br />

1929 laufen die ersten<br />

Fertigungsversuche für Stahlrohrmöbel<br />

und Freischwingersessel.<br />

Ein Jahr später gründet<br />

Mauser Waldeck die Abteilung<br />

Stahlmöbel und spezialisiert<br />

sich auf Büro- und Sitzmöbel.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

geht es mit dem Werk steil<br />

bergauf. In den 1950er Jahren<br />

H E I Z U N G L Ü F T U N G Ö KO L O G I E S A N I T Ä R<br />

entstehen die ersten Objekt-<br />

Sitzmöbel, zum Beispiel für die<br />

Frankfurter Paulskirche. Die<br />

Rundform-Schreibtische kommen<br />

auf den Markt, und <strong>das</strong><br />

neue Werk Korbach geht in Betrieb.<br />

Mehrere Jahrzehnte lang<br />

gehört Mauser Waldeck zu den<br />

besten Adressen in der Büromöbelbranche.<br />

1983 läutet man<br />

mit der Serie 3000 <strong>das</strong> Zeitalter<br />

der Bürosystemmöbel ein. 1988<br />

wird <strong>das</strong> Korbacher Werk erweitert.<br />

Mit dem Fall der Mauer gehen<br />

große Erwartungen an die<br />

Zukunft einher. Mauser übernimmt<br />

die Goldbach Raumsysteme.<br />

Neue Vertriebsniederlassungen<br />

in den neuen<br />

Bundesländern folgen. 1991<br />

schluckt Mauser die Systemmöbel<br />

Dessau GmbH. 1993 geht<br />

die Aktienmehrheit an die Düsseldorfer<br />

Rheinmetall AG.<br />

Doch allmählich hinterlassen<br />

die finanziellen Belastungen<br />

<strong>durch</strong> die Übernahmen und<br />

die wachsende, internationale<br />

Konkurrenz auf dem Büromöbelmarkt<br />

ihre Spuren. Im Jahr<br />

2000 wird die holländische Ahrend-Gruppe<br />

Eigentümerin der<br />

Mauser Waldeck AG.<br />

Nun zeigt sich, <strong>das</strong>s die Produktionshallen,<br />

die in den<br />

1920er Jahren ideal an die<br />

Belieferung mit der Eisenbahn<br />

angepasst wurden, weitab vom<br />

nächsten Autobahnanschluss in<br />

der modernen Zeit einen wirtschaftlichen<br />

Produktionsablauf<br />

massiv erschweren. In den Zeiten<br />

der Just-in-time-Fertigung,<br />

die quasi die Lagerhaltung in<br />

die Lkw auf der Straße verbannt<br />

hat, und in den Zeiten der beschleunigten<br />

Globalisierung<br />

kommt <strong>das</strong> einem Todesurteil<br />

für <strong>das</strong> Werk gleich. 2001 wird<br />

es geschlossen. 270 Beschäftigte<br />

zählte die Belegschaft zuletzt.<br />

Auf einer Versteigerung bringt<br />

Ahrend 1150 Werkzeuge, Geräte<br />

und Maschinen unter die<br />

Leute. Bei Rheinmetall verbleiben<br />

Gebäude und Flächen.<br />

Die Geschichte des Werkes<br />

und die der Möbelproduktion<br />

unter dem Namen Mauser entwickeln<br />

sich fortan auseinander.<br />

2003 nimmt die neue Firma<br />

Mauser Consult und Handel<br />

GmbH die Vertriebsaktivitäten<br />

wieder selbstständig auf. Kurz<br />

darauf gründen zwei ehemalige<br />

Mauser-Mitarbeiter die Gesellschaft<br />

Mauser-Sitzkultur und<br />

kaufen den kompletten früheren<br />

Unternehmensbereich Sitzmöbel<br />

der Mauser Office. Die<br />

Produktion läuft in Diemelstadt<br />

wieder an, während indessen<br />

<strong>das</strong> Korbacher Mauser-Werk an<br />

Vauth-Sagel gegangen ist. Anfang<br />

2005 übernimmt Mauser-<br />

Sitzkultur gemeinsam mit einem<br />

Investor die Systemmöbel<br />

Dessau GmbH. Vor etwa einem<br />

Jahr bezieht Mauser Sitzkultur<br />

ein eigenes Gebäude in Twistetal-Berndorf.<br />

Erste Versuche, die verbliebenen<br />

Gebäude und Flächen in<br />

Waldeck zu nutzen, gibt es ab<br />

2003. Die Zahlen: 32 000 Quadratmeter<br />

Hallen, 25 Hektar<br />

Freifläche. Eine Zeitlang werden<br />

dort Flohmärkte und Disco-<br />

Abende veranstaltet, doch von<br />

langfristigem Erfolg gekrönt<br />

wird all <strong>das</strong> nicht.


Nummer 222 120 Jahre – <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong><br />

Montag, 24. September 2007<br />

Ein imposanter<br />

Blick von<br />

der Wasserseite<br />

des Edersees<br />

auf die<br />

Sperrmauer. In<br />

den zurückliegenden<br />

Jahrzehnten<br />

entwickelten<br />

sich <strong>das</strong> ländlich<br />

geprägte<br />

Edertal und<br />

die Edersee-<br />

Anreinergemeinden<br />

zur bedeutendsten<br />

Ferienregion<br />

in Hessen.<br />

(Foto: uh)<br />

Vom Ackerbau zur Urlaubsregion<br />

Bau der Sperrmauer brachte auch im Edertal viele Veränderungen<br />

�������������<br />

EDERTAL. Der Bau der Edertalsperre<br />

bedeutete nicht nur<br />

grundlegende und prägende<br />

Veränderung im Leben der<br />

Menschen im Edertal. Aus<br />

der einst von Ackerbau und<br />

Viehzucht geprägten Region<br />

entwickelte sich während der<br />

vergangenen Jahrzehnte nach<br />

und nach eine der bedeutensten<br />

Urlaubs- und Ferienregionen<br />

in Hessen. Die Edertaler<br />

Entwicklung ist ganz eng mit<br />

den Kraftwerksanlagen in<br />

Hemfurth und Affoldern sowie<br />

mit dem Kraftwerk an der<br />

Sperrmauer in Edersee verbunden.<br />

Das Pumpspeicherkraftwerk<br />

„Waldeck II“ wurde im Jahr<br />

1976 in Hemfurth in Betrieb genommen.<br />

Die Maschinenhalle<br />

befindet sich in einer der größten<br />

je von Menschenhand geschaffenen<br />

künstlichen Höhlen<br />

der Welt.<br />

Für den Bau dieser Kaverne<br />

wurde der Peterskopf regelrecht<br />

ausgehöhlt, wobei aus<br />

einer Tiefe von mehr als 800<br />

Metern rund 107 600 Kubikmeter<br />

Ausbruchmaterial von<br />

den Bauarbeitern aus dem Berg<br />

transportiert wurden. Die fertige<br />

Höhle hat eine Länge von<br />

106 Metern, ist 33,5 Meter breit<br />

und 54 Meter hoch.<br />

Zwei Maschinensätze, bestehend<br />

aus einer Turbine,<br />

Generator und Pumpe, produzieren<br />

bei Volllastbetrieb in<br />

dem Kavernenkraftwerk zusammen<br />

über 440 Megawatt<br />

Strom. Nachts, wenn der Stromverbrauch<br />

geringer ist, wird mit<br />

den beiden Pumpen der Maschinen<br />

5 und 6 Wasser auf den<br />

Peterskopf befördert.<br />

Die Funktion dieses Kraftwerktyps<br />

wird mit einer Batterie<br />

verglichen. Als sogenannter<br />

Akku dient ein höher gelegenes<br />

Speicherbecken, in welches <strong>das</strong><br />

Wasser gepumpt wird. Auf dem<br />

Peterskopf befinden sich zwei<br />

dieser künstlich angelegten<br />

Seen. Der größere hat ein Fassungsvermögen<br />

von 4,3 Millionen<br />

Kubikmetern Wasser. Aus<br />

diesem Becken werden die beiden<br />

Maschinensätze des Kraftwerkes<br />

Waldeck II mit Wasser<br />

gespeist, der Inhalt des kleineren<br />

Beckens treibt die Turbinen<br />

im Kraftwerk Waldeck I an.<br />

Beim sogenannten Erzeugerbetrieb<br />

des Kavernenkraftwerkes<br />

schießt <strong>das</strong> Wasser <strong>durch</strong><br />

eine unterirdische Rohrleitung<br />

Das Überlaufen der Edertalsperre fasziniert immer wieder sehr<br />

viele Schaulustige. (Foto: uh)<br />

und treibt die beiden im Berg<br />

verborgenen Francisturbinen<br />

an, die <strong>durch</strong> starre Wellen mit<br />

Generatoren verbunden sind.<br />

Der Höhenunterschied zwischen<br />

dem auf dem Peterskopf<br />

gelegenen Oberbecken und der<br />

Maschinenhalle im Inneren des<br />

Berges beträgt 329 Meter.<br />

Im Stromversorgungsgebiet<br />

der PreußenElektra stand bereits<br />

im Jahr 1928 fest, <strong>das</strong>s<br />

zur Deckung sogenannter Verbrauchsspitzen<br />

der Bau besonderer<br />

Kraftwerksanlagen<br />

nötig sein würde. Damals wie<br />

heute gilt: Steigt der Verbrauch<br />

sprunghaft an, muss die Stromerzeugung<br />

genauso sprunghaft<br />

hochgefahren werden. Wärmekraftwerke<br />

sind dafür jedoch<br />

viel zu träge.<br />

Bei den Überlegungen, wie<br />

diese fehlenden Leistungen<br />

gedeckt werden sollten, stellte<br />

sich der Bau des Pumpspeicherkraftwerkes<br />

„Waldeck I“ als<br />

die wirtschaftlichste Lösung am<br />

Edersee heraus. Im Bedarfsfall<br />

werden die Schieber geöffnet,<br />

und in Sekundenschnelle haben<br />

die Turbinen sowie die stromerzeugenden<br />

Generatoren ihre<br />

Drehzahl erreicht und liefern<br />

elektrischen Strom. 1976 bekam<br />

<strong>das</strong> Kraftwerk Waldeck<br />

� Holzzäune<br />

� Balkongeländer<br />

� Überdachungen<br />

� Pergolen<br />

I mit der Inbetriebnahme des<br />

Kavernenkraftwerks Waldeck<br />

II Unterstützung. Der Bau der<br />

Kraftwerksanlage war Ende<br />

der Sechzigerjahre notwendig<br />

geworden, weil wie schon Ende<br />

der Zwanzigerjahre erneut <strong>das</strong><br />

Problem auftrat, die Stromverbrauchsspitzen<br />

für die Kunden<br />

abzudecken.<br />

Das Kraftwerk Waldeck II<br />

kann auf Knopfdruck innerhalb<br />

von 60 Sekunden auf volle<br />

Leistung gebracht werden und<br />

dann aus 4,3 Millionen Kubikmetern<br />

Wasser etwa acht Stunden<br />

lang Strom erzeugen, was<br />

3,4 Millionen Kilowattstunden<br />

ergibt. Ganz anders ist <strong>das</strong> Laufwasserkraftwerk<br />

bei Affoldern<br />

konzipiert. Hier wird Strom mit<br />

der Kraft der abfließenden Eder<br />

erzeugt.<br />

Einen weiteren Meilenstein<br />

im Einklang von Natur und<br />

Technik markiert der Bau des<br />

Schachtwasserkraftwerks in<br />

Hemfurth. Am 10. April 2006<br />

fiel bei der E.ON der Startschuss<br />

für den Neubau. Nach<br />

der geplanten Fertigstellung<br />

der Schachtkraftwerksanlage<br />

Ende 2008 soll in Zukunft eine<br />

Pumpturbine 75 Megawatt<br />

elektrischen Strom <strong>durch</strong> Wasserkraft<br />

produzieren.<br />

Am 28. Juni<br />

1913 war die<br />

Schwergewichtsmauer<br />

aus<br />

Bruchstein<br />

bereits bis<br />

zur Hälfte<br />

errichtet.<br />

Am 19. September<br />

1913<br />

wurden die<br />

ersten Überläufe<br />

an der<br />

Talsperren-<br />

Ostseite<br />

gemauert.<br />

Mit dem<br />

Aufbau der<br />

Brüstungsmauern<br />

wurde im<br />

Dezember<br />

1913 begonnen.<br />

Die mittlerenNotauslässe<br />

wurden am<br />

19. März<br />

1914 probeweise<br />

geöffnet.<br />

Im Juli 1914<br />

präsentierte<br />

sich die<br />

Sperrmauer<br />

im fast<br />

fertigen Zustand.<br />

(Repros: uh)<br />

� Carports<br />

� Alu-Zäune<br />

� Alu-Balkongeländer<br />

Kunststoff-<br />

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Nummer 222 120 Jahre – <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong><br />

Montag, 24. September 2007<br />

Der Herbst<br />

kommt<br />

und wir haben<br />

<strong>das</strong> richtige Gerät<br />

für all Ihre<br />

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Der Aqua-<br />

Park an der<br />

Sperrmauer<br />

erfreut<br />

sich seit Mitte<br />

der 90er<br />

Jahre bei<br />

Urlaubern<br />

und Tagesausflüglern<br />

großer<br />

Beliebtheit.<br />

Im über 30<br />

Jahre alten<br />

Wildpark<br />

Edersee<br />

zählen die<br />

Flugschauen<br />

der Greifenwarte,<br />

an<br />

denen auch<br />

die Gänsegeier<br />

„Ernie“<br />

und „Bert“<br />

teilnehmen,<br />

zu den Attraktionen.<br />

In Hemfurth<br />

wird derzeit<br />

ein neues<br />

Kraftwerk<br />

gebaut. Im<br />

nächsten<br />

Jahr soll die<br />

Anlage ans<br />

Netz gehen.<br />

Die Talsperre<br />

diente in<br />

diesem Jahr<br />

als Ort für<br />

eine Kunstinstallation.<br />

(Fotos: uh)<br />

Angriff als<br />

Kinofilm<br />

EDERTAL (uh). Für den Angriff<br />

einer englischen Fliegerstaffel<br />

auf die Edertalsperre interessiert<br />

sich Erfolgsregisseur Peter<br />

Jackson. Der US-Amerikaner<br />

möchte als Produzent einen<br />

Film über die Schreckensnacht<br />

verwirklichen und in die Kinos<br />

bringen. Informationen besorgte<br />

sich Jackson bereits bei<br />

Helmut Euler, dem Autor und<br />

Verfasser des Buches „Wasserkrieg“.<br />

Schiffstransport sorgt für Aufsehen<br />

„Edersee-Star“ rollt über Straßen bis zum Edersee<br />

������������� der Hand bereiteten sich die<br />

EDERSEE. Die Edersee-Personenschifffahrt<br />

von Wilfried<br />

Meyer zählt zu den vielen<br />

Urlaubs- und Freizeitangeboten<br />

am und auf dem Edersee.<br />

Am 26. April 2001 stand die<br />

vorletzte Transportetappe der<br />

„Edersee-Star“ auf dem Programm.<br />

In der Nähe von Fritzlar gaben<br />

Polizei und Transportunternehmer<br />

Friedhelm Biermann<br />

den Fahrern auf den großen<br />

Sattelschleppern <strong>das</strong> Handzeichen:<br />

Das neue Edersee-Personenschiff<br />

ging auf die letzte<br />

Etappe seiner mehrtägigen Reise<br />

vom Rhein bis nach Waldeck.<br />

Sie führte <strong>durch</strong> Ungedanken,<br />

Mandern, vorbei an Wega bis<br />

auf zwei Parkplätze bei Altwildungen.<br />

Etwas angegriffen wirkten<br />

die meisten Beteiligten des<br />

Schwerlasttransports, als sie<br />

gegen halb sechs aus ihren Laster-Schlafkabinen<br />

kamen. Mit<br />

zerzaustem Haar, einer Tasse<br />

Kaffee und einer Zigarette in<br />

Öffnungszeiten Infozentrum April – Okt.: Di. – Sa. 8.00 – 16.00 Uhr, auch an Feiertagen.<br />

Öffnungszeiten Standseilbahn April – Oktober:<br />

Di. – So. 11:00 – 17:00 Uhr, auch an Feiertagen.<br />

E.ON Wasserkraft GmbH, Werkgruppe Edersee, Kraftwerksstraße 10, 34549 Edertal<br />

(Hemfurth), T. 0 56 23-94 83 90, F. 0 56 23-94 84 67, info-ed@eon-energie.com<br />

Die Edersee-Star wurde <strong>durch</strong> viele Nadelöhre wie hier am Terrassenhotel manövriert. (Foto: uh/Archiv)<br />

vier Fahrer auf die nächsten<br />

Stunden vor. „Das Wichtigste<br />

bei so einem Transport ist eine<br />

funktionierende Kaffeemaschine<br />

und eine Kettensäge“, meinte<br />

einer der Fahrer.<br />

Für die 15 Kilometer lange<br />

Strecke von der B 253 bis nach<br />

Bad Wildungen wurde von Jochen<br />

Jenisch besondere Konzentration<br />

gefordert. Auf der Ladefläche<br />

seines Trucks war der<br />

48 Meter lange und acht Meter<br />

breite Schiffsrumpf fest vertäut.<br />

Schon in den vorangegangenen<br />

Nächten hatte Jenisch seinen<br />

600 PS starken Lkw sicher von<br />

Emmerich bis nach Fritzlar über<br />

die <strong>Land</strong>es- und Bundesstraßen<br />

sowie Autobahnen manövriert.<br />

Hinter dem größten Lkw des<br />

Konvois reihten sich drei weitere<br />

Speziallaster mit den zerlegten<br />

Einzelteilen des Edersee-Flaggschiffs<br />

ein.<br />

Wilhelm Söhne aus Waldeck<br />

und <strong>das</strong> vierköpfige „Vorkommando“<br />

hatten eine wichtige<br />

Funktion übernommen. Überall<br />

dort, wo Straßenschilder im<br />

Weg standen, war Söhne nicht<br />

Bombe trifft ins Ziel<br />

Englische Fliegerbombe detoniert an der Talsperre<br />

EDERTAL-HEMFURTH-EDERSEE<br />

(uh). In der sternenklaren<br />

Nacht vom 16. auf den 17.<br />

Mai 1943 startete die Royal Air<br />

Force einen Angriff unter dem<br />

Codename „Operation Chastise“.<br />

Auftrag der eingesetzten<br />

19 Lancasterbomber war die<br />

Zerstörung der Eder-, Möhne-,<br />

Ennepe- und Sorpetalsperren.<br />

Während die Ennepe- und<br />

Sorpetalsperren dem Angriff<br />

standhielten, zerstörten die speziell<br />

entwickelten „Bouncing<br />

Bombs“ (hüpfende Bomben)<br />

der 617. Fliegerstaffel die Möhne-<br />

und Ederseesperrmauern.<br />

Nach dem Angriff auf die<br />

Möhnetalsperre steuerten die<br />

viermotorigen Bomber den<br />

Edersee an. An die eigentlichen<br />

Angriffsflüge gegen die<br />

Sperrmauer erinnerten sich<br />

die Besatzungsmitglieder noch<br />

später. Bombenschütze Edward<br />

Johnson berichtete von zwei<br />

fehlgeschlagenen Anflugversuchen<br />

der von Les Knights gesteuerten<br />

Maschine. Erst beim<br />

weit. Mit dem Frontlader seiner<br />

Rückmaschine, einem Traktor<br />

für Holzarbeiten im Wald, zog<br />

Söhne die einbetonierten Straßenschilder<br />

aus dem Boden. Die<br />

Leuchtpfosten am Straßenrand<br />

wurden ebenso eine sichere<br />

Beute des Fußtrupps.<br />

Obwohl der Weg für den<br />

Konvoi freigeräumt war, ging es<br />

mitunter sehr eng zwischen den<br />

Straßenrändern, Leitplanken<br />

und anderen Hindernissen zu.<br />

Einen kleinen Vorgeschmack<br />

auf die Edersee-Randstraße gab<br />

es unterhalb des Büraberges<br />

bei Ungedanken. Den Schiffskörper<br />

und eine Mauer trennten<br />

nur wenige Millimeter.<br />

Zentimeter für Zentimeter<br />

meisterten Fahrer Jochen Jenisch<br />

und einer seiner Kollegen<br />

am Schaltpult der hinteren<br />

Lkw-Lenkachsen auch dieses<br />

Nadelöhr. Hinter dem Konvoi<br />

hatte sich ein vierköpfiges<br />

„Nachkommando“ eingereiht.<br />

„Was wir vorne abräumen,<br />

wird hinten wieder aufgebaut“,<br />

erklärte Thorsten Meyer. Am<br />

Straßenrand in Ungedanken,<br />

Mandern und Wega beobach-<br />

dritten Anlauf habe der Pilot<br />

den Bomber nahezu perfekt auf<br />

die Schwergewichtsmauer zu<br />

manövriert. Seine Route führte<br />

im Sinkflug <strong>durch</strong> <strong>das</strong> enge Tal<br />

bei Waldeck, wo später <strong>das</strong> Talstationsgebäude<br />

der Bergbahn<br />

errichtet wurde. Von dort visierte<br />

Knights die Hammerbergspitze<br />

an, dann lenkte er seine<br />

Maschine im rechten Winkel<br />

und im Tiefflug auf die Sperrmauer<br />

zu.<br />

Bombenschütze Edward<br />

Johnson berichtete später von<br />

seinen Eindrücken und Emotionen:<br />

„Ganz klar sah ich die<br />

Türme (die beiden Torhäuser<br />

auf der Mauerkrone). Ich war<br />

glücklich mit meinem Zielgerät,<br />

der Position und allem anderen.<br />

Ich löste die Bombe aus und<br />

vergaß für einen Augenblick alles<br />

über sie, denn wir flogen direkt<br />

auf einen Berg jenseits der<br />

Sperrmauer zu. Das ist vielleicht<br />

der schrecklichste Augenblick,<br />

wenn man vorn im Cockpit den<br />

Berg in Höchstgeschwindigkeit<br />

auf sich zurasen sieht.“ Aber<br />

teten zahlreiche Menschen den<br />

spektakulären Transport über<br />

die B 253. Zur gleichen Zeit<br />

herrschte dichter Autoverkehr<br />

auf einem Schleichweg zwischen<br />

Mandern und Wega sowie<br />

in der Gegenrichtung. Bevor es<br />

in Richtung Altwildungen ging,<br />

war noch einmal höchste Konzentration<br />

bei der Fahrt <strong>durch</strong><br />

die enge Abzweigung von der<br />

B 253 auf die B 485 hinter Wega<br />

gefragt.<br />

Für zwei Schwerlaster<br />

war die Reise nach etwa drei<br />

Stunden auf Parkplätzen bei<br />

Altwildungen zu Ende. Die<br />

beiden anderen Transporter<br />

mit den Bootsaufbauten auf der<br />

Ladefläche wurden in der Nähe<br />

der Müllumschlagstation abgestellt.<br />

Am nächsten Tag ging es<br />

gegen 6 Uhr auf die letzte<br />

Etappe an den Edersee. Die<br />

B 485 wurde von Bad Wildungen<br />

in Richtung Giflitz und<br />

Mehlen voll gesperrt. Danach<br />

gab es auch zwischen Mehlen,<br />

Affoldem, Hemfurth-Edersee<br />

und an der Randstraße kein<br />

Durchkommen mehr.<br />

die Lancaster habe es mit maximaler<br />

Kraft soeben geschafft,<br />

über die Bergspitze hinwegzu-<br />

kommen. „Ich selbst konnte<br />

die Ederseesperrmauer nicht<br />

einstürzen sehen, aber <strong>durch</strong><br />

<strong>das</strong> Geschrei unseres hinteren<br />

Bordschützen Harry O’Brian<br />

wurde mir klar, <strong>das</strong>s ein Teilstück<br />

aus der Mauer gefallen<br />

sein musste. Für einen Augenblick<br />

vergaßen wir alles über<br />

unsere Sicherheit und folgten<br />

der ungeheuren Flutwelle, die<br />

in <strong>das</strong> Tal schoss.“<br />

Der Wing Commander des<br />

617. Bombergeschwaders, Guy<br />

Gibson, sprach über Funk zu<br />

seinen Leuten: „Boys, Ihr habt<br />

eure Sache gut gemacht. Es<br />

wird Zeit für den Rückflug.“ Die<br />

ausländische Presse feierte die<br />

Angriffe als gewaltige Siege.<br />

Das Propagandaministerium in<br />

Berlin ließ indes lapidar vermelden:<br />

Schwache britische Fliegerkräfte<br />

drangen in der vergangenen<br />

Nacht ins Reichsgebiet<br />

ein und warfen eine geringe<br />

Zahl von Sprengbomben ab.


Nummer 222 120 Jahre – <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong><br />

Montag, 24. September 2007<br />

Der Kaiserhof<br />

auf einer<br />

historischen<br />

Postkarte. Der<br />

Bau aus der<br />

Kaiserzeit hat<br />

ebenfalls eine<br />

wechselvolle<br />

Geschichte<br />

hinter sich:<br />

erst Hotel,<br />

dann Teil des<br />

Stadtkrankenhauses<br />

und<br />

heute ein Pflegeheim.<br />

Weltbad, Sozialbad – goldene Zeit<br />

Bad Wildungen und sein Kurwesen im 20. Jahrhundert<br />

�������������������� Sanitäts-rat Dr. Carl Rörig (1827<br />

BAD WILDUNGEN (jm/su).<br />

Bad Wildungen hat in der<br />

Kaiserzeit glanzvolle Weltbadzeiten<br />

erlebt und entwickelte<br />

sich nach dem letzten Krieg<br />

zum zweitgrößten deutschen<br />

Heilbäderzentrum (mehr als<br />

20 Reha-Kliniken). Nicht nur<br />

<strong>das</strong> berühmte Wildunger<br />

Wasser, sondern auch bedeutende<br />

Ärzte begründeten und<br />

festigten den guten Ruf der<br />

Kur-Stadt.<br />

Der Aufschwung der Wildunger<br />

Kur setzte im letzten Drittel<br />

des 19. Jahrhunderts ein. 1900<br />

weilten bereits 10 000 Gäste<br />

in Wildungen. 1913, im jetzt<br />

„Bad“ genannten Ort, verzeichnet<br />

die Kurliste mehr als 13000<br />

Personen. Einer der ersten berühmten<br />

Wildunger Ärzte war<br />

bis 1919), Entdecker der Königsquelle,<br />

Pionier der Kurmedizin<br />

und Unternehmer. 1867 erregte<br />

Rörig Aufsehen <strong>durch</strong> die erste<br />

„Blasensteinzertrümmerung“.<br />

In der Folge entwickelte sich<br />

Urologie (Niere, Blase) in dem<br />

Heilbad zum Schwerpunkt.<br />

Ärzte wie Dr. Wolrad Marc und<br />

Dr. Robert Born entwickelten<br />

<strong>das</strong> Verfahren weiter, <strong>das</strong> in die<br />

Medizingeschichte als „Wildunger<br />

Operation“ einging.<br />

Allein Dr. Wolrad Marc (1846<br />

bis 1915) nahm 1000 Blasensteinzertrümmerungen<br />

vor. Zur<br />

„Marcschen Schule“ gehörten<br />

weitete namhafte Kur-Ärzte<br />

wie Paul Winkhaus, Wilhelm<br />

Schultheis, Robert Born, Konrad<br />

Abée und Arthur Feiber.<br />

Mit der Entwicklung der<br />

„Zeissschen Schlinge“ <strong>durch</strong><br />

Ludwig Zeiss (1900 bis 1943)<br />

Ein Hauch von Weltbad weht über die Allee beim <strong>Land</strong>esgartenschau-Blumenkorso<br />

2006. (Foto: su)<br />

wird die Wildunger Urologie<br />

nochmals bedeutsam für die instrumentelle<br />

Medizingeschichte.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

löste sich die „Wildunger Kur“<br />

allmählich von der traditionellen<br />

Trink- und Badekur, und neben<br />

der Urologie-Sparte entwickelten<br />

sich zahlreiche zusätzliche<br />

Behandlungsmethoden. Der<br />

Kur-Boom hat insbesondere<br />

nach 1970 die Struktur der Wildunger<br />

Ärzteschaft stark verändert.<br />

1897, bei der Gründung des<br />

Ärztevereins, waren es gerade<br />

mal neun Ärzte, 100 Jahre<br />

später belief sich die Zahl der<br />

Vereinsmitglieder auf mehr als<br />

100, die in Praxis und Kurkliniken<br />

tätig waren. Allgemeinpraxis,<br />

Fachpraxis, Badepraxis,<br />

Psychologie, Kurklinik und<br />

Stadtklinik erfordern bis heute<br />

verschiedenartiges ärztliches<br />

Verhalten.<br />

Dr. Hermann Leppert und<br />

Dr. Helmut Zipp etwa setzten<br />

sich für die Anerkennung der<br />

Wildunger Kurmittel auch für<br />

die Behandlung von Herz- und<br />

Kreislaufkranken ein. Dr. Herbert<br />

Kienle erprobte in seinem<br />

Sanatoriumskollektiv eine „ Gesamtbetreuung<br />

des Menschen<br />

in leiblicher und seelischer Hinsicht“<br />

<strong>durch</strong> Zusammenfassung<br />

aller medizinischen Fachdisziplinen.<br />

Erfolgreiche Klinikunternehmer,<br />

die mit ähnlichen Zielsetzungen<br />

ans Werk gingen, waren<br />

Werner Wicker und Günter<br />

Hartenstein. Überwiegend hohe<br />

Standards prägen die derzeit<br />

vorhandene erstaunlich breite<br />

Palette der medizinischen Angebote<br />

in Bad Wildungen und<br />

Reinhardshausen.<br />

Es gibt Rehabilitationseinrichtungen<br />

mit den Schwerpunkten<br />

konservative Orthopädie,<br />

urologische Erkrankungen,<br />

Krebsnachsorge, rheumatische<br />

Erkrankungen, Herz-<br />

Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen,Nierenerkrankungen<br />

(einschließlich Dialyse)<br />

und psychosomatische Erkrankungen.<br />

Sportmedizin, Naturheilverfahren<br />

und vieles mehr<br />

komplettieren die Palette, die<br />

WLZ in Wildungen schon 130<br />

Es begann in der Badestadt mit der „Eder-Zeitung“<br />

BAD WILDUNGEN (r). Das<br />

erste Zeitungsunternehmen im<br />

<strong>Waldecker</strong> wurde in Bad Wildungen<br />

gegründet. 1877 gab<br />

der Buchdrucker J. Neubelt<br />

hier seine „Eder-Zeitung“ heraus.<br />

Zwei Jahre später nahm<br />

sie den Namen „Waldecksche<br />

Zeitung“ an.<br />

1880 ging sie in den Besitz<br />

von Paul Pusch über, der sie<br />

nach jahrzehntelanger Tätigkeit<br />

als Verleger und Schriftleiter<br />

– heute würde man Chefredakteur<br />

sagen – an seinen<br />

Sohn Felix Pusch übergab.<br />

Im Juli 1934 verkaufte die Firma<br />

Paul Pusch <strong>das</strong> Verlagsrecht<br />

der „Waldeckschen Zeitung“<br />

an den Wilhelm-Bing-Verlag.<br />

Das Haus Pusch wich 1982 einem<br />

Neubau, in den die Buchhandlung<br />

Bing und die WLZ-<br />

Redaktion Bad Wildungen<br />

einzogen, nachdem die Redakteure<br />

ein Zwischenspiel im alten<br />

Eichhof gegeben hatten.<br />

selbst nach dem Kahlschlag im<br />

Gesundheitswesen ab Anfang/<br />

Mitte der 1990er Jahre nichts<br />

an ihrer Reichhaltigkeit eingebüßt<br />

hat.<br />

Allerdings müssen die Bad<br />

Wildunger seitdem mit deutlich<br />

weniger Reha-Gästen auskommen.<br />

Von den 1,8 Millionen<br />

Übernachtungen pro Jahr zu<br />

den besten Zeiten (Bad Wildungen<br />

und Reinhardshausen<br />

zusammen) ist die Stadt trotz<br />

vielerlei Bemühungen um Privatgäste<br />

noch weit entfernt.<br />

Wie viel<br />

Zeit ist da<br />

vergangen:<br />

Skifahren<br />

mitten<br />

in der<br />

Innenstadt<br />

von Bad<br />

Wildungen,<br />

ein Foto aus<br />

der Nachkriegszeit.<br />

Erst Hotel,<br />

dann Sanatorium,<br />

Klinik,<br />

sportmedizinisches<br />

Zentrum<br />

und heute<br />

wieder<br />

Hotel: die<br />

„Parkhöhe“<br />

Ein Symbol<br />

für die neue<br />

Zeit in Bad<br />

Wildungen:<br />

der Riesendammtunnel,<br />

erbaut<br />

anlässlich<br />

der Gartenschau.<br />

Autohaus<br />

Arnold GmbH<br />

Zum Wolfhagen 12<br />

34537 Bad Wildungen<br />

Tel. (0 56 21) 7 88 66 - 0


Nummer 222 120 Jahre – <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong><br />

Montag, 24. September 2007<br />

EP: Lisboa<br />

TV, Video, HiFi, PC-Multimedia, CD-Shop,<br />

Hausgeräte, Telekom, Sat-Anlagen . . . persönlich<br />

34537 Bad Wildungen · Brunnenstraße 67<br />

Telefon (0 56 21) 40 83<br />

Telefax (0 56 21) 96 02 28<br />

Nicht wegzudenken<br />

aus der<br />

Kur- und<br />

Familienstadt<br />

Bad<br />

Wildungen<br />

heutiger<br />

Zeit: die<br />

Freizeitanlage<br />

Heloponte.<br />

Bis in die<br />

Nachkriegszeit<br />

hinein<br />

hatte die<br />

Wildunger<br />

Altstadt<br />

viel vom<br />

alten<br />

„Ackerbürgerstädtchen“.<br />

Seit vielen<br />

Jahrzehnten<br />

alle 24<br />

Monate im<br />

September<br />

ein Höhepunkt<br />

des<br />

Festkalenders:<br />

der<br />

Blumenkorso.<br />

Früher wie<br />

heute ein<br />

Vorzeigebau<br />

der<br />

Kurstadt:<br />

der Kuppelsaal<br />

des<br />

Badehotels.<br />

Aktion gilt vom 1. bis 30. September 2007<br />

* Gilt nur in Verbindung mit der Freischaltung einer debitel-card im T-Mobile Deutschland-Netz im Tarfif debitel Vario S. Mindestvertragslaufzeit<br />

24 Monate. Einmaliger Anschlusspreis € 24,95. Monatspaketpreis € 14,95. Inklusive Rechnung online. Papierrechnung gegen<br />

Aufpreis von € 0,99 möglich. Das Budget kann monatlich gewechselt werden; Umstellung erfolgt zur nächsten Mobilfunkrechnung. Ungenutzte<br />

Budgeteinheiten können nicht in den Folgemonat übertragen werden. Machen Sie von Ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch, erhalten<br />

Sie automatisch 50 SMS. (Nur gültig für den SMS-Versand über die debitel Kurzmitteilungszentrale. Ausgenommen sind SMS zu Serviceund<br />

Sonderdiensten, Premium-SMS und SMS in und zu ausländischen Mobilfunknetzen). Weitere Informationen erhalten Sie beim debitel<br />

Händler oder unter www.debitel.de Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.<br />

Nicht stets ein Herz und eine Seele<br />

Das oft schwierige Verhältnis von Bad Wildungen und Reinhardshausen<br />

��������������������<br />

BAD WILDUNGEN-REIN-<br />

HARDSHAUSEN (jm/su). Der<br />

Aufstieg Reinhardshausens<br />

zum zweiten Wildunger<br />

Kurzentrum ist untrennbar<br />

mit einem Namen verknüpft:<br />

Gustav Görner.<br />

Als Kurgast kuriert er um<br />

1894 im damaligen Weltbad<br />

Wildungen sein Nierenleiden,<br />

spaziert <strong>durch</strong> <strong>das</strong> Dörfchen am<br />

Wildebach, bestehend aus einer<br />

alten Kirche, einem Gutshof,<br />

einer Mühle und einem kleinen<br />

bäuerlichen Anwesen.<br />

Das von der Rinderpest getroffene<br />

Gut steht zum Verkauf.<br />

Görner erwirbt es und verkauft<br />

seine Jalousienfabrik in Sachsen.<br />

Er fährt gar nicht mehr<br />

nach Hause, sondern fängt sofort<br />

an, nach Quellen zu bohren.<br />

Der Unermüdliche wird schnell<br />

fündig, und bald sprudelt die<br />

wichtigste aller Reinhardshäuser<br />

Heilquellen, die Reinhardsquelle.<br />

So wird Gustav Görner<br />

zum Gründer, des Heilbades<br />

Reinhardshausen.<br />

Er baut rasch einen Wasserversand<br />

auf, bietet örtliche<br />

Trinkkuren an – und sofort beginnt<br />

der Ärger mit den Wildungern,<br />

die Görner wegen unlauteren<br />

Wettbewerbs verklagen,<br />

weil der behauptet, sein Wasser<br />

sei ebenso wirksam wie die berühmte<br />

Wildunger Georg-Viktor-Quelle.<br />

Doch Görner setzt<br />

sich <strong>durch</strong>. Überall entstehen<br />

Kureinrichtungen in dem Dorf<br />

im Wiesengrund. „Görner verbuddelt<br />

sein Geld“, sagen die<br />

staunenden Dörfler. 1899 findet<br />

die Kurkonzertpremiere statt,<br />

die ersten Kurpensionen öffnen.<br />

Vor dem Homberg errichtet<br />

1925 der aus Kassel stammende<br />

Carl Zeiss <strong>das</strong> erste größere<br />

Haus, <strong>das</strong> Sanatorium Reinhardsquelle.<br />

Zeiss‘ Sohn, der<br />

als leitender Arzt <strong>das</strong> Sanatorium<br />

führt, erfindet die Zeiss‘sche<br />

Schlinge zur Entfernung von<br />

Nierensteinen ohne Operation.<br />

Auch die Prominenz entdeckt<br />

Reinhardshausen. So be-<br />

sucht der damalige deutsche<br />

Reichsaußenminister Gustav<br />

Stresemann den kleinen Kurort.<br />

An ihn erinnert heute noch die<br />

Stresemann-Kureiche.<br />

Weitere Daten über den Kurgründer<br />

Görner: 1912 lässt er<br />

sich bei einer Skatrunde zur<br />

Überführung seines Unternehmens<br />

in eine GmbH überreden.<br />

Dies ist die Geburtsstunde der<br />

Kurgesellschaft Bad Reinhardsquelle<br />

GmbH. Görner, der aus<br />

einem Dorf einen erfolgreichen<br />

Kurort machte, stirbt 1939 im<br />

Alter von 90 Jahren. Sein Wahlspruch<br />

war: „Frisch <strong>durch</strong>s Leben<br />

wandere. Sei wahr, erwäg<br />

nicht lang. Verlass dich nicht<br />

auf andere. Und rechne nie<br />

auf Dank!“ Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg sollte sich Reinhardshausen<br />

stürmisch fortentwickeln.<br />

1958 kamen 6600<br />

Kurgäste. 1959 wurde GmbH-<br />

Buchhalter Karl Petri Kurdirektor,<br />

der die Geschäftsführertätigkeit<br />

bis 1987 ausübte.<br />

1961: erstmals mehr als 10 000<br />

Gäste. Zahlreiche Kurbauten<br />

wurden errichtet, 1971 etwa<br />

Kurmittelhaus und Mineralschwimmbad,<br />

<strong>das</strong> inzwischen<br />

zur Quellentherme aufpoliert<br />

wurde. Eine Kurklinik nach der<br />

anderen wuchs empor, bald waren<br />

es stattliche 13. 1971 wur-<br />

den rund 600 000 Übernachtungen<br />

gezählt. 1975/76 entstand<br />

der neue Kursaal in der Wandelhalle.<br />

1981 gab es 815 000 Übernachtungen.<br />

Erste Kurkrisen<br />

fegten für ein, zwei Jahre die<br />

Betten leer, wurden aber gemeistert.<br />

Klinikpioniere wie Dr.<br />

Herbert Kienle, Günter Hartenstein<br />

setzten Maßstäbe in Reinhardshausen.<br />

1987 übernahm<br />

Kurdirektor Hans-Peter Wohlgehagen<br />

die Stabführung und<br />

klotzte mit Investitionen. In wenigen<br />

Jahren wurden rund zehn<br />

Millionen Euro verbaut. Auch<br />

die Stadt Bad Wildungen zeigte<br />

verstärktes Engagement in dem<br />

stark expandierenden Kurstadtteil.<br />

In den besten Jahren verfügte<br />

Reinhardshausen über<br />

4300 Kurgastbetten und rückte<br />

mit über einer Million Übernachtungen<br />

Ende der 80er-Jahre<br />

endgültig in die Spitzengruppe<br />

deutscher Kurorte auf. Selbst<br />

der große Bruder, <strong>das</strong> Wildunger<br />

Staatsbad, wurde überholt.<br />

1993 waren es fast 40 000 Gäste<br />

und 1,2 Millionen Übernachtungen.<br />

Wohlgehagen erreichte<br />

den Karrierehöhepunkt mit der<br />

Berufung zum Doppelkurdirektor<br />

und verwirklichte in der<br />

Folge den „größten Kurpark<br />

Europas“. Aus den oft feindseligen<br />

Brüdern Wildungen und<br />

Das Schicksal der alten Königsquelle<br />

Geschichte eines Sanatoriums spiegelt Entwicklung der Badestadt wider<br />

BAD WILDUNGEN (su). Das<br />

Auf und Ab der Wildunger Kur,<br />

<strong>das</strong> Umsteuern auf Privatgäste<br />

in jüngster Zeit – im Schicksal<br />

des 2005 abgerissenen,<br />

ehemaligen Sanatoriums<br />

Königsquelle spiegelt sich die<br />

wechselhafte Entwicklung der<br />

Badestadt wider.<br />

Bahnhofstraße 27<br />

34537 Bad Wildungen<br />

Tel. 0 56 21/9 69 48-0<br />

Fax 0 56 21/9 69 48-28<br />

Marburger Straße 19 – 21<br />

35066 Frankenberg (Eder)<br />

Tel. 0 64 51/50 01-0<br />

Fax 0 64 51/50 01-11<br />

www.bmw-backhaus.de<br />

www.bmw.de<br />

Das Kur-Centrum von Reinhardshausen mit Galleria und Quellen-Therme. (Foto: su/Archiv)<br />

1867 zertrümmerte Dr. Carl<br />

Rörig den erste Blasenstein und<br />

begründete damit die „Wildunger<br />

urologische Schule“. 1869<br />

fand er auf seinem Grundstück<br />

die kohlensäurehaltige „Königsquelle“<br />

wieder. Er ließ sie<br />

neu fassen und baute später einen<br />

eigenen, kleinen Kurpark.<br />

1898 errichtete er den bekannten<br />

Klinkerbau als „Sanatorium<br />

für Nieren-, Blasen-, Stein- und<br />

Grießkranke“, die erste Spezialklinik<br />

von Bad Wildungen.<br />

Rörig war damals 71 Jahre alt.<br />

In dem Gebäude standen 40<br />

Zimmer für die Patienten zur<br />

Verfügung. Rörig versorgte sie<br />

zunächst selbst und band später<br />

seine Söhne mit ein. Dr. Karl<br />

Rörig junior zog jedoch nach<br />

Hannover. Das Sanatorium<br />

wurde 1906 an die neue „Bad<br />

Wildungen Heilquellen A.G.<br />

Königsquelle“ übertragen. Von<br />

da an hieß es „Kurhaus Königsquelle“.<br />

Dr. Fritz Rörig junior<br />

betreute zwar die Mehrzahl der<br />

Patienten, führte seine Steinoperationen<br />

aber als Belegarzt<br />

im „Helenenheim“ <strong>durch</strong>.<br />

Die Abfüllung und der Versand<br />

von Heilwasser zogen<br />

in einen Anbau ein. Um 1935<br />

blühte der Betrieb, bei dem<br />

seinerzeit an die 40 Menschen<br />

Arbeit und Brot fanden, die<br />

meisten im Versand.<br />

Wie <strong>das</strong> Wildunger Altstadt-<br />

Urgestein Henner Rieder vor<br />

einigen Jahren berichtete,<br />

wachte damals eine kleine Kolonne<br />

über die Sauberkeit im<br />

Kurpark an der Königsquelle.<br />

Der Rasen wurden zweimal im<br />

Sommer mit der Sense gemäht,<br />

Die Wege aus weißem Kiesel<br />

wurden öfters gerecht.<br />

Der Trink- und damalige<br />

Musikpavillon sowie die Wandelhalle<br />

mussten während der<br />

Saison immer saubergehalten<br />

werden. Große Blumenrabatten<br />

wurden jeweils im Frühjahr<br />

mit allerlei Sommerblumen bepflanzt.<br />

Während der Saison<br />

war zweimal täglich Wasser-<br />

Abgerissen: <strong>das</strong> alte Sanatorium<br />

Königsquelle.<br />

ausgabe im Quellenhäuschen,<br />

die von vielen Kurgästen in<br />

Anspruch genommen wurde.<br />

Diese Gäste waren während ihrer<br />

Kurzeit im Kurhaus Königsquelle<br />

oder in nahegelegenen<br />

Pensionen einquartiert. Einmal<br />

wöchentlich erfreute die<br />

Kurkapelle die Gästeschar mit<br />

einem Konzert. Ein Sonderzug<br />

brachte Reichsbahnangehörige<br />

Reinhardshausen wurde über<br />

die Jahre „ein Herz und eine<br />

Seele“, bevor der neue Marketingspruch<br />

„Bad Wildungen<br />

– natürlich gut“ den alten Wahlspruch<br />

ablöste. Doch da hatte<br />

die Großkurkrise Mitte der<br />

90er-Jahre den Boom in Reinhardshausen<br />

längst beendet.<br />

Wohlgehagens Stern begann<br />

zu sinken. Nach der Übernahme<br />

des Staatsbades <strong>durch</strong> die Stadt<br />

drängte ihn der damalige Bürgermeister<br />

Reinhard Grieneisen<br />

zurück nach Reinhardshausen.<br />

Doch auch an alter Wirkungsstätte,<br />

an der sein Aufstieg in<br />

der Badestadt begonnen hatte,<br />

war der ehemalige Kurfürst<br />

nicht lange sicher. Die Stadt<br />

kaufte vom <strong>Land</strong> Hessen und<br />

den privaten Anteilseignern<br />

auch die Bad Reinhardsquelle.<br />

Wohlgehagen musste endgültig<br />

gehen. Grieneisen scheiterte<br />

mit dem Versuch, die Reinhardsquelle<br />

zum großen Teil zu<br />

privatisieren. Nach einem kurzen<br />

Intermezzo in neuen privaten<br />

Händen nahm die Stadt<br />

unter Regie des neuen Bürgermeisters<br />

Volker Zimmermann<br />

<strong>das</strong> Hotel Schwanenteich inklusive<br />

Kur-Centrum und Quellen-Therme<br />

wieder zurück. Die<br />

Bemühungen um eine erneute<br />

Privatisierung laufen seitdem.<br />

mit ihren Familien aus Kassel<br />

hierher, die jedes Jahr im Park<br />

ihr Sommerfest feierten. Mit<br />

einer Kutsche wurden die Kurgäste<br />

spazieren gefahren oder<br />

auf dem Pritschenwagen große<br />

Mengen in Körben verpackte<br />

Flaschen mit Mineralwasser<br />

zum Bahnhof transportiert, die<br />

in alle Welt versandt wurden.<br />

Zwischen der Rörigstraße und<br />

dem Kurpark stand <strong>das</strong> damalige<br />

Badehaus. Mit Kriegsbeginn<br />

im September 1939 war die Kur<br />

schlagartig zu Ende. Nur der<br />

Flaschenversand wurde noch<br />

einige Zeit aufrecht erhalten,<br />

Wildungen wurde Lazarettstadt<br />

und Teilhauptquartier von<br />

Görings Luftwaffe, verbunden<br />

mit dem Bau der „Wildunger<br />

Bunker“ und der Aufstellung<br />

von Flakgeschützen. Das Badehaus<br />

nutzten eine Weile Flüchtlinge<br />

zum Wochenende als<br />

Reinigungsbad, bevor es abgetragen<br />

wurde.<br />

1948 wurde in dem Bau<br />

wieder ein Sanatorium eingerichtet.<br />

Zum 31. Dezember 1978<br />

musste der damalige Pächter<br />

Dr. Werner Schultheis den Vertrag<br />

kündigen, weil die Versicherungsträger<br />

die inzwischen<br />

errichteten Kurkliniken<br />

in Bad Wildungen und Reinhardshausen<br />

belegten. Das war<br />

der Anfang vom Ende des alten<br />

Sanatoriums. Zuletzt nutzte es<br />

<strong>das</strong> Staatsbad Wildungen als<br />

Unterkunft für die Musiker des<br />

Kurorchesters. Dann stand <strong>das</strong><br />

Gemäuer jahrelang leer, bis es<br />

zur <strong>Land</strong>esgartenschau 2006<br />

abgerissen wurde.


Nummer 222 120 Jahre – <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong><br />

Montag, 24. September 2007<br />

Schatz klebt an der Decke<br />

Anneliese und<br />

Willi Wagener<br />

aus Wellen<br />

mit ihrem<br />

Zeitungsschatz:<br />

einer<br />

WLZ-Ausgabe<br />

aus dem Jahr<br />

1896, in der<br />

ein Verwandter<br />

von Anneliese<br />

Wagener<br />

eine Rolle<br />

spielt. Das<br />

älteste Stück<br />

Zeitung, <strong>das</strong><br />

die zwei ihr<br />

Eigen nennen,<br />

stammt sogar<br />

von 1892.<br />

Anneliese und Willi Wagener haben Zeitungen aus 19. Jahrhundert<br />

EDERTAL-WELLEN (su). Keine<br />

Sorge, Willi und Anneliese<br />

Wagener aus Wellen starten<br />

außer Konkurrenz in der zweiten<br />

Runde unseres Leserwettbewerbs<br />

um die älteste WLZ-<br />

Ausgabe. Mit ihrem Exemplar<br />

von 1892 dürften sie kaum zu<br />

schlagen sein und haben deshalb<br />

einen Sonderpreis bereits<br />

sicher.<br />

Dass die Wageners mit ihrer<br />

historischen Zeitung in einer eigenen<br />

Liga spielen, verwundert<br />

allerdings kaum. Sie sind quasi<br />

WLZ-Leser in der vierten Generation,<br />

wobei die Vorfahren der<br />

Familie Abonnenten der „Waldeckschen<br />

Zeitung“ waren, die<br />

als erste Zeitung im heutigen<br />

<strong>Land</strong>kreis Waldeck-Frankenberg<br />

erschien, schon vor 130<br />

Jahren gegründet worden war<br />

und später von der Waldeckischen<br />

<strong>Land</strong>eszeitung übernommen<br />

wurde.<br />

Ungewöhnlich ist der Aufbewahrungsort<br />

des Schatzes:<br />

die Decke des Heizungskellers.<br />

Eine ganze Reihe von Zeitungen<br />

aus der Zeit zwischen 1892<br />

und 1898 kleidet <strong>das</strong> Gewölbe<br />

aus. „Man hat sie benutzt, um<br />

die Betonschalung abzudichten,<br />

als dieser Teil des Hauses<br />

1898 gebaut wurde“, erklärt<br />

Willi Wagener. Ablösen lassen<br />

sich die Gazetten deshalb<br />

nicht, ohne sie zu zerstören. Die<br />

Jahreszahlen der Zeitungen<br />

verraten einiges über ihren da-<br />

maligen Stellenwert. Wer hebt<br />

heute schon über sechs Jahre<br />

seine Zeitungen auf? „Damals<br />

war <strong>das</strong> anders. Zeitungen<br />

galten als Kulturgut wie heute<br />

Bücher“, meint Willi Wagener.<br />

Sie dienten, wenn es darauf<br />

ankam, als Rohstoff für unterschiedlichste<br />

Zwecke, wie etwa<br />

beim Bauen. Neues erfuhren<br />

die Bewohner des Hofes 1898<br />

bei ihren Bauarbeiten allerdings<br />

nicht nur aus der Zeitung. Verwandte,<br />

die in den Vereinigten<br />

Staaten von Amerika ihr Glück<br />

gemacht hatten, kamen mit damals<br />

moderner landwirtschaftlicher<br />

Technik über den Großen<br />

Teich zurück: einem halbautomatischen<br />

Heugreifer, einem<br />

Grasmäher – beide für den Betrieb<br />

mit Pferden – sowie einer<br />

automatische Kuhtränke.<br />

Willi Wagener weiß viele solcher<br />

Geschichten rund um die<br />

Zeitungen zu erzählen.<br />

Seine Frau Anneliese und er<br />

zogen nach der Heirat 1964 auf<br />

den elterlichen Hof des Bräutigams.<br />

Die Zeitungen an der<br />

Kellerdecke faszinierten <strong>das</strong><br />

junge Paar. „Wir haben bis<br />

heute manche Stunde mit dem<br />

Kopf im Nacken gelesen“, erzählt<br />

Anneliese Wagener, und<br />

sie erinnert sich gut an den<br />

Tag, als sie plötzlich etwas sehr<br />

Vertrautes entdeckte – in einer<br />

Zeitungsanzeige vom 9. Mai<br />

1896. In einem Spendenaufruf<br />

wird um Unterstützung für die<br />

Opfer des großen Brandes in<br />

An der Decke<br />

des Heizungskellers<br />

hängen<br />

die alten<br />

Zeitungsausgaben,<br />

sie<br />

dienten einst<br />

als Abdichtung<br />

der Betonschalung.<br />

(Fotos: su)<br />

Löhlbach vom selben Jahr geworben.<br />

Als einer der Sammler<br />

trat Kaufmann Finger aus Löhlbach<br />

in der Anzeige auf. „Mein<br />

Urgroßvater“, sagt Anneliese<br />

Wagener, geborene Finger. Sie<br />

erblickte zwar in Obernburg/<br />

Rhön <strong>das</strong> Licht der Welt, zog<br />

aber im Alter von sechs Jahren<br />

mit ihrer Familie nach Löhlbach.<br />

Das Stück Zeitung, <strong>das</strong> zu<br />

dieser Geschichte gehört, befindet<br />

sich inzwischen doch nicht<br />

mehr an der Kellerdecke. Es ist<br />

<strong>das</strong> einzige, <strong>das</strong> die Wageners<br />

behutsam und mit Erfolg vom<br />

Beton ablösen konnten und <strong>das</strong><br />

sie seitdem in einer Klarsichttasche<br />

aufbewahren.<br />

Die historischen Blätter passen<br />

auch in anderer Weise sehr<br />

gut zu dem Traditionsbauernhof<br />

in Wellen, denn die Scheune ist<br />

<strong>das</strong> älteste Gebäude im Dorf.<br />

Sie überstand nach bisheriger<br />

Kenntnis schon den 30-jährigen<br />

Krieg.<br />

Wertvolle Preise<br />

für treue Zeitungsleser<br />

Gewinnspiel mit Einkaufsgutscheinen<br />

�������������������<br />

BAD WILDUNGEN. Zum 120.<br />

Geburtstag der Heimatzeitung<br />

sucht die Waldeckische <strong>Land</strong>eszeitung<br />

ihre treuesten Leser.<br />

Als Dankeschön gibt es wertvolle<br />

Einkaufsgutscheine zu<br />

gewinnen.<br />

Schon bei der ersten Auflage<br />

unserer <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong><br />

<strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong> hatten wir alle<br />

WLZ-Abonnenten aufgefordert,<br />

ihre älteste Zeitung, Abo-Rechnung<br />

oder andere Belege einzusenden<br />

– mit großem Erfolg.<br />

Die meisten Exemplare stammten<br />

aus den 30er- oder 40er-<br />

Jahren, es waren jedoch auch<br />

wesentlich ältere Exemplare<br />

darunter. Den Vogel schoss Kurt<br />

Osterhold ab, der eine Walde-<br />

Der Sieger<br />

des ersten<br />

Durchgangs:<br />

Kurt Osterhold<br />

hat mit einer<br />

Zeitung aus<br />

dem Jahr 1915<br />

den ersten<br />

von insgesamt<br />

drei Manhenke-Einkaufsgutscheinen<br />

gewonnen.<br />

(Foto: luc)<br />

ckische <strong>Land</strong>eszeitung vom<br />

23. Juni 1915 sein Eigen nennt.<br />

Der Korbacher gewann den<br />

500-Euro-Einkaufsgutschein<br />

des Modehauses Manhenke,<br />

unter allen anderen Einsendern<br />

wurden 20 Gutscheine für den<br />

WLZ-Lesershop verlost.<br />

Die zweite Auflage dieser<br />

Treue-Aktion funktioniert genauso:<br />

Teilnahmeberechtigt<br />

sind alle Abonnenten der WLZ,<br />

benötigt wird nur ein Bezugsnachweis.<br />

Ein Kontoauszug<br />

aus vergangenen Jahren, eine<br />

Quittung des Zustellers, ein<br />

Bankeinzahlungsbeleg oder<br />

(vielleicht die einfachste Möglichkeit)<br />

eine alte Zeitung vom<br />

Dachboden – mehr ist nicht erforderlich,<br />

um an unserer Aktion<br />

teilzunehmen.<br />

Schicken Sie Ihren Abo-<br />

Nachweis einfach an: WLZ-Leserservice,<br />

Stichwort 120 Jahre,<br />

Lengefelder Str. 6, 34497 Korbach.<br />

Einsendeschluss ist der<br />

29. Oktober.<br />

Alle Teilnehmer nehmen an<br />

der Verlosung von 20 Einkaufsgutscheinen<br />

teil, der Einsender<br />

mit dem ältesten Bezugsnachweis<br />

erhält den zweiten Hauptpreis<br />

im Wert von 500 Euro.<br />

Wichtig: Wer bereits beim ersten<br />

Durchgang dabei war, nimmt<br />

automatisch auch an der zweiten<br />

– und dritten – Verlosung<br />

teil. Die nächste Auflage dieser<br />

„Treue-Aktion“ beginnt mit der<br />

dritten und letzten „<strong>Zeitreise</strong>“-<br />

Beilage.<br />

Wohltuend<br />

spritzig<br />

Einfach mal für ein paar Stunden<br />

abtauchen in eine Wohlfühl-Welt –<br />

in der QuellenTherme in Reinhardshausen.<br />

Sie schwimmen und bewegen<br />

sich in angenehm temperiertem,<br />

mineralisiertem Heilwasser. Danach<br />

lassen Sie sich in der „Hamam“-Saunawelt,<br />

auf Sonnenbänken und in der<br />

Therapieeinrichtung mit Massagen und<br />

Fango verwöhnen.<br />

Für Familien und alle diejenigen, die es<br />

etwas sportlicher und quirliger haben wollen,<br />

hält <strong>das</strong> Freizeitbad Heloponte attraktiven<br />

Wasserspaß bereit. 50-m-Bahnen schwimmen,<br />

in der Wasserröhre rutschen, in der Kinderwasserwelt<br />

spielen oder Aqua-Gym machen.<br />

Attraktion im Winter: Eislaufen openair.<br />

Wiedereröffnung Hallenbad<br />

Samstag, 29. Sept. ab 11.00 Uhr<br />

mit Aktionen & Familienprogramm<br />

Wir sehen uns in Bad Wildungen –<br />

zu jeder Jahreszeit „natürlich gut“!


Nummer 222 120 Jahre – <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong><br />

Montag, 24. September 2007<br />

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Nummer 222 <strong>Zeitreise</strong>: Aus aller Welt<br />

Montag, 24. September 2007<br />

1983: Ulf Merbold startet ins All<br />

Erster Mann aus der Bundesrepublik im Weltraum<br />

Der Kosmonaut Sigmund Jähn<br />

war am 26. August 1978 für<br />

die ehemalige DDR in einer<br />

russischen Sojus-31 zur Raumstation<br />

Salut-6 geflogen – als<br />

erster Deutscher im All. Fünf<br />

Jahre später, am 28. November<br />

1983, startete der Wissenschaftler<br />

Ulf Merbold als erster<br />

Astronaut aus der Bundesrepublik<br />

mit der Weltraumfähre<br />

„Columbia“ ins All. Die<br />

Waldeckische <strong>Land</strong>eszeitung<br />

berichtete am 29. November<br />

1983:<br />

„Für Westeuropa hat der Start<br />

in die bemannte Raumfahrt mit<br />

einiger Aufregung und Ungewissheit,<br />

am Ende aber doch<br />

Drama im Terror-Herbst 1977<br />

Flugzeugentführung und Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer<br />

Der RAF-Terror erreichte im<br />

Herbst 1977 seinen Höhepunkt.<br />

Die Lufthansa-Maschine<br />

„<strong>Land</strong>shut“ wird am 13.<br />

Oktober mit 86 Passagieren<br />

an Bord auf der Reise von<br />

Mallorca nach Frankfurt von<br />

palästinensischen Entführern<br />

entführt. Am 18. Oktober<br />

gelingt der Spezialeinheit<br />

GSG 9 die Befreiung auf dem<br />

Flughafen von Mogadischu.<br />

Doch nur einen Tag später<br />

ermordeten RAF-Terroristen<br />

den entführten Arbeitgeberpräsidenten<br />

Hanns-Martin<br />

Schleyer. Die WLZ berichtete<br />

am 20. Oktober 1977:<br />

„Rund eineinhalb Monate<br />

nach seiner Entführung wurde<br />

Arbeitgeberpräsident Schleyer<br />

von seinen terroristischen Ent-<br />

reibungslos, begonnen. Die<br />

amerikanische Weltraumfähre<br />

Columbia mit dem europäischen<br />

Weltraumlabor Spacelab<br />

und dem ersten westdeutschen<br />

Astronauten, dem Stuttgarter<br />

Physiker Ulf Merbold, an Bord<br />

hob am Montag um 17 Uhr MEZ<br />

pünktlich von der Startrampe<br />

in Cape Canaveral in Florida<br />

ab. Die <strong>Land</strong>ung ist nach neun<br />

Tagen Erdumkreisungen in 250<br />

Kilometern Höhe für den 7. Dezember<br />

um 17.11 Uhr MEZ auf<br />

dem Luftwaffenstützpunkt Edwards<br />

in Kalifornien angesetzt.<br />

Bis wenige Stunden vor dem<br />

Start sah es noch so aus, als<br />

müsste der Jungfernflug von<br />

Spacelab zum dritten Mal ver-<br />

führern ermordet. Seine Leiche<br />

wurde am Mittwoch in einem<br />

grünen Auto vom Typ Audi 100,<br />

<strong>das</strong> in der französischen Stadt<br />

Mülhausen im Elsass bereits am<br />

Vortag abgestellt worden war,<br />

entdeckt. Nur einen Tag nach<br />

der erfolgreichen Befreiungsaktion<br />

von Mogadischu schlug<br />

die Stimmung in der deutschen<br />

Öffentlichkeit und bei allen politischen<br />

Parteien in Trauer und<br />

Betroffenheit um.<br />

Wenige Stunden vor der Entdeckung<br />

der Leiche Schleyers<br />

hatte <strong>das</strong> Terroristenkommando<br />

Siegfried Hausner in gleichlautenden<br />

Erklärungen an <strong>das</strong><br />

Stuttgarter Büro der Deutschen<br />

Presse-Agentur (dpa) und die in<br />

Paris erscheinende linksextreme<br />

‚Liberation‘ die Ermordung<br />

Schleyers mitgeteilt.<br />

schoben werden. Auf Florida<br />

bewegte sich eine Schlechtwetterfront<br />

zu. Zirka drei Stunden<br />

vor Ablauf des Countdowns<br />

klärte sich <strong>das</strong> Wetter aber auf.<br />

Die Startvorbereitungen waren<br />

unbeirrt fortgesetzt worden.<br />

Für Ulf Merbold (42), der<br />

zusammen mit seinem amerikanischen<br />

Kollegen Byron<br />

Lichtenberg (35) als Nutzlastexperte<br />

die wissenschaftlichen<br />

Eperimente an Bord der Fähre<br />

betreut, begann die Reise ins<br />

All mit einer Ruhezeit. Merbold<br />

ist der ‚Roten Schicht‘ mit dem<br />

Shuttle-Kommandanten John<br />

Young (53) und dem Mission-<br />

Spezialisten Robert Parker (46)<br />

zugeteilt. Ihre erste Zwölf-Stun-<br />

Der Tote wurde – wie von den<br />

Terroristen angekündigt – im<br />

Kofferraum des Autos gefunden.<br />

Zuvor hatten Sprengstoffexperten<br />

der französischen Armee<br />

und der Polizei <strong>das</strong> Fahrzeug<br />

untersucht. Vom Auffinden des<br />

Wagens um 17.20 Uhr bis zur<br />

Öffnung des Kofferraums vergingen<br />

über drei Stunden.<br />

Die Entführer Schleyers ermordeten<br />

ihre Geisel offenbar,<br />

als sie keine Hoffnung mehr<br />

auf ein Nachgeben der Bundesregierung<br />

hatten und wahrscheinlich<br />

erst nach der erfolgreichen<br />

Befreiungsaktion von<br />

Mogadischu.<br />

Als Bundespräsident Walter<br />

Scheel am Dienstagabend an die<br />

Terroristen appellierte, Schleyer<br />

freizugeben und auf dem Weg<br />

zum menschlichen Handeln zu-<br />

1925: Locarno-Verträge fixiert<br />

den-Schicht soll am Dienstag<br />

um 5.30 Uhr MEZ beginnen.<br />

Der neunte Flug einer amerikanischen<br />

Weltraumfähre und<br />

die erste Erprobung des von<br />

zehn europäischen Staaten entworfenen<br />

und gebauten und mit<br />

knapp zwei Milliarden Mark<br />

finanzierten Weltraumlabors<br />

ist <strong>das</strong> bisher umfangreichste,<br />

zeitlich längste und ehrgeizigste<br />

Programm in der Geschichte<br />

der Shuttle-Flüge. Es wird eine<br />

Fülle neuer Erkenntnisse über<br />

die Möglichkeiten wissenschaftlicher<br />

Arbeit im Weltraum<br />

und Aufschlüsse über die weiteretechnisch-wissenschaftliche<br />

Nutzung des Alls und des<br />

Weltraumlabors erwartet.“<br />

rückzukehren, war der Entführte<br />

offenbar bereits tot.<br />

In den identischen Kommuniqués<br />

des ‚Kommando Siegfried<br />

Hausner‘ wird auf die Geiselbefreiung<br />

von Mogadischu und<br />

die Selbstmorde von Stuttgart-<br />

Stammheim Bezug genommen.<br />

Darin heißt es: ‚Für unseren<br />

Schmerz und unsere Wut über<br />

die Massaker von Mogadischu<br />

ist sein (Schleyer) Tod bedeutungslos.<br />

Andreas, Gudrun, Jan,<br />

Irmgard und uns überrascht die<br />

faschistische Dramaturgie der<br />

Imperialisten der Vernichtung<br />

der Befreiungsbewegungen.‘<br />

Es war die erste Erklärung<br />

seit Freitag letzter Woche, mit<br />

der sich Schleyers Entführer an<br />

die Öffentlichkeit wandten und<br />

ihr letztes Ultimatum auf Sonntag,<br />

9 Uhr, festsetzten(…).“<br />

Neuordnung zwischen Deutschland und Siegermächten nach dem Ersten Weltkrieg<br />

Im Oktober 1925 werden die<br />

Verträge von Locarno ausgehandelt.<br />

Bei der zwölftägigen<br />

Konferenz in der Schweiz<br />

geht es um politische Neuordnungen<br />

nach dem Ersten<br />

Weltkrieg. Am 1. Dezember<br />

1925 werden die Verträge in<br />

London unterzeichnet. Die<br />

Waldeckische <strong>Land</strong>eszeitung<br />

berichtet am 2. Dezember<br />

1925:<br />

„Die deutschen Delegierten<br />

wurden bei ihrer Ankunft<br />

auf dem Viktoriabahnhof von<br />

dem deutschen Botschafter Dr.<br />

Sthahmer und dem englischen<br />

Botschafter in Berlin, Lord<br />

d‘Abernon, von Chamberlain,<br />

Sir William Tyrrell sowie Mitgliedern<br />

des diplomatischen<br />

Korps empfangen. Reichskanzler<br />

Dr. Luther und Reichs-<br />

außenminister Dr. Stresemann<br />

wurden von Chamberlain aufs<br />

herzlichste bewillkommnet.<br />

Chamberlain ging dann zu dem<br />

Wagen der belgischen Delegierten<br />

und begrüßte sie ebenfalls.<br />

Alle Delegierten wurden von<br />

der Menge lebhaft begrüßt. (...)<br />

Der heutige feierliche Akt der<br />

Unterzeichnung der Locarnoverträge<br />

verlief, wie weiter gemeldet<br />

wird, sehr eindrucksvoll.<br />

Außer den Mitgliedern der offiziellen<br />

Delegationen wohnten<br />

der Unterzeichnung die Mitglieder<br />

des britischen Kabinetts<br />

bei, die diplomatischen Vertreter<br />

der Signatarmächte in London,<br />

die britischen Botschafter<br />

in Berlin, Paris und Brüssel, die<br />

Kommissare der Dominions und<br />

Indiens, die Unterstaatssekretäre<br />

des Foreign Office sowie<br />

zahlreiche Vertreter der Presse<br />

aller Länder. Als die Delegierten<br />

den Saal betraten, erhoben<br />

sich sämtliche Anwesenden<br />

von ihren Plätzen. Kurz nach<br />

den Delegierten traten die Mitglieder<br />

des britischen Kabinetts<br />

geschlossen in den Saal.<br />

Die Sitzung begann mit der<br />

Verlesung der bereits gemeldeten<br />

Botschaft des Königs <strong>durch</strong><br />

Chamberlain. Daran schloss<br />

sich Chamberlains Willkommensansprache.<br />

Nach Chamberlain<br />

sprach Reichskanzler<br />

Dr. Luther mit lauter und deutlicher<br />

Stimme. Auf ihn folgten<br />

Briand, Scialoya, Vandervelde,<br />

Benesch, Skrzynski, die alle<br />

französisch sprachen.<br />

Nach Prüfung der Vollmachten<br />

der Delegierten <strong>durch</strong> Sir<br />

Cecil Hurst folgte unter der<br />

größten Spannung aller Anwesenden<br />

die Unterzeichnung. Als<br />

erste unterzeichneten Reichskanzler<br />

Dr. Luther und Reichsaußenminister<br />

Dr. Stresemann,<br />

hierauf Vandervelde, Briand,<br />

Baldwin und Chamberlain, Scialoya,<br />

Skrzynski und Benesch.<br />

Nachdem die Unterzeichnung<br />

der verschiedenen Dokumente<br />

beendet war, überreichte Chamberlain<br />

Reichskanzler Dr. Luther<br />

die in Locarno entworfene,<br />

gewisse Erklärungen bezüglich<br />

Artikel 16 der Völkerbundssatzung<br />

enthaltene Kollektivnote.<br />

Hierauf hielt Briand, hauptsächlich<br />

der deutschen Delegation<br />

zugewandt, sichtlich bewegt,<br />

eine längere Rede. Nach<br />

ihm ergriff Dr. Stresemann <strong>das</strong><br />

Wort zu einer ebenfalls mit großer<br />

Bewegung vorgetragenen<br />

Rede (…) Zum Schluss hielt<br />

Premierminister Baldwin eine<br />

kurze Rede.“<br />

Ulf Merbold<br />

(l.) war<br />

1983 der<br />

erste Mann<br />

aus der<br />

Bundesrepublik<br />

im<br />

Weltraum.<br />

(Foto:<br />

Archiv)<br />

Lufthansa-<br />

Maschine<br />

„<strong>Land</strong>shut“:<br />

Am 18. Oktober<br />

1977<br />

werden die<br />

Geiseln in<br />

Mogadischu<br />

befreit.<br />

(Foto:<br />

Archiv)<br />

Die Geiseln<br />

kehren im<br />

heißen Terror-Herbst<br />

1977 nach<br />

Deutschland<br />

zurück.<br />

(Foto:<br />

Archiv)<br />

In London<br />

werden am<br />

1. Dezember<br />

1925<br />

die Verträge<br />

von Locarno<br />

unterzeichnet.<br />

(Foto:<br />

Archiv)<br />

Der<br />

deutsche<br />

Außenminister<br />

Gustav<br />

Stresemann<br />

ist bei den<br />

Verhandlungen<br />

von<br />

Locarno in<br />

der Schweiz<br />

ein Wegbereiter.<br />

(Foto:<br />

Archiv)


Nummer 222 120 Jahre – <strong>Zeitreise</strong> <strong>durch</strong> <strong>das</strong> <strong>Waldecker</strong> <strong>Land</strong><br />

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