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KABINETT GASTRONOMIE<br />

Geburtstagspräsent<br />

zum 90. Geburtstag von Alt-Bundeskanzler Helmut<br />

Schmidt wollte sein alter Mitstreiter Karl Garbe ihm nebenstehendes<br />

Buch schicken. Doch der Termin platzte.<br />

Darin befinden sich zwei auf Helmut Schmitt bezogene<br />

Satiren, von denen hier eine zu lesen ist.<br />

Für ersatzweise übermittelte „Spruchbude“ bedankte<br />

sich Helmut Schmidt beim Autor Karl Garbe für das Buch<br />

„in dem ich bereits mit Interesse geblättert habe“. Ihnen<br />

wünsche ich, auch im Namen meiner Frau, alles Gute und<br />

verbleibe mit freundlichen Grüßen, Ihr Schmidt“<br />

Denkwürdige Debatte<br />

Damals in Bonn, als im Parlament noch hohes Niveau und rhetorische<br />

Hoheiten die Politik bestimmten, kam es zu einer Küchenkontroverse<br />

erster Ordnung. Just zum Erntedankfest konfrontierte der<br />

ehedem als Schmidt-Schnauze titulierte Regierungschef die Abgeordneten<br />

in ungewohntem Outfit.<br />

Da stand nun der bislang als Kostverächter berüchtigte<br />

Bundeskanzler am Rednerpult und trug statt seiner blauen<br />

eine weiße Mütze, genauer gesagt: Eine von jener<br />

Art, wie sie zur zünftigen Kleidung der Küche gehört.<br />

Aber nicht genug damit – er fuchtelte auch noch mit<br />

einem Kochlöffel herum.<br />

„Dies sind Insignien einer Regierung, die ihr Versprechen<br />

wahrmacht: Mehr Lebensqualität!“ So rief der<br />

Bundeskanzler dem Plenum zu und erläuterte, in<br />

welcher Sinngebung fortan Kochmütze und Kochlöffel<br />

als Krone beziehungsweise Zepter der Kanzlerwürde<br />

zugemessen sind.<br />

„Auch wir kochen zwar nur mit Wasser“, rief der<br />

Bundeskanzler „aber wir kochen“!, und hatte damit<br />

die Macher auf seiner Seite.<br />

Den Zwischenruf des Oppositionsführers „Ihr<br />

kocht nur ab!“ kehrte er mit beißender Ironie um<br />

– „Und Ihr kocht vor Wut!“. Derweil sein liberaler<br />

Vize ergänzte: „Und im eigenen Saft!“<br />

Es ging also munter zu, und der Präsident konnte<br />

nicht umhin, eine Zwischenfrage des mächtigen<br />

Führers vom bajuwarischen Flügel der Union zu gestatten:<br />

„Würden Sie uns mal sagen, was das widerliche<br />

Krustentier dort oben zu bedeuten hat…?“<br />

In der Tat: Statt des Bundesadlers war an der Stirnseite<br />

des Parlaments ein mächtiger Hummer zu sehen, der<br />

nach heraldischen Gesichtspunkten eine ausgesprochen<br />

gute Figur machte. „Jawohl! – wir haben den Adler durch<br />

den Hummer ersetzt“, antwortete der Bundeskanzler, „mehr<br />

Lebensqualität bedeutet auch: Mehr Hummer, oder, wenn Sie<br />

wollen – Hummer für alle!“<br />

Frisch von der Leber...<br />

Im Mai des Jahres 2009 wird im Meissner<br />

Verlag das neueste Buch von Karl Garbe erscheinen,<br />

Titel: „ Vor Wut kocht man gut“<br />

- Satirische Appetithappen mit einem Vorwort<br />

von Alfred Biolek. 120 Seiten, reich<br />

illustriert und zünftig gebunden, Satiren,<br />

Verse und Aphorismen mit Verzierungen<br />

des Verfassers. info@Meissner-remagen.de<br />

„Aber der Steinadler ist die Majestät der Berge – unserer Alpenheimat.<br />

Wie können Sie den durch solch einen Schneidergesellen<br />

ersetzen?“ erregte sich der vierschrötige Bajuware und spielte auf<br />

die mächtigen Scheren an.<br />

„Ich will es mir nicht billig machen“, rief der Bundeskanzler<br />

„und vom tapferen Schneiderlein sprechen – denn wir<br />

Hanseaten sind nicht weniger wappenbewusst als Ihr<br />

da oben: „Dies ist ein Helgoländer Hummer und der<br />

passt allemal ins Hohe Haus!“<br />

Offensichtlich vermutete die weißblaue Opposition,<br />

dass mit dem Adler noch andere archetypischen<br />

Marginalien süddeutscher Lebensart von den sogenannten<br />

Nordlichtern eliminiert werden würden,<br />

denn ihre Mitglieder zogen die Schuhe aus und<br />

trommelten mit denselben auf den Pulten herum.<br />

„Aber ich bitte Sie!“ rief der Bundeskanzler, „kochen<br />

Sie mal einen Steinadler, wie schmeckt<br />

denn das?“<br />

„Raubvögel lassen sich nicht schmecken – die<br />

schmecken selbst!“ erwiderte der Bajuwarenführer,<br />

ohne sich indes zu vergegenwärtigen,<br />

dass er mit diesem Argument auch die notorischen<br />

Linksabweichler der Regierungsparteien<br />

wieder in deren Reihen treiben würde.<br />

Ihnen wäre der Hummer als kapitalistischer Leckerbissen<br />

ein Dorn im Auge gewesen, aber angesichts<br />

eines militärischen Adlers werden Sie wohl das kleinere<br />

Übel akzeptieren: Also jenen roten Hummer, der<br />

im Gegensatz zum schwarzen bereits tot ist.<br />

Es gibt natürlich auch notorische Missgünstige. Sie<br />

bezichtigen die Regierung unlauterer Machenschaften,<br />

um Wählerstimmen zu fangen. Unter Anspielung auf ein<br />

gängiges kommunistisches Emblem, denunzieren sie<br />

die neue, auf mehr Lebensqualität ausgerichtete Politik<br />

als „Hummer und Michel“.<br />

Karl Garbe<br />

Kölns gastronomische<br />

Top-Adresse<br />

Das neue Hammerstein’s Restaurant in der Ehrenstraße 43 im beliebten<br />

Friesenviertel - mit Bar, Café, Restaurant, mit Öffnungszeiten<br />

von morgens ab 8.00 Uhr bis in die Nacht, bietet Platz für<br />

mehr als 200 Gäste. Hochwertige moderne Einrichtung; Musikuntermalung<br />

erfreuen die Besucher.<br />

Ein großes, reich garniertes Antipasti-Buffet verführt zum Lunch.<br />

Mediterrane Köstlichkeiten und regionale Leckereien zu durchaus<br />

erschwinglichen Preisen - immer frisch zubereitet - erfreuen die<br />

Gäste. Getränke für jeden Geschmack und Durst - im Ausschank<br />

und Flaschenweine – frisches Bier vom Fass, aber auch eisgekühlte<br />

oder frisch zubereitete Säfte, Mineralwasser, Tee, Kaffee und<br />

heiße Schokolade, die Getränkekarte lässt keinen Wunsch offen.<br />

Zum Brunch am Sonntag trifft man sich im Hammerstein’s von 10<br />

bis 15 Uhr. Wochentags stehen drei günstige Menüs zur Auswahl.<br />

Für den eiligen Gast gibt es auf Wunsch auch alle Speisen à la<br />

KABINETT GASTRONOMIE<br />

Anzeige<br />

Carte. Nachmittagslockenköstliche<br />

Torten,<br />

verführerisch anmutende Kuchen und selbst von Italienern geschätzter<br />

Kaffee zu einer Shoppingpause aus der Einkaufsmeile<br />

ins Hammerstein’s. Bei schönem Wetter lockt die Terrasse mit 100<br />

Plätzen zum Verweilen.<br />

Auch am Abend überwältigt das Angebot die Gäste und man muss<br />

schon genau wissen, was man will, denn jeder findet in diesem<br />

multikulturellen Rahmen für sich das Passende.<br />

Die Raucherlounge im 1. Stock bietet geschlossenen Gesellschaften<br />

bis 100 Personen, anlässlich Hochzeiten, Firmenjubiläen oder<br />

Familienfesten Platz. Auch Geschäftsleute treffen sich gerne mit<br />

ihren Partnern zu einem Glas Whisky oder einem kühlen Glas,<br />

einer dicken Zigarre.<br />

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