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KABINETT<br />

Politik | Wirtschaft | Kultur<br />

www.kabinett-online.de<br />

<strong>Journal</strong> der Bundesstadt Bonn Domstadt Köln Bundeshauptstadt Berlin aktuell<br />

Petersberg<br />

20 Jahre Gästehaus<br />

UNICEF<br />

8. Deutschland-Gala<br />

B.Z.-Kulturpreis<br />

Jubiläum in Berlin<br />

Winter 01/2011<br />

Z12976F<br />

22. Jahrgang<br />

4,50 Euro<br />

Global Player<br />

EATON Corporation<br />

Tradition, die verpflichtet


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„Hier ist es gut<br />

zu sein!“<br />

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Inhalt<br />

Politik<br />

16 Gesundheit wo bist du?<br />

Dr. Manfred Nelting<br />

22 Jahrestagung im Kölner Gürzenich<br />

ddb beamtenbund und tarifunion<br />

23 20 Jahre Gästehaus Petersberg<br />

26 „Mehr Demokratie machen“<br />

Dr. Waldemar Ritter<br />

28 Stadt und Haus & Grund<br />

Werner Hümmrich 50. Geburtstag<br />

Verband Deutscher Papierfabriken<br />

Gesellschaft<br />

6 Proklamation 2011<br />

Bonn du bess ming Stadt ...<br />

11 Lambertz Monday Night<br />

Schoko & Fashion Party<br />

13 Brückenmännchen 2011<br />

Preisträger Dr. Manfred Lütz<br />

52 Eine Gemeinde im Aufbruch<br />

Bürgerstiftung im Rheinviertel<br />

54 8. UNICEF-Deutschland-Gala<br />

Maritim Hotel Köln<br />

4 | <strong>Kabinett</strong><br />

Wirtschaft<br />

19 Global Player Eaton Corporation<br />

Tradition, die verpflichtet<br />

31 Der Kölner Wirtschaftsclub<br />

Steuerberater-Verband e.V. Köln<br />

32 60 Jahre Rotary Club Bonn<br />

Festakt im Kameha Grand Hotel<br />

34 Der Rheinauhafen in Köln<br />

Städtebaulich in der ersten Liga<br />

36 SWB – Geldwerte Tipps<br />

vom virtuellen Energieberater<br />

Kulinaria<br />

56 YU SUSHI CLUB<br />

Kameha Grand Hotel Bonn<br />

RoLANDSBoGEN<br />

Genussvolle Rheinblicke<br />

GENIESSERPFADE<br />

Essig, Öl & mehr<br />

59 Rincón De España<br />

Die „spanische Ecke“<br />

60 Restaurant DUKE<br />

Design Hotel „Ellington“<br />

Kultur<br />

43 Napoleon und Europa –<br />

Traum und Trauma<br />

44 Maria Netzhammer<br />

Eine Art von Urknall<br />

46 Kulturen der Welt<br />

Völkerkunde mit Afropolis<br />

47 Ein Maler zwischen den Welten<br />

Willy Mayerhofer<br />

48 Die Spassmasken der Realität<br />

Burkhard Mohr<br />

Berlin<br />

62 Theater Thikwa e.V.<br />

Auftakt zum 20-jährigen Jubiläum<br />

63 Noch immer präsent –<br />

Hildegard Knef<br />

64 Berliner Kunst- und Kulturszene<br />

20 Jahre B.Z.-Kulturpreis<br />

65 Trends für Haut & Haare<br />

Udo Walz und René Koch<br />

Friedrichstadt Palast<br />

Neue Show „YMA“


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

unsere brandneue Ausgabe liegt vor Ihnen.<br />

Immer bemüht, mit der Zeit zu gehen,<br />

hat das KABINETT-Team beschlossen,<br />

sich mehr an den Jahreszeiten zu<br />

orientieren. So werden wir, beginnend<br />

mit diesem Heft, zukünftig Ende Februar<br />

mit dem Winterheft erscheinen. Die weiteren<br />

Ausgaben folgen dann getreu dem<br />

Jahresrhythmus Ende Mai, Ende August<br />

und Ende November.<br />

Von der langen Karnevalssession 2011<br />

grüßen das Bonner Prinzenpaar und das<br />

Kölner Dreigestirn. Überhaupt wurde viel<br />

gefeiert, nobel im Kameha Grand Hotel<br />

der Maskenball, stilvoll der Österreicherball<br />

in der Redoute. Den Überblick hatte,<br />

Elke Dagmar Schneider<br />

wer bei der 20-Jahrfeier des Gästehauses<br />

Petersberg dabei war, Hollywood-Feeling erlebten die Gäste der glamourösen<br />

Lambertz Monday Night Schoko & Fashion Party in Kölns Altem Wartesaal.<br />

Die Domstadt spielt mit dem städtebaulichen Kleinod Rheinauhafen endgültig<br />

in der ersten Liga mit.<br />

Stress, Alltagshektik, Feiern: die immer aktuelle Frage nach der Gesundheit stellt<br />

der bekannte Arzt Dr. Manfred Nelting in unserer Kolumne. Aus dem Familienunternehmen<br />

Klöckner-Moeller wurde der Global Player Eaton Corporations –<br />

wir stellen die Erfolgsstory und den Elektronikriesen vor.<br />

Helfende Hände fanden wir bei Dechant Dr. Wolfgang Picken und auf der UNICEF-<br />

Gala. Mehr Demokratie ist auch 2011 kein alter Hut, wie Waldemar Ritter weiß.<br />

Und natürlich finden Sie Kunst, Kultur und kulinarische Leckerbissen von Rhein<br />

und Spree auch in dieser Ausgabe: Entdecken Sie die brummende Hauptstadt-<br />

Szene mit der Grünen Woche und mit der unvergessenen Hildegard Knef, die im<br />

Dezember 2010 ihren 85. Geburtstag gefeiert hätte und bei „ihren“ Berlinern<br />

nicht nur noch immer einen Koffer, sondern auch einen Stein im Brett hat.<br />

Wir von KABINETT wünschen Ihnen einen guten Start ins Frühjahr mit Sonne<br />

satt und wie immer viel Spaß bei der Lektüre.<br />

Herzlichst Ihre<br />

Chefredakteurin<br />

KABINETT <strong>Journal</strong> verlost Freikarten für den<br />

CIRCUS RoNCALLI in BoNN 30. April - 22. Mai 2011<br />

an 5 Familien à 4 Personen<br />

Bitte bis 15. April 2011 melden: info@kabinett-online.de<br />

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Gesellschaft<br />

OB Jürgen Nimptsch textete<br />

und sang die Hymne des<br />

Sessionsmottos „Bonn - Du<br />

bess ming Stadt“<br />

Musik: Thomas Guthoff<br />

Elferrat<br />

6 | <strong>Kabinett</strong><br />

Bonn du bess ming<br />

Bonn – Du bess ming Stadt,<br />

in dinge Ärm ben ich ze Huus.<br />

Ja, Bonn du bess ming Stadt,<br />

ich han dich jähn, jäv die ´ne Kuss.<br />

Bonn du bess ming Stadt,<br />

deihst laache, kannst och traurig sin.<br />

Ja, Bonn du bess ming Stadt,<br />

bess wie ich bin.<br />

Tanzmariechen<br />

Musikzug der Ehrengarde<br />

der Stadt Bonn<br />

Stippeföttche


Stadt, bess wie ich bin.<br />

Prinz Christoph I.<br />

Marlies Stockhorst,<br />

Präsidentin des Festausschusses<br />

Bonner Karneval<br />

Bonna Karin IV.<br />

Prinzenpaar<br />

Paginnen<br />

Gesellschaft<br />

Proklamation 2011<br />

Vielseitig, lebensfroh und charmant<br />

schwärmte Prinz Christoph I. über seine<br />

Heimatstadt Bonn getreu dem diesjährigen<br />

Sessionsmotto „Bonn – Du<br />

bess ming Stadt“.<br />

„Hier trifft man sich, hier kennt man<br />

sich, hier fühlt man sich zu Hause.“ Und<br />

dieses Wir-Gefühl entwickeln, das Miteinander<br />

fördern und den Fastelovend<br />

in alle Winkel Bonns bringen, das hat<br />

sich auch Bonna Karin IV. vorgenommen.<br />

„Die Pänz sind die kleinen Helden<br />

des Alltags. Ihnen will ich unsere Werte<br />

vermitteln“, bekundete sie vor den 1700<br />

jubelnden Gästen in der ausverkauften<br />

Bonner Beethovenhalle. Und als das<br />

frisch gekrönte Prinzenpaar dann zusammen<br />

mit OB Jürgen Nimptsch die<br />

neue Bonner Hymne „Bonn – Du bess<br />

ming Stadt“ anstimmte, gab es im Saal<br />

kein Halten mehr.<br />

Bonn – Alaaf !<br />

<strong>Kabinett</strong> | 7


0,10<br />

0,20<br />

0,30<br />

0,40<br />

0,50<br />

0,60<br />

0,70<br />

0,80<br />

1,00<br />

DANN<br />

KAM SIE<br />

AUF MICH ZU,<br />

LÄCHELTE, FUHR MIR<br />

DURCHS HAAR UND NAHM<br />

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Die Karnevalssitzung des Colonia<br />

Kochkunstvereins im Maritim Hotel Köln<br />

Zum sechsten Mal in Folge und mit tollem Programm<br />

„Die Karten waren auch in diesem Jahr<br />

wieder heiß begehrt und schon lange<br />

im voraus ausverkauft“, freut sich Ernst<br />

Vleer, 1. Vorsitzender des Colonia Kochkunstvereins,<br />

und Pressesprecher Jürgen<br />

Sziegoleit, Direktor des Dom Hotels, ergänzt:<br />

„Sie wurden teilweise schon unmittelbar<br />

nach der Karnevalssitzung im<br />

letzten Jahr gebucht.<br />

Es hat sich herumgesprochen, dass wir<br />

die Highlights des Kölner Karnevals auf<br />

der Bühne versammeln und dass bei uns<br />

noch richtig gefeiert wird. Daher bleiben<br />

die Plätze nicht leer“.<br />

Das Kölner Dreigestirn<br />

v.li. Jungfrau Reni, Prinz Frank I., Bauer Günter<br />

Die Kostümsitzung des Colonia Kochkunstvereins<br />

hat sich im Terminkalender<br />

des Kölner Karnevals fest etabliert. Zum<br />

sechsten Mal in Folge fand sie statt und<br />

ist damit schon Tradition: Über 1.000<br />

Gäste, darunter viele prominente Gesichter,<br />

genossen am 4. Februar im Maritim<br />

Hotel eine Show wie ein perfekt<br />

komponiertes Menü. Publikumsmagneten<br />

waren nicht nur die vielen beliebten<br />

Künstler, sondern auch Star-Moderator<br />

Walter Passmann. Vor allem Frauenherzen<br />

schlagen höher, wenn der charmante<br />

Ex-Prinz das Programm zu einem<br />

Feuerwerk werden lässt.<br />

Ernst Vleer, Vorsitzender des Colonia<br />

Kochkunstverein und Gattin Ellen<br />

Marc Metzger, Dä Blötschkopp<br />

Mit von der Partie waren nach dem<br />

Einmarsch des Elferrats in Begleitung<br />

der Ehrengarde: Bernd Stelter, de Räuber,<br />

Funky Marys, das Dreigestirn, Marc<br />

Metzger / Dä Blötschkopp, Domstürmer,<br />

Höhner, Kay Kramosta / Ne Pfundskerl,<br />

Tanzgruppe Sr. Tollität Luftflotte, Huusmann,<br />

Bläck Fööss und die Cheerleader<br />

des 1. FC Köln.<br />

Gesellschaft<br />

v.l. Standartenträger, Ernst Vleer, Ex-Prinz Walter<br />

Passmann, Prinzenführer Rüdiger Schlott<br />

Fritz Schramma, ehem. Oberbürgermeister der Stadt<br />

Köln mit Tochter Claudia<br />

Im Elferrat feierten kräftig mit: Uwe Beenen,<br />

Arnd Blissenbach, Dieter Bosbach,<br />

Heinz Josef Breuer, Michael Dreeser,<br />

Robert Hinz, Dino Massi, Kingsley Paul,<br />

Jürgen Sziegoleit, Dieter Ulbricht, Dietmar<br />

Zapf und Markus Zehnpfennig.<br />

Weitere Informationen zum Colonia-<br />

Kochkunstverein und Gasteria 1884 e. V.<br />

erhalten Sie auf der Website:<br />

www.colonia-kochkunstverein.de<br />

Antonie Schweitzer<br />

Die Höhner machten Stimmung!


Gesellschaft<br />

Schon die feierfreudige<br />

Bonner Familie Beethoven<br />

ging gern auf<br />

Bälle und wusste sich damit<br />

in bester rheinischer Tradition. Wer vor<br />

Weihnachten den zweiten Beethovenball<br />

besuchte, folgte diesem Beispiel<br />

und durchtanzte die Nacht zur fetzigen<br />

Live-Musik der „Gypsys“.<br />

Wer nicht da war, hat viel versäumt.<br />

„Der letzte Gast ging um halb fünf“,<br />

sagt Tamae Meixner von der Event-<br />

Agentur meixner & friends im Interview<br />

mit KABINETT. Sie möchte die Tradition opulenter Maskenbälle,<br />

wie sie schon Kurfürst Clemens<br />

Masken und Kostüme<br />

August feierte, in der Bundesstadt wieder<br />

aufleben lassen. Zweihundert maskierte<br />

Gäste waren ihrer Benefizeinladung gefolgt<br />

– Schirmherr Bill Mockridge konnte<br />

2700 Euro für die Kinder des Vereins<br />

Sterntaler in Empfang nehmen. Tamae<br />

Meixner ist es eine Herzenssache, den<br />

exklusiven Ball als gesellschaftliches<br />

Event in Bonn zu etablieren.<br />

10 | <strong>Kabinett</strong><br />

Beethoven Ball Bonn<br />

Ein maskenball der besonderen Art!<br />

ÖSTERREICHISCHE<br />

GESELLSCHAFT BONN e.V.<br />

v.l. Gustav Chlestil, Präsident des Auslandsösterreichischen<br />

Weltbundes, Horst Naaß, Bürgermeister Bonn,<br />

Dr. Ingrid Bodsch, Direktorin Bonner Stadtmuseum,<br />

SE Österreichischer Botschafter Dr. Ralph Scheide,<br />

Dr. Jürgen Em, Senator h.c., Präsident Österreichische<br />

Gesellschaft Bonn e.V. © Photo Klein<br />

Seit einem Vierteljahrhundert gibt<br />

es in Bonn die Österreichische<br />

Gesellschaft, die aus dem kulturellen<br />

und gesellschaftlichen Leben der<br />

Bundesstadt nicht wegzudenken ist. Zur<br />

Jubiläumsfeier präsentierte man den<br />

v.l. Bill Mockridge, Schauspieler und Kabarettist,<br />

Tamae Meixner, Inhaberin meixner & friends,<br />

Jürgen Nimptsch, OB der Stadt Bonn<br />

Alles Walzer, oder was?<br />

Ein Stück Wien am Rhein:<br />

Der Österreicher-Ball<br />

begehrten Wirtschafts- und Investitionsstandort<br />

Österreich, der Festvortrag<br />

beschäftigte sich mit dem Österreich<br />

von heute, 55 Jahre nach der Unterzeichnung<br />

des Staatsvertrags, und im<br />

Bonner Stadtmuseum wurde die Ausstellung<br />

„Das 10. Bundesland – Auslandsösterreicher<br />

in aller Welt“ gezeigt.<br />

Doch das Highlight war natürlich der<br />

Jubiläumsball in der rot-weiß-rot geschmückten<br />

Godesberger Redoute.<br />

Alle mit Rang und Namen in Wien und<br />

Bonn gaben sich ein Stelldichein und<br />

wurden vom Präsidenten der Österreichischen<br />

Gesellschaft, Dr. Jürgen Em, mit<br />

dem Vogelhändler-Lied „Grüß euch Gott,<br />

alle miteinander“ charmant begrüßt. Das<br />

Paprika-Ensemble von Piroschka Balogh<br />

sorgte für die feurige ungarische Note<br />

Drei-Gänge-Menü, Sektempfang, tolle<br />

Tombola-Preise wie ein Perlencollier von<br />

Juwelier Richarz, das alles im Kameha<br />

Grand – was will man mehr.<br />

Dieses Bild im Stadtarchiv Bonn, der Ballsaal des ehem.<br />

Schlosses von Kurfürst Clemens August, inspirierte Tamae<br />

Meixner, diese wunderschöne Balltradition fortzuführen<br />

Für 2012/13 sucht die Eventmanagerin<br />

noch Benefizpartner. Die Bundesstadt<br />

sollte sich die Chance auf ein gesellschaftliches<br />

Highlight wie dieses nicht<br />

entgehen lassen.<br />

www.events-in-bonn.de<br />

Eröffnungspolonaise der Tanzschule Werthenbruch<br />

© Photo Klein<br />

und geleitete die Gäste in den Ballsaal<br />

zum Sektempfang. Die Showeinlage mit<br />

Kammersänger Johannes Sterkel begeisterte<br />

das Publikum, das sich nach<br />

der traditionellen Aufforderung „Alles<br />

Walzer!“ im Dreivierteltakt drehte, dass<br />

es eine Gaudi war. An Eleganz und Noblesse<br />

ist der Österreicherball nicht zu<br />

überbieten. Das Flair des alten Wien und<br />

a bisserl Wiener Schmäh gibt’s sowieso<br />

nur hier. Und so hat Österreich in dieser<br />

Ballnacht alte Freunde erfreut und viele<br />

neue Freunde hinzugewonnen.


Schauspieler Mario Adorf und Gattin<br />

Monique, Dr. Hermann Bühlbecker,<br />

Alleininhaber der Lambertz-Gruppe<br />

Sänger Chris de Burgh<br />

und Tochter Rosanna<br />

Dr. Hermann Bühlbecker hatte<br />

wieder geladen, und alle, alle kamen.<br />

Auf der glamourösen Lambertz<br />

Monday Night 2011 tummelten<br />

sich an die tausend Prominente im Kölner<br />

Alten Wartesaal.<br />

Internationale Showstars, Politiker und<br />

Diplomaten, Manager und Supersportler<br />

erlebten einen unvergesslichen Abend<br />

mit echtem Holloywood-Feeling. Denn<br />

die Schoko & Fashion-Show stand unter<br />

dem Motto „100 Jahre Hollywood“ und<br />

stellte Blockbuster wie „Cleopatra“ und<br />

„Easy Rider“ nach. Schauspielerin Bo<br />

Derek verdrehte den Männern im Saal<br />

den Kopf, Marcus Schenkenberg im<br />

Superman-outfit<br />

den Frauen.<br />

v.l. Baptiste Giabiconi, Lagerfeld Model,<br />

Marcus Schenkenberg, Model<br />

Lambertz Monday Night Schoko &<br />

Fashion Party im Alten Wartesaal Köln<br />

Barde Chris de Burgh brachte Tochter<br />

Rosanna Davidson mit, die mit Topmodel<br />

Lena Gercke, Boxerin Regina<br />

Halmich und anderen Promis auf dem<br />

Catwalk im Mozartkugel- und Printen-<br />

Look den Gästen den Mund wässrig<br />

machte. Pierre Sarkozy kam verspätet,<br />

machte als DJ aber wie schon im vergangenen<br />

Jahr einen guten Job.<br />

Die neueste Lagerfeld-Entdeckung Baptiste<br />

sang den Showtime-opener, und<br />

ornella Mutis Tochter Naike Rivelli bekannte<br />

ihre Leidenschaft für Männer.<br />

Übrigens: Lambertz gibt es schon einige<br />

hundert Jahre länger als Hollywood.<br />

Dita von Teese,<br />

Burlesque Star<br />

Gesellschaft<br />

Gastgeber Dr. Hermann<br />

Bühlbecker und<br />

Schauspielerin Bo Derek<br />

Mitte: Jürgen Hingsen, Ex-Zehnkampf-Weltrekordler<br />

mit Gattin Francesca und Reiner Mühlhausen,<br />

Regionaldirektor Maritim Hotels<br />

v.l. Heinz-Theo Schneider, Landschaftsarchitekt,<br />

Diethelm Doll, Inhaber Dolorgiet<br />

GmbH & Co. KG und Gattin Hiltrud<br />

v.l. Jean Pütz, Moderator,<br />

Jürgen Roters, Oberbürgermeister<br />

Stadt Köln<br />

Mitte: Ex-Boxerin<br />

Regina Halmich


Gesellschaft<br />

Mahi Degenring lässt<br />

Wintergrau keine Chance<br />

Der Frühling lässt sein<br />

blaues Band wieder flattern<br />

Sie hat es einfach drauf: Modeschöpferin<br />

Mahi Degenring, 2010<br />

mit der begehrten „Goldenen Nase“<br />

der Modemetropole Berlin ausgezeichnet,<br />

lässt schon jetzt den Frühling durch triste<br />

Wintertage wehen.<br />

In ihrem Modesalon in der Kölner<br />

Brückenstraße zeigte sie ihre ebenso<br />

tragbare wie exklusive Frühjahrs- und<br />

Sommerkollektion. Degenring setzt auf<br />

farbliche Akzente: ihr Favorit für 2011<br />

ist Blany-Green, ein helles Smaragdgrün<br />

mit einem Hauch von Blau. Zeitlos elegante<br />

Businessanzüge mit kurzen und<br />

langen Jacken punkten in zarten Vanille-<br />

und weichen Rosenholztönen. Ka-<br />

12 | <strong>Kabinett</strong><br />

rierte Jacken aus Kaschmir in Pfeffer und<br />

Salz zu farblich passenden unifarbenen<br />

Hosen ziehen jede Frau an. Hellgrüner<br />

Tweed vertreibt winterliches Grau, Seidenkleider<br />

in intensiven Farben wecken<br />

die Vorfreude auf den Sommer. Mit unschuldigem<br />

Weiß kombiniert, zaubern<br />

Sand und Khaki in Strick einen sportlichen<br />

Look. Leger sind auch sportliche<br />

Bermudas und Dreiviertelhosen in<br />

sanftem Maisgelb. Im Material- und<br />

Mustermix ist Mahi Degenring nicht<br />

zu toppen. Auffällige Schwarz-Weiß-<br />

Akzente werden kombiniert mit der Eleganz<br />

à la Coco Chanel, fein strukturiertes<br />

Fischgrät korrespondiert perfekt mit<br />

rustikalem Tweed. Auch am Abend präsentiert<br />

sich frau stilvoll in klassischem<br />

und coolem Blau. Tristes Schwarz wird<br />

verdrängt durch farbliche Highlights in<br />

kostbaren Materialien wie Seide und<br />

Chiffon. Knieumspielende Tulpen- oder<br />

Ballonröcke passen mit einem extravaganten<br />

Hut zu jedem festlichen Ereignis.<br />

Wer sich in einem der luxuriösen<br />

Abendkleider in Mintgrün, Violett oder<br />

orange oder in einer wollweißen Robe<br />

mit transparentem schwarzen Spitzenmantel<br />

zeigt, kann sich neidischer Blicke<br />

sicher sein.<br />

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Dr. Manfred Lütz, Preisträger „Bröckemännchen 2011“<br />

Arzt, katholischer Theologe, Schriftsteller<br />

Da staunte das Brückenmännchen:<br />

Wie Broder den Lütz lobt<br />

v.l. Monsignore Wilfried Schumacher (2001), Pfarrer an der Münsterbasilika, Wilfried Gatzweiler (2007), Unternehmer,<br />

Prof. Dr. Hans-Jürgen Biersack (2004), Nuklearmediziner Uni Bonn, Dr. Manfred Lütz, Preisträger „Bröckemännchen<br />

2011“, Monika Piel (2009), Intendantin des WDR, Dr. Andreas Archut, Vorstand Bonner Medienclub mit<br />

Preisträgern<br />

Gesellschaft<br />

Zum Neujahrsempfang 2011 des Bonner Medienclubs am 17. Januar<br />

im Funkhaus der Deutschen Welle hatte sich mannigfache Bonner<br />

Prominenz eingefunden. Es waren auch hungrige <strong>Journal</strong>isten da,<br />

die dem Gratis-Bier wie auch den Gratis-Appetithäppchen nach den<br />

langen wie auch kurzen Reden ihre Reverenz erwiesen.<br />

Henryk M. Broder, Laudator, <strong>Journal</strong>ist und Autor<br />

Ich erlebte erstmalig den neuen Clubvorsitzenden<br />

Dr. Andreas Archut, der<br />

das Glück hatte, bei der die jeweiligen<br />

Neujahrsempfänge dekorierenden<br />

Veranstaltung zur Verleihung des<br />

„Bröckemännche“-Preises einen Preisträger<br />

wie auch dessen Laudator zu präsentieren,<br />

die beide aus dem gewohnten<br />

Rahmen fielen. Eingedenk der Maxime<br />

des Clubs, mit dem Preis solche Persönlichkeiten<br />

zu ehren und zu beglücken,<br />

die „wider den Stachel löcken“, mutig<br />

sind und Unkonventionelles leisten, kam<br />

mit der Wahl von Dr. Manfred Lütz eine<br />

Überraschung.<br />

<strong>Kabinett</strong> | 13


Gesellschaft<br />

v.l. Bernhard „Felix“ von Grünberg, Landtagsabgeordneter<br />

SPD, Jürgen Nimptsch,<br />

Oberbürgermeister der Stadt Bonn<br />

Dass dieser – weil 1954 in Bonn geboren<br />

und in Bornheim-Merten im Vorgebirge<br />

wohnhaft – durchaus lokal legitimiert<br />

ist, wird durch seine 1995 erfolgte Heirat<br />

mit Isabella Lütz geborene Prinzessin<br />

zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg<br />

durchaus nicht beeinträchtigt.<br />

Jedoch: ist ein katholischer Theologe,<br />

ein Mitglied des Päpstlichen Rates für<br />

die Laien und Mitglied der päpstlichen<br />

Akademie für das Leben und Berater der<br />

Helmut Graf, Vorstand Verlag für die Deutsche<br />

Wirtschaft AG mit Gattin Heike Hirschmann-Graf<br />

14 | <strong>Kabinett</strong><br />

Litsa Papalitsa, Stv. Vorsitzende<br />

des Bonner Medienclubs<br />

v.l. Norbert Minwegen, Pressesprecher der Sparkasse Köln Bonn,<br />

Marlies Stockhorst, Präsidentin des Festausschusses Bonner<br />

Karneval, Jürgen Winterwerft, Leiter Marketing und Kommunikation<br />

SWB Energie und Wasser<br />

Vatikanischen Glaubenskongregation<br />

überhaupt dafür prädestiniert, so was<br />

wie ein Querdenker zu sein? Nun wohl,<br />

es wird ihm eine Begabung für lustigen<br />

Katholizismus attestiert. Immerhin hat<br />

sein Buch „Gott – eine kleine Geschichte<br />

des Größten“ Furore gemacht. Dort widmete<br />

er sich der metaphysischen Frage<br />

„Gott sei Dank, Gott existiert nicht.<br />

Wenn aber, was Gott verhüten möge,<br />

Gott doch existiert?“ Aus seiner Sicht<br />

scheitert der Atheismus zwingend – was<br />

v.l. Erik Bettermann, Intendant DW, Monsignore<br />

Wilfried Schumacher, Pfarrer an der Münsterbasilika<br />

Brigitte Krause,<br />

Geschäftsführerin BMC<br />

seinen Laudator Henryk M. Broder nicht<br />

davon abhielt, sich für ihn (oder mehr<br />

für einen gewissen oskar Panizza?) ins<br />

Zeug zu legen.<br />

Zu seinem 2002 erschienenen Buch „Lebenslust.<br />

Wider die Diät-Sadisten, den<br />

Gesundheitswahn und den Fitness-Kult“<br />

resümierte Lütz: „Unsere Vorfahren retteten<br />

ihre Seele, wir unsere Figur – unsere<br />

Vorfahren bauten Kathedralen, wir<br />

bauen Kliniken“. Markant Metaphysisches<br />

also.<br />

v.l. Heinz Jürgen Reining, Geschäftsführer Stadtwerke Bonn,<br />

Werner Hümmrich, Fraktionsvorsitzender der FDP Bonn


v.l. Friedel Frechen, Pressesprecher der Stadt Bonn, Elke Dagmar Schneider, Chefredakteurin<br />

<strong>Journal</strong> KABINETT, Reinhard W. Sentis, Pressesprecher Katholisches Stadtdekanat Bonn<br />

v.l. Marco Alfter, Leiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit HARIBO,<br />

Dr. Monika Hörig, Stv. Leiterin des Presseamtes Bonn<br />

v.l. Hans-Dieter Weber, Reiseorganisator<br />

des Bonner Medienclubs,<br />

Bettina Neusser-Eimermacher,<br />

Verlegerin General-Anzeiger Bonn,<br />

Sabine Pagenkemper, Inhaberin<br />

Bodendesign Pagenkemper,<br />

Wilhelm Wester, Pressesprecher der<br />

Volksbank Bonn Rhein-Sieg<br />

Jürgen Pütz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bonn Rhein-Sieg<br />

und Sabine Meister, Bereichsdirektorin Unternehmenskunden<br />

Gesellschaft<br />

Denn immerhin bezichtigte sich Broder,<br />

zwischen Atheismus und Agnostizismus<br />

zu schwanken. Seine lange Lobrede war<br />

durchaus kurzweilig, entfernte sich allerdings<br />

von Lütz zu Panizza und Broder<br />

höchstpersönlich. Sein Befund zu<br />

Lütz lautete: „Sie sind eine rheinische<br />

Frohnatur, die mit allen Wassern der Erkenntnis<br />

gewaschen wurde, sozusagen<br />

ein Voltaire im Kostüm eines Willy Millowitschs“.<br />

Dass er schließlich an Jürgen<br />

Trittin samt Grünen etwa fast so viele<br />

Worte wie an den Preisträger Lütz absonderte,<br />

war für die „Bröckemännche“-<br />

Preisverleihung ein Novum.<br />

Als Chronist des Ereignisses erlaube ich<br />

mir die Selbsterkenntnis: „Früher war ich<br />

eitel, heute dagegen gefallsüchtig …“<br />

K.G.<br />

<strong>Kabinett</strong> | 15


Politik<br />

Dr. Manfred Nelting<br />

Die aktuelle Situation<br />

in der Gesundheitsfrage<br />

Unsere Gesellschaft ist zunehmend<br />

krank, mehr als die Hälfte der Bevölkerung<br />

leidet an einer ernstzunehmenden<br />

Krankheit, viele an mehreren. Erst<br />

kamen die Zivilisationskrankheiten wie<br />

Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht,<br />

Asthma, Krebs usw., jetzt nehmen die<br />

Globalisierungskrankheiten wie Depression,<br />

Burn-out, Herzinfarkt, Tinnitus,<br />

chronische Schmerzen überhand, und<br />

die ersteren bleiben trotzdem.<br />

Aktuell nehmen psychische und psychosomatische<br />

Erkrankungen besonders<br />

stark zu. Man könnte anders formulieren:<br />

immer mehr Menschen kommen<br />

nicht mehr zurecht in dieser Welt,<br />

jedenfalls nicht in Gesundheit.<br />

Ist das also einfach Schicksal, unbeeinflussbar<br />

und hinzunehmen? Nein, die<br />

allermeisten Krankheiten kriegt man<br />

nicht einfach so. Die Forschung und<br />

unabhängig davon auch der gesunde<br />

Menschenverstand sagen uns, dass die<br />

alltägliche Lebensweise, zu der uns die<br />

Globalisierung herausfordert und in die<br />

sie uns hineinsaugt, wenn wir es zulassen,<br />

uns nicht gut tut, nicht wirklich<br />

zum Menschen passt. Wie begrenzen<br />

wir diese Sogwirkung?<br />

Gesellschaft und Politik<br />

Wir haben mehr Krankheit unter uns, als<br />

notwendig. Der Arzt soll dabei individu-<br />

16 | <strong>Kabinett</strong><br />

„Gesundheit,<br />

wo bist Du?“<br />

KABINETT-Kolumne<br />

Ein Arzt kommentiert Politik:<br />

Dr. Manfred Nelting ist Facharzt für Allgemein- und Psychotherapeutische Medizin,<br />

Naturheilkundler und ärztlicher Direktor der Gezeiten Haus Klinik in Bad Godesberg.<br />

Seit Jahrzehnten befasst er sich mit Depressionen und Erschöpfungszuständen<br />

und wirksamen Methoden, diesen „Globalisierungskrankheiten“, wie er sie<br />

nennt, zu begegnen. Der Experte appelliert an die Politik, fordert aber auch Eigeninitiative<br />

jedes einzelnen. Denn betroffen sind wir alle.<br />

ell auch reparieren oder „wegmachen“,<br />

was auf gesellschaftliche Ursachen und<br />

unsere aktuelle Art, zu wirtschaften und<br />

zu leben, zurückzuführen ist. Das ist<br />

eine unsinnige Strategie, die nicht zur<br />

Gesundheit führt, sondern zu Gesundheitskosten.<br />

Eine „kranke“ Gesellschaft<br />

allein durch medizinische Versorgung zu<br />

heilen funktioniert nicht, wenn pathogene<br />

Lebens- und Arbeitsverhältnisse<br />

ständig „Nachschub“ liefern. Die Heilung<br />

krankmachender Verhältnisse ist<br />

eine politische Aufgabe, und sie kann<br />

weit mehr Krankheiten verhindern, als<br />

der Arzt je behandeln kann.<br />

Wir erleben aktuell die x-te „Gesundheits“-Reform,<br />

in der Regel sind<br />

es „Jahrhundertreformen“ im Vierjahrestakt.<br />

Mit Gesundheit haben diese<br />

Reformen weitgehend nichts zu tun, es<br />

handelt sich in der Regel um Arbeitskosten-<br />

und Krankheitskosten-Management<br />

im Rahmen der medizinischen<br />

Versorgung unter „gebührlicher“ Beachtung<br />

von Unternehmensinteressen<br />

im „Gesundheits“-Bereich. Also weiter<br />

vorwiegend dauerhafte Medikamenten-<br />

Verschreibung? Der Arzt als Pillen-Tankwart<br />

sozusagen: „Normal oder Super?“<br />

Nein danke! sage ich.<br />

Wer ist dafür zuständig?<br />

Der Gesundheitsminister ändert das<br />

nicht, was nicht verwundert, unser<br />

„Gesundheits“-Ministerium ist dafür ja<br />

auch gar nicht da! Das „Gesundheits“-<br />

Ministerium verwaltet nur das (Krankheitskosten-)System<br />

der medizinischen<br />

Versorgung. Die Änderung pathogener<br />

Lebensweisen, die sich in unserer Zeit<br />

der Globalisierung und unter Beteiligung<br />

eines jeden kollektiv herausgebildet<br />

haben, ist vielmehr Sache gerade<br />

aller anderen Ressorts, also hier den<br />

Rahmen für gesündere Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

zu kreieren.<br />

Das rührt allerdings an viele heilige<br />

Kühe, z.B. Wachstum und Gewinnmaximierung<br />

als zentrale, vielfach sinnentleerte<br />

Leitprinzipien! Anerkennung<br />

als Nahrung in der Arbeit und eigene<br />

Gestaltungsmöglichkeiten im Arbeitstag<br />

sind hier u.a. notwendige orientierungsprinzipien<br />

für den Gesundheitserhalt.<br />

Eine Alternative zu einer solcherart<br />

vorbeugenden, politischen Medizin gibt<br />

es aber nicht, ein „weiter so“ endet im<br />

Fiasko, finanziell und gesundheitlich!<br />

Der Staat hat die generelle grundgesetzliche<br />

Aufgabe, seine Bürger vor dem<br />

Risiko der Erkrankung zu schützen. Das<br />

fand in den letzten Jahrzehnten und findet<br />

aktuell nicht statt. Das Bundeskabinett<br />

ist also aufgefordert zu beachten,<br />

welche gesundheitlichen Auswirkungen<br />

sein Handeln auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

und die Alltage seiner<br />

Bürger hat, und sein Handeln danach<br />

auszurichten. Dafür ist allerdings unsere<br />

subdemokratische „Lobbykratie“, die in


ihrem Interesse unsere Politiker erfolgreich<br />

zu abgebremstem, eher kosmetischen<br />

Handeln verführt, wenig geeignet.<br />

Insofern müssen wir als Bürger im<br />

Interesse unserer Gesundheitschancen<br />

der Demokratie wieder direkt zu Kraft<br />

verhelfen.<br />

Lebensweisen<br />

Lebensweisen entscheiden grundlegend<br />

über unsere Gesundheit, indem sie die<br />

innere Kommunikation mit unseren<br />

Genen in einer Weise anregen können,<br />

dass sowohl krankheitsförderliche Genmuster<br />

oder aber für die Gesundheit<br />

günstige Genmuster geschaltet werden<br />

können. Möglicherweise dachten Sie:<br />

„Gene sind doch unveränderlich!“ Ja,<br />

aber sie können an- und abgeschaltet<br />

werden. Diese sogenannten epigenetischen<br />

Schaltvorgänge sind erst seit einigen<br />

Jahren bekannt, weisen aber unmissverständlich<br />

daraufhin, wie soziale<br />

und gesellschaftliche Alltagsbedingungen<br />

an individuellen Krankheits- und<br />

Gesundheitszuständen beteiligt sind<br />

und sich so auch individuell umsetzen<br />

können. Das Bundeskabinett sollte sich<br />

hier zu epigenetischen Fragen unbedingt<br />

kundig machen.<br />

Eigenbeitrag<br />

Wenn wir selbst aktiv eine zu uns als<br />

Menschen besser passende Lebensweise<br />

für unseren Alltag wählen und gestalten<br />

können, schalten wir eigenverantwortlich<br />

unsere Gene in Richtung Gesundheit.<br />

Ein kleines, schon hilfreiches<br />

Politik<br />

Beispiel: Wir können eine Stunde unseres<br />

täglichen Fernsehkonsums durch<br />

Bewegung ersetzen: Sport, Qigong,<br />

zu Fuß zur Arbeit gehen. Das ist kein<br />

Ratschlag, sondern Hinweis für den<br />

tatsächlich möglichen, aber eben auch<br />

zweckmäßigen und trotz der sehr einfach<br />

erscheinenden Maßnahme wirksamen<br />

Gebrauch des Menschen durch sich<br />

selbst (wer‘s braucht: wissenschaftlich<br />

bewiesen!).<br />

Bürgerbeteiligung<br />

Weiß Politik denn, was sie hier zu tun<br />

hätte und wie sie den Bürger hier notwendigerweise<br />

mit einbezieht? Ich<br />

glaube, sie weiß es so wenig wie bei<br />

Stuttgart 21, aber ein bisschen mehr<br />

Demokratie, und zwar direkter, wird es<br />

schon werden müssen, damit lobby-unabhängige<br />

Politiker wieder zum Wohle<br />

des Volkes und seiner Gesundheit handeln<br />

können. Alles andere können wir<br />

uns nicht leisten.<br />

Gesundheit! Ihr Manfred Nelting<br />

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Immergrüne<br />

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Pflanzen – auch<br />

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Hans-Joachim Quast<br />

Vorstandsbeauftragter<br />

für den öffentlichen Dienst<br />

An den Buchen 1a, 53125 Bonn<br />

Telefon: 0228 - 921 29 929<br />

Mobil: 0171 - 53 55 622<br />

Fax: 07141 - 16731984<br />

E-Mail: hans-joachim.quast@wuestenrot.de<br />

Internet: www.wuestenrot.de


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Bayer Werbeanlage in Leverkusen im Jahr 1933 –<br />

Gesteuert durch Klöckner-Moeller Schütze<br />

Am Anfang war die Firmengründung:<br />

1899 ruft Franz Klöckner<br />

in Köln sein Unternehmen zur<br />

Herstellung von elektrischen Schaltapparaten<br />

ins Leben, das am Griechenmarkt<br />

8 sein erstes Firmendomizil hat.<br />

Mit dem Eintritt des Ingenieurs und<br />

technischen Pioniers Hein Moeller im<br />

Jahre 1910 übernimmt die Familie<br />

Moeller die Leitung des Unternehmens.<br />

Es folgen viele bahnbrechende Innovationen<br />

und die Verlegung des Firmenhauptsitzes<br />

nach Bonn im Jahr 1946.<br />

Anfang der Fünfzigerjahre erwirtschaften<br />

1500 Mitarbeiter einen Umsatz von<br />

Tradition, die verpflichtet<br />

Vom Bonner Familienunternehmen Klöckner-Moeller<br />

zum Global Player Eaton Corporation<br />

30 Millionen Deutsche Mark. In Bonn<br />

entwickelte Produkte, die die industrielle<br />

Nutzung von elektrischer Energie<br />

sicherer machen, sind in der Welt begehrt.<br />

Der Aufstieg der Traditionsfirma<br />

zu einem der bedeutendsten Bonner<br />

Unternehmen ist unaufhaltsam.<br />

Im Jahr 1999, zum hundertjährigen Jubiläum,<br />

beträgt der Umsatz des Unternehmens<br />

rund 1,7 Mrd. Mark und der<br />

Name ändert sich von Klöckner-Moeller<br />

zu Moeller. Das Leistungsspektrum, die<br />

Zahl der Mitarbeiter und nicht zuletzt<br />

der Umsatz haben sich um ein Vielfaches<br />

multipliziert.<br />

Eaton Mitarbeiter bei einem Treffen auf dem Petersberg<br />

Bis 2003 hat das Familienunternehmen<br />

Moeller Bestand, dann wird es zuerst<br />

an die Investoren Advent International<br />

und später an Doughty Hanson &<br />

Co. verkauft. Im April 2008 übernimmt<br />

der US-amerikanische Industriekonzern<br />

Eaton, der seinen Hauptsitz in Cleveland/ohio,<br />

hat, das Bonner Traditionsunternehmen.<br />

Für Eaton, das 1911 von<br />

Joe R. Eaton gründet wurde, ist das die<br />

größte Akquisition in der 100jährigen<br />

Firmengeschichte, und für die Bonner<br />

Elektrotechniker bedeutet es, endlich<br />

wieder zu einem Technikunternehmen<br />

zu gehören.<br />

Eaton-Standort in Bonn<br />

Wirtschaft<br />

<strong>Kabinett</strong> | 19


Am Eaton Standort Bonn werden unter anderem Schalt- und Schutzgeräte für Elektromotore entwickelt und geprüft<br />

Während der nun folgenden, rund zweijährigen<br />

Integration wird aus Moeller<br />

bzw. Klöckner Moeller – Eaton, ein<br />

Energiemanagement-Unternehmen mit<br />

weltweiter Präsenz. In Bonn arbeiten<br />

derzeit rund 700 und in Meckenheim<br />

rund 190 Mitarbeiter. Eaton erwirtschaftete<br />

im Jahr 2010 einen Umsatz<br />

von 13,7 Milliarden US$ und produziert<br />

weltweit mit rund 70.000 Mitarbeitern<br />

Produkte und Lösungen für die sichere,<br />

nachhaltige und effiziente Nutzung<br />

elektrischer, mechanischer und hydraulischer<br />

Energie. Eaton Produkte werden<br />

u.a. zur Energieversorgung und Steuerung<br />

von Industrieanlagen, Wohn- und<br />

großen Geschäftshäusern genutzt. Sie<br />

kommen ebenso in Antriebsystemen für<br />

Autos und Lastkraftwagen sowie in der<br />

militärisch und zivil genutzten Luft- und<br />

Raumfahrt zum Einsatz.<br />

Der Standort Bonn und das in Meckenheim<br />

ansässige Logistikzentrum sind<br />

Auf einem der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt, der Oasis of the Sea, sorgen<br />

unterbrechungsfreie Stromversorgungen von Eaton für Sicherheit an Bord<br />

Eaton produziert unter anderem Kompressoren<br />

und Bremsleitungen für die Automobilindustrie<br />

Eaton entwickelt Produkte für die Kraftstoffversorgung<br />

von Flugzeugen, so auch für das größte Passagierflugzeug<br />

der Welt, den Airbus A380<br />

Zum Eaton Produktsortiment zählen neben Funkschaltern<br />

für die Gebäudeautomation und Stromverteilungen<br />

auch Sicherheitskomponenten für Photovoltaikanlagen<br />

für die Elektrotechniksparte von Eaton<br />

von großer Bedeutung. In Bonn befindet<br />

sich der Hauptsitz der zwei von fünf<br />

europäischen Geschäftsbereichen. In<br />

diesem Entwicklungszentrum für elektrotechnische<br />

Schutz- und Schaltgeräte<br />

und für Industrieautomation entstehen<br />

neue Produkte, die unter anderem in<br />

Solaranlagen, Windkrafträdern sowie in<br />

intelligenten Gebäuden und Produk-<br />

tionsstätten die sichere, nachhaltige und<br />

effiziente Nutzung elektrischer Energie<br />

gewährleisten. Elektromobilität sowie<br />

Überwachungsanlagen für Privathäuser<br />

und Industrieanlagen stehen ebenfalls<br />

im Fokus.<br />

Des weiteren betreibt Eaton in Bonn<br />

auch ein weltweit anerkanntes sowie<br />

unabhängiges Prüflabor, in dem elektrotechnische<br />

Produkte auf ihre Zuverlässigkeit<br />

und Beständigkeit unter extremen<br />

Bedingungen wie Kälte, Hitze und<br />

Verschmutzung getestet werden.


Wirtschaft<br />

Anzeige Titel<br />

Für die Weiterbildung der eigenen<br />

Mitarbeiter sowie für<br />

die Produktschulung von Kunden<br />

steht seit Ende 2010 ein<br />

neues Konferenz- und Schulungszentrum<br />

zur Verfügung.<br />

Das Mitarbeiterprofil ist vielfältig:<br />

Ingenieure, Techniker,<br />

Betriebswirtschaftler, Produktmanager,<br />

Marketing- und<br />

Vertriebsexperten sowie kaufmännische<br />

Angestellte sorgen<br />

täglich für Innovationen und<br />

Kundennähe. Dabei setzen die Bonner<br />

auf intensive Nachwuchsarbeit. Bundesweit<br />

beschäftigt der Elektrotechnikspezialist<br />

rund 120 Auszubildende und<br />

Studenten. In Bonn bietet Eaton berufsbegleitende,<br />

duale Studiengänge in<br />

den Bereichen Elektrotechnik, Betriebswirtschaft<br />

und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

an.<br />

Besonders in den Ingenieurberufen werden<br />

ständig Nachwuchskräfte gesucht.<br />

Mit der Beteiligung am „Woman&Work“<br />

Kongress, im Mai in Bonn, unterstreicht<br />

das Unternehmen sein Engagement,<br />

auch Frauen für den Ingenieurberuf zu<br />

interessieren. Kooperationen mit der<br />

Fachhochschule Bonn-Rhein/Sieg und<br />

der privaten Fachhochschule für Ökonomie<br />

und Management in Köln helfen<br />

dabei, die Nachwuchsarbeit auf eine<br />

noch breitere Basis zu stellen. Für besonders<br />

talentierte junge Menschen<br />

vergibt die Hein-Moeller-Stiftung jährlich<br />

Stipendien. Dadurch versucht man,<br />

den auch bei Eaton bereits spürbaren<br />

Fachkräftemangel auszugleichen. Eaton<br />

Mitarbeiter, die sich sozial engagieren,<br />

unterstützt das Unternehmen finanziell<br />

mit der Initiative „Eaton zeigt Herz“.<br />

„Die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

konnten in den fünf deutschen<br />

Werken durch Kurzarbeit über-<br />

Richard Boulter, Geschäftsführer von Eaton, im Kundengespräch<br />

raschend schnell überwunden werden“,<br />

so Richard Boulter, der Geschäftsführer<br />

der heutigen Eaton Industries GmbH<br />

(vormals Moeller GmbH) in Bonn und<br />

Standortverantwortlicher. Mitarbeiter<br />

mussten nicht entlassen werden. Die<br />

Geschäfte laufen nun sogar besser als<br />

vor den weltwirtschaftlichen Umwälzungen.<br />

Im November 2008 übernahm Richard<br />

Boulter, der gebürtige Waliser,<br />

die Führung der Moeller Eaton Holding<br />

GmbH von dem verstorbenen Theo<br />

Kubat, dem damaligen CEo. Richard<br />

Boulter war 2007 von einem großen<br />

deutschen Elektrotechnikunternehmen,<br />

wo er 15 Jahre in verschiedenen leitenden<br />

Positionen in Deutschland, den<br />

USA und in China tätig war, zu Eaton<br />

gewechselt. Der Vater von zwei Kindern,<br />

der über einen Abschluss der britischen<br />

Universität Loughborough in Elektronik<br />

und Elektrotechnik verfügt, bringt viel<br />

Erfahrung im Bereich Stromversorgung<br />

und –verteilung mit und kennt die internationalen<br />

Märkte. Der Geschäftsführer<br />

der Eaton Industries GmbH ist der richtige<br />

Mann am richtigen ort und nimmt<br />

die Herausforderung, die Ziele des Konzerns<br />

hinsichtlich Qualität, Kundenzufriedenheit<br />

und Wachstum zu verwirk-<br />

lichen, engagiert an. Dass er, der fließend<br />

Deutsch spricht, sich in der liebens-<br />

werten Bundesstadt am Rhein<br />

und ihren attraktiven Naherholungsgebieten<br />

wohlfühlt, freut<br />

nicht nur Lokalpatrioten. Tradition,<br />

die verpflichtet: Das ehemalige<br />

Familienunternehmen<br />

passt hervorragend in den amerikanischen<br />

Technologiekonzern<br />

Eaton, der in diesem Jahr sein<br />

100jähriges Firmenjubiläum feiert.<br />

Dass der Name Moeller bzw.<br />

Klöckner-Moeller an Bedeutung<br />

verliert, liegt in der Natur der<br />

Sache und im Wandel der Zeit.<br />

Als weltweiter Technologieführer steht<br />

das Bonner Unternehmen Eaton für die<br />

gelungene und erfolgreiche Synthese<br />

von Altbewährtem, das geschätzt wird,<br />

und Neuem, das elektrische und mechanische<br />

Energie weltweit nutzbar macht.<br />

Eaton Corporation<br />

Gründung des Unternehmen:<br />

1911 durch Joe R. Eaton<br />

Hauptsitz: Cleveland, ohio, USA<br />

Konzernumsatz im Jahr 2010:<br />

17,7 Mrd. US$<br />

Mitarbeiter weltweit: rund 70.000<br />

Mitarbeiter in EMEA*: 18.000<br />

Mitarbeiter in Bonn: 700<br />

EMEA-Zentrale: Morges, Schweiz<br />

Aufgaben des Standort Bonn:<br />

- Entwicklungszentrum<br />

für IEC Industrieschaltgeräte<br />

- Entwicklungszentrum<br />

für Automatisierung<br />

- unabhängiges Prüflabor für elek-<br />

trische Schaltgeräte und Anlagen<br />

- Vertriebszentrale für Eatons<br />

Elektrosparte in Deutschland<br />

* Europe Middle East Africa<br />

<strong>Kabinett</strong> | 21


Politik<br />

v.l. Rainer Schwierczinski, Vizepräsident Bundesanstalt<br />

Technisches Hilfswerk, Wolfgang Bosbach MdB,<br />

Vorsitzender Innenausschuss des Deutschen Bundestages<br />

CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag,<br />

Klaus Michel, Vorsitzender dbb Bildungswerk<br />

Kreisverband Bonn<br />

v.l. Dr. Thomas de Maizière MdB, Bundesminister des<br />

Inneren, Peter Heesen Bundesvorsitzender dbb<br />

v.l. Hans Joachim Quast, Vorstandsbevollmächtigter<br />

Öffentlicher Dienst Wüstenrot Bausparkasse AG;<br />

Rüdiger Reedwisch, Bundesvorsitzender Bundespolizeigewerkschaft<br />

bgv mit Gattin<br />

22 | <strong>Kabinett</strong><br />

v.l. Hannelore Kraft MdL, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Alexander Erdland, Vorsitzender des<br />

Vorstandes der Wüstenrot und Württembergische AG, Ulrich Silberbach, 2. Bundesvorsitzender komba gewerkschaft<br />

dbb beamtenbund und tarifunion<br />

Jahrestagung im Kölner Gürzenich<br />

Die 52. Jahrestagung des dbb eröffnete<br />

der dbb Bundesvorsitzende<br />

Peter Heesen mit der Forderung<br />

einer nationalen konzertierten<br />

Aktion zur Sanierung der Staatsfinanzen<br />

in Deutschland, denn nur mit einem<br />

solchen nationalen Maßnahmenkatalog<br />

seien die Probleme der Zukunft zu lösen.<br />

„Der Schlüssel die wirklichen Haushaltsprobleme<br />

der Zukunft zu lösen“ liegt<br />

seiner Meinung nach in der Tilgung der<br />

Altschulden von fast 1,8 Billionen Euro<br />

und nicht in der Schuldenbremse.<br />

Er kündigte an, der dbb werde ein wissenschaftliches<br />

Gutachten in Auftrag<br />

geben, um so dazu beizutragen, eine<br />

umfassende Diskussion zu diesem Problem<br />

in Gang zu setzen. Gleichzeitig legte<br />

er konkrete Lösungsvorschläge wie<br />

v.l. Heinz Ossenkamp, stellv. Bundesvorsitzender<br />

dbb beamtenbund und tarifunion, Jürgen Roters,<br />

Oberbürgermeister der Stadt Köln<br />

z.B. die Ausgliederung der Schulden der<br />

öffentlichen Haushalte in Altschuldenfonds<br />

und der Erwirtschaftung der dafür<br />

benötigten Mittel vor. Peter Heesen<br />

sprach auch den anhaltenden Personalabbau<br />

im öffentlichen Dienst an, der<br />

Bürokratie und Bürgernähe im Wege<br />

stehe. Bis 2014 sollen weitere 10.000<br />

bis 15.000 Stellen im Bund gestrichen<br />

werden. Demgegenüber stehen 700.000<br />

junge Menschen, die in den nächsten 10<br />

Jahren als Nachwuchs gebietsübergreifend<br />

im öffentlichen Dienst gebraucht<br />

werden. Um im Wettbewerb mit der<br />

Privatwirtschaft mithalten zu können,<br />

seien attraktivere Bezahlung, bessere<br />

Ausbildung, gezielte Personenförderung,<br />

Gewinnung ausländischer Fachkräfte<br />

sowie die Trennung der Systeme der<br />

Alterssicherung unabdingbar.<br />

v.l. Oberst Ulrich Kirsch, Bundesvorsitzender Deutscher<br />

BundeswehrVerband, Hans Joachim Quast, Vorstandsbevollmächtigter<br />

Öffentlicher Dienst Wüstenrot<br />

Bausparkasse AG


Luftaufnahme von heute<br />

20 Jahre Gästehaus Petersberg<br />

v.l. Vladimir Saal, Norbert Blüm, Prinz von Benin, Frithjof Kühn, Richard Freymann, Axel Voss<br />

Eine klangvolle<br />

Stimme für Afrika<br />

Auf der Jubiläumsfeier „20 Jahre Gästehaus<br />

Petersberg“ hat auch der Prinz von<br />

Abomey, Claude Kalume wa Mukadi Dah<br />

Vignon, gesprochen. Abomey ist eine<br />

Stadt in der afrikanischen Republik Benin<br />

und war die Hauptstadt des ehemaligen<br />

Königreichs Dahomey. Der im Kongo aufgewachsene<br />

Prinz möchte als Botschafter<br />

afrikanischen Belangen Ausdruck verleihen<br />

und engagiert sich in Europa für<br />

Bildungs- und Friedensprojekte in seiner<br />

afrikanischen Heimat. Er möchte Impulse<br />

geben für eine bessere Zusammenarbeit<br />

zwischen Afrikanern und Europäern.<br />

Die Friedensglocken, die „Bell Amani“, zusammengesetzt<br />

aus dem englischen bell,<br />

Glocke, und Amani, was in Swahili Frieden<br />

bedeutet, sollen ein Symbol für eine friedlichere<br />

Welt sein. Mit seiner Friedensglocken-Initiative<br />

hat sich Mukadi Glockenklang<br />

statt Waffenlärm auf die Fahnen<br />

geschrieben und findet dabei viel Unterstützung.<br />

Eine erste Friedensglocke wurde<br />

in einer Innsbrucker Gießerei bereits<br />

gegossen. Die Glocken sollen als Katalysator<br />

wirken und den friedliebenden, stimm-<br />

und gesichtslosen Menschen in Afrika und<br />

in aller Welt eine klangvolle Stimme verleihen.<br />

Mukadi ist überzeugt, dass viele<br />

Menschen die Idee der Friedensglocken<br />

aufgreifen werden. Da man den Frieden<br />

nicht aus Europa in den schwarzen Kontinent,<br />

der nach wie vor von Verteilungs-<br />

und Machtkämpfen erschüttert wird,<br />

exportieren kann, hat er sich für dieses<br />

kraftvolle Symbol, das überall verstanden<br />

wird, entschieden. Die Stimme der Glocke<br />

soll die Menschen zum Handeln be-<br />

Im November hatte das Steigenberger<br />

Grandhotel Petersberg illustre Gäste<br />

zum 20-jährigen Jubiläum des Gästehauses<br />

Petersberg geladen. Unter den<br />

Gästen war auch der Prinz von Benin.<br />

Der erste Staatsgast im Gästehaus war<br />

vor zwanzig Jahren der Premierminister<br />

von Benin, wie sich Hotelmanager<br />

Saal erinnert. So schließt sich gleichsam<br />

der Kreis. Und Zeitzeuge Norbert Blüm<br />

sprach in seiner Rede zum Jubiläum vielen<br />

von ihnen aus dem Herzen mit dem<br />

denkwürdigen Statement: „Der Petersberg<br />

gehört zur Topografie der deutschen<br />

Demokratie. Er ist eine der Geburtsstätten<br />

der Bundesrepublik Deutschland,<br />

die unserem Land eine gute Zeit<br />

gebracht hat“.<br />

Vladimir Saal und Claude Kalume<br />

wa Mukadi Dah Vignon, Prinz von Abomey<br />

wegen. Mukadi ist keineswegs blauäugig<br />

und sieht durchaus die enormen Gewinne<br />

durch Waffenhandel. Dennoch ist er<br />

überzeugt, dass einzelne Menschen und<br />

Unternehmen, die mit den Friedensglocken<br />

ihre Geisteshaltung nach außen dokumentieren,<br />

viel bewegen können.<br />

www.bell-amani.de<br />

<strong>Kabinett</strong> | 23


Politik<br />

Bonns gute Stube<br />

Er ist einer von sieben Geschwistern:<br />

Der Petersberg gehört zum<br />

Siebengebirge nahe der Bundesstadt.<br />

Er liegt auf dem Stadtgebiet von<br />

Königswinter auf einer Höhe von sage<br />

und schreibe 331 Metern über dem<br />

Meeresspiegel. Spätestens seit 1990,<br />

als das Hotel auf dem stolzen Hügel<br />

erneut Gästehaus der Bundesregierung<br />

wurde, ist der Petersberg so etwas wie<br />

die gute Stube der ehemaligen Bundeshauptstadt.<br />

Deren Einrichtung war,<br />

wie das auch in den besten Familien<br />

vorkommt, keineswegs unumstritten.<br />

„Nicht gemütlich genug“, wurde damals<br />

vehement geschimpft, und „Verschwendung<br />

von Steuergeldern“, die man anderswo<br />

besser angelegt hätte, war noch<br />

der geringste Vorwurf. Der „angeklebte<br />

Empfangspavillon“, die Rotunde, lasse<br />

verwöhnte Staatsgäste vermutlich nach<br />

einem Magenbitter verlangen, krittelte<br />

man hämisch. Doch es wurden auch andere<br />

Stimmen laut, die vom „Juwel Petersberg“<br />

sprachen und die Rotunde als<br />

lichtdurchflutetes Herz- und Prunkstück<br />

des neuen Gästehauses und als modernes<br />

Wunderwerk aus Stahl priesen.<br />

Genau das hatten die Architekten Gernot<br />

Kramer und Horst Linde im Sinn<br />

gehabt, nach deren Entwürfen gebaut<br />

wurde: Die Rotunde sollte Transparenz<br />

und Leichtigkeit vermitteln, offenheit,<br />

Eleganz und eine festliche Atmosphäre<br />

suggerieren.<br />

1978 bereits hatte die Bundesregierung<br />

von der Familie Mülhens den Peters-<br />

24 | <strong>Kabinett</strong><br />

Zufahrt<br />

berg mit allen Gebäuden und dem zirka<br />

109 Hektar großen Gelände erworben.<br />

Nach Abschluss der aufwendigen, 1985<br />

begonnenen Umbauten ließ nicht nur<br />

die Architektur des neuen Petersberg-<br />

outfits, sondern auch die Ausstattung<br />

der noblen Suiten die Meinungen der<br />

Besucher auseinander gehen. Eine „orgie<br />

aus creme-, lachs- oder zigarrenfarbenem<br />

Marmor“, räsonierte damals der<br />

Kölner Stadt-Anzeiger. Blässliche Seidentapeten,<br />

„gediegene“ Teppiche und<br />

„unentschiedener Möbelmix“ wurden<br />

bemängelt.<br />

Aus heutiger Sicht allerdings erscheinen<br />

die fast 137 Millionen Mark, die die<br />

Neugestaltung des größtenteils denkmalgeschützten<br />

Gebäudes verschlang,<br />

doch gut angelegt. Seit der Neueröffnung<br />

1990 wird das Gästehaus Petersberg,<br />

das nach wie vor im Eigentum<br />

des Bundes ist, von der Hotelgruppe<br />

Steigenberger betrieben. 2004 wurde<br />

der Managementvertrag zwischen der<br />

Gästehaus Petersberg GmbH und der<br />

Hotelgruppe Steigenberger um 15 Jahre<br />

verlängert.<br />

Die 99 Hotelzimmer können auch von<br />

Privatpersonen gemietet werden. „Ein<br />

Hotel dieser Größe hat normalerweise<br />

mindestens 200 Zimmer. Wir haben<br />

nur 99“, erklärt Steigenberger-Hotel-<br />

direktor Vladimir Saal, der den Petersberg<br />

Ende des Jahres 2010 verlassen<br />

hat. Wenn das kein Beleg für Großzügigkeit<br />

ist …<br />

Vladimir Saal, Direktor a.D.<br />

des Steigenberger Grand Hotel Petersberg<br />

Im Februar 2009 hat er als Direktor<br />

und Generalmanager die Geschicke des<br />

Steigenberger Grandhotels Petersberg<br />

in die Hände genommen: Vladimir Saal.<br />

Der Nachfolger von Franz Rattenstetter<br />

widmet sich nun neuen Aufgaben. In<br />

den knapp zwei Jahren seiner Tätigkeit<br />

auf dem Petersberg hat Saal sich viel<br />

Anerkennung erworben und vieles bewegt,<br />

nicht zuletzt in der Gastronomie.<br />

Die kann sich wieder sehen und schmecken<br />

lassen und peppt die neue deutsche<br />

Küche kreativ und mit exquisiten<br />

Zutaten auf.<br />

So wird aus dem eher schlichten „Himmel<br />

un Ääd“ ein Gaumenschmaus mit<br />

Jacobsmuscheln und Gänseleber. Der<br />

36-jährige Hotelfachmann hat bereits<br />

langjährige Erfahrung in renommierten<br />

Häusern der Steigenberger Hotel Group.<br />

Vor seinem Wechsel nach Bonn leitete<br />

er das Steigenberger Hotel Frankfurt<br />

City. Auch im südlichen Schwarzwald,<br />

von wo aus Saal die Leitung von gleich<br />

drei Hotels (Badenweiler, Erfurt und<br />

Passau) übernimmt, wird er dem Petersberg<br />

die Treue halten. Seinem Nachfolger<br />

legt er ans Herz, das Haus weiter<br />

für die Region zu öffnen. Ein Biergarten<br />

mit Selbstbedienung soll dazu beitragen,<br />

Berührungsängste mancher Gäste<br />

vor dem Promi-Nimbus Petersberg<br />

abzubauen. Auch Literaturabende sind<br />

geplant. Die beliebten Wellness-Arrangements<br />

werden auch in Zukunft Gäste<br />

anziehen, die sich rundum verwöhnen<br />

lassen möchten. Die Aussicht vom Petersberg<br />

auf Stadt, Land und Fluss allerdings<br />

wird Vladimir Saal fehlen. Denn<br />

die findet er „einfach unschlagbar“.


Nahezu alle Staatsoberhäupter und<br />

Regierungschefs der Länder, mit denen<br />

die Bundesrepublik diplomatische<br />

Kontakte pflegt, haben hoch oben über<br />

dem Rhein auf dem Petersberg gewohnt.<br />

Und auch nach dem Regierungsumzug<br />

an die Spree fungiert der Petersberg<br />

weiter als Gästehaus der Bundesregierung<br />

und wird in unregelmäßigen Abständen<br />

für Konferenzen genutzt.<br />

Bistroterrasse<br />

So stand er im Dezember 2001 und Ende<br />

des Jahres 2002 im Mittelpunkt des<br />

Weltinteresses als Schauplatz der<br />

Afghanistan-Konferenz. Jeweils im<br />

Herbst findet seit 1999 das Symposium<br />

„Petersberger Perspektiven“ statt,<br />

das bedeutende historische Ereignisse<br />

aus jenen glücklichen, längst vergangenen<br />

Tagen, als die Geschicke der Bundesrepublik<br />

noch vom Rhein gesteuert<br />

wurden, in Verbindung mit aktuellen<br />

Bezügen behandelt.<br />

Auch die „Petersberger Gipfelgespräche“<br />

für den Mittelstand, die in Kooperation<br />

mit NRW-TV stattfinden, erfreuen sich<br />

großer Beliebtheit.<br />

Noch immer findet sich Prominenz ein,<br />

vor allem politische. So übernachteten<br />

in den vergangenen Monaten Fürst Albert<br />

von Monaco, Großbritanniens Ex-<br />

Premier Tony Blair, der mexikanische<br />

Präsident Felipe Calderón und der ehemalige<br />

NRW-Ministerpräsident Jürgen<br />

Rüttgers auf dem Petersberg. Auch die<br />

Kanzlerin genoss hier ihre wohlverdiente<br />

Nachtruhe.<br />

Der Petersberg – bewegte und lebendige<br />

Geschichte hat hier stattgefunden. Hier<br />

betrat Bundeskanzler Konrad Adenauer<br />

ohne Erlaubnis den roten Teppich, als er<br />

von den alliierten Hohen Kommissaren<br />

empfangen wurde. Hier unterzeichnete<br />

er 1949 das Abkommen, dem der Petersberg<br />

seinen Namen gab.<br />

Kaminzimmer<br />

Wellnessbereich mit Schwimmbad<br />

Terrasse mit Rotunde<br />

Der Berg im Siebengebirge hat Geschichte<br />

geschrieben wie keines seiner<br />

Geschwister, nicht einmal der legendäre<br />

Drachenfels. Der Weg der Domäne Petersberg,<br />

einst Treffpunkt der Romantiker<br />

um Ernst Moritz Arndt und August<br />

Wilhelm Schlegel auf der Suche nach<br />

der blauen Blume, dann neubarockes<br />

Kurhotel der Kölner 4711-Dynastie, später<br />

Sitz der Alliierten Hohen Kommission<br />

von 1949 bis 1952 über die erste<br />

Nutzung als Gästehaus 1955 bis 1969<br />

bis zum heutigen Grandhotel Petersberg,<br />

war lang und beschwerlich. Heute<br />

ist der Petersberg ein einzigartiger,<br />

nicht nur durch den phantastischen<br />

Blick übers Rheintal kaum zu toppender<br />

Veranstaltungsort der Region mit<br />

Galaempfängen, hochkarätigen Events,<br />

Silvestertanz in der Rotunde, Wellness-<br />

Wochenenden und sagenhaften Lunchbüffets,<br />

aber auch Tagungen, Konferenzen<br />

und Seminaren.<br />

<strong>Kabinett</strong> | 25


Politik<br />

Elke Dagmar Schneider, Chefredakteurin<br />

<strong>Journal</strong> KABINETT, Dr. Waldemar Ritter, Politologe<br />

Waldemar Ritter ist Politikwissenschaftler<br />

und Historiker,<br />

Autor wissenschaftlicher und<br />

politischer Publikationen, Vorstand<br />

des Deutschen Politologenverbandes,<br />

Kurator kultureller<br />

Leuchttürme.<br />

Mehr als drei Jahrzehnte war<br />

er für deutschlandpolitische<br />

Grundsatzfragen, für Medien<br />

und für die innerdeutschen<br />

Kulturangelegenheiten des<br />

Bundes verantwortlich. Ritter<br />

gilt als Kulturarchitekt des<br />

Mauerfalls und der Deutschen<br />

Einheit.<br />

26 | <strong>Kabinett</strong><br />

KABINETT Chefredakteurin<br />

Elke Dagmar Schneider im<br />

Interview mit Waldemar Ritter<br />

Waldemar Ritter:<br />

„Mehr Demokratie machen“<br />

Sie haben sich in den letzten<br />

Jahren sehr kritisch zum politischen<br />

Zustand unseres Landes,<br />

zu Verfassung und Verfassungswirklichkeit<br />

und zur politischen<br />

Klasse in Deutschland geäußert.<br />

Worum geht es Ihnen?<br />

Ritter: Das Vertrauen zwischen Bürgern<br />

und politischer Klasse ist angeschlagen.<br />

Je mehr die Politik dem Bürger misstraut,<br />

desto mehr misstrauen die Bürger<br />

der Politik.<br />

Das Wichtigste in einem repräsentativ<br />

parlamentarischen Regierungssystem<br />

ist die Glaubwürdigkeit. Sie hat in den<br />

letzten Jahren quer durch alle Farben,<br />

quer durch alle Parteien großen Schaden<br />

genommen.<br />

Die Menschen wollen sich kein X für ein<br />

U vormachen lassen. Sie machen nicht<br />

mehr alles mit. Sie verlangen Rechenschaft<br />

und Verantwortung. Für die Zukunft<br />

und die Vergangenheit. Nicht die<br />

politische Klasse, das Volk bezahlt die<br />

Fehler der Politik.<br />

Wie äußert sich<br />

dieser Vertrauensverlust?<br />

Ritter: Der Vertrauensverlust sucht sich<br />

die verschiedensten Ventile. Politikwissenschaftler,<br />

die Leipziger Universität<br />

und das Mannheimer Zentrum für Sozialforschung<br />

haben festgestellt, dass<br />

das Misstrauen in die politischen Parteien<br />

aller Couleur, ob sie regieren oder<br />

nicht, so groß ist, dass die Bürger immer<br />

öfter versuchen, in die Entscheidungsprozesse<br />

direkt einzugreifen. Wir haben<br />

das nicht nur in der Sarrazindebatte gesehen,<br />

sondern auch bei der Wahl zum<br />

Bundespräsidenten, bei der Hamburger<br />

Schulreform, beim Stuttgarter Hauptbahnhof<br />

oder in Gorleben.<br />

Wenn die politische Klasse, wenn die<br />

politischen Parteien und große Teile<br />

der veröffentlichten Meinung das Unbehagen<br />

und die berechtigte Sorge der<br />

Bevölkerung nur in Ecken verweisen<br />

oder ihr am Beispiel Sarrazin beweisen<br />

wollen, wie verachtungswürdig ihre<br />

Meinung ist, dann werden sich das Unbehagen,<br />

die Kritik und die Sorgen ein


anderes Ventil suchen. Die Ignoranz demokratischer<br />

Institutionen, der Parteien<br />

und führender Politiker ist angesichts<br />

solcher Möglichkeiten atemberaubend.<br />

Wie ist die Situation?<br />

Haben Sie Fragen an die Politik?<br />

Ritter: Unsere politische Klasse und ein<br />

Teil der Medien hat sich vom Volk und<br />

den Wirklichkeiten in unserem Land,<br />

von unserer Gesellschaft entfernt. Gedankenfeigheit,<br />

beliebige Begründungen,<br />

gleichzeitiger Applaus und Buhrufe<br />

zum selben Stück beherrschen die Szene.<br />

Reformist wird heute mit doppel-m<br />

geschrieben.<br />

Wo sind die Grundsätze der<br />

Marktwirtschaft? Doch wohl,<br />

wenn die Banken für ihre Fehleinschätzungen<br />

die Konsequenzen<br />

tragen; auch in Europa. Und die<br />

Politik?<br />

Nimmt der Staat Kredite auf, werden alle<br />

Bürger zu leibeigenen Schuldnern. Gegenwärtig<br />

sind das 20 Tausend Euro für<br />

jeden. Tatsachenwahrheiten werden ignoriert,<br />

gesperrt, übersehen, unterdrückt<br />

oder wegdiskutiert. Selbst die Sonnen-<br />

flecken und dieser Winter passen nicht in<br />

ihre ökologischen Halbwahrheiten.<br />

Haben sich die politischen Parteien<br />

ernsthaft die Frage gestellt, warum die<br />

Nichtwähler mittlerweile die größte<br />

Partei in Deutschland sind? Warum ihnen<br />

die Mitglieder scharenweise davon<br />

laufen? Warum Nationalsozialisten und<br />

Kommunisten die grausame Blutspur<br />

ihrer Geschichte leugnen?<br />

Warum Legalität und Legitimität erst<br />

zusammen Voraussetzung für ein de-<br />

mokratisches Gemeinwesen sind? Warum<br />

die Wähler bei der Bundestagswahl<br />

nur die Hälfte der Kandidaten direkt<br />

auswählen können? Warum es im Bund<br />

noch immer kein Volksbegehren und<br />

keinen Volksentscheid gibt? Die Situation<br />

in Deutschland ist vorrevolutionär.<br />

Die zur Zeit gute Konjunktur überdeckt<br />

noch elementare Unzufriedenheiten.<br />

Was muss die demokratische<br />

Politik anders machen?<br />

Ritter: Ich habe schon wiederholt gesagt,<br />

dass demokratische Meinungs-<br />

und Willensbildung in der Art und Weise<br />

des vorigen Jahrhunderts nicht mehr<br />

ausreicht, dass wir mehr unmittelbare<br />

Demokratie brauchen, dass wir über<br />

wichtige Fragen unserer Zukunft direkt<br />

abstimmen.<br />

Solche Entscheidungen haben die<br />

höchste Legitimität, sie gewährleisten<br />

Rechtsfrieden, haben die verbindlichste<br />

Nachhaltigkeit und verringern die Kluft<br />

zwischen dem Volk und der Politik.<br />

Und sie garantieren die Volonté générale<br />

vor der Volonté de tous. Das heißt,<br />

Gemeinwille vor Einzelinteressen, Gemeinnutz<br />

geht vor Eigennutz. Das allgemeine,<br />

das Gesamtinteresse geht vor<br />

Sonderinteresse.<br />

Wer garantiert, dass sich ein<br />

Volksentscheid am<br />

Gemeinwohl orientiert?<br />

Ritter: Über die Zulässigkeit eines Volksentscheides<br />

entscheidet das Grundgesetz,<br />

im Zweifelsfall das Bundesverfassungsgericht.<br />

Wie sollte eine<br />

Verfassungsreform aussehen?<br />

Ritter: Die Herstellung klarer Verantwortlichkeiten,<br />

die Neugliederung der<br />

Bundesländer, die Frage Rechts- oder<br />

Rechtsmittelstaat, die Ergänzung der<br />

parlamentarischen Demokratie durch<br />

Volksinitiative, Volksbegehren und<br />

Volksentscheid, die Selbstauflösung des<br />

Bundestages, die Reform unseres Wahlrechts<br />

oder die Direktwahl des Bundespräsidenten,<br />

und dass wir nicht nur<br />

ein Rechts- und Sozialstaat, sondern<br />

ebenso ein Kulturstaat mit unserer<br />

Sprache sind. Es gibt etwas, das teurer<br />

ist als Kultur und Bildung – immer weniger<br />

oder keine Kultur und Bildung.<br />

Beispiele dafür, dass eine Generaldiskussion<br />

über uns selbst notwendig ist.<br />

Eine Diskussion über eine Verfassungsreform,<br />

über deren Ergebnis das Volk<br />

entscheidet.<br />

Was ist Ihr Weg?<br />

Politik<br />

Ritter: Demokratie, Aufklärung und Gerechtigkeit<br />

sind Prozess und ständige<br />

Aufgabe. Sie stecken in vielen Bereichen<br />

noch in den Kinderschuhen, ihre<br />

große Zeit liegt noch vor uns. Jede Generation<br />

steht vor der Aufgabe, zu entdecken,<br />

dass Aufklärung etwas Befreiendes<br />

ist, etwas Selbst bestimmendes,<br />

etwas Humanes, Mündiges, das unser<br />

aller Leben dient. Freiheit, Verantwortung,<br />

und Gleichheit vor dem Gesetz<br />

sind der Grund, die Methode und das<br />

Ziel unserer Demokratie. Willy Brandt<br />

hatte noch von „mehr Demokratie wagen“<br />

gesprochen. Heute können und<br />

müssen wir mehr Demokratie machen,<br />

auch wenn wir nicht wollen, dass Demokratie<br />

Schaden nimmt.<br />

<strong>Kabinett</strong> | 27


Politik<br />

Stadt und Haus & Grund starten Säuberungsaktion in der Innenstadt<br />

v.l. Helmut Kollig, Bezirksbürgermeister, Helmut<br />

Hergarten, Geschäftsführer Haus & Grund, Jürgen<br />

Nimptsch OB, Werner Wingenfeld, Stadtbaurat<br />

Werner Hümmrich – 50. Geburtstag<br />

v.l. Guido Westerwelle, Vize-Kanzler und Bundesvorsitzender<br />

der FDP und Werner Hümmrich mit dem Bonner<br />

Prinzenpaar Prinz Christoph I. und Bonna Karin IV.<br />

v.l. Guido Westerwelle, Werner Hümmrich,<br />

Jürgen Nimptsch, OB der Stadt Bonn<br />

Verband Deutscher Papierfabriken – Mitgliederversammlung 2010<br />

Mit Werken des belgischen Künstlers<br />

Philippe Durdu setzt der Verband Deutscher<br />

Papierfabriken (VDP) seine Reihe<br />

von Papierkunstausstellungen in Bonn<br />

fort. Die Ausstellung unter dem Motto<br />

„Wenn ich in Deine Augen seh´…““<br />

zeigt Papierskulpturen, die Menschen<br />

in verschiedenen Situationen darstellen.<br />

Auf einer Metallkonstruktion formt<br />

der Künstler aus Papier und Pappmache<br />

Büsten und Ganzkörperfiguren in<br />

zum Teil Überlebensgröße. Die inter-<br />

28 | <strong>Kabinett</strong><br />

Farbschmierereien, Graffiti und wildes<br />

Plakatieren auf über 130 Bonner Schaltkästen<br />

gehören bald der Vergangenheit<br />

an. Den Startschuss zu der groß angelegten<br />

Säuberungsaktion machten oB<br />

Jürgen Nimptsch, der Geschäftsführer<br />

von Haus & Grund, Helmut Hergarten,<br />

Bezirksbürgermeister Helmut Kollig<br />

und Stadtbaurat Werner Wingenfeld.<br />

Gemeinsam rückten sie mit Besen und<br />

Bürste dem Schmutz am Schaltkasten<br />

am Alten Friedhof zu Leibe.<br />

Anlässlich des 50. Geburtstages von<br />

Werner Hümmrich, dem Vorsitzenden<br />

der Bonner Liberalen und der FDP-<br />

Ratsfraktion, luden der Kreisvorstand<br />

und die Ratsfraktion der Bonner FDP zu<br />

einem Empfang ein.<br />

In seiner Laudatio über seinem Parteifreund<br />

und Weggefährten sagte Außenminister<br />

Guido Westerwelle: „Ich kenne<br />

Werner Hümmrich von allen wohl am<br />

längsten.“ Und er gab so manche Anekdote<br />

aus der gemeinsamen Jugend auf<br />

der Freiherr-vom-Stein-Realschule, dem<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, der<br />

gemeinsamen Zeit bei den Jungliberalen<br />

und später im Bonner Kreisverband, zum<br />

Besten. Unter den 200 Gratulanten reihten<br />

sich auch, als Überraschungsbesuch<br />

des Tages, Prinz und Bonna, Christoph I.<br />

und Karin IV. ein.<br />

v.l. Klaus Windhagen, VDP-Hauptgeschäftsführer<br />

und Dr. Dorothea Eimert, Kunstexpertin, mit dem<br />

belgischen Künstler Philippe Durdu<br />

Auch Anwohner können sich engagieren<br />

und in Abstimmung mit dem städtischen<br />

Planungsamt Patenschaften für bislang<br />

unansehnliche Schaltkästen in ihrer<br />

Nachbarschaft übernehmen. Versehen<br />

mit einer, dem Hintergrund angepassten<br />

3-D-Folie oder einem besonderen<br />

Farbanstrich, tragen diese zu einem attraktiveren<br />

Erscheinungsbild der Bonner<br />

Innenstadt bei.<br />

Die „Graffiti-Hotline“ der Stadt Bonn<br />

erreichen Sie unter: 77 56 76.<br />

v.l. Heinz-Jürgen Reining, Geschäftsführer SWB<br />

Konzern, Dr. Ludger Sander, Stadtkämmerer Bonn<br />

v.l. Wolfgang Albers, Polizeipräsident Bonn mit Gattin<br />

Christiane, Werner Hümmrich, Vorsitzender der Bonner<br />

Liberalen und der FDP-Ratsfraktion mit Gattin Christine<br />

national bekannte Papierkunstexpertin<br />

Dr. Dorothea Eimert sprach bei der Vernissage<br />

im Haus der Papierindustrie<br />

die geheimnisvollen Blicke an, die<br />

Durdus Skulpturen auf den Betrachter<br />

richten. Das rätselhafte gegenseitige<br />

Anschauen initiiere ein Szenarium des<br />

ganz natürlichen Sich-Verstehens. Die<br />

Ausstellung ist im Haus der Papierindustrie,<br />

Adenauerallee 55, bis Mitte<br />

September von 09.00 bis 16.00 Uhr zu<br />

besichtigen. Der Eintritt ist frei.


Sollte man sein Bau-, Kauf- oder<br />

Renovierungsvorhaben jetzt umsetzen?<br />

Sepcke: Ja, und man sollte sich schnell<br />

dafür entscheiden. Zurzeit gibt es ein<br />

100.000-Euro-Darlehen noch für monatlich<br />

ungefähr 410 Euro. Berechnungsbasis<br />

sind 25 Prozent Eigenkapital,<br />

10 Jahre Zinsbindung und 1 Prozent<br />

Tilgung.<br />

Für die zweite Jahreshälfte erwarten<br />

wir schon einen deutlichen Zinsanstieg.<br />

Auch die Immobilien- und Grundstückspreise<br />

werden wieder steigen.<br />

Jetzt bauen, kaufen,<br />

sanieren, finanzieren<br />

KABINETT sprach mit Wolfgang Sepcke und Norbert Schrewe,<br />

den Finanzierungsexperten der Commerzbank in Bonn<br />

Welche Punkte sollte der Bauherr<br />

unbedingt beachten?<br />

Schrewe: Erst die Bank fragen, was finanzierbar<br />

ist – dann mit Durchblick<br />

das Vorhaben umsetzen. Banken finden<br />

oft Möglichkeiten, die der normale<br />

Verbraucher nicht erkennen kann. Der<br />

Kunde sollte über ein sicheres Einkommen<br />

verfügen. Banken stellen je nach<br />

Bonität des Kunden etwa 80-90% des<br />

Finanzierungsbedarfs zur Verfügung.<br />

Zum Finanzierungsbedarf gehören auch<br />

Grunderwerbsteuer sowie Makler- und<br />

Notargebühren. Der Rest sollte aus Eigenmitteln<br />

finanziert werden können.<br />

Für die Wertentwicklung der Immobilie<br />

als Altersvorsorge ist die Lage entschei-<br />

Wirtschaft<br />

Anzeige<br />

dend. Hier können Banken ihr Expertenwissen<br />

einbringen.<br />

Wie kann man die Kosten für sein<br />

Traum-Vorhaben verringern?<br />

Sepcke: Standardisierte Baulösungen<br />

verringern die Kosten erheblich. Günstige<br />

Förderdarlehen z.B. der KfW erhält<br />

man für den Einsatz von Sonnenenergie,<br />

Heizen mit Holz oder eine verbesserte<br />

Wärmedämmung. Bausparen und Riester<br />

erhöhen den finanziellen Spielraum.<br />

Viele glauben gar nicht, wie viel Haus<br />

sie sich leisten könnten. oftmals geht<br />

die Rechnung schon bei Einsatz der aktuellen<br />

Mietbelastung als Monatsrate<br />

auf.<br />

www.commerzbanking.de<br />

<strong>Kabinett</strong> | 29


Kultur<br />

Als einziges regionales Kredit-<br />

institut mit Sitz in Bonn und<br />

mit Filialen in der Bundesstadt<br />

wie im links- und im rechtsrheinischen<br />

Rhein-Sieg-Kreis verfügt die Volksbank<br />

Bonn Rhein-Sieg über ein starkes<br />

Alleinstellungsmerkmal.<br />

Mit künstlerischer Unterstützung will<br />

die größte Volksbank im Rheinland den<br />

Wettbewerbsvorteil nun auch in ihrer<br />

Öffentlichkeitsarbeit verdeutlichen. In<br />

der aktuellen eBoy-Kunstrichtung der<br />

30 | <strong>Kabinett</strong><br />

Pixel-Art hat die international renommierte<br />

Künstlergruppe eBoy die Highlights<br />

der Region, ihre Landmarken, die<br />

Menschen, Traditionen und kulturellen<br />

Besonderheiten leicht verfremdet und<br />

in überraschenden Perspektiven dargestellt.<br />

Vorstandssprecher Jürgen Pütz<br />

war von dem Werk, das der Künstler<br />

Svend Smital für die Volksbank Bonn<br />

Rhein-Sieg geschaffen hat, begeistert:<br />

„Herausgekommen ist exklusiv für unsere<br />

Region eine Ansicht, die die Vielfalt,<br />

v.l. Volker Klein, Vorstandsmitglied Volksbank Bonn<br />

Rhein-Sieg, Svend Smital, Künstler, Jürgen Pütz,<br />

Vorstandssprecher Volksbank Bonn Rhein-Sieg<br />

Volksbank startet mit neuer Werbekampagne<br />

Anzeige<br />

die Buntheit und Liebenswürdigkeit von<br />

Bonn Rhein-Sieg in einzigartiger Form<br />

widerspiegelt.“ In einer groß angelegten<br />

Werbekampagne wird das neue „Wir-<br />

Motiv“ an vielen Stellen der Region zu<br />

sehen sein und so eindrucksvoll das<br />

Selbstverständnis der Volksbank Bonn<br />

Rhein-Sieg transportieren.<br />

Kurze Erläuterungen zu den dargestellten<br />

Motiven finden Sie unter:<br />

www.nur-wir-sind-bonn-rhein-sieg.de


Der Kölner Wirtschaftsclub engagiert sich<br />

Beim Jahresempfang des Wirtschaftsclubs<br />

Köln im Dom Hotel<br />

stand die Integration türkischer<br />

Unternehmer und Arbeitnehmer im<br />

Mittelpunkt. Im Schlepptau des Ehrengasts<br />

Mustafa Kemal Basa, Generalkonsul<br />

der Türkei, waren viele türkische<br />

Geschäftsleute und <strong>Journal</strong>isten. Denn<br />

Köln mit seinem hohen Anteil an Bürgern<br />

mit Migrationshintergrund gilt<br />

als Hauptstadt der türkischen Gemeinschaft<br />

in Deutschland. Institutionen<br />

und Verbände in der Domstadt fördern<br />

die wirtschaftlichen und politischen<br />

Beziehungen zwischen beiden Ländern.<br />

75.000 türkische Betriebe in Deutschland<br />

haben 450.000 Arbeitsplätze auch<br />

für deutsche Arbeitnehmer geschaffen.<br />

Die in die Zehntausende gehenden türkischen<br />

Studenten sind ein weiteres<br />

Beispiel für gelungene Integration. Marc<br />

Kurtenbach, Präsident des Wirtschaftsclubs<br />

Köln und Mitglied der erweiterten<br />

Geschäftsleitung der Privatbank Merck<br />

Finck & Co., warnte eindringlich davor,<br />

der in die europäische Union drängenden<br />

Regionalmacht Türkei vorschnell<br />

die Tür vor der Nase zuzuschlagen.<br />

Kölns oberbürgermeister Jürgen Roters<br />

stellte vorbildliche Projekte der Integra-<br />

Neujahrsempfang 2011<br />

des Steuerberater-Verbandes e.V. Köln<br />

im „Excelsior Hotel Ernst“, Köln<br />

v.l. Dr. Norbert Walter-Borjans, Finanzminister des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen und Harald Elster,<br />

Präsident des Steuerberater-Verbandes e.V. Köln<br />

In bester Stimmung fanden sich mehrere<br />

hundert Ehrengäste am Samstag,<br />

dem 15. Januar 2011, zum traditionellen<br />

Neujahrsempfang des Steuerberater-Verbandes<br />

e.V. Köln im Excelsior<br />

Hotel Ernst Köln ein, darunter zahlrei-<br />

che Vertreter großer Parteien, Verbände,<br />

Vereine, Institutionen und Gerichtsbarkeit.<br />

Der Rückblick auf das Jahr 2010 gab<br />

für Harald Elster, Präsident des Steuerberater-Verbandes<br />

e.V. Köln, Anlass zu<br />

optimismus: „Das Jahr 2010 stärkt in<br />

uns“, so der Präsident in seiner Begrüßungsansprache,<br />

„die Hoffnung auf ein<br />

neues Wirtschaftswunder. Wir verzeichnen<br />

ein Wirtschaftswachstum, wie es<br />

nach der Wiedervereinigung nicht mehr<br />

erreicht wurde. Die Bürger dieses Landes<br />

haben einiges an verlorenem Vertrauen<br />

wiedergewonnen!“<br />

Dr. Horst Vinken, Präsident der Bundessteuerberaterkammer,<br />

lobte in seinem<br />

Grußwort die ab 1. Januar 2011 gültige<br />

neue Berufsordnung als entbürokratisiert<br />

und schlank. Er äußerte den<br />

Wirtschaft<br />

v.l. Marc E. Kurtenbach, Präsident und 1. Vorsitzender Wirtschaftsclub Köln e.V., Direktor und Leiter Niederlassung<br />

Köln Bankhaus Merck Finck & Co, Jürgen Roters, Oberbürgermeister Stadt Köln, Mustafa Kemal Basa, türkischer<br />

Generalkonsul, Christian Kerner, geschäftsführender Vorstand Wirtschaftsclub Köln e.V., WKWB Rechtsanwälte,<br />

Jürgen Sziegoleit, Direktor von Le Meridien Dom Hotel, Köln<br />

tionsförderung wie die Stadtteilmütter<br />

für bildungsferne Familien in der Nachbarschaft<br />

vor und versprach schlankere<br />

Strukturen und weniger bürokratische<br />

Hürden in der Verwaltung der jungen,<br />

wachsenden und beliebten Stadt Köln.<br />

Wunsch, dass sie „hoffentlich viele Jahre<br />

gelten kann“.<br />

Dr. Norbert Walter-Borjans, Finanzministers<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />

stellte in seiner Ansprache eine<br />

„Neigung zum Paradoxen fest: „Wenn<br />

es um die Steuererklärung geht, wollen<br />

wir am liebsten gar keine abgeben, aber<br />

wenn es schon sein muss, soll sie gerecht<br />

sein und alle individuellen Lasten<br />

berücksichtigen“. Humorvoll stellte er<br />

klar, was er „zu Beginn des Jahres nicht<br />

versprechen und nicht wünschen werde:<br />

„Die Steuersenkung als Wert an sich.“<br />

Noch bis spät in den Nachmittag hinein<br />

genossen die Gäste das gesellige Beisammensein<br />

bei Fingerfood und kühlen<br />

Drinks.<br />

Antonie Schweitzer<br />

<strong>Kabinett</strong> | 31


Wirtschaft<br />

Musikalische Umrahmung vom Feinsten – das Chur Cölnische<br />

Kammerorchester Bonn unter Leitung von Heribert Beissel<br />

Jubiläum: 60 Jahre Rotary Club Bonn<br />

Über 200 Gäste beim Festakt im Kameha Grandhotel Bonn<br />

Am 4. November 1950 wurde er<br />

vom „Rotary Club Köln am Rhein“<br />

gegründet und am 22. Januar<br />

1951 mit der Charterurkunde ausgezeichnet:<br />

der Rotary Club Bonn.<br />

Genau auf den Tag 60 Jahre später wurde<br />

Jubiläum gefeiert. Über 200 Gäste konnte<br />

Präsident Dr. Christian Patermann zum<br />

Festakt im Kameha Grandhotel Bonn<br />

begrüßen, darunter Altbundespräsident<br />

Dr. Horst Köhler, der – als Clubmitglied<br />

aus früheren Bonner Zeiten – mit seiner<br />

Gattin nach Bonn gekommen war.<br />

Weitere Ehrengäste: Bonns Oberbürgermeister<br />

Jürgen Nimptsch sowie zahlreiche<br />

Präsidentinnen und Präsidenten<br />

von Rotary Clubs aus Bonn, Köln und<br />

Umgebung und der Partnerclubs aus<br />

Straßburg und Utrecht-West.<br />

Der Festvortrag kam aus den eigenen<br />

Reihen: René Obermann, Vorstandsvorsitzender<br />

der Deutschen Telekom AG,<br />

sprach über Chancen und Herausforderungen<br />

einer vernetzten Welt.<br />

Die Grußworte der rotarischen Ehrengäste<br />

waren erfrischend humorvoll<br />

sowie von Freundschaft und Respekt<br />

getragen. Der ranghöchste Rotary-Vertreter<br />

des Distrikts Governor Dr. Klaus<br />

Mellinghoff hob in seiner Ansprache die<br />

hohe Verantwortung der Bonner ganz<br />

im Sinne des RC-Leitbildes „Service<br />

above self“ hervor.<br />

Präsident Patermann zog eine eindrucksvolle<br />

Bilanz der letzten 10 Jahre<br />

seit der 50-Jahr-Feier im Jahr 2001,<br />

die vom Wandel Bonns als Bundeshauptstadt<br />

zur heutigen Bundesstadt<br />

geprägt gewesen seien. Diese Ent-<br />

Herzliche Worte der Begrüßung an die 220 Gäste:<br />

Präsident Dr. Christian Patermann<br />

Gastgeber, Ehrengäste und Mitglieder feierten die<br />

60. Wiederkehr der Gründung des Rotary Clubs Bonn<br />

Lob und Dank für die Bonner vom ranghöchsten Rotary-<br />

Vertreter des Distrikts: Governor Dr. Klaus Mellinghoff<br />

wicklung zeige sich auch in der Veränderung<br />

des Profils des Clubs mit<br />

heute 127 Mitgliedern und damit mitgliederstärksten<br />

in Nordrhein-Westfalen.<br />

Im Rahmen seiner gesellschaftlichen<br />

Verantwortung hat der Club in den vergangenen<br />

zehn Jahren Geld- und Sach-<br />

spenden im Wert von etwa einer halben<br />

Million Euro aufgebracht. 40 Prozent<br />

davon sind allein in die Jugendarbeit<br />

eingeflossen“, so Patermann. Einer der<br />

Schwerpunkte: der regelmäßige Schüleraustausch<br />

für junge Menschen aus<br />

Deutschland, Brasilien, Mexico, Kanada<br />

und den USA.


v.l. Präsident Dr. Christian Patermann und Birgit Patermann<br />

sowie Dr. Marina Schlieper und Governor Dr. Klaus Mellinghoff<br />

Auch soziale Brennpunkte werden unterstützt.<br />

Namhafte Beträge kamen kultureller<br />

Förderung zugute. So wurde der<br />

Erwerb von Beethovens Diabelli-Schriften<br />

durch das Archiv des Beethovenhauses,<br />

über den KABINETT ausführlich<br />

berichtet hat, von den Rotariern mitgetragen.<br />

Die jährliche Seniorenfahrt<br />

auf dem Rhein erfreut sich großer Beliebtheit.<br />

Als Sonderspende in diesem<br />

Jahr unterstützt der Rotary Club Bonn<br />

mit 7.000 Euro das Kinderneurologische<br />

Zentrum der LVR-Klinik Bonn, das eine<br />

Leseecke und eine Fahrradwerkstatt erhalten<br />

soll. Außerdem engagieren sich<br />

die Rotarier mit 3.000 Euro für eine<br />

deutsch-polnische Schule in Raschau<br />

bei Oppeln beim Ankauf eines Schulbusses.<br />

Past-Präsident Prof. Dr. Andreas Eckhardt<br />

und Gattin Edda<br />

Der Blick zurück war das eine, der Blick<br />

nach vorn das andere. Für die Zukunft<br />

ist der Club gut gerüstet, so Präsident<br />

Patermann. Auch das rotarische Leben<br />

bleibe von der demografischen Entwicklung,<br />

berufsbedingter Fluktuation der<br />

Mitglieder und der Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie nicht verschont. Deshalb<br />

soll der jüngst gegründete „Club<br />

von Morgen“, eine Arbeitsgruppe älterer<br />

und jüngerer Rotarier, sich diesen<br />

Fragen und ihren Auswirkungen auf<br />

die Gesellschaft widmen. Tradition und<br />

Bewährtes, die Verbundenheit zu Bonn<br />

und der Region sollen erhalten bleiben,<br />

ohne dass man die Augen vor den vielfältigen<br />

Herausforderungen der Zukunft<br />

verschließt.<br />

www.rotary1810.de/bonn<br />

Ihm oblag die gesamte Organisation des Festaktes:<br />

Clubmeister Johannes Dohmes mit Gattin Ursula Anna<br />

Wirtschaft<br />

Hoher Ehrengast: Alt-Bundespräsident Dr. Horst Köhler und Gattin Eva Luise kamen von der Spree<br />

an den Rhein. Hier im Bild mit Festredner René Obermann (2. v.li.) und seiner Frau Maybrit Illner<br />

Wurden für ihr langjähriges Engagement und besondere Verdienste<br />

ausgezeichnet: Günter de Graaff (li.) und Volker F. Knoerich<br />

Feierten mit: die diesjährigen vom RC Bonn geförderten Austauschschüler<br />

Holly, Reyna und Ribero aus USA, Brasilien und Mexiko<br />

Rotarier Helmut Graf (2.v.l.) und Christian Scheiter<br />

mit Heike Hirschmann-Graf (li.) und Brigitte Scheiter


Wirtschaft<br />

KABINETT wollte es genau wissen<br />

Städtebaulich in der ersten Liga:<br />

Der Rheinauhafen in Köln<br />

Kranhäuser © Kölnmesse<br />

In Köln will man hoch hinaus, doch natürlich<br />

nicht höher als der Dom: hier<br />

geht es auf historischem Gelände um<br />

den Rheinauhafen, einst das südliche Befestigungsgelände<br />

der Römer am Fluss.<br />

Doch die werden heute nicht gefragt, die<br />

Kölner wollen es im Jahr 2011 anders.<br />

Im größten Kölner Städtebauprojekt soll<br />

ganz nahe zur Innenstadt und unmittelbar<br />

an der Altstadt ein neues Viertel<br />

entstehen, wo man sich wohlfühlt, wo<br />

Arbeitsplätze entstehen sollen, wo Kunst<br />

und Kultur zuhause sind – eine Architektur<br />

zum Gernhaben. Unsere Sonderkorrespondentin<br />

Dorothea F. Voigtländer<br />

sprach mit dem Projektleiter der Häfen-<br />

und Güterverkehr Köln AG (HGK) und<br />

Geschäftsführer der Rheinauhafengesellschaft,<br />

Franz-Xaver Corneth.<br />

Was bedeutet der Rheinauhafen für<br />

die Stadt Köln und ihre Bürger?<br />

Corneth: Die New York Times hat wegen<br />

des Rheinauhafens bei ihren 50 orten,<br />

die man in seinem Leben gesehen haben<br />

sollte, Köln auf den 30. Platz gehoben.<br />

Der Rheinauhafen bringt Köln städtebaulich<br />

in die erste Liga.<br />

34 | <strong>Kabinett</strong><br />

Im Rheinauhafen entstehen 2500 Ar-<br />

beitsplätze. Jedoch bedeutet dies für die<br />

Stadt Köln eine Schaffung von insgesamt<br />

7.500 Arbeitsplätzen. Im Klartext: Der<br />

Rheinauhafen zieht weitere 5.000 Arbeitsplätze<br />

nach Köln. Das gilt vornehmlich<br />

für den Medien- und IT-Bereich.<br />

Wie ist man überhaupt auf die Idee<br />

gekommen, hier ein solch attraktives<br />

Viertel zu bauen?<br />

Corneth: Die Diskussion über die Neugestaltung<br />

des Rheinauhafens hat bereits<br />

1964 begonnen. Nachdem 1988 im<br />

bipolaren Hafenkonzept der Rheinauhafen<br />

keine Erwähnung mehr fand, war<br />

klar, dass der Umschlagshafen aufgegeben<br />

wird.<br />

1992 fand der erste städtebauliche Ideenwettbewerb<br />

statt, dem folgten noch<br />

weitere. Nachdem Harry Blum 1999<br />

oberbürgermeister wurde, ging es los mit<br />

der Erarbeitung des Bebauungsplans. Am<br />

5. Juni 2002 erfolgte der erste Spatenstich<br />

am Rheinufer.<br />

Wer hatte denn die Idee für die<br />

Vielgestaltigkeit dieses Areals?<br />

Corneth: Neben dem Geschäftsführer<br />

von „Modernes Köln“ auch der damalige<br />

Konzernsprecher Dieter Bollhöfer und<br />

der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses<br />

Harry Blum: Das waren die<br />

Ideengestalter.<br />

Was ist das Besondere an diesem<br />

Konzept?<br />

Corneth: Der Grundstückseigentümer<br />

HGK hat die Erschließung mit 1,1 Millionen<br />

Euro vorfinanziert. Dies war weltweit<br />

eine neue Vorgehensweise. Zur Erschließung<br />

gehörten der Neubau von Europas<br />

längster Tiefgarage mit 1,56 Kilometern<br />

sowie die Errichtung der Schmutz- und<br />

Regenwasserkanäle und der Fernwärmeversorgung<br />

und der Bau des Schmutzwasserpumpwerkes,<br />

das alle Schmutzwässer<br />

auf 11,30 Meter Kölner Pegel<br />

pumpt (100-jähriges Hochwasser). Die<br />

Fernwärmeübergabestation ist ebenfalls<br />

bis 11.30 Meter Kölner Pegel gesichert. In<br />

die Tiefgarage läuft erst bei 11.30 Meter<br />

das Hochwasser, wenn es kommt, hinein.<br />

Die zweite besondere Seite der Konzeptmünze<br />

war die Gründung der Rheinauhafen-Verwaltungsgesellschaft.<br />

Sie hat<br />

über das Image des Rheinauhafens zu<br />

wachen.


„Siebengebirge“<br />

Wie groß ist das gesamte Gelände<br />

eigentlich?<br />

Corneth: Das Gelände ist 1,7 Kilometer<br />

lang und somit eine Meile. Auf dem Gelände<br />

sind 30 Baufelder mit einem Anteil<br />

von 31 Prozent Wohnen, 18 Prozent<br />

Kunst und Kultur und 51 Prozent Gewerbe,<br />

darunter 14 Gastronomien. Bebaut<br />

werden 240 000 Quadratmeter Bruttogrundfläche.<br />

Man spricht auch von Kranhäusern<br />

in diesem Zusammenhang, wie<br />

erklären Sie das?<br />

Corneth: Die von den Architekten Teherani<br />

und Linster gestalteten Häuser sind<br />

einem Kran nachempfunden. Der ausladende<br />

Gebäudeteil erhebt sich über die<br />

Promenade bis auf Höhe der Kaimauer.<br />

Dieses Brückenbauwerk stützt sich einzig<br />

auf dem breit angelegten Gebäudeteil am<br />

Hafen. Die drei Kranhäuser haben eine<br />

Höhe von 60 Metern. Sie verändern die<br />

Silhouette von Köln und werden – neben<br />

dem Dom – als „Triptychon“ eine neue<br />

Erkennung von Köln darstellen.<br />

Wie sieht die Vermarktung aus,<br />

haben Sie schon viele Nachfragen<br />

in verschiedenen Bereichen?<br />

Corneth: Die 30 Baufelder sind schon<br />

alle verkauft. Bei vier Baufeldern ist noch<br />

mit dem Bau der zukünftigen Häuser in<br />

diesem und im nächsten Jahr zu rechnen.<br />

In den weiteren Häusern sind alle<br />

Eigentumswohnungen vermarktet. Das<br />

beweist die Attraktivität dieses Viertels.<br />

Die gewerbliche Vermietung ist bis auf<br />

ein Baufeld abgeschlossen.<br />

Wer will, kann sich bei uns melden. Im<br />

Übrigen kommt der Gaumen, wie bei<br />

uns im Rheinland üblich, nicht zu kurz,<br />

denn hier wächst ein großes gastronomisches<br />

Angebot aus aller Herren Länder.<br />

So ist dieser Rheinauhafen nicht nur für<br />

Architekturliebhaber ein lohnendes Ziel.<br />

Also: Wir sehen uns –<br />

im Rheinauhafen!<br />

Die erste Adresse im Kölner Süden<br />

ist heute der Rheinauhafen,<br />

wo für und mit der Zukunft gebaut<br />

wurde. Dort, wo sich Futurismus<br />

mit absolutem Rheinblick in den<br />

Himmel reckt, war einst der 1898<br />

eröffnete Rheinauhafen.<br />

Die Umstrukturierung des Rheinauhafens<br />

ist heute das größte,<br />

der Innenstadt zugeordnete<br />

Stadtentwicklungsvorhaben in<br />

Köln. Blickfang des Rheinauhafens<br />

sind die drei sogenannten<br />

„Kranhäuser“. Der Name spielt<br />

auf die Form der jeweils 60 Meter<br />

hohen Gebäude an, die an die<br />

ehemaligen Lastkräne im alten<br />

Rheinauhafen erinnert.<br />

Das mittlere Kranhaus ist am 12.<br />

März 2009 auf der weltweit wichtigsten<br />

internationalen Immobilienmesse<br />

MIPIM in Cannes mit<br />

dem „MIPIM-Award 2009“ ausgezeichnet<br />

worden.


Komme ich in den Genuss einer<br />

Förderung? Erhalte ich bis zu 500<br />

Euro? Bonn-spart-besser ist der<br />

Name eines neuen Internetangebotes<br />

von SWB Energie und Wasser. Ab sofort<br />

können Sie unter www.bonn-spartbesser.de<br />

sehen, wo Sie im Haushalt ein<br />

enormes Einsparpotenzial finden.<br />

Welche Fördermöglichkeiten für Sie in<br />

Frage kommen und wie Sie täglich Geld<br />

sparen. Bis 31. März 2012 etwa fördert<br />

SWB Energie und Wasser energieeffiziente<br />

Erdgas-Technologien durch den<br />

neuen Umweltbonus.<br />

Zum neuen Internetangebot zählt auch<br />

ein virtueller Energiesparflug durch ein<br />

3D-Haus. Dabei erfahren Sie spielerisch,<br />

wie viel Energie an bestimmten Stellen<br />

gespart werden kann. Beispiel Heizen<br />

und Lüften: Für jedes zusätzliche Grad<br />

Raumtemperatur über 20 Grad Celsius<br />

steigt der Heizenergieverbrauch um<br />

sechs Prozent! Beispiel Waschmaschine:<br />

Waschen bei niedrigen Temperaturen<br />

macht sich bezahlt. 60 statt 95 Grad<br />

Waschtemperatur spart 25 Prozent Energie,<br />

30 statt 90 Grad sogar 75 Prozent.<br />

36 | <strong>Kabinett</strong><br />

Geldwerte Tipps<br />

vom virtuellen<br />

Energieberater<br />

Eine weitere praktische Anwendung ist<br />

der Energieberater, der sich bestens mit<br />

den Themen Heizung und Warmwasser<br />

sowie Stromverbrauch im Haushalt auskennt<br />

und den Weg zu einer Weißwarengeräte-Datenbank<br />

weist. Unter der<br />

Rubrik Energiesparen geht es auf die<br />

Jagd nach Energiefressern. Interaktive<br />

Werkzeuge helfen Ihnen beim persönlichen<br />

Energiecheck für Beleuchtung,<br />

Heizung oder Küche. Nicht jeder wird<br />

wissen, dass Kühl- und Gefrierschränke<br />

20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs<br />

verursachen.<br />

Hinzu kommen weitere wertvolle Hintergrundinformationen<br />

in den einzelnen<br />

Rubriken. Im Mittelpunkt der Infowelt<br />

Energie stehen die verschiedenen Formen<br />

der Energiegewinnung und ihre<br />

Bilanz für das Klima – von Blockheizkraftwerk<br />

bis Windkraft. Die Rubrik<br />

Anzeige<br />

Mobilität widmet sich den beiden zukunftsträchtigsten,<br />

weil Öl-unabhängigen<br />

Fortbewegungstechnologien: dem<br />

Erdgasauto und den Elektrofahrzeugen.<br />

Unter dem Thema Bauen und Modernisieren<br />

findet der Anwender diverse<br />

Möglichkeiten, wie er dank baulicher<br />

Maßnahmen auf lange Sicht viel Energie<br />

sparen kann, zum Beispiel durch<br />

Dämmen oder Solarthermie.<br />

Unter der Rubrik Fördermittel werden die<br />

aktuellen Förderprogramme aufgelistet.<br />

Hier finden sich auch eine Fördermit-<br />

tel-Datenbank sowie Hintergrundinfos<br />

über den Umweltbonus von SWB Energie<br />

und Wasser. Abgerundet wird der neue<br />

Auftritt durch Energie-News. Damit<br />

behalten Sie stets den Überblick über<br />

Entwicklungen auf dem Energie(spar)<br />

sektor. (sst)


Hier bin ich Mensch ...<br />

Stilvolles Wohnen im Traditionshaus HSR Hesbo<br />

Günter Hahnenberg hat sich<br />

Wohnen mit Stil und Noblesse<br />

auf die Fahnen geschrieben.<br />

Seit vier Jahrzehnten wird er als<br />

Inhaber des Bonner Traditionshauses<br />

HSR Hesbo Einrichtungen<br />

& Antiquitäten seiner Devise „Wohnen<br />

ist unsere Leidenschaft“ gerecht. Damit<br />

hat die Bundesstadt gleich zwei beste<br />

Adressen in Sachen Wohnen, denn HSR<br />

Hesbo residiert in der Römerstraße 218<br />

und am Bottlerplatz 12. Wer klassische<br />

oder moderne, edle oder ausgefallene<br />

Möbel und passende Wohnaccessoires<br />

sucht, der ist hier goldrichtig. Hahnenberg<br />

führt ausschließlich Möbel renommierter<br />

Markenhersteller, die sich durch<br />

beste Qualität und handwerklich perfekte<br />

Verarbeitung auszeichnen.<br />

Günter Hahnenberg<br />

Inhaber von HSR Hesbo<br />

Dazu gehören u.a. die Bielefelder und die<br />

Neuen Wiener Werkstätten, Bench Designermöbel<br />

und Leuchten. Unvergleichlich<br />

gut schlafen lässt es sich in Betten<br />

Wirtschaft<br />

mit den non-plus-ultra-Matratzen von<br />

VI-Spring mit doppellagigem Taschenfederkern<br />

und einer Füllung aus Kaschmir,<br />

Seide, Lamm- und Baumwolle, Büffel-<br />

oder Rosshaar. Mit 10 Mitarbeitern<br />

an seiner Seite ist Günter Hahnenberg<br />

kompetenter Berater bei der Suche nach<br />

dem individuell perfekten Einrichtungskonzept.<br />

Keine Kundenwünsche bleiben unerfüllt,<br />

denn ergänzt werden die Wohnstudios<br />

durch die Polster- und Restaurierungswerkstatt,<br />

ein Nähatelier, eine riesige<br />

Auswahl an Deko- und Polsterstoffen,<br />

Bett- und Tischwäsche, Tapeten und<br />

Teppichböden und nicht zuletzt hochwertiges<br />

Porzellan, Silber und Gläser.<br />

www.hsr-hesbo.de<br />

<strong>Kabinett</strong> | 37


Kultur<br />

Walter Ulrich<br />

Auch nach über 50 Jahren, die<br />

Walter Ullrich nun schon das<br />

Kleine Theater Bad Godesberg<br />

leitet, ist er noch immer mit Leib und<br />

Seele dabei.<br />

offiziell begann Ullrichs Bühnenlaufbahn<br />

1945 als 14-jähriger Volontär in<br />

Halberstadt, von wo aus er 1946 mit<br />

seiner Familie nach Bad Godesberg<br />

zog. Doch bevor er dort die Theaterwelt<br />

prägte, zog es den Jungschauspieler<br />

zum Film, wo er in mehr als 120 Film-<br />

und Fernsehproduktionen mitspielte<br />

und sogar mit Richard Burton und Robert<br />

Mitchum drehte. Doch Starallüren<br />

sind Walter Ullrich trotz seiner vielen<br />

Engagements und Bekanntschaften mit<br />

Hollywood-Größen fremd: „Beim Film<br />

kann man nicht bleiben. Es kann sein,<br />

dass man monate- oder jahrelang nicht<br />

angefragt wird.“<br />

So kehrte der Schauspieler auf die Bühne<br />

zurück und gründete sehr spontan<br />

sein eigenes Theater: „Ich war damals<br />

auf der Suche nach einem gebrauchten<br />

Fahrrad. Im Haus Ubierstraße 2 stieß ich<br />

auf einen großen Kellerraum“, erinnert<br />

sich Walter Ullrich, der von dem Keller<br />

38 | <strong>Kabinett</strong><br />

38 | <strong>Kabinett</strong><br />

Walter Ullrich:<br />

Ein Leben fürs Theater<br />

„Meine erste Kinderrolle war der Knabe<br />

in ‚Madame Butterfly’ mit drei Jahren,<br />

meine erste Kritik stammt aus dem Jahre<br />

1935. Und immer noch macht mir der Beruf<br />

Spaß“, schwärmt Walter Ullrich.<br />

sofort fasziniert war. „Den Keller habe<br />

ich dann gemietet, auf das Fahrrad habe<br />

ich verzichtet.“ Aus dem Keller der Gaststätte<br />

„Ubier-Eck“ machte Ullrich mit<br />

wenig Geld und viel Enthusiasmus einen<br />

gemütlichen Theaterraum, in dem 89<br />

Zuschauer Platz fanden. Das Programm<br />

des Kellertheaters fand großen Anklang:<br />

„Den Anfang machten moderne, einem<br />

Kellertheater gemäßen Stücke. Mit der<br />

Zeit kamen auch Boulevardstücke und<br />

klassische Werke dazu, später auch musikalische<br />

Stücke. Das ist so geblieben.“<br />

Doch nicht nur das Programm wuchs<br />

mit der Zeit, sondern auch der Zuschauerandrang,<br />

so dass Walter Ullrich und<br />

seine anfangs sieben Darsteller nach einem<br />

größeren Raum suchten.<br />

Im September 1970 eröffnete Walter<br />

Ullrich das Kleine Theater im ehemaligen<br />

Bürgermeisterhaus am Kurpark mit<br />

der Komödie „Staatsaffäre“. Seitdem<br />

haben Walter Ullrich und seine Mitarbeiter<br />

dem Publikum mit zahlreichen<br />

Stücken wundervolle Abende bereitet:<br />

ob Klassik, Komödie, oper oder operette<br />

– Walter Ullrich beherrscht jede dieser<br />

Sparten und hat sein Theater geschickt<br />

durch jede Krise der Theaterwelt manö-<br />

„Das Land des Lächelns“<br />

vriert. „Das moderne Regietheater treibt<br />

das alte Theaterpublikum hinaus. Neues,<br />

das diese moderne Form sehen will,<br />

kommt aber kaum hinzu“, erklärt Walter<br />

Ullrich das Dilemma. „Bei einer Diskussion<br />

in Theaterkreisen rief einmal ein<br />

junger hitziger Regisseur aus: ‚Kapieren<br />

Sie’s doch endlich, opas Theater ist tot.’<br />

Stimmen aus dem Hintergrund riefen<br />

daraufhin: ‚Aber Bubis Theater will keiner<br />

sehen.’“ Und genau das ist es, was<br />

Walter Ullrich in seinem Kleinen Theater<br />

niemals zeigen wird. Sein Motto ist:<br />

„Theater machen fürs Publikum, und das<br />

in möglichst hoher Qualität“.<br />

Nicola Pfitzenreuter<br />

Kleines Theater Bonn-Bad Godesberg<br />

Kleines Theater Bad Godesberg<br />

Koblenzer Straße 78<br />

53177 Bonn<br />

Infos: 0228 / 36 28 39<br />

www.kleinestheater-badgodesberg.de


Kleines Theater Bad Godesberg<br />

Premiere: 08. März<br />

Karten und Infos: 0228 / 36 22 25<br />

www.kleinestheater-badgodesberg.de<br />

Zwischen Berufung und Gewissen<br />

In „Der Fall Richard Strauss“ wird die Zusammenarbeit<br />

des Komponisten und des<br />

jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig<br />

zwischen 1931 und 1935 geschildert.<br />

Die ungleichen Männer haben das ge-<br />

meinsame Ziel, an der Dresdner Semper<br />

oper die komische oper „Die schweigsame<br />

Frau“ uraufzuführen. Vor dem<br />

Hintergrund des Nationalsozialismus<br />

gestaltet sich die Arbeit jedoch als äußerst<br />

schwierig.<br />

Während Strauss versucht sich mit den<br />

Machthabern zu arrangieren, zerbricht<br />

Zweig an der Haltung Deutschlands,<br />

wirft Strauss politische Naivität vor und<br />

emigriert nach Brasilien. Strauss lässt<br />

Zweigs Namen auf das Plakat drucken,<br />

woraufhin Hitler der Aufführung fern<br />

bleibt und das Stück nur wenige Male<br />

gezeigt wird. Jahre später muss sich der<br />

Komponist vor der Entnazifizierungskammer<br />

rechtfertigen.<br />

Bewegendes Schauspiel von Ronald<br />

Harwood nach einer wahren Begebenheit.<br />

Bonner Beethoven Orchester<br />

12. März, 09. April, 07. Mai,<br />

11. Juni und 2. Juli (jeweils 12h)<br />

Karten und Infos: 0228 / 77 66 11<br />

www.beethoven-orchester.de<br />

Fünf Orgelkonzerte am<br />

Taufstein Beethovens in der<br />

Bonner St. Remigius Kirche<br />

Wer schon einmal einem orgelkonzert<br />

gelauscht hat, weiß, dass die orgel mehr<br />

kann, als reine musikalische Untermalung<br />

des Gottesdienstes.<br />

Fünf Bonner organisten präsentieren in<br />

dieser Saison ein facettenreiches Programm<br />

von den klassischen alten Meistern<br />

mit Bezug zum Kirchenjahr über<br />

Pop-Suite und Bach to Swing.<br />

Eröffnet wird die „Musik am Taufstein<br />

Beethovens“ von Johannes Geffert mit<br />

Bachs Vivaldi-Transkription und Johann<br />

Christian Heinrich Rincks Konzert Werke<br />

von Charles-Marie Widor. Im April verwandeln<br />

Stefan Horz, im Mai Hubert Arnold,<br />

im Juni Berthold Wicke und im Juli<br />

Markus Karas die Bonner St. Remigius<br />

Kirche in einen wahren Konzertsaal.<br />

Junges Theater Bonn<br />

Premiere: 03. April<br />

Karten und Infos: 0228 / 46 36 72<br />

www.junges-theater-bonn.de<br />

Kultur<br />

Peter Pan’s Nimmerland in Beuel<br />

„Peter Pan“, der Junge, der niemals erwachsen<br />

werden wollte, fasziniert seit<br />

nunmehr hundert Jahren Große und<br />

Klein. Peter Pan lebt im „Nimmerland“<br />

(Neverland), einer fiktiven Insel und ist<br />

der Anführer der „verlorenen Jungs“ die<br />

gemeinsam in Saus und Braus leben:<br />

Keine Schule, Süßigkeiten im Übermaß<br />

und jede Menge Abenteuer. Doch wie<br />

im „wahren Leben“ hat auch Peter Pan<br />

einen Erzfeind – den Piraten-Anführer<br />

Captain Hook.<br />

Eines Nachts dringt Peter bei Wendy,<br />

John und Michael ins Kinderzimmer ein,<br />

weil er seinen Schatten sucht. Die drei<br />

Geschwister leben im London Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts. Die Drei trauen<br />

ihren Augen nicht – denn Peter kann<br />

fliegen. Peter Pan erzählt ihnen von seiner<br />

Heimat Neverland und überredet die<br />

Geschwister, mit ihm dorthin zu fliegen.<br />

So starten die drei nach Neverland, wo<br />

sie gemeinsam unglaubliche Abenteuer<br />

erleben.<br />

Das JTB präsentiert die deutschsprachige<br />

Erstaufführung des britischen Musicals<br />

von Piers Chater Robinson nach der<br />

Geschichte von James Matthew Barrie.<br />

<strong>Kabinett</strong> | 39<br />

<strong>Kabinett</strong> | 39


Kultur<br />

Heinz Gröning<br />

„Meine Berufung<br />

war immer<br />

die Bühne“<br />

Heinz Gröning über seinen<br />

nicht ganz geraden Weg<br />

zum Comedian<br />

40 | <strong>Kabinett</strong><br />

40 | <strong>Kabinett</strong><br />

Noch gehört Heinz Gröning zu den<br />

Kabarettisten, die nicht jedem<br />

ein Begriff sind, aber er ist auf<br />

jeden Fall stark im Kommen. „Professionell<br />

stehe ich jetzt seit 17 Jahren auf<br />

der Bühne. Aber eigentlich habe ich damit<br />

schon im Kindergarten angefangen“,<br />

erinnert er sich zurück.<br />

Den meisten dürfte der 1965 in Emmerich<br />

geborene Komiker, Musiker und<br />

Moderator als „Der unglaubliche Heinz“<br />

bekannt sein. Mit selbigem Programm<br />

war er 2002 unterwegs. „Entstanden ist<br />

der Name durch die Comic Figur ‚Der<br />

unglaubliche Hulk’. Am Anfang meiner<br />

Karriere gab es dazu ein Konstrukt, das<br />

aber die meisten nicht verstanden haben,<br />

weil die Figur damals nicht populär<br />

genug war. Ich habe den Namen trotzdem<br />

beibehalten, weil ich nach der Show<br />

immer wieder zu hören bekommen habe,<br />

dass der Abend mit mir unglaublich gewesen<br />

sei.“ Sein Markenzeichen ist das<br />

Singen und Rezitieren selbst verfasster<br />

Lieder und Gedichte. Dabei prasseln die<br />

Worte teilweise derart auf einen ein,<br />

dass es schon fast wie HipHop klingt.<br />

Für diejenigen, denen diese Sprachakrobatik<br />

zu anstrengend ist, hat Heinz Gröning<br />

durchaus auch anderes im Repertoire:<br />

„Mein Vorteil als Komiker ist, dass<br />

ich singen, reimen und Figuren spielen<br />

kann, so dass man bei mir ein abwechslungsreiches<br />

Programm erlebt. Wenn<br />

man nur Gedichte und Sprache will,<br />

kann man jetzt das Programm ‚Klassik<br />

meets Comedy’ anschauen und wenn<br />

man nur Lieder und lustige Musik will<br />

das Programm ‚Nr. Heinz Hits – Scheiß<br />

drauf eigentlich bin ich Liedermacher’.“<br />

In seinem neuen Programm wird noch<br />

mehr gelacht als im vorherigen: „Lustige<br />

Texte sind lustige Texte. ob man sie<br />

singt oder spricht macht nur den kleinen<br />

Unterschied, dass man auch noch<br />

schöne Musik mit dabei hat.“<br />

So ungewöhnlich wie sein Programm<br />

ist auch seine Karriere: Nach dem Zivildienst<br />

studierte der Schnellredner<br />

vom Niederrhein in Köln Medizin. Sein<br />

praktisches Jahr absolvierte er in der<br />

Pathologie: „Der Job ist in der Realität<br />

ganz anderes, als man ihn sich vorstellt.<br />

Ich habe ihn gewählt, weil ich da am<br />

Wochenende nicht arbeiten musste. So<br />

konnte ich parallel auftreten und meinen<br />

Ausstieg vorbereiten.“<br />

Eine Vorbereitung, die durchaus Erfolg<br />

hatte! So machte Heinz Gröning in etlichen<br />

Bands mit und spielte lange Straßentheater.<br />

Einen größeren Bekanntheitsgrad<br />

erreichte er durch Auftritte bei<br />

Harald Schmidt und der Comedy-Sendung<br />

NightWash. Außerdem moderierte<br />

er verschiedene Comedy-Formate.<br />

„Im Endeffekt bin ich genau da gelandet,<br />

wo ich immer hin wollte“, resümiert<br />

Heinz Gröning. „Das Medizinstudium<br />

war nur ein verständlicher Umweg, wenn<br />

man sich vor Augen führt, dass der Ausbildungsberuf<br />

Komiker nicht existiert.“<br />

Die beste Ausbildung hat der Comedian<br />

aber zuhause, lacht er doch am liebsten<br />

über seine Kinder: „Die bringen jeden<br />

Tag irgendwelche Sprüche, die einem<br />

ein Lachen ins Herz zaubern.“<br />

Nicole Pfitzenreuter<br />

www.derunglaublicheheinz.de


COMEDIA Theater<br />

Premiere: 11. März<br />

Tickets und Infos: 0221 / 888 77 222<br />

www.comedia-koeln.de<br />

Mit Geschichte leben<br />

Thomas ist 17 und hat nie vom Holocaust<br />

gehört. Seine Welt bricht zusammen, als<br />

er auf Klassenfahrt nach Auschwitz zum<br />

ersten Mal mit den Gräueltaten der Nazis<br />

konfrontiert wird. Er kann es nicht fassen,<br />

verbrennt seinen Pass, weigert sich<br />

Deutsch zu sprechen und will kein Deutscher<br />

mehr sein.<br />

Doch dann trifft er auf Tomasz, einen<br />

polnischen Polizisten, der in Auschwitz<br />

arbeitet und sich von seiner Arbeit mehr<br />

versprochen hat, als Idioten hinterher<br />

zu rennen, die dort Hakenkreuze hinterlassen.<br />

Zwischen beiden entwickelt<br />

sich eine komplizierte Beziehung, in deren<br />

Verlauf Fragen nach Verantwortung,<br />

Fremdenhass und der Last der Vergangenheit<br />

gestellt werden. Dadurch merkt<br />

Thomas, dass es trotz der Vergangenheit<br />

eine Gegenwart und Zukunft wartet.<br />

„Schwarze Milch oder Klassenfahrt nach<br />

Auschwitz“ (ab 13 J.) stammt von Holger<br />

Schober. Der österreichische Autor,<br />

Regisseur und Schauspieler wurde 2006<br />

für den Deutschen Jugendtheaterpreis<br />

nominiert.<br />

6. Kölner Impro Festival<br />

12.-17. April<br />

Infos: www.koelnerimprofestival.de<br />

und 0221 - 35 555 - 101<br />

Tickets: www.koelnticket.de<br />

und an allen VVK-Stellen<br />

Auf den Bühnen Kölns<br />

Es ist wieder so weit:<br />

Eine Woche lang wird auf Kölns Bühnen<br />

improvisiert, was das Zeug hält.<br />

Sie dürfen sich auf alte Bekannte freuen,<br />

wie die MarathonNacht oder die Wahl<br />

des Publikumslieblings, und auch auf<br />

ganz neue Formate wie The Call (Theater<br />

Narobov aus Slowenien). Natürlich fehlt<br />

auch der Kampf der Giganten nicht!<br />

Diesjährige Schirmherrin ist Susanne<br />

Pätzold, bekannt aus Switch Reloaded<br />

und Gewinnerin des Deutschen Comedy-<br />

und Deutschen Fernsehpreises.<br />

Das absolute Highlight des 6. Kölner<br />

ImproFestivals findet am 16. April statt.<br />

Elf Spieler aus elf Städten Deutschlands<br />

und der Publikumsliebling kämpfen um<br />

die wohl wichtigste Auszeichnung des<br />

Improvisationstheaters:<br />

den ImproStern 2011!<br />

Mit dabei sind die<br />

Gewinnerin des<br />

letzten Jahres,<br />

Mona Tawussi,<br />

und Nicole Erichsen,<br />

die Zweitplatzierte.<br />

Bürgerhaus Stollwerck<br />

07. Mai (weitere s. Homepage)<br />

Karten und Infos: 0221 - 99 11 08-0<br />

www.buergerhausstollwerck.de<br />

www.derunglaublicheheinz.de/heinz<br />

Nur „Nummer Heinz“-Hits !<br />

Kultur<br />

Elvis Presley ist der King of Rock’n‘Roll,<br />

Michael Jackson der King of Pop und<br />

Heinz Gröning ist der King of Comedy<br />

Liedermaching mit Gitarre ohne Verstärkung.<br />

Die meisten kennen Heinz<br />

Gröning eher als den „unglaublichen<br />

Heinz“. Doch diesmal ist der Comedian<br />

mit seinen „Nummer Heinz-Hits“ on<br />

Tour. Unter dem Motto „Scheiß drauf,<br />

eigentlich bin ich Liedermacher“ präsentiert<br />

er seine schönsten Lieder und<br />

ein Programm voller musikalischer Höhepunkte.<br />

Neben dem amüsanten Einblick<br />

in die musikalische Entwicklung<br />

des unglaublichen Heinz unterhält er<br />

das Publikum mit sehr komischen musikalischen<br />

Experimenten aus seiner<br />

Frühzeit. Außerdem lüftet Heinz Gröning<br />

das Geheimnis, wie aus einem<br />

angehenden „Post Punk“, Schlager und<br />

Rock’n‘Rollstar, der in der Schülerband<br />

die Herzen seiner Mitschülerinnen<br />

reihenweise zerdeppert hat, am Ende<br />

doch kein Vorbild für Robbie Williams<br />

geworden ist.<br />

<strong>Kabinett</strong> | 41<br />

<strong>Kabinett</strong> | 41


Kultur<br />

Hat das Rätselraten bald ein Ende?<br />

Die „Dame mit Pelz“ und Leonardo da Vinci<br />

Hält sie sich in München versteckt?<br />

Leserbrief von Bernard Nuss, Straßburg:<br />

„In Ihrer Zeitschrift ‚<strong>Kabinett</strong>’ veröffentlichten<br />

Sie im Mai 2010 einen Bericht,<br />

wonach ein altes Ölgemälde „Dame mit<br />

Pelz“ von Professor Carlo Pedretti als<br />

Bild eines Schülers von Leonardo da<br />

Vinci eingeschätzt wurde. Prof. Pedretti<br />

schränkt sein Urteil jedoch ein und<br />

sagt, dass ihm nur ein schwarz-weißes<br />

Foto vorgelegen habe. Mir ist bekannt,<br />

dass Prof. Pedretti sein Urteil revidiert<br />

hat, nachdem er das original gese-<br />

hen und gründlich geprüft hat.<br />

Er stellt fest, dass es sich tatsächlich<br />

um ein authentisches<br />

Gemälde von Leonardo da Vinci<br />

handelt. Das habe er in einem<br />

Gutachten bestätigt“.<br />

Die Redaktion zu diesem Brief:<br />

Leser Nuss hat tatsächlich recht.<br />

In einer uns vorliegenden Erklärung<br />

der University of California<br />

Los Angeles vom 4. Januar 2002<br />

revidiert Carlo Pedretti seine Ansicht<br />

und schlägt dem Besitzer<br />

des Bildes vor, es in einem italienischen<br />

Museum auszustellen.<br />

Doch wer und wo ist der Eigner<br />

und wo das bedeutsame Bild?<br />

Prof. Pedretti hatte unlängst<br />

in der deutschen Wochenzeitung „Die<br />

Zeit“ eine Art Comeback als Leonardo-<br />

Forscher, hatte er doch als einziger<br />

Leonardo-Spezialist des 20. Jahrhunderts<br />

die Reisetagebuch-Notizen des<br />

Sekretärs von Kardinal Luigi d’Aragona<br />

(1474-1519) nicht ignoriert. Aus diesen<br />

wird ersichtlich, dass Mona Lisa<br />

von Leonardo dem Kardinal als „das<br />

Bildnis einer gewissen Florentinerin“<br />

vorgestellt wurde, die er auf Veranlassung<br />

des seligen Herrn Giuliano<br />

de Medici gemalt habe. Carlo Pedret-<br />

ti publizierte schon 1957, die porträtierte<br />

Dame (Mona Lisa) sei Giulianos<br />

Geliebte Pacifica Brandano aus Urbino.<br />

Die Mona Lisa-Fundamentalisten, die<br />

dem Louvre-Gemälde unverbrüchlich<br />

die dritte Frau des Seidenhändlers<br />

Francesco di Bartolomeo del Giocondo<br />

zuordnen, verbannten Pedretti aus dem<br />

Kreis der Rechtgläubigen.<br />

Doch 2010 erschien das epochale Buch<br />

von Roberto Zapperi, „Abschied von<br />

Mona Lisa“, das Pedrettis Vermutungen<br />

verifiziert und die gängige Mona Lisa-<br />

Forschung auf den Kopf stellt. Für die<br />

„Dame mit Pelz“, die die Fantasie und<br />

Neugier unserer Leser erregt, gewinnt<br />

deren Zuordnung durch Carlo Pedretti<br />

mit dem aktuellen Buch von Roberto<br />

Zapperi natürlich an Bedeutung.<br />

„The Art Loss Register“ in New York<br />

ordnet das Werk dem Leonardo zu und<br />

stationiert es 1691 in der Sammlung<br />

von Papst Innozenze XII. (Antonio Pignatelli).<br />

Der weitere Verbleib ist bis<br />

1900 ermittelt, als die Familie der Marchese<br />

Moramarco das Gemälde einer<br />

deutschen Familie verkauft, die es 1921<br />

einer kompetenten Expertise unterwirft.<br />

KABINETT verfügt über eine detaillierte<br />

Zeittafel. Es tut sich was.<br />

K.G.


Er war begeistert, er bewunderte<br />

ihn, denn die kometenhaft<br />

steile Karriere<br />

Napoleon Bonapartes in Europa<br />

schien kein Ende zu nehmen, und<br />

so widmete Bonns großer Musikersohn<br />

Ludwig van Beethoven<br />

ihm seine 3. Sinfonie in Es-Dur,<br />

seine „Sinfonia grande, intitolata<br />

Bonaparte“, die „Eroica“.<br />

Neue soziale und geografische<br />

Mobilität mit neuen Freiheitsideen<br />

durch Gesetzgebung schuf<br />

dieser triumphale Herrscher, der<br />

mit seiner Grande Armée in Europa<br />

Sieg auf Sieg feierte.<br />

Doch diese Faszination brach für<br />

Beethoven, als er erfuhr, dass<br />

Napoleon sich in Paris am 2. Dezember<br />

1804 selbst zum Kaiser<br />

gekrönt hatte. Da strich er wutentbrannt<br />

diese Widmung aus, was<br />

heute noch auf dem Partiturmanuskript<br />

zu erkennen ist. Da war der Traum für<br />

Beethoven ausgeträumt, und auch für<br />

Napoleon sollte sich später der Herrschertraum<br />

in ein Trauma verwandeln.<br />

Doch Beethovens Geburtsstadt Bonn<br />

hatte noch Glück gehabt mit Napoleon,<br />

der wenige Wochen vorher, am 16./17.<br />

September 1804, die jubelnde Bevölkerung<br />

in Bonn besuchte, durch Triumphbögen<br />

mit seiner Frau Josephine ritt,<br />

Pierre-Philippe Thomire (1751–1843)<br />

nach Antoine-Denis Chaudet (1763–1810)<br />

Adler des 25. Infanterieregiments, Modell 1804<br />

© Musée de l‘Armée<br />

Nach François-Pascal-Simon Baron Gérard (1770–1837)<br />

Napoleon I., Kaiser der Franzosen, im Krönungsornat, um 1810<br />

© Napoleonmuseum Thurgau<br />

Napoleon<br />

und Europa –<br />

Traum und<br />

Trauma<br />

Ausstellung in der<br />

Bundeskunsthalle in Bonn<br />

während die Glocken aller Kirchen zur<br />

Begrüßung läuteten. Während der sporterprobte<br />

Napoleon mit scharfem Ritt<br />

die Umgebung Bonns erkundete, endete<br />

für den ihn begleitenden Bonner Unterpräfekten<br />

Johann Joseph Eichhoff der<br />

Tag mit einer Blamage, denn bei dem<br />

wilden Ritt des Kaisers fiel er am Kreuzberghang<br />

vom Pferd. Bei seinem zweiten<br />

Besuch in Bonn am 6. November<br />

1811 prüfte Napoleon nochmals vom<br />

Finkenberg aus die Möglichkeit, Bonn zu<br />

befestigen, was zum Glück für die Bonner<br />

nicht geschah. Nun weilt er bis zum<br />

25. April 2011 wieder in Bonn mit einer<br />

spektakulären Schau von Leihgaben aus<br />

ganz Europa, auch vom Bonner Stadtarchiv,<br />

mit der erstmals die positiven und<br />

negativen Auswirkungen jener<br />

napoleonischen Machpolitik für<br />

ganz Europa beleuchtet werden.<br />

Ziel dieser Ausstellung „Traum<br />

oder Trauma“ in der Bundeskunsthalle<br />

ist es, ein differenziertes<br />

Panorama der napoleonischen<br />

Ära anhand von gut<br />

400 Exponaten zu zeigen. Die<br />

Zeit um die schillernde Persönlichkeit<br />

Napoleons wird in zwölf<br />

Kapiteln interpretiert: die Zeit<br />

der Kriege, der Politik, Verwaltung,<br />

Propaganda, Kunstblüte<br />

und Kunstraub.<br />

Nachhaltig hat die Persönlichkeit<br />

Napoleon (1769-1821) das<br />

politische Gesicht Europas wie<br />

keine andere seit Karl dem<br />

Großen geprägt. Bis in die<br />

heutige Zeit beschäftigt der<br />

Kaiser der Franzosen die Gemüter, erklärte<br />

bei der Eröffnung der Ausstellung<br />

der Leiter der Napoleongedenkstätte des<br />

Musée de L’Armée im Invaliden-<br />

dom in Paris, wo Napoleons letzte<br />

Ruhestätte ist: Le Général Robert<br />

Bresse. Er lobte die Ausstellungs-<br />

kuratorin Bénédicte Savoy (Professorin<br />

in Berlin), der es gelungen sei, erstmals<br />

die neue Sicht des Napoleonbildes zu<br />

verdeutlichen.<br />

Das geänderte Beethoven-Manuskript, Wien1682<br />

Kultur<br />

Und Beethoven kam doch noch zum<br />

Zuge. Seine 9. Sinfonie mit dem Text von<br />

Friedrich von Schiller wurde die Europahymne:<br />

„Freude, schöner Götterfunken“.<br />

D. F. Voi.<br />

<strong>Kabinett</strong> | 43


Kultur<br />

44 | <strong>Kabinett</strong><br />

Maria Netzhammer<br />

Maria Netzhammer wieder auf der Palette:<br />

Eine Art von Urknall<br />

Das Haus in der Beethovenallee 45<br />

in Bad Godesberg wirkt eigentlich<br />

gutbürgerlich. Doch gleich hinter<br />

der Tür überfällt den Besucher eine<br />

vielfarbige Flut merkwürdiger, skurriler,<br />

fantastischer, witziger, oberflächlicher,<br />

hintergründiger, praller, pikanter<br />

undsoweiter Bilder, dass ihm geradezu<br />

schwindlig wird. Er hätte<br />

gewarnt sein können, denn schon<br />

in der Einladung hieß es: „Bin<br />

ich?... Und wenn ja, wie viele?“<br />

„opfertraum“ (Margot und<br />

Erich werden gehangen ... die<br />

italienische Variante oder der<br />

etwas andere Ausblick auf das Ende<br />

der DDR) und „Neulich auf, neben, hinter,<br />

unter, vor & über meinem Sofa ...“<br />

von Toto Il Magnifico, Malerclown unter<br />

den Malerfürsten und Malerpoeten<br />

mit seiner Gruppe „Epiphania“,<br />

Begründer des eklektizistischen Zitatismus<br />

– so weit, so seltsam. Die Gruppe<br />

„Epiphania“ – was ist das? Elf Namen<br />

werden genannt. Namen? Da tummelt<br />

sich bereits die Pseudonymie: Mariethérèse<br />

Fleurie, U. Briaco, Mottek Gleiwitzer,<br />

Alviso Carnevale, Hendrick Dranken<br />

van Wijn, Tommaso Tuduso, Radunek<br />

Patetschuku, onofrio di Moltivini, Claude<br />

Brouilly, Francois le Vitrage & Eugène<br />

Schrops.<br />

obgleich bereits somnambulisiert, lassen<br />

wir uns, zumal schon drin, auf so was<br />

ein. Immerhin handelt es sich um die<br />

Wiedereröffnung der „Sammlung Maria<br />

Netzhammer“, und zu dieser haben<br />

sich zu dichtem Gedränge Hunderte von<br />

Neugierigen eingefunden. Nach deren<br />

schwerer Erkrankung wollten VIPs und<br />

VUPs der Maria Netzhammer ihr Interesse<br />

an ihr und ihrer Galerie bekunden.


Ein großer Mann (198 cm) ist sowohl<br />

Spiritus rector als auch Mittelpunkt<br />

jener Ausstellung, die wohl ein Dauerbrenner<br />

zu diesem Tatort sein wird: Toto<br />

Thomas Wenske. Er tut kund: „Gezeugt<br />

in Gleiwitz (oberschlesien) ..., ins Leben<br />

gepresst in dunkler Zeit, März 1942 in<br />

Wechmar Hammermühle/Thüringen.<br />

Den Großteil der Jugend als „DDR-<br />

Insasse“ verbracht. Endlich, ostern<br />

1959, Flucht der Familie in die BRD ...<br />

eine Himmelfahrt-Renaissance!“ Dieser<br />

Wenske schmiss die Brocken in der Unterprima<br />

und begab sich auf die Lebensstationen:<br />

Polizeischule, Fremdenlegion,<br />

Bodyguard, Kranführer, Redaktionsbote,<br />

Krawattenverkäufer. Wanderjahre zu<br />

den Metropolen Amsterdam, Wien, Paris,<br />

London und Rom. Da „liefen“ ihm die<br />

Maler über den Weg: Matisse, Cézanne,<br />

Monet, Klimt, van Gogh, Rops, Picasso.<br />

Man weiß, dass ein Eklektiker jemand<br />

ist, der aus verschiedenen philosophischen<br />

Systemen das ihm gemäße auswählt.<br />

Diese Methode ist auf Kunst<br />

übertragbar. Der hier obwaltende eklektizistische<br />

Zitatismus nimmt Motive<br />

aus der bildenden Kunst und setzt deren<br />

Elemente neu – zitierend – zusammen.<br />

Das Ergebnis macht sich bei Netzhammer<br />

breit und kann den ostdeutschen<br />

Migrationshintergrund von Thomas<br />

Wenske nicht verbergen. Stichworte zur<br />

DDR: Bildung einer kriminellen Vereinigung<br />

– Wahlbetrug – Konkursverschleppung<br />

– Geiselnahme mit Erpressung –<br />

Verächtlichmachung & Herabsetzung<br />

einer großen Idee ...<br />

Darf Kunst komisch sein? Wer Lust an<br />

Verwandlungen hat, wird in dieser Ausstellung<br />

entsprechend genasführt.<br />

K.G.<br />

Ringsum Lachwerke: Initiator Thomas Wenske zwischen Autor Klaus Wyrbitzki und Contrakreis-Chef Horst Johanning –<br />

daneben (leicht irritiert) Marlies Rosenzweig und Christel Garbe (re.)<br />

Kultur<br />

<strong>Kabinett</strong> | 45


Kultur<br />

Kulturen<br />

der Welt<br />

Eine abenteuerliche Reise der<br />

Völkerkunde mit Afropolis:<br />

Das neue Rautenstrauch-Joest-<br />

Museum in Köln lädt zu einem<br />

Rundgang mit besonderen<br />

Überraschungen ein<br />

Mit einem völlig neuen Konzept<br />

für ein ethnologisches Museum<br />

präsentiert sich in Köln<br />

das neue Rautenstrauch-Joest-Museum<br />

im Stadtzentrum, ein Kulturquartier in<br />

Verbindung mit dem Schnütgen-Museum,<br />

das ins Mittelalter einlädt. Hier<br />

ist die Rede von dem neuen Völkerkundemuseum,<br />

das sich als „Afropolis“<br />

mit aktuellen Menschheitsthemen wie<br />

Wohnen, Alltagsleben, Kleidung und Religion<br />

im Vergleich zu anderen Kulturen<br />

regionenübergreifend zeigt. Dabei werden<br />

bei der ersten Sonderausstellung<br />

fünf afrikanische Metropolen – darum<br />

der Titel der Ausstellung AFRoPoLIS –<br />

Kairo, Lagos, Nairobi, Kinshasa und<br />

Johannesburg anhand von dokumentarischen<br />

Elementen und vor allem künst-<br />

„The Olympic Garden“, Fotografie © Rana El Nemr<br />

46 | <strong>Kabinett</strong><br />

Stadtansicht Kairo, informelles Viertel © Kerstin Pinther, 2010<br />

lerischen Arbeiten vorgestellt. Städte.<br />

Medien. Kunst. Das Thema Urbanität<br />

mit ihren Vor- und Nachteilen und der<br />

jeweils gesellschaftlichen Unterschiedlichkeit<br />

wird klar. Soziale Netzwerke<br />

werden mit all ihrer formenden und stabilisierenden<br />

Kraft verdeutlicht.<br />

Hauptthema ist „die Stadt“ und ihre infrastrukturellen<br />

Herausforderungen. So<br />

gelingt dieser Ausstellung Afropolis eine<br />

dynamische Schau und Charakterisierung<br />

der hier gezeigten Städte auf dem<br />

afrikanischen Kontinent. Mit Arbeiten<br />

aus den Bereichen Grafik, Fotografie,<br />

Malerei, Skulptur, Film- und Videokunst,<br />

Design, mit Comics und Weblogs<br />

haben die Künstlerinnen und Künstler,<br />

aus Europa und Afrika stammend, den<br />

Besucher zu einer ganz neuen, umfas-<br />

senden Sichtweise auf urbane Räume<br />

eingeladen. Afropolis ist das Ergebnis<br />

von künstlerischen Recherchen und<br />

Reflexionen sowie dokumentarischem<br />

Material. Fakt ist, dass afrikanische<br />

Städte weltweit die höchste Urbanisierungsrate<br />

aufweisen, wobei sich immer<br />

wieder die Frage stellt, wie denn eigentlich<br />

diese Strukturen funktionieren, wie<br />

die Menschen ihren Alltag bewältigen<br />

können – oder nicht.<br />

Diese Präsentation entstand zusammen<br />

mit dem Iwalewa-Haus in Bayreuth und<br />

den Goethe-Instituten in Johannesburg<br />

und Nairobi und wird von der Kulturstiftung<br />

des Bundes gefördert. Kuratiert<br />

wurde sie von Prof. Dr. Kerstin Pinther,<br />

Larissa Förster und Christian Hanussek;<br />

Idee und Konzept stammen von Prof. Dr.<br />

Kerstin Pinther. Nach der ersten Überraschung<br />

gelingt es dem Besucher, sich<br />

in die Thematik „einzusehen“, zumal die<br />

Klanginstallation des nigerianischen<br />

Künstlers Emeka ogboh in Kooperation<br />

mit der Zentrale der Stadtbibliothek<br />

Köln den Schritt in die anderen Welten<br />

rein akustisch leicht macht. Vor allem<br />

Jugendliche könnten schnellen und intensiven<br />

Zugang in diese Ausstellung<br />

finden – auch für sie eine Überraschung<br />

mit vielen neuen Erkenntnissen.<br />

Bis 13. März 2011 www.afropolis.net<br />

Dorothea F. Voigtländer


Die wahre Leidenschaft<br />

des vielseitigenKünstlers<br />

Willi Mayerhofer<br />

galt immer der Malerei.<br />

In seiner bayerischen<br />

Heimat hat der gelernte<br />

Siebdrucker, der in<br />

München Malerei, Grafik<br />

und Design studierte,<br />

über viele Jahre sehr erfolgreich<br />

als selbständiger<br />

Grafiker gearbeitet.<br />

Zur Malerei ist er in<br />

Südfrankreich, in seinem<br />

Atelier in Les Issambres,<br />

sozusagen zu-<br />

rückgekehrt. Es sind das<br />

spezifische Licht und<br />

die flirrende Atmosphäre<br />

seiner französischen<br />

Wahlheimat, die seine<br />

Bilder prägen und so unverwechselbar<br />

machen,<br />

das Licht und die Farbe,<br />

die im Mittelpunkt<br />

steht. Direkte Vorbilder<br />

mag man vergeblich su-<br />

chen. Willi Mayerhofer<br />

hat längst sein eigenes<br />

Formenvokabular gefunden,<br />

dem man auch<br />

mit der Etikettierung „abstrakter Expressionist“<br />

nicht ganz gerecht wird.<br />

Gespeist von einer inneren Kraftquelle,<br />

sind seine ausdrucksstarken Bilder getragen<br />

von Farbe, von ebenso sensiblen<br />

wie dynamischen und allemal meisterlich<br />

nuancierten Farbklängen. Kataraktähnlich<br />

stürzen brennend rote, kühle<br />

blaue und sonnenhelle gelbe Farbtöne<br />

gleichsam aus den Bildern. Sie strahlen<br />

„Inspiration en vert“,<br />

Willi Mayerhofer,<br />

© Rainer Lemaire<br />

Willi Mayerhofer<br />

Ein Maler zwischen den Welten<br />

gebändigte, pulsierende Energie aus, vitale<br />

Lebensfreude, die jedes der Werke<br />

zum Ereignis werden lässt.<br />

Willi Mayerhofers Bilder zollen ergreifend<br />

schönen Schauspielen der Natur,<br />

aber auch ihren mächtigen und<br />

entfesselten Urgewalten wie aufge-<br />

wühlter, stürmischer See und loderndem<br />

Feuer ihren Tribut.<br />

v.l. Erbil Türkamer und Dr. Peter Brauweiler, beide Hochkreuz Augenklinik,<br />

Elke Dagmar Schneider, Chefredakteurin <strong>Journal</strong> KABINETT, Willi Mayerhofer, Künstler © Rainer Lemaire<br />

Kultur<br />

Dann überzieht dramatischer<br />

Farbgestus<br />

die Leinwand, sprengt<br />

ihre Grenzen und setzt<br />

Furcht und Zerstörung<br />

um in mitreißend emotionale<br />

Bildsprache. Doch<br />

der Künstler und Naturliebhaber<br />

Mayerhofer<br />

bildet Natur nicht ab.<br />

Vielmehr hört er in sich<br />

hinein, spürt den Eindrücken<br />

nach und setzt<br />

sie um in musikalische<br />

Bildsuiten, in Impressionen,<br />

die geweitet und<br />

erfüllt sind vom Vibrieren<br />

und Leuchten der<br />

Farbe. Willi Mayerhofer<br />

lotet Grenzen aus. Spontan<br />

assoziiert man Freiheit,<br />

ungezügelte Weite<br />

und emotionale Dynamik,<br />

aber auch verhalten<br />

symbolische Bedeutung.<br />

Mayerhofer ist ein disziplinierter<br />

Poet, ein lyrischer<br />

Denker, der an<br />

jedem Pinselstrich feilt<br />

und ihn unermüdlich<br />

wiederholt, bis er den<br />

angestrebten „Moment<br />

perfekter Harmonie“, wie<br />

er selbst sagt, erreicht hat. So wird Unwesentliches<br />

überlagert von Strukturen,<br />

die Sinn, Ausdruck und Tiefe geben.<br />

Bei aller Emotion, die sich in zarten<br />

oder energischen, immer harmonischen<br />

Farbwerten äußert und die seine Werke<br />

transportieren, kommt auch der Moment<br />

der Stille nicht zu kurz. Das Rieseln<br />

der Zeit ist für den, der nicht nur<br />

hinsieht, sondern auch hinein hört in<br />

diese Bilder, sacht und leise vernehmlich.<br />

Willi Mayerhofers Bilder sind eine<br />

sehr bemerkenswerte Synthese von<br />

Auge und Geist. Ihr Schöpfer lässt uns<br />

unaufdringlich teilhaben an den intuitiven<br />

Früchten von Erinnerungen, Erfahrungen,<br />

Erlebnissen zwischen Tag und<br />

Traum, Realität und Phantasie, ewig unvollendet<br />

und doch in sich geschlossen.


Kultur<br />

Im November 2010 verband die Galerie<br />

Schön in der Bad Godesberger<br />

Löbestraße die Vorstellung des neuen<br />

Buches „Spaß beiseite!“ von Burkhard<br />

Mohr mit einer diesbezüglichen Ausstellung.<br />

Andreas Öhler führte in das opulente<br />

opus ein und sang Straßenlieder. Dazu<br />

servierte Mel d’oro mit Klezmer einen<br />

musikalischen Leckerbissen. Streichend<br />

und zupfend: die Geige Elisa Wittbrodt,<br />

die Bratsche Eleni Wittbrodt, den Kontrabass<br />

Dominic Neumann, eine Gitarre<br />

Robert Wittbrodt, eine andere Gitarre<br />

sowie die Mandoline Max Emil Schön.<br />

Sozusagen eine Vernissage mit beson-<br />

48 | <strong>Kabinett</strong><br />

Burkhard Mohrs Kunst der Demaskierung<br />

Die Spaßmasken der Realität<br />

Burkhard Mohr mit seinem Werk Antje und Helmut Grosskopf (Nahost-Experte) v.l. Michael Mertes, Autor u. „Straßensänger“ Andreas<br />

Öhler, B. Mohr, Verleger u. Galerist Franz Schön<br />

deren Noten. Die zahlreichen Besucher<br />

wirkten kundig. Auch der Mohr-Fan und<br />

–Förderer Dr. Helmut Herles war mit<br />

seiner Lilo gekommen und hievte später<br />

das Ereignis in den Bonner General-<br />

Anzeiger, der sich ihn in besseren Jahren<br />

als Chefredakteur leistete.<br />

Aus dem Bericht von Herles ist zu entnehmen,<br />

dass in der Bonner Dienststelle<br />

des Bundespresseamts ebenfalls<br />

diese Ausstellung im März zu erleben<br />

ist – vielleicht wieder mit den gleichen<br />

Musikanten und dem fulminanten Laudator<br />

und „Straßenlieder“-Sänger Andreas<br />

Öhler, wie Dr. Herles insinuierte.<br />

Was nun hat es mit diesem frischen<br />

Mohr-Buch auf sich? Zuerst die Fakten:<br />

96 Seiten, farbige Karikaturen, Verlag<br />

Franz Schön, Bonn 2010, 13,80 Euro.<br />

Ich finde das Werk bemerkenswert.<br />

Mohrs sensible Karikaturen identifiziert<br />

man im Blätterwald auf Anhieb.<br />

Sein Strich ist sicherer geworden. Seine<br />

Pointen sind gleichermaßen signifikant<br />

und offenbaren jenseits der Schlagzeilen<br />

profundes Hintergrundwissen<br />

über die schiere Parteipolitik hinaus. In<br />

den 96 Seiten spaziert man durch das<br />

Sammelsurium diesbezüglicher Informationen<br />

und gewahrt dessen paradox<br />

anmutende Sinn- und Hinfälligkeit. Zunehmend<br />

spüre ich in Mohrs „Tendenzen“<br />

eine orientierung zu einer mehr<br />

gesellschaftskritischen Sicht der Dinge,<br />

die offensichtlich mit der skandalösen<br />

Degeneration der Finanzmärkte, mit der<br />

„Nach uns die Sintflut“-Mentalität der<br />

Abzock-Manager, mit der gewissenlosen<br />

Versaubeutelung der Sozialen Marktwirtschaft<br />

einhergeht. Der gewohnt<br />

gutbürgerliche Burkhard Mohr gibt sich<br />

in seinen Karikaturen als Widerständler<br />

zu erkennen ...<br />

Es wäre zu wünschen, dass auch regionale<br />

Medien die enorme künstlerische<br />

Potenz des Burkhard Mohr erkennen<br />

und sich zunutze machen. Im Gegensatz<br />

zu deren Niveau haben seine Kunststücke<br />

kein Verfallsdatum. Ein wahrlich<br />

erhellendes Werk! Professor Keim hat<br />

durchaus recht, wenn er in seinem profunden<br />

Vorwort befindet, dass dieses<br />

Buch Kritik und Ermutigung, Mahnung<br />

und Hoffnung sei. K.G.


Kultur<br />

PS. Der Titel von Mohrs Buch „Spaß beiseite“ findet auch andere Liebhaber. So lockt das Haus der Geschichte mit diesem Titel in<br />

seine aktuelle Ausstellung „Humor und Politik in Deutschland“.


Gesellschaft<br />

Der Ökumenische Predigtpreis<br />

macht von sich reden<br />

Welch ein Glück, so was zu hören!<br />

Der seit dem Jahr 2000 vom Verlag<br />

für die Deutsche Wirtschaft als<br />

Preisstifter verliehene Predigtpreis<br />

vereint drei Attraktionen. Zum einen<br />

das religiöse Repertoire, zum zweiten<br />

die Bewältigung desselben durch<br />

herausragende Prediger und Predigerinnen<br />

und drittens die wunderbar dazu<br />

passende Schlosskirche der Bonner Universität<br />

als ort des Geschehens.<br />

Am 17. November 2010 ist dieser Preis<br />

zum 11. Mal verliehen worden.<br />

Der ökumenische Predigtpreis 2010 in<br />

der Kategorie „Beste Predigt“ ging an<br />

Anja Siebert, Vikarin der Evangelischen<br />

Kirche Berlin-Brandenburg. Sie wurde<br />

für eine zeitgemäße Predigt über Johannes<br />

12, 12-19 ausgezeichnet, die sie am<br />

Palmsonntag 2009 in der evangelischen<br />

Matthäuskirche in Steglitz hielt. In ihrer<br />

Dankesrede erinnerte sie sich an ihre<br />

Studienzeit in Bonn.<br />

Den erstmalig verliehenen Sonderpreis<br />

in der Kategorie „Beste Predigt für nichtkirchliche<br />

Anlässe“ teilen sich die Theologiestudentin<br />

Emilia Handke aus Halle<br />

50 | <strong>Kabinett</strong><br />

und Monika Lehmann-Etzelmüller,<br />

evangelische<br />

Pfarrerin im badischen<br />

Hemsbach an der Bergstraße.<br />

Handke beeindruckte<br />

mit ihrer Predigt über Engel jenseits<br />

aller Klischees, Pfarrerin Lehmann-<br />

Etzelmüller wählte Psalm 56, 9, „Sammle<br />

meine Tränen in deinem Krug“ für ihre<br />

Erzählpredigt zum Volkstrauertag 2009.<br />

Beide Frauen stehen, wie Lehmann-<br />

Etzelmüller es formulierte, für „eine Fe-<br />

Vorne v.l. Dr. Reinhold Stecher, Altbischof von Innsbruck, Pfarrerin Monika Lehmann-Etzelmüller,<br />

Hemsbach an der Bergstrasse, Vikarin Anja Siebert, Berlin, Theologiestudentin Emilia Handke, Halle/Saale;<br />

hinten v.li. Helmut Graf, Vorstand Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Oberkirchenrat Udo Hahn,<br />

Vorsitzender der Jury Predigtpreis, Hannover<br />

minisierung der Pfarreien“, mit der jedoch<br />

weder eine Bedrohung noch ein<br />

Verlust an Intellektualität einhergehe.<br />

In der Kategorie Lebenswerk wurde Altbischof<br />

Reinhold Stecher ausgezeichnet.<br />

Der 1921 in Innsbruck geborene Theologe<br />

wurde 1981 in seiner Heimatstadt<br />

zum Bischof geweiht und hatte das Amt<br />

bis 1997 inne. Ein Beispiel für seine lebendige<br />

und anschauliche Art, zu predigen,<br />

ist die Predigt „Der Heilige Geist<br />

und das Auto“. Stecher nahm die Ehrung<br />

als Ermutigung, in seinen Predigten<br />

weiter um das Wort zu ringen.<br />

Predigtpreis, „Sehnsucht nach Befreiung“<br />

© Atelier Gerz (Exklusiv für den Predigtpreis)<br />

Die öffentliche Würdigung ist eine Seite<br />

der Medaille, die Veröffentlichung herausragender<br />

Predigten die andere und<br />

damit sehr nutzenstiftende Seite: Damit<br />

die Predigten von Preisträgern und<br />

all derer, die sich um die Auszeichnung<br />

beworben und Predigten eingereicht<br />

haben – Voraussetzung, die Kriterien<br />

sind erfüllt – jedem Interessierten zugänglich<br />

sind, stellt Verlag eine Predigt-<br />

Datenbank mit inzwischen über 2.500<br />

Texten zur Verfügung.<br />

Dr. Alexander Deeg, Leiter des Zentrums<br />

für Evangelische Predigtkultur in der<br />

Lutherstadt Wittenberg, das im Herbst<br />

2009 seine Arbeit aufnahm, würdigte<br />

den Internetauftritt des Predigtpreises:<br />

„Öffnet man die Predigtdatenbank unter<br />

www.predigtpreis.de, tut sich eine<br />

echte Schatzkammer auf. Predigten<br />

und Andachten finden sich da, die es<br />

verdienen, überdurchschnittlich genannt<br />

zu werden. Überraschend in ihrer<br />

Sprachgestalt, herausfordernd in ihrer<br />

Theologie, ungewöhnlich in der Art und<br />

Weise der Wahrnehmung der Welt und<br />

des Lebens“. – Welch wunderbares Lob<br />

und Bestätigung für das Engagement.<br />

Die Verleihung des Predigtpreises 2011<br />

findet am 16. November statt. Und der<br />

Wettbewerb, ließ der Ausrichter wissen,<br />

läuft. Predigerinnen und Prediger und<br />

ausdrücklich auch Laien, die im Verkündigungsdienst<br />

einer Kirche stehen, sind<br />

zur Teilnahme aufgerufen. K.G.


Dr. Ali Gitizad<br />

Am 24. Januar 2011 ist mein<br />

Freund Ali Gitizad gestorben.<br />

Darüber gilt es nun, Worte zu<br />

finden, obwohl sie uns fehlen. Mit uns<br />

meine ich seine Familie, vor allem seine<br />

Frau Margareta, und jene vielen Freunde,<br />

die sich am 31. Januar im Bonner<br />

Münster zur Trauerfeier und auf dem<br />

Nordfriedhof zum letzten Geleit versammelt<br />

hatten. Da ist nun ein wirklich bedeutsamer<br />

Mann von uns gegangen, der<br />

im Gedächtnis der Bonner Gesellschaft<br />

markante Spuren hinterlassen wird.<br />

Im März 1951 als einer der ersten persischen<br />

Studenten in Bonn am Rhein –<br />

seinem Lieblingsstrom von jeher – eingetroffen,<br />

engagierte er sich neben dem<br />

Studium bei politischen Studentenorganisationen.<br />

Die Reden, die er trotz seiner<br />

noch bescheidenen Deutschkenntnisse<br />

zu halten hatte, schrieb ihm ein Kommilitone<br />

namens Erich Schumann auf, der<br />

spätere Chef der WAZ. Die Freundschaft<br />

währte lebenslang. Bis 1958 absolvierte<br />

er ein Medizinstudium, promovierte,<br />

qualifizierte sich als Facharzt der Chirurgie<br />

und war bis 1978 am Herz-Jesu-<br />

Hospital tätig. Danach gewann jedoch<br />

das als Hobby gegründete Geschäft mit<br />

orientalischen Teppichen die oberhand.<br />

Dem hatte Abbas Gitizad, Alis jüngerer<br />

Zum Tod von Dr. Ali Gitizad:<br />

Ein unersetzlicher Verlust<br />

Bruder und gelernter Textilkaufmann,<br />

den fachmännischen Schliff gegeben.<br />

Das Unternehmen machte Furore. Ali<br />

Gitizad bekannte später: „ Als ich 1978<br />

das Skalpell beiseite legte und mein<br />

„Steckenpferd“ professionell zu satteln<br />

begann, entpuppte sich dieses als eine<br />

besondere Art von Pegasus, der mich<br />

zu mannigfachen handwerklichen und<br />

spirituellen Künsten trug“. Auch zum<br />

Knüpfen eines Knotenpunkts der Bundeshauptstadt<br />

Bonn …<br />

Vor 19 Jahren hieß es in dieser Zeitschrift:<br />

„Es ist an der Zeit, dieses Unternehmen,<br />

das Kunst und Kommerz, orient<br />

und okzident, Luxus und Lebensart,<br />

Seriosität und Sachverstand verkörpert,<br />

angemessen zu würdigen.“ Allein schon<br />

der grandiosen Feste wegen.<br />

Alle drängten ins gastliche Haus nach<br />

Hersel oder ins Teppich-Paradies an der<br />

Berliner Freiheit in der Bonner City zu<br />

Gitizad. Auch Hans-Dietrich Genscher<br />

und seine Frau Barbara waren stets zur<br />

Stelle – wie auch beim Abschied.<br />

Ali Gitizad konnte hinreißend erzählen.<br />

Seine unnachahmliche Kommunikation,<br />

die perfekten Deutschkenntnisse mit einem<br />

Akzent aus tausendundeiner Nacht,<br />

sein Sinn für geistreichen Witz prägten<br />

neben dem ansehnlichen Äußeren die<br />

Wirkung dieser Persönlichkeit.<br />

Der Geistliche im Bonner Münster fand<br />

die richtigen Worte für die beispielhafte<br />

Fürsorge, mit der Ali und Margareta ihren<br />

Sohn Norman, den ein Autounfall in<br />

sein nun schon Jahrzehnte währendes<br />

Wachkoma stürzte, aufopfernd betreut<br />

haben. Dass der Tod seines Bruders Abbas<br />

wie auch die zunehmende Beschwernis<br />

des Alters bei Ali den Entschluss besiegelten,<br />

nach fast 50 Jahren das große<br />

Teppichhandelsunternehmen aufzugeben,<br />

ist verständlich. Dass er wie auch<br />

jener und ihr Maßstäbe setzendes Werk<br />

Als Bonn noch Bundeshauptstadt war: Dr. Ali Gitizad mit Gattin Margareta und Bruder Abbas Gitizad (li.)<br />

Gesellschaft<br />

zur bleibenden Erinnerung der ehemaligen<br />

Bundeshauptstadt gehören, ist wohl<br />

mehr als nur ein frommer Wunsch.<br />

Dr. Ali Gitizad werden wir vermissen.<br />

Karl Garbe<br />

<strong>Kabinett</strong> | 51


Gesellschaft<br />

Von Bürgern für Bürger:<br />

Eine Gemeinde im Aufbruch<br />

KABINETT stellt Dechant Dr. Wolfgang Picken und die Bürgerstiftung Rheinviertel vor<br />

Er ist ein Menschenfischer und versteht<br />

es, seine Mitmenschen zu<br />

motivieren und zu begeistern: Dechant<br />

Dr. Wolfgang Picken, der in Bad<br />

Godesberg die Bürgerstiftung Rheinviertel<br />

ins Leben gerufen hat. „Jeder<br />

kann etwas tun“, so das Credo des 1967<br />

in Köln geborenen Priesters und promovierten<br />

Politikwissenschaftlers.<br />

Dechant Dr. Wolfgang Picken<br />

Neben der Berufung zum Priesteramt<br />

hatte Picken schon früh starke journalistische<br />

Interessen. „Mit dem lieben<br />

Gott von morgens bis abends zu tun<br />

zu haben, ist zwar spannend, aber mir<br />

fehlte doch als Student etwas“, erklärt<br />

52 | <strong>Kabinett</strong><br />

Wolfgang Picken im Gespräch mit Elke<br />

Dagmar Schneider.<br />

Nach Studien in Rom war der engagierte<br />

Priester als Kaplan in Bergisch-<br />

Gladbach tätig. Interessante Aufgaben<br />

am Zentrum für Europäische Integrationsforschung<br />

in Bonn schlossen sich an.<br />

Hier promovierte Picken mit einer Arbeit<br />

zu „Demokratischen Grundwerten in den<br />

deutschen Parteien“.<br />

Zu dieser Zeit hielt er bereits Gottesdienste<br />

am Bonner Münster, wollte jedoch<br />

unbedingt zur Basis zurück. Als er<br />

im Herbst 2004 als Gemeindeseelsorger<br />

nach Bad Godesberg kam, fand er dort<br />

eine schwierige Situation vor. Fünf Gemeinden<br />

waren auf zwei geschrumpft,<br />

und die katholische Kirche machte nicht<br />

zuletzt durch einen eisernen Sparkurs<br />

von sich reden. Zahlreiche soziale Einrichtungen<br />

wurden geschlossen. Hier<br />

setzte der junge Priester an. Die Menschen<br />

auffangen und mobilisieren, das<br />

war seine Devise. „Meine Leitidee war,<br />

ähnlich wie bei Asterix und obelix, et-<br />

was anders zu machen. Ich wollte auf<br />

regionaler Ebene die Menschen motivieren,<br />

sich für die Verhältnisse vor ihrer<br />

Haustür zu interessieren“.<br />

Seitdem nimmt Wolfgang Pickens Idee<br />

einer Gemeinde im Aufbruch immer<br />

mehr Gestalt an. Im Sommer 2005 gründete<br />

er die „Bürgerstiftung Rheinviertel“<br />

(die erste Bürgerstiftung wurde 1996 in<br />

Hannover aus der Taufe gehoben) und<br />

rief alle, die in den Stadtvierteln Plittersdorf,<br />

Hochkreuz, Villenviertel und<br />

Rüngsdorf guten Willens waren, auf,<br />

sich zu engagieren, ein jeder nach seinen<br />

Kräften: „Das schlug wie eine Granate<br />

ein“.<br />

Die Bürgerstiftung unterstützte maß-<br />

geblich die Gründung von vier ordensniederlassungen<br />

im Viertel mit mehr<br />

als 50 ausländischen und deutschen<br />

ordensschwestern. Ein Jugendzentrum<br />

wurde gegründet, ein Jugendreferent<br />

eingestellt.<br />

In zwei Seniorenheimen des Viertels<br />

wurden integrierte Hospize geschaffen.<br />

„Alte Menschen sollten nicht unbegleitet<br />

und allein sterben müssen. Es ist<br />

wichtig, dass sie in Geborgenheit, mit<br />

Würde und in ihrer gewohnten Umgebung<br />

Abschied nehmen können. Wenn<br />

eine ordensfrau zu einem Sterbenden<br />

kommt, wirkt das sehr beruhigend und<br />

erleichtert den letzten Weg“, erklärt der<br />

Dechant die Bedeutung der Sterbebe-


gleitung. Die Quote der Einweisungen<br />

von oft dementen alten Menschen in<br />

Krankenhäuser konnte so um 80 Prozent<br />

gesenkt werden, was natürlich enorm<br />

kostensparend ist.<br />

Altenbetreuung<br />

2009 wurde die Bürgerstiftung Rheinviertel<br />

mit dem Deutschen Zukunftspreis<br />

für das innovative und wirtschaftliche<br />

Modell ausgezeichnet. Daraus entwickelte<br />

sich ein ambulanter Hospizdienst.<br />

Eine Hospizschwester sorgt sich um<br />

Sterbende daheim. Doch auch den Kleinen<br />

gilt Pickens ganze Aufmerksamkeit.<br />

Nicht nur, dass die drohende Schließung<br />

von zwei Kindergärten dank privater<br />

Initiative der Bürgerstiftung verhindert<br />

wurde. Mittlerweile wurde ein neuer Kin-<br />

Kindergarten<br />

dergarten gegründet. Alle sechs Einrichtungen<br />

erhielten neueste pädagogische<br />

Schwerpunkte. Die Gemeinde verfügt<br />

nun über einen musisch orientierten,<br />

einen künstlerisch-kreativ ausgerichteten,<br />

einen deutsch-englischsprachigen<br />

Kindergarten sowie einen psychomotorischen,<br />

einen sprachfördernden und<br />

einen für die unter Dreijährigen.<br />

Insgesamt gibt es 320 Kindergartenplätze,<br />

40 Plätze wurden neu geschaffen.<br />

Doch Wolfgang Picken legt die Hände<br />

nicht in den Schoß: „Ich entwickle<br />

eine Idealvorstellung und schaue dann,<br />

wo wir die Kraft hernehmen, sie umzusetzen“.<br />

Wen wundert es, dass seine<br />

„idealen“ Kindergärten, die von der Bürgerstiftung<br />

ausgestattet wurden, einen<br />

Preis für Rauminnovation erhielten?<br />

Wen wundert es, dass aus früher dreißig<br />

Messdienern inzwischen 250 geworden<br />

sind? Wen, dass die Gottesdienstbesucherzahlen<br />

sprunghaft gestiegen sind?<br />

Und wen wundert es, dass zahlreiche<br />

Gemeinden und Kommunen in Deutschland<br />

dem von Picken vorgegebenen Weg<br />

folgen, Projekte übernehmen, neue Stiftungen<br />

gründen? Mehr als 120 gibt es<br />

inzwischen im Bundesgebiet, wobei die<br />

Bürgerstiftung Rheinviertel in ihrer Art<br />

einzigartig ist. An die hundert Anfragen<br />

gilt es monatlich zu bearbeiten. Hinzu<br />

kommt die Beratungstätigkeit in anderen<br />

Diözesen.<br />

In Bonn gibt es keine direkten Nachahmer,<br />

aber Kontakte mit Beuel, dem<br />

Bonner Norden und Sankt Augustin.<br />

„Der Bürger soll sich seinen Staat von<br />

der Verordnung zur Mündigkeit zurückholen“,<br />

so Picken. Unabhängigkeit<br />

vom Staat ist ihm wichtig, mehr bürgerliches<br />

Selbstbewusstsein sein Ziel.<br />

Der Dechant hat viele Pläne. Und noch<br />

mehr Aufgaben. Dazu gehören Migrantenprobleme<br />

im Pennenfeld, Schaffung<br />

von Kindergärten für behinderte Kinder,<br />

die Gründung eines Seniorenbüros 55 +<br />

für ehrenamtliche Aufgaben und deren<br />

Gesellschaft<br />

hauptamtliche organisation. Es müssen<br />

Sponsoren, Senioren und Ehrenamtler<br />

gefunden werden, die bereit sind, ihr<br />

Potenzial einzubringen, das dann in einem<br />

Kompetenzpool gebündelt wird.<br />

Ferien- und Wochenendfreizeiten müssen<br />

auch für finanziell schwache Familien<br />

bezahlbar bleiben, Netzwerke sollen<br />

entstehen. „Es gilt, Probleme und Begabungen<br />

zu verbinden, die Menschen aus<br />

ihrer Lethargie und Politikverdrossenheit<br />

zu lösen“, sagt Wolfgang Picken.<br />

Und als gebürtiger Kölner formuliert<br />

er es griffig: „Wir wollen uns’ Veedel<br />

nach vorn bringen“. Das alles kostet.<br />

Pro Haushaltsjahr gibt die Bürgerstiftung<br />

Rheinviertel, die fast 50 Angestellte<br />

hat, rund 350 000 Euro für Projekte<br />

aus. Jede Spende zählt. Doch nicht nur<br />

solche finanzielle Art. Auch Zeit, Ideen,<br />

Kompetenzen sind kostbare, stets willkommene<br />

Güter. Stiftungen leben vom<br />

Engagement und der Kreativität der<br />

Menschen, die bereit sind, etwas für das<br />

Gemeinwohl zu tun.<br />

Also: Wer die Gabe hat, zu geben – und<br />

das sind wir alle –, der mache einfach<br />

mit. Für unser Veedel.<br />

Spendenkonten:<br />

VR-Bank Bonn eG,<br />

Konto Nr. 4703700018, BLZ 381 602 20<br />

Postbank Dortmund,<br />

Konto Nr. 939387467, BLZ 440 100 46<br />

Weitere Infos unter<br />

www.buergerstiftung-rheinviertel.de<br />

<strong>Kabinett</strong> | 53


Gesellschaft<br />

v.l. Jürgen Roters, Oberbürgermeister Stadt Köln,<br />

Heribert Klein, PR-Chef Commerzbank NRW<br />

INFINITA, eine Produktion von Familie Flöz<br />

54 | <strong>Kabinett</strong><br />

Großherzig:<br />

8. UNICEF-Deutschland-Gala in Köln<br />

v.l. Martin Fischedick, Bereichsvorstand Commerzbank AG, Nina Ruge, UNICEF-Patin,<br />

Moderatorin, Maria von Welser, stv. Vorstandsvorsitzende UNICEF-Deutschland<br />

Auch in diesem Jahr lautete das<br />

Motto wieder „Gemeinsam für<br />

Kinder“. Sage und schreibe 700<br />

Gäste folgten der Einladung des Deutschen<br />

Komitees für UNICEF, der Commerzbank<br />

AG, der Stadt Köln und des<br />

Vereins „wir helfen“ in den Ballsaal des<br />

Kölner Maritim Hotels.<br />

Es wurde ein unvergesslicher Abend<br />

mit Künstlern aus acht Nationen, beschwingt<br />

eröffnet vom Willy Ketzer Big<br />

Sound orchestra, dem Internationalen<br />

Trompeten Consort aus Kroatien und<br />

den japanischen Piano 4 Children. Die<br />

stellvertretende Vorsitzende von UNICEF<br />

Deutschland, TV-<strong>Journal</strong>istin Maria von<br />

Welser, dankte in ihrer Begrüßung der<br />

Geschäftsleitung der Commerzbank,<br />

vertreten durch Bereichsvorstand Martin<br />

Fischedick, und der Regionaldirektion<br />

in Gestalt von Uwe Baust, Michael Görtz<br />

und Karl-Friedrich Schwagmeyer für ihr


Engagement für die Kinder dieser Welt.<br />

In bester Stimmung erlebte man einen<br />

Abend der Superlative. Seit fast drei<br />

Jahrzehnten engagiert sich die Dresdner<br />

Bank/Commerzbank AG mit vielfältigen<br />

Aktionen für Kinder in Not.<br />

Die bekannteste dürfte „Ein Herz für<br />

UNICEF“ sein. Auch 2011 ging der Erlös<br />

der Gala an das Projekt „Schulen in Afrika“.<br />

Waren bisher bei den Gesamtaktionen<br />

über 1,7 Millionen Euro zusammengekommen,<br />

so erhöhte sich dieser<br />

stolze Betrag um 104 427 Euro, den die<br />

Aktivitäten der Commerzbank für notleidende<br />

Kinder im Jahr 2010 erbrachten.<br />

Bereichsvorstand Martin Fischedick<br />

übergab den Scheck an Maria von<br />

Welser und UNICEF-Botschafterin Nina<br />

Ruge. Das Unterhaltungsprogramm der<br />

Gala ließ keine Wünsche offen. Die ungarische<br />

Künstlerin Racine interpretierte<br />

auf ihrer Geige Michael Jackson-Hits,<br />

gefolgt von „Infinita“, dem brillanten<br />

Maskentheater der Grazer Familie Flöz.<br />

Akrobatisch übers Parkett wirbelte die<br />

Breakdance-Formation „Da Rookies“,<br />

Marie-Luise Marjan, Schauspielerin, Mahi Degenring, Haute Couture Designerin<br />

mit links Tochter Shirin und rechts Tochter Nasrin<br />

Weltmeister aus Magdeburg.<br />

Liebhaber klassisch-romantischer<br />

Musik<br />

kamen beim Auftritt des<br />

brasilianischen Startenors<br />

Ricardo Tamura auf ihre<br />

Kosten. Die Super-Tom-<br />

v.l.Sternekoch Dieter Müller mit Ehefrau Birgit,<br />

bola und Musical-Ever- Kirsten Görtz und Michael Görtz, Commerzbank-Chef Köln<br />

greens begeisterten die<br />

Gäste ebenso wie das superbe Drei-<br />

Gänge-Menü der Maritim-Spitzenköche<br />

mit dem köstlichen Dessert von Maritim-Chefpatissier<br />

Thomas Urban. Höhepunkt<br />

war die Mitternachtsshow mit<br />

Deborah Woodson und David A. Tobin.<br />

Die organisation des gesellschaftlichkulturellen<br />

Events hatte einmal mehr der<br />

PR-Chef der Dresdner Bank Rheinland,<br />

Heribert Klein, ein ausgewiesener Profi<br />

in Sachen „Sozial-Sponsoring des Herzens“,<br />

mit seinem Team übernommen.<br />

Eine rauschende Benefiz-Ballnacht mit<br />

hochkarätigem Showprogramm und kulinarischen<br />

Leckerbissen – Kölns oberbürgermeister<br />

sprach den Gästen aus<br />

der Seele mit seinem Statement: Das<br />

war „Weltklasse“.<br />

Piano 4 Children, Japan, Mai Kawasaki,<br />

Nao Nagakura, Yui Ota, Yumeka Nakagawa<br />

Gesellschaft<br />

<strong>Kabinett</strong> | 55


Kulinaria<br />

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Goldene Pfeffermühle<br />

Kulinarische<br />

Inhaber Thierry Fournier<br />

Goldene Pfeffermühle<br />

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Akademie<br />

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Mehr als 30 veredelte Oliven-<br />

und Feinschmeckeröle!<br />

Mehr als 30 Aceto-, Aperitifs-<br />

und Balsamessige!<br />

Hauptstraße 29b<br />

53604 Bad Honnef<br />

02224 . 18 79 830<br />

info@geniesserpfade.com<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. - Fr. 9.30 bis 13.00 Uhr<br />

und 14.00 bis 18.30 Uhr<br />

Sa. 9.30 - 14.00 Uhr<br />

Lennéstraße 6 · 53113 Bonn · Tel.: 0228 . 26 38 33<br />

Öffnungszeiten: 12-15 Uhr und 18-22 Uhr<br />

Sonntag Ruhetag · www.ilpunto.de<br />

Goldene Pfeffermühle<br />

Ab 1. April wieder für Sie geöffnet:<br />

Montag & Dienstag Ruhetag<br />

Rheinromantik-Terrasse:<br />

Mi. - So. 11 bis 23 Uhr<br />

Restaurant „Rolands“<br />

Mi. - So. 12 bis 14 Uhr und 18 bis 23 Uhr<br />

Rolandsbogen 1, 53424 Rolandswerth<br />

Anfahrt über Vulkanstraße


Öffnungszeiten<br />

Mo.-Fr. 8.30-18.30 Uhr<br />

Sa. 8.30-14.00 Uhr<br />

Bei uns sind Sie König!<br />

Besuchen Sie zum<br />

Beispiel unser Bistro La Marée<br />

Genießen Sie eine Auswahl an leichten, innovativen<br />

Speisen. Besonders empfehlen möchten wir Ihnen<br />

unsere ausgesuchten Weine und Raritäten –<br />

überzeugen Sie sich selbst.<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag bis Freitag von 18 bis 23.30 Uhr<br />

Special<br />

Freitags laden wir Sie nach dem Essen zu einem<br />

Cocktail in unsere Piano Bar ein.<br />

Gerne nehmen wir Ihre Tischreservierung unter<br />

0228 8108-860 entgegen.<br />

Godesberger Allee · 53175 Bonn<br />

Tel. 0228 8108-0 · Fax 0228 8108-811<br />

info.bon@maritim.de · www.maritim.de<br />

Judith und Erhard Bauer<br />

Feinkost Bauer<br />

Käsespezialitäten<br />

Meckenheimer Allee 65 (Ecke Quantiusstr.)<br />

53115 Bonn<br />

Telefon (0228) 63 71 71<br />

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Kulinarische Akademie<br />

Hohenzollernstr. 68 · 53173 Bonn-Bad Godesberg<br />

Tel.: 0228 / 350 91 46<br />

geöffnet von 12.00 - 15.00 Uhr · ab 18.00 Uhr<br />

Sonntag: Ruhetag<br />

Ristorante<br />

Forissimo<br />

Brunchen im Hilton Bonn<br />

Sonntagsbrunch<br />

Alle Sonn- und Feiertage, 11.30 –15.00 Uhr<br />

Genießen Sie im Restau rant oder auf der<br />

Terras se unseren reichhaltigen<br />

Sonntags brunch. Kinder bis 10 Jahre oder<br />

1,20 m Körper größe sind eingeladen!<br />

Inkl. alkoholfreier Getränke, Säfte und einem<br />

Glas Sekt, pro Person 27,50 EUR<br />

Tischreservierung<br />

Tel.: +49 (0)228 72 69-0 · Fax: +49 (0)228 72 69-700<br />

info.bonn@hilton.com<br />

Als Restaurantgast parken Sie bei uns kostenfrei.<br />

hilton.de/bonn<br />

gegenüber dem Posttower<br />

Kurt-Schumacher-Straße 18 · 53113 Bonn<br />

Tel.: 0228 . 289 77 00 mittags & abends<br />

geöffnet, Sonntag Ruhetag<br />

www.ristorante-forissimo.de<br />

Image 4c 70 110 BON <strong>Kabinett</strong> 15.11.2007 10:47<br />

EL TARASCON<br />

Das original Argentinische Steakhaus<br />

(Holzkohlegrill)<br />

Di. - Fr. 12.00 - 14.30 Uhr · 18.00 - 23.30 Uhr<br />

Sa. 18.00 - 23.30 Uhr · So. 12.00 - 14.30 Uhr · 18.00 - 23.00 Uhr<br />

Montag Ruhetag<br />

Clemens-August-Str. 2-4 · 53115 Bonn<br />

Image Tel.: 4c 0228 70 110 . 65 87 BGD 27 · <strong>Kabinett</strong>:Image www.el-tarascon.de 4c 70 110<br />

Brunch im Galerie Design Hotel<br />

Jeden Sonntag<br />

von 11 bis 14 Uhr<br />

24,50 Q pro Person<br />

inkl. 1 Glas Sekt als Aperitif,<br />

warmen Speisen, Salaten, Desserts<br />

sowie Säften und Mineralwasser<br />

Kölnstraße 360-364 · 53117 Bonn<br />

Tel. 0228 1848-0 · www.maritim.de<br />

managed by Maritim Hotels


Kulinaria<br />

Das Kameha Grand Bonn liegt<br />

direkt am malerischen Rheinufer<br />

und ist damit der ideale Lieblingsplatz<br />

für das jährliche Lichter-<br />

spektakel der ganz besonderen Art.<br />

Am 7. Mai tauchen Bengalfeuer und verschiedene<br />

Feuerwerke den Rhein in ein<br />

romantisches Licht. Das Kameha Grand<br />

Bonn überrascht seine Gäste zu diesem<br />

Landschaftlich kaum zu toppen,<br />

bietet das Restaurant auf dem<br />

Rolandsbogen aber nicht nur eine<br />

atemberaubende Aussicht auf Rheintal<br />

und Siebengebirge.<br />

Seit 2009 sorgt Küchenchef Michael<br />

Gossler auch für kulinarische Leckerbissen.<br />

Gleich dreimal hat das Wohl des<br />

Gastes oberste Priorität: Im „rolands“<br />

58 | <strong>Kabinett</strong><br />

Fulminantes Feuerwerk<br />

und kulinarische Highlights<br />

am Lieblingsplatz<br />

besonderen Anlass mit einem<br />

„Rhein in Flammen“ Package –<br />

kulinarische Höhepunkte, eine<br />

exklusive Party und einzigartiger<br />

Blick auf das ultimative<br />

Feuerwerk sind garantiert.<br />

Das Package ist buchbar für zwei Übernachtungen<br />

vom 6. bis 8. Mai 2011 für<br />

299 Euro pro Person im Doppelzimmer<br />

inklusive Frühstück, einem Langschläfer-Frühstück<br />

bis 12 Uhr am Sonntag,<br />

einem romantischen Vier-Gänge „Rhein<br />

in Flammen“-Menü incl. Aperitif in der<br />

Brasserie Next Level mit ausgewähl-<br />

Das Wohl des Gastes hat oberste Priorität<br />

Ein neues Team peppt den Rolandsbogen auf<br />

wird eine exzellente saisonale<br />

Cuisine mit Spitzenweinen<br />

gepflegt. „Freiligraths Schatzkammer“<br />

überrascht mit hausgemacht<br />

Deftigem für den<br />

kleinen Hunger wie Schinken<br />

vom Holzbrett. Im Vespershop<br />

können Naschkatzen delikate<br />

Köstlichkeiten wie Marmelade<br />

und Pesto kaufen.<br />

Die „Rheinromantik-Terrasse“<br />

empfiehlt sich als lauschiges<br />

Plätzchen für Wanderer und<br />

Sonnenanbeter, die mit Rustikalem<br />

vom Grill, reicher Vesperauswahl<br />

und sensationellem Kuchen verwöhnt<br />

werden.<br />

Jeden zweiten Dienstag gibt Küchenchef<br />

Michael Goßler in privaten Kochkursen<br />

nützliche Tipps für Feinschmecker.<br />

Gekocht wird in kleinen Gruppen.<br />

Fleisch, Fisch und Gourmetmenüs für<br />

Gäste – da ist für jeden etwas dabei.<br />

ten Spezialitäten des Küchenchefs Jörg<br />

Stricker sowie Eintritt zur exklusiven<br />

„Rhein in Flammen“-Party im Kameha<br />

Dome. Um 23 Uhr geht es dann auf die<br />

Riverside Terrasse, wo sich das finale<br />

Feuerwerk in der gegenüberliegenden<br />

Rheinaue bestaunen lässt.<br />

Das „Rhein in Flammen“ Package<br />

ist buchbar telefonisch unter:<br />

0228 - 43 34 50 00 oder per<br />

Email: reservations@kamehagrand.com<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.kamehagrand.com<br />

Auch die winterlichen Arrangements<br />

überzeugen. Tradition trifft moderne<br />

Gastlichkeit beim Gänseessen „wie früher“,<br />

das Candlelight-Dinner sorgt für<br />

behagliches Wohlbefinden. Keine Angst<br />

vor Eis und Schnee: Der Shuttle-Service<br />

holt Gäste nach Absprache gern vom<br />

oben gelegenen Parkplatz ab.<br />

Was will man mehr!<br />

Rolandsbogen HoGA Genuss GmbH<br />

Tel. 0228 4334 2440<br />

www.rolandsbogen.de


Kulinaria<br />

Die „spanische Ecke“ in Kessenich<br />

Restaurant, Tapas-Bar und uriger Treff „Rincón de Espana”<br />

In einem schmucken Fachwerkhaus in<br />

Bonn-Kessenich residiert seit Januar<br />

1990 das spanisch-portugiesische<br />

Restaurant „Rincón de Espana“ mit<br />

Tapas-Bar. Es macht seinem Namen mit<br />

rustikaler und typisch spanischer Küche<br />

alle Ehre.<br />

Vor allem die kleinen Gerichte, katalanische<br />

Tapas und Pinchos sind ein Renner,<br />

aber auch frittierte Calamares und<br />

gebratene Sardinen finden neben köstlicher<br />

Paella, geschmortem Kaninchen<br />

oder Lammhüfte immer mehr Liebhaber.<br />

In ungezwungener Atmosphäre genießen<br />

Jung und Alt, Professoren und Studenten<br />

die Vielzahl offener Weine aus<br />

verschiedenen Regionen Spaniens und<br />

in allen Preisklassen. Freunde eines ge-<br />

pflegten Biers entdecken ihren Favoriten<br />

unter den spanischen Gerstensäften,<br />

hausgemachte, süffige Sangria erfordert<br />

Stehvermögen ebenso wie Caipirinha,<br />

Mojito und weitere Cocktails. Drinnen<br />

ist Raum für 80 Gäste, draußen unter<br />

den Kastanienbäumen finden an warmen<br />

Sommerabenden 60 Personen ein<br />

lauschiges Plätzchen. Die Inhaber Giorgio<br />

und Francesco Tartero möchten<br />

noch mehr Studenten nach Kessenich<br />

locken. Wer einen gültigen Studentenausweis<br />

vorzeigen kann, bekommt ab<br />

sofort zehn Prozent Rabatt.<br />

Geöffnet ist außer Montags ab 17 bis<br />

1 Uhr, Sa, So und an Feiertagen ab 12<br />

Uhr. Na dann – que aproveche, guten<br />

Appetit!<br />

„Genießerpfade“ – essig, öl & mehr<br />

Genießerpfade, das neue Spezialitätengeschäft<br />

der besonderen<br />

Art, präsentiert eine große<br />

Auwahl an veredelten oliven- und<br />

Feinschmeckerölen.<br />

Auszug aus dem Genießersortiment:<br />

Aceto - Balsam & Aperitif Essige.<br />

Weitere Hingucker in der Vinothek sind<br />

mehr als 60 Weiss- und Rotweine. Neben<br />

Erzeugnissen von der Terrassen-Mosel<br />

warten u.a. Weine aus Frankreich,<br />

Klaus Eikler, Inhaber von „Genießerpfade“<br />

Argentinien und Italien. Dazu gehört<br />

beispielsweise der „Brunello de Montalcino<br />

2005“. Weitere edle Gewächse<br />

für die Vinothek werden auf internationalen<br />

Fachmessen, wie „Pro Wein“ in<br />

Düsseldorf oder nationalen Verkostungen<br />

wie „Wein im Schloss“ in Koblenz,<br />

die diesmal ganz im Zeichen der BUGA<br />

steht, aufgespürt.<br />

Das nächste Forum für Weine findet<br />

am 8. April 2011 um 19:00 Uhr im<br />

Hause statt.<br />

Hauptstraße 29 b<br />

53604 Bad Honnef<br />

Tel. 02224 / 18 79 830<br />

info@geniesserpfade.com<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. - Fr.: 9.30 - 18.30 Uhr<br />

Sa.: 9.30 - 14 Uhr<br />

Übrigens:<br />

Bei uns finden Sie kleine Geschenkideen<br />

sowie Präsente für jeden Anlass!<br />

<strong>Kabinett</strong> | 59


Italien mitten in Bonn<br />

Das „Ristorante Forissimo“<br />

hat viel zu bieten<br />

Das elegante Jugendstil-Ambiente<br />

des „Forissimo“ im Haus der ehemaligen<br />

Hamburger Landesvertretung<br />

vis-à-vis vom Posttower sucht<br />

seinesgleichen in Bonn und ist mit<br />

seiner Cucina Italiana der Extraklasse<br />

längst kein Geheimtipp mehr.<br />

Nun naht der Frühling und mit ihm ostern,<br />

Kommunion und Hochzeiten.<br />

Restaurant DUKE im Design Hotel „Ellington“<br />

Stilvoll empfängt Sie das Restaurant<br />

DUKE im Design Hotel „Ellington“<br />

mit mediterran- und asiatischgeprägten<br />

Speisen, erlesenen Weinen<br />

und raffinierten Cocktails. Küchenchef<br />

Carsten obermayr: „Die Küche, die ich<br />

praktiziere, ist eine moderne leichte<br />

Küche, die den Ansprüchen derjenigen<br />

Menschen gerecht wird, die etwas Besonderes<br />

möchten ohne das Bekannte<br />

zu vermissen. Jedes Produkt aus jedem<br />

60 | <strong>Kabinett</strong><br />

Die Räume im „Forissimo“ sind für Feiern<br />

ideal und können gemietet werden.<br />

oben finden 25 Personen, unten 30 Gäste<br />

Platz, ab 40 Personen kann das gesamte<br />

Restaurant gebucht werden.<br />

Zu Recht stolz ist Patron Giorgio Robichon,<br />

der mit Mutter Dea seit 2007 das<br />

„Forissimo“ leitet, auf die aufwendige<br />

Renovierung der Küche.<br />

Teil der Welt kann seinen Platz haben,<br />

wenn man es dem europäisch geprägten<br />

Gaumen „schmackhaft“ machen kann.<br />

Die Basis bilden klassische Kochkunst<br />

und moderne Rezepturen.<br />

Regionale Produkte, die mit mediterranen<br />

und asiatischen gekreuzt werden,<br />

wo es sinnvoll und vorteilhaft ist, bilden<br />

das Fundament meiner aromareichen<br />

und harmonischen Küche.<br />

Typisch ist der große Erfahrungsschatz<br />

in Bezug auf Produkte, Stilrichtungen,<br />

regionale Besonderheiten und Trends,<br />

der es mir ermöglicht, zu jedem Anlass,<br />

zu allen stilistischen Anforderungen und<br />

für jedes Budget ein phantasievolles,<br />

überraschendes und begeisterndes Menü<br />

zu kreieren.“<br />

Mitten in Berlin, in der pulsierenden Atmosphäre<br />

zwischen Ku´damm, Zoo und<br />

KaDeWe, finden Sie im DUKE Spitzen-<br />

Küche zu fairen Preisen. Geöffnet: täglich<br />

von 11.30 Uhr bis 23.00 Uhr.<br />

Zudem punktet das Restaurant seit dem<br />

Umbau mit einer großzügigen Terrasse<br />

mit mediterranem Flair, eine grüne<br />

Idylle für laue Sommerabende im ehemaligen<br />

Regierungsviertel. Alle Gerichte<br />

werden frisch à la minute gekocht und<br />

serviert. Im Frühling und Sommer dominieren<br />

köstliche Fischgerichte und saisonal<br />

Kurzgebratenes in hervorragender<br />

Qualität die Speisekarte. Als Vorspeise<br />

eignen sich immer Salat oder hausgemachte<br />

Pasta.<br />

Die Menüs werden mit exzellenten italienischen<br />

Weinen abgerundet. Doch<br />

hat Weinfachmann Giorgio Robichon<br />

für seine anspruchsvollen Gäste auch<br />

Ahrweine von Meyer-Näkel oder edle<br />

Tropfen des Rheingauer Weinguts Josef<br />

Spreitzer in petto. Riesling ist an wärmeren<br />

Tagen besonders gefragt.<br />

Getreu seiner Devise „Ein gutes Pferd erkennt<br />

man nicht am Start, sondern auf<br />

lange Distanz“ will Giorgio Robichon<br />

die Küche konsequent verfeinern und<br />

in Richtung Michelin-Stern führen. Die<br />

Voraussetzungen dafür sind bestens.<br />

Restaurant DUKE<br />

Nürnberger Straße 50-55, 10789 Berlin<br />

Telefon: 030/ 6831-54000<br />

www.duke-restaurant.com<br />

Öffnungszeiten täglich ab 11.30 Uhr


Blumenmädchen in der<br />

Ausstellungshalle der Niederlande<br />

Bundeslandwirtschaftsmin<br />

i s t e r i n<br />

Ilse Aigner<br />

hat auf der<br />

InternationalenGrünen<br />

Woche<br />

den mit insgesamt 22.500 Euro dotierten<br />

Förderpreis Ökologischer Landbau<br />

2011 an drei ökologisch wirtschaftende<br />

Betriebe vergeben.<br />

v.l. Friedhelm Decker, Präsident des Rheinischen Bauernverbandes,<br />

Rheinische Kartoffelkönigin, Ilse Aigner,<br />

Bundeslandwirtschaftsministerin, Gerd Sonnleitner,<br />

Präsident des Deutschen Bauernverbandes<br />

„Die ausgezeichneten Betriebe haben<br />

Mut zu Innovationen und ein hohes<br />

unternehmerisches Engagement im Einklang<br />

mit der Natur bewiesen“, sagte<br />

Aigner bei der Preisverleihung.<br />

Berlin – Grüne Woche<br />

Zwei erste Preise gingen an das Weingut<br />

Janson Bernhard KG in Rheinland Pfalz<br />

für die gelungene, optimale Verbindung<br />

von Ökologie, Wein und Kultur und an<br />

den Betrieb Bioland Ellenberg in Niedersachsen<br />

für seine herausragenden<br />

Leistungen in der Züchtung, im Anbau<br />

von Bio-Kartoffeln und den Erhalt alter<br />

Sorten.<br />

v.l. Peter Hahn, Hauptgeschäftsführer Deutscher<br />

Brauer Bund, Wolfgang Burgard, Präsident Deutscher<br />

Brauer Bund<br />

Den zweiten Preis erhielt der Betrieb<br />

Bioland-Kräuter Gut Dworschak-Fleischmann<br />

in Bayern für die ökologische Produktion<br />

von Topfkräutern.<br />

Eine der größten Bürgerinitiativen in<br />

Europa ist der Wettbewerb „Unser Dorf<br />

hat Zukunft“. Über 3.300 Dörfer beteiligten<br />

sich an diesem, vom Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz ausgelobten<br />

23. Bundeswettbewerb, der unter der<br />

Berlin, Bayerische Landesvertretung<br />

„WeltGenussErbe Bayern“ –<br />

Auftaktveranstaltung in Berlin<br />

v.l. Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Helmut<br />

Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten<br />

Das „WeltGenussErbe Bayern“ ist<br />

ein von der EU mit 1,3 Mio. Euro<br />

gefördertes Projekt zur besseren<br />

Vermarktung von fünf geschützten<br />

bayerischen Spezialitäten: Allgäuer<br />

Emmentaler, Allgäuer Bergkäse, bayerisches<br />

Bier, Nürnberger Würste und<br />

bayerischer Meerrettich. Diese Produkte<br />

sollen als Botschafter bayerischer Genusskultur<br />

etabliert werden.<br />

Im September 2010 startete das Projekt,<br />

das eine gemeinsame Initiative des<br />

Staatsministeriums und der Schutzverbände<br />

der fünf bayerischen Spezialitäten<br />

Schirmherrschaft des Bundespräsidenten<br />

steht. Bundeslandwirtschaftsministerin<br />

Ilse Aigner überreichte den<br />

engagierten Bürgerinnen und Bürgern<br />

der Siegerdörfer die Gold-, Silber- und<br />

Bronzemedaillen.<br />

Im Rahmen der Spendenaktion „Grün<br />

ist die Hilfe“ wurden insgesamt 20.000<br />

Euro für die Welthungerhilfe gesammelt.<br />

Bärbel Dieckmann, Präsidentin der<br />

Welthungerhilfe, betonte: „Bereits nach<br />

der Erdbebenkatastrophe in Haiti haben<br />

wir eindrucksvoll erlebt, dass man sich<br />

auf die Solidarität der Agrarbranche<br />

v.l. Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium,<br />

Bayerische Wollkönigin, Dr. Michael Lohse, Pressesprecher<br />

des Deutschen Bauernverbandes, Württemberger Lammkönigin<br />

und der Besucher des ErlebnisBauernhofes<br />

verlassen kann. (…) Wir bedanken<br />

uns herzlich bei allen Spendern, auch im<br />

Namen der Not leidenden Menschen in<br />

aller Welt, denen dieses tolle Engagement<br />

helfen wird, wieder ein würdiges<br />

Leben aus eigener Kraft zu führen.“<br />

Alfons Schuhbeck, bayerischer Spezialitäten- und<br />

Sternekoch mit der Meerrettich-Königin Isabel I.<br />

Berlin<br />

ist. Unterstützt wird es von dem Sternekoch<br />

Alfons Schuhbeck, der wie kaum<br />

ein anderer mit Kreativität und Raffinesse<br />

für die bayerische Küche und die<br />

Verwendung qualitativ hochwertiger<br />

Rohwaren aus der Region steht.<br />

<strong>Kabinett</strong> | 61


Berlin<br />

20 Jahre Theater Thikwa e.V.<br />

„Sturzflug“, Lachforschung mit Texten von Karl Valentin.<br />

v.l. Makiko Tominaga, Torsten Holzapfel, Foto Peter Ehrentraut<br />

Im Rahmen eines Tages der offenen<br />

Tür feierte die Theater-Werkstatt<br />

Thikwa den Umzug in neue Räumlichkeiten<br />

– gleichzeitig ist der Festakt<br />

Jubiläumsauftakt zum 20jährigen Bestehen<br />

von Theater Thikwa e.V. gewesen.<br />

Die neuen, größeren Werkstatträume<br />

liegen gegenüber dem Theater F40,<br />

in dem auch das englischsprachige Theater<br />

English Theatre Berlin spielt.<br />

Eröffnung mit dem großen Tisch, Dr. Ilja Seifert,<br />

MdB (links) im Gespräch mit Thikwa-Künstlern<br />

über ihre Objekte, Foto Peter Ehrentraut<br />

Mehr als 100 Gäste konnte am 19. Januar<br />

2011 der nbw-Geschäftsführer<br />

Helmut Forner begrüßen, darunter den<br />

Bundesbehindertenbeauftragter Hubert<br />

Hüppe. Dieser lobte den inklusiven Charakter<br />

des Theaters Thikwa: „Vorbildlich,<br />

wie hier nicht behinderte und behinderte<br />

Menschen von Anfang an gemeinsam<br />

gearbeitet haben – großartig, wie dieses<br />

künstlerische Projekt sich entwickelt<br />

und konsequent neue Wege sucht.“<br />

62 | <strong>Kabinett</strong><br />

Die künstlerische Leiterin Gerlinde Altenmüller<br />

sowie Torsten Holzapfel und<br />

Peter Pankow als Sprecher der Schauspieler<br />

boten einen Rückblick auf ein<br />

facettenreiches Thikwa-Jahr 2010 und<br />

den Ausblick auf das spannende Thikwa-Jubiläumsjahr<br />

2011, das mit einer<br />

Inszenierung, einer Ausstellung und<br />

einer Installation zum Thema Sommernachtstraum<br />

gefeiert wird. Um 12.53<br />

Uhr durchschnitten Redner und Schauspieler<br />

gemeinsam als symbolischen<br />

Akt zur offiziellen Einweihung ein rotes<br />

Band.<br />

Das Bundesgesundheitsministerium in<br />

Bonn förderte von 1995 bis 1997 dieses<br />

außergewöhnliche künstlerisch-soziale<br />

Projekt als Modell. 12 Künstlerinnen und<br />

Künstler mit Behinderung – ein Zeichen<br />

des Erfolgs ist, dass es bald 40 sein werden<br />

– sollten die Möglichkeit erhalten,<br />

sich gemeinsam über Schauspiel und<br />

Tanz, Handwerk und Grafik, Malerei und<br />

Plastik zu entfalten. Das Motto von damals<br />

gilt heute mehr denn je: „Der Geist<br />

lässt sich nicht behindern.“<br />

Inzwischen hat das Theater einen festen<br />

und weithin anerkannten Platz in<br />

der Theaterszene. Viele der Produktionen<br />

werden nicht nur in Berlin gezeigt,<br />

sondern auch bei zahlreichen Festivals<br />

im In- und Ausland. Alle Inszenierungen<br />

werden von Schauspielern mit und ohne<br />

Behinderungen gemeinsam erarbeitet<br />

und auf die Bühne gebracht.<br />

„Ophelia in der Schachtel“ mit Nico Altmann, Heidi<br />

Bruck, Almut Lücke-Mündörfer und Patrizia Schulz.<br />

Konzeption Nicole Hummel und Isolde Wittke<br />

v.l. Stefan Schenck, Moderator, Thikwa, Peter Pankow, Thikwa, Clemens Schick, Schauspieler,<br />

Helmut Forner und Andreas Bode, beide nbw, Nordberliner Werkgemeinschaft GmbH, Hubert<br />

Hüppe, Bundesbehindertenbeauftragter, Torsten Holzapfel, Thikwa, Foto Peter Ehrentraut<br />

Der Besuch des barrierefreien Theaters<br />

lohnt sich für alle, die hervorragende<br />

Inszenierungen, tolle Schauspieler, Musik<br />

und Tanz lieben. Auch an der langen<br />

Nacht der opern und Theater im April<br />

wird das Theater Thikwa mitwirken.<br />

www.thikwa.de


Am 28. Dezember wäre Hildegard<br />

Knef 85 Jahre alt geworden.<br />

Zuletzt hatte sie in einer 14-<br />

Zimmer-Villa in der Bettinastr. 12 gewohnt,<br />

wo heute eine Einrichtung für<br />

suchtkranke Frauen untergebracht ist.<br />

Direkt nebenan befindet sich das<br />

Schlosshotel „Vier Jahreszeiten“, in dem<br />

die Knef häufig ihren Tee trank.<br />

Hildegard Knef ist in Berlin nach wie<br />

vor präsent, und an Jahrestagen, wie<br />

jetzt dem 9. Todestag, wird ihrer in<br />

Berlin gedacht.<br />

Hildegard Knef ist in Berlin<br />

noch immer präsent<br />

Am 10. September<br />

2010 erhielt sie<br />

übrigens einen Stern<br />

auf dem Boulevard<br />

der Stars. obwohl<br />

mit Auszeichnungen<br />

und Preisen zu ihren<br />

Lebzeiten verwöhnt, hätte sie sich<br />

darüber doch sehr gefreut.<br />

Schon 2007 wurde der westliche Vorplatz<br />

des Fernbahnhofs Berlin-Südkreuz<br />

zum Hildegard-Knef-Platz ernannt, weil<br />

die Knef in Schöneberg ihre Jugendzeit<br />

verbracht hatte. Begraben ist sie auf<br />

dem Waldfriedhof Berlin-Zehlendorf.<br />

René Koch, Berliner Visagist und Hilde Knef<br />

Der Berliner Visagist René Koch, der<br />

die Diva über Jahrzehnte geschminkt<br />

hatte, las am 1. Februar im Rahmen<br />

einer kleinen Feier aus Knefs Briefen<br />

vor, die ihm die Diva aus Los Angeles,<br />

Paris oder London geschrieben hatte.<br />

Dazu sang Peter Katzmann unvergessliche<br />

Knef-Songs.<br />

Berlin<br />

„Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen, und dein Mund ist viel zu<br />

groß, dein Silberblick ist unverdrossen, doch nie sagst du: Was mach‘<br />

ich bloß?“. So beginnt Hildegard Knefs Hommage an die Stadt, in der<br />

die begnadete Schauspielerin, Sängerin und Buchautorin viele Jahre<br />

verbrachte und in der sie am 1. Februar 2002 starb.<br />

Soeben erschien bei dem in Berlin ansässigen<br />

Universal Music Deutschland<br />

eine neue Zusammenstellung von swingenden<br />

Titeln in der Serie „Glanzlichter“,<br />

die wieder eine andere Seite Knefs zeigen.<br />

Ein verschollen geglaubter Spielfilm<br />

des Regisseurs Willi Forst mit dem Titel<br />

„Es geschehen noch Wunder“ aus dem<br />

Jahr 1951 wurde im Amsterdamer Filmmuseum<br />

entdeckt und soll nach Klärung<br />

der Rechte auf DVD erscheinen.<br />

In Berlin haben viele Diven gelebt. Wer<br />

sich für diese glamourösen Frauen interessiert,<br />

kann eine „Diven-Tour“ buchen.<br />

Bei dieser Tour in einem komfortablen<br />

Wagen erfährt man, wo Zarah Leander<br />

ihre rauschenden Feste feierte, Brigitte<br />

Horney sich mit Curd Jürgens eine Villa<br />

teilte, Romy Schneider ihre schönste<br />

Zeit verbrachte und wo Hilde Knef<br />

Höhen und Tiefen durchlebte. Maximal<br />

7 Personen können an der Führung der<br />

Reiseleiterin Birgit Wetzig-Zalkind teilnehmen<br />

und all diese geschichtsträchtigen<br />

orte besuchen.<br />

Infos über diese Tour gibt es unter:<br />

www.sta-tours.de.<br />

<strong>Kabinett</strong> | 63


Berlin<br />

20 Jahre B.Z.-Kulturpreis:<br />

Großartiges Fest in Berlins<br />

Kunst- und Kulturszene<br />

v.l. Inaara Begum Aga Khan und Bettina Wulff<br />

Am 20. Januar 2011 feierte<br />

Berlins Kunst- und Kulturszene<br />

im Berliner Axel-Springer-Haus<br />

das 20jährige Jubiläum des B.Z.-Kulturpreises.<br />

Mehr als 600 Gäste verfolgten die<br />

Preisverleihungen, moderiert von der<br />

Schauspielerin und Sängerin Meret<br />

Becker. „Du warst mein Vorbild“, lachte<br />

die Preisträgerin in der Kategorie „oper“,<br />

die weltberühmte Sopranistin Annette<br />

Dasch.<br />

Vorsicht, Falle<br />

Die einen nennen es Stil, die anderen Etikette<br />

Es bedeutet, etwas konsequent richtig<br />

zu machen. oder wie es der Pariser<br />

Modeschöpfer Hubert de Givenchy, der<br />

einst Hollywoodstar Audrey Hepburn<br />

zur Mode- & Stil-Ikone erhob, formulierte:<br />

„Mit Stil müssen Sie so bleiben<br />

wie Sie sind …“.<br />

Kurz: Man drückt durch sein Erscheinungsbild<br />

aus, dass Herzensbildung<br />

und gutes Benehmen harmonieren. Eigentlich<br />

doch einfach. Gäbe es da nicht<br />

ein paar Stolperfallen. Eine davon: Der<br />

Dresscode, die höfliche Bitte von Gastgebern,<br />

ihre Einladung durch angemessene<br />

Kleidung zu würdigen. Wird aber<br />

gerne und immer öfter ignoriert. Lieber<br />

trägt man, was man will.<br />

64 | <strong>Kabinett</strong><br />

Für Anselm Kiefer, der für sein überragendes<br />

künstlerisches Werk ausgezeichnet<br />

wurde, hatten die organisatoren<br />

eine ganz besondere Überraschung<br />

vorbereitet. Die britische Musik-Ikone<br />

Marianne Faithfull sang das Chanson<br />

„As Tears Go By“, das einst Mick Jagger<br />

und Keith Richards für sie geschrieben<br />

hatten. Die Laudatio auf die Rockband<br />

„Silly“ hielt Bettina Wulff, die Frau des<br />

Bundespräsidenten.<br />

Ausgezeichnet: Sängerin Anna Loos mit Ehemann<br />

und Schauspieler Jan Josef Liefers<br />

Wie auf einer festlichen Preisverleihung<br />

in Berlin, bei der ausdrücklich um<br />

„Abendkleidung“ gebeten wurde (für<br />

Herren dunkler Anzug oder Smoking,<br />

für Frauen Etui- oder Cocktailkleid bzw.<br />

edles Kostüm, Hosenanzug). Einige hielten<br />

sich daran. Ansonsten: Flatterröcke,<br />

Straßenstiefel, Freizeithosen, Stickpullis,<br />

Leggings, Flatterhemden und Knitteranzüge,<br />

wild gemusterte Krawatten und<br />

quer durch alle Altersgruppen offene<br />

Hemdkragen ohne Schlips.<br />

Und immer wieder die kühne Paarkombi:<br />

Sie im aufgerüschten Abendkleid mit<br />

Mega-Umhängetasche, er im Straßenanzug<br />

mit braunen Schuhen.<br />

Eva Maria Schick<br />

Preisträgerin Annette Dasch, Sopranistin<br />

Der Berliner Schriftsteller Ferdinand von<br />

Schirach wurde für seine beiden Erzählbände<br />

„Verbrechen“ und „Schuld“ geehrt.<br />

Weil er die „Berlinale“ zum größten<br />

Publikumsfestival gemacht hat, erhielt<br />

der Leiter der Internationalen Filmfestspiele<br />

Berlin, Dieter Kosslick, den<br />

Bronzebären. Darüber freute sich auch<br />

der Country-Sänger Gunter Gabriel.<br />

Stellvertretend für den unermüdlichen<br />

Einsatz aller ehrenamtlichen Helfer in<br />

Berlin überreichte Dr. Gabriele Inaara<br />

Begum Aga Khan den B.Z.-Bären an den<br />

Verein „Suppenküche Lichtenrade“.<br />

So einfach ist der Kleiderkodex<br />

Dunkler Anzug:<br />

Einreiher in gedeckter Farbe (dunkelgrau<br />

bis blau, nie braun), unifarbenes Hemd<br />

(am besten weiß), Krawatte, schwarze<br />

Schuhe. Sie trägt Etui- /Cocktailkleid, engen<br />

Rock & Glamour-Top.<br />

Smoking: schwarzer Smoking, weißes<br />

Smokinghemd, schwarze Fliege, Weste,<br />

Kummerbund; langes oder kurzes Abendkleid,<br />

kleines Schwarzes, Abendkostüm,<br />

festlicher Hosenanzug.<br />

Casual Wear (elegante Freizeitkleidung):<br />

Hose, Sakko, Poloshirt, statt Jackett auch<br />

lässig um die Schultern geknoteter Pulli.<br />

Sie trägt Rock/Hose, Blazer & Shirt.<br />

Come as you are (Kommen, wie man ist):<br />

Aber bitte nicht im Beachdress, Jogginganzug<br />

oder Pyjama. Den darf wirklich nur<br />

Filmregisseur & Maler Julian Schnabel<br />

tragen, weil es sein Markenzeichen ist.


Starfigaro Udo Walz & Beauty-Experte<br />

René Koch über neue Trends für Haut & Haare<br />

v.l. Star-Coiffeur Udo Walz, Beauty-Experte René Koch<br />

Nach dem langen Winter braucht<br />

unser Gesicht wieder Frische und<br />

Farbe. Also her mit der Sonne aus<br />

der Tube! Perfekt sind neue, leicht ge-<br />

Andrey Katkov, Foto: Stephan Gustavus<br />

Seit dem 2. September 2010 präsentiert<br />

der Friedrichstadt Palast<br />

seine neue Show „YMA“, die das<br />

ganze Jahr über zu sehen sein wird.<br />

tönte Selbstbräuner. Sie sind unschädlich,<br />

pflegen die Haut und verleihen ihr<br />

blitzschnell eine gesunde, attraktive<br />

Bräune, z.B. mit „quicktan face + body“<br />

von Egypt-Wonder. Lässt sich leicht per<br />

Schwamm auftragen, hinterlässt keine<br />

Flecken und verschwindet nach zwei<br />

bis drei Tagen. Die Alternative: getönte<br />

Tagescreme mit Pflegestoffen oder<br />

zart schimmernde Mineralpuder. Deren<br />

fein gemahlene Mineralien enthalten<br />

den natürlichen Sonnenschutz Titandioxyd.<br />

Gegen starke rote Äderchen oder<br />

Pigmentflecken hilft eine ultra light<br />

Camouflage. Der Frischekick für die<br />

Augen? Softe, leicht glänzende Pastelltöne<br />

in Apricot, Lachs und Rosé sowie<br />

Papaya und andere exotische Fruchtfarben.<br />

Kräftig in allen Rottönen leuchten<br />

die Lippen: Korallenrot (für Blondinen),<br />

Kirschrot (für Dunkelhaarige), Kupferrot<br />

(für Rothaarige) und Shocking Pink<br />

(perfekt zu grauem Haar). Passend dazu<br />

blumige Frühlingsdüfte wie Rose, Jas-<br />

Die Welt von Yma ist so strahlend<br />

schön, gut gelaunt und voll überwältigender<br />

Pracht, dass sie sogar Stargeiger<br />

David Garrett empfiehlt. Mit über<br />

100 Künstlern – Sängern, Tänzern,<br />

Musikern und Artisten – ist dieses moderne<br />

Pop-Kunstwerk sogar größer als<br />

jede Produktion in Las Vegas. Die Show<br />

ist eine atemlose Bilderreise durch<br />

das schöne, freie und ungewöhnliche<br />

min, Hyazinthe. Überhaupt alle Blüten,<br />

die von Sommerferien und Lavendelfeldern<br />

träumen lassen. Zum neuen<br />

Frühjahrslook gehört natürlich auch die<br />

richtige Frisur. Und weil das Haar nach<br />

der Wollmützen- & Heizungsluftzeit<br />

neu glänzen soll, braucht es Feuchtigkeit<br />

und Pflege (z.B. Shampoo, Haarkurspray<br />

und Udo Walz Haarmaske) und<br />

den perfekten Schnitt. Das Zauberwort<br />

heißt Big Hair und ist das Comeback des<br />

80er-Jahre Looks von Farrah Fawcett<br />

aus „Drei Engel für Charlie“. Dieser abgestufte<br />

Schnitt bringt viel Bewegung<br />

ins Haar und macht sexy. Zum Abendlook,<br />

der auf den Laufstegen in Paris<br />

und Mailand Furore machte, gehören<br />

Hochsteckfrisuren oder Lockenpracht<br />

in Trendfarben wie Schokobraun, Teak<br />

und warmen Blond - bzw. Goldtöne. Angesagt<br />

auch: American Colour, bei der<br />

Blondierungen oder Farben mit Pinsel<br />

oder Schwamm auf zwei bis drei Haarsträhnen<br />

aufgetragen werden.<br />

YMA – zu schön um wahr zu sein<br />

Foto: Stephan Gustavus<br />

Berlin<br />

Leben der fiktiven Protagonistin Yma,<br />

traumhaft begleitet von drei weiteren<br />

Solisten und dem einzigartigen Ballettensemble<br />

des Friedrichstadt Palastes.<br />

Allein das outfit der 32 Frauen im<br />

Girltanz ist sehenswert. In Handarbeit<br />

wurde jedes Kostüm mit mehr als 200<br />

Glitzersteinen bestickt!<br />

Mehr dazu auf: www.show-palace.eu.<br />

<strong>Kabinett</strong> | 65


Impressum / Vorschau<br />

BUGA in Koblenz verspricht ein<br />

„Erlebnis für alle Sinne“<br />

Am Freitag, 15. April, startet die BUGA in Koblenz.<br />

Nicht zuletzt Wirtschaft und Tourismus in der<br />

Region erhoffen sich von ihr eine nachhaltige Wirkung.<br />

Kooperationen wie etwa die „Meisterwerke<br />

der Region“ zeugen von dem großem touristischen<br />

Potenzial, das durch die BUGA in das Bewusstsein<br />

einer breiten Öffentlichkeit gerückt wird. Die zu erwartenden<br />

zwei Millionen Besucher haben die Gelegenheit,<br />

neben diesem Event auch einen einzigartigen Landschaftsraum<br />

mit unzähligen sehenswerten Attraktionen kennen zu lernen.<br />

13 ausgewählte touristische Highlights der BUGA-Region sind<br />

beteiligt. Darunter u.a. Maria Laach, Arp Museum, Vulkanpark<br />

Geysir Andernach, Schloss Engers Neuwied, Römerwelt Rheinbrohl<br />

und der Regierungsbunker in Ahrweiler.<br />

KABINETT VERLAG<br />

<strong>Journal</strong> der Bundesstadt Bonn Domstadt Köln<br />

Bundeshauptstadt Berlin aktuell<br />

Herausgeber: KABINETT VERLAG<br />

Elke Dagmar Schneider<br />

Beirat: Karl Garbe, Wilfried Könen, Klaus Michel, Dr. Wolfgang Nagel,<br />

Prof. Dr. Uwe Reinhold, Klaus Schütz, Heinz Warneke<br />

Verlags- und<br />

Chefredakteurin: Elke Dagmar Schneider (v.i.S.d.P.)<br />

Bonner Weg 30, 53347 Alfter,<br />

Tel. 0 22 22 . 94 38 15, Fax 0 22 22 . 94 38 40<br />

Mobil: 0172 . 25 28 544, E-Mail: info@kabinett-online.de<br />

www.kabinett-online.de<br />

Redaktionsassistentin:<br />

Sabine Rogler<br />

Konsultativer<br />

Chefredakteur: Karl Garbe<br />

Chefin vom Dienst: Dr. Petra Rapp-Neumann<br />

Sonderkorrespondentin:<br />

Dorothea F. Voigtländer (D. F. Voi)<br />

Autoren: Karl Garbe, Peter Köster, Dr. Maria R. Panzer, Nicola Pfitzenreuter,<br />

Dr. Manfred Nelting, Dr. Petra Rapp-Neumann, Dr. Waldemar Ritter,<br />

Sabine Rogler, Eva Maria Schick, Elke Dagmar Schneider, Antonie<br />

Schweitzer, Dorothea F. Voigtländer<br />

Fotos: © Karl Garbe, Peter Köster, Rainer Lemaire, Ibrahim Loutfi,<br />

Elke Dagmar Schneider, Heinz-Theo Schneider,<br />

Presseamt der Stadt Bonn/Michael Sondermann,<br />

Lars Bergengruen, istockphoto.com<br />

Design: Lenka Moravcová, Kerstin Schewe, motion marketing<br />

Foto-Reportagen und Parlamentsfotograf Bonn – Berlin: Manfred Knopp<br />

Vertretung in Berlin: Dr. Maria R. Panzer<br />

Sämtliche Urheberrechte liegen beim Verlag. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben<br />

nicht in jedem Falle die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangte Manuskripte<br />

und Fotos übernimmt KABINETT keine Haftung. Für fehlerhafte oder unterbliebene Angaben<br />

keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung von<br />

KABINETT. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bonn. Bestellung von Einzelheften 6,00 €<br />

inkl. Porto u. Versand Jahresabonnement (4 Ausgaben) 20,00 € inkl. Porto u. Versand<br />

66 | <strong>Kabinett</strong><br />

Die BUGA (Dauer bis 16. oktober) verspricht an den insgesamt<br />

185 Veranstaltungstagen ein Erlebnis für alle Sinne. ob man<br />

sich vom Duft großer Blumenfelder einfangen lässt, durch einen<br />

Klanggarten wandelt und Konzerte genießt, barfuß über den<br />

Rasen läuft, kulinarische Köstlichkeiten genießt oder mit der<br />

Seilbahn über den Rhein schwebt.<br />

p.k.<br />

Wortwörtlich genommen!<br />

Dr. Rolf Breitenstein hat mit seinem aktuellen Buch<br />

„Wer kann noch was verstehen?“ (Signum Verlag) wieder<br />

mal ins Schwarze getroffen. Sein Fazit: Verlottertes<br />

Deutsch führt zu Krisen und verstört das Denken.<br />

Der Wirtschaftswissenschaftler, <strong>Journal</strong>ist, Diplomat<br />

und Ex-Redenschreiber für Helmut Schmidt, Richard<br />

von Weizsäcker und Hans-Dietrich Genscher ist im<br />

KABINETT schon mehrfach wegen seiner Bücher gewürdigt<br />

worden. Das neue Werk wird die Redaktion<br />

in der nächsten Ausgabe (Frühling 02/2011) kritisch<br />

begutachten und den Lesern vorstellen.<br />

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