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KABINETT<br />
Politik | Wirtschaft | Kultur<br />
www.kabinett-online.de<br />
<strong>Journal</strong> der Bundesstadt Bonn Domstadt Köln Bundeshauptstadt Berlin aktuell<br />
Petersberg<br />
20 Jahre Gästehaus<br />
UNICEF<br />
8. Deutschland-Gala<br />
B.Z.-Kulturpreis<br />
Jubiläum in Berlin<br />
Winter 01/2011<br />
Z12976F<br />
22. Jahrgang<br />
4,50 Euro<br />
Global Player<br />
EATON Corporation<br />
Tradition, die verpflichtet
LOGGIA AM<br />
STADTHAUS<br />
„Hier ist es gut<br />
zu sein!“<br />
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Inhalt<br />
Politik<br />
16 Gesundheit wo bist du?<br />
Dr. Manfred Nelting<br />
22 Jahrestagung im Kölner Gürzenich<br />
ddb beamtenbund und tarifunion<br />
23 20 Jahre Gästehaus Petersberg<br />
26 „Mehr Demokratie machen“<br />
Dr. Waldemar Ritter<br />
28 Stadt und Haus & Grund<br />
Werner Hümmrich 50. Geburtstag<br />
Verband Deutscher Papierfabriken<br />
Gesellschaft<br />
6 Proklamation 2011<br />
Bonn du bess ming Stadt ...<br />
11 Lambertz Monday Night<br />
Schoko & Fashion Party<br />
13 Brückenmännchen 2011<br />
Preisträger Dr. Manfred Lütz<br />
52 Eine Gemeinde im Aufbruch<br />
Bürgerstiftung im Rheinviertel<br />
54 8. UNICEF-Deutschland-Gala<br />
Maritim Hotel Köln<br />
4 | <strong>Kabinett</strong><br />
Wirtschaft<br />
19 Global Player Eaton Corporation<br />
Tradition, die verpflichtet<br />
31 Der Kölner Wirtschaftsclub<br />
Steuerberater-Verband e.V. Köln<br />
32 60 Jahre Rotary Club Bonn<br />
Festakt im Kameha Grand Hotel<br />
34 Der Rheinauhafen in Köln<br />
Städtebaulich in der ersten Liga<br />
36 SWB – Geldwerte Tipps<br />
vom virtuellen Energieberater<br />
Kulinaria<br />
56 YU SUSHI CLUB<br />
Kameha Grand Hotel Bonn<br />
RoLANDSBoGEN<br />
Genussvolle Rheinblicke<br />
GENIESSERPFADE<br />
Essig, Öl & mehr<br />
59 Rincón De España<br />
Die „spanische Ecke“<br />
60 Restaurant DUKE<br />
Design Hotel „Ellington“<br />
Kultur<br />
43 Napoleon und Europa –<br />
Traum und Trauma<br />
44 Maria Netzhammer<br />
Eine Art von Urknall<br />
46 Kulturen der Welt<br />
Völkerkunde mit Afropolis<br />
47 Ein Maler zwischen den Welten<br />
Willy Mayerhofer<br />
48 Die Spassmasken der Realität<br />
Burkhard Mohr<br />
Berlin<br />
62 Theater Thikwa e.V.<br />
Auftakt zum 20-jährigen Jubiläum<br />
63 Noch immer präsent –<br />
Hildegard Knef<br />
64 Berliner Kunst- und Kulturszene<br />
20 Jahre B.Z.-Kulturpreis<br />
65 Trends für Haut & Haare<br />
Udo Walz und René Koch<br />
Friedrichstadt Palast<br />
Neue Show „YMA“
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
unsere brandneue Ausgabe liegt vor Ihnen.<br />
Immer bemüht, mit der Zeit zu gehen,<br />
hat das KABINETT-Team beschlossen,<br />
sich mehr an den Jahreszeiten zu<br />
orientieren. So werden wir, beginnend<br />
mit diesem Heft, zukünftig Ende Februar<br />
mit dem Winterheft erscheinen. Die weiteren<br />
Ausgaben folgen dann getreu dem<br />
Jahresrhythmus Ende Mai, Ende August<br />
und Ende November.<br />
Von der langen Karnevalssession 2011<br />
grüßen das Bonner Prinzenpaar und das<br />
Kölner Dreigestirn. Überhaupt wurde viel<br />
gefeiert, nobel im Kameha Grand Hotel<br />
der Maskenball, stilvoll der Österreicherball<br />
in der Redoute. Den Überblick hatte,<br />
Elke Dagmar Schneider<br />
wer bei der 20-Jahrfeier des Gästehauses<br />
Petersberg dabei war, Hollywood-Feeling erlebten die Gäste der glamourösen<br />
Lambertz Monday Night Schoko & Fashion Party in Kölns Altem Wartesaal.<br />
Die Domstadt spielt mit dem städtebaulichen Kleinod Rheinauhafen endgültig<br />
in der ersten Liga mit.<br />
Stress, Alltagshektik, Feiern: die immer aktuelle Frage nach der Gesundheit stellt<br />
der bekannte Arzt Dr. Manfred Nelting in unserer Kolumne. Aus dem Familienunternehmen<br />
Klöckner-Moeller wurde der Global Player Eaton Corporations –<br />
wir stellen die Erfolgsstory und den Elektronikriesen vor.<br />
Helfende Hände fanden wir bei Dechant Dr. Wolfgang Picken und auf der UNICEF-<br />
Gala. Mehr Demokratie ist auch 2011 kein alter Hut, wie Waldemar Ritter weiß.<br />
Und natürlich finden Sie Kunst, Kultur und kulinarische Leckerbissen von Rhein<br />
und Spree auch in dieser Ausgabe: Entdecken Sie die brummende Hauptstadt-<br />
Szene mit der Grünen Woche und mit der unvergessenen Hildegard Knef, die im<br />
Dezember 2010 ihren 85. Geburtstag gefeiert hätte und bei „ihren“ Berlinern<br />
nicht nur noch immer einen Koffer, sondern auch einen Stein im Brett hat.<br />
Wir von KABINETT wünschen Ihnen einen guten Start ins Frühjahr mit Sonne<br />
satt und wie immer viel Spaß bei der Lektüre.<br />
Herzlichst Ihre<br />
Chefredakteurin<br />
KABINETT <strong>Journal</strong> verlost Freikarten für den<br />
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Gesellschaft<br />
OB Jürgen Nimptsch textete<br />
und sang die Hymne des<br />
Sessionsmottos „Bonn - Du<br />
bess ming Stadt“<br />
Musik: Thomas Guthoff<br />
Elferrat<br />
6 | <strong>Kabinett</strong><br />
Bonn du bess ming<br />
Bonn – Du bess ming Stadt,<br />
in dinge Ärm ben ich ze Huus.<br />
Ja, Bonn du bess ming Stadt,<br />
ich han dich jähn, jäv die ´ne Kuss.<br />
Bonn du bess ming Stadt,<br />
deihst laache, kannst och traurig sin.<br />
Ja, Bonn du bess ming Stadt,<br />
bess wie ich bin.<br />
Tanzmariechen<br />
Musikzug der Ehrengarde<br />
der Stadt Bonn<br />
Stippeföttche
Stadt, bess wie ich bin.<br />
Prinz Christoph I.<br />
Marlies Stockhorst,<br />
Präsidentin des Festausschusses<br />
Bonner Karneval<br />
Bonna Karin IV.<br />
Prinzenpaar<br />
Paginnen<br />
Gesellschaft<br />
Proklamation 2011<br />
Vielseitig, lebensfroh und charmant<br />
schwärmte Prinz Christoph I. über seine<br />
Heimatstadt Bonn getreu dem diesjährigen<br />
Sessionsmotto „Bonn – Du<br />
bess ming Stadt“.<br />
„Hier trifft man sich, hier kennt man<br />
sich, hier fühlt man sich zu Hause.“ Und<br />
dieses Wir-Gefühl entwickeln, das Miteinander<br />
fördern und den Fastelovend<br />
in alle Winkel Bonns bringen, das hat<br />
sich auch Bonna Karin IV. vorgenommen.<br />
„Die Pänz sind die kleinen Helden<br />
des Alltags. Ihnen will ich unsere Werte<br />
vermitteln“, bekundete sie vor den 1700<br />
jubelnden Gästen in der ausverkauften<br />
Bonner Beethovenhalle. Und als das<br />
frisch gekrönte Prinzenpaar dann zusammen<br />
mit OB Jürgen Nimptsch die<br />
neue Bonner Hymne „Bonn – Du bess<br />
ming Stadt“ anstimmte, gab es im Saal<br />
kein Halten mehr.<br />
Bonn – Alaaf !<br />
<strong>Kabinett</strong> | 7
0,10<br />
0,20<br />
0,30<br />
0,40<br />
0,50<br />
0,60<br />
0,70<br />
0,80<br />
1,00<br />
DANN<br />
KAM SIE<br />
AUF MICH ZU,<br />
LÄCHELTE, FUHR MIR<br />
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Die Karnevalssitzung des Colonia<br />
Kochkunstvereins im Maritim Hotel Köln<br />
Zum sechsten Mal in Folge und mit tollem Programm<br />
„Die Karten waren auch in diesem Jahr<br />
wieder heiß begehrt und schon lange<br />
im voraus ausverkauft“, freut sich Ernst<br />
Vleer, 1. Vorsitzender des Colonia Kochkunstvereins,<br />
und Pressesprecher Jürgen<br />
Sziegoleit, Direktor des Dom Hotels, ergänzt:<br />
„Sie wurden teilweise schon unmittelbar<br />
nach der Karnevalssitzung im<br />
letzten Jahr gebucht.<br />
Es hat sich herumgesprochen, dass wir<br />
die Highlights des Kölner Karnevals auf<br />
der Bühne versammeln und dass bei uns<br />
noch richtig gefeiert wird. Daher bleiben<br />
die Plätze nicht leer“.<br />
Das Kölner Dreigestirn<br />
v.li. Jungfrau Reni, Prinz Frank I., Bauer Günter<br />
Die Kostümsitzung des Colonia Kochkunstvereins<br />
hat sich im Terminkalender<br />
des Kölner Karnevals fest etabliert. Zum<br />
sechsten Mal in Folge fand sie statt und<br />
ist damit schon Tradition: Über 1.000<br />
Gäste, darunter viele prominente Gesichter,<br />
genossen am 4. Februar im Maritim<br />
Hotel eine Show wie ein perfekt<br />
komponiertes Menü. Publikumsmagneten<br />
waren nicht nur die vielen beliebten<br />
Künstler, sondern auch Star-Moderator<br />
Walter Passmann. Vor allem Frauenherzen<br />
schlagen höher, wenn der charmante<br />
Ex-Prinz das Programm zu einem<br />
Feuerwerk werden lässt.<br />
Ernst Vleer, Vorsitzender des Colonia<br />
Kochkunstverein und Gattin Ellen<br />
Marc Metzger, Dä Blötschkopp<br />
Mit von der Partie waren nach dem<br />
Einmarsch des Elferrats in Begleitung<br />
der Ehrengarde: Bernd Stelter, de Räuber,<br />
Funky Marys, das Dreigestirn, Marc<br />
Metzger / Dä Blötschkopp, Domstürmer,<br />
Höhner, Kay Kramosta / Ne Pfundskerl,<br />
Tanzgruppe Sr. Tollität Luftflotte, Huusmann,<br />
Bläck Fööss und die Cheerleader<br />
des 1. FC Köln.<br />
Gesellschaft<br />
v.l. Standartenträger, Ernst Vleer, Ex-Prinz Walter<br />
Passmann, Prinzenführer Rüdiger Schlott<br />
Fritz Schramma, ehem. Oberbürgermeister der Stadt<br />
Köln mit Tochter Claudia<br />
Im Elferrat feierten kräftig mit: Uwe Beenen,<br />
Arnd Blissenbach, Dieter Bosbach,<br />
Heinz Josef Breuer, Michael Dreeser,<br />
Robert Hinz, Dino Massi, Kingsley Paul,<br />
Jürgen Sziegoleit, Dieter Ulbricht, Dietmar<br />
Zapf und Markus Zehnpfennig.<br />
Weitere Informationen zum Colonia-<br />
Kochkunstverein und Gasteria 1884 e. V.<br />
erhalten Sie auf der Website:<br />
www.colonia-kochkunstverein.de<br />
Antonie Schweitzer<br />
Die Höhner machten Stimmung!
Gesellschaft<br />
Schon die feierfreudige<br />
Bonner Familie Beethoven<br />
ging gern auf<br />
Bälle und wusste sich damit<br />
in bester rheinischer Tradition. Wer vor<br />
Weihnachten den zweiten Beethovenball<br />
besuchte, folgte diesem Beispiel<br />
und durchtanzte die Nacht zur fetzigen<br />
Live-Musik der „Gypsys“.<br />
Wer nicht da war, hat viel versäumt.<br />
„Der letzte Gast ging um halb fünf“,<br />
sagt Tamae Meixner von der Event-<br />
Agentur meixner & friends im Interview<br />
mit KABINETT. Sie möchte die Tradition opulenter Maskenbälle,<br />
wie sie schon Kurfürst Clemens<br />
Masken und Kostüme<br />
August feierte, in der Bundesstadt wieder<br />
aufleben lassen. Zweihundert maskierte<br />
Gäste waren ihrer Benefizeinladung gefolgt<br />
– Schirmherr Bill Mockridge konnte<br />
2700 Euro für die Kinder des Vereins<br />
Sterntaler in Empfang nehmen. Tamae<br />
Meixner ist es eine Herzenssache, den<br />
exklusiven Ball als gesellschaftliches<br />
Event in Bonn zu etablieren.<br />
10 | <strong>Kabinett</strong><br />
Beethoven Ball Bonn<br />
Ein maskenball der besonderen Art!<br />
ÖSTERREICHISCHE<br />
GESELLSCHAFT BONN e.V.<br />
v.l. Gustav Chlestil, Präsident des Auslandsösterreichischen<br />
Weltbundes, Horst Naaß, Bürgermeister Bonn,<br />
Dr. Ingrid Bodsch, Direktorin Bonner Stadtmuseum,<br />
SE Österreichischer Botschafter Dr. Ralph Scheide,<br />
Dr. Jürgen Em, Senator h.c., Präsident Österreichische<br />
Gesellschaft Bonn e.V. © Photo Klein<br />
Seit einem Vierteljahrhundert gibt<br />
es in Bonn die Österreichische<br />
Gesellschaft, die aus dem kulturellen<br />
und gesellschaftlichen Leben der<br />
Bundesstadt nicht wegzudenken ist. Zur<br />
Jubiläumsfeier präsentierte man den<br />
v.l. Bill Mockridge, Schauspieler und Kabarettist,<br />
Tamae Meixner, Inhaberin meixner & friends,<br />
Jürgen Nimptsch, OB der Stadt Bonn<br />
Alles Walzer, oder was?<br />
Ein Stück Wien am Rhein:<br />
Der Österreicher-Ball<br />
begehrten Wirtschafts- und Investitionsstandort<br />
Österreich, der Festvortrag<br />
beschäftigte sich mit dem Österreich<br />
von heute, 55 Jahre nach der Unterzeichnung<br />
des Staatsvertrags, und im<br />
Bonner Stadtmuseum wurde die Ausstellung<br />
„Das 10. Bundesland – Auslandsösterreicher<br />
in aller Welt“ gezeigt.<br />
Doch das Highlight war natürlich der<br />
Jubiläumsball in der rot-weiß-rot geschmückten<br />
Godesberger Redoute.<br />
Alle mit Rang und Namen in Wien und<br />
Bonn gaben sich ein Stelldichein und<br />
wurden vom Präsidenten der Österreichischen<br />
Gesellschaft, Dr. Jürgen Em, mit<br />
dem Vogelhändler-Lied „Grüß euch Gott,<br />
alle miteinander“ charmant begrüßt. Das<br />
Paprika-Ensemble von Piroschka Balogh<br />
sorgte für die feurige ungarische Note<br />
Drei-Gänge-Menü, Sektempfang, tolle<br />
Tombola-Preise wie ein Perlencollier von<br />
Juwelier Richarz, das alles im Kameha<br />
Grand – was will man mehr.<br />
Dieses Bild im Stadtarchiv Bonn, der Ballsaal des ehem.<br />
Schlosses von Kurfürst Clemens August, inspirierte Tamae<br />
Meixner, diese wunderschöne Balltradition fortzuführen<br />
Für 2012/13 sucht die Eventmanagerin<br />
noch Benefizpartner. Die Bundesstadt<br />
sollte sich die Chance auf ein gesellschaftliches<br />
Highlight wie dieses nicht<br />
entgehen lassen.<br />
www.events-in-bonn.de<br />
Eröffnungspolonaise der Tanzschule Werthenbruch<br />
© Photo Klein<br />
und geleitete die Gäste in den Ballsaal<br />
zum Sektempfang. Die Showeinlage mit<br />
Kammersänger Johannes Sterkel begeisterte<br />
das Publikum, das sich nach<br />
der traditionellen Aufforderung „Alles<br />
Walzer!“ im Dreivierteltakt drehte, dass<br />
es eine Gaudi war. An Eleganz und Noblesse<br />
ist der Österreicherball nicht zu<br />
überbieten. Das Flair des alten Wien und<br />
a bisserl Wiener Schmäh gibt’s sowieso<br />
nur hier. Und so hat Österreich in dieser<br />
Ballnacht alte Freunde erfreut und viele<br />
neue Freunde hinzugewonnen.
Schauspieler Mario Adorf und Gattin<br />
Monique, Dr. Hermann Bühlbecker,<br />
Alleininhaber der Lambertz-Gruppe<br />
Sänger Chris de Burgh<br />
und Tochter Rosanna<br />
Dr. Hermann Bühlbecker hatte<br />
wieder geladen, und alle, alle kamen.<br />
Auf der glamourösen Lambertz<br />
Monday Night 2011 tummelten<br />
sich an die tausend Prominente im Kölner<br />
Alten Wartesaal.<br />
Internationale Showstars, Politiker und<br />
Diplomaten, Manager und Supersportler<br />
erlebten einen unvergesslichen Abend<br />
mit echtem Holloywood-Feeling. Denn<br />
die Schoko & Fashion-Show stand unter<br />
dem Motto „100 Jahre Hollywood“ und<br />
stellte Blockbuster wie „Cleopatra“ und<br />
„Easy Rider“ nach. Schauspielerin Bo<br />
Derek verdrehte den Männern im Saal<br />
den Kopf, Marcus Schenkenberg im<br />
Superman-outfit<br />
den Frauen.<br />
v.l. Baptiste Giabiconi, Lagerfeld Model,<br />
Marcus Schenkenberg, Model<br />
Lambertz Monday Night Schoko &<br />
Fashion Party im Alten Wartesaal Köln<br />
Barde Chris de Burgh brachte Tochter<br />
Rosanna Davidson mit, die mit Topmodel<br />
Lena Gercke, Boxerin Regina<br />
Halmich und anderen Promis auf dem<br />
Catwalk im Mozartkugel- und Printen-<br />
Look den Gästen den Mund wässrig<br />
machte. Pierre Sarkozy kam verspätet,<br />
machte als DJ aber wie schon im vergangenen<br />
Jahr einen guten Job.<br />
Die neueste Lagerfeld-Entdeckung Baptiste<br />
sang den Showtime-opener, und<br />
ornella Mutis Tochter Naike Rivelli bekannte<br />
ihre Leidenschaft für Männer.<br />
Übrigens: Lambertz gibt es schon einige<br />
hundert Jahre länger als Hollywood.<br />
Dita von Teese,<br />
Burlesque Star<br />
Gesellschaft<br />
Gastgeber Dr. Hermann<br />
Bühlbecker und<br />
Schauspielerin Bo Derek<br />
Mitte: Jürgen Hingsen, Ex-Zehnkampf-Weltrekordler<br />
mit Gattin Francesca und Reiner Mühlhausen,<br />
Regionaldirektor Maritim Hotels<br />
v.l. Heinz-Theo Schneider, Landschaftsarchitekt,<br />
Diethelm Doll, Inhaber Dolorgiet<br />
GmbH & Co. KG und Gattin Hiltrud<br />
v.l. Jean Pütz, Moderator,<br />
Jürgen Roters, Oberbürgermeister<br />
Stadt Köln<br />
Mitte: Ex-Boxerin<br />
Regina Halmich
Gesellschaft<br />
Mahi Degenring lässt<br />
Wintergrau keine Chance<br />
Der Frühling lässt sein<br />
blaues Band wieder flattern<br />
Sie hat es einfach drauf: Modeschöpferin<br />
Mahi Degenring, 2010<br />
mit der begehrten „Goldenen Nase“<br />
der Modemetropole Berlin ausgezeichnet,<br />
lässt schon jetzt den Frühling durch triste<br />
Wintertage wehen.<br />
In ihrem Modesalon in der Kölner<br />
Brückenstraße zeigte sie ihre ebenso<br />
tragbare wie exklusive Frühjahrs- und<br />
Sommerkollektion. Degenring setzt auf<br />
farbliche Akzente: ihr Favorit für 2011<br />
ist Blany-Green, ein helles Smaragdgrün<br />
mit einem Hauch von Blau. Zeitlos elegante<br />
Businessanzüge mit kurzen und<br />
langen Jacken punkten in zarten Vanille-<br />
und weichen Rosenholztönen. Ka-<br />
12 | <strong>Kabinett</strong><br />
rierte Jacken aus Kaschmir in Pfeffer und<br />
Salz zu farblich passenden unifarbenen<br />
Hosen ziehen jede Frau an. Hellgrüner<br />
Tweed vertreibt winterliches Grau, Seidenkleider<br />
in intensiven Farben wecken<br />
die Vorfreude auf den Sommer. Mit unschuldigem<br />
Weiß kombiniert, zaubern<br />
Sand und Khaki in Strick einen sportlichen<br />
Look. Leger sind auch sportliche<br />
Bermudas und Dreiviertelhosen in<br />
sanftem Maisgelb. Im Material- und<br />
Mustermix ist Mahi Degenring nicht<br />
zu toppen. Auffällige Schwarz-Weiß-<br />
Akzente werden kombiniert mit der Eleganz<br />
à la Coco Chanel, fein strukturiertes<br />
Fischgrät korrespondiert perfekt mit<br />
rustikalem Tweed. Auch am Abend präsentiert<br />
sich frau stilvoll in klassischem<br />
und coolem Blau. Tristes Schwarz wird<br />
verdrängt durch farbliche Highlights in<br />
kostbaren Materialien wie Seide und<br />
Chiffon. Knieumspielende Tulpen- oder<br />
Ballonröcke passen mit einem extravaganten<br />
Hut zu jedem festlichen Ereignis.<br />
Wer sich in einem der luxuriösen<br />
Abendkleider in Mintgrün, Violett oder<br />
orange oder in einer wollweißen Robe<br />
mit transparentem schwarzen Spitzenmantel<br />
zeigt, kann sich neidischer Blicke<br />
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Dr. Manfred Lütz, Preisträger „Bröckemännchen 2011“<br />
Arzt, katholischer Theologe, Schriftsteller<br />
Da staunte das Brückenmännchen:<br />
Wie Broder den Lütz lobt<br />
v.l. Monsignore Wilfried Schumacher (2001), Pfarrer an der Münsterbasilika, Wilfried Gatzweiler (2007), Unternehmer,<br />
Prof. Dr. Hans-Jürgen Biersack (2004), Nuklearmediziner Uni Bonn, Dr. Manfred Lütz, Preisträger „Bröckemännchen<br />
2011“, Monika Piel (2009), Intendantin des WDR, Dr. Andreas Archut, Vorstand Bonner Medienclub mit<br />
Preisträgern<br />
Gesellschaft<br />
Zum Neujahrsempfang 2011 des Bonner Medienclubs am 17. Januar<br />
im Funkhaus der Deutschen Welle hatte sich mannigfache Bonner<br />
Prominenz eingefunden. Es waren auch hungrige <strong>Journal</strong>isten da,<br />
die dem Gratis-Bier wie auch den Gratis-Appetithäppchen nach den<br />
langen wie auch kurzen Reden ihre Reverenz erwiesen.<br />
Henryk M. Broder, Laudator, <strong>Journal</strong>ist und Autor<br />
Ich erlebte erstmalig den neuen Clubvorsitzenden<br />
Dr. Andreas Archut, der<br />
das Glück hatte, bei der die jeweiligen<br />
Neujahrsempfänge dekorierenden<br />
Veranstaltung zur Verleihung des<br />
„Bröckemännche“-Preises einen Preisträger<br />
wie auch dessen Laudator zu präsentieren,<br />
die beide aus dem gewohnten<br />
Rahmen fielen. Eingedenk der Maxime<br />
des Clubs, mit dem Preis solche Persönlichkeiten<br />
zu ehren und zu beglücken,<br />
die „wider den Stachel löcken“, mutig<br />
sind und Unkonventionelles leisten, kam<br />
mit der Wahl von Dr. Manfred Lütz eine<br />
Überraschung.<br />
<strong>Kabinett</strong> | 13
Gesellschaft<br />
v.l. Bernhard „Felix“ von Grünberg, Landtagsabgeordneter<br />
SPD, Jürgen Nimptsch,<br />
Oberbürgermeister der Stadt Bonn<br />
Dass dieser – weil 1954 in Bonn geboren<br />
und in Bornheim-Merten im Vorgebirge<br />
wohnhaft – durchaus lokal legitimiert<br />
ist, wird durch seine 1995 erfolgte Heirat<br />
mit Isabella Lütz geborene Prinzessin<br />
zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg<br />
durchaus nicht beeinträchtigt.<br />
Jedoch: ist ein katholischer Theologe,<br />
ein Mitglied des Päpstlichen Rates für<br />
die Laien und Mitglied der päpstlichen<br />
Akademie für das Leben und Berater der<br />
Helmut Graf, Vorstand Verlag für die Deutsche<br />
Wirtschaft AG mit Gattin Heike Hirschmann-Graf<br />
14 | <strong>Kabinett</strong><br />
Litsa Papalitsa, Stv. Vorsitzende<br />
des Bonner Medienclubs<br />
v.l. Norbert Minwegen, Pressesprecher der Sparkasse Köln Bonn,<br />
Marlies Stockhorst, Präsidentin des Festausschusses Bonner<br />
Karneval, Jürgen Winterwerft, Leiter Marketing und Kommunikation<br />
SWB Energie und Wasser<br />
Vatikanischen Glaubenskongregation<br />
überhaupt dafür prädestiniert, so was<br />
wie ein Querdenker zu sein? Nun wohl,<br />
es wird ihm eine Begabung für lustigen<br />
Katholizismus attestiert. Immerhin hat<br />
sein Buch „Gott – eine kleine Geschichte<br />
des Größten“ Furore gemacht. Dort widmete<br />
er sich der metaphysischen Frage<br />
„Gott sei Dank, Gott existiert nicht.<br />
Wenn aber, was Gott verhüten möge,<br />
Gott doch existiert?“ Aus seiner Sicht<br />
scheitert der Atheismus zwingend – was<br />
v.l. Erik Bettermann, Intendant DW, Monsignore<br />
Wilfried Schumacher, Pfarrer an der Münsterbasilika<br />
Brigitte Krause,<br />
Geschäftsführerin BMC<br />
seinen Laudator Henryk M. Broder nicht<br />
davon abhielt, sich für ihn (oder mehr<br />
für einen gewissen oskar Panizza?) ins<br />
Zeug zu legen.<br />
Zu seinem 2002 erschienenen Buch „Lebenslust.<br />
Wider die Diät-Sadisten, den<br />
Gesundheitswahn und den Fitness-Kult“<br />
resümierte Lütz: „Unsere Vorfahren retteten<br />
ihre Seele, wir unsere Figur – unsere<br />
Vorfahren bauten Kathedralen, wir<br />
bauen Kliniken“. Markant Metaphysisches<br />
also.<br />
v.l. Heinz Jürgen Reining, Geschäftsführer Stadtwerke Bonn,<br />
Werner Hümmrich, Fraktionsvorsitzender der FDP Bonn
v.l. Friedel Frechen, Pressesprecher der Stadt Bonn, Elke Dagmar Schneider, Chefredakteurin<br />
<strong>Journal</strong> KABINETT, Reinhard W. Sentis, Pressesprecher Katholisches Stadtdekanat Bonn<br />
v.l. Marco Alfter, Leiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit HARIBO,<br />
Dr. Monika Hörig, Stv. Leiterin des Presseamtes Bonn<br />
v.l. Hans-Dieter Weber, Reiseorganisator<br />
des Bonner Medienclubs,<br />
Bettina Neusser-Eimermacher,<br />
Verlegerin General-Anzeiger Bonn,<br />
Sabine Pagenkemper, Inhaberin<br />
Bodendesign Pagenkemper,<br />
Wilhelm Wester, Pressesprecher der<br />
Volksbank Bonn Rhein-Sieg<br />
Jürgen Pütz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bonn Rhein-Sieg<br />
und Sabine Meister, Bereichsdirektorin Unternehmenskunden<br />
Gesellschaft<br />
Denn immerhin bezichtigte sich Broder,<br />
zwischen Atheismus und Agnostizismus<br />
zu schwanken. Seine lange Lobrede war<br />
durchaus kurzweilig, entfernte sich allerdings<br />
von Lütz zu Panizza und Broder<br />
höchstpersönlich. Sein Befund zu<br />
Lütz lautete: „Sie sind eine rheinische<br />
Frohnatur, die mit allen Wassern der Erkenntnis<br />
gewaschen wurde, sozusagen<br />
ein Voltaire im Kostüm eines Willy Millowitschs“.<br />
Dass er schließlich an Jürgen<br />
Trittin samt Grünen etwa fast so viele<br />
Worte wie an den Preisträger Lütz absonderte,<br />
war für die „Bröckemännche“-<br />
Preisverleihung ein Novum.<br />
Als Chronist des Ereignisses erlaube ich<br />
mir die Selbsterkenntnis: „Früher war ich<br />
eitel, heute dagegen gefallsüchtig …“<br />
K.G.<br />
<strong>Kabinett</strong> | 15
Politik<br />
Dr. Manfred Nelting<br />
Die aktuelle Situation<br />
in der Gesundheitsfrage<br />
Unsere Gesellschaft ist zunehmend<br />
krank, mehr als die Hälfte der Bevölkerung<br />
leidet an einer ernstzunehmenden<br />
Krankheit, viele an mehreren. Erst<br />
kamen die Zivilisationskrankheiten wie<br />
Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht,<br />
Asthma, Krebs usw., jetzt nehmen die<br />
Globalisierungskrankheiten wie Depression,<br />
Burn-out, Herzinfarkt, Tinnitus,<br />
chronische Schmerzen überhand, und<br />
die ersteren bleiben trotzdem.<br />
Aktuell nehmen psychische und psychosomatische<br />
Erkrankungen besonders<br />
stark zu. Man könnte anders formulieren:<br />
immer mehr Menschen kommen<br />
nicht mehr zurecht in dieser Welt,<br />
jedenfalls nicht in Gesundheit.<br />
Ist das also einfach Schicksal, unbeeinflussbar<br />
und hinzunehmen? Nein, die<br />
allermeisten Krankheiten kriegt man<br />
nicht einfach so. Die Forschung und<br />
unabhängig davon auch der gesunde<br />
Menschenverstand sagen uns, dass die<br />
alltägliche Lebensweise, zu der uns die<br />
Globalisierung herausfordert und in die<br />
sie uns hineinsaugt, wenn wir es zulassen,<br />
uns nicht gut tut, nicht wirklich<br />
zum Menschen passt. Wie begrenzen<br />
wir diese Sogwirkung?<br />
Gesellschaft und Politik<br />
Wir haben mehr Krankheit unter uns, als<br />
notwendig. Der Arzt soll dabei individu-<br />
16 | <strong>Kabinett</strong><br />
„Gesundheit,<br />
wo bist Du?“<br />
KABINETT-Kolumne<br />
Ein Arzt kommentiert Politik:<br />
Dr. Manfred Nelting ist Facharzt für Allgemein- und Psychotherapeutische Medizin,<br />
Naturheilkundler und ärztlicher Direktor der Gezeiten Haus Klinik in Bad Godesberg.<br />
Seit Jahrzehnten befasst er sich mit Depressionen und Erschöpfungszuständen<br />
und wirksamen Methoden, diesen „Globalisierungskrankheiten“, wie er sie<br />
nennt, zu begegnen. Der Experte appelliert an die Politik, fordert aber auch Eigeninitiative<br />
jedes einzelnen. Denn betroffen sind wir alle.<br />
ell auch reparieren oder „wegmachen“,<br />
was auf gesellschaftliche Ursachen und<br />
unsere aktuelle Art, zu wirtschaften und<br />
zu leben, zurückzuführen ist. Das ist<br />
eine unsinnige Strategie, die nicht zur<br />
Gesundheit führt, sondern zu Gesundheitskosten.<br />
Eine „kranke“ Gesellschaft<br />
allein durch medizinische Versorgung zu<br />
heilen funktioniert nicht, wenn pathogene<br />
Lebens- und Arbeitsverhältnisse<br />
ständig „Nachschub“ liefern. Die Heilung<br />
krankmachender Verhältnisse ist<br />
eine politische Aufgabe, und sie kann<br />
weit mehr Krankheiten verhindern, als<br />
der Arzt je behandeln kann.<br />
Wir erleben aktuell die x-te „Gesundheits“-Reform,<br />
in der Regel sind<br />
es „Jahrhundertreformen“ im Vierjahrestakt.<br />
Mit Gesundheit haben diese<br />
Reformen weitgehend nichts zu tun, es<br />
handelt sich in der Regel um Arbeitskosten-<br />
und Krankheitskosten-Management<br />
im Rahmen der medizinischen<br />
Versorgung unter „gebührlicher“ Beachtung<br />
von Unternehmensinteressen<br />
im „Gesundheits“-Bereich. Also weiter<br />
vorwiegend dauerhafte Medikamenten-<br />
Verschreibung? Der Arzt als Pillen-Tankwart<br />
sozusagen: „Normal oder Super?“<br />
Nein danke! sage ich.<br />
Wer ist dafür zuständig?<br />
Der Gesundheitsminister ändert das<br />
nicht, was nicht verwundert, unser<br />
„Gesundheits“-Ministerium ist dafür ja<br />
auch gar nicht da! Das „Gesundheits“-<br />
Ministerium verwaltet nur das (Krankheitskosten-)System<br />
der medizinischen<br />
Versorgung. Die Änderung pathogener<br />
Lebensweisen, die sich in unserer Zeit<br />
der Globalisierung und unter Beteiligung<br />
eines jeden kollektiv herausgebildet<br />
haben, ist vielmehr Sache gerade<br />
aller anderen Ressorts, also hier den<br />
Rahmen für gesündere Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />
zu kreieren.<br />
Das rührt allerdings an viele heilige<br />
Kühe, z.B. Wachstum und Gewinnmaximierung<br />
als zentrale, vielfach sinnentleerte<br />
Leitprinzipien! Anerkennung<br />
als Nahrung in der Arbeit und eigene<br />
Gestaltungsmöglichkeiten im Arbeitstag<br />
sind hier u.a. notwendige orientierungsprinzipien<br />
für den Gesundheitserhalt.<br />
Eine Alternative zu einer solcherart<br />
vorbeugenden, politischen Medizin gibt<br />
es aber nicht, ein „weiter so“ endet im<br />
Fiasko, finanziell und gesundheitlich!<br />
Der Staat hat die generelle grundgesetzliche<br />
Aufgabe, seine Bürger vor dem<br />
Risiko der Erkrankung zu schützen. Das<br />
fand in den letzten Jahrzehnten und findet<br />
aktuell nicht statt. Das Bundeskabinett<br />
ist also aufgefordert zu beachten,<br />
welche gesundheitlichen Auswirkungen<br />
sein Handeln auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />
und die Alltage seiner<br />
Bürger hat, und sein Handeln danach<br />
auszurichten. Dafür ist allerdings unsere<br />
subdemokratische „Lobbykratie“, die in
ihrem Interesse unsere Politiker erfolgreich<br />
zu abgebremstem, eher kosmetischen<br />
Handeln verführt, wenig geeignet.<br />
Insofern müssen wir als Bürger im<br />
Interesse unserer Gesundheitschancen<br />
der Demokratie wieder direkt zu Kraft<br />
verhelfen.<br />
Lebensweisen<br />
Lebensweisen entscheiden grundlegend<br />
über unsere Gesundheit, indem sie die<br />
innere Kommunikation mit unseren<br />
Genen in einer Weise anregen können,<br />
dass sowohl krankheitsförderliche Genmuster<br />
oder aber für die Gesundheit<br />
günstige Genmuster geschaltet werden<br />
können. Möglicherweise dachten Sie:<br />
„Gene sind doch unveränderlich!“ Ja,<br />
aber sie können an- und abgeschaltet<br />
werden. Diese sogenannten epigenetischen<br />
Schaltvorgänge sind erst seit einigen<br />
Jahren bekannt, weisen aber unmissverständlich<br />
daraufhin, wie soziale<br />
und gesellschaftliche Alltagsbedingungen<br />
an individuellen Krankheits- und<br />
Gesundheitszuständen beteiligt sind<br />
und sich so auch individuell umsetzen<br />
können. Das Bundeskabinett sollte sich<br />
hier zu epigenetischen Fragen unbedingt<br />
kundig machen.<br />
Eigenbeitrag<br />
Wenn wir selbst aktiv eine zu uns als<br />
Menschen besser passende Lebensweise<br />
für unseren Alltag wählen und gestalten<br />
können, schalten wir eigenverantwortlich<br />
unsere Gene in Richtung Gesundheit.<br />
Ein kleines, schon hilfreiches<br />
Politik<br />
Beispiel: Wir können eine Stunde unseres<br />
täglichen Fernsehkonsums durch<br />
Bewegung ersetzen: Sport, Qigong,<br />
zu Fuß zur Arbeit gehen. Das ist kein<br />
Ratschlag, sondern Hinweis für den<br />
tatsächlich möglichen, aber eben auch<br />
zweckmäßigen und trotz der sehr einfach<br />
erscheinenden Maßnahme wirksamen<br />
Gebrauch des Menschen durch sich<br />
selbst (wer‘s braucht: wissenschaftlich<br />
bewiesen!).<br />
Bürgerbeteiligung<br />
Weiß Politik denn, was sie hier zu tun<br />
hätte und wie sie den Bürger hier notwendigerweise<br />
mit einbezieht? Ich<br />
glaube, sie weiß es so wenig wie bei<br />
Stuttgart 21, aber ein bisschen mehr<br />
Demokratie, und zwar direkter, wird es<br />
schon werden müssen, damit lobby-unabhängige<br />
Politiker wieder zum Wohle<br />
des Volkes und seiner Gesundheit handeln<br />
können. Alles andere können wir<br />
uns nicht leisten.<br />
Gesundheit! Ihr Manfred Nelting<br />
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Bayer Werbeanlage in Leverkusen im Jahr 1933 –<br />
Gesteuert durch Klöckner-Moeller Schütze<br />
Am Anfang war die Firmengründung:<br />
1899 ruft Franz Klöckner<br />
in Köln sein Unternehmen zur<br />
Herstellung von elektrischen Schaltapparaten<br />
ins Leben, das am Griechenmarkt<br />
8 sein erstes Firmendomizil hat.<br />
Mit dem Eintritt des Ingenieurs und<br />
technischen Pioniers Hein Moeller im<br />
Jahre 1910 übernimmt die Familie<br />
Moeller die Leitung des Unternehmens.<br />
Es folgen viele bahnbrechende Innovationen<br />
und die Verlegung des Firmenhauptsitzes<br />
nach Bonn im Jahr 1946.<br />
Anfang der Fünfzigerjahre erwirtschaften<br />
1500 Mitarbeiter einen Umsatz von<br />
Tradition, die verpflichtet<br />
Vom Bonner Familienunternehmen Klöckner-Moeller<br />
zum Global Player Eaton Corporation<br />
30 Millionen Deutsche Mark. In Bonn<br />
entwickelte Produkte, die die industrielle<br />
Nutzung von elektrischer Energie<br />
sicherer machen, sind in der Welt begehrt.<br />
Der Aufstieg der Traditionsfirma<br />
zu einem der bedeutendsten Bonner<br />
Unternehmen ist unaufhaltsam.<br />
Im Jahr 1999, zum hundertjährigen Jubiläum,<br />
beträgt der Umsatz des Unternehmens<br />
rund 1,7 Mrd. Mark und der<br />
Name ändert sich von Klöckner-Moeller<br />
zu Moeller. Das Leistungsspektrum, die<br />
Zahl der Mitarbeiter und nicht zuletzt<br />
der Umsatz haben sich um ein Vielfaches<br />
multipliziert.<br />
Eaton Mitarbeiter bei einem Treffen auf dem Petersberg<br />
Bis 2003 hat das Familienunternehmen<br />
Moeller Bestand, dann wird es zuerst<br />
an die Investoren Advent International<br />
und später an Doughty Hanson &<br />
Co. verkauft. Im April 2008 übernimmt<br />
der US-amerikanische Industriekonzern<br />
Eaton, der seinen Hauptsitz in Cleveland/ohio,<br />
hat, das Bonner Traditionsunternehmen.<br />
Für Eaton, das 1911 von<br />
Joe R. Eaton gründet wurde, ist das die<br />
größte Akquisition in der 100jährigen<br />
Firmengeschichte, und für die Bonner<br />
Elektrotechniker bedeutet es, endlich<br />
wieder zu einem Technikunternehmen<br />
zu gehören.<br />
Eaton-Standort in Bonn<br />
Wirtschaft<br />
<strong>Kabinett</strong> | 19
Am Eaton Standort Bonn werden unter anderem Schalt- und Schutzgeräte für Elektromotore entwickelt und geprüft<br />
Während der nun folgenden, rund zweijährigen<br />
Integration wird aus Moeller<br />
bzw. Klöckner Moeller – Eaton, ein<br />
Energiemanagement-Unternehmen mit<br />
weltweiter Präsenz. In Bonn arbeiten<br />
derzeit rund 700 und in Meckenheim<br />
rund 190 Mitarbeiter. Eaton erwirtschaftete<br />
im Jahr 2010 einen Umsatz<br />
von 13,7 Milliarden US$ und produziert<br />
weltweit mit rund 70.000 Mitarbeitern<br />
Produkte und Lösungen für die sichere,<br />
nachhaltige und effiziente Nutzung<br />
elektrischer, mechanischer und hydraulischer<br />
Energie. Eaton Produkte werden<br />
u.a. zur Energieversorgung und Steuerung<br />
von Industrieanlagen, Wohn- und<br />
großen Geschäftshäusern genutzt. Sie<br />
kommen ebenso in Antriebsystemen für<br />
Autos und Lastkraftwagen sowie in der<br />
militärisch und zivil genutzten Luft- und<br />
Raumfahrt zum Einsatz.<br />
Der Standort Bonn und das in Meckenheim<br />
ansässige Logistikzentrum sind<br />
Auf einem der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt, der Oasis of the Sea, sorgen<br />
unterbrechungsfreie Stromversorgungen von Eaton für Sicherheit an Bord<br />
Eaton produziert unter anderem Kompressoren<br />
und Bremsleitungen für die Automobilindustrie<br />
Eaton entwickelt Produkte für die Kraftstoffversorgung<br />
von Flugzeugen, so auch für das größte Passagierflugzeug<br />
der Welt, den Airbus A380<br />
Zum Eaton Produktsortiment zählen neben Funkschaltern<br />
für die Gebäudeautomation und Stromverteilungen<br />
auch Sicherheitskomponenten für Photovoltaikanlagen<br />
für die Elektrotechniksparte von Eaton<br />
von großer Bedeutung. In Bonn befindet<br />
sich der Hauptsitz der zwei von fünf<br />
europäischen Geschäftsbereichen. In<br />
diesem Entwicklungszentrum für elektrotechnische<br />
Schutz- und Schaltgeräte<br />
und für Industrieautomation entstehen<br />
neue Produkte, die unter anderem in<br />
Solaranlagen, Windkrafträdern sowie in<br />
intelligenten Gebäuden und Produk-<br />
tionsstätten die sichere, nachhaltige und<br />
effiziente Nutzung elektrischer Energie<br />
gewährleisten. Elektromobilität sowie<br />
Überwachungsanlagen für Privathäuser<br />
und Industrieanlagen stehen ebenfalls<br />
im Fokus.<br />
Des weiteren betreibt Eaton in Bonn<br />
auch ein weltweit anerkanntes sowie<br />
unabhängiges Prüflabor, in dem elektrotechnische<br />
Produkte auf ihre Zuverlässigkeit<br />
und Beständigkeit unter extremen<br />
Bedingungen wie Kälte, Hitze und<br />
Verschmutzung getestet werden.
Wirtschaft<br />
Anzeige Titel<br />
Für die Weiterbildung der eigenen<br />
Mitarbeiter sowie für<br />
die Produktschulung von Kunden<br />
steht seit Ende 2010 ein<br />
neues Konferenz- und Schulungszentrum<br />
zur Verfügung.<br />
Das Mitarbeiterprofil ist vielfältig:<br />
Ingenieure, Techniker,<br />
Betriebswirtschaftler, Produktmanager,<br />
Marketing- und<br />
Vertriebsexperten sowie kaufmännische<br />
Angestellte sorgen<br />
täglich für Innovationen und<br />
Kundennähe. Dabei setzen die Bonner<br />
auf intensive Nachwuchsarbeit. Bundesweit<br />
beschäftigt der Elektrotechnikspezialist<br />
rund 120 Auszubildende und<br />
Studenten. In Bonn bietet Eaton berufsbegleitende,<br />
duale Studiengänge in<br />
den Bereichen Elektrotechnik, Betriebswirtschaft<br />
und Wirtschaftsingenieurwesen<br />
an.<br />
Besonders in den Ingenieurberufen werden<br />
ständig Nachwuchskräfte gesucht.<br />
Mit der Beteiligung am „Woman&Work“<br />
Kongress, im Mai in Bonn, unterstreicht<br />
das Unternehmen sein Engagement,<br />
auch Frauen für den Ingenieurberuf zu<br />
interessieren. Kooperationen mit der<br />
Fachhochschule Bonn-Rhein/Sieg und<br />
der privaten Fachhochschule für Ökonomie<br />
und Management in Köln helfen<br />
dabei, die Nachwuchsarbeit auf eine<br />
noch breitere Basis zu stellen. Für besonders<br />
talentierte junge Menschen<br />
vergibt die Hein-Moeller-Stiftung jährlich<br />
Stipendien. Dadurch versucht man,<br />
den auch bei Eaton bereits spürbaren<br />
Fachkräftemangel auszugleichen. Eaton<br />
Mitarbeiter, die sich sozial engagieren,<br />
unterstützt das Unternehmen finanziell<br />
mit der Initiative „Eaton zeigt Herz“.<br />
„Die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
konnten in den fünf deutschen<br />
Werken durch Kurzarbeit über-<br />
Richard Boulter, Geschäftsführer von Eaton, im Kundengespräch<br />
raschend schnell überwunden werden“,<br />
so Richard Boulter, der Geschäftsführer<br />
der heutigen Eaton Industries GmbH<br />
(vormals Moeller GmbH) in Bonn und<br />
Standortverantwortlicher. Mitarbeiter<br />
mussten nicht entlassen werden. Die<br />
Geschäfte laufen nun sogar besser als<br />
vor den weltwirtschaftlichen Umwälzungen.<br />
Im November 2008 übernahm Richard<br />
Boulter, der gebürtige Waliser,<br />
die Führung der Moeller Eaton Holding<br />
GmbH von dem verstorbenen Theo<br />
Kubat, dem damaligen CEo. Richard<br />
Boulter war 2007 von einem großen<br />
deutschen Elektrotechnikunternehmen,<br />
wo er 15 Jahre in verschiedenen leitenden<br />
Positionen in Deutschland, den<br />
USA und in China tätig war, zu Eaton<br />
gewechselt. Der Vater von zwei Kindern,<br />
der über einen Abschluss der britischen<br />
Universität Loughborough in Elektronik<br />
und Elektrotechnik verfügt, bringt viel<br />
Erfahrung im Bereich Stromversorgung<br />
und –verteilung mit und kennt die internationalen<br />
Märkte. Der Geschäftsführer<br />
der Eaton Industries GmbH ist der richtige<br />
Mann am richtigen ort und nimmt<br />
die Herausforderung, die Ziele des Konzerns<br />
hinsichtlich Qualität, Kundenzufriedenheit<br />
und Wachstum zu verwirk-<br />
lichen, engagiert an. Dass er, der fließend<br />
Deutsch spricht, sich in der liebens-<br />
werten Bundesstadt am Rhein<br />
und ihren attraktiven Naherholungsgebieten<br />
wohlfühlt, freut<br />
nicht nur Lokalpatrioten. Tradition,<br />
die verpflichtet: Das ehemalige<br />
Familienunternehmen<br />
passt hervorragend in den amerikanischen<br />
Technologiekonzern<br />
Eaton, der in diesem Jahr sein<br />
100jähriges Firmenjubiläum feiert.<br />
Dass der Name Moeller bzw.<br />
Klöckner-Moeller an Bedeutung<br />
verliert, liegt in der Natur der<br />
Sache und im Wandel der Zeit.<br />
Als weltweiter Technologieführer steht<br />
das Bonner Unternehmen Eaton für die<br />
gelungene und erfolgreiche Synthese<br />
von Altbewährtem, das geschätzt wird,<br />
und Neuem, das elektrische und mechanische<br />
Energie weltweit nutzbar macht.<br />
Eaton Corporation<br />
Gründung des Unternehmen:<br />
1911 durch Joe R. Eaton<br />
Hauptsitz: Cleveland, ohio, USA<br />
Konzernumsatz im Jahr 2010:<br />
17,7 Mrd. US$<br />
Mitarbeiter weltweit: rund 70.000<br />
Mitarbeiter in EMEA*: 18.000<br />
Mitarbeiter in Bonn: 700<br />
EMEA-Zentrale: Morges, Schweiz<br />
Aufgaben des Standort Bonn:<br />
- Entwicklungszentrum<br />
für IEC Industrieschaltgeräte<br />
- Entwicklungszentrum<br />
für Automatisierung<br />
- unabhängiges Prüflabor für elek-<br />
trische Schaltgeräte und Anlagen<br />
- Vertriebszentrale für Eatons<br />
Elektrosparte in Deutschland<br />
* Europe Middle East Africa<br />
<strong>Kabinett</strong> | 21
Politik<br />
v.l. Rainer Schwierczinski, Vizepräsident Bundesanstalt<br />
Technisches Hilfswerk, Wolfgang Bosbach MdB,<br />
Vorsitzender Innenausschuss des Deutschen Bundestages<br />
CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag,<br />
Klaus Michel, Vorsitzender dbb Bildungswerk<br />
Kreisverband Bonn<br />
v.l. Dr. Thomas de Maizière MdB, Bundesminister des<br />
Inneren, Peter Heesen Bundesvorsitzender dbb<br />
v.l. Hans Joachim Quast, Vorstandsbevollmächtigter<br />
Öffentlicher Dienst Wüstenrot Bausparkasse AG;<br />
Rüdiger Reedwisch, Bundesvorsitzender Bundespolizeigewerkschaft<br />
bgv mit Gattin<br />
22 | <strong>Kabinett</strong><br />
v.l. Hannelore Kraft MdL, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Alexander Erdland, Vorsitzender des<br />
Vorstandes der Wüstenrot und Württembergische AG, Ulrich Silberbach, 2. Bundesvorsitzender komba gewerkschaft<br />
dbb beamtenbund und tarifunion<br />
Jahrestagung im Kölner Gürzenich<br />
Die 52. Jahrestagung des dbb eröffnete<br />
der dbb Bundesvorsitzende<br />
Peter Heesen mit der Forderung<br />
einer nationalen konzertierten<br />
Aktion zur Sanierung der Staatsfinanzen<br />
in Deutschland, denn nur mit einem<br />
solchen nationalen Maßnahmenkatalog<br />
seien die Probleme der Zukunft zu lösen.<br />
„Der Schlüssel die wirklichen Haushaltsprobleme<br />
der Zukunft zu lösen“ liegt<br />
seiner Meinung nach in der Tilgung der<br />
Altschulden von fast 1,8 Billionen Euro<br />
und nicht in der Schuldenbremse.<br />
Er kündigte an, der dbb werde ein wissenschaftliches<br />
Gutachten in Auftrag<br />
geben, um so dazu beizutragen, eine<br />
umfassende Diskussion zu diesem Problem<br />
in Gang zu setzen. Gleichzeitig legte<br />
er konkrete Lösungsvorschläge wie<br />
v.l. Heinz Ossenkamp, stellv. Bundesvorsitzender<br />
dbb beamtenbund und tarifunion, Jürgen Roters,<br />
Oberbürgermeister der Stadt Köln<br />
z.B. die Ausgliederung der Schulden der<br />
öffentlichen Haushalte in Altschuldenfonds<br />
und der Erwirtschaftung der dafür<br />
benötigten Mittel vor. Peter Heesen<br />
sprach auch den anhaltenden Personalabbau<br />
im öffentlichen Dienst an, der<br />
Bürokratie und Bürgernähe im Wege<br />
stehe. Bis 2014 sollen weitere 10.000<br />
bis 15.000 Stellen im Bund gestrichen<br />
werden. Demgegenüber stehen 700.000<br />
junge Menschen, die in den nächsten 10<br />
Jahren als Nachwuchs gebietsübergreifend<br />
im öffentlichen Dienst gebraucht<br />
werden. Um im Wettbewerb mit der<br />
Privatwirtschaft mithalten zu können,<br />
seien attraktivere Bezahlung, bessere<br />
Ausbildung, gezielte Personenförderung,<br />
Gewinnung ausländischer Fachkräfte<br />
sowie die Trennung der Systeme der<br />
Alterssicherung unabdingbar.<br />
v.l. Oberst Ulrich Kirsch, Bundesvorsitzender Deutscher<br />
BundeswehrVerband, Hans Joachim Quast, Vorstandsbevollmächtigter<br />
Öffentlicher Dienst Wüstenrot<br />
Bausparkasse AG
Luftaufnahme von heute<br />
20 Jahre Gästehaus Petersberg<br />
v.l. Vladimir Saal, Norbert Blüm, Prinz von Benin, Frithjof Kühn, Richard Freymann, Axel Voss<br />
Eine klangvolle<br />
Stimme für Afrika<br />
Auf der Jubiläumsfeier „20 Jahre Gästehaus<br />
Petersberg“ hat auch der Prinz von<br />
Abomey, Claude Kalume wa Mukadi Dah<br />
Vignon, gesprochen. Abomey ist eine<br />
Stadt in der afrikanischen Republik Benin<br />
und war die Hauptstadt des ehemaligen<br />
Königreichs Dahomey. Der im Kongo aufgewachsene<br />
Prinz möchte als Botschafter<br />
afrikanischen Belangen Ausdruck verleihen<br />
und engagiert sich in Europa für<br />
Bildungs- und Friedensprojekte in seiner<br />
afrikanischen Heimat. Er möchte Impulse<br />
geben für eine bessere Zusammenarbeit<br />
zwischen Afrikanern und Europäern.<br />
Die Friedensglocken, die „Bell Amani“, zusammengesetzt<br />
aus dem englischen bell,<br />
Glocke, und Amani, was in Swahili Frieden<br />
bedeutet, sollen ein Symbol für eine friedlichere<br />
Welt sein. Mit seiner Friedensglocken-Initiative<br />
hat sich Mukadi Glockenklang<br />
statt Waffenlärm auf die Fahnen<br />
geschrieben und findet dabei viel Unterstützung.<br />
Eine erste Friedensglocke wurde<br />
in einer Innsbrucker Gießerei bereits<br />
gegossen. Die Glocken sollen als Katalysator<br />
wirken und den friedliebenden, stimm-<br />
und gesichtslosen Menschen in Afrika und<br />
in aller Welt eine klangvolle Stimme verleihen.<br />
Mukadi ist überzeugt, dass viele<br />
Menschen die Idee der Friedensglocken<br />
aufgreifen werden. Da man den Frieden<br />
nicht aus Europa in den schwarzen Kontinent,<br />
der nach wie vor von Verteilungs-<br />
und Machtkämpfen erschüttert wird,<br />
exportieren kann, hat er sich für dieses<br />
kraftvolle Symbol, das überall verstanden<br />
wird, entschieden. Die Stimme der Glocke<br />
soll die Menschen zum Handeln be-<br />
Im November hatte das Steigenberger<br />
Grandhotel Petersberg illustre Gäste<br />
zum 20-jährigen Jubiläum des Gästehauses<br />
Petersberg geladen. Unter den<br />
Gästen war auch der Prinz von Benin.<br />
Der erste Staatsgast im Gästehaus war<br />
vor zwanzig Jahren der Premierminister<br />
von Benin, wie sich Hotelmanager<br />
Saal erinnert. So schließt sich gleichsam<br />
der Kreis. Und Zeitzeuge Norbert Blüm<br />
sprach in seiner Rede zum Jubiläum vielen<br />
von ihnen aus dem Herzen mit dem<br />
denkwürdigen Statement: „Der Petersberg<br />
gehört zur Topografie der deutschen<br />
Demokratie. Er ist eine der Geburtsstätten<br />
der Bundesrepublik Deutschland,<br />
die unserem Land eine gute Zeit<br />
gebracht hat“.<br />
Vladimir Saal und Claude Kalume<br />
wa Mukadi Dah Vignon, Prinz von Abomey<br />
wegen. Mukadi ist keineswegs blauäugig<br />
und sieht durchaus die enormen Gewinne<br />
durch Waffenhandel. Dennoch ist er<br />
überzeugt, dass einzelne Menschen und<br />
Unternehmen, die mit den Friedensglocken<br />
ihre Geisteshaltung nach außen dokumentieren,<br />
viel bewegen können.<br />
www.bell-amani.de<br />
<strong>Kabinett</strong> | 23
Politik<br />
Bonns gute Stube<br />
Er ist einer von sieben Geschwistern:<br />
Der Petersberg gehört zum<br />
Siebengebirge nahe der Bundesstadt.<br />
Er liegt auf dem Stadtgebiet von<br />
Königswinter auf einer Höhe von sage<br />
und schreibe 331 Metern über dem<br />
Meeresspiegel. Spätestens seit 1990,<br />
als das Hotel auf dem stolzen Hügel<br />
erneut Gästehaus der Bundesregierung<br />
wurde, ist der Petersberg so etwas wie<br />
die gute Stube der ehemaligen Bundeshauptstadt.<br />
Deren Einrichtung war,<br />
wie das auch in den besten Familien<br />
vorkommt, keineswegs unumstritten.<br />
„Nicht gemütlich genug“, wurde damals<br />
vehement geschimpft, und „Verschwendung<br />
von Steuergeldern“, die man anderswo<br />
besser angelegt hätte, war noch<br />
der geringste Vorwurf. Der „angeklebte<br />
Empfangspavillon“, die Rotunde, lasse<br />
verwöhnte Staatsgäste vermutlich nach<br />
einem Magenbitter verlangen, krittelte<br />
man hämisch. Doch es wurden auch andere<br />
Stimmen laut, die vom „Juwel Petersberg“<br />
sprachen und die Rotunde als<br />
lichtdurchflutetes Herz- und Prunkstück<br />
des neuen Gästehauses und als modernes<br />
Wunderwerk aus Stahl priesen.<br />
Genau das hatten die Architekten Gernot<br />
Kramer und Horst Linde im Sinn<br />
gehabt, nach deren Entwürfen gebaut<br />
wurde: Die Rotunde sollte Transparenz<br />
und Leichtigkeit vermitteln, offenheit,<br />
Eleganz und eine festliche Atmosphäre<br />
suggerieren.<br />
1978 bereits hatte die Bundesregierung<br />
von der Familie Mülhens den Peters-<br />
24 | <strong>Kabinett</strong><br />
Zufahrt<br />
berg mit allen Gebäuden und dem zirka<br />
109 Hektar großen Gelände erworben.<br />
Nach Abschluss der aufwendigen, 1985<br />
begonnenen Umbauten ließ nicht nur<br />
die Architektur des neuen Petersberg-<br />
outfits, sondern auch die Ausstattung<br />
der noblen Suiten die Meinungen der<br />
Besucher auseinander gehen. Eine „orgie<br />
aus creme-, lachs- oder zigarrenfarbenem<br />
Marmor“, räsonierte damals der<br />
Kölner Stadt-Anzeiger. Blässliche Seidentapeten,<br />
„gediegene“ Teppiche und<br />
„unentschiedener Möbelmix“ wurden<br />
bemängelt.<br />
Aus heutiger Sicht allerdings erscheinen<br />
die fast 137 Millionen Mark, die die<br />
Neugestaltung des größtenteils denkmalgeschützten<br />
Gebäudes verschlang,<br />
doch gut angelegt. Seit der Neueröffnung<br />
1990 wird das Gästehaus Petersberg,<br />
das nach wie vor im Eigentum<br />
des Bundes ist, von der Hotelgruppe<br />
Steigenberger betrieben. 2004 wurde<br />
der Managementvertrag zwischen der<br />
Gästehaus Petersberg GmbH und der<br />
Hotelgruppe Steigenberger um 15 Jahre<br />
verlängert.<br />
Die 99 Hotelzimmer können auch von<br />
Privatpersonen gemietet werden. „Ein<br />
Hotel dieser Größe hat normalerweise<br />
mindestens 200 Zimmer. Wir haben<br />
nur 99“, erklärt Steigenberger-Hotel-<br />
direktor Vladimir Saal, der den Petersberg<br />
Ende des Jahres 2010 verlassen<br />
hat. Wenn das kein Beleg für Großzügigkeit<br />
ist …<br />
Vladimir Saal, Direktor a.D.<br />
des Steigenberger Grand Hotel Petersberg<br />
Im Februar 2009 hat er als Direktor<br />
und Generalmanager die Geschicke des<br />
Steigenberger Grandhotels Petersberg<br />
in die Hände genommen: Vladimir Saal.<br />
Der Nachfolger von Franz Rattenstetter<br />
widmet sich nun neuen Aufgaben. In<br />
den knapp zwei Jahren seiner Tätigkeit<br />
auf dem Petersberg hat Saal sich viel<br />
Anerkennung erworben und vieles bewegt,<br />
nicht zuletzt in der Gastronomie.<br />
Die kann sich wieder sehen und schmecken<br />
lassen und peppt die neue deutsche<br />
Küche kreativ und mit exquisiten<br />
Zutaten auf.<br />
So wird aus dem eher schlichten „Himmel<br />
un Ääd“ ein Gaumenschmaus mit<br />
Jacobsmuscheln und Gänseleber. Der<br />
36-jährige Hotelfachmann hat bereits<br />
langjährige Erfahrung in renommierten<br />
Häusern der Steigenberger Hotel Group.<br />
Vor seinem Wechsel nach Bonn leitete<br />
er das Steigenberger Hotel Frankfurt<br />
City. Auch im südlichen Schwarzwald,<br />
von wo aus Saal die Leitung von gleich<br />
drei Hotels (Badenweiler, Erfurt und<br />
Passau) übernimmt, wird er dem Petersberg<br />
die Treue halten. Seinem Nachfolger<br />
legt er ans Herz, das Haus weiter<br />
für die Region zu öffnen. Ein Biergarten<br />
mit Selbstbedienung soll dazu beitragen,<br />
Berührungsängste mancher Gäste<br />
vor dem Promi-Nimbus Petersberg<br />
abzubauen. Auch Literaturabende sind<br />
geplant. Die beliebten Wellness-Arrangements<br />
werden auch in Zukunft Gäste<br />
anziehen, die sich rundum verwöhnen<br />
lassen möchten. Die Aussicht vom Petersberg<br />
auf Stadt, Land und Fluss allerdings<br />
wird Vladimir Saal fehlen. Denn<br />
die findet er „einfach unschlagbar“.
Nahezu alle Staatsoberhäupter und<br />
Regierungschefs der Länder, mit denen<br />
die Bundesrepublik diplomatische<br />
Kontakte pflegt, haben hoch oben über<br />
dem Rhein auf dem Petersberg gewohnt.<br />
Und auch nach dem Regierungsumzug<br />
an die Spree fungiert der Petersberg<br />
weiter als Gästehaus der Bundesregierung<br />
und wird in unregelmäßigen Abständen<br />
für Konferenzen genutzt.<br />
Bistroterrasse<br />
So stand er im Dezember 2001 und Ende<br />
des Jahres 2002 im Mittelpunkt des<br />
Weltinteresses als Schauplatz der<br />
Afghanistan-Konferenz. Jeweils im<br />
Herbst findet seit 1999 das Symposium<br />
„Petersberger Perspektiven“ statt,<br />
das bedeutende historische Ereignisse<br />
aus jenen glücklichen, längst vergangenen<br />
Tagen, als die Geschicke der Bundesrepublik<br />
noch vom Rhein gesteuert<br />
wurden, in Verbindung mit aktuellen<br />
Bezügen behandelt.<br />
Auch die „Petersberger Gipfelgespräche“<br />
für den Mittelstand, die in Kooperation<br />
mit NRW-TV stattfinden, erfreuen sich<br />
großer Beliebtheit.<br />
Noch immer findet sich Prominenz ein,<br />
vor allem politische. So übernachteten<br />
in den vergangenen Monaten Fürst Albert<br />
von Monaco, Großbritanniens Ex-<br />
Premier Tony Blair, der mexikanische<br />
Präsident Felipe Calderón und der ehemalige<br />
NRW-Ministerpräsident Jürgen<br />
Rüttgers auf dem Petersberg. Auch die<br />
Kanzlerin genoss hier ihre wohlverdiente<br />
Nachtruhe.<br />
Der Petersberg – bewegte und lebendige<br />
Geschichte hat hier stattgefunden. Hier<br />
betrat Bundeskanzler Konrad Adenauer<br />
ohne Erlaubnis den roten Teppich, als er<br />
von den alliierten Hohen Kommissaren<br />
empfangen wurde. Hier unterzeichnete<br />
er 1949 das Abkommen, dem der Petersberg<br />
seinen Namen gab.<br />
Kaminzimmer<br />
Wellnessbereich mit Schwimmbad<br />
Terrasse mit Rotunde<br />
Der Berg im Siebengebirge hat Geschichte<br />
geschrieben wie keines seiner<br />
Geschwister, nicht einmal der legendäre<br />
Drachenfels. Der Weg der Domäne Petersberg,<br />
einst Treffpunkt der Romantiker<br />
um Ernst Moritz Arndt und August<br />
Wilhelm Schlegel auf der Suche nach<br />
der blauen Blume, dann neubarockes<br />
Kurhotel der Kölner 4711-Dynastie, später<br />
Sitz der Alliierten Hohen Kommission<br />
von 1949 bis 1952 über die erste<br />
Nutzung als Gästehaus 1955 bis 1969<br />
bis zum heutigen Grandhotel Petersberg,<br />
war lang und beschwerlich. Heute<br />
ist der Petersberg ein einzigartiger,<br />
nicht nur durch den phantastischen<br />
Blick übers Rheintal kaum zu toppender<br />
Veranstaltungsort der Region mit<br />
Galaempfängen, hochkarätigen Events,<br />
Silvestertanz in der Rotunde, Wellness-<br />
Wochenenden und sagenhaften Lunchbüffets,<br />
aber auch Tagungen, Konferenzen<br />
und Seminaren.<br />
<strong>Kabinett</strong> | 25
Politik<br />
Elke Dagmar Schneider, Chefredakteurin<br />
<strong>Journal</strong> KABINETT, Dr. Waldemar Ritter, Politologe<br />
Waldemar Ritter ist Politikwissenschaftler<br />
und Historiker,<br />
Autor wissenschaftlicher und<br />
politischer Publikationen, Vorstand<br />
des Deutschen Politologenverbandes,<br />
Kurator kultureller<br />
Leuchttürme.<br />
Mehr als drei Jahrzehnte war<br />
er für deutschlandpolitische<br />
Grundsatzfragen, für Medien<br />
und für die innerdeutschen<br />
Kulturangelegenheiten des<br />
Bundes verantwortlich. Ritter<br />
gilt als Kulturarchitekt des<br />
Mauerfalls und der Deutschen<br />
Einheit.<br />
26 | <strong>Kabinett</strong><br />
KABINETT Chefredakteurin<br />
Elke Dagmar Schneider im<br />
Interview mit Waldemar Ritter<br />
Waldemar Ritter:<br />
„Mehr Demokratie machen“<br />
Sie haben sich in den letzten<br />
Jahren sehr kritisch zum politischen<br />
Zustand unseres Landes,<br />
zu Verfassung und Verfassungswirklichkeit<br />
und zur politischen<br />
Klasse in Deutschland geäußert.<br />
Worum geht es Ihnen?<br />
Ritter: Das Vertrauen zwischen Bürgern<br />
und politischer Klasse ist angeschlagen.<br />
Je mehr die Politik dem Bürger misstraut,<br />
desto mehr misstrauen die Bürger<br />
der Politik.<br />
Das Wichtigste in einem repräsentativ<br />
parlamentarischen Regierungssystem<br />
ist die Glaubwürdigkeit. Sie hat in den<br />
letzten Jahren quer durch alle Farben,<br />
quer durch alle Parteien großen Schaden<br />
genommen.<br />
Die Menschen wollen sich kein X für ein<br />
U vormachen lassen. Sie machen nicht<br />
mehr alles mit. Sie verlangen Rechenschaft<br />
und Verantwortung. Für die Zukunft<br />
und die Vergangenheit. Nicht die<br />
politische Klasse, das Volk bezahlt die<br />
Fehler der Politik.<br />
Wie äußert sich<br />
dieser Vertrauensverlust?<br />
Ritter: Der Vertrauensverlust sucht sich<br />
die verschiedensten Ventile. Politikwissenschaftler,<br />
die Leipziger Universität<br />
und das Mannheimer Zentrum für Sozialforschung<br />
haben festgestellt, dass<br />
das Misstrauen in die politischen Parteien<br />
aller Couleur, ob sie regieren oder<br />
nicht, so groß ist, dass die Bürger immer<br />
öfter versuchen, in die Entscheidungsprozesse<br />
direkt einzugreifen. Wir haben<br />
das nicht nur in der Sarrazindebatte gesehen,<br />
sondern auch bei der Wahl zum<br />
Bundespräsidenten, bei der Hamburger<br />
Schulreform, beim Stuttgarter Hauptbahnhof<br />
oder in Gorleben.<br />
Wenn die politische Klasse, wenn die<br />
politischen Parteien und große Teile<br />
der veröffentlichten Meinung das Unbehagen<br />
und die berechtigte Sorge der<br />
Bevölkerung nur in Ecken verweisen<br />
oder ihr am Beispiel Sarrazin beweisen<br />
wollen, wie verachtungswürdig ihre<br />
Meinung ist, dann werden sich das Unbehagen,<br />
die Kritik und die Sorgen ein
anderes Ventil suchen. Die Ignoranz demokratischer<br />
Institutionen, der Parteien<br />
und führender Politiker ist angesichts<br />
solcher Möglichkeiten atemberaubend.<br />
Wie ist die Situation?<br />
Haben Sie Fragen an die Politik?<br />
Ritter: Unsere politische Klasse und ein<br />
Teil der Medien hat sich vom Volk und<br />
den Wirklichkeiten in unserem Land,<br />
von unserer Gesellschaft entfernt. Gedankenfeigheit,<br />
beliebige Begründungen,<br />
gleichzeitiger Applaus und Buhrufe<br />
zum selben Stück beherrschen die Szene.<br />
Reformist wird heute mit doppel-m<br />
geschrieben.<br />
Wo sind die Grundsätze der<br />
Marktwirtschaft? Doch wohl,<br />
wenn die Banken für ihre Fehleinschätzungen<br />
die Konsequenzen<br />
tragen; auch in Europa. Und die<br />
Politik?<br />
Nimmt der Staat Kredite auf, werden alle<br />
Bürger zu leibeigenen Schuldnern. Gegenwärtig<br />
sind das 20 Tausend Euro für<br />
jeden. Tatsachenwahrheiten werden ignoriert,<br />
gesperrt, übersehen, unterdrückt<br />
oder wegdiskutiert. Selbst die Sonnen-<br />
flecken und dieser Winter passen nicht in<br />
ihre ökologischen Halbwahrheiten.<br />
Haben sich die politischen Parteien<br />
ernsthaft die Frage gestellt, warum die<br />
Nichtwähler mittlerweile die größte<br />
Partei in Deutschland sind? Warum ihnen<br />
die Mitglieder scharenweise davon<br />
laufen? Warum Nationalsozialisten und<br />
Kommunisten die grausame Blutspur<br />
ihrer Geschichte leugnen?<br />
Warum Legalität und Legitimität erst<br />
zusammen Voraussetzung für ein de-<br />
mokratisches Gemeinwesen sind? Warum<br />
die Wähler bei der Bundestagswahl<br />
nur die Hälfte der Kandidaten direkt<br />
auswählen können? Warum es im Bund<br />
noch immer kein Volksbegehren und<br />
keinen Volksentscheid gibt? Die Situation<br />
in Deutschland ist vorrevolutionär.<br />
Die zur Zeit gute Konjunktur überdeckt<br />
noch elementare Unzufriedenheiten.<br />
Was muss die demokratische<br />
Politik anders machen?<br />
Ritter: Ich habe schon wiederholt gesagt,<br />
dass demokratische Meinungs-<br />
und Willensbildung in der Art und Weise<br />
des vorigen Jahrhunderts nicht mehr<br />
ausreicht, dass wir mehr unmittelbare<br />
Demokratie brauchen, dass wir über<br />
wichtige Fragen unserer Zukunft direkt<br />
abstimmen.<br />
Solche Entscheidungen haben die<br />
höchste Legitimität, sie gewährleisten<br />
Rechtsfrieden, haben die verbindlichste<br />
Nachhaltigkeit und verringern die Kluft<br />
zwischen dem Volk und der Politik.<br />
Und sie garantieren die Volonté générale<br />
vor der Volonté de tous. Das heißt,<br />
Gemeinwille vor Einzelinteressen, Gemeinnutz<br />
geht vor Eigennutz. Das allgemeine,<br />
das Gesamtinteresse geht vor<br />
Sonderinteresse.<br />
Wer garantiert, dass sich ein<br />
Volksentscheid am<br />
Gemeinwohl orientiert?<br />
Ritter: Über die Zulässigkeit eines Volksentscheides<br />
entscheidet das Grundgesetz,<br />
im Zweifelsfall das Bundesverfassungsgericht.<br />
Wie sollte eine<br />
Verfassungsreform aussehen?<br />
Ritter: Die Herstellung klarer Verantwortlichkeiten,<br />
die Neugliederung der<br />
Bundesländer, die Frage Rechts- oder<br />
Rechtsmittelstaat, die Ergänzung der<br />
parlamentarischen Demokratie durch<br />
Volksinitiative, Volksbegehren und<br />
Volksentscheid, die Selbstauflösung des<br />
Bundestages, die Reform unseres Wahlrechts<br />
oder die Direktwahl des Bundespräsidenten,<br />
und dass wir nicht nur<br />
ein Rechts- und Sozialstaat, sondern<br />
ebenso ein Kulturstaat mit unserer<br />
Sprache sind. Es gibt etwas, das teurer<br />
ist als Kultur und Bildung – immer weniger<br />
oder keine Kultur und Bildung.<br />
Beispiele dafür, dass eine Generaldiskussion<br />
über uns selbst notwendig ist.<br />
Eine Diskussion über eine Verfassungsreform,<br />
über deren Ergebnis das Volk<br />
entscheidet.<br />
Was ist Ihr Weg?<br />
Politik<br />
Ritter: Demokratie, Aufklärung und Gerechtigkeit<br />
sind Prozess und ständige<br />
Aufgabe. Sie stecken in vielen Bereichen<br />
noch in den Kinderschuhen, ihre<br />
große Zeit liegt noch vor uns. Jede Generation<br />
steht vor der Aufgabe, zu entdecken,<br />
dass Aufklärung etwas Befreiendes<br />
ist, etwas Selbst bestimmendes,<br />
etwas Humanes, Mündiges, das unser<br />
aller Leben dient. Freiheit, Verantwortung,<br />
und Gleichheit vor dem Gesetz<br />
sind der Grund, die Methode und das<br />
Ziel unserer Demokratie. Willy Brandt<br />
hatte noch von „mehr Demokratie wagen“<br />
gesprochen. Heute können und<br />
müssen wir mehr Demokratie machen,<br />
auch wenn wir nicht wollen, dass Demokratie<br />
Schaden nimmt.<br />
<strong>Kabinett</strong> | 27
Politik<br />
Stadt und Haus & Grund starten Säuberungsaktion in der Innenstadt<br />
v.l. Helmut Kollig, Bezirksbürgermeister, Helmut<br />
Hergarten, Geschäftsführer Haus & Grund, Jürgen<br />
Nimptsch OB, Werner Wingenfeld, Stadtbaurat<br />
Werner Hümmrich – 50. Geburtstag<br />
v.l. Guido Westerwelle, Vize-Kanzler und Bundesvorsitzender<br />
der FDP und Werner Hümmrich mit dem Bonner<br />
Prinzenpaar Prinz Christoph I. und Bonna Karin IV.<br />
v.l. Guido Westerwelle, Werner Hümmrich,<br />
Jürgen Nimptsch, OB der Stadt Bonn<br />
Verband Deutscher Papierfabriken – Mitgliederversammlung 2010<br />
Mit Werken des belgischen Künstlers<br />
Philippe Durdu setzt der Verband Deutscher<br />
Papierfabriken (VDP) seine Reihe<br />
von Papierkunstausstellungen in Bonn<br />
fort. Die Ausstellung unter dem Motto<br />
„Wenn ich in Deine Augen seh´…““<br />
zeigt Papierskulpturen, die Menschen<br />
in verschiedenen Situationen darstellen.<br />
Auf einer Metallkonstruktion formt<br />
der Künstler aus Papier und Pappmache<br />
Büsten und Ganzkörperfiguren in<br />
zum Teil Überlebensgröße. Die inter-<br />
28 | <strong>Kabinett</strong><br />
Farbschmierereien, Graffiti und wildes<br />
Plakatieren auf über 130 Bonner Schaltkästen<br />
gehören bald der Vergangenheit<br />
an. Den Startschuss zu der groß angelegten<br />
Säuberungsaktion machten oB<br />
Jürgen Nimptsch, der Geschäftsführer<br />
von Haus & Grund, Helmut Hergarten,<br />
Bezirksbürgermeister Helmut Kollig<br />
und Stadtbaurat Werner Wingenfeld.<br />
Gemeinsam rückten sie mit Besen und<br />
Bürste dem Schmutz am Schaltkasten<br />
am Alten Friedhof zu Leibe.<br />
Anlässlich des 50. Geburtstages von<br />
Werner Hümmrich, dem Vorsitzenden<br />
der Bonner Liberalen und der FDP-<br />
Ratsfraktion, luden der Kreisvorstand<br />
und die Ratsfraktion der Bonner FDP zu<br />
einem Empfang ein.<br />
In seiner Laudatio über seinem Parteifreund<br />
und Weggefährten sagte Außenminister<br />
Guido Westerwelle: „Ich kenne<br />
Werner Hümmrich von allen wohl am<br />
längsten.“ Und er gab so manche Anekdote<br />
aus der gemeinsamen Jugend auf<br />
der Freiherr-vom-Stein-Realschule, dem<br />
Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, der<br />
gemeinsamen Zeit bei den Jungliberalen<br />
und später im Bonner Kreisverband, zum<br />
Besten. Unter den 200 Gratulanten reihten<br />
sich auch, als Überraschungsbesuch<br />
des Tages, Prinz und Bonna, Christoph I.<br />
und Karin IV. ein.<br />
v.l. Klaus Windhagen, VDP-Hauptgeschäftsführer<br />
und Dr. Dorothea Eimert, Kunstexpertin, mit dem<br />
belgischen Künstler Philippe Durdu<br />
Auch Anwohner können sich engagieren<br />
und in Abstimmung mit dem städtischen<br />
Planungsamt Patenschaften für bislang<br />
unansehnliche Schaltkästen in ihrer<br />
Nachbarschaft übernehmen. Versehen<br />
mit einer, dem Hintergrund angepassten<br />
3-D-Folie oder einem besonderen<br />
Farbanstrich, tragen diese zu einem attraktiveren<br />
Erscheinungsbild der Bonner<br />
Innenstadt bei.<br />
Die „Graffiti-Hotline“ der Stadt Bonn<br />
erreichen Sie unter: 77 56 76.<br />
v.l. Heinz-Jürgen Reining, Geschäftsführer SWB<br />
Konzern, Dr. Ludger Sander, Stadtkämmerer Bonn<br />
v.l. Wolfgang Albers, Polizeipräsident Bonn mit Gattin<br />
Christiane, Werner Hümmrich, Vorsitzender der Bonner<br />
Liberalen und der FDP-Ratsfraktion mit Gattin Christine<br />
national bekannte Papierkunstexpertin<br />
Dr. Dorothea Eimert sprach bei der Vernissage<br />
im Haus der Papierindustrie<br />
die geheimnisvollen Blicke an, die<br />
Durdus Skulpturen auf den Betrachter<br />
richten. Das rätselhafte gegenseitige<br />
Anschauen initiiere ein Szenarium des<br />
ganz natürlichen Sich-Verstehens. Die<br />
Ausstellung ist im Haus der Papierindustrie,<br />
Adenauerallee 55, bis Mitte<br />
September von 09.00 bis 16.00 Uhr zu<br />
besichtigen. Der Eintritt ist frei.
Sollte man sein Bau-, Kauf- oder<br />
Renovierungsvorhaben jetzt umsetzen?<br />
Sepcke: Ja, und man sollte sich schnell<br />
dafür entscheiden. Zurzeit gibt es ein<br />
100.000-Euro-Darlehen noch für monatlich<br />
ungefähr 410 Euro. Berechnungsbasis<br />
sind 25 Prozent Eigenkapital,<br />
10 Jahre Zinsbindung und 1 Prozent<br />
Tilgung.<br />
Für die zweite Jahreshälfte erwarten<br />
wir schon einen deutlichen Zinsanstieg.<br />
Auch die Immobilien- und Grundstückspreise<br />
werden wieder steigen.<br />
Jetzt bauen, kaufen,<br />
sanieren, finanzieren<br />
KABINETT sprach mit Wolfgang Sepcke und Norbert Schrewe,<br />
den Finanzierungsexperten der Commerzbank in Bonn<br />
Welche Punkte sollte der Bauherr<br />
unbedingt beachten?<br />
Schrewe: Erst die Bank fragen, was finanzierbar<br />
ist – dann mit Durchblick<br />
das Vorhaben umsetzen. Banken finden<br />
oft Möglichkeiten, die der normale<br />
Verbraucher nicht erkennen kann. Der<br />
Kunde sollte über ein sicheres Einkommen<br />
verfügen. Banken stellen je nach<br />
Bonität des Kunden etwa 80-90% des<br />
Finanzierungsbedarfs zur Verfügung.<br />
Zum Finanzierungsbedarf gehören auch<br />
Grunderwerbsteuer sowie Makler- und<br />
Notargebühren. Der Rest sollte aus Eigenmitteln<br />
finanziert werden können.<br />
Für die Wertentwicklung der Immobilie<br />
als Altersvorsorge ist die Lage entschei-<br />
Wirtschaft<br />
Anzeige<br />
dend. Hier können Banken ihr Expertenwissen<br />
einbringen.<br />
Wie kann man die Kosten für sein<br />
Traum-Vorhaben verringern?<br />
Sepcke: Standardisierte Baulösungen<br />
verringern die Kosten erheblich. Günstige<br />
Förderdarlehen z.B. der KfW erhält<br />
man für den Einsatz von Sonnenenergie,<br />
Heizen mit Holz oder eine verbesserte<br />
Wärmedämmung. Bausparen und Riester<br />
erhöhen den finanziellen Spielraum.<br />
Viele glauben gar nicht, wie viel Haus<br />
sie sich leisten könnten. oftmals geht<br />
die Rechnung schon bei Einsatz der aktuellen<br />
Mietbelastung als Monatsrate<br />
auf.<br />
www.commerzbanking.de<br />
<strong>Kabinett</strong> | 29
Kultur<br />
Als einziges regionales Kredit-<br />
institut mit Sitz in Bonn und<br />
mit Filialen in der Bundesstadt<br />
wie im links- und im rechtsrheinischen<br />
Rhein-Sieg-Kreis verfügt die Volksbank<br />
Bonn Rhein-Sieg über ein starkes<br />
Alleinstellungsmerkmal.<br />
Mit künstlerischer Unterstützung will<br />
die größte Volksbank im Rheinland den<br />
Wettbewerbsvorteil nun auch in ihrer<br />
Öffentlichkeitsarbeit verdeutlichen. In<br />
der aktuellen eBoy-Kunstrichtung der<br />
30 | <strong>Kabinett</strong><br />
Pixel-Art hat die international renommierte<br />
Künstlergruppe eBoy die Highlights<br />
der Region, ihre Landmarken, die<br />
Menschen, Traditionen und kulturellen<br />
Besonderheiten leicht verfremdet und<br />
in überraschenden Perspektiven dargestellt.<br />
Vorstandssprecher Jürgen Pütz<br />
war von dem Werk, das der Künstler<br />
Svend Smital für die Volksbank Bonn<br />
Rhein-Sieg geschaffen hat, begeistert:<br />
„Herausgekommen ist exklusiv für unsere<br />
Region eine Ansicht, die die Vielfalt,<br />
v.l. Volker Klein, Vorstandsmitglied Volksbank Bonn<br />
Rhein-Sieg, Svend Smital, Künstler, Jürgen Pütz,<br />
Vorstandssprecher Volksbank Bonn Rhein-Sieg<br />
Volksbank startet mit neuer Werbekampagne<br />
Anzeige<br />
die Buntheit und Liebenswürdigkeit von<br />
Bonn Rhein-Sieg in einzigartiger Form<br />
widerspiegelt.“ In einer groß angelegten<br />
Werbekampagne wird das neue „Wir-<br />
Motiv“ an vielen Stellen der Region zu<br />
sehen sein und so eindrucksvoll das<br />
Selbstverständnis der Volksbank Bonn<br />
Rhein-Sieg transportieren.<br />
Kurze Erläuterungen zu den dargestellten<br />
Motiven finden Sie unter:<br />
www.nur-wir-sind-bonn-rhein-sieg.de
Der Kölner Wirtschaftsclub engagiert sich<br />
Beim Jahresempfang des Wirtschaftsclubs<br />
Köln im Dom Hotel<br />
stand die Integration türkischer<br />
Unternehmer und Arbeitnehmer im<br />
Mittelpunkt. Im Schlepptau des Ehrengasts<br />
Mustafa Kemal Basa, Generalkonsul<br />
der Türkei, waren viele türkische<br />
Geschäftsleute und <strong>Journal</strong>isten. Denn<br />
Köln mit seinem hohen Anteil an Bürgern<br />
mit Migrationshintergrund gilt<br />
als Hauptstadt der türkischen Gemeinschaft<br />
in Deutschland. Institutionen<br />
und Verbände in der Domstadt fördern<br />
die wirtschaftlichen und politischen<br />
Beziehungen zwischen beiden Ländern.<br />
75.000 türkische Betriebe in Deutschland<br />
haben 450.000 Arbeitsplätze auch<br />
für deutsche Arbeitnehmer geschaffen.<br />
Die in die Zehntausende gehenden türkischen<br />
Studenten sind ein weiteres<br />
Beispiel für gelungene Integration. Marc<br />
Kurtenbach, Präsident des Wirtschaftsclubs<br />
Köln und Mitglied der erweiterten<br />
Geschäftsleitung der Privatbank Merck<br />
Finck & Co., warnte eindringlich davor,<br />
der in die europäische Union drängenden<br />
Regionalmacht Türkei vorschnell<br />
die Tür vor der Nase zuzuschlagen.<br />
Kölns oberbürgermeister Jürgen Roters<br />
stellte vorbildliche Projekte der Integra-<br />
Neujahrsempfang 2011<br />
des Steuerberater-Verbandes e.V. Köln<br />
im „Excelsior Hotel Ernst“, Köln<br />
v.l. Dr. Norbert Walter-Borjans, Finanzminister des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen und Harald Elster,<br />
Präsident des Steuerberater-Verbandes e.V. Köln<br />
In bester Stimmung fanden sich mehrere<br />
hundert Ehrengäste am Samstag,<br />
dem 15. Januar 2011, zum traditionellen<br />
Neujahrsempfang des Steuerberater-Verbandes<br />
e.V. Köln im Excelsior<br />
Hotel Ernst Köln ein, darunter zahlrei-<br />
che Vertreter großer Parteien, Verbände,<br />
Vereine, Institutionen und Gerichtsbarkeit.<br />
Der Rückblick auf das Jahr 2010 gab<br />
für Harald Elster, Präsident des Steuerberater-Verbandes<br />
e.V. Köln, Anlass zu<br />
optimismus: „Das Jahr 2010 stärkt in<br />
uns“, so der Präsident in seiner Begrüßungsansprache,<br />
„die Hoffnung auf ein<br />
neues Wirtschaftswunder. Wir verzeichnen<br />
ein Wirtschaftswachstum, wie es<br />
nach der Wiedervereinigung nicht mehr<br />
erreicht wurde. Die Bürger dieses Landes<br />
haben einiges an verlorenem Vertrauen<br />
wiedergewonnen!“<br />
Dr. Horst Vinken, Präsident der Bundessteuerberaterkammer,<br />
lobte in seinem<br />
Grußwort die ab 1. Januar 2011 gültige<br />
neue Berufsordnung als entbürokratisiert<br />
und schlank. Er äußerte den<br />
Wirtschaft<br />
v.l. Marc E. Kurtenbach, Präsident und 1. Vorsitzender Wirtschaftsclub Köln e.V., Direktor und Leiter Niederlassung<br />
Köln Bankhaus Merck Finck & Co, Jürgen Roters, Oberbürgermeister Stadt Köln, Mustafa Kemal Basa, türkischer<br />
Generalkonsul, Christian Kerner, geschäftsführender Vorstand Wirtschaftsclub Köln e.V., WKWB Rechtsanwälte,<br />
Jürgen Sziegoleit, Direktor von Le Meridien Dom Hotel, Köln<br />
tionsförderung wie die Stadtteilmütter<br />
für bildungsferne Familien in der Nachbarschaft<br />
vor und versprach schlankere<br />
Strukturen und weniger bürokratische<br />
Hürden in der Verwaltung der jungen,<br />
wachsenden und beliebten Stadt Köln.<br />
Wunsch, dass sie „hoffentlich viele Jahre<br />
gelten kann“.<br />
Dr. Norbert Walter-Borjans, Finanzministers<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
stellte in seiner Ansprache eine<br />
„Neigung zum Paradoxen fest: „Wenn<br />
es um die Steuererklärung geht, wollen<br />
wir am liebsten gar keine abgeben, aber<br />
wenn es schon sein muss, soll sie gerecht<br />
sein und alle individuellen Lasten<br />
berücksichtigen“. Humorvoll stellte er<br />
klar, was er „zu Beginn des Jahres nicht<br />
versprechen und nicht wünschen werde:<br />
„Die Steuersenkung als Wert an sich.“<br />
Noch bis spät in den Nachmittag hinein<br />
genossen die Gäste das gesellige Beisammensein<br />
bei Fingerfood und kühlen<br />
Drinks.<br />
Antonie Schweitzer<br />
<strong>Kabinett</strong> | 31
Wirtschaft<br />
Musikalische Umrahmung vom Feinsten – das Chur Cölnische<br />
Kammerorchester Bonn unter Leitung von Heribert Beissel<br />
Jubiläum: 60 Jahre Rotary Club Bonn<br />
Über 200 Gäste beim Festakt im Kameha Grandhotel Bonn<br />
Am 4. November 1950 wurde er<br />
vom „Rotary Club Köln am Rhein“<br />
gegründet und am 22. Januar<br />
1951 mit der Charterurkunde ausgezeichnet:<br />
der Rotary Club Bonn.<br />
Genau auf den Tag 60 Jahre später wurde<br />
Jubiläum gefeiert. Über 200 Gäste konnte<br />
Präsident Dr. Christian Patermann zum<br />
Festakt im Kameha Grandhotel Bonn<br />
begrüßen, darunter Altbundespräsident<br />
Dr. Horst Köhler, der – als Clubmitglied<br />
aus früheren Bonner Zeiten – mit seiner<br />
Gattin nach Bonn gekommen war.<br />
Weitere Ehrengäste: Bonns Oberbürgermeister<br />
Jürgen Nimptsch sowie zahlreiche<br />
Präsidentinnen und Präsidenten<br />
von Rotary Clubs aus Bonn, Köln und<br />
Umgebung und der Partnerclubs aus<br />
Straßburg und Utrecht-West.<br />
Der Festvortrag kam aus den eigenen<br />
Reihen: René Obermann, Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen Telekom AG,<br />
sprach über Chancen und Herausforderungen<br />
einer vernetzten Welt.<br />
Die Grußworte der rotarischen Ehrengäste<br />
waren erfrischend humorvoll<br />
sowie von Freundschaft und Respekt<br />
getragen. Der ranghöchste Rotary-Vertreter<br />
des Distrikts Governor Dr. Klaus<br />
Mellinghoff hob in seiner Ansprache die<br />
hohe Verantwortung der Bonner ganz<br />
im Sinne des RC-Leitbildes „Service<br />
above self“ hervor.<br />
Präsident Patermann zog eine eindrucksvolle<br />
Bilanz der letzten 10 Jahre<br />
seit der 50-Jahr-Feier im Jahr 2001,<br />
die vom Wandel Bonns als Bundeshauptstadt<br />
zur heutigen Bundesstadt<br />
geprägt gewesen seien. Diese Ent-<br />
Herzliche Worte der Begrüßung an die 220 Gäste:<br />
Präsident Dr. Christian Patermann<br />
Gastgeber, Ehrengäste und Mitglieder feierten die<br />
60. Wiederkehr der Gründung des Rotary Clubs Bonn<br />
Lob und Dank für die Bonner vom ranghöchsten Rotary-<br />
Vertreter des Distrikts: Governor Dr. Klaus Mellinghoff<br />
wicklung zeige sich auch in der Veränderung<br />
des Profils des Clubs mit<br />
heute 127 Mitgliedern und damit mitgliederstärksten<br />
in Nordrhein-Westfalen.<br />
Im Rahmen seiner gesellschaftlichen<br />
Verantwortung hat der Club in den vergangenen<br />
zehn Jahren Geld- und Sach-<br />
spenden im Wert von etwa einer halben<br />
Million Euro aufgebracht. 40 Prozent<br />
davon sind allein in die Jugendarbeit<br />
eingeflossen“, so Patermann. Einer der<br />
Schwerpunkte: der regelmäßige Schüleraustausch<br />
für junge Menschen aus<br />
Deutschland, Brasilien, Mexico, Kanada<br />
und den USA.
v.l. Präsident Dr. Christian Patermann und Birgit Patermann<br />
sowie Dr. Marina Schlieper und Governor Dr. Klaus Mellinghoff<br />
Auch soziale Brennpunkte werden unterstützt.<br />
Namhafte Beträge kamen kultureller<br />
Förderung zugute. So wurde der<br />
Erwerb von Beethovens Diabelli-Schriften<br />
durch das Archiv des Beethovenhauses,<br />
über den KABINETT ausführlich<br />
berichtet hat, von den Rotariern mitgetragen.<br />
Die jährliche Seniorenfahrt<br />
auf dem Rhein erfreut sich großer Beliebtheit.<br />
Als Sonderspende in diesem<br />
Jahr unterstützt der Rotary Club Bonn<br />
mit 7.000 Euro das Kinderneurologische<br />
Zentrum der LVR-Klinik Bonn, das eine<br />
Leseecke und eine Fahrradwerkstatt erhalten<br />
soll. Außerdem engagieren sich<br />
die Rotarier mit 3.000 Euro für eine<br />
deutsch-polnische Schule in Raschau<br />
bei Oppeln beim Ankauf eines Schulbusses.<br />
Past-Präsident Prof. Dr. Andreas Eckhardt<br />
und Gattin Edda<br />
Der Blick zurück war das eine, der Blick<br />
nach vorn das andere. Für die Zukunft<br />
ist der Club gut gerüstet, so Präsident<br />
Patermann. Auch das rotarische Leben<br />
bleibe von der demografischen Entwicklung,<br />
berufsbedingter Fluktuation der<br />
Mitglieder und der Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie nicht verschont. Deshalb<br />
soll der jüngst gegründete „Club<br />
von Morgen“, eine Arbeitsgruppe älterer<br />
und jüngerer Rotarier, sich diesen<br />
Fragen und ihren Auswirkungen auf<br />
die Gesellschaft widmen. Tradition und<br />
Bewährtes, die Verbundenheit zu Bonn<br />
und der Region sollen erhalten bleiben,<br />
ohne dass man die Augen vor den vielfältigen<br />
Herausforderungen der Zukunft<br />
verschließt.<br />
www.rotary1810.de/bonn<br />
Ihm oblag die gesamte Organisation des Festaktes:<br />
Clubmeister Johannes Dohmes mit Gattin Ursula Anna<br />
Wirtschaft<br />
Hoher Ehrengast: Alt-Bundespräsident Dr. Horst Köhler und Gattin Eva Luise kamen von der Spree<br />
an den Rhein. Hier im Bild mit Festredner René Obermann (2. v.li.) und seiner Frau Maybrit Illner<br />
Wurden für ihr langjähriges Engagement und besondere Verdienste<br />
ausgezeichnet: Günter de Graaff (li.) und Volker F. Knoerich<br />
Feierten mit: die diesjährigen vom RC Bonn geförderten Austauschschüler<br />
Holly, Reyna und Ribero aus USA, Brasilien und Mexiko<br />
Rotarier Helmut Graf (2.v.l.) und Christian Scheiter<br />
mit Heike Hirschmann-Graf (li.) und Brigitte Scheiter
Wirtschaft<br />
KABINETT wollte es genau wissen<br />
Städtebaulich in der ersten Liga:<br />
Der Rheinauhafen in Köln<br />
Kranhäuser © Kölnmesse<br />
In Köln will man hoch hinaus, doch natürlich<br />
nicht höher als der Dom: hier<br />
geht es auf historischem Gelände um<br />
den Rheinauhafen, einst das südliche Befestigungsgelände<br />
der Römer am Fluss.<br />
Doch die werden heute nicht gefragt, die<br />
Kölner wollen es im Jahr 2011 anders.<br />
Im größten Kölner Städtebauprojekt soll<br />
ganz nahe zur Innenstadt und unmittelbar<br />
an der Altstadt ein neues Viertel<br />
entstehen, wo man sich wohlfühlt, wo<br />
Arbeitsplätze entstehen sollen, wo Kunst<br />
und Kultur zuhause sind – eine Architektur<br />
zum Gernhaben. Unsere Sonderkorrespondentin<br />
Dorothea F. Voigtländer<br />
sprach mit dem Projektleiter der Häfen-<br />
und Güterverkehr Köln AG (HGK) und<br />
Geschäftsführer der Rheinauhafengesellschaft,<br />
Franz-Xaver Corneth.<br />
Was bedeutet der Rheinauhafen für<br />
die Stadt Köln und ihre Bürger?<br />
Corneth: Die New York Times hat wegen<br />
des Rheinauhafens bei ihren 50 orten,<br />
die man in seinem Leben gesehen haben<br />
sollte, Köln auf den 30. Platz gehoben.<br />
Der Rheinauhafen bringt Köln städtebaulich<br />
in die erste Liga.<br />
34 | <strong>Kabinett</strong><br />
Im Rheinauhafen entstehen 2500 Ar-<br />
beitsplätze. Jedoch bedeutet dies für die<br />
Stadt Köln eine Schaffung von insgesamt<br />
7.500 Arbeitsplätzen. Im Klartext: Der<br />
Rheinauhafen zieht weitere 5.000 Arbeitsplätze<br />
nach Köln. Das gilt vornehmlich<br />
für den Medien- und IT-Bereich.<br />
Wie ist man überhaupt auf die Idee<br />
gekommen, hier ein solch attraktives<br />
Viertel zu bauen?<br />
Corneth: Die Diskussion über die Neugestaltung<br />
des Rheinauhafens hat bereits<br />
1964 begonnen. Nachdem 1988 im<br />
bipolaren Hafenkonzept der Rheinauhafen<br />
keine Erwähnung mehr fand, war<br />
klar, dass der Umschlagshafen aufgegeben<br />
wird.<br />
1992 fand der erste städtebauliche Ideenwettbewerb<br />
statt, dem folgten noch<br />
weitere. Nachdem Harry Blum 1999<br />
oberbürgermeister wurde, ging es los mit<br />
der Erarbeitung des Bebauungsplans. Am<br />
5. Juni 2002 erfolgte der erste Spatenstich<br />
am Rheinufer.<br />
Wer hatte denn die Idee für die<br />
Vielgestaltigkeit dieses Areals?<br />
Corneth: Neben dem Geschäftsführer<br />
von „Modernes Köln“ auch der damalige<br />
Konzernsprecher Dieter Bollhöfer und<br />
der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses<br />
Harry Blum: Das waren die<br />
Ideengestalter.<br />
Was ist das Besondere an diesem<br />
Konzept?<br />
Corneth: Der Grundstückseigentümer<br />
HGK hat die Erschließung mit 1,1 Millionen<br />
Euro vorfinanziert. Dies war weltweit<br />
eine neue Vorgehensweise. Zur Erschließung<br />
gehörten der Neubau von Europas<br />
längster Tiefgarage mit 1,56 Kilometern<br />
sowie die Errichtung der Schmutz- und<br />
Regenwasserkanäle und der Fernwärmeversorgung<br />
und der Bau des Schmutzwasserpumpwerkes,<br />
das alle Schmutzwässer<br />
auf 11,30 Meter Kölner Pegel<br />
pumpt (100-jähriges Hochwasser). Die<br />
Fernwärmeübergabestation ist ebenfalls<br />
bis 11.30 Meter Kölner Pegel gesichert. In<br />
die Tiefgarage läuft erst bei 11.30 Meter<br />
das Hochwasser, wenn es kommt, hinein.<br />
Die zweite besondere Seite der Konzeptmünze<br />
war die Gründung der Rheinauhafen-Verwaltungsgesellschaft.<br />
Sie hat<br />
über das Image des Rheinauhafens zu<br />
wachen.
„Siebengebirge“<br />
Wie groß ist das gesamte Gelände<br />
eigentlich?<br />
Corneth: Das Gelände ist 1,7 Kilometer<br />
lang und somit eine Meile. Auf dem Gelände<br />
sind 30 Baufelder mit einem Anteil<br />
von 31 Prozent Wohnen, 18 Prozent<br />
Kunst und Kultur und 51 Prozent Gewerbe,<br />
darunter 14 Gastronomien. Bebaut<br />
werden 240 000 Quadratmeter Bruttogrundfläche.<br />
Man spricht auch von Kranhäusern<br />
in diesem Zusammenhang, wie<br />
erklären Sie das?<br />
Corneth: Die von den Architekten Teherani<br />
und Linster gestalteten Häuser sind<br />
einem Kran nachempfunden. Der ausladende<br />
Gebäudeteil erhebt sich über die<br />
Promenade bis auf Höhe der Kaimauer.<br />
Dieses Brückenbauwerk stützt sich einzig<br />
auf dem breit angelegten Gebäudeteil am<br />
Hafen. Die drei Kranhäuser haben eine<br />
Höhe von 60 Metern. Sie verändern die<br />
Silhouette von Köln und werden – neben<br />
dem Dom – als „Triptychon“ eine neue<br />
Erkennung von Köln darstellen.<br />
Wie sieht die Vermarktung aus,<br />
haben Sie schon viele Nachfragen<br />
in verschiedenen Bereichen?<br />
Corneth: Die 30 Baufelder sind schon<br />
alle verkauft. Bei vier Baufeldern ist noch<br />
mit dem Bau der zukünftigen Häuser in<br />
diesem und im nächsten Jahr zu rechnen.<br />
In den weiteren Häusern sind alle<br />
Eigentumswohnungen vermarktet. Das<br />
beweist die Attraktivität dieses Viertels.<br />
Die gewerbliche Vermietung ist bis auf<br />
ein Baufeld abgeschlossen.<br />
Wer will, kann sich bei uns melden. Im<br />
Übrigen kommt der Gaumen, wie bei<br />
uns im Rheinland üblich, nicht zu kurz,<br />
denn hier wächst ein großes gastronomisches<br />
Angebot aus aller Herren Länder.<br />
So ist dieser Rheinauhafen nicht nur für<br />
Architekturliebhaber ein lohnendes Ziel.<br />
Also: Wir sehen uns –<br />
im Rheinauhafen!<br />
Die erste Adresse im Kölner Süden<br />
ist heute der Rheinauhafen,<br />
wo für und mit der Zukunft gebaut<br />
wurde. Dort, wo sich Futurismus<br />
mit absolutem Rheinblick in den<br />
Himmel reckt, war einst der 1898<br />
eröffnete Rheinauhafen.<br />
Die Umstrukturierung des Rheinauhafens<br />
ist heute das größte,<br />
der Innenstadt zugeordnete<br />
Stadtentwicklungsvorhaben in<br />
Köln. Blickfang des Rheinauhafens<br />
sind die drei sogenannten<br />
„Kranhäuser“. Der Name spielt<br />
auf die Form der jeweils 60 Meter<br />
hohen Gebäude an, die an die<br />
ehemaligen Lastkräne im alten<br />
Rheinauhafen erinnert.<br />
Das mittlere Kranhaus ist am 12.<br />
März 2009 auf der weltweit wichtigsten<br />
internationalen Immobilienmesse<br />
MIPIM in Cannes mit<br />
dem „MIPIM-Award 2009“ ausgezeichnet<br />
worden.
Komme ich in den Genuss einer<br />
Förderung? Erhalte ich bis zu 500<br />
Euro? Bonn-spart-besser ist der<br />
Name eines neuen Internetangebotes<br />
von SWB Energie und Wasser. Ab sofort<br />
können Sie unter www.bonn-spartbesser.de<br />
sehen, wo Sie im Haushalt ein<br />
enormes Einsparpotenzial finden.<br />
Welche Fördermöglichkeiten für Sie in<br />
Frage kommen und wie Sie täglich Geld<br />
sparen. Bis 31. März 2012 etwa fördert<br />
SWB Energie und Wasser energieeffiziente<br />
Erdgas-Technologien durch den<br />
neuen Umweltbonus.<br />
Zum neuen Internetangebot zählt auch<br />
ein virtueller Energiesparflug durch ein<br />
3D-Haus. Dabei erfahren Sie spielerisch,<br />
wie viel Energie an bestimmten Stellen<br />
gespart werden kann. Beispiel Heizen<br />
und Lüften: Für jedes zusätzliche Grad<br />
Raumtemperatur über 20 Grad Celsius<br />
steigt der Heizenergieverbrauch um<br />
sechs Prozent! Beispiel Waschmaschine:<br />
Waschen bei niedrigen Temperaturen<br />
macht sich bezahlt. 60 statt 95 Grad<br />
Waschtemperatur spart 25 Prozent Energie,<br />
30 statt 90 Grad sogar 75 Prozent.<br />
36 | <strong>Kabinett</strong><br />
Geldwerte Tipps<br />
vom virtuellen<br />
Energieberater<br />
Eine weitere praktische Anwendung ist<br />
der Energieberater, der sich bestens mit<br />
den Themen Heizung und Warmwasser<br />
sowie Stromverbrauch im Haushalt auskennt<br />
und den Weg zu einer Weißwarengeräte-Datenbank<br />
weist. Unter der<br />
Rubrik Energiesparen geht es auf die<br />
Jagd nach Energiefressern. Interaktive<br />
Werkzeuge helfen Ihnen beim persönlichen<br />
Energiecheck für Beleuchtung,<br />
Heizung oder Küche. Nicht jeder wird<br />
wissen, dass Kühl- und Gefrierschränke<br />
20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs<br />
verursachen.<br />
Hinzu kommen weitere wertvolle Hintergrundinformationen<br />
in den einzelnen<br />
Rubriken. Im Mittelpunkt der Infowelt<br />
Energie stehen die verschiedenen Formen<br />
der Energiegewinnung und ihre<br />
Bilanz für das Klima – von Blockheizkraftwerk<br />
bis Windkraft. Die Rubrik<br />
Anzeige<br />
Mobilität widmet sich den beiden zukunftsträchtigsten,<br />
weil Öl-unabhängigen<br />
Fortbewegungstechnologien: dem<br />
Erdgasauto und den Elektrofahrzeugen.<br />
Unter dem Thema Bauen und Modernisieren<br />
findet der Anwender diverse<br />
Möglichkeiten, wie er dank baulicher<br />
Maßnahmen auf lange Sicht viel Energie<br />
sparen kann, zum Beispiel durch<br />
Dämmen oder Solarthermie.<br />
Unter der Rubrik Fördermittel werden die<br />
aktuellen Förderprogramme aufgelistet.<br />
Hier finden sich auch eine Fördermit-<br />
tel-Datenbank sowie Hintergrundinfos<br />
über den Umweltbonus von SWB Energie<br />
und Wasser. Abgerundet wird der neue<br />
Auftritt durch Energie-News. Damit<br />
behalten Sie stets den Überblick über<br />
Entwicklungen auf dem Energie(spar)<br />
sektor. (sst)
Hier bin ich Mensch ...<br />
Stilvolles Wohnen im Traditionshaus HSR Hesbo<br />
Günter Hahnenberg hat sich<br />
Wohnen mit Stil und Noblesse<br />
auf die Fahnen geschrieben.<br />
Seit vier Jahrzehnten wird er als<br />
Inhaber des Bonner Traditionshauses<br />
HSR Hesbo Einrichtungen<br />
& Antiquitäten seiner Devise „Wohnen<br />
ist unsere Leidenschaft“ gerecht. Damit<br />
hat die Bundesstadt gleich zwei beste<br />
Adressen in Sachen Wohnen, denn HSR<br />
Hesbo residiert in der Römerstraße 218<br />
und am Bottlerplatz 12. Wer klassische<br />
oder moderne, edle oder ausgefallene<br />
Möbel und passende Wohnaccessoires<br />
sucht, der ist hier goldrichtig. Hahnenberg<br />
führt ausschließlich Möbel renommierter<br />
Markenhersteller, die sich durch<br />
beste Qualität und handwerklich perfekte<br />
Verarbeitung auszeichnen.<br />
Günter Hahnenberg<br />
Inhaber von HSR Hesbo<br />
Dazu gehören u.a. die Bielefelder und die<br />
Neuen Wiener Werkstätten, Bench Designermöbel<br />
und Leuchten. Unvergleichlich<br />
gut schlafen lässt es sich in Betten<br />
Wirtschaft<br />
mit den non-plus-ultra-Matratzen von<br />
VI-Spring mit doppellagigem Taschenfederkern<br />
und einer Füllung aus Kaschmir,<br />
Seide, Lamm- und Baumwolle, Büffel-<br />
oder Rosshaar. Mit 10 Mitarbeitern<br />
an seiner Seite ist Günter Hahnenberg<br />
kompetenter Berater bei der Suche nach<br />
dem individuell perfekten Einrichtungskonzept.<br />
Keine Kundenwünsche bleiben unerfüllt,<br />
denn ergänzt werden die Wohnstudios<br />
durch die Polster- und Restaurierungswerkstatt,<br />
ein Nähatelier, eine riesige<br />
Auswahl an Deko- und Polsterstoffen,<br />
Bett- und Tischwäsche, Tapeten und<br />
Teppichböden und nicht zuletzt hochwertiges<br />
Porzellan, Silber und Gläser.<br />
www.hsr-hesbo.de<br />
<strong>Kabinett</strong> | 37
Kultur<br />
Walter Ulrich<br />
Auch nach über 50 Jahren, die<br />
Walter Ullrich nun schon das<br />
Kleine Theater Bad Godesberg<br />
leitet, ist er noch immer mit Leib und<br />
Seele dabei.<br />
offiziell begann Ullrichs Bühnenlaufbahn<br />
1945 als 14-jähriger Volontär in<br />
Halberstadt, von wo aus er 1946 mit<br />
seiner Familie nach Bad Godesberg<br />
zog. Doch bevor er dort die Theaterwelt<br />
prägte, zog es den Jungschauspieler<br />
zum Film, wo er in mehr als 120 Film-<br />
und Fernsehproduktionen mitspielte<br />
und sogar mit Richard Burton und Robert<br />
Mitchum drehte. Doch Starallüren<br />
sind Walter Ullrich trotz seiner vielen<br />
Engagements und Bekanntschaften mit<br />
Hollywood-Größen fremd: „Beim Film<br />
kann man nicht bleiben. Es kann sein,<br />
dass man monate- oder jahrelang nicht<br />
angefragt wird.“<br />
So kehrte der Schauspieler auf die Bühne<br />
zurück und gründete sehr spontan<br />
sein eigenes Theater: „Ich war damals<br />
auf der Suche nach einem gebrauchten<br />
Fahrrad. Im Haus Ubierstraße 2 stieß ich<br />
auf einen großen Kellerraum“, erinnert<br />
sich Walter Ullrich, der von dem Keller<br />
38 | <strong>Kabinett</strong><br />
38 | <strong>Kabinett</strong><br />
Walter Ullrich:<br />
Ein Leben fürs Theater<br />
„Meine erste Kinderrolle war der Knabe<br />
in ‚Madame Butterfly’ mit drei Jahren,<br />
meine erste Kritik stammt aus dem Jahre<br />
1935. Und immer noch macht mir der Beruf<br />
Spaß“, schwärmt Walter Ullrich.<br />
sofort fasziniert war. „Den Keller habe<br />
ich dann gemietet, auf das Fahrrad habe<br />
ich verzichtet.“ Aus dem Keller der Gaststätte<br />
„Ubier-Eck“ machte Ullrich mit<br />
wenig Geld und viel Enthusiasmus einen<br />
gemütlichen Theaterraum, in dem 89<br />
Zuschauer Platz fanden. Das Programm<br />
des Kellertheaters fand großen Anklang:<br />
„Den Anfang machten moderne, einem<br />
Kellertheater gemäßen Stücke. Mit der<br />
Zeit kamen auch Boulevardstücke und<br />
klassische Werke dazu, später auch musikalische<br />
Stücke. Das ist so geblieben.“<br />
Doch nicht nur das Programm wuchs<br />
mit der Zeit, sondern auch der Zuschauerandrang,<br />
so dass Walter Ullrich und<br />
seine anfangs sieben Darsteller nach einem<br />
größeren Raum suchten.<br />
Im September 1970 eröffnete Walter<br />
Ullrich das Kleine Theater im ehemaligen<br />
Bürgermeisterhaus am Kurpark mit<br />
der Komödie „Staatsaffäre“. Seitdem<br />
haben Walter Ullrich und seine Mitarbeiter<br />
dem Publikum mit zahlreichen<br />
Stücken wundervolle Abende bereitet:<br />
ob Klassik, Komödie, oper oder operette<br />
– Walter Ullrich beherrscht jede dieser<br />
Sparten und hat sein Theater geschickt<br />
durch jede Krise der Theaterwelt manö-<br />
„Das Land des Lächelns“<br />
vriert. „Das moderne Regietheater treibt<br />
das alte Theaterpublikum hinaus. Neues,<br />
das diese moderne Form sehen will,<br />
kommt aber kaum hinzu“, erklärt Walter<br />
Ullrich das Dilemma. „Bei einer Diskussion<br />
in Theaterkreisen rief einmal ein<br />
junger hitziger Regisseur aus: ‚Kapieren<br />
Sie’s doch endlich, opas Theater ist tot.’<br />
Stimmen aus dem Hintergrund riefen<br />
daraufhin: ‚Aber Bubis Theater will keiner<br />
sehen.’“ Und genau das ist es, was<br />
Walter Ullrich in seinem Kleinen Theater<br />
niemals zeigen wird. Sein Motto ist:<br />
„Theater machen fürs Publikum, und das<br />
in möglichst hoher Qualität“.<br />
Nicola Pfitzenreuter<br />
Kleines Theater Bonn-Bad Godesberg<br />
Kleines Theater Bad Godesberg<br />
Koblenzer Straße 78<br />
53177 Bonn<br />
Infos: 0228 / 36 28 39<br />
www.kleinestheater-badgodesberg.de
Kleines Theater Bad Godesberg<br />
Premiere: 08. März<br />
Karten und Infos: 0228 / 36 22 25<br />
www.kleinestheater-badgodesberg.de<br />
Zwischen Berufung und Gewissen<br />
In „Der Fall Richard Strauss“ wird die Zusammenarbeit<br />
des Komponisten und des<br />
jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig<br />
zwischen 1931 und 1935 geschildert.<br />
Die ungleichen Männer haben das ge-<br />
meinsame Ziel, an der Dresdner Semper<br />
oper die komische oper „Die schweigsame<br />
Frau“ uraufzuführen. Vor dem<br />
Hintergrund des Nationalsozialismus<br />
gestaltet sich die Arbeit jedoch als äußerst<br />
schwierig.<br />
Während Strauss versucht sich mit den<br />
Machthabern zu arrangieren, zerbricht<br />
Zweig an der Haltung Deutschlands,<br />
wirft Strauss politische Naivität vor und<br />
emigriert nach Brasilien. Strauss lässt<br />
Zweigs Namen auf das Plakat drucken,<br />
woraufhin Hitler der Aufführung fern<br />
bleibt und das Stück nur wenige Male<br />
gezeigt wird. Jahre später muss sich der<br />
Komponist vor der Entnazifizierungskammer<br />
rechtfertigen.<br />
Bewegendes Schauspiel von Ronald<br />
Harwood nach einer wahren Begebenheit.<br />
Bonner Beethoven Orchester<br />
12. März, 09. April, 07. Mai,<br />
11. Juni und 2. Juli (jeweils 12h)<br />
Karten und Infos: 0228 / 77 66 11<br />
www.beethoven-orchester.de<br />
Fünf Orgelkonzerte am<br />
Taufstein Beethovens in der<br />
Bonner St. Remigius Kirche<br />
Wer schon einmal einem orgelkonzert<br />
gelauscht hat, weiß, dass die orgel mehr<br />
kann, als reine musikalische Untermalung<br />
des Gottesdienstes.<br />
Fünf Bonner organisten präsentieren in<br />
dieser Saison ein facettenreiches Programm<br />
von den klassischen alten Meistern<br />
mit Bezug zum Kirchenjahr über<br />
Pop-Suite und Bach to Swing.<br />
Eröffnet wird die „Musik am Taufstein<br />
Beethovens“ von Johannes Geffert mit<br />
Bachs Vivaldi-Transkription und Johann<br />
Christian Heinrich Rincks Konzert Werke<br />
von Charles-Marie Widor. Im April verwandeln<br />
Stefan Horz, im Mai Hubert Arnold,<br />
im Juni Berthold Wicke und im Juli<br />
Markus Karas die Bonner St. Remigius<br />
Kirche in einen wahren Konzertsaal.<br />
Junges Theater Bonn<br />
Premiere: 03. April<br />
Karten und Infos: 0228 / 46 36 72<br />
www.junges-theater-bonn.de<br />
Kultur<br />
Peter Pan’s Nimmerland in Beuel<br />
„Peter Pan“, der Junge, der niemals erwachsen<br />
werden wollte, fasziniert seit<br />
nunmehr hundert Jahren Große und<br />
Klein. Peter Pan lebt im „Nimmerland“<br />
(Neverland), einer fiktiven Insel und ist<br />
der Anführer der „verlorenen Jungs“ die<br />
gemeinsam in Saus und Braus leben:<br />
Keine Schule, Süßigkeiten im Übermaß<br />
und jede Menge Abenteuer. Doch wie<br />
im „wahren Leben“ hat auch Peter Pan<br />
einen Erzfeind – den Piraten-Anführer<br />
Captain Hook.<br />
Eines Nachts dringt Peter bei Wendy,<br />
John und Michael ins Kinderzimmer ein,<br />
weil er seinen Schatten sucht. Die drei<br />
Geschwister leben im London Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts. Die Drei trauen<br />
ihren Augen nicht – denn Peter kann<br />
fliegen. Peter Pan erzählt ihnen von seiner<br />
Heimat Neverland und überredet die<br />
Geschwister, mit ihm dorthin zu fliegen.<br />
So starten die drei nach Neverland, wo<br />
sie gemeinsam unglaubliche Abenteuer<br />
erleben.<br />
Das JTB präsentiert die deutschsprachige<br />
Erstaufführung des britischen Musicals<br />
von Piers Chater Robinson nach der<br />
Geschichte von James Matthew Barrie.<br />
<strong>Kabinett</strong> | 39<br />
<strong>Kabinett</strong> | 39
Kultur<br />
Heinz Gröning<br />
„Meine Berufung<br />
war immer<br />
die Bühne“<br />
Heinz Gröning über seinen<br />
nicht ganz geraden Weg<br />
zum Comedian<br />
40 | <strong>Kabinett</strong><br />
40 | <strong>Kabinett</strong><br />
Noch gehört Heinz Gröning zu den<br />
Kabarettisten, die nicht jedem<br />
ein Begriff sind, aber er ist auf<br />
jeden Fall stark im Kommen. „Professionell<br />
stehe ich jetzt seit 17 Jahren auf<br />
der Bühne. Aber eigentlich habe ich damit<br />
schon im Kindergarten angefangen“,<br />
erinnert er sich zurück.<br />
Den meisten dürfte der 1965 in Emmerich<br />
geborene Komiker, Musiker und<br />
Moderator als „Der unglaubliche Heinz“<br />
bekannt sein. Mit selbigem Programm<br />
war er 2002 unterwegs. „Entstanden ist<br />
der Name durch die Comic Figur ‚Der<br />
unglaubliche Hulk’. Am Anfang meiner<br />
Karriere gab es dazu ein Konstrukt, das<br />
aber die meisten nicht verstanden haben,<br />
weil die Figur damals nicht populär<br />
genug war. Ich habe den Namen trotzdem<br />
beibehalten, weil ich nach der Show<br />
immer wieder zu hören bekommen habe,<br />
dass der Abend mit mir unglaublich gewesen<br />
sei.“ Sein Markenzeichen ist das<br />
Singen und Rezitieren selbst verfasster<br />
Lieder und Gedichte. Dabei prasseln die<br />
Worte teilweise derart auf einen ein,<br />
dass es schon fast wie HipHop klingt.<br />
Für diejenigen, denen diese Sprachakrobatik<br />
zu anstrengend ist, hat Heinz Gröning<br />
durchaus auch anderes im Repertoire:<br />
„Mein Vorteil als Komiker ist, dass<br />
ich singen, reimen und Figuren spielen<br />
kann, so dass man bei mir ein abwechslungsreiches<br />
Programm erlebt. Wenn<br />
man nur Gedichte und Sprache will,<br />
kann man jetzt das Programm ‚Klassik<br />
meets Comedy’ anschauen und wenn<br />
man nur Lieder und lustige Musik will<br />
das Programm ‚Nr. Heinz Hits – Scheiß<br />
drauf eigentlich bin ich Liedermacher’.“<br />
In seinem neuen Programm wird noch<br />
mehr gelacht als im vorherigen: „Lustige<br />
Texte sind lustige Texte. ob man sie<br />
singt oder spricht macht nur den kleinen<br />
Unterschied, dass man auch noch<br />
schöne Musik mit dabei hat.“<br />
So ungewöhnlich wie sein Programm<br />
ist auch seine Karriere: Nach dem Zivildienst<br />
studierte der Schnellredner<br />
vom Niederrhein in Köln Medizin. Sein<br />
praktisches Jahr absolvierte er in der<br />
Pathologie: „Der Job ist in der Realität<br />
ganz anderes, als man ihn sich vorstellt.<br />
Ich habe ihn gewählt, weil ich da am<br />
Wochenende nicht arbeiten musste. So<br />
konnte ich parallel auftreten und meinen<br />
Ausstieg vorbereiten.“<br />
Eine Vorbereitung, die durchaus Erfolg<br />
hatte! So machte Heinz Gröning in etlichen<br />
Bands mit und spielte lange Straßentheater.<br />
Einen größeren Bekanntheitsgrad<br />
erreichte er durch Auftritte bei<br />
Harald Schmidt und der Comedy-Sendung<br />
NightWash. Außerdem moderierte<br />
er verschiedene Comedy-Formate.<br />
„Im Endeffekt bin ich genau da gelandet,<br />
wo ich immer hin wollte“, resümiert<br />
Heinz Gröning. „Das Medizinstudium<br />
war nur ein verständlicher Umweg, wenn<br />
man sich vor Augen führt, dass der Ausbildungsberuf<br />
Komiker nicht existiert.“<br />
Die beste Ausbildung hat der Comedian<br />
aber zuhause, lacht er doch am liebsten<br />
über seine Kinder: „Die bringen jeden<br />
Tag irgendwelche Sprüche, die einem<br />
ein Lachen ins Herz zaubern.“<br />
Nicole Pfitzenreuter<br />
www.derunglaublicheheinz.de
COMEDIA Theater<br />
Premiere: 11. März<br />
Tickets und Infos: 0221 / 888 77 222<br />
www.comedia-koeln.de<br />
Mit Geschichte leben<br />
Thomas ist 17 und hat nie vom Holocaust<br />
gehört. Seine Welt bricht zusammen, als<br />
er auf Klassenfahrt nach Auschwitz zum<br />
ersten Mal mit den Gräueltaten der Nazis<br />
konfrontiert wird. Er kann es nicht fassen,<br />
verbrennt seinen Pass, weigert sich<br />
Deutsch zu sprechen und will kein Deutscher<br />
mehr sein.<br />
Doch dann trifft er auf Tomasz, einen<br />
polnischen Polizisten, der in Auschwitz<br />
arbeitet und sich von seiner Arbeit mehr<br />
versprochen hat, als Idioten hinterher<br />
zu rennen, die dort Hakenkreuze hinterlassen.<br />
Zwischen beiden entwickelt<br />
sich eine komplizierte Beziehung, in deren<br />
Verlauf Fragen nach Verantwortung,<br />
Fremdenhass und der Last der Vergangenheit<br />
gestellt werden. Dadurch merkt<br />
Thomas, dass es trotz der Vergangenheit<br />
eine Gegenwart und Zukunft wartet.<br />
„Schwarze Milch oder Klassenfahrt nach<br />
Auschwitz“ (ab 13 J.) stammt von Holger<br />
Schober. Der österreichische Autor,<br />
Regisseur und Schauspieler wurde 2006<br />
für den Deutschen Jugendtheaterpreis<br />
nominiert.<br />
6. Kölner Impro Festival<br />
12.-17. April<br />
Infos: www.koelnerimprofestival.de<br />
und 0221 - 35 555 - 101<br />
Tickets: www.koelnticket.de<br />
und an allen VVK-Stellen<br />
Auf den Bühnen Kölns<br />
Es ist wieder so weit:<br />
Eine Woche lang wird auf Kölns Bühnen<br />
improvisiert, was das Zeug hält.<br />
Sie dürfen sich auf alte Bekannte freuen,<br />
wie die MarathonNacht oder die Wahl<br />
des Publikumslieblings, und auch auf<br />
ganz neue Formate wie The Call (Theater<br />
Narobov aus Slowenien). Natürlich fehlt<br />
auch der Kampf der Giganten nicht!<br />
Diesjährige Schirmherrin ist Susanne<br />
Pätzold, bekannt aus Switch Reloaded<br />
und Gewinnerin des Deutschen Comedy-<br />
und Deutschen Fernsehpreises.<br />
Das absolute Highlight des 6. Kölner<br />
ImproFestivals findet am 16. April statt.<br />
Elf Spieler aus elf Städten Deutschlands<br />
und der Publikumsliebling kämpfen um<br />
die wohl wichtigste Auszeichnung des<br />
Improvisationstheaters:<br />
den ImproStern 2011!<br />
Mit dabei sind die<br />
Gewinnerin des<br />
letzten Jahres,<br />
Mona Tawussi,<br />
und Nicole Erichsen,<br />
die Zweitplatzierte.<br />
Bürgerhaus Stollwerck<br />
07. Mai (weitere s. Homepage)<br />
Karten und Infos: 0221 - 99 11 08-0<br />
www.buergerhausstollwerck.de<br />
www.derunglaublicheheinz.de/heinz<br />
Nur „Nummer Heinz“-Hits !<br />
Kultur<br />
Elvis Presley ist der King of Rock’n‘Roll,<br />
Michael Jackson der King of Pop und<br />
Heinz Gröning ist der King of Comedy<br />
Liedermaching mit Gitarre ohne Verstärkung.<br />
Die meisten kennen Heinz<br />
Gröning eher als den „unglaublichen<br />
Heinz“. Doch diesmal ist der Comedian<br />
mit seinen „Nummer Heinz-Hits“ on<br />
Tour. Unter dem Motto „Scheiß drauf,<br />
eigentlich bin ich Liedermacher“ präsentiert<br />
er seine schönsten Lieder und<br />
ein Programm voller musikalischer Höhepunkte.<br />
Neben dem amüsanten Einblick<br />
in die musikalische Entwicklung<br />
des unglaublichen Heinz unterhält er<br />
das Publikum mit sehr komischen musikalischen<br />
Experimenten aus seiner<br />
Frühzeit. Außerdem lüftet Heinz Gröning<br />
das Geheimnis, wie aus einem<br />
angehenden „Post Punk“, Schlager und<br />
Rock’n‘Rollstar, der in der Schülerband<br />
die Herzen seiner Mitschülerinnen<br />
reihenweise zerdeppert hat, am Ende<br />
doch kein Vorbild für Robbie Williams<br />
geworden ist.<br />
<strong>Kabinett</strong> | 41<br />
<strong>Kabinett</strong> | 41
Kultur<br />
Hat das Rätselraten bald ein Ende?<br />
Die „Dame mit Pelz“ und Leonardo da Vinci<br />
Hält sie sich in München versteckt?<br />
Leserbrief von Bernard Nuss, Straßburg:<br />
„In Ihrer Zeitschrift ‚<strong>Kabinett</strong>’ veröffentlichten<br />
Sie im Mai 2010 einen Bericht,<br />
wonach ein altes Ölgemälde „Dame mit<br />
Pelz“ von Professor Carlo Pedretti als<br />
Bild eines Schülers von Leonardo da<br />
Vinci eingeschätzt wurde. Prof. Pedretti<br />
schränkt sein Urteil jedoch ein und<br />
sagt, dass ihm nur ein schwarz-weißes<br />
Foto vorgelegen habe. Mir ist bekannt,<br />
dass Prof. Pedretti sein Urteil revidiert<br />
hat, nachdem er das original gese-<br />
hen und gründlich geprüft hat.<br />
Er stellt fest, dass es sich tatsächlich<br />
um ein authentisches<br />
Gemälde von Leonardo da Vinci<br />
handelt. Das habe er in einem<br />
Gutachten bestätigt“.<br />
Die Redaktion zu diesem Brief:<br />
Leser Nuss hat tatsächlich recht.<br />
In einer uns vorliegenden Erklärung<br />
der University of California<br />
Los Angeles vom 4. Januar 2002<br />
revidiert Carlo Pedretti seine Ansicht<br />
und schlägt dem Besitzer<br />
des Bildes vor, es in einem italienischen<br />
Museum auszustellen.<br />
Doch wer und wo ist der Eigner<br />
und wo das bedeutsame Bild?<br />
Prof. Pedretti hatte unlängst<br />
in der deutschen Wochenzeitung „Die<br />
Zeit“ eine Art Comeback als Leonardo-<br />
Forscher, hatte er doch als einziger<br />
Leonardo-Spezialist des 20. Jahrhunderts<br />
die Reisetagebuch-Notizen des<br />
Sekretärs von Kardinal Luigi d’Aragona<br />
(1474-1519) nicht ignoriert. Aus diesen<br />
wird ersichtlich, dass Mona Lisa<br />
von Leonardo dem Kardinal als „das<br />
Bildnis einer gewissen Florentinerin“<br />
vorgestellt wurde, die er auf Veranlassung<br />
des seligen Herrn Giuliano<br />
de Medici gemalt habe. Carlo Pedret-<br />
ti publizierte schon 1957, die porträtierte<br />
Dame (Mona Lisa) sei Giulianos<br />
Geliebte Pacifica Brandano aus Urbino.<br />
Die Mona Lisa-Fundamentalisten, die<br />
dem Louvre-Gemälde unverbrüchlich<br />
die dritte Frau des Seidenhändlers<br />
Francesco di Bartolomeo del Giocondo<br />
zuordnen, verbannten Pedretti aus dem<br />
Kreis der Rechtgläubigen.<br />
Doch 2010 erschien das epochale Buch<br />
von Roberto Zapperi, „Abschied von<br />
Mona Lisa“, das Pedrettis Vermutungen<br />
verifiziert und die gängige Mona Lisa-<br />
Forschung auf den Kopf stellt. Für die<br />
„Dame mit Pelz“, die die Fantasie und<br />
Neugier unserer Leser erregt, gewinnt<br />
deren Zuordnung durch Carlo Pedretti<br />
mit dem aktuellen Buch von Roberto<br />
Zapperi natürlich an Bedeutung.<br />
„The Art Loss Register“ in New York<br />
ordnet das Werk dem Leonardo zu und<br />
stationiert es 1691 in der Sammlung<br />
von Papst Innozenze XII. (Antonio Pignatelli).<br />
Der weitere Verbleib ist bis<br />
1900 ermittelt, als die Familie der Marchese<br />
Moramarco das Gemälde einer<br />
deutschen Familie verkauft, die es 1921<br />
einer kompetenten Expertise unterwirft.<br />
KABINETT verfügt über eine detaillierte<br />
Zeittafel. Es tut sich was.<br />
K.G.
Er war begeistert, er bewunderte<br />
ihn, denn die kometenhaft<br />
steile Karriere<br />
Napoleon Bonapartes in Europa<br />
schien kein Ende zu nehmen, und<br />
so widmete Bonns großer Musikersohn<br />
Ludwig van Beethoven<br />
ihm seine 3. Sinfonie in Es-Dur,<br />
seine „Sinfonia grande, intitolata<br />
Bonaparte“, die „Eroica“.<br />
Neue soziale und geografische<br />
Mobilität mit neuen Freiheitsideen<br />
durch Gesetzgebung schuf<br />
dieser triumphale Herrscher, der<br />
mit seiner Grande Armée in Europa<br />
Sieg auf Sieg feierte.<br />
Doch diese Faszination brach für<br />
Beethoven, als er erfuhr, dass<br />
Napoleon sich in Paris am 2. Dezember<br />
1804 selbst zum Kaiser<br />
gekrönt hatte. Da strich er wutentbrannt<br />
diese Widmung aus, was<br />
heute noch auf dem Partiturmanuskript<br />
zu erkennen ist. Da war der Traum für<br />
Beethoven ausgeträumt, und auch für<br />
Napoleon sollte sich später der Herrschertraum<br />
in ein Trauma verwandeln.<br />
Doch Beethovens Geburtsstadt Bonn<br />
hatte noch Glück gehabt mit Napoleon,<br />
der wenige Wochen vorher, am 16./17.<br />
September 1804, die jubelnde Bevölkerung<br />
in Bonn besuchte, durch Triumphbögen<br />
mit seiner Frau Josephine ritt,<br />
Pierre-Philippe Thomire (1751–1843)<br />
nach Antoine-Denis Chaudet (1763–1810)<br />
Adler des 25. Infanterieregiments, Modell 1804<br />
© Musée de l‘Armée<br />
Nach François-Pascal-Simon Baron Gérard (1770–1837)<br />
Napoleon I., Kaiser der Franzosen, im Krönungsornat, um 1810<br />
© Napoleonmuseum Thurgau<br />
Napoleon<br />
und Europa –<br />
Traum und<br />
Trauma<br />
Ausstellung in der<br />
Bundeskunsthalle in Bonn<br />
während die Glocken aller Kirchen zur<br />
Begrüßung läuteten. Während der sporterprobte<br />
Napoleon mit scharfem Ritt<br />
die Umgebung Bonns erkundete, endete<br />
für den ihn begleitenden Bonner Unterpräfekten<br />
Johann Joseph Eichhoff der<br />
Tag mit einer Blamage, denn bei dem<br />
wilden Ritt des Kaisers fiel er am Kreuzberghang<br />
vom Pferd. Bei seinem zweiten<br />
Besuch in Bonn am 6. November<br />
1811 prüfte Napoleon nochmals vom<br />
Finkenberg aus die Möglichkeit, Bonn zu<br />
befestigen, was zum Glück für die Bonner<br />
nicht geschah. Nun weilt er bis zum<br />
25. April 2011 wieder in Bonn mit einer<br />
spektakulären Schau von Leihgaben aus<br />
ganz Europa, auch vom Bonner Stadtarchiv,<br />
mit der erstmals die positiven und<br />
negativen Auswirkungen jener<br />
napoleonischen Machpolitik für<br />
ganz Europa beleuchtet werden.<br />
Ziel dieser Ausstellung „Traum<br />
oder Trauma“ in der Bundeskunsthalle<br />
ist es, ein differenziertes<br />
Panorama der napoleonischen<br />
Ära anhand von gut<br />
400 Exponaten zu zeigen. Die<br />
Zeit um die schillernde Persönlichkeit<br />
Napoleons wird in zwölf<br />
Kapiteln interpretiert: die Zeit<br />
der Kriege, der Politik, Verwaltung,<br />
Propaganda, Kunstblüte<br />
und Kunstraub.<br />
Nachhaltig hat die Persönlichkeit<br />
Napoleon (1769-1821) das<br />
politische Gesicht Europas wie<br />
keine andere seit Karl dem<br />
Großen geprägt. Bis in die<br />
heutige Zeit beschäftigt der<br />
Kaiser der Franzosen die Gemüter, erklärte<br />
bei der Eröffnung der Ausstellung<br />
der Leiter der Napoleongedenkstätte des<br />
Musée de L’Armée im Invaliden-<br />
dom in Paris, wo Napoleons letzte<br />
Ruhestätte ist: Le Général Robert<br />
Bresse. Er lobte die Ausstellungs-<br />
kuratorin Bénédicte Savoy (Professorin<br />
in Berlin), der es gelungen sei, erstmals<br />
die neue Sicht des Napoleonbildes zu<br />
verdeutlichen.<br />
Das geänderte Beethoven-Manuskript, Wien1682<br />
Kultur<br />
Und Beethoven kam doch noch zum<br />
Zuge. Seine 9. Sinfonie mit dem Text von<br />
Friedrich von Schiller wurde die Europahymne:<br />
„Freude, schöner Götterfunken“.<br />
D. F. Voi.<br />
<strong>Kabinett</strong> | 43
Kultur<br />
44 | <strong>Kabinett</strong><br />
Maria Netzhammer<br />
Maria Netzhammer wieder auf der Palette:<br />
Eine Art von Urknall<br />
Das Haus in der Beethovenallee 45<br />
in Bad Godesberg wirkt eigentlich<br />
gutbürgerlich. Doch gleich hinter<br />
der Tür überfällt den Besucher eine<br />
vielfarbige Flut merkwürdiger, skurriler,<br />
fantastischer, witziger, oberflächlicher,<br />
hintergründiger, praller, pikanter<br />
undsoweiter Bilder, dass ihm geradezu<br />
schwindlig wird. Er hätte<br />
gewarnt sein können, denn schon<br />
in der Einladung hieß es: „Bin<br />
ich?... Und wenn ja, wie viele?“<br />
„opfertraum“ (Margot und<br />
Erich werden gehangen ... die<br />
italienische Variante oder der<br />
etwas andere Ausblick auf das Ende<br />
der DDR) und „Neulich auf, neben, hinter,<br />
unter, vor & über meinem Sofa ...“<br />
von Toto Il Magnifico, Malerclown unter<br />
den Malerfürsten und Malerpoeten<br />
mit seiner Gruppe „Epiphania“,<br />
Begründer des eklektizistischen Zitatismus<br />
– so weit, so seltsam. Die Gruppe<br />
„Epiphania“ – was ist das? Elf Namen<br />
werden genannt. Namen? Da tummelt<br />
sich bereits die Pseudonymie: Mariethérèse<br />
Fleurie, U. Briaco, Mottek Gleiwitzer,<br />
Alviso Carnevale, Hendrick Dranken<br />
van Wijn, Tommaso Tuduso, Radunek<br />
Patetschuku, onofrio di Moltivini, Claude<br />
Brouilly, Francois le Vitrage & Eugène<br />
Schrops.<br />
obgleich bereits somnambulisiert, lassen<br />
wir uns, zumal schon drin, auf so was<br />
ein. Immerhin handelt es sich um die<br />
Wiedereröffnung der „Sammlung Maria<br />
Netzhammer“, und zu dieser haben<br />
sich zu dichtem Gedränge Hunderte von<br />
Neugierigen eingefunden. Nach deren<br />
schwerer Erkrankung wollten VIPs und<br />
VUPs der Maria Netzhammer ihr Interesse<br />
an ihr und ihrer Galerie bekunden.
Ein großer Mann (198 cm) ist sowohl<br />
Spiritus rector als auch Mittelpunkt<br />
jener Ausstellung, die wohl ein Dauerbrenner<br />
zu diesem Tatort sein wird: Toto<br />
Thomas Wenske. Er tut kund: „Gezeugt<br />
in Gleiwitz (oberschlesien) ..., ins Leben<br />
gepresst in dunkler Zeit, März 1942 in<br />
Wechmar Hammermühle/Thüringen.<br />
Den Großteil der Jugend als „DDR-<br />
Insasse“ verbracht. Endlich, ostern<br />
1959, Flucht der Familie in die BRD ...<br />
eine Himmelfahrt-Renaissance!“ Dieser<br />
Wenske schmiss die Brocken in der Unterprima<br />
und begab sich auf die Lebensstationen:<br />
Polizeischule, Fremdenlegion,<br />
Bodyguard, Kranführer, Redaktionsbote,<br />
Krawattenverkäufer. Wanderjahre zu<br />
den Metropolen Amsterdam, Wien, Paris,<br />
London und Rom. Da „liefen“ ihm die<br />
Maler über den Weg: Matisse, Cézanne,<br />
Monet, Klimt, van Gogh, Rops, Picasso.<br />
Man weiß, dass ein Eklektiker jemand<br />
ist, der aus verschiedenen philosophischen<br />
Systemen das ihm gemäße auswählt.<br />
Diese Methode ist auf Kunst<br />
übertragbar. Der hier obwaltende eklektizistische<br />
Zitatismus nimmt Motive<br />
aus der bildenden Kunst und setzt deren<br />
Elemente neu – zitierend – zusammen.<br />
Das Ergebnis macht sich bei Netzhammer<br />
breit und kann den ostdeutschen<br />
Migrationshintergrund von Thomas<br />
Wenske nicht verbergen. Stichworte zur<br />
DDR: Bildung einer kriminellen Vereinigung<br />
– Wahlbetrug – Konkursverschleppung<br />
– Geiselnahme mit Erpressung –<br />
Verächtlichmachung & Herabsetzung<br />
einer großen Idee ...<br />
Darf Kunst komisch sein? Wer Lust an<br />
Verwandlungen hat, wird in dieser Ausstellung<br />
entsprechend genasführt.<br />
K.G.<br />
Ringsum Lachwerke: Initiator Thomas Wenske zwischen Autor Klaus Wyrbitzki und Contrakreis-Chef Horst Johanning –<br />
daneben (leicht irritiert) Marlies Rosenzweig und Christel Garbe (re.)<br />
Kultur<br />
<strong>Kabinett</strong> | 45
Kultur<br />
Kulturen<br />
der Welt<br />
Eine abenteuerliche Reise der<br />
Völkerkunde mit Afropolis:<br />
Das neue Rautenstrauch-Joest-<br />
Museum in Köln lädt zu einem<br />
Rundgang mit besonderen<br />
Überraschungen ein<br />
Mit einem völlig neuen Konzept<br />
für ein ethnologisches Museum<br />
präsentiert sich in Köln<br />
das neue Rautenstrauch-Joest-Museum<br />
im Stadtzentrum, ein Kulturquartier in<br />
Verbindung mit dem Schnütgen-Museum,<br />
das ins Mittelalter einlädt. Hier<br />
ist die Rede von dem neuen Völkerkundemuseum,<br />
das sich als „Afropolis“<br />
mit aktuellen Menschheitsthemen wie<br />
Wohnen, Alltagsleben, Kleidung und Religion<br />
im Vergleich zu anderen Kulturen<br />
regionenübergreifend zeigt. Dabei werden<br />
bei der ersten Sonderausstellung<br />
fünf afrikanische Metropolen – darum<br />
der Titel der Ausstellung AFRoPoLIS –<br />
Kairo, Lagos, Nairobi, Kinshasa und<br />
Johannesburg anhand von dokumentarischen<br />
Elementen und vor allem künst-<br />
„The Olympic Garden“, Fotografie © Rana El Nemr<br />
46 | <strong>Kabinett</strong><br />
Stadtansicht Kairo, informelles Viertel © Kerstin Pinther, 2010<br />
lerischen Arbeiten vorgestellt. Städte.<br />
Medien. Kunst. Das Thema Urbanität<br />
mit ihren Vor- und Nachteilen und der<br />
jeweils gesellschaftlichen Unterschiedlichkeit<br />
wird klar. Soziale Netzwerke<br />
werden mit all ihrer formenden und stabilisierenden<br />
Kraft verdeutlicht.<br />
Hauptthema ist „die Stadt“ und ihre infrastrukturellen<br />
Herausforderungen. So<br />
gelingt dieser Ausstellung Afropolis eine<br />
dynamische Schau und Charakterisierung<br />
der hier gezeigten Städte auf dem<br />
afrikanischen Kontinent. Mit Arbeiten<br />
aus den Bereichen Grafik, Fotografie,<br />
Malerei, Skulptur, Film- und Videokunst,<br />
Design, mit Comics und Weblogs<br />
haben die Künstlerinnen und Künstler,<br />
aus Europa und Afrika stammend, den<br />
Besucher zu einer ganz neuen, umfas-<br />
senden Sichtweise auf urbane Räume<br />
eingeladen. Afropolis ist das Ergebnis<br />
von künstlerischen Recherchen und<br />
Reflexionen sowie dokumentarischem<br />
Material. Fakt ist, dass afrikanische<br />
Städte weltweit die höchste Urbanisierungsrate<br />
aufweisen, wobei sich immer<br />
wieder die Frage stellt, wie denn eigentlich<br />
diese Strukturen funktionieren, wie<br />
die Menschen ihren Alltag bewältigen<br />
können – oder nicht.<br />
Diese Präsentation entstand zusammen<br />
mit dem Iwalewa-Haus in Bayreuth und<br />
den Goethe-Instituten in Johannesburg<br />
und Nairobi und wird von der Kulturstiftung<br />
des Bundes gefördert. Kuratiert<br />
wurde sie von Prof. Dr. Kerstin Pinther,<br />
Larissa Förster und Christian Hanussek;<br />
Idee und Konzept stammen von Prof. Dr.<br />
Kerstin Pinther. Nach der ersten Überraschung<br />
gelingt es dem Besucher, sich<br />
in die Thematik „einzusehen“, zumal die<br />
Klanginstallation des nigerianischen<br />
Künstlers Emeka ogboh in Kooperation<br />
mit der Zentrale der Stadtbibliothek<br />
Köln den Schritt in die anderen Welten<br />
rein akustisch leicht macht. Vor allem<br />
Jugendliche könnten schnellen und intensiven<br />
Zugang in diese Ausstellung<br />
finden – auch für sie eine Überraschung<br />
mit vielen neuen Erkenntnissen.<br />
Bis 13. März 2011 www.afropolis.net<br />
Dorothea F. Voigtländer
Die wahre Leidenschaft<br />
des vielseitigenKünstlers<br />
Willi Mayerhofer<br />
galt immer der Malerei.<br />
In seiner bayerischen<br />
Heimat hat der gelernte<br />
Siebdrucker, der in<br />
München Malerei, Grafik<br />
und Design studierte,<br />
über viele Jahre sehr erfolgreich<br />
als selbständiger<br />
Grafiker gearbeitet.<br />
Zur Malerei ist er in<br />
Südfrankreich, in seinem<br />
Atelier in Les Issambres,<br />
sozusagen zu-<br />
rückgekehrt. Es sind das<br />
spezifische Licht und<br />
die flirrende Atmosphäre<br />
seiner französischen<br />
Wahlheimat, die seine<br />
Bilder prägen und so unverwechselbar<br />
machen,<br />
das Licht und die Farbe,<br />
die im Mittelpunkt<br />
steht. Direkte Vorbilder<br />
mag man vergeblich su-<br />
chen. Willi Mayerhofer<br />
hat längst sein eigenes<br />
Formenvokabular gefunden,<br />
dem man auch<br />
mit der Etikettierung „abstrakter Expressionist“<br />
nicht ganz gerecht wird.<br />
Gespeist von einer inneren Kraftquelle,<br />
sind seine ausdrucksstarken Bilder getragen<br />
von Farbe, von ebenso sensiblen<br />
wie dynamischen und allemal meisterlich<br />
nuancierten Farbklängen. Kataraktähnlich<br />
stürzen brennend rote, kühle<br />
blaue und sonnenhelle gelbe Farbtöne<br />
gleichsam aus den Bildern. Sie strahlen<br />
„Inspiration en vert“,<br />
Willi Mayerhofer,<br />
© Rainer Lemaire<br />
Willi Mayerhofer<br />
Ein Maler zwischen den Welten<br />
gebändigte, pulsierende Energie aus, vitale<br />
Lebensfreude, die jedes der Werke<br />
zum Ereignis werden lässt.<br />
Willi Mayerhofers Bilder zollen ergreifend<br />
schönen Schauspielen der Natur,<br />
aber auch ihren mächtigen und<br />
entfesselten Urgewalten wie aufge-<br />
wühlter, stürmischer See und loderndem<br />
Feuer ihren Tribut.<br />
v.l. Erbil Türkamer und Dr. Peter Brauweiler, beide Hochkreuz Augenklinik,<br />
Elke Dagmar Schneider, Chefredakteurin <strong>Journal</strong> KABINETT, Willi Mayerhofer, Künstler © Rainer Lemaire<br />
Kultur<br />
Dann überzieht dramatischer<br />
Farbgestus<br />
die Leinwand, sprengt<br />
ihre Grenzen und setzt<br />
Furcht und Zerstörung<br />
um in mitreißend emotionale<br />
Bildsprache. Doch<br />
der Künstler und Naturliebhaber<br />
Mayerhofer<br />
bildet Natur nicht ab.<br />
Vielmehr hört er in sich<br />
hinein, spürt den Eindrücken<br />
nach und setzt<br />
sie um in musikalische<br />
Bildsuiten, in Impressionen,<br />
die geweitet und<br />
erfüllt sind vom Vibrieren<br />
und Leuchten der<br />
Farbe. Willi Mayerhofer<br />
lotet Grenzen aus. Spontan<br />
assoziiert man Freiheit,<br />
ungezügelte Weite<br />
und emotionale Dynamik,<br />
aber auch verhalten<br />
symbolische Bedeutung.<br />
Mayerhofer ist ein disziplinierter<br />
Poet, ein lyrischer<br />
Denker, der an<br />
jedem Pinselstrich feilt<br />
und ihn unermüdlich<br />
wiederholt, bis er den<br />
angestrebten „Moment<br />
perfekter Harmonie“, wie<br />
er selbst sagt, erreicht hat. So wird Unwesentliches<br />
überlagert von Strukturen,<br />
die Sinn, Ausdruck und Tiefe geben.<br />
Bei aller Emotion, die sich in zarten<br />
oder energischen, immer harmonischen<br />
Farbwerten äußert und die seine Werke<br />
transportieren, kommt auch der Moment<br />
der Stille nicht zu kurz. Das Rieseln<br />
der Zeit ist für den, der nicht nur<br />
hinsieht, sondern auch hinein hört in<br />
diese Bilder, sacht und leise vernehmlich.<br />
Willi Mayerhofers Bilder sind eine<br />
sehr bemerkenswerte Synthese von<br />
Auge und Geist. Ihr Schöpfer lässt uns<br />
unaufdringlich teilhaben an den intuitiven<br />
Früchten von Erinnerungen, Erfahrungen,<br />
Erlebnissen zwischen Tag und<br />
Traum, Realität und Phantasie, ewig unvollendet<br />
und doch in sich geschlossen.
Kultur<br />
Im November 2010 verband die Galerie<br />
Schön in der Bad Godesberger<br />
Löbestraße die Vorstellung des neuen<br />
Buches „Spaß beiseite!“ von Burkhard<br />
Mohr mit einer diesbezüglichen Ausstellung.<br />
Andreas Öhler führte in das opulente<br />
opus ein und sang Straßenlieder. Dazu<br />
servierte Mel d’oro mit Klezmer einen<br />
musikalischen Leckerbissen. Streichend<br />
und zupfend: die Geige Elisa Wittbrodt,<br />
die Bratsche Eleni Wittbrodt, den Kontrabass<br />
Dominic Neumann, eine Gitarre<br />
Robert Wittbrodt, eine andere Gitarre<br />
sowie die Mandoline Max Emil Schön.<br />
Sozusagen eine Vernissage mit beson-<br />
48 | <strong>Kabinett</strong><br />
Burkhard Mohrs Kunst der Demaskierung<br />
Die Spaßmasken der Realität<br />
Burkhard Mohr mit seinem Werk Antje und Helmut Grosskopf (Nahost-Experte) v.l. Michael Mertes, Autor u. „Straßensänger“ Andreas<br />
Öhler, B. Mohr, Verleger u. Galerist Franz Schön<br />
deren Noten. Die zahlreichen Besucher<br />
wirkten kundig. Auch der Mohr-Fan und<br />
–Förderer Dr. Helmut Herles war mit<br />
seiner Lilo gekommen und hievte später<br />
das Ereignis in den Bonner General-<br />
Anzeiger, der sich ihn in besseren Jahren<br />
als Chefredakteur leistete.<br />
Aus dem Bericht von Herles ist zu entnehmen,<br />
dass in der Bonner Dienststelle<br />
des Bundespresseamts ebenfalls<br />
diese Ausstellung im März zu erleben<br />
ist – vielleicht wieder mit den gleichen<br />
Musikanten und dem fulminanten Laudator<br />
und „Straßenlieder“-Sänger Andreas<br />
Öhler, wie Dr. Herles insinuierte.<br />
Was nun hat es mit diesem frischen<br />
Mohr-Buch auf sich? Zuerst die Fakten:<br />
96 Seiten, farbige Karikaturen, Verlag<br />
Franz Schön, Bonn 2010, 13,80 Euro.<br />
Ich finde das Werk bemerkenswert.<br />
Mohrs sensible Karikaturen identifiziert<br />
man im Blätterwald auf Anhieb.<br />
Sein Strich ist sicherer geworden. Seine<br />
Pointen sind gleichermaßen signifikant<br />
und offenbaren jenseits der Schlagzeilen<br />
profundes Hintergrundwissen<br />
über die schiere Parteipolitik hinaus. In<br />
den 96 Seiten spaziert man durch das<br />
Sammelsurium diesbezüglicher Informationen<br />
und gewahrt dessen paradox<br />
anmutende Sinn- und Hinfälligkeit. Zunehmend<br />
spüre ich in Mohrs „Tendenzen“<br />
eine orientierung zu einer mehr<br />
gesellschaftskritischen Sicht der Dinge,<br />
die offensichtlich mit der skandalösen<br />
Degeneration der Finanzmärkte, mit der<br />
„Nach uns die Sintflut“-Mentalität der<br />
Abzock-Manager, mit der gewissenlosen<br />
Versaubeutelung der Sozialen Marktwirtschaft<br />
einhergeht. Der gewohnt<br />
gutbürgerliche Burkhard Mohr gibt sich<br />
in seinen Karikaturen als Widerständler<br />
zu erkennen ...<br />
Es wäre zu wünschen, dass auch regionale<br />
Medien die enorme künstlerische<br />
Potenz des Burkhard Mohr erkennen<br />
und sich zunutze machen. Im Gegensatz<br />
zu deren Niveau haben seine Kunststücke<br />
kein Verfallsdatum. Ein wahrlich<br />
erhellendes Werk! Professor Keim hat<br />
durchaus recht, wenn er in seinem profunden<br />
Vorwort befindet, dass dieses<br />
Buch Kritik und Ermutigung, Mahnung<br />
und Hoffnung sei. K.G.
Kultur<br />
PS. Der Titel von Mohrs Buch „Spaß beiseite“ findet auch andere Liebhaber. So lockt das Haus der Geschichte mit diesem Titel in<br />
seine aktuelle Ausstellung „Humor und Politik in Deutschland“.
Gesellschaft<br />
Der Ökumenische Predigtpreis<br />
macht von sich reden<br />
Welch ein Glück, so was zu hören!<br />
Der seit dem Jahr 2000 vom Verlag<br />
für die Deutsche Wirtschaft als<br />
Preisstifter verliehene Predigtpreis<br />
vereint drei Attraktionen. Zum einen<br />
das religiöse Repertoire, zum zweiten<br />
die Bewältigung desselben durch<br />
herausragende Prediger und Predigerinnen<br />
und drittens die wunderbar dazu<br />
passende Schlosskirche der Bonner Universität<br />
als ort des Geschehens.<br />
Am 17. November 2010 ist dieser Preis<br />
zum 11. Mal verliehen worden.<br />
Der ökumenische Predigtpreis 2010 in<br />
der Kategorie „Beste Predigt“ ging an<br />
Anja Siebert, Vikarin der Evangelischen<br />
Kirche Berlin-Brandenburg. Sie wurde<br />
für eine zeitgemäße Predigt über Johannes<br />
12, 12-19 ausgezeichnet, die sie am<br />
Palmsonntag 2009 in der evangelischen<br />
Matthäuskirche in Steglitz hielt. In ihrer<br />
Dankesrede erinnerte sie sich an ihre<br />
Studienzeit in Bonn.<br />
Den erstmalig verliehenen Sonderpreis<br />
in der Kategorie „Beste Predigt für nichtkirchliche<br />
Anlässe“ teilen sich die Theologiestudentin<br />
Emilia Handke aus Halle<br />
50 | <strong>Kabinett</strong><br />
und Monika Lehmann-Etzelmüller,<br />
evangelische<br />
Pfarrerin im badischen<br />
Hemsbach an der Bergstraße.<br />
Handke beeindruckte<br />
mit ihrer Predigt über Engel jenseits<br />
aller Klischees, Pfarrerin Lehmann-<br />
Etzelmüller wählte Psalm 56, 9, „Sammle<br />
meine Tränen in deinem Krug“ für ihre<br />
Erzählpredigt zum Volkstrauertag 2009.<br />
Beide Frauen stehen, wie Lehmann-<br />
Etzelmüller es formulierte, für „eine Fe-<br />
Vorne v.l. Dr. Reinhold Stecher, Altbischof von Innsbruck, Pfarrerin Monika Lehmann-Etzelmüller,<br />
Hemsbach an der Bergstrasse, Vikarin Anja Siebert, Berlin, Theologiestudentin Emilia Handke, Halle/Saale;<br />
hinten v.li. Helmut Graf, Vorstand Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Oberkirchenrat Udo Hahn,<br />
Vorsitzender der Jury Predigtpreis, Hannover<br />
minisierung der Pfarreien“, mit der jedoch<br />
weder eine Bedrohung noch ein<br />
Verlust an Intellektualität einhergehe.<br />
In der Kategorie Lebenswerk wurde Altbischof<br />
Reinhold Stecher ausgezeichnet.<br />
Der 1921 in Innsbruck geborene Theologe<br />
wurde 1981 in seiner Heimatstadt<br />
zum Bischof geweiht und hatte das Amt<br />
bis 1997 inne. Ein Beispiel für seine lebendige<br />
und anschauliche Art, zu predigen,<br />
ist die Predigt „Der Heilige Geist<br />
und das Auto“. Stecher nahm die Ehrung<br />
als Ermutigung, in seinen Predigten<br />
weiter um das Wort zu ringen.<br />
Predigtpreis, „Sehnsucht nach Befreiung“<br />
© Atelier Gerz (Exklusiv für den Predigtpreis)<br />
Die öffentliche Würdigung ist eine Seite<br />
der Medaille, die Veröffentlichung herausragender<br />
Predigten die andere und<br />
damit sehr nutzenstiftende Seite: Damit<br />
die Predigten von Preisträgern und<br />
all derer, die sich um die Auszeichnung<br />
beworben und Predigten eingereicht<br />
haben – Voraussetzung, die Kriterien<br />
sind erfüllt – jedem Interessierten zugänglich<br />
sind, stellt Verlag eine Predigt-<br />
Datenbank mit inzwischen über 2.500<br />
Texten zur Verfügung.<br />
Dr. Alexander Deeg, Leiter des Zentrums<br />
für Evangelische Predigtkultur in der<br />
Lutherstadt Wittenberg, das im Herbst<br />
2009 seine Arbeit aufnahm, würdigte<br />
den Internetauftritt des Predigtpreises:<br />
„Öffnet man die Predigtdatenbank unter<br />
www.predigtpreis.de, tut sich eine<br />
echte Schatzkammer auf. Predigten<br />
und Andachten finden sich da, die es<br />
verdienen, überdurchschnittlich genannt<br />
zu werden. Überraschend in ihrer<br />
Sprachgestalt, herausfordernd in ihrer<br />
Theologie, ungewöhnlich in der Art und<br />
Weise der Wahrnehmung der Welt und<br />
des Lebens“. – Welch wunderbares Lob<br />
und Bestätigung für das Engagement.<br />
Die Verleihung des Predigtpreises 2011<br />
findet am 16. November statt. Und der<br />
Wettbewerb, ließ der Ausrichter wissen,<br />
läuft. Predigerinnen und Prediger und<br />
ausdrücklich auch Laien, die im Verkündigungsdienst<br />
einer Kirche stehen, sind<br />
zur Teilnahme aufgerufen. K.G.
Dr. Ali Gitizad<br />
Am 24. Januar 2011 ist mein<br />
Freund Ali Gitizad gestorben.<br />
Darüber gilt es nun, Worte zu<br />
finden, obwohl sie uns fehlen. Mit uns<br />
meine ich seine Familie, vor allem seine<br />
Frau Margareta, und jene vielen Freunde,<br />
die sich am 31. Januar im Bonner<br />
Münster zur Trauerfeier und auf dem<br />
Nordfriedhof zum letzten Geleit versammelt<br />
hatten. Da ist nun ein wirklich bedeutsamer<br />
Mann von uns gegangen, der<br />
im Gedächtnis der Bonner Gesellschaft<br />
markante Spuren hinterlassen wird.<br />
Im März 1951 als einer der ersten persischen<br />
Studenten in Bonn am Rhein –<br />
seinem Lieblingsstrom von jeher – eingetroffen,<br />
engagierte er sich neben dem<br />
Studium bei politischen Studentenorganisationen.<br />
Die Reden, die er trotz seiner<br />
noch bescheidenen Deutschkenntnisse<br />
zu halten hatte, schrieb ihm ein Kommilitone<br />
namens Erich Schumann auf, der<br />
spätere Chef der WAZ. Die Freundschaft<br />
währte lebenslang. Bis 1958 absolvierte<br />
er ein Medizinstudium, promovierte,<br />
qualifizierte sich als Facharzt der Chirurgie<br />
und war bis 1978 am Herz-Jesu-<br />
Hospital tätig. Danach gewann jedoch<br />
das als Hobby gegründete Geschäft mit<br />
orientalischen Teppichen die oberhand.<br />
Dem hatte Abbas Gitizad, Alis jüngerer<br />
Zum Tod von Dr. Ali Gitizad:<br />
Ein unersetzlicher Verlust<br />
Bruder und gelernter Textilkaufmann,<br />
den fachmännischen Schliff gegeben.<br />
Das Unternehmen machte Furore. Ali<br />
Gitizad bekannte später: „ Als ich 1978<br />
das Skalpell beiseite legte und mein<br />
„Steckenpferd“ professionell zu satteln<br />
begann, entpuppte sich dieses als eine<br />
besondere Art von Pegasus, der mich<br />
zu mannigfachen handwerklichen und<br />
spirituellen Künsten trug“. Auch zum<br />
Knüpfen eines Knotenpunkts der Bundeshauptstadt<br />
Bonn …<br />
Vor 19 Jahren hieß es in dieser Zeitschrift:<br />
„Es ist an der Zeit, dieses Unternehmen,<br />
das Kunst und Kommerz, orient<br />
und okzident, Luxus und Lebensart,<br />
Seriosität und Sachverstand verkörpert,<br />
angemessen zu würdigen.“ Allein schon<br />
der grandiosen Feste wegen.<br />
Alle drängten ins gastliche Haus nach<br />
Hersel oder ins Teppich-Paradies an der<br />
Berliner Freiheit in der Bonner City zu<br />
Gitizad. Auch Hans-Dietrich Genscher<br />
und seine Frau Barbara waren stets zur<br />
Stelle – wie auch beim Abschied.<br />
Ali Gitizad konnte hinreißend erzählen.<br />
Seine unnachahmliche Kommunikation,<br />
die perfekten Deutschkenntnisse mit einem<br />
Akzent aus tausendundeiner Nacht,<br />
sein Sinn für geistreichen Witz prägten<br />
neben dem ansehnlichen Äußeren die<br />
Wirkung dieser Persönlichkeit.<br />
Der Geistliche im Bonner Münster fand<br />
die richtigen Worte für die beispielhafte<br />
Fürsorge, mit der Ali und Margareta ihren<br />
Sohn Norman, den ein Autounfall in<br />
sein nun schon Jahrzehnte währendes<br />
Wachkoma stürzte, aufopfernd betreut<br />
haben. Dass der Tod seines Bruders Abbas<br />
wie auch die zunehmende Beschwernis<br />
des Alters bei Ali den Entschluss besiegelten,<br />
nach fast 50 Jahren das große<br />
Teppichhandelsunternehmen aufzugeben,<br />
ist verständlich. Dass er wie auch<br />
jener und ihr Maßstäbe setzendes Werk<br />
Als Bonn noch Bundeshauptstadt war: Dr. Ali Gitizad mit Gattin Margareta und Bruder Abbas Gitizad (li.)<br />
Gesellschaft<br />
zur bleibenden Erinnerung der ehemaligen<br />
Bundeshauptstadt gehören, ist wohl<br />
mehr als nur ein frommer Wunsch.<br />
Dr. Ali Gitizad werden wir vermissen.<br />
Karl Garbe<br />
<strong>Kabinett</strong> | 51
Gesellschaft<br />
Von Bürgern für Bürger:<br />
Eine Gemeinde im Aufbruch<br />
KABINETT stellt Dechant Dr. Wolfgang Picken und die Bürgerstiftung Rheinviertel vor<br />
Er ist ein Menschenfischer und versteht<br />
es, seine Mitmenschen zu<br />
motivieren und zu begeistern: Dechant<br />
Dr. Wolfgang Picken, der in Bad<br />
Godesberg die Bürgerstiftung Rheinviertel<br />
ins Leben gerufen hat. „Jeder<br />
kann etwas tun“, so das Credo des 1967<br />
in Köln geborenen Priesters und promovierten<br />
Politikwissenschaftlers.<br />
Dechant Dr. Wolfgang Picken<br />
Neben der Berufung zum Priesteramt<br />
hatte Picken schon früh starke journalistische<br />
Interessen. „Mit dem lieben<br />
Gott von morgens bis abends zu tun<br />
zu haben, ist zwar spannend, aber mir<br />
fehlte doch als Student etwas“, erklärt<br />
52 | <strong>Kabinett</strong><br />
Wolfgang Picken im Gespräch mit Elke<br />
Dagmar Schneider.<br />
Nach Studien in Rom war der engagierte<br />
Priester als Kaplan in Bergisch-<br />
Gladbach tätig. Interessante Aufgaben<br />
am Zentrum für Europäische Integrationsforschung<br />
in Bonn schlossen sich an.<br />
Hier promovierte Picken mit einer Arbeit<br />
zu „Demokratischen Grundwerten in den<br />
deutschen Parteien“.<br />
Zu dieser Zeit hielt er bereits Gottesdienste<br />
am Bonner Münster, wollte jedoch<br />
unbedingt zur Basis zurück. Als er<br />
im Herbst 2004 als Gemeindeseelsorger<br />
nach Bad Godesberg kam, fand er dort<br />
eine schwierige Situation vor. Fünf Gemeinden<br />
waren auf zwei geschrumpft,<br />
und die katholische Kirche machte nicht<br />
zuletzt durch einen eisernen Sparkurs<br />
von sich reden. Zahlreiche soziale Einrichtungen<br />
wurden geschlossen. Hier<br />
setzte der junge Priester an. Die Menschen<br />
auffangen und mobilisieren, das<br />
war seine Devise. „Meine Leitidee war,<br />
ähnlich wie bei Asterix und obelix, et-<br />
was anders zu machen. Ich wollte auf<br />
regionaler Ebene die Menschen motivieren,<br />
sich für die Verhältnisse vor ihrer<br />
Haustür zu interessieren“.<br />
Seitdem nimmt Wolfgang Pickens Idee<br />
einer Gemeinde im Aufbruch immer<br />
mehr Gestalt an. Im Sommer 2005 gründete<br />
er die „Bürgerstiftung Rheinviertel“<br />
(die erste Bürgerstiftung wurde 1996 in<br />
Hannover aus der Taufe gehoben) und<br />
rief alle, die in den Stadtvierteln Plittersdorf,<br />
Hochkreuz, Villenviertel und<br />
Rüngsdorf guten Willens waren, auf,<br />
sich zu engagieren, ein jeder nach seinen<br />
Kräften: „Das schlug wie eine Granate<br />
ein“.<br />
Die Bürgerstiftung unterstützte maß-<br />
geblich die Gründung von vier ordensniederlassungen<br />
im Viertel mit mehr<br />
als 50 ausländischen und deutschen<br />
ordensschwestern. Ein Jugendzentrum<br />
wurde gegründet, ein Jugendreferent<br />
eingestellt.<br />
In zwei Seniorenheimen des Viertels<br />
wurden integrierte Hospize geschaffen.<br />
„Alte Menschen sollten nicht unbegleitet<br />
und allein sterben müssen. Es ist<br />
wichtig, dass sie in Geborgenheit, mit<br />
Würde und in ihrer gewohnten Umgebung<br />
Abschied nehmen können. Wenn<br />
eine ordensfrau zu einem Sterbenden<br />
kommt, wirkt das sehr beruhigend und<br />
erleichtert den letzten Weg“, erklärt der<br />
Dechant die Bedeutung der Sterbebe-
gleitung. Die Quote der Einweisungen<br />
von oft dementen alten Menschen in<br />
Krankenhäuser konnte so um 80 Prozent<br />
gesenkt werden, was natürlich enorm<br />
kostensparend ist.<br />
Altenbetreuung<br />
2009 wurde die Bürgerstiftung Rheinviertel<br />
mit dem Deutschen Zukunftspreis<br />
für das innovative und wirtschaftliche<br />
Modell ausgezeichnet. Daraus entwickelte<br />
sich ein ambulanter Hospizdienst.<br />
Eine Hospizschwester sorgt sich um<br />
Sterbende daheim. Doch auch den Kleinen<br />
gilt Pickens ganze Aufmerksamkeit.<br />
Nicht nur, dass die drohende Schließung<br />
von zwei Kindergärten dank privater<br />
Initiative der Bürgerstiftung verhindert<br />
wurde. Mittlerweile wurde ein neuer Kin-<br />
Kindergarten<br />
dergarten gegründet. Alle sechs Einrichtungen<br />
erhielten neueste pädagogische<br />
Schwerpunkte. Die Gemeinde verfügt<br />
nun über einen musisch orientierten,<br />
einen künstlerisch-kreativ ausgerichteten,<br />
einen deutsch-englischsprachigen<br />
Kindergarten sowie einen psychomotorischen,<br />
einen sprachfördernden und<br />
einen für die unter Dreijährigen.<br />
Insgesamt gibt es 320 Kindergartenplätze,<br />
40 Plätze wurden neu geschaffen.<br />
Doch Wolfgang Picken legt die Hände<br />
nicht in den Schoß: „Ich entwickle<br />
eine Idealvorstellung und schaue dann,<br />
wo wir die Kraft hernehmen, sie umzusetzen“.<br />
Wen wundert es, dass seine<br />
„idealen“ Kindergärten, die von der Bürgerstiftung<br />
ausgestattet wurden, einen<br />
Preis für Rauminnovation erhielten?<br />
Wen wundert es, dass aus früher dreißig<br />
Messdienern inzwischen 250 geworden<br />
sind? Wen, dass die Gottesdienstbesucherzahlen<br />
sprunghaft gestiegen sind?<br />
Und wen wundert es, dass zahlreiche<br />
Gemeinden und Kommunen in Deutschland<br />
dem von Picken vorgegebenen Weg<br />
folgen, Projekte übernehmen, neue Stiftungen<br />
gründen? Mehr als 120 gibt es<br />
inzwischen im Bundesgebiet, wobei die<br />
Bürgerstiftung Rheinviertel in ihrer Art<br />
einzigartig ist. An die hundert Anfragen<br />
gilt es monatlich zu bearbeiten. Hinzu<br />
kommt die Beratungstätigkeit in anderen<br />
Diözesen.<br />
In Bonn gibt es keine direkten Nachahmer,<br />
aber Kontakte mit Beuel, dem<br />
Bonner Norden und Sankt Augustin.<br />
„Der Bürger soll sich seinen Staat von<br />
der Verordnung zur Mündigkeit zurückholen“,<br />
so Picken. Unabhängigkeit<br />
vom Staat ist ihm wichtig, mehr bürgerliches<br />
Selbstbewusstsein sein Ziel.<br />
Der Dechant hat viele Pläne. Und noch<br />
mehr Aufgaben. Dazu gehören Migrantenprobleme<br />
im Pennenfeld, Schaffung<br />
von Kindergärten für behinderte Kinder,<br />
die Gründung eines Seniorenbüros 55 +<br />
für ehrenamtliche Aufgaben und deren<br />
Gesellschaft<br />
hauptamtliche organisation. Es müssen<br />
Sponsoren, Senioren und Ehrenamtler<br />
gefunden werden, die bereit sind, ihr<br />
Potenzial einzubringen, das dann in einem<br />
Kompetenzpool gebündelt wird.<br />
Ferien- und Wochenendfreizeiten müssen<br />
auch für finanziell schwache Familien<br />
bezahlbar bleiben, Netzwerke sollen<br />
entstehen. „Es gilt, Probleme und Begabungen<br />
zu verbinden, die Menschen aus<br />
ihrer Lethargie und Politikverdrossenheit<br />
zu lösen“, sagt Wolfgang Picken.<br />
Und als gebürtiger Kölner formuliert<br />
er es griffig: „Wir wollen uns’ Veedel<br />
nach vorn bringen“. Das alles kostet.<br />
Pro Haushaltsjahr gibt die Bürgerstiftung<br />
Rheinviertel, die fast 50 Angestellte<br />
hat, rund 350 000 Euro für Projekte<br />
aus. Jede Spende zählt. Doch nicht nur<br />
solche finanzielle Art. Auch Zeit, Ideen,<br />
Kompetenzen sind kostbare, stets willkommene<br />
Güter. Stiftungen leben vom<br />
Engagement und der Kreativität der<br />
Menschen, die bereit sind, etwas für das<br />
Gemeinwohl zu tun.<br />
Also: Wer die Gabe hat, zu geben – und<br />
das sind wir alle –, der mache einfach<br />
mit. Für unser Veedel.<br />
Spendenkonten:<br />
VR-Bank Bonn eG,<br />
Konto Nr. 4703700018, BLZ 381 602 20<br />
Postbank Dortmund,<br />
Konto Nr. 939387467, BLZ 440 100 46<br />
Weitere Infos unter<br />
www.buergerstiftung-rheinviertel.de<br />
<strong>Kabinett</strong> | 53
Gesellschaft<br />
v.l. Jürgen Roters, Oberbürgermeister Stadt Köln,<br />
Heribert Klein, PR-Chef Commerzbank NRW<br />
INFINITA, eine Produktion von Familie Flöz<br />
54 | <strong>Kabinett</strong><br />
Großherzig:<br />
8. UNICEF-Deutschland-Gala in Köln<br />
v.l. Martin Fischedick, Bereichsvorstand Commerzbank AG, Nina Ruge, UNICEF-Patin,<br />
Moderatorin, Maria von Welser, stv. Vorstandsvorsitzende UNICEF-Deutschland<br />
Auch in diesem Jahr lautete das<br />
Motto wieder „Gemeinsam für<br />
Kinder“. Sage und schreibe 700<br />
Gäste folgten der Einladung des Deutschen<br />
Komitees für UNICEF, der Commerzbank<br />
AG, der Stadt Köln und des<br />
Vereins „wir helfen“ in den Ballsaal des<br />
Kölner Maritim Hotels.<br />
Es wurde ein unvergesslicher Abend<br />
mit Künstlern aus acht Nationen, beschwingt<br />
eröffnet vom Willy Ketzer Big<br />
Sound orchestra, dem Internationalen<br />
Trompeten Consort aus Kroatien und<br />
den japanischen Piano 4 Children. Die<br />
stellvertretende Vorsitzende von UNICEF<br />
Deutschland, TV-<strong>Journal</strong>istin Maria von<br />
Welser, dankte in ihrer Begrüßung der<br />
Geschäftsleitung der Commerzbank,<br />
vertreten durch Bereichsvorstand Martin<br />
Fischedick, und der Regionaldirektion<br />
in Gestalt von Uwe Baust, Michael Görtz<br />
und Karl-Friedrich Schwagmeyer für ihr
Engagement für die Kinder dieser Welt.<br />
In bester Stimmung erlebte man einen<br />
Abend der Superlative. Seit fast drei<br />
Jahrzehnten engagiert sich die Dresdner<br />
Bank/Commerzbank AG mit vielfältigen<br />
Aktionen für Kinder in Not.<br />
Die bekannteste dürfte „Ein Herz für<br />
UNICEF“ sein. Auch 2011 ging der Erlös<br />
der Gala an das Projekt „Schulen in Afrika“.<br />
Waren bisher bei den Gesamtaktionen<br />
über 1,7 Millionen Euro zusammengekommen,<br />
so erhöhte sich dieser<br />
stolze Betrag um 104 427 Euro, den die<br />
Aktivitäten der Commerzbank für notleidende<br />
Kinder im Jahr 2010 erbrachten.<br />
Bereichsvorstand Martin Fischedick<br />
übergab den Scheck an Maria von<br />
Welser und UNICEF-Botschafterin Nina<br />
Ruge. Das Unterhaltungsprogramm der<br />
Gala ließ keine Wünsche offen. Die ungarische<br />
Künstlerin Racine interpretierte<br />
auf ihrer Geige Michael Jackson-Hits,<br />
gefolgt von „Infinita“, dem brillanten<br />
Maskentheater der Grazer Familie Flöz.<br />
Akrobatisch übers Parkett wirbelte die<br />
Breakdance-Formation „Da Rookies“,<br />
Marie-Luise Marjan, Schauspielerin, Mahi Degenring, Haute Couture Designerin<br />
mit links Tochter Shirin und rechts Tochter Nasrin<br />
Weltmeister aus Magdeburg.<br />
Liebhaber klassisch-romantischer<br />
Musik<br />
kamen beim Auftritt des<br />
brasilianischen Startenors<br />
Ricardo Tamura auf ihre<br />
Kosten. Die Super-Tom-<br />
v.l.Sternekoch Dieter Müller mit Ehefrau Birgit,<br />
bola und Musical-Ever- Kirsten Görtz und Michael Görtz, Commerzbank-Chef Köln<br />
greens begeisterten die<br />
Gäste ebenso wie das superbe Drei-<br />
Gänge-Menü der Maritim-Spitzenköche<br />
mit dem köstlichen Dessert von Maritim-Chefpatissier<br />
Thomas Urban. Höhepunkt<br />
war die Mitternachtsshow mit<br />
Deborah Woodson und David A. Tobin.<br />
Die organisation des gesellschaftlichkulturellen<br />
Events hatte einmal mehr der<br />
PR-Chef der Dresdner Bank Rheinland,<br />
Heribert Klein, ein ausgewiesener Profi<br />
in Sachen „Sozial-Sponsoring des Herzens“,<br />
mit seinem Team übernommen.<br />
Eine rauschende Benefiz-Ballnacht mit<br />
hochkarätigem Showprogramm und kulinarischen<br />
Leckerbissen – Kölns oberbürgermeister<br />
sprach den Gästen aus<br />
der Seele mit seinem Statement: Das<br />
war „Weltklasse“.<br />
Piano 4 Children, Japan, Mai Kawasaki,<br />
Nao Nagakura, Yui Ota, Yumeka Nakagawa<br />
Gesellschaft<br />
<strong>Kabinett</strong> | 55
Kulinaria<br />
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direkt am malerischen Rheinufer<br />
und ist damit der ideale Lieblingsplatz<br />
für das jährliche Lichter-<br />
spektakel der ganz besonderen Art.<br />
Am 7. Mai tauchen Bengalfeuer und verschiedene<br />
Feuerwerke den Rhein in ein<br />
romantisches Licht. Das Kameha Grand<br />
Bonn überrascht seine Gäste zu diesem<br />
Landschaftlich kaum zu toppen,<br />
bietet das Restaurant auf dem<br />
Rolandsbogen aber nicht nur eine<br />
atemberaubende Aussicht auf Rheintal<br />
und Siebengebirge.<br />
Seit 2009 sorgt Küchenchef Michael<br />
Gossler auch für kulinarische Leckerbissen.<br />
Gleich dreimal hat das Wohl des<br />
Gastes oberste Priorität: Im „rolands“<br />
58 | <strong>Kabinett</strong><br />
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Feuerwerk sind garantiert.<br />
Das Package ist buchbar für zwei Übernachtungen<br />
vom 6. bis 8. Mai 2011 für<br />
299 Euro pro Person im Doppelzimmer<br />
inklusive Frühstück, einem Langschläfer-Frühstück<br />
bis 12 Uhr am Sonntag,<br />
einem romantischen Vier-Gänge „Rhein<br />
in Flammen“-Menü incl. Aperitif in der<br />
Brasserie Next Level mit ausgewähl-<br />
Das Wohl des Gastes hat oberste Priorität<br />
Ein neues Team peppt den Rolandsbogen auf<br />
wird eine exzellente saisonale<br />
Cuisine mit Spitzenweinen<br />
gepflegt. „Freiligraths Schatzkammer“<br />
überrascht mit hausgemacht<br />
Deftigem für den<br />
kleinen Hunger wie Schinken<br />
vom Holzbrett. Im Vespershop<br />
können Naschkatzen delikate<br />
Köstlichkeiten wie Marmelade<br />
und Pesto kaufen.<br />
Die „Rheinromantik-Terrasse“<br />
empfiehlt sich als lauschiges<br />
Plätzchen für Wanderer und<br />
Sonnenanbeter, die mit Rustikalem<br />
vom Grill, reicher Vesperauswahl<br />
und sensationellem Kuchen verwöhnt<br />
werden.<br />
Jeden zweiten Dienstag gibt Küchenchef<br />
Michael Goßler in privaten Kochkursen<br />
nützliche Tipps für Feinschmecker.<br />
Gekocht wird in kleinen Gruppen.<br />
Fleisch, Fisch und Gourmetmenüs für<br />
Gäste – da ist für jeden etwas dabei.<br />
ten Spezialitäten des Küchenchefs Jörg<br />
Stricker sowie Eintritt zur exklusiven<br />
„Rhein in Flammen“-Party im Kameha<br />
Dome. Um 23 Uhr geht es dann auf die<br />
Riverside Terrasse, wo sich das finale<br />
Feuerwerk in der gegenüberliegenden<br />
Rheinaue bestaunen lässt.<br />
Das „Rhein in Flammen“ Package<br />
ist buchbar telefonisch unter:<br />
0228 - 43 34 50 00 oder per<br />
Email: reservations@kamehagrand.com<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.kamehagrand.com<br />
Auch die winterlichen Arrangements<br />
überzeugen. Tradition trifft moderne<br />
Gastlichkeit beim Gänseessen „wie früher“,<br />
das Candlelight-Dinner sorgt für<br />
behagliches Wohlbefinden. Keine Angst<br />
vor Eis und Schnee: Der Shuttle-Service<br />
holt Gäste nach Absprache gern vom<br />
oben gelegenen Parkplatz ab.<br />
Was will man mehr!<br />
Rolandsbogen HoGA Genuss GmbH<br />
Tel. 0228 4334 2440<br />
www.rolandsbogen.de
Kulinaria<br />
Die „spanische Ecke“ in Kessenich<br />
Restaurant, Tapas-Bar und uriger Treff „Rincón de Espana”<br />
In einem schmucken Fachwerkhaus in<br />
Bonn-Kessenich residiert seit Januar<br />
1990 das spanisch-portugiesische<br />
Restaurant „Rincón de Espana“ mit<br />
Tapas-Bar. Es macht seinem Namen mit<br />
rustikaler und typisch spanischer Küche<br />
alle Ehre.<br />
Vor allem die kleinen Gerichte, katalanische<br />
Tapas und Pinchos sind ein Renner,<br />
aber auch frittierte Calamares und<br />
gebratene Sardinen finden neben köstlicher<br />
Paella, geschmortem Kaninchen<br />
oder Lammhüfte immer mehr Liebhaber.<br />
In ungezwungener Atmosphäre genießen<br />
Jung und Alt, Professoren und Studenten<br />
die Vielzahl offener Weine aus<br />
verschiedenen Regionen Spaniens und<br />
in allen Preisklassen. Freunde eines ge-<br />
pflegten Biers entdecken ihren Favoriten<br />
unter den spanischen Gerstensäften,<br />
hausgemachte, süffige Sangria erfordert<br />
Stehvermögen ebenso wie Caipirinha,<br />
Mojito und weitere Cocktails. Drinnen<br />
ist Raum für 80 Gäste, draußen unter<br />
den Kastanienbäumen finden an warmen<br />
Sommerabenden 60 Personen ein<br />
lauschiges Plätzchen. Die Inhaber Giorgio<br />
und Francesco Tartero möchten<br />
noch mehr Studenten nach Kessenich<br />
locken. Wer einen gültigen Studentenausweis<br />
vorzeigen kann, bekommt ab<br />
sofort zehn Prozent Rabatt.<br />
Geöffnet ist außer Montags ab 17 bis<br />
1 Uhr, Sa, So und an Feiertagen ab 12<br />
Uhr. Na dann – que aproveche, guten<br />
Appetit!<br />
„Genießerpfade“ – essig, öl & mehr<br />
Genießerpfade, das neue Spezialitätengeschäft<br />
der besonderen<br />
Art, präsentiert eine große<br />
Auwahl an veredelten oliven- und<br />
Feinschmeckerölen.<br />
Auszug aus dem Genießersortiment:<br />
Aceto - Balsam & Aperitif Essige.<br />
Weitere Hingucker in der Vinothek sind<br />
mehr als 60 Weiss- und Rotweine. Neben<br />
Erzeugnissen von der Terrassen-Mosel<br />
warten u.a. Weine aus Frankreich,<br />
Klaus Eikler, Inhaber von „Genießerpfade“<br />
Argentinien und Italien. Dazu gehört<br />
beispielsweise der „Brunello de Montalcino<br />
2005“. Weitere edle Gewächse<br />
für die Vinothek werden auf internationalen<br />
Fachmessen, wie „Pro Wein“ in<br />
Düsseldorf oder nationalen Verkostungen<br />
wie „Wein im Schloss“ in Koblenz,<br />
die diesmal ganz im Zeichen der BUGA<br />
steht, aufgespürt.<br />
Das nächste Forum für Weine findet<br />
am 8. April 2011 um 19:00 Uhr im<br />
Hause statt.<br />
Hauptstraße 29 b<br />
53604 Bad Honnef<br />
Tel. 02224 / 18 79 830<br />
info@geniesserpfade.com<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. - Fr.: 9.30 - 18.30 Uhr<br />
Sa.: 9.30 - 14 Uhr<br />
Übrigens:<br />
Bei uns finden Sie kleine Geschenkideen<br />
sowie Präsente für jeden Anlass!<br />
<strong>Kabinett</strong> | 59
Italien mitten in Bonn<br />
Das „Ristorante Forissimo“<br />
hat viel zu bieten<br />
Das elegante Jugendstil-Ambiente<br />
des „Forissimo“ im Haus der ehemaligen<br />
Hamburger Landesvertretung<br />
vis-à-vis vom Posttower sucht<br />
seinesgleichen in Bonn und ist mit<br />
seiner Cucina Italiana der Extraklasse<br />
längst kein Geheimtipp mehr.<br />
Nun naht der Frühling und mit ihm ostern,<br />
Kommunion und Hochzeiten.<br />
Restaurant DUKE im Design Hotel „Ellington“<br />
Stilvoll empfängt Sie das Restaurant<br />
DUKE im Design Hotel „Ellington“<br />
mit mediterran- und asiatischgeprägten<br />
Speisen, erlesenen Weinen<br />
und raffinierten Cocktails. Küchenchef<br />
Carsten obermayr: „Die Küche, die ich<br />
praktiziere, ist eine moderne leichte<br />
Küche, die den Ansprüchen derjenigen<br />
Menschen gerecht wird, die etwas Besonderes<br />
möchten ohne das Bekannte<br />
zu vermissen. Jedes Produkt aus jedem<br />
60 | <strong>Kabinett</strong><br />
Die Räume im „Forissimo“ sind für Feiern<br />
ideal und können gemietet werden.<br />
oben finden 25 Personen, unten 30 Gäste<br />
Platz, ab 40 Personen kann das gesamte<br />
Restaurant gebucht werden.<br />
Zu Recht stolz ist Patron Giorgio Robichon,<br />
der mit Mutter Dea seit 2007 das<br />
„Forissimo“ leitet, auf die aufwendige<br />
Renovierung der Küche.<br />
Teil der Welt kann seinen Platz haben,<br />
wenn man es dem europäisch geprägten<br />
Gaumen „schmackhaft“ machen kann.<br />
Die Basis bilden klassische Kochkunst<br />
und moderne Rezepturen.<br />
Regionale Produkte, die mit mediterranen<br />
und asiatischen gekreuzt werden,<br />
wo es sinnvoll und vorteilhaft ist, bilden<br />
das Fundament meiner aromareichen<br />
und harmonischen Küche.<br />
Typisch ist der große Erfahrungsschatz<br />
in Bezug auf Produkte, Stilrichtungen,<br />
regionale Besonderheiten und Trends,<br />
der es mir ermöglicht, zu jedem Anlass,<br />
zu allen stilistischen Anforderungen und<br />
für jedes Budget ein phantasievolles,<br />
überraschendes und begeisterndes Menü<br />
zu kreieren.“<br />
Mitten in Berlin, in der pulsierenden Atmosphäre<br />
zwischen Ku´damm, Zoo und<br />
KaDeWe, finden Sie im DUKE Spitzen-<br />
Küche zu fairen Preisen. Geöffnet: täglich<br />
von 11.30 Uhr bis 23.00 Uhr.<br />
Zudem punktet das Restaurant seit dem<br />
Umbau mit einer großzügigen Terrasse<br />
mit mediterranem Flair, eine grüne<br />
Idylle für laue Sommerabende im ehemaligen<br />
Regierungsviertel. Alle Gerichte<br />
werden frisch à la minute gekocht und<br />
serviert. Im Frühling und Sommer dominieren<br />
köstliche Fischgerichte und saisonal<br />
Kurzgebratenes in hervorragender<br />
Qualität die Speisekarte. Als Vorspeise<br />
eignen sich immer Salat oder hausgemachte<br />
Pasta.<br />
Die Menüs werden mit exzellenten italienischen<br />
Weinen abgerundet. Doch<br />
hat Weinfachmann Giorgio Robichon<br />
für seine anspruchsvollen Gäste auch<br />
Ahrweine von Meyer-Näkel oder edle<br />
Tropfen des Rheingauer Weinguts Josef<br />
Spreitzer in petto. Riesling ist an wärmeren<br />
Tagen besonders gefragt.<br />
Getreu seiner Devise „Ein gutes Pferd erkennt<br />
man nicht am Start, sondern auf<br />
lange Distanz“ will Giorgio Robichon<br />
die Küche konsequent verfeinern und<br />
in Richtung Michelin-Stern führen. Die<br />
Voraussetzungen dafür sind bestens.<br />
Restaurant DUKE<br />
Nürnberger Straße 50-55, 10789 Berlin<br />
Telefon: 030/ 6831-54000<br />
www.duke-restaurant.com<br />
Öffnungszeiten täglich ab 11.30 Uhr
Blumenmädchen in der<br />
Ausstellungshalle der Niederlande<br />
Bundeslandwirtschaftsmin<br />
i s t e r i n<br />
Ilse Aigner<br />
hat auf der<br />
InternationalenGrünen<br />
Woche<br />
den mit insgesamt 22.500 Euro dotierten<br />
Förderpreis Ökologischer Landbau<br />
2011 an drei ökologisch wirtschaftende<br />
Betriebe vergeben.<br />
v.l. Friedhelm Decker, Präsident des Rheinischen Bauernverbandes,<br />
Rheinische Kartoffelkönigin, Ilse Aigner,<br />
Bundeslandwirtschaftsministerin, Gerd Sonnleitner,<br />
Präsident des Deutschen Bauernverbandes<br />
„Die ausgezeichneten Betriebe haben<br />
Mut zu Innovationen und ein hohes<br />
unternehmerisches Engagement im Einklang<br />
mit der Natur bewiesen“, sagte<br />
Aigner bei der Preisverleihung.<br />
Berlin – Grüne Woche<br />
Zwei erste Preise gingen an das Weingut<br />
Janson Bernhard KG in Rheinland Pfalz<br />
für die gelungene, optimale Verbindung<br />
von Ökologie, Wein und Kultur und an<br />
den Betrieb Bioland Ellenberg in Niedersachsen<br />
für seine herausragenden<br />
Leistungen in der Züchtung, im Anbau<br />
von Bio-Kartoffeln und den Erhalt alter<br />
Sorten.<br />
v.l. Peter Hahn, Hauptgeschäftsführer Deutscher<br />
Brauer Bund, Wolfgang Burgard, Präsident Deutscher<br />
Brauer Bund<br />
Den zweiten Preis erhielt der Betrieb<br />
Bioland-Kräuter Gut Dworschak-Fleischmann<br />
in Bayern für die ökologische Produktion<br />
von Topfkräutern.<br />
Eine der größten Bürgerinitiativen in<br />
Europa ist der Wettbewerb „Unser Dorf<br />
hat Zukunft“. Über 3.300 Dörfer beteiligten<br />
sich an diesem, vom Bundesministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz ausgelobten<br />
23. Bundeswettbewerb, der unter der<br />
Berlin, Bayerische Landesvertretung<br />
„WeltGenussErbe Bayern“ –<br />
Auftaktveranstaltung in Berlin<br />
v.l. Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Helmut<br />
Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten<br />
Das „WeltGenussErbe Bayern“ ist<br />
ein von der EU mit 1,3 Mio. Euro<br />
gefördertes Projekt zur besseren<br />
Vermarktung von fünf geschützten<br />
bayerischen Spezialitäten: Allgäuer<br />
Emmentaler, Allgäuer Bergkäse, bayerisches<br />
Bier, Nürnberger Würste und<br />
bayerischer Meerrettich. Diese Produkte<br />
sollen als Botschafter bayerischer Genusskultur<br />
etabliert werden.<br />
Im September 2010 startete das Projekt,<br />
das eine gemeinsame Initiative des<br />
Staatsministeriums und der Schutzverbände<br />
der fünf bayerischen Spezialitäten<br />
Schirmherrschaft des Bundespräsidenten<br />
steht. Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
Ilse Aigner überreichte den<br />
engagierten Bürgerinnen und Bürgern<br />
der Siegerdörfer die Gold-, Silber- und<br />
Bronzemedaillen.<br />
Im Rahmen der Spendenaktion „Grün<br />
ist die Hilfe“ wurden insgesamt 20.000<br />
Euro für die Welthungerhilfe gesammelt.<br />
Bärbel Dieckmann, Präsidentin der<br />
Welthungerhilfe, betonte: „Bereits nach<br />
der Erdbebenkatastrophe in Haiti haben<br />
wir eindrucksvoll erlebt, dass man sich<br />
auf die Solidarität der Agrarbranche<br />
v.l. Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium,<br />
Bayerische Wollkönigin, Dr. Michael Lohse, Pressesprecher<br />
des Deutschen Bauernverbandes, Württemberger Lammkönigin<br />
und der Besucher des ErlebnisBauernhofes<br />
verlassen kann. (…) Wir bedanken<br />
uns herzlich bei allen Spendern, auch im<br />
Namen der Not leidenden Menschen in<br />
aller Welt, denen dieses tolle Engagement<br />
helfen wird, wieder ein würdiges<br />
Leben aus eigener Kraft zu führen.“<br />
Alfons Schuhbeck, bayerischer Spezialitäten- und<br />
Sternekoch mit der Meerrettich-Königin Isabel I.<br />
Berlin<br />
ist. Unterstützt wird es von dem Sternekoch<br />
Alfons Schuhbeck, der wie kaum<br />
ein anderer mit Kreativität und Raffinesse<br />
für die bayerische Küche und die<br />
Verwendung qualitativ hochwertiger<br />
Rohwaren aus der Region steht.<br />
<strong>Kabinett</strong> | 61
Berlin<br />
20 Jahre Theater Thikwa e.V.<br />
„Sturzflug“, Lachforschung mit Texten von Karl Valentin.<br />
v.l. Makiko Tominaga, Torsten Holzapfel, Foto Peter Ehrentraut<br />
Im Rahmen eines Tages der offenen<br />
Tür feierte die Theater-Werkstatt<br />
Thikwa den Umzug in neue Räumlichkeiten<br />
– gleichzeitig ist der Festakt<br />
Jubiläumsauftakt zum 20jährigen Bestehen<br />
von Theater Thikwa e.V. gewesen.<br />
Die neuen, größeren Werkstatträume<br />
liegen gegenüber dem Theater F40,<br />
in dem auch das englischsprachige Theater<br />
English Theatre Berlin spielt.<br />
Eröffnung mit dem großen Tisch, Dr. Ilja Seifert,<br />
MdB (links) im Gespräch mit Thikwa-Künstlern<br />
über ihre Objekte, Foto Peter Ehrentraut<br />
Mehr als 100 Gäste konnte am 19. Januar<br />
2011 der nbw-Geschäftsführer<br />
Helmut Forner begrüßen, darunter den<br />
Bundesbehindertenbeauftragter Hubert<br />
Hüppe. Dieser lobte den inklusiven Charakter<br />
des Theaters Thikwa: „Vorbildlich,<br />
wie hier nicht behinderte und behinderte<br />
Menschen von Anfang an gemeinsam<br />
gearbeitet haben – großartig, wie dieses<br />
künstlerische Projekt sich entwickelt<br />
und konsequent neue Wege sucht.“<br />
62 | <strong>Kabinett</strong><br />
Die künstlerische Leiterin Gerlinde Altenmüller<br />
sowie Torsten Holzapfel und<br />
Peter Pankow als Sprecher der Schauspieler<br />
boten einen Rückblick auf ein<br />
facettenreiches Thikwa-Jahr 2010 und<br />
den Ausblick auf das spannende Thikwa-Jubiläumsjahr<br />
2011, das mit einer<br />
Inszenierung, einer Ausstellung und<br />
einer Installation zum Thema Sommernachtstraum<br />
gefeiert wird. Um 12.53<br />
Uhr durchschnitten Redner und Schauspieler<br />
gemeinsam als symbolischen<br />
Akt zur offiziellen Einweihung ein rotes<br />
Band.<br />
Das Bundesgesundheitsministerium in<br />
Bonn förderte von 1995 bis 1997 dieses<br />
außergewöhnliche künstlerisch-soziale<br />
Projekt als Modell. 12 Künstlerinnen und<br />
Künstler mit Behinderung – ein Zeichen<br />
des Erfolgs ist, dass es bald 40 sein werden<br />
– sollten die Möglichkeit erhalten,<br />
sich gemeinsam über Schauspiel und<br />
Tanz, Handwerk und Grafik, Malerei und<br />
Plastik zu entfalten. Das Motto von damals<br />
gilt heute mehr denn je: „Der Geist<br />
lässt sich nicht behindern.“<br />
Inzwischen hat das Theater einen festen<br />
und weithin anerkannten Platz in<br />
der Theaterszene. Viele der Produktionen<br />
werden nicht nur in Berlin gezeigt,<br />
sondern auch bei zahlreichen Festivals<br />
im In- und Ausland. Alle Inszenierungen<br />
werden von Schauspielern mit und ohne<br />
Behinderungen gemeinsam erarbeitet<br />
und auf die Bühne gebracht.<br />
„Ophelia in der Schachtel“ mit Nico Altmann, Heidi<br />
Bruck, Almut Lücke-Mündörfer und Patrizia Schulz.<br />
Konzeption Nicole Hummel und Isolde Wittke<br />
v.l. Stefan Schenck, Moderator, Thikwa, Peter Pankow, Thikwa, Clemens Schick, Schauspieler,<br />
Helmut Forner und Andreas Bode, beide nbw, Nordberliner Werkgemeinschaft GmbH, Hubert<br />
Hüppe, Bundesbehindertenbeauftragter, Torsten Holzapfel, Thikwa, Foto Peter Ehrentraut<br />
Der Besuch des barrierefreien Theaters<br />
lohnt sich für alle, die hervorragende<br />
Inszenierungen, tolle Schauspieler, Musik<br />
und Tanz lieben. Auch an der langen<br />
Nacht der opern und Theater im April<br />
wird das Theater Thikwa mitwirken.<br />
www.thikwa.de
Am 28. Dezember wäre Hildegard<br />
Knef 85 Jahre alt geworden.<br />
Zuletzt hatte sie in einer 14-<br />
Zimmer-Villa in der Bettinastr. 12 gewohnt,<br />
wo heute eine Einrichtung für<br />
suchtkranke Frauen untergebracht ist.<br />
Direkt nebenan befindet sich das<br />
Schlosshotel „Vier Jahreszeiten“, in dem<br />
die Knef häufig ihren Tee trank.<br />
Hildegard Knef ist in Berlin nach wie<br />
vor präsent, und an Jahrestagen, wie<br />
jetzt dem 9. Todestag, wird ihrer in<br />
Berlin gedacht.<br />
Hildegard Knef ist in Berlin<br />
noch immer präsent<br />
Am 10. September<br />
2010 erhielt sie<br />
übrigens einen Stern<br />
auf dem Boulevard<br />
der Stars. obwohl<br />
mit Auszeichnungen<br />
und Preisen zu ihren<br />
Lebzeiten verwöhnt, hätte sie sich<br />
darüber doch sehr gefreut.<br />
Schon 2007 wurde der westliche Vorplatz<br />
des Fernbahnhofs Berlin-Südkreuz<br />
zum Hildegard-Knef-Platz ernannt, weil<br />
die Knef in Schöneberg ihre Jugendzeit<br />
verbracht hatte. Begraben ist sie auf<br />
dem Waldfriedhof Berlin-Zehlendorf.<br />
René Koch, Berliner Visagist und Hilde Knef<br />
Der Berliner Visagist René Koch, der<br />
die Diva über Jahrzehnte geschminkt<br />
hatte, las am 1. Februar im Rahmen<br />
einer kleinen Feier aus Knefs Briefen<br />
vor, die ihm die Diva aus Los Angeles,<br />
Paris oder London geschrieben hatte.<br />
Dazu sang Peter Katzmann unvergessliche<br />
Knef-Songs.<br />
Berlin<br />
„Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen, und dein Mund ist viel zu<br />
groß, dein Silberblick ist unverdrossen, doch nie sagst du: Was mach‘<br />
ich bloß?“. So beginnt Hildegard Knefs Hommage an die Stadt, in der<br />
die begnadete Schauspielerin, Sängerin und Buchautorin viele Jahre<br />
verbrachte und in der sie am 1. Februar 2002 starb.<br />
Soeben erschien bei dem in Berlin ansässigen<br />
Universal Music Deutschland<br />
eine neue Zusammenstellung von swingenden<br />
Titeln in der Serie „Glanzlichter“,<br />
die wieder eine andere Seite Knefs zeigen.<br />
Ein verschollen geglaubter Spielfilm<br />
des Regisseurs Willi Forst mit dem Titel<br />
„Es geschehen noch Wunder“ aus dem<br />
Jahr 1951 wurde im Amsterdamer Filmmuseum<br />
entdeckt und soll nach Klärung<br />
der Rechte auf DVD erscheinen.<br />
In Berlin haben viele Diven gelebt. Wer<br />
sich für diese glamourösen Frauen interessiert,<br />
kann eine „Diven-Tour“ buchen.<br />
Bei dieser Tour in einem komfortablen<br />
Wagen erfährt man, wo Zarah Leander<br />
ihre rauschenden Feste feierte, Brigitte<br />
Horney sich mit Curd Jürgens eine Villa<br />
teilte, Romy Schneider ihre schönste<br />
Zeit verbrachte und wo Hilde Knef<br />
Höhen und Tiefen durchlebte. Maximal<br />
7 Personen können an der Führung der<br />
Reiseleiterin Birgit Wetzig-Zalkind teilnehmen<br />
und all diese geschichtsträchtigen<br />
orte besuchen.<br />
Infos über diese Tour gibt es unter:<br />
www.sta-tours.de.<br />
<strong>Kabinett</strong> | 63
Berlin<br />
20 Jahre B.Z.-Kulturpreis:<br />
Großartiges Fest in Berlins<br />
Kunst- und Kulturszene<br />
v.l. Inaara Begum Aga Khan und Bettina Wulff<br />
Am 20. Januar 2011 feierte<br />
Berlins Kunst- und Kulturszene<br />
im Berliner Axel-Springer-Haus<br />
das 20jährige Jubiläum des B.Z.-Kulturpreises.<br />
Mehr als 600 Gäste verfolgten die<br />
Preisverleihungen, moderiert von der<br />
Schauspielerin und Sängerin Meret<br />
Becker. „Du warst mein Vorbild“, lachte<br />
die Preisträgerin in der Kategorie „oper“,<br />
die weltberühmte Sopranistin Annette<br />
Dasch.<br />
Vorsicht, Falle<br />
Die einen nennen es Stil, die anderen Etikette<br />
Es bedeutet, etwas konsequent richtig<br />
zu machen. oder wie es der Pariser<br />
Modeschöpfer Hubert de Givenchy, der<br />
einst Hollywoodstar Audrey Hepburn<br />
zur Mode- & Stil-Ikone erhob, formulierte:<br />
„Mit Stil müssen Sie so bleiben<br />
wie Sie sind …“.<br />
Kurz: Man drückt durch sein Erscheinungsbild<br />
aus, dass Herzensbildung<br />
und gutes Benehmen harmonieren. Eigentlich<br />
doch einfach. Gäbe es da nicht<br />
ein paar Stolperfallen. Eine davon: Der<br />
Dresscode, die höfliche Bitte von Gastgebern,<br />
ihre Einladung durch angemessene<br />
Kleidung zu würdigen. Wird aber<br />
gerne und immer öfter ignoriert. Lieber<br />
trägt man, was man will.<br />
64 | <strong>Kabinett</strong><br />
Für Anselm Kiefer, der für sein überragendes<br />
künstlerisches Werk ausgezeichnet<br />
wurde, hatten die organisatoren<br />
eine ganz besondere Überraschung<br />
vorbereitet. Die britische Musik-Ikone<br />
Marianne Faithfull sang das Chanson<br />
„As Tears Go By“, das einst Mick Jagger<br />
und Keith Richards für sie geschrieben<br />
hatten. Die Laudatio auf die Rockband<br />
„Silly“ hielt Bettina Wulff, die Frau des<br />
Bundespräsidenten.<br />
Ausgezeichnet: Sängerin Anna Loos mit Ehemann<br />
und Schauspieler Jan Josef Liefers<br />
Wie auf einer festlichen Preisverleihung<br />
in Berlin, bei der ausdrücklich um<br />
„Abendkleidung“ gebeten wurde (für<br />
Herren dunkler Anzug oder Smoking,<br />
für Frauen Etui- oder Cocktailkleid bzw.<br />
edles Kostüm, Hosenanzug). Einige hielten<br />
sich daran. Ansonsten: Flatterröcke,<br />
Straßenstiefel, Freizeithosen, Stickpullis,<br />
Leggings, Flatterhemden und Knitteranzüge,<br />
wild gemusterte Krawatten und<br />
quer durch alle Altersgruppen offene<br />
Hemdkragen ohne Schlips.<br />
Und immer wieder die kühne Paarkombi:<br />
Sie im aufgerüschten Abendkleid mit<br />
Mega-Umhängetasche, er im Straßenanzug<br />
mit braunen Schuhen.<br />
Eva Maria Schick<br />
Preisträgerin Annette Dasch, Sopranistin<br />
Der Berliner Schriftsteller Ferdinand von<br />
Schirach wurde für seine beiden Erzählbände<br />
„Verbrechen“ und „Schuld“ geehrt.<br />
Weil er die „Berlinale“ zum größten<br />
Publikumsfestival gemacht hat, erhielt<br />
der Leiter der Internationalen Filmfestspiele<br />
Berlin, Dieter Kosslick, den<br />
Bronzebären. Darüber freute sich auch<br />
der Country-Sänger Gunter Gabriel.<br />
Stellvertretend für den unermüdlichen<br />
Einsatz aller ehrenamtlichen Helfer in<br />
Berlin überreichte Dr. Gabriele Inaara<br />
Begum Aga Khan den B.Z.-Bären an den<br />
Verein „Suppenküche Lichtenrade“.<br />
So einfach ist der Kleiderkodex<br />
Dunkler Anzug:<br />
Einreiher in gedeckter Farbe (dunkelgrau<br />
bis blau, nie braun), unifarbenes Hemd<br />
(am besten weiß), Krawatte, schwarze<br />
Schuhe. Sie trägt Etui- /Cocktailkleid, engen<br />
Rock & Glamour-Top.<br />
Smoking: schwarzer Smoking, weißes<br />
Smokinghemd, schwarze Fliege, Weste,<br />
Kummerbund; langes oder kurzes Abendkleid,<br />
kleines Schwarzes, Abendkostüm,<br />
festlicher Hosenanzug.<br />
Casual Wear (elegante Freizeitkleidung):<br />
Hose, Sakko, Poloshirt, statt Jackett auch<br />
lässig um die Schultern geknoteter Pulli.<br />
Sie trägt Rock/Hose, Blazer & Shirt.<br />
Come as you are (Kommen, wie man ist):<br />
Aber bitte nicht im Beachdress, Jogginganzug<br />
oder Pyjama. Den darf wirklich nur<br />
Filmregisseur & Maler Julian Schnabel<br />
tragen, weil es sein Markenzeichen ist.
Starfigaro Udo Walz & Beauty-Experte<br />
René Koch über neue Trends für Haut & Haare<br />
v.l. Star-Coiffeur Udo Walz, Beauty-Experte René Koch<br />
Nach dem langen Winter braucht<br />
unser Gesicht wieder Frische und<br />
Farbe. Also her mit der Sonne aus<br />
der Tube! Perfekt sind neue, leicht ge-<br />
Andrey Katkov, Foto: Stephan Gustavus<br />
Seit dem 2. September 2010 präsentiert<br />
der Friedrichstadt Palast<br />
seine neue Show „YMA“, die das<br />
ganze Jahr über zu sehen sein wird.<br />
tönte Selbstbräuner. Sie sind unschädlich,<br />
pflegen die Haut und verleihen ihr<br />
blitzschnell eine gesunde, attraktive<br />
Bräune, z.B. mit „quicktan face + body“<br />
von Egypt-Wonder. Lässt sich leicht per<br />
Schwamm auftragen, hinterlässt keine<br />
Flecken und verschwindet nach zwei<br />
bis drei Tagen. Die Alternative: getönte<br />
Tagescreme mit Pflegestoffen oder<br />
zart schimmernde Mineralpuder. Deren<br />
fein gemahlene Mineralien enthalten<br />
den natürlichen Sonnenschutz Titandioxyd.<br />
Gegen starke rote Äderchen oder<br />
Pigmentflecken hilft eine ultra light<br />
Camouflage. Der Frischekick für die<br />
Augen? Softe, leicht glänzende Pastelltöne<br />
in Apricot, Lachs und Rosé sowie<br />
Papaya und andere exotische Fruchtfarben.<br />
Kräftig in allen Rottönen leuchten<br />
die Lippen: Korallenrot (für Blondinen),<br />
Kirschrot (für Dunkelhaarige), Kupferrot<br />
(für Rothaarige) und Shocking Pink<br />
(perfekt zu grauem Haar). Passend dazu<br />
blumige Frühlingsdüfte wie Rose, Jas-<br />
Die Welt von Yma ist so strahlend<br />
schön, gut gelaunt und voll überwältigender<br />
Pracht, dass sie sogar Stargeiger<br />
David Garrett empfiehlt. Mit über<br />
100 Künstlern – Sängern, Tänzern,<br />
Musikern und Artisten – ist dieses moderne<br />
Pop-Kunstwerk sogar größer als<br />
jede Produktion in Las Vegas. Die Show<br />
ist eine atemlose Bilderreise durch<br />
das schöne, freie und ungewöhnliche<br />
min, Hyazinthe. Überhaupt alle Blüten,<br />
die von Sommerferien und Lavendelfeldern<br />
träumen lassen. Zum neuen<br />
Frühjahrslook gehört natürlich auch die<br />
richtige Frisur. Und weil das Haar nach<br />
der Wollmützen- & Heizungsluftzeit<br />
neu glänzen soll, braucht es Feuchtigkeit<br />
und Pflege (z.B. Shampoo, Haarkurspray<br />
und Udo Walz Haarmaske) und<br />
den perfekten Schnitt. Das Zauberwort<br />
heißt Big Hair und ist das Comeback des<br />
80er-Jahre Looks von Farrah Fawcett<br />
aus „Drei Engel für Charlie“. Dieser abgestufte<br />
Schnitt bringt viel Bewegung<br />
ins Haar und macht sexy. Zum Abendlook,<br />
der auf den Laufstegen in Paris<br />
und Mailand Furore machte, gehören<br />
Hochsteckfrisuren oder Lockenpracht<br />
in Trendfarben wie Schokobraun, Teak<br />
und warmen Blond - bzw. Goldtöne. Angesagt<br />
auch: American Colour, bei der<br />
Blondierungen oder Farben mit Pinsel<br />
oder Schwamm auf zwei bis drei Haarsträhnen<br />
aufgetragen werden.<br />
YMA – zu schön um wahr zu sein<br />
Foto: Stephan Gustavus<br />
Berlin<br />
Leben der fiktiven Protagonistin Yma,<br />
traumhaft begleitet von drei weiteren<br />
Solisten und dem einzigartigen Ballettensemble<br />
des Friedrichstadt Palastes.<br />
Allein das outfit der 32 Frauen im<br />
Girltanz ist sehenswert. In Handarbeit<br />
wurde jedes Kostüm mit mehr als 200<br />
Glitzersteinen bestickt!<br />
Mehr dazu auf: www.show-palace.eu.<br />
<strong>Kabinett</strong> | 65
Impressum / Vorschau<br />
BUGA in Koblenz verspricht ein<br />
„Erlebnis für alle Sinne“<br />
Am Freitag, 15. April, startet die BUGA in Koblenz.<br />
Nicht zuletzt Wirtschaft und Tourismus in der<br />
Region erhoffen sich von ihr eine nachhaltige Wirkung.<br />
Kooperationen wie etwa die „Meisterwerke<br />
der Region“ zeugen von dem großem touristischen<br />
Potenzial, das durch die BUGA in das Bewusstsein<br />
einer breiten Öffentlichkeit gerückt wird. Die zu erwartenden<br />
zwei Millionen Besucher haben die Gelegenheit,<br />
neben diesem Event auch einen einzigartigen Landschaftsraum<br />
mit unzähligen sehenswerten Attraktionen kennen zu lernen.<br />
13 ausgewählte touristische Highlights der BUGA-Region sind<br />
beteiligt. Darunter u.a. Maria Laach, Arp Museum, Vulkanpark<br />
Geysir Andernach, Schloss Engers Neuwied, Römerwelt Rheinbrohl<br />
und der Regierungsbunker in Ahrweiler.<br />
KABINETT VERLAG<br />
<strong>Journal</strong> der Bundesstadt Bonn Domstadt Köln<br />
Bundeshauptstadt Berlin aktuell<br />
Herausgeber: KABINETT VERLAG<br />
Elke Dagmar Schneider<br />
Beirat: Karl Garbe, Wilfried Könen, Klaus Michel, Dr. Wolfgang Nagel,<br />
Prof. Dr. Uwe Reinhold, Klaus Schütz, Heinz Warneke<br />
Verlags- und<br />
Chefredakteurin: Elke Dagmar Schneider (v.i.S.d.P.)<br />
Bonner Weg 30, 53347 Alfter,<br />
Tel. 0 22 22 . 94 38 15, Fax 0 22 22 . 94 38 40<br />
Mobil: 0172 . 25 28 544, E-Mail: info@kabinett-online.de<br />
www.kabinett-online.de<br />
Redaktionsassistentin:<br />
Sabine Rogler<br />
Konsultativer<br />
Chefredakteur: Karl Garbe<br />
Chefin vom Dienst: Dr. Petra Rapp-Neumann<br />
Sonderkorrespondentin:<br />
Dorothea F. Voigtländer (D. F. Voi)<br />
Autoren: Karl Garbe, Peter Köster, Dr. Maria R. Panzer, Nicola Pfitzenreuter,<br />
Dr. Manfred Nelting, Dr. Petra Rapp-Neumann, Dr. Waldemar Ritter,<br />
Sabine Rogler, Eva Maria Schick, Elke Dagmar Schneider, Antonie<br />
Schweitzer, Dorothea F. Voigtländer<br />
Fotos: © Karl Garbe, Peter Köster, Rainer Lemaire, Ibrahim Loutfi,<br />
Elke Dagmar Schneider, Heinz-Theo Schneider,<br />
Presseamt der Stadt Bonn/Michael Sondermann,<br />
Lars Bergengruen, istockphoto.com<br />
Design: Lenka Moravcová, Kerstin Schewe, motion marketing<br />
Foto-Reportagen und Parlamentsfotograf Bonn – Berlin: Manfred Knopp<br />
Vertretung in Berlin: Dr. Maria R. Panzer<br />
Sämtliche Urheberrechte liegen beim Verlag. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben<br />
nicht in jedem Falle die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangte Manuskripte<br />
und Fotos übernimmt KABINETT keine Haftung. Für fehlerhafte oder unterbliebene Angaben<br />
keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung von<br />
KABINETT. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bonn. Bestellung von Einzelheften 6,00 €<br />
inkl. Porto u. Versand Jahresabonnement (4 Ausgaben) 20,00 € inkl. Porto u. Versand<br />
66 | <strong>Kabinett</strong><br />
Die BUGA (Dauer bis 16. oktober) verspricht an den insgesamt<br />
185 Veranstaltungstagen ein Erlebnis für alle Sinne. ob man<br />
sich vom Duft großer Blumenfelder einfangen lässt, durch einen<br />
Klanggarten wandelt und Konzerte genießt, barfuß über den<br />
Rasen läuft, kulinarische Köstlichkeiten genießt oder mit der<br />
Seilbahn über den Rhein schwebt.<br />
p.k.<br />
Wortwörtlich genommen!<br />
Dr. Rolf Breitenstein hat mit seinem aktuellen Buch<br />
„Wer kann noch was verstehen?“ (Signum Verlag) wieder<br />
mal ins Schwarze getroffen. Sein Fazit: Verlottertes<br />
Deutsch führt zu Krisen und verstört das Denken.<br />
Der Wirtschaftswissenschaftler, <strong>Journal</strong>ist, Diplomat<br />
und Ex-Redenschreiber für Helmut Schmidt, Richard<br />
von Weizsäcker und Hans-Dietrich Genscher ist im<br />
KABINETT schon mehrfach wegen seiner Bücher gewürdigt<br />
worden. Das neue Werk wird die Redaktion<br />
in der nächsten Ausgabe (Frühling 02/2011) kritisch<br />
begutachten und den Lesern vorstellen.<br />
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Friedrich-Ebert-Straße 5<br />
53177 Bonn-Bad Godesberg<br />
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