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10.7 entspannende wasserwelt

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10. DAS FREIZEITBAD<br />

Überlegungen und Anmerkungen<br />

beim Neubau eines Freizeitbades<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

702


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Überlegungen beim Bäderneubau, insbesondere bei<br />

Freizeitbädern<br />

10.1 Einleitung<br />

Es soll in diesem Kapitel dargestellt werden, worauf zukünftig<br />

beim Bäderneubau oder auch bei größeren Renovierungen und<br />

Umbauten innerhalb der Bäderlandschaft in Luxemburg<br />

geachtet werden sollte.<br />

Im Rahmen meiner Beratungen für die verschiedensten<br />

Gemeinden und Syndikate innerhalb Luxemburgs, musste ich<br />

immer wieder feststellen, dass einige wichtige Faktoren beim<br />

Bäderneubau, weder vom Architekten, noch vom<br />

Schwimmmeister oder den anderen beratenden Gremien der<br />

Gemeinden, berücksichtigt werden. Auch im Rahmen meiner<br />

mehrmonatigen praktischen Tätigkeiten im Bereich von<br />

Freizeitbädern innerhalb Luxemburgs konnte ich<br />

entsprechende Erfahrungen sammeln, und darüber hinaus<br />

feststellen, welche Bedürfnisse die Besucher eines Bades mit<br />

freizeitorientierten Ausrichtungen in Luxemburg haben.<br />

Ich konnte weiter feststellen, dass stellenweise Auslaufmodelle<br />

in Luxemburg bei den Bäderneubauten verwendet werden. Ich<br />

denke hier insbesondere an die Rutschen, die in den letzten<br />

Monaten in Luxemburg innerhalb der Bäder installiert wurden.<br />

Auch die Tatsache, dass in den meisten Gemeinden immer<br />

wieder von einem Hamam gesprochen wird und hiermit ein<br />

ganz normales Dampfbad gemeint ist, zeigt mir, dass in<br />

verschiedenen Dingen noch Erklärungsbedarf besteht. Hinzu<br />

kommt weiter, dass bei diesen Dampfbädern ausnahmslos<br />

immer wieder die absolut unterste, dass heißt, die einfachste<br />

Ausstattung von den Architekten gewählt wird, wobei nicht<br />

unbedingt davon auszugehen ist, dass andere Ausstattungen<br />

den Architekten nicht bekannt sind. (s. hierzu auch Kapitel<br />

3.4.3.9, Seite 124)<br />

Dieser billigste Standart bezieht sich nicht nur auf die<br />

Dampfbäder sondern auch bei anderen Ausstattungen wurde<br />

oft der unterste Standart gewählt, obwohl auch durch eine<br />

bessere Ausstattung oder eine für Luxemburg ganz neue<br />

Einrichtung nicht nur grundsätzlich mehr Abwechslung in die<br />

Bäderlandschaft gebracht würde, sondern auch damit zu<br />

rechnen ist, dass durch Neues oder einen höheren<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Ausstattungslevel, mehr Besucher diese Bäder aufsuchen<br />

würden, was sich letztendlich dann auch als ausgesprochen<br />

positiv auf die Gemeindekassen auswirken würde.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.2 Den unterschiedlichen Zielgruppen Rechnung tragen<br />

Ungestörte Ausübung<br />

ihrer sportlichen<br />

Tätigkeiten<br />

Ruhe, Natur erleben,<br />

Entspannung,<br />

Wellness<br />

Einsicht ins Geschehen,<br />

Konsumieren ohne<br />

Eintritt zu zahlen<br />

Erholungs-<br />

suchende<br />

Passanten<br />

Sportliche<br />

&<br />

Schulen<br />

F O Y E R<br />

Kommu-<br />

nikative<br />

Familien<br />

Klein-<br />

Kinder<br />

Ältere<br />

Gäste u.<br />

Gäste m.<br />

Handicap<br />

Jugend-<br />

liche<br />

Kommunikationsbereiche, Gastronomie<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005 zum Verweilen<br />

705<br />

Aktivitäten für die ganze Familie, die<br />

möglichst gemeinsam ausgeübt werden<br />

können. Sicherheit, Spaß und Spiel<br />

Spielangebote in einem eigenen<br />

Bereich, Sicherheit, Infrastruktur<br />

für Kleinkinder<br />

Fun, es muss etwas lauter<br />

sein dürfen<br />

Keine Hektik, Sicherheit,<br />

geeignete Infrastruktur


10.3 Übersicht Graphik<br />

Wellenbad<br />

Fitness und Kurse<br />

Saunalandschaft<br />

Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Dynamische und aktionsreiche Wasserwelt<br />

Sportliche- und Servicemodule<br />

Kinderwelt mit<br />

Kinderbetreuung<br />

FREIZEITBAD<br />

Wasserattraktionen Rutschenparadies Eltern-Kind-Bereiche<br />

Gastronomie<br />

Ruhige und <strong>entspannende</strong> Module<br />

Whirlpools Wellness Bräunungsanlagen<br />

25-Meter-Bahn © KBB, Kommunale (Schul- Beratung und für Vereinsschwimmen) Bäder- und Freizeitanlagen mit Hubboden<br />

12/2005<br />

Massage und<br />

Anwendungen<br />

Kurs- und<br />

Entspannungsbecken<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.4 Die Angebotsmodule eines Freizeitbades<br />

10.4.1 Allgemeines<br />

Es muss den unterschiedlichsten Zielgruppen Rechnung<br />

getragen werden.<br />

Der Schwerpunkt der freizeitorientierten Bäderlandschaft, auch<br />

immer mit dem Hintergrund einer wirtschaftlich sinnvollen<br />

Betreibung sollte im Bereich der ruhigen und <strong>entspannende</strong>n<br />

Module zu finden sein (Wellness), also auch innerhalb der<br />

Saunalandschaft, die sich natürlich in einen Innen- und<br />

Außenbereich aufteilen sollte.<br />

Nicht nur die momentane Situation in Luxemburg, die mir,<br />

auch aufgrund meiner vielen Tätigkeiten innerhalb des Landes<br />

bekannt sind, und die mir vorliegenden Betriebsergebnisse<br />

diverser Bäder sowie die Erstellung verschiedener Studien<br />

innerhalb des Großherzogtums sind für meine Überlegungen<br />

von Bedeutung. Diese Überlegungen werden auch getragen<br />

von der Einschätzung der ETI (Europäisches Tourismus Institut<br />

an der Universität Trier), die im Rahmen eines Vortrags von<br />

Herrn Dr. Martin L. Fontanavi in sechs zentralen Abteilungen<br />

aus Trendstudien und Best Practise Analysen festgehalten hat:<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

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• Eine besondere Stellung der Bereiche Badelandschaft<br />

(„Lust am Nass“) und Wohlfühlen (Wellness Oasen,<br />

Sauna-Anlagen, Körper- und Seelenbereiche)<br />

• Für den Gast wichtig: bauliche Integration möglichst<br />

vieler funktionaler Bereiche (Schwimmen, Wohlfühlen,<br />

Gesundheit), kurze Wege<br />

• Angebotsvernetzung<br />

• Ästhetisierung des Designs und der Architektonik<br />

• Zielgruppenkonzentration bei Ausschöpfung aller<br />

Potentiale<br />

• Regionalisierungsstrategie<br />

Wellness und Wellness Oasen sind, auch in die Zukunft<br />

blickend, ein wichtiger Erfolgsfaktor, auch für jedes<br />

Freizeitbad, insbesondere in Luxemburg.


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

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• Bereits über 500 Hotels in Deutschland schmücken sich<br />

mit dem Prädikat „Wellness“<br />

• 16% der Bevölkerung bekunden sicheres Interesse an<br />

einem Wellnessurlaub<br />

• 22% der Bevölkerung sind an einem Gesundheitsurlaub<br />

interessiert, denn der Gesundheitsfaktor rückt immer<br />

weiter in den Mittelpunkt<br />

• 18% sind an „Kur im Urlaub“ interessiert<br />

Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass mit<br />

Wasserflächen innerhalb eines Bades kein positives<br />

Betriebsergebnis erzielt werden kann und zukünftig wird es,<br />

mit Blick auf die europäische Wasserrahmenrichtline, in<br />

Luxemburg noch kostenintensiver für die Gemeinden,<br />

entsprechende Wasserflächen, der Öffentlichkeit zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Die Bedingungen werden sich in Luxemburg einschneidend<br />

ändern:<br />

Momentan liegt der Wasserpreis in Luxemburg bei<br />

durchschnittlich € 1,70/m� (€ 1,20 Trinkwasser + € 0,50<br />

Abwasser). Um jedoch alle anfallenden Kosten zu decken, wird<br />

der Wasserpreis, aktuell, immer noch durch die öffentliche<br />

Hand bezuschusst.<br />

Die europäische Wasserrahmenrichtline fordert hingegen bis<br />

zum Jahr 2010 den kostendeckenden Wasserpreis auch für<br />

Luxemburg. Dadurch bedingt wird vom Innenministerium für<br />

die Zukunft ein Wasserpreis von € 3,00 bis € 3,50/m� für<br />

Luxemburg prognostiziert.<br />

Wichtig sind bei den Überlegungen beim Bau eines<br />

Freizeitbades nicht nur das sich stark veränderte<br />

Freizeitverhalten und der Wunsch der Badbesucher nach<br />

Erholung und Entspannung wenn dieser ein Bad besucht,<br />

sondern auch die Tatsache, dass nur mit einem Angebot in den<br />

Bereichen Wellness/Sauna die Betriebskosten merklich<br />

reduziert werden können.<br />

Auch die innerhalb eines Bades angebotenen Fitnesskurse „an<br />

Land“ (Kursräume) und die im Wasser stattfindenden Kurse<br />

wie u. a. Aqua-Fitness, Aqua-Wellness, Schwimmkurse, sowie


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Massagen und Anwendungen und eine gut geführte<br />

Gastronomie können neben den Bereichen Wellness/Sauna<br />

dafür Sorge tragen, die Betriebskosten erheblich zu<br />

minimieren, und somit die Kassen der Gemeinden merklich zu<br />

entlasten.<br />

Es ist auch nicht richtig, heute grundsätzlich zu behaupten,<br />

dass mit einem Freizeitbad keine Gewinne zu erwirtschaften<br />

sind. Dass es, insbesondere in Deutschland viele Badbetreiber<br />

gibt, die keine positiven Betriebsergebnisse erwirtschaften<br />

liegt im Wesentlichen an der stellenweise gebündelten Dichte<br />

von Freizeitbädern in den einzelnen Einzugsgebieten und an<br />

einem schlechten Management.<br />

Auf den folgenden Seiten wird versucht darzustellen, wie sich<br />

ein zeitgemäßes Freizeitbad heute präsentieren sollte, wobei<br />

natürlich immer auch die Umstände und Besonderheiten einer<br />

einzelnen Einrichtung berücksichtigt werden müssen.<br />

Insbesondere für Luxemburg gilt, dass beim Bau eines neuen<br />

Freizeitbades oder auch bei umfangreichen Renovierungen<br />

eines bereits bestehenden Bades auch einmal mit einem für<br />

Luxemburg völlig neuen Modul, in welchen Bereichen auch<br />

immer, aufgewartet werden sollte.<br />

Den ausgesprochen wichtigen Bereichen Wellness<br />

einschließlich Sauna wird aus wirtschaftlichen Gründen für den<br />

Betreiber eines Freizeitbades aber auch entsprechend dem<br />

sich geänderten Freizeitverhalten der Bevölkerung, im<br />

Folgenden eine besondere Bedeutung geschenkt.<br />

.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.5 DYNAMISCHE UND<br />

AKTIONSREICHE WASSERWELT<br />

• Freizeit- und Wellenbad<br />

• Sportbad<br />

• Strömungskanal<br />

• Wildwasserbahn<br />

• Rutschenlandschaft<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.5.1 Das Freizeit- und Wellenbad<br />

Zum Glück werden zwischenzeitlich hohe Anforderungen an<br />

ein freizeitorientiertes Hallenbad oder ein wirkliches<br />

Freizeitbad gestellt, auch wenn es vereinzelt immer noch<br />

Architekten und Planer gibt, die meinen, sich mit einem Spaß-<br />

oder Freizeitbad ein Denkmal setzen zu wollen und die sich um<br />

die ausgesprochen wichtige Rolle der Betreibung keinerlei<br />

Gedanken machen. Das fängt oft schon beim äußeren<br />

Erscheinungsbild des Bades an. Selbst in den letzten Jahren<br />

sind Bäder innerhalb Luxemburgs entstanden die alleine schon<br />

bei der Betrachtung von außen mehr an einen Bunker als an<br />

eine Einrichtung erinnern, in der Spaß, Sport, Spiel, Freude<br />

und Entspannung im Mittelpunkt stehen.<br />

Erlebnis- und Attraktionsbecken<br />

(Form bitte nicht rechteckig)<br />

Bereits in der Planungs- und Konzeptionsphase werden die<br />

Voraussetzungen für ein langfristig erfolgreiches Bad gelegt,<br />

das sich auf dem Markt etablieren muss.<br />

Das Erlebnis des Badens soll hauptsächlich durch sinnlich<br />

wahrnehmbare Raumeindrücke vermittelt werden, durch die<br />

bewusste architektonische Gestaltung, einer Folge von<br />

Erlebnisräumen, wobei Licht, Farbe, Klänge, Musik und die<br />

Gestalt der Räume Eindrücke bei den Besuchern entstehen<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

lassen müssen, die nicht alltäglich sind, die ein besonderes<br />

Erlebnis darstellen.<br />

Auch die Wellen in Freizeitbädern in Luxemburg können ein<br />

besonderes Erlebnis darstellen, diese Wellen sollten nach<br />

Möglichkeit durch einen Wave-Ball (Api-Ball) produziert<br />

werden. Für einen anderen Weg der Wellenproduktion sehe ich<br />

im Moment keine Veranlassung, da die Wassergrößen nicht<br />

diese Proportionen ausweisen, die für eine solche<br />

Wellenproduktion erforderlich wären. Eine Ausnahme bildet<br />

hier sicher die Einrichtung „Les Thermes“, die in Strassen bis<br />

zum Jahr 2008 fertig gestellt sein soll.<br />

10.5.2 Das Sportbad<br />

Um den Schul- und Vereinssport abzudecken, ist es zwingend<br />

erforderlich, eine solche Wasserfläche im Rahmen des<br />

Freizeitbades zur Verfügung zu stellen. Auch dem Wunsch des<br />

sportlich orientierten Schwimmers wird hiermit entsprochen.<br />

Das Sportbecken sollte eine Länge von 25 Metern haben und<br />

12,50 Meter breit sein. Wassertiefe: 135 cm (6 Bahnen,<br />

Schulschwimmen). Die Wasserfläche würde somit 312,50 m�<br />

betragen. Wassertemperatur: 28°.<br />

Darüber hinaus sollte das Sportbecken über einen Hubboden<br />

verfügen.<br />

Es ist im Vorfeld zu prüfen, ob zukünftig offizielle<br />

Schwimmwettkämpfe in dem Bad stattfinden sollen. Wird das<br />

von der Gemeinde bejaht, müssen entsprechende<br />

Voraussetzungen erfüllt werden, auf die an dieser Stelle nicht<br />

im Einzelnen eingegangen werden muss.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Dem Vereins- und Schulsport kommt auch in Luxemburg eine<br />

besondere Bedeutung zu.<br />

Es ist gängige Praxis, das Sportbecken an verschiedenen<br />

Tagen den Frühschwimmern jeweils in der Zeit von 07.00 Uhr<br />

bis 08.00 Uhr zur Verfügung zu stellen. Am Wochenende kann<br />

eine andere Regelung sinnvoll erscheinen.<br />

So viel man auch hin und her rechnen mag, das Sportbad wird<br />

immer ein Profitcenter mit negativem Ergebnis sein, denn zu<br />

teuer ist die Wasserfläche und im Verhältnis dazu die<br />

entsprechende Nutzung in Verbindung mit den Eintrittspreisen,<br />

bzw. den Entgelten, die die Schüler zu zahlen haben, so dass<br />

sich ein solcher Betriebsteil auch nicht annähernd rechnen<br />

lassen wird. Eine Ausnahme bilden hier die Gemeinden in<br />

Luxemburg, die eine Vielzahl an Schulkindern aus den<br />

Nachbargemeinden zum Schwimmen in das Bad bekommen,<br />

da in Luxemburg Beträge von € 6,30 - € 7,40 je Kind und<br />

Stunde üblich sind.<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit eventuell vorhandenen<br />

Schwimmvereinen, sollte genauso, wie mit den einzelnen<br />

Schulen bzw. Gemeinden, frühzeitig eine entsprechende<br />

Vereinbarung in schriftlicher Form getroffen werden, denn die<br />

Verhandlungen, insbesondere mit den Schwimmvereinen sind<br />

nicht immer einfach, was sich schon aus den Trainingszeiten<br />

der aktiven Sportler der Vereine ergibt. Wie die Praxis<br />

innerhalb Luxemburgs hinreichend gezeigt hat, beginnen auch<br />

die Gespräche mit den in Frage kommenden verantwortlichen<br />

Personen der Nachbargemeinden, bezüglich der Schulkinder,<br />

die zukünftig ihr Schulschwimmen in der neuen Einrichtung<br />

durchführen sollen, viel zu spät.<br />

Es ist davon auszugehen, dass das Schulschwimmen, das von<br />

Montag bis Freitag in dieser Halle stattfinden soll, von 08.00<br />

Uhr bis 12.00 Uhr und ggf. von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

stattfinden wird, so dass nach dieser Zeit, an den<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Wochentagen, sowie an Sams-, Sonn- und Feiertagen, sowie<br />

innerhalb der Schulferien, ganztägig, der Bereich „Sportbad“<br />

den öffentlichen Besuchern zur Verfügung stehen wird.<br />

Demzufolge sollte auch auf eine entsprechende Einrichtung<br />

und besonders im Bereich der farblichen Gestaltung ein<br />

besonderes Augenmerk gelegt werden. Die Nutzung eines<br />

Sportbades über das Schulschwimmen hinaus, ohne den<br />

sportlichen Schwimmer aus den Augen zu verlieren, sollte<br />

immer auch eine Herausforderung an den Architekten und die<br />

Planer darstellen.<br />

Eine der Möglichkeiten ein Sportbad aufzuwerten besteht<br />

sicher auch darin, das Sportbad auch für Jugendliche in der<br />

Form attraktiv zu gestalten, in dem das Becken mit<br />

verschiedenen Attraktionen temporär ausgestattet wird, so<br />

dass eine Nutzung und Entlastung des „Hauptbeckens“ damit<br />

in Verbindung steht.<br />

Aqua-Rodeo, ein Wassertrampolin oder der Oktopus sind<br />

Spielelemente, die von den Kindern und Jugendlichen auch<br />

heute noch immer wieder gerne angenommen werden.<br />

Aqua-Rodeo Wassertrampolin Oktopus<br />

Auch speziell für Kinder und Jugendliche produzierte Bojen<br />

können für Abwechslung innerhalb des Sportbeckens sorgen.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Diese Elemente haben darüber hinaus den Vorteil, dass eine<br />

Verlagerung vieler jugendlicher Badbesucher in das<br />

Sportbecken und damit für mehr Platz im Hauptbecken gesorgt<br />

wird und die Jugendlichen innerhalb des Sportbeckens dem<br />

„Austoben“ ungestört nachkommen können.<br />

So wird außerhalb des Schulschwimmens auch das<br />

Sportbecken zu einem Erlebnisbereich für Kinder und<br />

Jugendliche. Zu beachten ist allerdings, dass während des<br />

Einsatzes von zusätzlichen Elementen, der sportlich orientierte<br />

Schwimmer dadurch nicht gestört wird.<br />

10.5.3 Der Strömungskanal<br />

Ein Strömungskanal ist für alle Altersklassen immer wieder ein<br />

Faktor, der bei den Wünschen der Badbesucher ganz oben<br />

steht. Strömungskanäle eignen sich gut als Verbindung von<br />

einem zum anderen Erlebnisbereich zu kommen, einschließlich<br />

des Außenbeckens, ohne das Wasser verlassen zu müssen,<br />

und sind bezüglich der Geschwindigkeit individuell einstellbar.<br />

In der Regel wird man mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h<br />

mitgezogen und kann sich treiben lassen.<br />

Der Strömungskanal<br />

In Luxemburg bisher noch unbekannt ist grundsätzlich ein<br />

Strömungskanal, der bis heute in keinem der Bäder innerhalb<br />

des Landes zu finden ist. Sollte sich bei den noch<br />

ausstehenden Freizeitbäderbauten eine Gemeinde oder ein<br />

Syndikat finden, dass einen solchen Strömungskanal innerhalb<br />

des Bades integriert, so sollte auch dann nicht ein<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

konventioneller Strömungskanal gewählt werden, sondern es<br />

gibt die vielfältigsten Möglichkeiten hier eine<br />

abwechslungsreiche Wasserlandschaft zu schaffen, die nicht<br />

nur aus unterschiedlichen Gefällen und Kurven bestehen muss.<br />

Auch integrierte Wasserliegen und „Erholungsinseln“ tragen<br />

ganz bestimmt dazu bei.<br />

10.5.4 Die Wildwasserbahn<br />

Im Gegensatz zum Strömungskanal hat die Wildwasserbahn<br />

ein entsprechendes stärkeres Gefälle. Sie ist ein Zwischending<br />

zwischen Rutsche und Strömungskanal.<br />

Die Wildwasserbahn<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.5.5 Die Rutschenlandschaft<br />

Die Rutschenlandschaft sollte so innerhalb der Einrichtung<br />

platziert sein, dass der Erholungs- und Entspannungssuchende<br />

sich nicht dadurch gestört fühlt.<br />

Von den Entspannungs- und Erholungssuchenden ausreichend<br />

getrennt, sollte eine Rutschenlandschaft, insbesondere für die<br />

Kinder und Jugendlichen, entstehen. Es kann nicht sein, dass<br />

immer noch Bäder gebaut werden, wo sich direkt neben der<br />

Rutschenlandschaft ein Whirlpool befindet. Auch der<br />

Anordnung und Beschaffenheit des Auffangbeckens sollte eine<br />

besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Oft entsteht,<br />

insbesondere in Luxemburg, ein erheblicher Wasserverlust<br />

durch unüberlegte Bauweise des Auffangbeckens.<br />

Es gibt die unterschiedlichsten Rutschen, und es werden zum<br />

besseren Verständnis einige Rutschen vorgestellt., die neben<br />

der Geschwindigkeit auch noch einiges andere zu bieten<br />

haben, wie Wasservorhänge, Lichtblitze, Nebel, Musik, dunkle<br />

Abschnitte während der Fahrt usw., wobei die Lichtblitze bei<br />

der Beliebtheitsskala der Jugendlichen mit deutlichem Abstand<br />

ganz oben stehen. Bei einer Umfrage unter 1.100 Jugendlichen<br />

entschieden sich:<br />

• 84% für die Lichtblitze<br />

• 5% für die Geschwindigkeit mit Zeitmessung<br />

• 4% für den Nebel<br />

• 4% für den Wasservorhang<br />

• 3% für die Musik<br />

Zwischenzeitlich werden auch spezielle Bildprojektionen<br />

innerhalb der Rutsche erzeugt, durch die der Rutschende in<br />

verschiedene Situationen versetzt wird.<br />

Auf dem Markt werden jedoch auch einige Rutschen<br />

angeboten, die sich als Flop erwiesen haben. (veralterte<br />

Modelle)<br />

An dieser Stelle wird auf die gängigsten Modelle eingegangen,<br />

wobei die Zentrifugalrutschen und die Fallrutschen den<br />

neuesten Trends entsprechen.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.5.5.1 Die Breitrutsche<br />

Eine Rutsche, auf der mehrere gleichzeitig und nebeneinander<br />

rutschen können. Mit weniger Gefälle, auch sehr gut geeignet<br />

für den Kleinkinderbereich.<br />

10.5.5.2 Offene Rutsche<br />

In vielen Bädern bereits Standard. Bei dieser Rutsche handelt<br />

es sich um eines der Grundmodelle, die mit Entstehung der<br />

Rutschenlandschaften in den Bädern ihren Einzug gehalten<br />

hat.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.5.5.3 Tunnelrutsche<br />

10.5.5.4 Schlauchrutsche<br />

10.5.5.5 Crazy River<br />

Wie der Name schon zum Ausdruck bringt, handelt es sich hier<br />

eigentlich um einen Fluss, der aber im eigentlichen Sinne in<br />

den Bereich der Rutschen fällt. 50 verschiedene Elemente<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

719<br />

Eine Standardrutsche, wie sie es in den<br />

meisten Bädern bereits gibt. Diese Rutsche<br />

ist auch in einigen Bädern innerhalb<br />

Luxemburgs, wenn auch in einer wesentlich<br />

kleineren Variante, als auf der Abbildung, zu<br />

finden.<br />

Sie wird auch Rafting Slide genannt und<br />

bringt ein wenig Pep in die<br />

Rutschenlandschaft. Das Rutschvergnügen<br />

wird ein wenig spektakulärer. Zum Rutschen<br />

werden, wie beim Crazy River, aufblasbare<br />

Gummiringe verwendet. Bei dieser Rutsche<br />

geht es ohne Verweilbecken direkt in die<br />

Tiefe.


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

ermöglichen hier fast grenzenlose und individuelle<br />

Gestaltungs- und Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Gleichgültig, wie die Konstellation auch sein mag, der Crazy<br />

River ist der König unter den Wasserrutschen und verleiht<br />

jeder Anlage die gewünschte Attraktivität<br />

10.5.5.6 Röhrenrutschen<br />

Geeignet für die Jagd nach Geschwindigkeitsrekorden, sich<br />

lang machen, sich der Röhre anpassen, geschickt den eigenen<br />

Körper einsetzen. Fliehkräfte und Schwerkraft bestimmen die<br />

Linie. Überraschende Jumps, Gleitstrecke, Kreisel, fast eine<br />

Schraube, hier ist fast alles möglich.<br />

10.5.5.7 Splash Boat Run<br />

In einem Boot saust man hier in die Tiefe und genießt auf<br />

einem Wasserfilm, fast schon schwebend, die weiten oder aber<br />

auch engen Kurven. Es geht durch Steilstücke, Kreisel, und<br />

zwischendurch gibt es Beruhigungsstücke. Der Effekt ist fast<br />

wie in einer Bobbahn.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.5.5.8 Black Hole<br />

Die magische Röhrenrutsche, wo der Badegast hineinrutscht in<br />

eine unbekannte Finsternis. Vom hellen Start ins Dunkle hinein<br />

und bei der Fahrt nach unten, immer wieder neue Effekte<br />

genießen. Die Black Hole ist in der Bäderlandschaft fast schon<br />

ein Klassiker.<br />

Es können die verschiedensten Bilder im Inneren der Rutsche<br />

produziert werden.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Hier rutscht ein Badegast durch eine Dschungel-<br />

landschaft<br />

10.5.5.9 Kamikaze<br />

Attraktivität, Nervenkitzel, Wagemut und High-Speed, hier<br />

wird alles vereint, was der Rutschenspezialist sucht.<br />

Schon der Name Kamikaze lässt einiges erwarten, und die<br />

Erwartungen werden auf keinen Fall enttäuscht, denn es geht<br />

schneller abwärts, als viele auch nur annähernd vermuten.<br />

Auf einigen Kamikaze-Rutschen ist eine Geschwindigkeit von<br />

80 km/h problemlos möglich.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Auf dieser Kamikaze-Rutsche sind Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h<br />

möglich<br />

10.5.5.10 Starlight<br />

Schon der Weg zum Start ist spannend, führt er doch erst<br />

einmal als ein Multimediales Erlebnis in Form eines Planeten<br />

dorthin. Dann geht die Fahrt los, durch die verschiedensten<br />

Lichteffekte, unter Wasservorhängen hindurch, dazu coole<br />

Musik. Spezielle Bildprojektionen, durch die der Rutschende in<br />

verschiedene Situationen versetzt wird, lässt das Rutschen zu<br />

einem Abenteuer werden.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.5.5.11 Rutsche mit Zentrifuge<br />

Zuerst wird man durch die zentrifugale Kraft im Kreis<br />

geschleudert, und mit nachlassender Zentrifugalkraft beginnt<br />

das eigentliche Rutschen.<br />

10.5.5.12 Fallrutsche<br />

Die Fallrutsche<br />

Bei dieser Rutsche geht es im freien Fall abwärts.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.6 ELTERN/KIND-BEREICH<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Leider wird dieser Bereich in den meisten Bädern noch immer<br />

sehr stiefmütterlich behandelt.<br />

Sind es doch die Kinder, wenn es ihnen in einem Bad gefallen<br />

hat, die immer wieder die Eltern drängeln, dass man doch<br />

bitte noch einmal zum Schwimmen gehen soll.<br />

Und Kinder können da sehr nervig sein, sie geben oft erst<br />

dann Ruhe, wenn man ihrem Drängeln nachgibt.<br />

Durch die Kinder werden somit auch die Eltern, oder<br />

zumindest ein Elternteil erreicht. Einer der Gründe, warum<br />

sich auch Familienkarten in Bädern als sehr lukrativ<br />

herausgestellt haben.<br />

Es ist unbedingt darauf zu achten, dass ausreichend Platz um<br />

den Eltern/Kind-Bereich vorhanden ist. So viel Platz, dass hier<br />

eine Vielzahl von Liegen aufgestellt werden können. Hier<br />

können es sich die Eltern bequem machen und ihrem Kind<br />

beim Spielen zuschauen. Es ist für ein Bad auch nicht von<br />

Nachteil, wenn ein gastronomischer Teilbereich in<br />

unmittelbarer Nähe der Wasserfläche des Eltern/Kind-Bereichs<br />

liegt. Auch Sitzgruppen um das (die) Becken des Eltern/Kind-<br />

Bereichs haben sich als positiv herausgestellt, denn<br />

insbesondere die Mütter suchen insbesondere die<br />

Kommunikation mit anderen Müttern.<br />

Es empfiehlt sich auch, zumindest einen Teilbereich mit<br />

Wärmebänken vorzusehen.<br />

Ausreichende Spielgeräte sollten zur Verfügung stehen und für<br />

entsprechende Abwechslung sorgen. Nach Möglichkeit auch<br />

außerhalb der Wasserfläche, denn auch Kinder haben<br />

innerhalb des Wassers irgendwann einmal Grenzen und<br />

können nicht den ganzen Tag im Wasser verbringen und sie<br />

wollen dann weiter beschäftigt werden.<br />

Es versteht sich von selbst, dass der Babywickelraum in<br />

unmittelbarer Nähe des Eltern/Kind-Bereiches liegt. Es sollte<br />

hier auch ein separater Raum vorgesehen werden, und nicht,<br />

wie ich oft feststellen konnte, auch in vielen Bädern in<br />

Deutschland, dass hier lieblos irgendwo ein Brett in eine<br />

Kabine genagelt wurde. Als Standard würde ich heute auch<br />

eine Kindertoilette bezeichnen; leider sind solche<br />

Einrichtungen in den meisten Bädern nicht anzutreffen.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Kinder, insbesondere Kleinkinder sind eine ausgesprochen<br />

wichtige Zielgruppe (nicht nur die für heute) innerhalb eines<br />

Bades, also muss ihnen der Aufenthalt so angenehm wie<br />

möglich gestaltet werden.<br />

Dazu gehört ganz bestimmt, dass sie rutschen, tauchen,<br />

planschen und vor allem im Wasser spielen können.<br />

Der Whirlpool sollte in einem ausreichenden Abstand zum<br />

Eltern/Kind-Bereich stehen, genauso die Rutschenlandschaft.<br />

Durchdacht ist der Eltern/Kind-Bereich in Rédange<br />

Zu berücksichtigen ist unbedingt bei der Planung eines solchen<br />

Bereiches, dass er weit genug von den Ruhe suchenden<br />

Gästen entfernt ist.<br />

Auch Kleinkinder müssen sich in einem Freizeitbad wohl<br />

fühlen.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Darüber hinaus sollten die einzelnen Spielgeräte für die<br />

Kleinkinder auch unterschiedlich sein und dementsprechend<br />

altersgerecht. Es ist als selbstverständlich vorauszusetzen,<br />

dass das Wasser in einem Eltern/Kind-Bereich eine<br />

entsprechende Wassertemperatur um die 32° haben sollte.<br />

Auch dies ist ein gut gelungener Eltern/Kind-Bereich<br />

Es ist für ein heute zeitgemäßes Freizeitbad sträflich, dem<br />

Eltern/Kind-Bereich nicht genügend Aufmerksamkeit zu<br />

schenken.<br />

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<strong>10.7</strong> ENTSPANNENDE<br />

WASSERWELT<br />

• Whirlpools<br />

• Wasserattraktionen zum Entspannen<br />

• Kurs- und Entspannungsbecken<br />

• Babyschwimmen<br />

• Schwimmunterricht<br />

• Schwimmkurse<br />

• AquaFit<br />

• AquaWellness<br />

• AquaWellness mit Licht & Musik<br />

• Außenbecken mit Whirlpool<br />

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Entspannende Wasserwelt<br />

<strong>10.7</strong>.1 Whirlpools<br />

Durch die quirlenden Luftblasen wird der Körper auf sanfte,<br />

aber wirksame Weise massiert, dadurch fühlt der Benutzer<br />

bereits nach kurzer Zeit eine tiefe körperliche und geistige<br />

Entspannung. Auch nach einem hektischen Tag oder intensiver<br />

sportlicher Betätigung, ist ein Bad im Whirlpool ausgesprochen<br />

wohltuend. Muskelverspannungen lösen sich, der Kreislauf<br />

wird wieder in Schwung gebracht.<br />

Auch für Menschen, die unter Schlaflosigkeit leiden oder unter<br />

chronischen Verspannungen oder Rücken- und<br />

Gelenkschmerzen, ist ein Whirlpool geradezu ideal.<br />

Nachstehend einige Whirlpoolmodelle:<br />

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730


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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<strong>10.7</strong>.1.1 Berechnungen für die Größe von Whirlpools<br />

Innen ø<br />

mm<br />

Außen ø<br />

mm<br />

Boden ø<br />

mm<br />

Wasserfläche<br />

m2<br />

Anzahl Sitzplätze<br />

Personen<br />

2000 2700 1100 3,1 4<br />

2500 3200 1600 4,9 6<br />

3000 3700 2100 7,1 8<br />

3500 4200 2600 9,6 10<br />

4000 4700 3100 12,6 12<br />

4500 5200 3600 15,9 14<br />

Whirlpools gibt es in allen denkbaren Größen und<br />

Ausstattungen.<br />

Optisch reizvoll ist es mitunter, wenn der Whirlpool mit<br />

Brückenzugang innerhalb der Beckenwasserfläche seinen Platz<br />

findet.<br />

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<strong>10.7</strong>.2 Wasserattraktionen<br />

Sonstige Wasserattraktionen gibt es in den verschiedensten<br />

Variationen und Ausführen und in den unterschiedlichsten<br />

Größen.<br />

Das Wasser fließt, blubbert, es wird bewegt, gespritzt,<br />

gesprüht, mit und ohne Luftzusatz. Diese Art von<br />

Wasserattraktionen bieten dem Besucher neben den<br />

akustischen Reizen, die auf keinen Fall als störend erlebt<br />

werden sollten, die Möglichkeit, zu entspannen und sich<br />

massieren zu lassen.<br />

Zwischenzeitlich wird hier eine Vielzahl von Elementen<br />

angeboten, ich nenne an dieser Stelle nur einige, wie:<br />

• Wasserfälle<br />

• Wassersprudler<br />

• Wasserspeier<br />

• Wasserpilze<br />

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• Wasserkanonen<br />

• Wasserbrausen<br />

• Wasserbrodler<br />

• Massagedüsen<br />

• Schwallduschen<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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• Liegemulden am Beckenrand mit Massagedüsen<br />

• Luftsprudelsitze<br />

• Wasserschleier<br />

• Sprühigel<br />

• Wasserglocke<br />

• Nackendusche<br />

Es wird oft unterschätzt, aber solche Einrichtungen werten ein<br />

Bad auf und die Badegäste sind sehr dankbar, wenn ein Bad<br />

ausreichende und abwechslungsreiche Elemente anbieten<br />

kann. Auch unter dem Hintergrund einer<br />

physiotherapeutischen Behandlung, insbesondere im<br />

Rückenbereich, eigenen sich solche Einrichtungen genauso gut<br />

wie unter dem Aspekt der reinen Entspannung und des<br />

Relaxens.<br />

Besonderer Beliebtheit erfreuen sich Elemente wie<br />

Bodenblubbler, Wasserliegen und Liegemulden mit<br />

Massagedüsen.<br />

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<strong>10.7</strong>.3 Pädagogische Wasserwelt und Schulschwimmen<br />

Dem Schulschwimmen kommt in Luxemburg, auch wegen der<br />

immer größer werdenden Zahl an Nichtschwimmern, eine<br />

besondere Bedeutung zu. Außerdem ist Schulschwimmen<br />

Gegenstand des luxemburgischen Schulsystems.<br />

Um dem Rechnung zu tragen, ist eine entsprechende<br />

Schwimmfläche vorzuhalten.<br />

Diese wird mit dem Sportbad abgedeckt.<br />

Auch die Schwimmvereine dürfen diesbezüglich nicht<br />

vergessen werden.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

<strong>10.7</strong>.4 Das Kurs- und Entspannungsbecken<br />

Eine besondere Bedeutung und eine in fast allen Bädern<br />

lukrative Einnahmequelle hat sich durch die Aqua-, Schwimm-<br />

und Babykurse in den Bädern erschlossen. Hierzu gehören<br />

auch die Kurse im Bereich von Aqua-Wellness.<br />

Beispiel für ein Kurs- und Entspannungsbecken<br />

Das größte Problem in den meisten Einrichtungen beginnt<br />

schon damit, dass kein separates Becken für die<br />

verschiedenen Kurse zur Verfügung steht. Diese Kurse im<br />

Sportbecken durchzuführen bietet sich wegen der für Kurse zu<br />

kalten Wassertemperatur nicht an, außerdem müssten die<br />

Bahnen abgeteilt werden, was von beiden Nutzergruppen<br />

(Kursteilnehmer und sportliche Schwimmer) als störend<br />

empfunden wird, und auch die fehlende Atmosphäre würde<br />

hier von den Teilnehmern der Kurse vermisst werden.<br />

Die Erholungs- und Entspannungssuchenden fühlen sich durch<br />

die laute Musik, die mit den Kursen einhergeht, belästigt, und<br />

die Kursteilnehmer selbst fühlen sich ebenfalls gestört, weil<br />

beobachtet.<br />

Den Bereichen von Aqua-Fitness und Aqua-Wellness kommt in<br />

letzter Zeit eine immer größere Bedeutung zu, so dass sich<br />

zukünftig eine solche Vorgehensweise anbietet.<br />

Es liegt demzufolge auf der Hand, hier ein eigenes Becken<br />

anzubieten, was auch über die entsprechende<br />

Wassertemperatur verfügen sollte und so den o. g.<br />

Zielgruppen gerecht wird.<br />

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736


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Eine weiteres Beispiel für ein<br />

Kurs- und Entspannungsbecken<br />

Da in diesem Becken auch Aqua-Wellenesskurse stattfinden,<br />

sollte eine Unterwasserbeschallungsanlage und entsprechende<br />

Lichtquellen vorgesehen werden. Alleine schon wegen der<br />

Wassertemperatur sollten in diesem Becken auch die Baby-<br />

und Kleinstkinder-Schwimmkurse stattfinden.<br />

Auch die in letzter Zeit stark im Trend liegenden<br />

Wassergymnastik-Kurse für Schwangere, haben im Rahmen<br />

dieses separat abgegrenzten Teils eine oft gewünschte „nicht<br />

einsehbare Zone“, so dass auch hier einer Zielgruppe<br />

Rechnung getragen wird, die nicht unterschätzt werden darf.<br />

In den Zeiten, in denen keine Kurse stattfinden, kann dieses<br />

Becken, auch wegen der hohen Wassertemperatur, als<br />

Entspannungsbecken für die Badegäste dienen, so dass es<br />

sinnvoll erscheint innerhalb dieses Beckens auch Wasserliegen<br />

oder Bodenblubbler zu installieren.<br />

Auf Grund der Tatsache, dass innerhalb dieses Beckens<br />

hauptsächlich<br />

• Wassergymnastik für Schwangere<br />

• Babyschwimmen<br />

• Wasserspielgruppen für Kleinkinder<br />

• Alle Arten von Aqua-Fitness-Kursen, auch für<br />

die älteren Bürger<br />

• Alle Arten von Aqua-Wellness-Kursen<br />

stattfinden, sollte das Becken auf jeden Fall über einen<br />

Hubboden verfügen.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

<strong>10.7</strong>.5 Das Babyschwimmen<br />

Dieser Bereich wird optimal durch das Kurs- und<br />

Entspannungsbecken abgedeckt und hat auch die<br />

entsprechend warme Wassertemperatur.<br />

Das Kurs- und Entspannungsbecken<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

<strong>10.7</strong>.6 Schwimmunterricht<br />

Der Schwimmunterricht kann sowohl im Kurs- und<br />

Entspannungsbecken, als auch im Sportbecken durchgeführt<br />

werden. Hierbei kommt es darauf an, um welchen<br />

Schwimmkurs es sich im Einzelnen handelt.<br />

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739


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

<strong>10.7</strong>.7 Schwimmkurse<br />

Eine Zunahme der Schwimmkurse konnte ebenfalls in den<br />

letzten Jahren festgestellt werden.<br />

Nachstehende Kurse haben sich in den meisten Bädern<br />

durchgesetzt und sind zum Teil, auch auf längere Sicht,<br />

ausgebucht:<br />

• Schwimmkurse für Anfänger *1)<br />

• Schwimmkurse für Fortgeschrittene *1)<br />

• Schwimmen für Schwangere<br />

• Wassergewöhnung für Babys<br />

• Schwimmkurse für Babys<br />

• Wassergewöhnung für Kleinkinder<br />

*1) Diese Kurse sind entsprechend den verschiedenen<br />

Zielgruppen unterteilt, d.h. es gibt diese Kurse für Kinder,<br />

Jugendliche, Erwachsene und Senioren.<br />

Auch Wasserspielgruppen für Kleinkinder erfreuen sich immer<br />

größerer Beliebtheit.<br />

Im Bereich der Kurse wird sehr oft nicht ausreichend auf die<br />

Senioren eingegangen. Hier kann ich nur die Empfehlung<br />

aussprechen, dass in Zusammenarbeit mit den Gemeinden das<br />

Sportministerium einmal eine besondere Initiative ins Leben<br />

rufen sollte, es würde sicher ausgesprochen positiv von der<br />

Bevölkerung aufgenommen, und das nicht nur von den Alten.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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<strong>10.7</strong>.8 Aqua-Fit-Kurse<br />

Aqua-Fitness ist der Oberbegriff für eine Vielzahl<br />

verschiedener Kurse die in stehendem, aber auch im tiefen<br />

Wasser durchgeführt werden.<br />

Aqua-Fit steht für ein aus verschiedenen Komponenten<br />

zusammengestelltes Bewegungsprogramm im Wasser. Mit<br />

Aqua-Fit wird Beweglichkeit, Kraft, Koordination und Ausdauer<br />

trainiert. In erster Linie bietet Aqua-Fit jedoch ein schonendes<br />

und dennoch sehr effizientes Ausdauertraining.<br />

Aqua-Fit eignet sich ganz besonders für all jene, die ein<br />

Bewegungsprogramm weniger aus sportlichen, denn aus<br />

gesundheitlichen Gründen aufnehmen wollen.<br />

Vorteile des Aqua-Fit<br />

• Schonung der Gelenke, Sehnen und Bänder<br />

• Stärkung, Kräftigung und Lockerung der Muskeln<br />

• Kaum Unfall- oder Verletzungsgefahr<br />

• Verkürzung der Regenerationszeit nach Operationen<br />

• Psychisches und körperliches Wohlbefinden<br />

• Gruppenerlebnis (Leistungsunterschiede unbedeutend)<br />

Zusätzliche, angenehme Begleiterscheinung für<br />

Körperbewusste:<br />

• Hoher Kalorienverbrauch (3 mal mehr als in einem<br />

herkömmlichen Fitness-Studio)<br />

• Straffung des Gewebes<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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Besonderer Beliebtheit erfreuen sich nachstehende Kurse:<br />

• Aqua-Jogging<br />

• Aqua-Step<br />

• Aqua-Robics<br />

• Aqua-Splash<br />

• Aqua-Baby<br />

• Aqua-Kurse für Senioren<br />

• Aqua-Intervall<br />

• Aqua-Vital<br />

• Aqua-Deep<br />

• Aqua-Fit für 2<br />

• Aqua-XXL<br />

Ein Aqua-Fit-Kurs mit Poolnudel<br />

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742


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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<strong>10.7</strong>.9 Aqua-Wellness-Kurse<br />

Aqua-Wellness ist eine ausgesprochen sanfte und einfühlsame<br />

Methode der Körperarbeit und besteht aus sanften Dehn- und<br />

Stretchbewegungen, Unterwassermassage und<br />

Gelenklockerung. So verbinden sich Energie- und Atemarbeit<br />

auf eine einzigartige Weise über und unterhalb der<br />

Wasserfläche.<br />

Aqua-Wellness ist, insbesondere in der heutigen, immer<br />

stressiger werdenden Zeit, für den Körper eine heilsame<br />

Wohltat, ist Genuss und Entspannung. Stress kann heute oft<br />

nicht richtig abgebaut werden, die Folge sind Krankheiten<br />

insbesondere im psychischen Bereich, aber auch im Bereich<br />

von Allergien und Verspannungen, die chronische Formen<br />

annehmen können.<br />

Auf diese Situationen reagieren geschäftstüchtige Menschen u.<br />

a. damit, neue Sportarten auf den Markt zu bringen,<br />

Sportarten die mitunter stressig, schwierig oder einfach nur<br />

schrill sind, andere Sportarten sind schnell vergessen und<br />

wieder andere gefährden den Menschen mehr als dass sie ihm<br />

nutzen oder überfordern ihn schlicht und einfach.<br />

Aqua-Wellness ist hier eine sicherlich interessante Alternative,<br />

denn Aqua-Wellness gibt es nun schon seit vielen Jahren und<br />

die Erfolge auf der ganzen Welt, ausgehend von der Schweiz,<br />

geben diesem Prinzip der Körper- und Geistesertüchtigung<br />

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743


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

recht: Stress los und sanft wirkt dieses umfassende<br />

Entspannungsprogramm gleichermaßen auf Seele und Geist,<br />

aber auch auf den gesamten Körper positiv ein. Ohne Chef,<br />

ohne Kinder, ohne Stress, ohne Partner, und ohne<br />

Leistungsdruck. Man fühlt sich belastbarer, wohler,<br />

ausgeglichener und leistungsfähiger. Aqua-Wellness kann als<br />

passive Sportart bezeichnet werden. Verschiedenartige<br />

Bewegungen, kombiniert mit massageartigen<br />

Muskelentspannungen, laufen im wohltemperierten Pool ab.<br />

Sanft, fast schwerelos gleitet man im Wasser und kann Körper<br />

und Geist in eine neue, schöne Bewusstseinsdimension fallen<br />

lassen. In der ersten Phase schwebt man, noch unterstützt<br />

von Schwimmhilfen, raum- und zeitlos durchs Wasser. Der<br />

Instruktor nimmt vornehmlich gezielte Bindegewebsmassagen<br />

vor. Während der Mensch ruht, wird sein Körper von außen<br />

positiv aktiviert und das Innere auf fast meditative Art neu<br />

justiert. Ohne eigene Aktivitäten findet der Körper<br />

Ausgeglichenheit und Harmonie.<br />

Die zweite Phase steigert die physischen und psychischen<br />

Erlebnisse auf abwechslungsreiche, aber dezente Art. Die<br />

professionelle Souveränität und Ruhe des Instruktors geht<br />

über auf den eigenen Körper. Man entwickelt Gefühle, die mit<br />

Worten nicht glaubhaft wiedergegeben werden können und die<br />

man kaum noch in sich geahnt hatte: Echte Ruhe, tiefe<br />

Zufriedenheit, volles Vertrauen, bewegendes Glück, absolute<br />

Sorglosigkeit.<br />

Eine wahre Öffnung von Geist, Körper und Seele bringt die<br />

dritte und intensivste Phase: Ungeahnte Assoziationen, fast<br />

absolute Gefühle und neue Bewusstseins Erfahrungen sind nun<br />

möglich und üblich. Zustände, die man außerhalb des Mediums<br />

Wasser nicht erzeugen kann.<br />

Diese Kurse sollten nach Möglichkeit in 34-35° warmem<br />

Wasser durchgeführt werden.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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<strong>10.7</strong>.9.1 Aqua-Wellness (Musik & Licht)<br />

Durch zusätzliche Musik und Lichteffekte bekommt der Bereich<br />

von Aqua-Wellness eine besondere Bedeutung.<br />

Es gibt u. a. in Deutschland verschiedene Bäder, die<br />

ausschließlich nur Aqua-Wellness anbieten. Der Trend in<br />

diesem Bereich nimmt weiter zu.<br />

Insbesondere in der heutigen, hektischen Zeit ist es möglich in<br />

der Verbindung, Wasser, Musik und Licht, die Menschen in<br />

einen besonders <strong>entspannende</strong>n Zustand zu versetzen. Dies<br />

kann auch durch Veranstaltungen passieren, der Mensch als<br />

Zuschauer wird sich schnell in der besonderen Atmosphäre<br />

sehr wohl fühlen.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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Auch Veranstaltungen in diesem Bereich sind denkbar und<br />

können für zusätzliche Einnahmen sorgen. Auch das Erreichen<br />

neuer Zielgruppen ist mit Veranstaltungen in diesem Bereich<br />

möglich.<br />

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746


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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<strong>10.7</strong>.10 Außenbecken mit Whirlpool<br />

Außenbecken können aus mehr bestehen, als lediglich aus<br />

einer Wasserfläche. Ein in das Außenbecken integrierter<br />

Whirlpool, der bei Dunkelheit noch entsprechend beleuchtet<br />

wird, in Verbindung mit Wasserliegen, Schwallduschen u. ä.<br />

erfreut sich bei den Badegästen größter Beliebtheit.<br />

Das Außenbecken ist möglichst nicht in einer rechteckigen<br />

Form zu gestalten und sollte eine unmittelbare Anbindung an<br />

den Innenbereich des Bades haben. Dies wird am besten<br />

durch einen Strömungskanal, bzw. Durchschwimmkanal<br />

gewährleistet.<br />

Um das Außenbecken herum sollte eine entsprechend den zu<br />

erwartenden Besuchern große Liegefläche zur Verfügung<br />

stehen. Es bietet sich an, um das Außenbecken selbst Liegen<br />

aufzustellen und für entsprechende Duschmöglichkeiten im<br />

Außenbereich zu sorgen.<br />

In manchen Bädern erscheint es sinnvoll, eine für die<br />

Sommermonate zusätzliche, gastronomische Versorgung<br />

vorzusehen.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

747


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Außenbecken mit integriertem Whirlpool. Auf<br />

diesem Foto wurde dies auf dem Dach eines<br />

Freizeitbades realisiert.<br />

Ich habe, wissend dass die Dachflächen in Luxemburgs Bädern<br />

nicht genutzt werden, bewusst dieses Foto gewählt.<br />

Die Dachflächen bieten vielfältige Möglichkeiten, auch im<br />

Bereich einer Saunalandschaft oder als Möglichkeit im Rahmen<br />

der Kinderbetreuung.<br />

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748


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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10.8 SPORTLICHE UND<br />

SERVICEMODULE<br />

• Der Fitnessmarkt<br />

• Gerätefitness<br />

• Kurse<br />

• Kinderwelt<br />

• Kinderbetreuung<br />

• Kindergeburtstage<br />

• Gastronomie<br />

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749


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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10.8.1 Fitness- und Kursbereich<br />

Der Fitnessbereich gliedert sich grundsätzlich in zwei separate<br />

Bereiche, dem Gerätefitness und den Kursraum.<br />

In Mondorf-les-Bains wird aufgrund der bestehenden Therme<br />

lediglich ein Kursraum möglich sein. Aus Gründen der<br />

Vollständigkeit werden aber zumindest Hinweise auf den<br />

Gerätefitnessbereich gegeben.<br />

10.8.1.1 Der Fitnessmarkt<br />

Der Fitnessmarkt in Deutschland hat<br />

eine rasante Entwicklung genommen.<br />

Waren es 1975 lediglich 500.000<br />

Mitglieder, die zum Training in ein<br />

Fitness-Studio gegangen sind,<br />

so sind es heute bereits über<br />

5 Millionen Menschen, Tendenz<br />

weiter steigend, auch wenn es<br />

2002 ein wenig rückwärts ging.<br />

Im Jahr 2008 rechnet man mit ca. 8 Millionen Personen, die<br />

sich in Fitnessclubs der unterschiedlichsten Art betätigen<br />

werden.<br />

Aber bei allen positiven, für die Zukunft prognostizierten,<br />

Zahlen sollte nicht vergessen werden, dass im Vergleich zu<br />

2001, im Jahr 2002 die Zahl der Gesamtmitglieder um 0,6 %<br />

zurück gegangen ist, was aber mit der gesamtwirtschaftlichen<br />

Lage in Deutschland im Zusammenhang steht und die Zahlen<br />

von 2004 belegen, dass es wieder aufwärts geht.<br />

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750


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Im Bereich Fitness wurden in den letzten Jahren enorme<br />

Summen in die Aus- und Weiterbildung des Personals<br />

investiert, in die Erneuerung des Inventars, welches in jedem<br />

Fitness-Studio nicht unerheblich ist und in die Ausweitung des<br />

Angebotes, da auch hier, ähnlich wie im Bereich der Spaß- und<br />

Freizeitbäder, der Gast immer wieder etwas Neues geboten<br />

bekommen möchte.<br />

Schwimmbecken innerhalb von Fitness-Anlagen sind schon<br />

lange keine Seltenheit mehr, der Aspekt von Wellness wird<br />

auch im Bereich der Fitness-Studios zukünftig einen hohen<br />

Stellenwert einnehmen, um zum einen den etwas rückläufigen<br />

Zahlen entgegenzuwirken, zum anderen, um dieses weiter<br />

boomende Marktsegment mit abzudecken.<br />

Innerhalb der Fitnessbranche gibt es nach wie vor viel<br />

Konkurrenz untereinander, zwischen Gruppen- und<br />

Gerätefitness, Gerätefitness und Cardiofitness, Training und<br />

Wellness usw., was die Schlussfolgerung zulässt, dass die<br />

Branche sich zukünftig der Integration von Angebotsinhalten<br />

widmen muss, damit eine stabile Grundlage für eine dann<br />

folgende inhaltliche Neuausrichtung überhaupt entstehen<br />

kann.<br />

Auch zukünftig wird mit Aerobic-Kursen allein sich kaum noch<br />

jemand dazu verleiten lassen, ein Fitness-Studio aufzusuchen.<br />

Einer der Gründe, warum sich<br />

die Betreiber einiges einfallen<br />

lassen, es werden neue Trends<br />

entdeckt oder alte Trends<br />

werden einfach umgewandelt.<br />

Doch nicht jede Neuentwicklung<br />

kommt bei den Freizeit sportlern<br />

an.<br />

Manche überleben nur wenige Wochen; andere wiederum<br />

werden zu einem festen Bestandteil des Standardprogramms.<br />

Fitnesstraining muss vor allem Spaß machen. Deshalb<br />

entwickeln so genannte Trendscouts alle Jahre wieder eine<br />

neue Sportart. Entweder wirklich ganz neue oder aber alte in<br />

leicht abgewandelter Form. Eines aber haben fast alle<br />

gemeinsam: sie trainieren Herz und Kreislauf, lassen die<br />

Pfunde purzeln und sorgen für einen straffen Körper.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

751


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

An dieser Stelle sei der Hinweis auf einige Flops erlaubt, die<br />

deutlich zeigen, dass woanders diese Art der Freizeitgestaltung<br />

angenommen wird, aber auch länderspezifisch hier zu<br />

unterscheiden ist.<br />

Drilling wurde im vergangenen Jahr als eines der Ereignisse<br />

angeboten. Sie tragen Kampfhosen und olivgrüne Feinripp-<br />

Unterwäsche. Der ohrenbetäubende Lärm einer Trillerpfeife<br />

und der martialische Befehlston unterbrechen die Stille. Nein,<br />

wer nun annimmt, er würde sich auf einer strengen<br />

Militärschule befinden irrt, es handelt sich um Drilling. In<br />

Amerika ist dieser Sport ein Rennen, hierzulande ein Total-<br />

Flop. Schon nach wenigen Wochen haben die Studios in<br />

Deutschland Drilling wieder aus dem Programm genommen.<br />

Hier möchte eben niemand zur Leistung genötigt werden.<br />

Ein anderes Beispiel ist Slide. Für Eisschnellläufer wie die<br />

Goldmedaillengewinnerin Claudia Pechstein gehört das Hin-<br />

und Hergleiten auf einer glatten Oberfläche zum alltäglichen<br />

Trainingsprogramm. Slide sorgt für starke Muskeln und<br />

verbrennt ordentlich Kalorien. Trotzdem floppte der Sport in<br />

der Freizeitbranche. Der Grund: er ist viel zu anstrengend für<br />

Hobbyathleten. Als letztes Beispiel wird noch Kangoo-Robic<br />

genannt. Dieser exzentrische Sport war auf einer der letzten<br />

Sportartikel-Messen der letzte Schrei: auf speziell gefederten<br />

Schuhen kann der Freizeitsportler zum ganz großen Sprung<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

752


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

ansetzen. Doch Kangoo-Robic blieb ein Flop. Die meisten<br />

Studio-Besucher hatten viel zu große Angst. Zudem ist der<br />

sportliche Aspekt fraglich und die Gelenke werden trotz guter<br />

Federung recht stark belastet.<br />

Im Rahmen dieser Studie wird bereits heute auf diese Dinge<br />

hingewiesen, damit insbesondere in der Anfangsphase nicht<br />

diese Fehler gemacht werden, die nicht nur Geld, sondern<br />

auch Gäste kosten.<br />

Natürlich gibt es auch Positives zu berichten; Step-Aerobic ist<br />

bereits seit über 10 Jahren aus keinem Fitnessstudio mehr<br />

wegzudenken. Spinning, erst kurz auf dem Markt, die Idee<br />

stammt vom südafrikanischen Radrennfahrer Johnny<br />

Goldberg, setzt sich immer mehr durch und wird ganz<br />

bestimmt zu einem festen Bestandteil in den Studios.<br />

Goldberg präsentierte sein rasantes Training auf einem<br />

Spezialrad in kalifornischen Fitnessstudios und hatte damit<br />

sofort Riesenerfolg. Auch in Deutschland sind die Cycling-<br />

Kurse regelmäßig ausgebucht, einer der Vorteile: es gibt keine<br />

Verlierer.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

753


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

7.000<br />

6.500<br />

6.000<br />

5.500<br />

5.000<br />

4.500<br />

4.000<br />

10.8.2<br />

4.100<br />

4.500<br />

4.750<br />

Entwicklung der Fitnessanlagen 1990 - 2004<br />

5.000<br />

5.300<br />

5.400<br />

5.500<br />

5.700<br />

5.900<br />

6.100<br />

6.500<br />

6.550<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

754<br />

6.500<br />

5.700<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Quelle: Deutscher Sportstudio Verband, 2005<br />

Hinsichtlich der durchschnittlichen, einzelnen Anlage ist<br />

festzustellen, dass sich die Mitgliederzahlen von 1990 zu 2001<br />

fast verdoppelt haben, man findet eine Zunahme pro Studio<br />

von knapp über 98%. Leider ist die Anzahl der Fitnessanlagen<br />

seit 2002 rückläufig, was sicher auch eine Folge der<br />

momentanen, schlechten wirtschaftlichen Lage in Deutschland<br />

ist.<br />

5.610


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

900<br />

850<br />

800<br />

750<br />

700<br />

650<br />

600<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

10.8.3<br />

415<br />

400<br />

421<br />

Entwicklung der Mitglieder pro Anlage 1990 - 2004<br />

540<br />

604<br />

612<br />

620<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

625<br />

659<br />

672<br />

706<br />

823<br />

782<br />

755<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Angaben in 1.000<br />

Quelle: Deutscher Sportstudio Verband, 2005<br />

Nach einem Rückgang der Mitglieder je Anlage in den Jahren<br />

2002 und 2003 ist im Jahr 2004 wieder eine deutliche<br />

Zunahme von Mitgliedern in den Studios zu verzeichnen.<br />

740<br />

840


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.8.4<br />

480<br />

430<br />

380<br />

330<br />

280<br />

230<br />

180<br />

200<br />

216<br />

228<br />

Entwicklung der Umsätze pro Anlage 1990 - 2004<br />

256<br />

260<br />

318<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

325<br />

326<br />

348<br />

378<br />

414<br />

488<br />

756<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Quelle: Deutscher Sportstudio Verband, 2005<br />

Im Wesentlichen gliedern sich die Fitness-Anlagen in drei<br />

Kernbereiche:<br />

- Gemischte Anlagen<br />

- Fitness/Racket-Anlagen<br />

- Frauen-Studios<br />

486<br />

391<br />

418


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.8.5<br />

71,0%<br />

Anteile der verschiedenen Anlage-Arten 2004<br />

Gemischte Anlagen<br />

Quelle: Deutscher Sportstudio Verband, 2005<br />

17,7%<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

757<br />

Fitness/Racket-Anlagen<br />

Frauen-Studios<br />

11,3%<br />

Der Anteil der Frauen, die ein Fitness-Studio aufsuchen, war<br />

auch im Jahr 2004 höher, als der Anteil der Männer.


10.8.7<br />

Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

52,3%<br />

Anteil der Frauen/Männer im Fitness-Studio 2004<br />

Frauen Männer<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

758<br />

47,7%<br />

Das durchschnittliche Alter der Studiogäste in einem Fitnesszentrum<br />

liegt bei 35,7 Jahren und teilt sich wie nachstehend auf.<br />

Q<br />

u<br />

e<br />

l<br />

l<br />

e<br />

:<br />

D<br />

e<br />

u<br />

t<br />

s<br />

c<br />

h<br />

e<br />

r<br />

S<br />

p<br />

o<br />

r<br />

t<br />

s<br />

t<br />

u<br />

d<br />

i<br />

o Verband 2005<br />

10.8.6<br />

35,8<br />

Fitness/Racket-<br />

Anlagen<br />

Durschnittliches Alter der Studiogäste<br />

37,6<br />

Frauen-<br />

Studios<br />

37<br />

Gemischte<br />

Anlagen


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Im Gegensatz zu den Zahlen aus dem Jahr 2003 haben sich<br />

hier nachstehende Änderungen ergeben: Bei den<br />

Fitness/Racket-Anlagen sind die Besucher 0,8 Jahre älter, bei<br />

den Frauenstudios hat sich eine Verschiebung um 0,8 nach<br />

unten ergeben, die Frauen in den Studios sind also<br />

durchschnittlich jünger und bei den gemischten Anlagen sind<br />

die Besucher im Durchschnitt 2,8 Jahre älter geworden.<br />

Ein minimale Zunahme von 0,2% war bei den Kettenstudios in<br />

2004 zu verzeichnen, nach wie vor halten die unabhängigen<br />

Studios mit knapp über 90% (immer noch) den mit Abstand<br />

größten Anteil im Bereich der Inhaberverhältnisse.<br />

10.8.8<br />

Verteilung der Inhaberverhältnisse in 2004<br />

Unabhängige Studios<br />

90,8%<br />

3,4% 5,8%<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

759<br />

Ketten-Studios Franchise-Studios<br />

Quelle: Deutscher Sportstudio Verband, 2005


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Das andere Fitness-Studio: Die Kieser-Gruppe<br />

Kieser-Training ist nicht nur in Deutschland recht erfolgreich.<br />

Bereits 1967 gründete Werner Kieser sein erstes Sportstudio<br />

in Zürich. Zwischenzeitlich sind es bereits 118 Kieser<br />

Trainings-Betriebe in Deutschland, 20 in der Schweiz und<br />

jeweils ein Betrieb in Luxemburg und England. Insgesamt<br />

beschäftigt das Unternehmen rund 2.000 Mitarbeiter.<br />

58% der Kieser-Kunden sind zwischen 25 und 50 Jahre alt.<br />

Das Durchschnittsalter beträgt 46 Jahre und ist deutlich höher<br />

als in anderen Fitnesseinrichtungen. Der Frauenanteil in den<br />

Kieser-Studios liegt bei 52%. Die meisten Einrichtungen von<br />

Kieser sind Franchise-Konzepte. Bei Kieser dominiert eindeutig<br />

Funktionalität und keine Erlebniswelt.<br />

In den Kraftstudios der Kette trainieren mittlerweile 280.000<br />

Kunden, die der Kieser Training AG im vergangenen Jahr einen<br />

Umsatz von € 100 Millionen einbrachten, auch wenn die<br />

Studios von Kieser alles andere als „einladend“ sind, da noch<br />

nicht mal eine Bar zum Flirten einlädt, Musik verpönt ist und<br />

die Duschen den Charme von stählernen Melkanlagen haben.<br />

Kieser hat sich insbesondere im Bereich des Rückentrainings<br />

einen Namen gemacht.<br />

Erfreulich im Bereich Fitness ist sicher die Tatsache, dass es<br />

gelungen ist, das Berufsbild des Sport-<br />

und Fitnesskaufmannes bei<br />

der IHK (Industrie- und Handelskammer) als<br />

eigenständigen Beruf anerkannt zu<br />

bekommen, so dass im vergangenen Jahr<br />

bereits 650 Auszubildende in diesem<br />

Bereich tätig waren und in diesem Jahr die<br />

Zahl bereits bei ca. 1.000 liegt, davon sind<br />

90 % der Auszubildenden in einem Studio tätig und lediglich<br />

10 % in einem der 80.000 Vereine, die es in Deutschland gibt.<br />

Für einen wirtschaftlich geführten Fitnessbereich können<br />

nachstehende Angaben gemacht werden:<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

760


7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Optimale Fitness-Club-Größe<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

761<br />

• 2,5 Mitglieder pro qm Trainingsfläche<br />

• Das Verhältnis der Trainingsfläche zu sonstiger Fläche<br />

sollte im Verhältnis 60 zu 40 sein. (bei 1 qm<br />

Trainingsfläche entspricht dies 0,67 qm sonstiger Fläche)<br />

• 2,5 Mitglieder pro 1,67 qm Gesamtfläche bzw. 1,5<br />

Mitglieder pro qm Gesamtfläche<br />

10.8.9 Vergleich der Anzahl der Fitness-Studios in<br />

den Europäischen Ländern<br />

6.200<br />

5.610<br />

4.380<br />

3.800<br />

3.200<br />

2.200<br />

1.400<br />

950<br />

750<br />

632 630 550<br />

I D GB E F PL GR NL S CH A B


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.8.10 Prozentualer Anteil der Bevölkerung, die<br />

ein Fitness- Studio besuchen<br />

12,0%<br />

10,0%<br />

8,0%<br />

6,0%<br />

4,0%<br />

2,0%<br />

0,0%<br />

10,1%<br />

7,9% 7,9%<br />

7,0%<br />

6,5% 6,1% 5,6% 5,1%<br />

4,5%<br />

4,0% 3,9%<br />

GB S CH E GR A D NL I F B PL<br />

10.8.11 Durchschnittlicher monatlicher<br />

Mitgliedsbeitrag<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

63<br />

55<br />

51 50<br />

47 46 45<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

45<br />

43 43<br />

GB S F CH A B I E D NL GR PL<br />

Die Beträge sind in € und in vollen Beträgen ohne Cent<br />

40<br />

762<br />

1,1%<br />

33


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.9. Kinderwelt und Kinderbetreuung<br />

Es ist zeitgemäß, wenn eine Einrichtung wie ein Freizeitbad<br />

eine eigene Kinderwelt hat. In diese Kinderwelt können die<br />

Eltern ihre „Kleinen“ zur Betreuung durch eine ausgebildete<br />

Erzieherin abgeben und sich durch diesen Service wirklich<br />

einmal erholen.<br />

So haben auch allein erziehende Mütter oder Väter die<br />

Möglichkeit sich ohne Beeinflussung durch das oder die Kinder<br />

innerhalb der Einrichtung zu erholen.<br />

Ehepaare, die am Wochenende z. B. einmal unter sich sein<br />

möchten, haben durch die Möglichkeit einer Kinderbetreuung<br />

die Chance, das auch zu verwirklichen.<br />

Der Besuch der Saunalandschaft für beide Elternteile<br />

gleichzeitig, stellt dann auch kein Problem mehr dar.<br />

Um das Bild abzurunden, sollte auch ein Kinderspielplatz im<br />

Außenbereich vorgesehen werden.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

763


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.10 Kindergeburtstage<br />

Eine gute Einnahmequelle sind zwischenzeitlich die<br />

Kindergeburtstage, die mit oder ohne Bewirtung und<br />

Animation angeboten werden können.<br />

Insbesondere die fachliche Animation im Rahmen eines<br />

Kindergeburtstages erfreut sich immer mehr Beliebtheit.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

764


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.11 DIE GASTRONOMIE<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

765


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.11 Die Gastronomie<br />

Die Gastronomie in einem modernen Freizeitbad sollte sich in<br />

fünf Hauptbereiche aufteilen,<br />

wobei es mit Blick auf die Personalkosten sinnvoll ist, dass<br />

diverse Bereiche miteinander unmittelbar verbunden sind.<br />

• Externe Gastronomie<br />

Hier können auch Besucher, die nicht zum<br />

Schwimmen oder Saunieren kommen, also die<br />

passiven Besucher, etwas essen oder trinken.<br />

Nach Möglichkeit sollte der Blick von dieser<br />

gastronomischen Einrichtung auf das<br />

Erlebnisbecken unverbaut sein.<br />

• Interne Gastronomie<br />

Der Zugang ist nur den Besuchern der<br />

Einrichtung, die auch Eintritt entrichtet haben,<br />

möglich.<br />

• Saunagastronomie<br />

Kleine Speisen, sowie Getränke sollten hier<br />

ausschließlich nur für die Besucher der<br />

Saunalandschaft angeboten werden.<br />

• Fitness-Bar<br />

Nur für Besucher des Fitness-Bereiches der<br />

Anlage.<br />

Kleine Speisen und Getränke sollten hier zur<br />

Verfügung stehen.<br />

• Terrassenbetrieb und ggf. zusätzliche<br />

Ausgabestellen bei gutem Wetter im Sommer<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

766


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Ausgesprochen wichtig erscheint an dieser Stelle der<br />

Hinweis, dass gastronomische Bereiche so angeordnet<br />

werden können, dass sie als zentrale Einheit verstanden<br />

werden und so im Rahmen der Betreibung weniger<br />

personalintensiv sind.<br />

Für die sommerlichen Tage ist an eine weitere entsprechende<br />

Terrasse zu denken. Darüber hinaus sollte auch eine Bewirtung<br />

für die Sommermonate im Außenbereich vorgesehen werden.<br />

Ausgabe, fester Grillplatz, Zapfanlage, Lagerräume, u. ä.<br />

In den meisten Bädern ist die Gastronomie nicht besonders<br />

erfolgreich. Das hat insbesondere damit zu tun, dass sie oft<br />

lieblos und „nebenbei“ geführt wird. Hinzu kommen die<br />

schlechte Auswahl an Speisen und der lieblose Service, der oft<br />

von nicht ausreichend ausgebildeten Mitarbeitern übernommen<br />

wird. Auch die Meinung, ein Restaurant innerhalb eines<br />

Schwimmbades müsste wie ein karger Bistro ausschauen, ist<br />

einfach nur falsch.<br />

In den Bädern, wo man Wert auf Ambiente und gute Speisen<br />

legt, ist auch dieser Bereich innerhalb eines Bades ein<br />

Profitcenter mit positivem Betriebsergebnis.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

767


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.12 RUHIGE UND<br />

ENTSPANNENDE MODULE<br />

• Wellness<br />

• „Spa“<br />

• Centrovital<br />

• Sauna<br />

• Massage<br />

• Physiotherapie<br />

• Anwendungen<br />

• Bräunungsanlagen<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

768


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.12.1 Wellness<br />

Wellness ist nicht nur Trend, sondern das Marktsegment der<br />

Zukunft. Ohne Übertreibung kann in diesem Marktsegment<br />

von einem Wellness-Boom gesprochen werden.<br />

Es wäre oberflächlich, würde dem Begriff Wellness nicht im<br />

Rahmen dieses Gutachtens eine besondere Bedeutung<br />

zukommen, so dass sich an dieser Stelle dem Thema<br />

besonders gewidmet wird, auch unter Berücksichtigung der<br />

Tatsache, dass es in Luxemburg in keinem Bad einen<br />

wirklichen Wellnessbereich gibt und noch einige Freizeitbäder<br />

innerhalb Luxemburgs in der Planung sind.<br />

Im Grunde genommen ist die Wellness-Idee uralt. Die<br />

Ägypter, Griechen, Römer, Chinesen und Osmanen hatten<br />

zwar noch kein englisches Wort dafür, aber sie wussten schon<br />

damals bestens, was Körper und Seele gut tut. Viele der heute<br />

unter Wellness zusammengefassten Entspannungstechniken<br />

und Schönheits- oder Entspannungsbehandlungen greifen<br />

denn auch auf die Erkenntnis dieser alten Kulturen zurück.<br />

Der Begriff Wellness, so wird oft fälschlicherweise behauptet,<br />

würde sich aus den Begriffen „well-being“ (Wohlbefinden) und<br />

„Fitness“ (körperliche Leistungsfähigkeit) her ableiten. Die<br />

Wurzeln dieses Wortes reichen zurück bis ins 17. Jahrhundert<br />

und lassen sich dort erstmals mit einer Monographie aus dem<br />

Jahre 1654 dokumentieren. (I...blessed God ....for my<br />

daughter`s wealnesse), und der englische Dictionary erklärt<br />

den Begriff als “Zustand des Wohlbefindens oder der guten<br />

Gesundheit“.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

769


©<br />

Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Heute würde man sagen: „Ein kreativer Prozess von guter<br />

Gesundheit und Wohlbefinden.“ Oder noch besser<br />

ausgedrückt, lässt sich Wellness als „gesund leben und sich<br />

wohl dabei fühlen“ beschreiben; Wellness, der neue<br />

Gesundheitsbegriff, ist demzufolge weit mehr als nur Fitness.<br />

Er integriert neben Fitness die gesunde Ernährung und<br />

verschiedene Formen der Entspannung und Erholung. Wellness<br />

ist eine Form von Wohlfühlen und Fitness, mit der Zielsetzung<br />

Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen.<br />

Der deutsche Trendforscher Matthias Horx spricht vom<br />

Wirtschaftsfaktor mit den höchsten Zuwachsraten, wenn die<br />

Rede auf Wellness kommt. Auch der Freizeitforscher Horst<br />

Opaschowski sieht im Wellnessstreben mehr als nur eine<br />

schicke Zeitstimmung: "Wellness, Gesundheit und<br />

Lebensqualität werden die Megamärkte der Zukunft sein.“<br />

Geistige<br />

gESUNDE<br />

Aktivität<br />

Gesunde<br />

Ernährung<br />

Selbst<br />

Selbst-<br />

verantwortung<br />

Entspannung<br />

Umweltsensibilität<br />

Körperliche<br />

Fitness<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

770


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Worin liegen die Wurzeln des immer weiter verbreiteten<br />

Wunsches, sich zu verwöhnen, die innere Balance wieder zu<br />

finden, wenigstens für eine kurze Zeit lang in eine selbst<br />

geschaffene "Oase der Ruhe" abzutauchen?<br />

Der US-Wissenschafter Prof. Leo A. Nefiodow sieht die Antwort<br />

in einer immer ungemütlicher werdenden Außenwelt. 90<br />

Prozent der Führungskräfte gingen mit Angst zur Arbeit,<br />

Umweltzerstörung verursache ungeheure globale Schäden.<br />

Von internationalen Konflikten oder ganz einfach vom<br />

alltäglichen Stress gar nicht zu reden. Das Streben nach<br />

psychosozialer Gesundheit wird unter diesen Bedingungen ein<br />

"Mega-Markt", meint auch er.<br />

Sich wohl zu fühlen, fit zu sein und seinen Körper zu pflegen,<br />

hängt für die so genannte Wellfit-Generation eng zusammen.<br />

Wer etwas für seine „Wellness“ tun will, geht an Körperpflege<br />

und Kosmetik mit der Erwartung heran, dass diese dazu einen<br />

bedeutenden Beitrag leisten kann. Hauptinvestoren, haben die<br />

Marktforscher herausgefunden, sind besser verdienende<br />

Frauen, die sich bewusst ernähren und viel Wert auf ihr<br />

Äußeres legen.<br />

Der Wellness-Begriff ist schon in die Köpfe der Bevölkerung<br />

übergangen. 95% assoziieren etwas mit dem Begriff.<br />

Entspannung (62%), Wohlfühlen (59%), Erholung (49%) und<br />

Gesundheit (45%) sind die Begriffe, die die Befragten am<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

771


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

häufigsten mit dem Begriff Wellness in Verbindung bringen.<br />

Jugendlichkeit (5%), Vorsorge (6%) oder Luxus (14%) haben<br />

für die Befragten hingegen am wenigsten damit zu tun.<br />

Männer, Ostdeutsche, Ältere und geringer Gebildete können<br />

seltener etwas mit dem Begriff verbinden.<br />

Für mehr als drei Viertel aller Frauen ab 14 Jahren ist Wellness<br />

"persönlich wichtig", haben deutsche Demoskopen jüngst<br />

erhoben. Gleiches gilt für immerhin fast zwei Drittel der<br />

Männer. Die persönlichen Vorstellungen von Wellness<br />

konzentrieren sich dabei im Kern auf Gesundheit, Verwöhnung<br />

und Entspannung. Körperpflege wird als wichtiger Schritt zu<br />

diesem Ziel, persönliche Wellness, empfunden. Und auch der<br />

Umkehrschluss gilt: Wiederherstellung der inneren Balance als<br />

Basis für äußere Schönheit.<br />

Es ist keine neue Erkenntnis, dass immer mehr Menschen<br />

gestresst und überfordert sind und daher nach Mitteln und<br />

Methoden zum Entspannen und Abschalten suchen. Neu<br />

hingegen sind marktwirtschaftliche Untersuchungen darüber,<br />

die belegen, dass in diesem zeitgenössischen Bedürfnis ein<br />

neues Wirtschaftspotential liegt. Denn, was Unternehmen und<br />

Volkswirtschaften im Wettbewerb der Zukunft unterscheiden<br />

wird, ist die Gesundheit ihrer Menschen ganzheitlich gesehen:<br />

körperlich, seelisch, geistig, sozial und ökologisch.<br />

Demnach wird der Gesundheitsmarkt der Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie über kurz oder lang den Rang<br />

ablaufen und das nicht nur für 3 bis 10 Jahre, sondern, der<br />

AFW *1) geht davon aus, für eine Periode von 40-60 Jahren.<br />

*1) Arbeitskreis der Freizeitwirtschaft, Köln<br />

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772


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Die rund 300 anerkannten, deutschen Heilbäder<br />

verzeichneten im letzten Jahr einen Anstieg der Gästezahlen<br />

im Vergleich zum Vorjahr von rund 85.000, auf 17.215.000<br />

Gäste. Die Übernachtungen verringerten sich ein wenig und<br />

lagen bei 98,55 Millionen und liegen damit nach 5 Jahren<br />

erstmals wieder unter der magischen Zahl von 100 Millionen<br />

Übernachtungen. Im 1. Halbjahr 2005 liegt die Zahl der<br />

Übernachtungen bei 45,3 Millionen.<br />

• Ihr Umsatz betrug 26,5 Milliarden Euro (einschl. der<br />

Tagesgäste)<br />

• 2,9 Millionen Bundesbürger haben schon einmal<br />

einen Wellnessurlaub gebucht.<br />

• 5 Millionen Bundesbürger planen zumindest einen<br />

Wellnessurlaub.<br />

• Über 400 Millionen Euro geben die Deutschen<br />

jährlich nur für Vitamine und Mineralstoffe aus.<br />

• Der Wellness-Markt hatte im letzten Jahr einen<br />

Rekordumsatz von € 68,8 Mrd. zu verzeichnen,<br />

Tendenz steigend und für das Jahr 2005 wir ein<br />

Umsatz in Höhe von<br />

• € 73,0 Milliarden prognostiziert<br />

Und das alles in einer Situation, in der deutsche oder auch<br />

andere europäische, staatliche Gesundheitssysteme immer<br />

weniger reibungslos funktionieren. Gerade in diesem Missstand<br />

liegt der eigentliche Vorteil von Schwimmbädern, Saunen,<br />

Fitnessstudios, Naturheilpraktiken, Heilbädern und Hotels mit<br />

Wellnessangeboten, von denen es in Deutschland bereits über<br />

700 gibt, die Wellness-Therapien anbieten.<br />

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773


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Einen zukunftsweisenden Markt werden auch die so genannten<br />

„Day-Spas“ haben, die erst ganz langsam beginnen, sich auch<br />

in Deutschland durchzusetzen. Sicher, die Grenzen zu einem<br />

Fitnessstudio mit Sauna oder einem Kosmetiksalon mit<br />

Whirlpool verlaufen fließend, ein „waschechtes“ Spa sollte<br />

jedoch weitaus mehr bieten, als den üblichen Abstecher in die<br />

Kraftkammer oder ins Thermalbad.<br />

Im Idealfall versteht man hierunter ein ganzheitliches<br />

Wellnessprogramm, zu dem neben Kosmetikbehandlungen,<br />

Pedi- und Maniküre, Physiotherapie, Massage und andere<br />

Anwendungen auch sorgfältig ausgestattete Ruhezonen<br />

gehören.<br />

Nichts soll stören, alles harmonisch, modern und ausgewogen<br />

wirken. Größter Wert wird nicht nur auf Farben, Formen und<br />

Beleuchtung, sondern auch auf das Speiseangebot in der<br />

Snack-Bar oder dem Restaurant gelegt. Die Spas befinden sich<br />

nicht weit draußen, sondern in unmittelbarer Büro- oder<br />

Wohnungsnähe, so dass die Regeneration als Blitzurlaub<br />

zwischendurch oder als mentale Vorbereitung auf einen<br />

wichtigen Termin relativ kurzfristig eingeplant und konsumiert<br />

werden kann. Natürlich auch nach einem anstrengenden<br />

Arbeitstag.<br />

In Amerika gehören Day-Spas schon fast zum Alltag von<br />

Managern beiderlei Geschlechts. Die Zahl der Schönheitsoasen<br />

stieg in den USA in den vergangenen Jahren von 5.300 auf<br />

9.632.<br />

Natürlich hat ein ansprechender Wellness-Bereich in Bezug auf<br />

die Herstellungskosten, auch seinen Preis. Der Flächenbedarf<br />

für eine Wellnesslandschaft ist sehr hoch und die<br />

Herstellungskosten eines Wellnessbereichs, zum Beispiel in<br />

einem Hotel liegen bei ca. € 2.675,00 je m², wobei hier,<br />

entsprechend der Ausstattung, nach oben, kaum Grenzen<br />

gesetzt sind.<br />

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774


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.12.2 „Spa“ in Deutschland<br />

In Deutschland nimmt die Zahl der „Spa-Einrichtungen“ rasant<br />

zu.<br />

Auch in Berlin wurde bereits im vergangenen Jahr eine solche<br />

Einrichtung, das „Centrovital“, eröffnet.<br />

Ich möchte mit diesem Hinweis im Rahmen meiner Studie<br />

unterstreichen, wie wichtig, und vor allem wie lukrativ eine<br />

solche Einrichtung ist. Im Innenstadtbereich von Luxemburg<br />

gibt es sicher gute Hotels, die auch ein Minimum an Wellness<br />

anbieten. Ich denke hier auch an die Hotels, die ich im<br />

Rahmen meiner Bestandsaufnahme erfasst habe. In der City<br />

von Luxemburg würde sich eine solche Einrichtung wie ich sie<br />

im Folgenden aus Berlin beschreibe, ganz bestimmt lohnen.<br />

10.12.3 Das „Centrovital“ in Berlin<br />

Im März 2004 öffnete das Centrovital in Berlin seine Pforten.<br />

Mit bester Lage am Spandauer See vereint die Anlage ärztliche<br />

Kompetenz mit den Möglichkeiten eines modernen<br />

Trainingszentrums und einer abwechslungsreichen Erlebnis-<br />

und Erholungswelt. Das Projekt ist das erste seiner Art, ein<br />

zweites Objekt ist für den Sommer 2005 in München geplant.<br />

Zwei Gebäude auf insgesamt 30.000 qm, verbunden über eine<br />

gläserne Verbindungseinheit erstrecken sich auf dem<br />

ehemaligen Gelände der Alten Schultheiss Brauerei Berlin. Im<br />

medizinischen Teil bietet der Komplex ein großes Angebot an<br />

Rehabilitationsmaßnahmen, darunter Physio- und<br />

Physikalische Therapie, daneben Kardiologische - und<br />

Orthopädischen-Rehabilitation. Weiteres Element des<br />

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775


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

medizinischen Blocks ist ein Schulungs- und<br />

Fortbildungszentrum.<br />

Im zweiten Gebäudeteil befindet sich ein Präventions- und<br />

Erholungszentrum verbunden mit einem 158 Zimmer starken<br />

Wellness-Hotel auf insgesamt fünf Etagen.<br />

Die Etagen eins, zwei und fünf dienen der Prävention und<br />

Erholung, Etagen drei und vier als Hotel. Neben dem 3.000 qm<br />

großen Trainingsbereich zählt besonders der Wellnessbereich<br />

zum Herzstück der Anlage.<br />

"Das Centrovital will den Gast aus der Rehabilitation hin in die<br />

Prävention führen, seinen Besuch durch Erholung und<br />

Entspannung abrunden. Der Trakt mit insgesamt 3.500 m²<br />

befindet sich auf der ersten Etage und ist gegliedert in<br />

Therme, Saunalandschaft sowie Beauty.<br />

Im Nassbereich wurden gleich zwei Becken installiert, ein<br />

Nichtschwimmerbecken auf einer Fläche von 200 m² und ein<br />

Fun-Becken auf 100 m². Beide Becken sind gefüllt mit 2,5%<br />

prozentigem Solewasser und haben eine Temperatur von<br />

32° C. Für ein abwechslungsreiches Badevergnügen sorgen<br />

Massagedüsen und Schwallduschen. Entspannung bietet<br />

zusätzlich ein 36° C warmer Süßwasser-Whirlpool.<br />

Der gesamte Wellnessbereich ist licht durchflutet, ein Rondell<br />

zieht sich durch alle Etagen bis unter die Decke.<br />

Im inneren Bereich der Anlage stehen dem Wellnessgast<br />

neben der klassischen Finnischen Sauna zusätzlich drei<br />

individuelle Dampfbäder sowie eine gemilderte Sauna-Form,<br />

die 60° Sauna zur Verfügung. Zu den Dampfbadvariationen<br />

zählen ein Kristal-Aromabad, ein Kräuterbad sowie ein<br />

Sternenhimmelbad. Die Trockensauna erweißt sich hierbei als<br />

tragende Säule und ist Anziehungsmagnet im gesamten<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Bereich. Eine weitere Finnische Sauna befindet sich im fünften<br />

Stock, in mitten des Außengeländes vom Center.<br />

Die Dachterrasse ist über einen separaten Fahrstuhl direkt aus<br />

der Saunalandschaft erreichbar. Auf gleicher Ebene befinden<br />

sich die Ruheräume mit Blick auf den Spandauer See, eine<br />

Freiluftbar mit dem Namen "Luftikus" lädt zur Erfrischung ein.<br />

Für die Abkühlung nach dem Saunabad gibt es gleich eine<br />

Vielzahl von Möglichkeiten. Neben einem Saunatauchbecken<br />

sind zwei Erlebnisduschen mit individuell einstellbaren<br />

Programmen nutzbar. Die Einstellungen sind vom Gast selbst<br />

zu wählen, die Effekte variieren vom kräftigen Tropischen - bis<br />

hin zum leichten Nieselregen. Ganz individuell und nicht zu<br />

übertreffen ist die centereigene Eisgrotte, die wie der Name es<br />

schon verrät, den ganz mutigen Saunagästen in einem speziell<br />

vereisten Raum eine ganz besondere Abkühlungsmöglichkeit<br />

bietet.<br />

Im saunaeigenen Gastrobereich, "der Brennbar" mit eigenem<br />

Kamin, werden im Anschluss oder zwischendurch leichte<br />

Speisen und Getränke gereicht. Der Beautybereich knüpft<br />

räumlich fast nahtlos an den Wellness- Trakt an. Hier findet<br />

der Gast zu jeder Öffnungszeit ein vielfältiges<br />

Anwendungsangebot vor, zu denen<br />

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777


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Thalasso, Ayurveda, Hot-Stone und Kräuterstempel gehören.<br />

Die Anwendungen sind separat zu bezahlen und nicht im<br />

Mitgliedsbeitrag, der je nach Tarif um die € 60,00 variiert,<br />

enthalten.<br />

Abgerundet wird das Komplettangebot durch Pediküre und<br />

Maniküre sowie durch einen centereigenen Frisör.<br />

Zu welch einem Volumen sich der Wellnessmarkt innerhalb<br />

Deutschlands in den letzten Jahren entwickelt hat, soll<br />

nachstehende Graphik verdeutlichen.<br />

11.2.2 Umsatz im „Wohlfühlmarkt“ Wellness von 1999-<br />

2004<br />

Angaben in Mrd. Euro<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

54,3<br />

56,9<br />

60,2<br />

61,5<br />

65,0<br />

68,8<br />

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778<br />

73,0<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 *1)<br />

*1) Prognose<br />

Quelle: DWV


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.13 Die Sauna<br />

10.13.1 Einleitung<br />

Mit Ausnahme von Walferdange, die aber auf Grund der<br />

räumlichen Gegebenheiten die wesentlichen<br />

Saunaeinrichtungen nach draußen verlagern mussten<br />

(Blockhauseinrichtungen in allen Varianten, nicht nur die<br />

Sauna, sondern auch Ruheräume und Gastronomie usw.) wird<br />

der, auch aus wirtschaftlicher Sicht, wichtige Teil eines<br />

Freizeitbades in Luxemburg immer noch sehr nachlässig und<br />

stellenweise schon fast sträflich vernachlässigt. Dies betrifft<br />

gleichermaßen die Größenanordnungen genauso wie die Art<br />

der Saunas und die Qualität der Sauna selbst, sowie auch die<br />

für einen ordentlichen Saunabetrieb erforderlichen sonstigen<br />

Einrichtungen, wie Saunagarten, Ruheraum, Kältebecken,<br />

Fußbecken usw. aber auch die professionelle Betreibung einer<br />

Sauna, zu der auch die Beratung und Betreuung der Gäste<br />

genauso gehört, wie ein verbindlicher Service durch das im<br />

Freizeitbad beschäftigte, möglichst kompetente Personal.<br />

Aus diesen Gründen, aber auch im Zusammenhang bezüglich<br />

noch auf das Tourismusministerium zukommenden<br />

Investitionszahlungen an die Gemeinden, im Rahmen von<br />

Neubauten oder umfangreichen Renovierungen, wird hier im<br />

Besonderen auf den enorm wichtigen Bereich Sauna etwas<br />

umfangreicher eingegangen.<br />

Ob eine Saunalandschaft über das ganze Jahr betrachtet<br />

erfolgreich arbeitet, hängt im Wesentlichen vom<br />

Gesamtkonzept der Sauna ab. Dies bedeutet, dass sich die<br />

Sauna innerhalb des Freizeitbads von anderen Einrichtungen<br />

abheben sollte. Dies betrifft sowohl die Qualität, als auch die<br />

Ausstattung der Sauna.<br />

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779


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Die Sauna in einem Freizeitbad sollte sich in einen Innen- und<br />

einen Außenbereich gliedern.<br />

Im Innenbereich der Anlage sollte eine römische oder<br />

orientalische Badelandschaft ihren Platz finden. Auch ein<br />

Hamam liegt im Bereich des Vorstellbaren.<br />

Im Außenbereich erscheint es sinnvoll, neben dem separaten<br />

Außenbecken für die Saunagäste Blockhaussaunas zu<br />

platzieren.<br />

Die ersten Überlegungen stützen sich auf den momentan in<br />

Luxemburg bestehenden Markt, den es in dieser Konstellation<br />

bis heute noch nicht gibt, so dass der Alleinstellungsanspruch,<br />

losgelöst vom Komplex Freizeitbad, auch im Bereich der<br />

Saunalandschaft greifen würde, falls ein Bad in Luxemburg<br />

einmal den Mut hat, hier konsequent das Thema umzusetzen.<br />

Dass so etwas funktionieren kann, macht Walferdange den<br />

gesamten anderen Bädern in Luxemburg bereits seit Jahren<br />

vor. Alleine im Jahr 2004 lag das Betriebsergebnis, selbst<br />

unter Einbeziehung des kostenintensiven Hallenbades und den<br />

nicht unerheblichen Personalkosten für Hallenbad und Sauna<br />

bei einem Überschuss von rund € 450.000,00. Auch die<br />

Tatsache, dass jedes Jahr mehrere Hunderttausend Euro für<br />

neue Investitionen in die vorbildliche Saunalandschaft fließen,<br />

spricht eine deutliche Sprache. So wurde die Sauna<br />

Walferdange in diesem Jahr um eine Ruusu-Sauna und eine<br />

Valo-Bad ergänzt.<br />

Auch die Vielfältigkeit und die immer wieder neuen Angebote<br />

innerhalb der Saunalandschaft, die ausgezeichnete<br />

Gastronomie, das gut ausgebildete Personal in Verbindung mit<br />

einem vorbildlichen Service und die tadellose Sauberkeit in<br />

Einklang mit einem ansprechend angelegten Saunagarten mit<br />

Erlebnisduschen, Kieswegen, Brunnen, kleinen Brücken, die<br />

über künstlich geschaffene Teiche führen, ein Grillplatz und die<br />

Möglichkeiten für separate Aufenthalte im Außenbereich, auch<br />

im Sommer, sind wesentliche Garanten für die nun schon über<br />

Jahre immer wieder erzielten Erfolge in Walferdange.<br />

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780


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Nachstehend wird auf verschiedene Saunas und<br />

Saunaeinrichtungen eingegangen:<br />

10.13.2 Aqua-Viva-Sauna 85°C<br />

Aqua-Viva ist Kunstobjekt und Ereignis für Körper und Geist.<br />

Formal handelt es sich um ein handgefertigtes, grünes<br />

Glasobjekt, das die Kabinenwand ziert. Mental um die Quelle<br />

stimulierender optischer und akustischer Reize, die den<br />

Erholungssuchenden in meditative Stimmung versetzt. Wie in<br />

der freien Natur umgibt den Badenden eine Geräuschkulisse<br />

aus Vogelgezwitscher, Blätter- und Wasserrauschen.<br />

Unterstützt von Lichtmodulationen, die sich wellenförmig durch<br />

das unregelmäßig geformte Glas bewegen und fließendes<br />

Wasser assoziieren. Die geistigen Eindrücke verstärken das<br />

physische Erleben und entführen aus dem Alltag. Der<br />

wohltuende Einfluss von Licht und Klang unterstützt und<br />

beschleunigt den Erholungsprozess und führt den Besucher zu<br />

ungeahnter körperlicher und mentaler Entspannung.<br />

10.13.3 Aufguss-Sauna<br />

Edle Hölzer in fühlbar feinster Verarbeitung, Aroma-Aufgüsse<br />

und als zentraler Blickpunkt ein großer, Kamin oder ein sanft<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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angestrahlter, den Geist und die Seele wärmender<br />

Rauchquarzkristall. Das Aufgusskonzentrat mit verschiedenen<br />

Duftstoffen wird mit Wasser versetzt und auf die 300-450°C<br />

heißen Ofensteine gegossen. Es gibt verschiedene<br />

Möglichkeiten einer ansprechenden Aufgusssauna.<br />

10.13.4 Außenbecken<br />

Das Saunaaußenbecken könnte mit einem integrierten<br />

Whirlpool eine besondere Attraktion sein.<br />

10.13.5 Baleno Med<br />

Ein Ort der Ruhe, den schon die alten Römer zu schätzen<br />

wussten. Durch die sanfte Strahlungswärme der Wände,<br />

kombiniert mit Aromadüften, Licht und <strong>entspannende</strong>m<br />

Ambiente, steigt die Regenerationsfähigkeit des Körpers. Hier<br />

lässt es sich ideal abschalten von der Hektik und dem Stress<br />

des Alltags.<br />

10.13.6 Banja-Sauna<br />

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782


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Das Klima, der Duft und schließlich der Aufguss machen die<br />

Banja zu etwas ganz Besonderem und sicher Einmaligem.<br />

In die Aufgusssteine des Ofens eingebettet, befindet sich ein<br />

wasserbefüllter Kupferkessel, in dem gebündelte, russische<br />

Birkenbüschel, so genannte Weniks, einweichen und dabei ihre<br />

Inhaltsstoffe in das Wasser und die Luft abgeben. Für den<br />

Aufguss wird dieser „Birkentee“ mit Hilfe der Weniks auf die<br />

Steine gebracht, und nach dem Verdampfen wird ebenfalls mit<br />

den Weniks gewedelt, statt, wie sonst üblich, mit einem<br />

Handtuch. Die Temperatur in der Banja beträgt etwa 80°C.<br />

10.13.7 Bio-Sauna<br />

Die Bio-Sauna ist eine kreislaufschonende Saunavariante. Die<br />

Temperatur beträgt zwischen 45°C und 60°C, bei einer<br />

Luftfeuchtigkeit zwischen ca. 40-60%.<br />

Diese Saunaform wird häufig auch als Euka-Sauna (mit<br />

Eukalyptus-Aroma) oder als Kräuter-Sauna (mit Kräuter-<br />

Aromen) in Saunabädern angeboten. Dieser Saunatyp wird oft<br />

auch mit Farblicht kombiniert.<br />

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783


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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10.13.8 Blockhaus-Sauna (s. auch Erdsauna, Maa-<br />

und Tuli-Sauna)<br />

Es werden für diese Blockhaus-Saunas die verschiedensten<br />

Beheizungsarten, ob elektrisch, gasbeheizt mit Gasöfen oder<br />

durch zusätzliche Attraktivität mit Dreamfire Gas- oder<br />

Holzkaminen, angeboten.<br />

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784


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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Es besteht auch die Möglichkeit, die Blockhaussaunas mit<br />

einer Biosauna zu bestücken.<br />

10.13.9 Blütenbad<br />

Bei einer Temperatur von ca. 45°C und einer Luftfeuchtigkeit<br />

von 100% herrscht im Blütenbad fast "Nebel", der nach edlen<br />

Aromastoffen duftet. Die Nachbildung einer Blüte aus schöner<br />

Handkeramik gibt diesem Raum seine besondere Note.<br />

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10.13.10 Bonarium<br />

Ein Höchstmaß an Entspannung kann in diesem keramisch<br />

gestalteten Raum mit beheizten Liege-, Wand- und<br />

Bodenflächen erlebt werden. Bei angenehmen 37°C<br />

Oberflächentemperatur, verspieltem Licht und angenehmen<br />

Duft, durchdringt die Wärme den Körper, lockert die<br />

Muskulatur und fördert die Stoffwechselfunktionen. Dieser<br />

Raum bietet auch einen kleinen „Sommerersatz“ an licht- und<br />

wärmearmen Tagen.<br />

Nach 30 bis 40 Minuten wird der Aufenthalt in diesem Raum<br />

abgeschlossen und der Besucher fühlt sich ausgesprochen<br />

entspannt.<br />

In diesem Raum trägt man einen leichten Umhang, entweder<br />

ein leichtes Handtuch oder vielleicht eine „Toga“ nach<br />

römischem Vorbild.<br />

Uhren, Brillen und Schmuck können beim Besuch in einem<br />

Bonarium getragen werden, denn die Luft ist angenehm<br />

trocken so dass der Besucher auch während des Aufenthalts<br />

ein Buch oder die Zeitung lesen kann.<br />

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10.13.11 Dampfbad<br />

Ausgesprochen wichtig erscheint mir an dieser Stelle der<br />

Hinweis, dass sich die zukünftigen neuen Freizeitbäder in<br />

Luxemburg (Ausnahme die Therme) endlich einmal von dem<br />

untersten Standard der weißen Dampfbädern freimachen<br />

sollte, zumal es eine große Auswahl der verschiedensten<br />

Dampfbäder gibt.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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788<br />

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10.13.12 Danarium<br />

Ein Danarium ist eine kreislaufschonende Saunavariante<br />

(analog, Bio-Sauna, Sanarium). Die Temperatur beträgt<br />

zwischen 45°C und 60°, bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen ca.<br />

40 und 60%.<br />

10.13.13 Erdsauna (s. auch Maa- und Tuli-Sauna)<br />

Die Erdsauna trägt ihren Namen in Anlehnung an die<br />

Ursprünge der Schwitzbäder, die unsere Vorfahren in Höhlen<br />

oder Erdlöchern erstellt haben. Die Sauna ist deshalb zur<br />

Hälfte in einen Hang eingearbeitet und erhält dadurch ihr<br />

besonderes Klima und ein sehr ursprüngliches, rustikales<br />

Ambiente. Die Lufttemperatur von mehr als 100°C wird durch<br />

das besonders trockene Klima gut vertragen. In der Erdsauna<br />

finden regelmäßig rustikale Nordland-Aufgüsse mit Eichenlaub<br />

statt.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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10.13.14 Farblichtsauna<br />

Die Farblichtsauna ist mit 60°C niedrig temperiert und hat eine<br />

relativ hohe Luftfeuchtigkeit von 50 %. Dieses als angenehm<br />

empfundene Klima, gepaart mit Aroma und Farblicht, bringt<br />

Seele und Körper in Einklang.<br />

10.13.15 Fels-Stollen-Sauna<br />

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10.13.16 Finnische Trockensauna mit Kamin<br />

10.13.17 Hamam<br />

Dem Hamam wird eine besondere Bedeutung beigemessen, da<br />

er eine echte Alternative für die herkömmlichen Saunas<br />

darstellt.<br />

Das Hamam, ein Ort der Erholung, der Entspannung und des<br />

gesellschaftlichen Zusammenseins. Schon zu Zeiten des<br />

osmanischen Reiches wussten die Männer und Frauen die<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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Annehmlichkeiten des Hamam mit seinen angenehm warmen<br />

Temperaturen und seinem warmen Wasser zu schätzen. Die<br />

Hamam-Zeremonie beginnt mit einem 15 minütigen Aufenthalt<br />

im Dampfbad.<br />

Anschließend wird die Körperhaut mit einem Handschuh aus<br />

Ziegen und Rosshaar abgerieben. Der Körper des zu<br />

behandelnden Gastes wird von Kopf bis Fuß mit Seifenschaum<br />

eingehüllt und danach massiert. Zum Abschluss der Hamam-<br />

Massage rundet ein Glas Türkischer Tee diese spezielle<br />

orientalische Badehauskultur ab.<br />

Temperatur 45°C bei eine Luftfeuchtigkeit von 70-90%<br />

Wie ein kommerzieller Hamam aufgebaut sein könnte, zeigt<br />

die Übersicht auf der kommenden Seite. Auch wenn dieser<br />

Hamam nicht mehr in allen Bereichen etwas mit dem<br />

ursprünglichen Hamam zu tun hat, so ist der wirtschaftliche<br />

Erfolg, bei entsprechendem Einzugsgebiet, aber gewährleistet.<br />

Kommerzieller Hamam<br />

Empfang<br />

15<br />

T<br />

1<br />

14<br />

Ham.-<br />

Mass.<br />

2<br />

Vorraum/<br />

Umkleide<br />

13<br />

Öl-<br />

Mass.<br />

3<br />

12<br />

D<br />

Rhasu.<br />

Sogukluk Havlet<br />

4 5<br />

11<br />

Camek.II<br />

10<br />

Camekan<br />

II<br />

Sicaklik<br />

7<br />

Bingül<br />

8<br />

Bingül<br />

Nassbereich Trockenbereich Verwöhnbereich<br />

1 Empfang 9 Seifen- und Rubbelmassage (Heißer Stein)<br />

2 Vorraum / Umkleidebereich 10 Ruheraum I<br />

3 Duschen 11 Ruheraum II<br />

4 Warteraum / Wärmeraum 12 Rhassoul-Bad<br />

5 Eigentlicher Schwitzbereich 13 Öl-Massageraum<br />

6 Becken und Marmorbänke 14 Hamam-Massage<br />

7 Wärmeraum 15 Toiletten<br />

8 Wärmeraum 16 Außenbereich<br />

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6<br />

9<br />

Lif<br />

792<br />

16<br />

Außen-<br />

Bereich


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Sogukluk (4) Warteraum/Wärmeraum<br />

Eine andere Form eines Sogukluk<br />

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793


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Hier mit einem Kristall in der Mitte<br />

des Raumes. Diese Art wird auch<br />

häufig als allein stehendes Dampfbad<br />

genommen (s. Seite xx)<br />

Auch dieser Sogukluk bietet sich, losgelöst<br />

vom Hamam, als Dampfbad an<br />

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794


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Lif innerhalb eines Hamam<br />

Ebenfalls ein Lif<br />

Ein Tellak bei der Arbeit, der typischen Kese aus schwarzem<br />

Seifenmassage Ziegenhaar<br />

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795


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Sicaklik innerhalb eines Hamam<br />

Flur eines Hamam, der zu den einzelnen<br />

Camekans (Ruheräumen) führt<br />

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796


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.13.18 Heu-Sauna<br />

Die Heu-Sauna zeichnet sich durch einen absolut natürlichen<br />

Duft aus. Für den „Heu-Aufguss“, der ca. 25 Minuten dauert,<br />

werden ausschließlich natürliche Aromen verwendet, und der<br />

Körper wird mit einem kühlen Kräutersud abgespült und<br />

erfrischt. Zum Abschluss wird meist noch ein Tee gereicht.<br />

10.13.19 Kamin-Sauna<br />

In der behaglichen, milden Atmosphäre der Kamin Sauna kann<br />

man ausgesprochen gut entspannen. In dem sechseckigen<br />

Raum, befindet sich in der Mitte ein rundherum einsehbarer<br />

Kamin. Die Sauna wird ausschließlich durch den Kamin<br />

beheizt, die Temperatur beträgt etwa 80-85°C.<br />

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797


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.13.20 Kelo-Sauna<br />

Eine Kelo-Sauna ist eine finnische Blockhaus-Sauna aus<br />

massiver, unbehandelter Polarkiefer.<br />

Der Name „Kelo“ ist eine Abkürzung für Kelohonka, was soviel<br />

heißt wie "alte Kiefer". Das Keloholz reift in einem<br />

Jahrzehnte dauernden Prozess, der dem Holz seine<br />

besonderen Eigenschaften verleiht. Die Kiefern, die dieses<br />

Holz liefern, wachsen im rauen, kalten Klima polarer Regionen,<br />

was ihnen eine dichte, feinfaserige und harte Struktur verleiht.<br />

Nach dem Absterben der Bäume beginnt dann das Jahrzehnte<br />

dauernde, langsame Austrocknen des Holzes. Die Feuchtigkeit<br />

wird dem abgestorbenen Baum, in den eisigen Regionen, nur<br />

sehr langsam entzogen, der Vorgang ist mit einem<br />

Gefriertrocknen zu vergleichen. Das Keloholz ist sehr dicht,<br />

trocken und hart. Die Oberfläche ist silbrig, während das<br />

Kernholz eine rötliche Färbung hat. Ein großer, aus<br />

Natursteinen gemauerter Ofen, in der Mitte des Holzhauses,<br />

sorgt für angenehme 95°C.<br />

10.13.21 Keramisches Nebelbad<br />

Ars vivendi, oder im Dampf "baden" wie die alten Römer. Eine<br />

Komposition aus wohliger Wärme, berauschenden Düften und<br />

Dampf.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Auf den beheizten Sitz- und Liegeflächen kann man<br />

ausgesprochen gut entspannen.<br />

Ein spezieller Dampferzeuger lässt es zu, dass der Besucher<br />

die Menge des Dampfes selbst bestimmen kann, der sich<br />

dann auf die Haut legt, die Atemwege befreit und die<br />

vitalisierende Wirkung von ätherischen Ölen trägt zum<br />

allgemeinen, weiteren Wohlbefinden bei. beitragen.<br />

Eine Sitzung im keramischen Dampfbad sollte nicht länger als<br />

15 Minuten dauern.<br />

Man genießt das dampfende "Bad" in klassischer Weise ohne<br />

Kleidung, legt aber ein Handtuch auf die Sitzflächen. Sollte der<br />

Besucher des Keramischen Nebelbads aber einen leichten<br />

Umhang jedoch als angenehmer empfinden, auch das ist hier<br />

möglich.<br />

10.13.22 Kräuterbad<br />

Wer es noch ein bisschen wärmer als im Blütenbad haben<br />

möchte, aber nicht so feucht mag, wird sich auch im<br />

Kräuterbad wohlfühlen. Bei einer Temperatur von 55-60 °C,<br />

aber nur 20-60 % Luftfeuchtigkeit, beginnt das Schwitzen<br />

nach ca. 10-15 Minuten.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.13.23 Kristall-Sauna<br />

Einer jahrhundertealten Weisheit vieler Völker entspringt die<br />

Nutzung von Kristallen zum Ausgleich von Ungleichgewichten.<br />

Die Temperatur beträgt hier 90°.<br />

Bei der Kristallsauna befindet sich über dem Saunaofen ein<br />

Bergkristall, Quarzkristall oder Edelstein. Der Kristall soll eine<br />

positive Wirkung auf Körper und Seele haben. In dieser Art<br />

von Sauna kann man die optimale Verbindung eines<br />

erholsamen Saunaganges mit den positiven Schwingungen des<br />

weißen Kristalls in einem nutzen. Schon zu Zeiten der Antike<br />

wurde dem Quarzkristall eine wohltuende Wirkung auf Körper<br />

und Geist nachgesagt, die in der Sauna um ein vielfaches<br />

verstärkt werden soll. Als positive Wirkungen des Kristalls<br />

werden z. B. Beruhigung des Nervensystems, Aufnahme<br />

störender Energien, Vermittlung von Ruhe und Harmonie,<br />

Förderung von Kraft und Vitalität, Stärkung der Lunge,<br />

Linderung bei Rückenschmerzen und<br />

Bandscheibenbeschwerden erwähnt. Ein lückenloser und<br />

wissenschaftlicher Nachweis über die Wirkungen des Kristalls<br />

ist schwer zu führen oder zu finden. In einer öffentlichen<br />

Kristallsauna werden teilweise auch Aufgüsse oder vereinzelt<br />

sogar Meditationsaufgüsse zelebriert. Aufgusswasser wird<br />

jedoch auch in einer Kristallsauna nur über die Saunasteine<br />

gegeben.<br />

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10.13.24 Laconicum<br />

Beheizte, körpergerecht geformte Bänke verwöhnen mit ihrer<br />

Strahlungswärme den Körper und bringen ihn bei einer Wärme<br />

von 45-55°C genüsslich langsam zum Schwitzen. Die<br />

Durchblutung wird gefördert, die Muskulatur entspannt und<br />

das vegetative Nervensystem wird stimuliert. Die zugegebenen<br />

Aromastoffe intensivieren den Genuss.<br />

10.13.25 Maa-Sauna (Erdsauna) Außenbereich<br />

Eine typische Maa-Sauna Der Innenbereich einer Maa-Sauna<br />

Die Maa-Sauna ist zum größten Teil in die Erde eingelassen.<br />

Auf einer Bodenwanne, die mit naturbelassenen Bruchsteinen<br />

vermauert ist, wird aus massiven Rundstämmen der<br />

Polarkiefer ein Blockhaus errichtet. Den oberen Abschluss<br />

bildet ein uriges, grasbewachsenes Dach.<br />

Die original finnische Maa-Sauna verbreitet eine<br />

unnachahmliche und ursprüngliche Saunastimmung. An ihrer<br />

Rückseite steht ein spezieller Kombi-Ofen. Sein sichtbares,<br />

ständig flackerndes Holzfeuer sorgt für wohlige Atmosphäre.<br />

Das Klima ist bei 110 °C bis 120 °C überraschend angenehm<br />

und mild.<br />

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10.13.26 Maurisches Badehaus<br />

Dieses wunderschöne Maurische Badehaus befindet sich im<br />

„Hanse Dom“ in Stralsund bei Rostock.<br />

Das Maurische Badehaus ist ein Dampfbad mit einer<br />

angenehm milden Temperatur von 45° und lädt zum längeren<br />

Verweilen ein. Die Wirkung auf das körperliche und seelische<br />

Wohlbefinden, geschmeidige Haut und freie Atmung, wird<br />

durch den Zusatz von Duftstoffen und Kräuteressenzen auf<br />

sanfte Weise verstärkt.<br />

10.13.27 Meditations-Sauna<br />

Eine echte Alternative für Einsteiger und für solche, die es<br />

nicht zu heiß mögen. Bei einer Temperatur von ca. 55°C und<br />

einer Luftfeuchtigkeit von maximal 55% findet man hier ein<br />

besonderes, schonendes und reizarmes Raumklima zum<br />

Entspannen und Wohlfühlen. Zu sanfter Musik wechselt das<br />

wohltuende und ausgleichende Kristall-Licht seine Farbe und<br />

schafft eine angenehme, beruhigende Atmosphäre.<br />

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10.13.28 Mental-Sauna<br />

In der Mental-Sauna erwartet den Saunagänger ein „Aroma-<br />

Mental-Akustik-Erlebnis“. Entspannende Klänge, eine<br />

Heusudwanne, sowie Flammleuchten an den Wänden sorgen<br />

für eine besondere Saunaerfahrung. Die Temperatur beträgt<br />

ca. 70-75°, und die relative Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 12-<br />

15%.<br />

10.13.29 Odorium<br />

Odorien sind Plätze der Ruhe und Entspannung zwischen den<br />

einzelnen Sauna- oder Dampfbadgängen. Das Odorium<br />

verführt zu Träumereien fern ab vom Alltag. Hier duftet es<br />

herrlich nach Orangen, ein Brunnen plätschert und die<br />

Wandbemalung erinnert an eine Wüstenlandschaft.<br />

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803


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10.13.30 Osmanisches Bad<br />

Das Osmanische Bad ist ein großes Dampfbad mit kleinen<br />

Brunnen. Durch die Wärme öffnen sich die Poren und die Haut<br />

wird weich und geschmeidig. Die ätherischen Öle, die dem<br />

Dampfbad beigesetzt sind, verbreiten einen angenehmen Duft<br />

und wirken positiv auf die Schleimhäute, Stirn- und<br />

Kiefernhöhlen.<br />

10.13.31 Palarium<br />

Dieser Raum mit beheizten Sitz- und Liegeflächen aus<br />

hochwertiger Keramik lädt den Saunagast zu Unterhaltung<br />

ein. Umgeben von Pflanzen und wohlklingender Musik können<br />

die Besucher vor einem flackernden Kaminfeuer Gedanken<br />

austauschen.<br />

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10.13.32 Rhassoul-Bad<br />

Bereits Cleopatra wusste um die wohltuende Wirkung des<br />

Rhassoul-Bades. Ausgesuchte Pflegeschlämme werden in den<br />

ganzen Körper eingerieben und gehen im warmen<br />

Kräuterdunstraum, dem Rhassoul, im wahrsten Sinne des<br />

Wortes unter die Haut. Abgerundet wird das traditionelle<br />

Zeremoniell mit einer gründlichen Dusche und einer<br />

ausgiebigen Ruhepause bei Cay und Ayran.<br />

Eines der sicher schönsten Rhassoul-Bäder befindet sich im „Hanse-Dom“<br />

in Stralsund, in der Nähe von Rostock<br />

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805


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10.13.33 Ruheraum<br />

Es sollten zwei Ruheräume vorgesehen werden. Ein Ruheraum<br />

in dem absolute Ruhe herrscht und ein weiterer Ruheraum, in<br />

dem sich leise unterhalten werden kann. In einem solchen<br />

Ruheraum steht häufig in der Mitte ein Kamin. Hier kann auch<br />

die Zeitung gelesen werden.<br />

10.13.34 Ruusu-Sauna<br />

Der Name leitet sich vom finnischen Wort „Rose“ ab und<br />

beschreibt sehr gut das zentrale Thema dieser<br />

Saunainnovation im Innenbereich. Auf dem Saunaofen werden<br />

große Rosenquarzsteine effektvoll beleuchtet, und eine mit<br />

Wasser und Rosenöl gefüllte Edelstahlschale bewirkt die milde<br />

Freisetzung der aufhellenden Aromen.<br />

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806


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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10.13.35 Sauna-Garten<br />

Die Möglichkeiten eines Saunagartens sind sehr vielfältig und<br />

können individuell gestaltet werden, wenn einige elementare<br />

Dinge Berücksichtigung finden.<br />

10.13.36 Sauna-Restaurant<br />

Das Saunarestaurant in Walferdange ist sicher ein Beispiel für<br />

eine gemütliche Saunagastronomie<br />

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Ein Teilbereich der Saunagastronomie in Walferdange<br />

Blick von der Empore<br />

10.13.37 Sauna-Whirlpool<br />

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10.13.38 Savu-Sauna<br />

Eine Rauch-Sauna (Savu-Sauna) ist eine der ursprünglichsten<br />

Formen der Sauna. Die Rauch-Sauna ist ein Saunatyp mit<br />

einer Feuerstelle ohne Kaminabzug. Während der Heizphase<br />

des mit Holz befeuerten Steinofens muss der Rauch durch<br />

kleine Dachöffnungen entweichen. Das Saunabaden erfolgt<br />

nach gelöschtem Feuer. Eine Rauch-Sauna ist als mild zu<br />

bezeichnen und erhält durch den Rauch während der<br />

Heizphase ein sehr eigenes Aroma.<br />

10.13.39 Schwedenhaus-Sauna<br />

Die Schwedenhaus-Sauna wird im Stil eines schwedischen<br />

Landhauses erstellt. In der Schwedenhaus-Sauna schätzt der<br />

Besucher den herrlich licht durchfluteten Raum mit<br />

regelmäßigen Kräuteraufgüssen. Hier kann man bei sehr<br />

milden 85°C den Duft von Lavendelblüten, die in einem<br />

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wasserbefüllten Kupferkessel ihre ätherischen Öle entfalten,<br />

genießen.<br />

10.13.40 Solar-Sauna<br />

Die Solarsauna hat sich bis heute nie richtig durchgesetzt.<br />

10.13.41 Sole-Grotte<br />

Die Sole-Grotte hat eine 100%ige Luftfeuchtigkeit und eine Art<br />

tropisches Nebelwaldklima. Die Temperatur liegt bei 40°. Die<br />

Salzsole wirkt sich positiv auf die Durchblutung der Atemwege<br />

aus und wird schon seit langem bei Bade- und Kurzwecken für<br />

Therapiezwecke genutzt. Zusätzlich normalisiert die Sole den<br />

pH-Wert der Haut und wirkt entgiftend.<br />

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In der Solegrotte wird meist auf Knopfdruck, auch in<br />

regelmäßigen Abständen, feine gelöste Meeressole zerstäubt.<br />

Die Beigabe von reinen ätherischen Eukalyptus- und<br />

Minzauszügen bewirkt einen zusätzlichen Reinigungs- und<br />

Pflegeeffekt des gesamten Atembereichs. Der Aufenthalt in der<br />

Solegrotte entspricht jenem eines Meeresaufenthaltes und ist<br />

eine Wohltat für die Lungen, die Bronchien und den gesamten<br />

Atmungsapparat. Die Aufenthaltszeit in einer Solegrotte sollte<br />

zwischen 15 und 20 Minuten betragen.<br />

10.13.42 Steinbad<br />

Das Steinbad ist in Österreich mehr verbreitet, als in<br />

Deutschland und hat wohl auch seinen Ursprung dort. Ein mit<br />

Granitsteinen gefüllter Korb wird in einem Ofen auf 350°C<br />

erhitzt und in einem zwei- bis dreiminütigen Rhythmus ins<br />

kalte Wasser getaucht, wodurch es bei diesem Vorgang zu<br />

einer Dampferzeugung kommt, und die Mineralien aus den<br />

Granitsteinen freisetzt.<br />

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10.13.43 Stollensauna<br />

Bei dieser Sauna handelt es sich um eine urige Sauna in Form<br />

eines Stollens. Die Stollensauna lässt den Besucher eintauchen<br />

in die Welt der Schätze der Erde. Die Konstruktion der Sauna<br />

erinnert an die Erlebniswelt unter Tage.<br />

10.13.44 Tepidarium<br />

Das Tepidarium ist ein Raum zum rundum wohlfühlen. Die<br />

Wände werden hier auf 37°C erhitzt und strahlen die Wärme<br />

gleichmäßig auf den Körper ab. Die Lufttemperatur liegt 10°C<br />

unter der Strahlungstemperatur der Wände.<br />

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Durch diesen Temperaturunterschied zwischen Wand- und<br />

Lufttemperatur wird die körperliche Leistungsfähigkeit erhalten<br />

und ein Hitzestau vermieden. Der Körper wird sehr schonend<br />

erwärmt ohne zu schwitzen, man fühlt sich einfach behaglich.<br />

Der Aufenthalt im Tepidarium kann einen Aufbau des<br />

Immunsystems bewirken, und damit die Steigerung der<br />

natürlichen Abwehrkräfte.<br />

10.13.45 Tuli-Sauna (Erdsauna) Außenbereich<br />

Tuli-Sauna mit Naturdusche<br />

In der Tuli-Sauna bildet eine rundum mit Glas verkleidete<br />

überdimensionale Feuerstelle mit einmaliger optischer Wirkung<br />

den Mittelpunkt.<br />

Hier wurde die Tuli-Sauna auf<br />

einen See gestellt<br />

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Der Blick in die lodernden Flammen und das unvergleichlich<br />

angenehme Saunaklima garantieren Wohlgefühl und<br />

Entspannung. Auch hier ist das sechseckige Saunablockhaus<br />

aus finnischer Polarkiefer.<br />

Der Innenbereich einer Tuli-Sauna<br />

10.13.46 Valo-Bad<br />

Im Zentrum des Valo-Bades befindet sich der mit schwarzem<br />

Granit ummantelte Saunaofen, den mittig eine große<br />

Granitkugel ziert. Aus dieser heißen Granitkugel sprudelt<br />

Wasser, das mit ätherischen Ölen angereichert ist.<br />

Ein „Sternenhimmel“ und stimmungsvolle und beruhigende<br />

Klänge umschmeicheln zusätzlich die Sinne des Saunagastes.<br />

In sanften Übergängen wird das Valo-Bad mal in rötliches,<br />

gelbliches, grünliches oder bläuliches Licht getaucht. Das wirkt<br />

auf die Seele wie ein sanftes Streicheln.<br />

Die Temperatur im Valo-Bad beträgt ca. 60° und die<br />

Luftfeuchtigkeit liegt bei ca. 40%.<br />

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10.13.47 Sonstiges<br />

Wärmeliegen, Erlebnisduschen, Fußbecken, Tauchbecken und<br />

Wandbrunnen wurden hier unter Sonstiges aufgeführt. Es soll<br />

lediglich noch an einige andere Dinge erinnert werden, und die<br />

Aufzählung kann nicht vollständig sein. Als kleines Beispiel<br />

möchte ich Eisgrotten nennen. Es gibt Betreiber, die meinen,<br />

dies müsse unbedingt in einer Saunalandschaft vorhanden<br />

sein, wobei sich alleine schon in diesem Punkt die Fachleute in<br />

nicht enden wollende Diskussionen stürzen.<br />

Tauchbecken können auch so<br />

ausschauen, sie müssen nicht<br />

immer die standardisierten Formen<br />

haben und farblich weiß sein<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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Ein Beispiel für an-<br />

sprechende Fußbecken<br />

10.13.48 Eisgrotte<br />

Mit ständig neu produzierten Eisstücken, die sich aus einer<br />

Felsspalte wie von Zauberhand zu einem Hügel auftürmen,<br />

wird Gesicht und Körper abgekühlt und der Kreislauf trainiert.<br />

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10.14 Massage<br />

Vollständigkeitshalber auf die Möglichkeit der Massage<br />

hingewiesen.<br />

Der Bereich der Massage, sollte sich in zwei Bereiche aufteilen:<br />

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817<br />

• Die klassische Massage in die auch die Sportmassage<br />

einzuordnen ist<br />

• Die Massagen, die in den Bereich der Wellness fallen.<br />

Hierzu zählen u.a. (s. auch Anwendungen, s. Kapitel<br />

10.19, Seite 819 ff)<br />

- Shiatsu<br />

- Fußreflexzonenmassage<br />

- Ayurvedische Massagen<br />

- Garshan Seidenhandschuhmassage<br />

- Klassische Thaimassage<br />

- Klassische Akupressurmassagen


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10.15 Physiotherapie<br />

Ob eine Physiotherapie überhaupt angeboten werden sollte, ist<br />

sicher nicht so einfach zu beantworten und sollte zusammen<br />

mit der Gemeinde besprochen werden.<br />

Zu einem modernen Freizeitbad gehört selbstverständlich auch<br />

ein zumindest kleiner Bereich der Physiotherapie.<br />

So wie auch das Wasser eine heilende Wirkung auf den Körper<br />

hat, so regt die Physiotherapie neben den begleitenden<br />

Maßnahmen die Selbstheilung des Körpers an.<br />

Insbesondere in der heutigen Zeit hat die Physiotherapie einen<br />

ausgesprochen hohen Stellenwert eingenommen, insbesondere<br />

vor dem Hintergrund, dass die Zivilisationskrankheiten immer<br />

weiter zunehmen und die Zahl der Menschen, z. B. mit<br />

Rückenproblemen, immer größer wird.<br />

Welche einzelnen Bereiche innerhalb der Physiotherapie zu<br />

schaffen sind, ist zum momentanen Zeitpunkt nicht von<br />

Bedeutung, jedoch sollten die Bereiche:<br />

• Krankengymnastik<br />

• Rückenschule<br />

• Diverse klassische Massagen<br />

• Spezialmassagen wie Fußreflexzonenmassage<br />

und manuelle Lymphdrainage<br />

• Wärme- und Kälteanwendungen<br />

• Fango<br />

fester Bestandteil innerhalb des Freizeitbades sein.<br />

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10.16 Anwendungen<br />

In vielen Freizeitbädern werden heute die unterschiedlichsten<br />

Anwendungen angeboten, was sicher eine Schlussfolgerung<br />

des immer noch anhaltenden Booms des Wellness-Marktes ist.<br />

Bekannte Anwendungen die in Freizeitbädern bereits<br />

angeboten werden sind u. a.:<br />

10.16.1 Ägyptos-Vitalwickel<br />

Durch Stress, schlechte Ernährung und Genussgifte sammeln<br />

sich Schlackenstoffe im Gewebe an. Diese Giftstoffe sind<br />

verantwortlich für viele Figurprobleme, z.B. aufgequollenes,<br />

weiches Gewebe, Bindegewebsschwäche und auch Cellulite.<br />

Ägyptos-Vitalwickel sind Baumwollbandagen, die mit Ägyptos-<br />

Vitalerde getränkt sind. Die Inhaltsstoffe der Vitalerde, z. B.<br />

Salz und Mineralien saugen die Schlackenstoffe auf. Durch die<br />

spezielle Wickeltechnik wird der Körper rascher entschlackt,<br />

dabei gereinigt und gestrafft. So wird die Haut wunderbar zart<br />

und glatt.<br />

10.16.2 Akupressur<br />

Unter Akupressur versteht man eine fernöstliche<br />

Behandlungsmethode, bei der bestimmte Energiepunkte am<br />

Körper mit Händen oder Fingern durch leichten Druck massiert<br />

und somit vielfältigste Beschwerden gelindert werden.<br />

Akupressur wird bei verschiedensten Beschwerden z. B.<br />

Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Verstopfung und<br />

Abgespanntheit angewandt. Shiatsu gilt als japanische<br />

Alternativmöglichkeit.<br />

10.16.3 Akupunktur<br />

Bei der Akupunktur handelt es sich um eine 5000 Jahre alte<br />

Heilmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin. Hier<br />

werden Beschwerden mit Hilfe von Nadeln aus Stahl, Silber<br />

oder Gold wirkungsvoll gelindert bzw. geheilt, indem sie an<br />

den entsprechenden Energiezonen des Körpers angebracht<br />

werden. Der durch die Behandlung ausgelöste Reiz kann so<br />

andere Schmerzreize im Körper lindern.<br />

Akupunktur erzielt gute Erfolge bei der Behandlung von<br />

Suchtkrankheiten sowie bei Beschwerden wie Migräne,<br />

Erkrankungen der Augen und Atemwege, Gelenks- und<br />

Rückenbeschwerden, Schlafstörungen, usw.<br />

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10.16.4 Algenbad<br />

Die Wirkstoffe in einem Algenbad dringen bis ins<br />

Körpergewebe vor und zeigen hier ihre Wirkung. Calcium<br />

festigt und regeneriert die Knochen, Kalium entspannt<br />

Muskeln und wirkt regulierend auf das Zellwachstum und<br />

durch das Magnesium werden die Verbindungsstellen der<br />

Nerven zu den Muskeln und die Gelenke positiv beeinflusst.<br />

Ein Algenbad verzögert das natürliche Altern, Cellulite wird<br />

vorgebeugt und Fettzellen werden in Muskelzellen<br />

umgewandelt. Algen können beruhigend und ausgleichend<br />

aber auch stimulierend und belebend auf den Körper<br />

einwirken.<br />

Nach dem Algenbad sollte man 20 bis 30 Minuten ruhen. So<br />

können die Algen auch noch einige Stunden nach dem Bad<br />

ihre positive Wirkung entfalten.<br />

10.16.5 Anti-Aging<br />

Als Anti-Aging bezeichnet man alle medizinischen Maßnahmen,<br />

mit denen Alterungsprozesse verzögert, aufgehalten oder<br />

sogar wieder rückgängig gemacht werden können. Dies<br />

geschieht mit Hilfe von kosmetischen Anwendungen wie<br />

Masken, Massagen, Cremes, Algenpackungen oder Biolifting.<br />

Grundlagen des Anti-Aging sind Früherkennung, Vorbeugung<br />

und Normalisierung altersbezogener Veränderungen. Dies gilt<br />

für Männer und Frauen gleichermaßen. Zu einem Anti-Aging-<br />

Konzept gehören: Hormonersatz, Vitamine und<br />

Nahrungsergänzungsstoffe zur Verjüngung des Aussehens,<br />

eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und mentale<br />

Balance, d. h. Stressabbau, usw.<br />

10.16.6 Autogenes Training<br />

Autogenes Training bezeichnet eine spezielle<br />

Entspannungstechnik, die in den 30er Jahren vom<br />

Psychotherapeuten und Nervenarzt Professor Johann Heinrich<br />

Schultz (1884-1970) entwickelt wurde. Diese verbreitete<br />

Selbstentspannungs-Technik wirkt körperlichen und seelischen<br />

Spannungen entgegen und löst diese Blockaden auf.<br />

Sehr gute Erfolge konnte Autogenes Training bei<br />

Bluthochdruck und Herzkrankheiten, Schlaflosigkeit, Ängsten,<br />

psychischen Belastungen, Muskelverspannungen und<br />

Haltungsschäden, Magen- und Darmstörungen,<br />

Kopfschmerzen und Migräne erzielen. Grundsätzlich kann es<br />

von jedem erlernt und angewendet werden.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.16.7 Ayurveda<br />

Ayurveda oder "Lehre vom langen und gesunden Leben"<br />

stammt aus Indien und wird dort seit 5000 Jahren als<br />

Volksmedizin praktiziert. Ayurveda zielt darauf ab, Körper,<br />

Geist und Seele in Einklang zu bringen. Zu diesen<br />

Anwendungen gehören innere und äußere<br />

Reinigungszeremonien, die vierhändige Synchronmassage,<br />

Ölgüsse sowie eine spezielle Form der Ernährung. Ayurveda<br />

wird in vielen Hotels in der Region Bayrischer Wald mehr und<br />

mehr angewandt!<br />

Denn laut der ayurvedischen Medizin werden sämtliche<br />

Gesundheitsstörungen unseres Körpers auf das<br />

Ungleichgewicht der drei energetischen Grundkräfte Vata,<br />

Pitta und Kapha zurückgeführt. Diese steuern unseren<br />

gesamten physischen und psychischen Aufbau! Die drei<br />

Behandlungssäulen sind natürliche Heilmittel aus Kräutern,<br />

spezielle Ayurveda-Kost (auf den jeweiligen Grundtyp<br />

abgestimmt) und ayurvedischen Behandlungen. Besonders bei<br />

Unruhezuständen, Schlafstörungen, Stress,<br />

Erschöpfungszuständen, Magen-Darmstörungen, chronischen<br />

Schmerzen, Gewichtsproblemen und Kreislaufbeschwerden<br />

konnte mit Ayurveda gute Erfolge erzielt werden.<br />

10.16.8 Bachblüten-Therapie<br />

Diese Therapie wurde vom Engländer Edward Bach in den<br />

30er Jahren entwickelt und trägt daher ihren Namen. Die<br />

Bachblüten-Therapie stellt ein System aus 37 verschiedenen<br />

Blütenessenzen dar. Diese Bachblüten kommen vor allem bei<br />

körperlichen, seelischen und psychosomatischen<br />

Erkrankungen zum Einsatz. Durch diese Therapie sollen<br />

negative Gefühlszustände harmonisiert werden. Hass,<br />

Eifersucht oder Misstrauen sind nach der Bachblüten-Therapie<br />

die Auslöser für körperliche und psychische Krankheiten. Die<br />

37 Blütenessenzen sollen jeweils über eine individuelle<br />

Schwingungsfrequenz verfügen, die mit je einem der<br />

Gefühlszustände in Verbindung steht. Trotz zunehmender<br />

Beliebtheit ist die Wirksamkeit der Bachblüten-Therapie nicht<br />

bewiesen und die Blütenessenzen nicht als Arzneimittel<br />

zugelassen.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.16.9 Die Balneotherapie<br />

Die Balneotherapie oder auch Bädertherapie genannt, befasst<br />

sich mit verschiedenen Anwendungen rund um Heilwässer,<br />

Trinkkuren, Moor- und Schlammbäder, Medizinische Bäder,<br />

Kälte- und Wärmebäder (Kneippkur), Inhalationen sowie<br />

Ernährungsumstellungen und Klima. Die Balneotherapie<br />

basiert auf Wirkstoffen, die über das Badewasser den Körper<br />

entspannen und entschlacken.<br />

Diese Therapie wird zu Rehabilitationszwecken z. B. nach<br />

langer Krankheit, bei starken psychischen Belastungen und<br />

chronischen Leiden verwendet. Diese Therapie-Art hat sich in<br />

der Region Bayrischer Wald zu einer bekannten und beliebten<br />

Heilmethode entwickelt.<br />

10.16.10 Bio-Lifting<br />

Das Bio-Lifting ist ein kleines Extra bei einer<br />

Gesichtsbehandlung. Hierbei wird ein Kräutergel in die<br />

Gesichtshaut einmassiert, wodurch die Durchblutung der Haut<br />

gefördert wird. Nun werden die Muskeln an Stirn, Nase,<br />

Wangen und Kinn mit kleinen Metallstäbchen stimuliert, die an<br />

Schwachstrom angeschlossenen sind. Dadurch erhält die Haut<br />

mehr Elastizität und kleine Fältchen werden entfernt.<br />

10.16.11 Body-Wrapping<br />

Body-Wrapping leitet sich vom Englischen "to wrap" =<br />

einhüllen, einwickeln, einpacken ab. Bei dieser Behandlung<br />

wird der Körper mit einer Algen- bzw. Schlammpackung<br />

eingerieben und in eine spezielle Folie gewickelt. Unter der<br />

Folie entsteht nun Wärme, der Körper fängt an zu schwitzen<br />

und nimmt so die Wirkstoffe aus der Packung perfekt auf. Die<br />

Durchblutung und die Lymphzirkulation werden wieder<br />

angeregt und auch zur Cellulitebehandlung und Entschlackung<br />

ist diese Anwendung besonders gut geeignet.<br />

10.16.12 Callanetics<br />

Unter Callanetics versteht man die so genannte Gymnastik<br />

kleiner Bewegungen, die ursprünglich aus Amerika stammt<br />

und jetzt aber auch in der Region Bayrischer Wald immer<br />

beliebter zu werden scheint! Durch kleine Veränderungen der<br />

Körperstellung in Kombination mit kleinen, langsamen<br />

Bewegungen werden bestimmte Muskelgruppen gekräftigt,<br />

ohne den Rücken zu belasten. Der Schwerpunkt liegt auf<br />

Hüfte, Bauch und Po. Durch viele Wiederholungen dieser<br />

Bewegungen mit geringem Radius wird der Körper gestrafft<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

und gekräftigt und die Tiefenmuskulatur angeregt. Für die<br />

Behandlung von Cellulite und auch für eine bessere Haltung<br />

wird die Callanetics gezielt eingesetzt.<br />

10.16.13 Chi-Yang<br />

Chi-Yang ist eine Sonderform der Schönheitsmassage. Durch<br />

kosmetische Produkte und Öle wird die Haut behandelt und<br />

gepflegt. Auf Körper und Seele wirkt diese Wellness- und<br />

Schönheitsmassage besonders wohltuend und entspannend.<br />

Chi-Yang wurzelt wie so viele andere Massage-Arten in der<br />

alten Tradition Asiens und findet zunehmend Begeisterung.<br />

10.16.14 Elektrotherapie<br />

Bei der Elektrotherapie werden Elektroden, die sanften<br />

Reizstrom oder Ultraschall aussenden, zur Schmerzlinderung<br />

eingesetzt. Diese Art der Therapie hat sich besonders bei<br />

Schmerzzuständen, Gelenkerkrankungen wie Arthrosen,<br />

Durchblutungsstörungen, Ischias, Tennisarm und Periarthritis<br />

bewährt. Diese Methode wird auch zur Nachbehandlung von<br />

Verletzungen und Krankheiten mit Hilfe von Strom und<br />

elektrischen Geräten verwendet.<br />

10.16.15 Farbtherapie<br />

Bei der Farbtherapie wird die psychologische Wirkung der<br />

Farben auf den Körper zur Heilung von physischen und<br />

psychischen Krankheiten genutzt. Bereits im alten Ägypten<br />

und China wurde die Farbtherapie eingesetzt.<br />

Einer so genannten "Mangelfarbe" wird der Patient etwa 30<br />

Minuten ausgesetzt. Die Farbe sendet Impulse an Augen,<br />

Gehirn und schließlich an körperliche Schwachstellen und löst<br />

so Energieblockaden.<br />

In der Farbtherapie wird jeder Farbe eine bestimmte Qualität<br />

zugeschrieben: Gelb- und Rot-Töne wirken stimulierend.<br />

Zartes Grün soll die Kreativität anregen, Grün ist das Symbol<br />

für Wachstum, Natürlichkeit und Harmonie. Gelb wirkt<br />

entspannend und steht für Licht, Heiterkeit und Lebensfreude.<br />

Blau lindert Schmerzen und fördert die Wundheilung.<br />

Die Farbtherapie wird in erster Linie bei Winterdepressionen,<br />

psychologischen Störungen, Hautkrankheiten und zur<br />

Stimulierung des Immunsystems angewendet.<br />

10.16.16 Feldenkrais<br />

Unter Feldenkrais versteht man die sanfte Bewegungslehre<br />

des Physikers und Judomeisters Moshe Feldenkrais.<br />

Verspannungen und Überlastungen der Gelenke werden bei<br />

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823


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

dieser Therapie gelöst und so Schmerzen gelindert.<br />

Fehlhaltungen können korrigiert werden und es wird für ein<br />

besseres Körpergefühl gesorgt. Ziel ist es, dass die eigenen<br />

feinen Bewegungsabläufe bewusster wahrgenommen werden<br />

und das Gefühls- und Sinnesleben wird begünstigt wird.<br />

Vor allem bei Schlaganfall- und Unfallpatienten zeigt die<br />

Feldenkrais-Therapie gute Erfolge.<br />

10.16.17 Feng-Shui<br />

Als Feng-Shui wird die uralte asiatische Lehre vom Leben in<br />

Harmonie mit der Umgebung bezeichnet. Es leitet sich aus<br />

"Wind und Wasser" ab, wobei Wind die Kraft und Energie des<br />

Himmels und Wasser die Kraft der Erde symbolisiert. Feng-<br />

Shui lehrt, wie der Mensch im Einklang mit seiner Umgebung<br />

leben kann, um so Wohlbefinden, Glück und Zufriedenheit zu<br />

erreichen. Immer mehr Menschen der Region Bayrischer Wald<br />

machen sich diese Weisheit zu Nutze!<br />

Vor allem in China werden Städte, Büros, Wohnräume und<br />

auch Gärten speziell nach dem Feng-Shui Prinzip entworfen.<br />

Diese Lehre geht davon aus, dass der Mensch nur glücklich<br />

und gesund sein kann, wenn auch sein Lebensumfeld mit den<br />

unterschiedlichen Energieformen im Einklang steht. Hierbei<br />

werden positive Einflüsse auf den Menschen gestärkt und<br />

negative unterdrückt. Mittlerweile hat sich diese asiatische<br />

Weisheit auch in unserer Region zu einer beliebten<br />

Anwendungstechnik entwickelt.<br />

10.16.18 Fünf Tibeter<br />

Die Fünf Tibeter sind eine Reihe von einfach erlernbaren<br />

Körperübungen mit nur fünf Bewegungsabläufen. Dieses alte<br />

Geheimnis stammt aus der jahrtausende alten, tibetischen<br />

Mönchskultur und wird täglich bis zu 21mal ausgeführt. Diese<br />

Technik erlangte in den letzten Jahren auch in der Region<br />

Bayrischer Wald große Popularität.<br />

Bei regelmäßiger Anwendung können die Fünf Tibeter Körper<br />

und Seele positiv beeinflussen und Ruhe und<br />

Konzentrationsfähigkeit werden gesteigert. Die Übungen sollte<br />

aber von einer bewegungstherapeutisch ausgebildeten Person<br />

angeleitet werden, da nicht alle Übungen bei Erkrankungen<br />

des Bewegungsapparates bedenkenlos ausgeführt werden<br />

können.<br />

10.16.19 Lymphdrainage<br />

Bei der Lymphdrainage handelt es sich um eine sanfte,<br />

kreisende Streichelmassage für Gesicht und Körper, durch die<br />

überschüssige Gewebsflüssigkeit (= Lymphe) schneller<br />

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824


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

abfließt. Massiert wird mit sanften Pumpbewegungen entlang<br />

den Lymphbahnen. So wird auch der Lymphfluss verbessert<br />

und das Gewebe entschlackt. Die erste Phase einer<br />

Lymphdrainage dauert ca. einen Monat, wobei 1-2mal täglich<br />

Lymphdrainagen-Behandlungen durchgeführt werden sollten.<br />

In weiterer Folge sind 2-3mal wöchentliche Behandlungen<br />

über einen längeren Zeitraum hinweg empfohlen.<br />

Besonders wirksam ist die Lymphdrainage in erster Linie bei<br />

Lymphödemen, Schwellungen, Nervenerkrankungen, Rheuma<br />

oder Migräne.<br />

10.16.20 Magnetfeldtherapie<br />

Die Magnetfeldtherapie zählt zu den ältesten und<br />

ursprünglichsten Therapieformen. Durch ihre Anwendung<br />

werden die körpereigenen Regelmechanismen und Heilkräfte<br />

gefördert.<br />

Die Durchblutung wird angeregt und damit die<br />

Sauerstoffversorgung erhöht, wodurch Heilungsprozesse<br />

beschleunigt werden. Mit Hilfe eines elektrischen Gerätes wird<br />

um die behandelnde Körperstelle ein magnetisches Feld<br />

aufgebaut.<br />

10.16.21 Ohrkerzentherapie<br />

Bei der Ohrkerze handelt es sich um ein altes Naturheilmittel,<br />

das von den Ureinwohnern Nord- und Mittelamerikas seit über<br />

900 Jahren angewandt.<br />

Bei der Ohrkerzenthrapie wird diese Kerze angezündet und mit<br />

der nicht brennenden Seite in den äußeren Gehörgang<br />

eingeführt. Die durch den Rauch entstehenden Reize werden<br />

über das Trommelfell durch das gesamte Hörsystem geleitet<br />

und somit alle mit dem Ohr verbundenen Organe, Nerven und<br />

die Lymphe miterfasst. Die Ohrkerzentherapie wirkt wie eine<br />

sanfte Massage. Die Kerze wird nun bis zu einer bestimmten<br />

Markierung abgebrannt und Ascherückstände aus dem Ohr<br />

entfernt. Nach der Ohrkerzentherapie fühlen Sie einen<br />

spürbaren Druckausgleich im Ohr.<br />

Die Ohrkerzentherapie wird in den Hotels der Region<br />

Bayrischer Wald z. B. bei Störungen im Nebenhöhlenbereich,<br />

Ohrensausen und -schmerzen, Hörschwächen, Migräne,<br />

Durchblutungsstörungen, Schnupfen und Lymphstauungen im<br />

Hals- und Nackenbereich angewendet.<br />

10.16.22 Ozontherapie<br />

Die Ozontherapie gibt es bereits seit 80 Jahren.<br />

Bei der Ozontherapie handelt es sich um eine besondere<br />

Behandlung mit Sauerstoff (daher auch Sauerstofftherapie).<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Die Therapie hilft der Leber bei Entgiftung, Fette werden<br />

abgebaut, der Stoffwechsel der Zellen wird verbessert, der<br />

Harnsäurespiegel wird abgebaut, es verbessert den Blutfluss,<br />

baut Durchblutungsstörungen ab, verbessert den<br />

Sauerstofftransport und den Blutdurchfluss und es tötet viele<br />

Arten von Bakterien, Viren und Pilzen ab.<br />

Auch bei Krebs als Zusatztherapie und bei Migräne kann das<br />

Ozon helfen.<br />

10.16.23 Pantai Luar<br />

Pantai Luar stammt aus dem ostasiatischen Raum. Bei Pantai<br />

Luar wird der gesamte Körper mit speziellen, vorgewärmten<br />

Ölen behandelt. Danach wird ein, mit besonderer Sorgfalt<br />

hergestellter Kräuterstempel, im gleichen Öl auf 120° C<br />

erhitzt. Dieser Stempel wird nun in sehr raschen Bewegungen<br />

über die Haut gezogen und so dem Körper eine Art<br />

"Verbrennung simuliert".<br />

Bei Verbrennungen werden mit unvorstellbarer<br />

Geschwindigkeit geschädigte Zellen abgebaut, bestehende<br />

aktiviert und neue Zellen produziert. Dieses System wird bei<br />

Pantai Luar auch angewendet.<br />

Für diese Anwendung ist eine eingehende Schulung<br />

erforderlich und kann wegen der Verbrennungsgefahr auf<br />

keinen Fall leichtfertig angewandt werden.<br />

10.16.24 Reiki<br />

Reiki ist eine alte japanische Heilkunst und heißt soviel wie<br />

"universale Lebensenergie". Dabei werden die<br />

Selbstheilungskräfte des Körpers gestärkt. Durch<br />

Handauflegen überträgt der Therapeut die Heilenergie. Um<br />

das gewünschte Ziel zu erreichen werden die Hände auf die<br />

Energiepunkte und -bahnen des Körpers aufgelegt. So wird die<br />

Lebenskraft gestärkt und ungleiche Energieströme<br />

ausgeglichen. Schon nach der ersten Behandlung ist eine<br />

positive Veränderung spürbar.<br />

10.16.25 Scen-Tao<br />

Scen Tao setzt sich aus den Wörtern Scent (englisch für Duft)<br />

und Tao (chinesisch für Weg) zusammen. Es handelt sic dabei<br />

um eine asiatische Massagetechnik, bei der der Körper mit<br />

warmen Steinen und aromatischen Ölen entspannt und<br />

gelockert wird. Auch werden beim Scen-Tao Griffe aus der<br />

Shiatsu-Technik angewendet.<br />

Diese Scen-Tao Technik hat sich mittlerweile zu einer<br />

beliebten Entspannungsmethode entwickelt.<br />

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826


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

10.16.26 Shiatsu<br />

Der Ursprung von Shiatsu liegt in fernöstlichen Heilweisen, die<br />

nun auch in der Region Bayrischer Wald Einzug gehalten<br />

haben. Im Wesentlichen wird durch eine Shiatsu-Behandlung<br />

der Energiefluss harmonisiert.<br />

Mit dem Handballen, Daumen, den Füßen, Ellbogen und den<br />

Knien wird auf bestimmte Körperstellen Druck ausgeübt.<br />

Dieser wird den jeweiligen Gegebenheiten und Bedürfnissen<br />

des Patienten angepasst. Durch Dehnungen und<br />

Schaukeltechniken wird die Behandlung noch ergänzt. So<br />

werden Selbstheilungskräfte aktiviert, das Immunsystem<br />

gestärkt und das körperliche Wohlbefinden insgesamt<br />

gesteigert.<br />

Shiatsu stimuliert das autonome Nervensystem, wodurch<br />

Herzfrequenz, Atmung und Muskeltonus positiv beeinflusst<br />

werden. In Phasen von Veränderungen kann Shiatsu innere<br />

Wachstums- und Reifungsprozesse unterstützen und fördern.<br />

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827


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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10.17 Bräunungsanlagen<br />

Bräunungsanlagen müssen heute nicht immer diese<br />

schrecklichen Einrichtungen sein, unter denen einem<br />

beim erbärmlichen Schwitzen auch noch Gefühle der<br />

Platzangst begleiten.<br />

Bei sinnvoller Platzierung und ordentlicher Qualität werden,<br />

betriebswirtschaftlich betrachtet, achtbare Ergebnisse erzielt.<br />

Bräunungsanlagen sind heute technisch so weit entwickelt,<br />

dass sie kaum noch reparaturanfällig sind.<br />

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Persönliche Notizen zur Raumplanung<br />

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829


10.18. Grobe Raumplanung<br />

Foyer<br />

Technik-<br />

Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das und<br />

Umkleide- und<br />

Wichtig<br />

PKW-Parkplätze, Fahrrad- und<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

für Einga<br />

Sanitärbereich<br />

Geräte-<br />

Motorradstellplätze<br />

Verwaltung<br />

räume<br />

VA ng<br />

Lager<br />

7<br />

6<br />

Außen<br />

Becken<br />

1 Empfang<br />

2 Tepidarium<br />

3 Aufguss-Sauna<br />

4 Kristall-Sauna<br />

5 Dampfbad<br />

6 Maa-Sauna<br />

7 Tuli-Sauna<br />

Es sind ausreichende Ruhe- und<br />

Kommunikationszonen im Bad<br />

vorzusehen<br />

WP<br />

Brä<br />

Lager<br />

Sauna Lager<br />

Gastro<br />

Umkleide/<br />

Sauna<br />

S<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Ruher.<br />

I<br />

A<br />

Sauna<br />

Gastro<br />

Terrasse<br />

Externe<br />

Gastro<br />

Interne<br />

Gasto<br />

Fit-Bar<br />

Kurse<br />

Umkl.<br />

Kurse<br />

Bräu<br />

Kurse<br />

II.<br />

Stufe<br />

BBL<br />

Personal-<br />

u. Sozialr.<br />

Ruher.<br />

Liegewiesen<br />

II<br />

Lager<br />

Kurse<br />

A = Alternative<br />

Hamam © KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

frei<br />

W = Wildwasserbahn<br />

Lager<br />

Reinig.<br />

WP<br />

Lager<br />

Schwimmbad<br />

Sportbecken (Hubboden)<br />

SM<br />

25 x 12,5<br />

Meter<br />

Wellen- und<br />

Erlebnisbecken<br />

Keine reine<br />

Wasserfläche<br />

Liegewiesen<br />

Kinder-<br />

betreuung<br />

W<br />

Außenbecken<br />

WP<br />

Babywickel.<br />

Abenteuer- 830<br />

spielplatz<br />

Plan.<br />

beck<br />

Eltern/Kind-<br />

Bereich<br />

Aqua-<br />

Kurse<br />

(Hubboden)<br />

WP<br />

Bistro<br />

für den<br />

Somm<br />

Liegewiesen<br />

La<br />

La


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

11. UMWELTFREUNDLICHE<br />

TECHNOLOGIEN<br />

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830


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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Umweltfreundliche Technologien<br />

11.1 Einleitung<br />

Wichtig erscheint an dieser Stelle der Hinweis, dass Spaß-,<br />

Erlebnis-, Hallen- und Freibäder auch umweltfreundlich<br />

betrieben werden können.<br />

Umweltfreundlicher Badespaß durch Einsatz von Solarenergie<br />

und optimaler Energieverwendung. Es können an dieser Stelle<br />

und auch im Folgenden nicht alle Beispiele aufgeführt werden.<br />

Die hier gemachten Aufzählungen sollen Hilfestellungen geben<br />

und bereits im Vorfeld darauf hinweisen, dass es Möglichkeiten<br />

gibt, die bei den Planungen auf keinen Fall vergessen werden<br />

dürfen. Diese Hinweise sollen die mit einem Bau von<br />

Freizeitbädern betrauten und verantwortlichen Personen, wie<br />

Architekten, Ingineure und natürlich auch die Verantwortlichen<br />

bei den Gemeinden oder ggf. auch bei den Ministerien<br />

sensibilisieren.<br />

Um sowohl die Kosten, als auch die Umwelt zu entlasten,<br />

sollten von Anbeginn der Planung der Einsatz einer Vielzahl<br />

verschiedener Energiespartechniken vorgesehen werden. Jede<br />

Maßnahme für sich entlastet die Umwelt und hilft dem<br />

Badbetreiber, also in der Regel den Gemeinden, die<br />

Betriebskosten im Energiebereich zu senken. Gemeinsam<br />

stellen alle Maßnahmen ein höchst innovatives Konzept dar,<br />

was im Groben so aussehen könnte:<br />

11.2 Die Dachflächen<br />

Die Dachflächen des Gebäudes werden so ausgerichtet, dass<br />

verschiedene Solartechniken genutzt werden können. Die hier<br />

gewonnenen Wärmeerträge könnten dann direkt in das<br />

Schwimmbadwasser abgegeben werden. Das Dach des<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

831


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Saunatraktes kann mit einer riesigen großen<br />

Solarkollektoranlage versehen werden. Diese wird dann<br />

künftig gemeinsam mit der Wärmerückgewinnung aus<br />

Duschwasser knapp 60 % des für die Warmwasserbereitung<br />

erforderlichen Wärmebedarfes decken.<br />

11.3 BHKW (Blockheizkraftwerk)<br />

Das Herzstück der Heizzentrale könnte ein BHKW<br />

(Blockheizkraftwerk) sein. Ggf. ist die Ankopplung an eine<br />

bestehende Einrichtung zu prüfen.<br />

Das mit dem Prinzip eines Verbrennungsmotors arbeitende<br />

Gerät würde neben elektrischem Strom auch Wärme, die<br />

direkt im Bad genutzt werden kann, erzeugen. Durch diese<br />

Arbeitsweise wird ein maximaler Nutzungsgrad garantiert.<br />

11.4 Wärmerückgewinnung<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des Energiekonzeptes könnte die<br />

Wärmerückgewinnung aus der Lüftung darstellen. Durch<br />

hochwirksame Gegenstromwärmetauscher ist es heute<br />

möglich, eine Rückgewinnungsrate von bis zu 80% zu<br />

erreichen. Dadurch würden im Dachbereich zwar große<br />

Lüftungsgeräte zu sehen sein, welche jedoch<br />

gestalterischintegriert werden können.<br />

Direkt verbunden mit der Wärmerückgewinnung bietet sich<br />

eine große Luftkollektoranlage an. Die Luft würde dann direkt<br />

die Luftkollektoren durchströmen, bevor sie dann vorgewärmt<br />

im Badinnern genutzt werden könnte.<br />

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832


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11.5 Wärmeschutz<br />

Darüber hinaus bietet es sich an, das gesamte Gebäude mit<br />

einem erhöhten Wärmeschutz zu versehen. Erheblich stärkere<br />

Wärmedämmung, sowie besondere<br />

Wärmeschutzverglasungen, bewirken, dass die zulässigen<br />

Wärmeverluste um ca. 60% unterschritten werden.<br />

11.6 Hinweise auf Möglichkeiten des Einsatzes von<br />

neuen Technologien in Bezug auf den gesamten<br />

Wasserbereich mit dem Erfolg von wesentlichen<br />

Einsparungen während der Betreibung<br />

Die zahlreichen Pumpen, die für die Bewegung der<br />

unterschiedlichen Wasserströme für die geplante Anlage<br />

sorgen sollen, könnten mit einer intelligenten Steuerung<br />

versehen werden, wodurch sie in die Lage versetzt würden,<br />

nur dann zu arbeiten, wenn sie auch wirklich gebraucht<br />

werden.<br />

Nicht nur mit der Energie sollte also verantwortlich<br />

umgegangen werden, auch das Schwimm- und Beckenwasser<br />

kann aus dem Grundwasser entnommen werden und erspart<br />

den Einsatz teuren Trinkwassers. Ein Großteil dieses<br />

Brauchwassers wird dann durch eine eigene Aufbereitung<br />

direkt wieder dem Oberflächenwasser zugeleitet.<br />

11.6.1 Der Wasserverbrauch<br />

Es kann mit Sicherheit gesagt werden, dass eine<br />

freizeitorientierte Badelandschaft durch überdurchschnittlich<br />

hohen Wasserverbrauch gekennzeichnet sein wird. Der<br />

Wasserverbrauch ergibt sich zum einen aus der Notwendigkeit<br />

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833


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

für die Besucher, vor der Inanspruchnahme der Badeanlage<br />

oder der Sauna eine Dusche zu nehmen und zum anderen aus<br />

der Erfordernis, in den Badebecken hygienisch einwandfreies<br />

Wasser vorzuhalten, was nur durch häufiges Spülen der<br />

Filteranlagen erreicht werden kann mit daraus resultierendem<br />

hohen Wasserverbrauch als Folge.<br />

Statistische Untersuchungen zum Wasserverbrauch ergeben<br />

pro Besucher folgendes, durchschnittliches Ergebnis:<br />

Beckenfüllung 1-2 Mal p.a. 5-10 l 4%<br />

Besucherzahlen angepasste<br />

Füllwasserzuspeisung 50 l 28%<br />

Duschen vor und, leider besonders<br />

intensiv, nach dem Baden 50-80 l 37%<br />

Wasserverbrauch für WC, Waschbecken,<br />

Reinigung, Cafeteria u. ä. 40-70 l 31%<br />

Hieraus ergibt sich ein theoretischer<br />

Gesamtverbrauch je Besucher von 145-210 l 100%<br />

Die geringsten Investitionskosten ergeben sich bei der<br />

üblichen Praxis, das für den Betrieb eines Bades notwendige<br />

Wasser aus dem öffentlichen Versorgungsnetz zu beziehen<br />

und das durch Nutzung zum Abwasser werdende Wasser in<br />

das öffentliche Kanalisationsnetz zu entsorgen. Die geringen<br />

Investitionskosten bedingen hohe Betriebsfolgekosten für<br />

Wasserbezugs- und Abwassergebühren.<br />

Es gibt aber andere Möglichkeiten, auf die an dieser Stelle<br />

hingewiesen werden soll. Es ist möglich, auf eigenem Gelände<br />

Grundwasser für den Betrieb des Hallenbades zu gewinnen.<br />

Diese Möglichkeit ist dadurch gekennzeichnet, dass der<br />

Wasserbezug aus dem öffentlichen Versorgungsnetz so gering<br />

wie möglich gehalten wird und dass, sofern wirtschaftlich<br />

vertretbar, es nicht mehr als Schmutzwasser in die<br />

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834


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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Kanalisation eingeleitet wird. Daraus ergibt sich folgendes<br />

Konzept der Wassernutzung:<br />

Aus dem öffentlichen Versorgungsnetz wird nur das Wasser<br />

bezogen, das für Lebensmittel in Küchen usw. genutzt wird.<br />

Der übrige Wasserverbrauch, Wasser zur Beckenfüllung, für<br />

die Spülung der Badewasseraufbereitungsfilter, für die<br />

Duschen und sonstige Reinigungszwecke und für die<br />

Abkühleinrichtungen der Sauna, wird über einen, durch einen<br />

eigenen Brunnen, gefördertes Grundwasser gedeckt. Aus<br />

Reinigungsvorgängen stammendes Abwasser wird wegen<br />

seiner hygienischen Bedenklichkeit in die<br />

Schmutzwasserkanalisation geleitet. Das kurzfristig in großer<br />

Menge anfallende Spülwasser der Filter wird gespeichert und<br />

über eine Aufbereitungsanlage so behandelt, dass es dann<br />

allen rechtlichen Anforderungen entspricht. Nach der<br />

Aufbereitung kann das Wasser der Natur problemlos wieder<br />

zugeführt werden.<br />

An dieser Stelle der Hinweis, dass im Moment der<br />

Wasserpreis in Luxemburg bei durchschnittlich € 1,70/m� (€<br />

1,20 Trinkwasser und € 0,50 Abwasser) liegt. Um jedoch alle<br />

anfallenden Kosten zu decken, wird der Wasserpreis zurzeit<br />

immer noch durch die öffentliche Hand bezuschusst.<br />

Die Europäische Wasserrahmenrichtline (Europäische<br />

Wasserrahmenrichtlinie = eine Richtlinie, die den rechtlichen<br />

Rahmen für die Wasserpolitik innerhalb der EU vereinheitlicht<br />

und bezweckt, die Wasserpolitik stärker auf eine nachhaltige<br />

und umweltverträgliche Wassernutzung auszurichten) fordert<br />

hingegen bis zum Jahr 2010 den kostendeckenden<br />

Wasserpreis, auch in Luxemburg. Dadurch bedingt rechnet<br />

man in Zukunft mit einem Wasserpreis von € 3,00 bis €<br />

3,50/m�. Die Verteuerung hat aber auch damit zu tun, dass<br />

mehr Geld innerhalb der EU in den Wasserschutz fließen muss,<br />

da u.a. rund 20% des gesamten Oberflächenwassers in der<br />

Europäischen Union schwer schadstoffbelastet sind.<br />

11.7 Wärmedämmung für die Außenverglasung<br />

An der Außenverglasung sollte transparente Wärmedämmung<br />

(TWD) eingesetzt werden. Durch diese Technik wird<br />

Solarwärme zeitverzögert ins Innere des Raumes gegeben.<br />

Behaglichkeit und Energieeinsparung sind das Ergebnis.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

835


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Hierdurch lassen sich erhebliche Kosteneinsparungen für die<br />

Einrichtung erzielen.<br />

11.8 Ein Beispiel aus Luxemburg, die „Reidener<br />

Schwemm“ in Rédange<br />

Zum Beispiel in Redingen wird im Bereich des Freizeitbades<br />

„Reidener Schwemm“ auf regenerative Energie gesetzt Neben<br />

der Biogasanlage gibt es Sonnenkollektoren auf dem Dach und<br />

eine Wasseraufbereitsungsanlage die mit Elektrolyse betrieben<br />

wird.<br />

11.9 Die Biogasanlage<br />

Von der Anlage profitiert sowohl die Landwirtschaft des<br />

Kantons Redingen die dadurch zusätzlich noch einen<br />

Imagegewinn verzeichnen kann, denn die Geruchsbelästigung<br />

durch Gülle (Der flüssige Reststoff entwickelt weniger<br />

Immissionen als unbehandelt Gülle.) wird reduziert und der<br />

Einsatz umweltschonender Energien wird gefördert. Außerdem<br />

kommt das Syndikat „Réidener Schwemm“ in den Genuss von<br />

preisgünstiger Wärme für das Bad.<br />

11.10 Die Sonnenkollektoren auf dem Dach<br />

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836


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Sonnenkollektoren dienen zur Umwandlung von<br />

Sonnenstrahlung in Wärme und deren Übertragung an ein<br />

Wärmeträgermedium (Wasser, Solarflüssigkeit, Luft).<br />

Anschließend kann die Sonnenwärme zum Beispiel zur<br />

Warmwasserbereitung, Heizungsunterstützung oder<br />

Schwimmbaderwärmung genutzt werden.<br />

Kernstück eines Sonnenkollektors ist der Absorber, der<br />

meistens aus mehreren schmalen Metallstreifen besteht. Das<br />

Wärmeträgermedium wird durch ein mit dem Absorberstreifen<br />

verbundenes Wärmeträgerrohr geleitet. Bei einem<br />

Plattenabsorber werden zwei Platten miteinander verschweißt,<br />

zwischen denen das Wärmeträgermedium strömen kann.<br />

Typische Absorbermaterialien sind Kupfer und Aluminium.<br />

Schwimmbadabsorber dagegen sind meistens aus Kunststoff<br />

(meist EPDM, aber auch Polypropylen und Polyethylen)<br />

gefertigt, da die Anforderungen an die<br />

Temperaturbeständigkeit wegen der niedrigen Temperaturen<br />

geringer sind.<br />

Bei einem Speicherkollektor ist die Funktion des Kollektors und<br />

des Speichers in einem Gerät vereint.<br />

Speicherkollektoranlagen benötigen keine Umwälzpumpen und<br />

Regeleinrichtungen, da das Trinkwasser direkt im Kollektor<br />

erwärmt und gespeichert wird.<br />

11.11 Die Wasseraufbereitung mit einer Elektrolyse-<br />

Anlage<br />

Die Membranelektrolyse arbeitet mit getrennten<br />

Elektrodenkammern, so dass ein Eintrag von Restsole ins<br />

Schwimmbad vermieden wird. Das erzeugte Chlor kann<br />

entweder direkt als hypochlorige Säure ins Wasser<br />

eingetragen, oder zusammen mit der erzeugten Natronlauge<br />

als Natriumhypochlorit zwischengelagert werden. Hier entsteht<br />

hypochlorige Säure, die direkt in das Beckenwasser dosiert<br />

wird. Bei diesem System wird eine gesättigte Salzlösung für<br />

die Elektrolyse eingesetzt, wobei man Salztabletten in einen<br />

Kunststoffbehälter gibt. Wasser und Salz sind die<br />

Ausgangsprodukte für den Elektrolyse-Prozess. Das<br />

gewonnene Chlor wird mit der Natronlauge wieder<br />

zusammengeführt und bildet so eine Chlorbleichlauge. Diese<br />

kann mittels Pumpen dann bedarfsabhängig dem Wasser<br />

zugegeben werden.<br />

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837


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Es gibt eine Vielzahl anderer Möglichkeiten. Mit den<br />

aufgeführten ökologischen Maßnahmen soll lediglich für dieses<br />

wichtige Thema sensibilisiert werden.<br />

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838


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

12. POTENTIALANALYSEN<br />

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839


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

12.1 Einleitung<br />

Die akzeptierte Fahrzeit zu Freizeitbädern beträgt 45-60<br />

Minuten. Bei der Planung kann also weiterhin von 45 Minuten<br />

ausgegangen werden kann. Wobei es in dieser Studie nicht um<br />

eine Planung von Bädern geht, sondern die bestehenden, die<br />

im Bau und die in Planung befindlichen Freizeitbäder,<br />

quantitativ zu bewerten, um so festzustellen ob das Angebot<br />

an Freizeitbädern in Luxemburg als ausreichend zu bezeichnen<br />

ist.<br />

Wenn es sich um eine den Bedürfnissen der Bevölkerung<br />

gerechten Anlage handelt, dann kann davon ausgegangen<br />

werden, dass eine Vielzahl von Besuchern auch bereit sein<br />

wird, eine Fahrtzeit von einer Stunde in Kauf zu nehmen, denn<br />

vielen Einwohnern Luxemburgs ist heute auch der Weg nach<br />

Bitburg oder Saarbrücken nicht zu weit.<br />

Vor diesem Hintergrund werden normalerweise bei der<br />

Bestandsaufnahme vorhandener, im Bau befindlicher und in<br />

Planung befindlicher Bäder die Untersuchungsregionen um<br />

weitere 45 Minuten erweitert um etwaige<br />

Überschneidungszonen und Markteinflüsse der Einzugsgebiete<br />

aller ermittelten Bäder zu erfassen. Auf Grundlage dieser<br />

Überlegungen wurden auch die Nachbarländer Frankreich und<br />

Deutschland mit einbezogen. Belgien musste aufgrund der im<br />

Grenzgebiet nicht vorhandenen Freizeitbäder, auch nicht<br />

berücksichtigt werden.<br />

Funktionale Hallenbäder werden entsprechend einer<br />

akzeptierten Fahrtzeit von 15 Minuten und einer Erweiterung<br />

um weitere 15 Minuten dokumentiert. Im Rahmen dieser<br />

Studie findet unabhängig davon eine Bestandsaufnahme für<br />

das ganze Land statt. Dies betrifft auch die<br />

Lehrschwimmbecken innerhalb Luxemburgs, die Schulbäder,<br />

die Hallen- und Freibäder, auch die Hallen- und Freibäder auf<br />

Campingplätzen und in Hotels, sowie bedeutende Badestellen<br />

im Land, und die Natur-Freibäder.<br />

12.1.1 Vorgehensweise<br />

Die Bewertung des mittelfristig erzielbaren Gästepotentials<br />

nach der Realisierung einer nachfragegerechten und<br />

freizeitorientierten Badelandschaft bezieht sich auf das zu<br />

erreichende Besuchsaufkommen und den Zielgruppen<br />

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840


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Einwohner und Touristen, wobei in diesem Fall der<br />

Berechnungen zusätzlich noch die Einwohner der<br />

Grenzregionen aus Frankreich, Belgien und Deutschland mit in<br />

die Bewertungen einfließen müssen.<br />

Für die Bewertung des Potentials der Schüler verweise ich auf<br />

Kapitel 6., Seite 651 ff dieser Studie.<br />

Die Ergebnisse folgender Recherchen bilden die Basis der<br />

Gästepotentialberechnungen für den Bereich der Freizeitbäder.<br />

• Bewertung des Nachfragepotentials<br />

• Bewertung der existierenden Anlagen im<br />

Einzugsgebiet<br />

• Bewertung der im Bau befindlichen und der<br />

geplanten Angebote<br />

Eine Voraussetzung für den Erfolg einer zielgruppengerechten<br />

Freizeitanlage bildet darüber hinaus das<br />

Standortanforderungsprofil. Die folgenden Berechnungen<br />

können nur unter der Berücksichtigung der Einhaltung<br />

folgender Kriterien gelten:<br />

• Positives Image als Freizeitregion<br />

• Gute bis zumutbare Erreichbarkeit für<br />

Kraftfahrzeuge (möglichst ohne Berührung<br />

von Wohnbereichen)<br />

• Genügend Parkflächen<br />

• Keine Beeinträchtigung durch Immissionen<br />

aus Industrie, Gewerbe und Verkehr<br />

Bei allen bereits in Betrieb befindlichen Freizeitbädern<br />

werden diese Voraussetzungen im Wesentlichen erfüllt.<br />

Die Anzahl der zu erwartenden Besuche für die Bäder dient als<br />

Grundlage für die Berechnungen dieser Studie, wobei keine<br />

Berechnung für jedes einzelne Bad erforderlich war. Aufgrund<br />

des vorhandenen Angebotes und der noch im Bau und in der<br />

Planung befindlichen Bäder hat eine Betrachtungsweise im<br />

Rahmen der vier Bäderzonen Luxemburgs, die als ausreichend<br />

zu bezeichnen sind, stattgefunden.<br />

Neben den bereits dargestellten Determinanten sind für das<br />

Erreichen der prognostizierten Zahlen weitere Einflussfaktoren<br />

zu beachten, deren Auswirkungen nicht berechenbar sind, z.B.<br />

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841


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

architektonische Gestaltung, Atmosphäre der Anlage,<br />

Betriebsführung, Marketing etc. In dieser Studie kann auf<br />

diese Aspekte vollkommen verzichtet werden, denn bietet ein<br />

Freizeitbad dem Besucher nicht das, was er sich wünscht, so<br />

hat er in Luxemburg die Möglichkeit in entsprechend kurzer<br />

Zeit, eine andere Einrichtung innerhalb des Landes zu<br />

besuchen und die nachstehenden Berechnungen sind nicht für<br />

ein einzelnes Bad bindend, sondern jeweils für die einzelne<br />

Region I bis IV.<br />

12.1.2 Bestimmung der Gesamtbesuche<br />

Die Bestimmung der Gesamtbesuche beruht auf den<br />

Ergebnissen mehrerer, repräsentativer Marktuntersuchungen,<br />

die aufgrund ihrer Fallzahl und Qualität eine zuverlässige<br />

Grundlage darstellen. Die Berechnung basiert auf folgenden<br />

Faktoren:<br />

12.1.3 Aktivitätsquote<br />

Die Aktivitätsquote zeigt den prozentualen Anteil der<br />

Bevölkerung auf, die Bäder einer bestimmten Klassifizierung<br />

(Freizeitbäder, Sportbäder) aufsuchen.<br />

12.1.4 Häufigkeit<br />

Die „Häufigkeit“ bezieht sich auf die allgemeine<br />

Besuchshäufigkeit der im Einzugsgebiet lebenden Einwohner,<br />

wobei auch die Touristen, wenn auch mit einem anderen<br />

Faktor, in die Berechnungen mit einfließen.<br />

12.1.5 Marktanteil<br />

Häufig stehen dem Gast von Freizeitanlagen eine Reihe<br />

verschiedener Konkurrenzanlagen zur Verfügung. Dies bezieht<br />

sich auch auf den Bereich von Freizeitbädern.<br />

Die Anzahl, die Attraktivität, das Marketing und natürlich auch<br />

die Besucherfrequenz dieser Mitbewerber bilden eine weitere<br />

Determinante der Nachfrage für die Freizeiteinrichtung „Bad“.<br />

Es muss zwischen der direkten und der indirekten<br />

Konkurrenzsituation einer Freizeitanlage unterschieden<br />

werden, auch innerhalb Luxemburgs und der einzelnen Bäder<br />

untereinander.<br />

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842


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Die indirekte Konkurrenzsituation, die sich in einer Großstadt<br />

insbesondere durch die Wettbewerbsbeziehungen zwischen<br />

verschiedenen Freizeitangeboten wie Erlebniseinrichtungen,<br />

aber auch Kinos, Museen, Sport- und Freizeitanlagen,<br />

Veranstaltungen usw. ergibt, stellt eine nicht zu<br />

unterschätzende Einflussgröße dar und gilt insbesondere für<br />

das Zentrum von Luxemburg.<br />

Eine Berücksichtigung dieser indirekten Wettbewerbsangebote<br />

ist jedoch nur mit einem sehr hohen Aufwand möglich, der<br />

nicht im Verhältnis zum Ergebnis, d. h. Steigerung der<br />

Prognosesicherheit, steht und aus diesem Grund keine<br />

Berücksichtigung innerhalb dieser Berechnungen finden kann.<br />

Der Marktanteil zeigt vor diesem Hintergrund den<br />

prozentualen Anteil an Besuchern aus dem Gesamtbesucherpotential<br />

der Region. Im Rahmen dieser Studie, durch<br />

die grundsätzliche Einteilung in vier Bäderzonen, konnte<br />

darauf verzichtet werden.<br />

Es gilt im Rahmen dieser Studie auch nicht ein einzelnes Bad<br />

zu bewerten, sondern die Aufgabenstellung lautet:<br />

„Gibt es zu viele Freizeitbäder in Luxemburg?“<br />

12.2 Potentialeinschätzung und Prognose für<br />

Freizeitbäder<br />

Nach einer Untersuchung des Instituts für Freizeitwirtschaft,<br />

München, sind 26,9 % der Gesamtbevölkerung zu den<br />

Freizeitbad-Besuchern zu zählen, wobei jeder Aktive<br />

durchschnittlich 4,5 bis 6 Mal im Jahr ein Freizeitbad<br />

aufsucht. Für das Jahr 2005 kann von einer Aktivitätsquote<br />

von 38,5% für Großstädte und von 33% für Städte unter<br />

100.000 Einwohnern und ländliche Gemeinden ausgegangen<br />

werden (Durchschnitt 35,75%). Im Rahmen des<br />

Vorsichtsprinzips wird in diesem Gutachten von 28,6%<br />

ausgegangen, bei einer Besucherhäufigkeit von 5 Mal im Jahr.<br />

Die Aktivitätsquote von Besuchern funktionaler Hallenbäder<br />

beträgt nach einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie<br />

Allensbach 72,6% der Gesamtbevölkerung, wobei jeder Aktive<br />

im Durchschnitt dreimal im Jahr ein Hallenbad dieser Art<br />

aufsucht.<br />

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843


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Zum Glück werden in Deutschland zwischenzeitlich hohe<br />

Anforderungen an eine solche Einrichtung gestellt, auch wenn<br />

es vereinzelt immer noch Architekten und Planer gibt, die<br />

meinen sich mit einem Spaß- oder Freizeitbad ein Denkmal zu<br />

setzen und sich um die ausgesprochen wichtige Rolle der<br />

Betreibung keinerlei Gedanken machen. In Luxemburg sind<br />

die Architekten stellenweise noch lange nicht so weit, und<br />

diese hohen Anforderungen werden, wenn überhaupt, nur sehr<br />

zurückhaltend gestellt. Beispiele dafür gibt es aus jüngster<br />

Vergangenheit einige. Wie zum Beispiel Mersch, Strassen,<br />

Pétange oder Esch-sur-Alzette, um nur einige zu nennen, wo<br />

die Architekten im Wesentlichen durch Fehlplanungen geglänzt<br />

haben.<br />

Bereits in der Planungs- und Konzeptionsphase werden die<br />

Voraussetzungen für ein langfristig erfolgreiches Bad gelegt,<br />

das sich auf dem Markt etablieren muss.<br />

Das Erlebnis des Badens soll hauptsächlich durch sinnlich<br />

wahrnehmbare Raumeindrücke vermittelt werden, durch die<br />

bewusste architektonische Gestaltung einer Folge von<br />

Erlebnisräumen, wobei Licht, Farbe, Klänge, Musik und die<br />

Gestaltung der Räume Eindrücke bei den Besuchern entstehen<br />

lassen müssen, die nicht alltäglich sind, die ein besonderes<br />

Erlebnis darstellen.<br />

Dazu zählt ganz bestimmt auch das Erlebnis eines<br />

Jugendlichen, wenn er die Großrutsche eines Bades nutzt oder<br />

die absolute Entspannung innerhalb einer Saunalandschaft.<br />

Besonderes Augenmerk muss auch auf eine familiengerechte<br />

Gestaltung des Bades gelegt werden, sowie die Möglichkeiten<br />

den Schul- und Vereinssport fachgerecht ausüben zu können.<br />

Letztendlich muss ein Mix gefunden werden, der nicht nur die<br />

Besucher in die Bäder lockt, sondern auch die Verweildauer<br />

der Badegäste möglichst hoch ist. Letztendlich muss aber auch<br />

durch die Nebenbetriebe das wirtschaftliche Arbeiten eines<br />

Bades ermöglicht werden.<br />

12.3 Noch mehr Freizeitbäder für Luxemburg?<br />

An Hand der nachstehenden Überlegungen, Berechnungen<br />

und Aufzeichnungen soll unterstrichen werden, dass<br />

Luxemburg keine weiteren Freizeitbäder benötigt.<br />

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844


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Wenn auch Gegenstand dieses Gutachten die Untersuchung<br />

des Ostens des Landes ist, so können aber, schon aufgrund<br />

der Größe Luxemburgs, nicht die anderen Gebiete<br />

unberücksichtig bleiben, zumal der Bädermarkt in Luxemburg<br />

in den letzten Jahren und wohl auch in den kommenden zwei<br />

Jahren einen starken Boom verzeichnet.<br />

Es kann zum heutigen Zeitpunkt nur davon abgeraten werden,<br />

weitere Freizeitbäder in Luxemburg zu bauen. Auch der Bedarf<br />

an funktionalen Hallenbädern ist, wenn die Phasen der im Bau<br />

und der noch in der Planung befindlichen Hallenbäder<br />

abgeschlossen ist, nicht nur erreicht, sondern schon um ein<br />

gutes Stück überschritten.<br />

Bei den in der Planung befindlichen Freizeitbädern sollte, wenn<br />

sich Luxemburg den Luxus eines weiteren Freizeitbades<br />

leisten möchte, entweder ein Freizeitbad in Hosingen oder in<br />

der Nähe von Echternach vorgesehen werden. Der Markt lässt<br />

keinen Spielraum für beide Einrichtungen zu und es würde<br />

schon sträflich sein, würden in beiden Gemeinden<br />

Freizeitbäder realisiert.<br />

Das Konzept für die geplante Einrichtung von Mondorf-les-<br />

Bains, wissend um den Hintergrund dieser neuen Einrichtung<br />

und der Tatsache, dass bei der Betreibung kein sinnvolles<br />

Angebot an Nebeneinrichtungen vorhanden sein wird, würde<br />

ich im Rahmen der eventuell auch durch das<br />

Tourismusministerium zu zahlenden Subventionen, den<br />

Standort noch einmal überprüfen zumal sich das Gelände auf<br />

dem alten Campingplatz anbietet, wo alle wirtschaftlich<br />

erforderlichen Nebeneinrichtungen gebaut und anschließend<br />

betrieben werden dürfen.<br />

Im Besonderen, ob ein Bad, so wie es die momentanen<br />

Unterlagen vorsehen, in dieser Region wirklich benötigt wird,<br />

zumal zwischenzeitlich Bettembourg fertig gestellt ist und<br />

somit neben Esch-sur-Alzette und Pétange insgesamt schon<br />

drei Freizeitbäder im südlichen Raum von Luxemburg<br />

vorhanden sind.<br />

In Nierderanven wird ein weiteres Freizeitbad entstehen, das<br />

in etwa die Größe der Einrichtung von Rédange haben wird,<br />

allerdings mit dem Nachteil nicht über ein so gutes<br />

Einzugsgebiet zu verfügen, wie das in Rédange mit dem<br />

benachbarten Belgien, hier insbesondere in der Gegend um<br />

Arlon, der Fall ist.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

845


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Am 22.09.2005 fand in Strassen der Spatenstich für „Les<br />

Thermes“ statt. Sollten die Pläne der Architekten so<br />

umgesetzt werden, wie es vorgesehen ist, so wird in Strassen<br />

das einzige Freizeitbad Luxemburgs stehen, das auch einem<br />

europäischen Vergleich mit anderen Freizeitbädern<br />

standhalten kann.<br />

Dies lässt die Frage zu, ob nach Fertigstellung von „Les<br />

Thermes“ nicht die Mehrzahl der anderen Freizeitbäder<br />

innerhalb Luxemburgs ein trauriges Dasein führen werden,<br />

und ob, wissend um diese Einrichtung, die Anfang 2008 ihre<br />

Türen für die Besucher öffnen wird, nicht dann durch dieses<br />

Bad in Strassen ein Alleinstellungsanspruch gegeben ist, der<br />

für die anderen Einrichtungen in Luxemburg kaum aufzuholen<br />

sein wird?<br />

Die nachstehenden Übersichten zeigen noch einmal die in<br />

Betrieb, im Bau und in der Planung befindlichen Freizeitbäder.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

846


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

12.4 Woher kommt das Besucherpotential im<br />

Einzelnen?<br />

A Den Einwohner von Luxemburg?<br />

B Aus dem touristischen Marktsegment?<br />

C Aus dem benachbarten Ausland Frankreich, Belgien und<br />

Deutschland?<br />

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847


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

12.5.1 Einteilung von Luxemburg in 4 Bäder-Zonen<br />

Freizeitbäder<br />

Freizeitbäder im Bau<br />

Freizeitbäder in Planung<br />

Therme in Mondorf-les-Bains<br />

Es kann davon ausgegangen werden, dass im kommenden Jahr<br />

2006 die „Coque“ mit einer neuen und großzügigen<br />

Saunalandschaft aufwartet, so dass das Olympiabad mit<br />

aufgeführt wurde.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

Exzellente Saunalandschaft in Walferdange<br />

Olympiabad „Coque“ in Luxemburg<br />

848


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

12.5.2 Ermittlung des Besucherpotentials aus den<br />

Einwohnern von Luxemburg<br />

Einwohner: Gesamt: Zonen I – IV 451.600<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

849<br />

Zone I<br />

Einw. 28.426<br />

Zone II<br />

Einw. 92.120<br />

Zone III<br />

Einw. 155.247<br />

Zone IV<br />

Einw. 175.807


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

12.5.3 Ermittlung des Besucherpotentials aus den<br />

fünf touristischen Großzonen Luxemburgs<br />

Es wurde das bereinigte touristische Marktsegment, das heißt<br />

einschließlich der Abzüge für Geschäftsreisende, zuzüglich des<br />

Graubereiches und der Übernachtungen bei Familien, Freunden<br />

und Bekannten ermittelt.<br />

Bei den Berechnungen wurde ein Aktivitätsquotient von 20%<br />

zugrunde gelegt.<br />

Bei der Häufigkeit wurde aus der Ermittlung der Touristen der<br />

Faktor 0,8 für das Zentrum angewendet, und bei den vier<br />

übrigen Regionen der Faktor 1,2.<br />

Hieraus ergibt sich nachstehendes, mögliches<br />

Besucherpotential:<br />

• Zentrum: 24.200<br />

• Ardennen: 48.100<br />

• Müllerthal 30.800<br />

• Mosel : 13.500<br />

• Rote Felsen: 21.200<br />

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850<br />

1 = Zentrum (Gutes Land)<br />

2 = Ardennen<br />

3 = Müllerthal<br />

4 = Mosel<br />

5 = Rote Felsen


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

12.5.4 Ermittlung des Besucherpotentials aus<br />

Einwohnern und Touristen innerhalb<br />

Luxemburgs<br />

Freizeitbäder in Luxemburg<br />

I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

E 40.700<br />

T 48.100<br />

88.800<br />

E 131.700<br />

T 42.900<br />

B 70.000<br />

244.600<br />

E 222.000<br />

T 25.600<br />

247.600<br />

E 251.400<br />

T 21.200<br />

F 50.000<br />

322.600<br />

ROT in Betrieb BLAU im Bau GRÜN in Planung<br />

01 Rédange 09 Mersch 10 Hosingen<br />

02 Walferdange 11 Colmar-Berg<br />

03 Luxemburg „Badeanstalt“ 12 Osten v. Lux.<br />

04 Luxemburg „Coque“ 13 Strassen<br />

05 Pétange 14 Niederanven<br />

06 Esch-Sur-Alzette 15 Mondorf, FB<br />

07 Bettembourg<br />

Bei den nachstehenden Berechnungen wird die Region III mit<br />

4,5 Bädern angesetzt. („Coque“ = 0,5)<br />

Bei den nachstehenden Berechnungen wird die Region IV<br />

ebenfalls mit 4,5 Bädern angesetzt. (Therme = 0,5)<br />

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851


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Zuordnung des touristischen Marktsegments<br />

Zone I Ardennen<br />

Zone II Müllerthal und 50% Zentrum<br />

Zone III Mosel und 50% Zentrum<br />

Zone IV Rote Felsen<br />

Hinzuzurechnen sind noch ca. 70.000 potentielle Besucher aus<br />

dem belgischen Raum um Arlon, die der Zone II zugerechnet<br />

wurden und ca. 50.000 Besucher aus dem französischen<br />

Raum um Longwy, die sich in Zone IV wieder finden. Aus dem<br />

deutschen Raum sind keine wesentlichen Besucherströme zu<br />

erwarten. (s. Kapitel 12.5.5, Seite 853 ff)<br />

Die nachstehenden Aufzeichnungen über die im deutschen<br />

Raum bestehenden Bäder werden hier weitere Aufschlüsse<br />

geben und die o. g. Aussage bestätigen.<br />

Werden die Projekte, so wie sie momentan in der Planung<br />

sind, realisiert, so ergibt sich nach Fertigstellung dieser<br />

Freizeitbäder nachstehendes Bild:<br />

Zone I<br />

1 Freizeitbad darf von durchschnittlich 88.800 möglichen<br />

Eintritten jährlich ausgehen.<br />

Zone II<br />

4 Freizeitbäder dürfen von durchschnittlich jeweils 61.150<br />

möglichen Eintritten jährlich ausgehen.<br />

Zone III<br />

4,5 Freizeitbäder dürfen von durchschnittlich jeweils 55.022<br />

möglichen Eintritten jährlich ausgehen.<br />

Zone IV<br />

4,5 Freizeitbäder dürfen von durchschnittlich jeweils 71.689<br />

möglichen Eintritten jährlich ausgehen.<br />

Die Berechnungen beziehen sich auf eine optimale<br />

Ausstattung des Bades mit professioneller Betriebsführung<br />

und einem bedarfsgerechten Marketing.<br />

Eine Wirtschaftlichkeit der einzelnen Bäder kann unter diesen<br />

Umständen nicht gesehen werden.<br />

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852


Arlon 13 km /20 Min.<br />

Longwy 11 km / 13 Min.<br />

Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

12.5.5 Potentialberechnungen aus den<br />

Nachbarländern Frankreich, Belgien und<br />

Deutschland<br />

Freizeitbäder<br />

Freizeitbäder im Bau<br />

Freizeitbäder i. d. Planung<br />

Therme, Mondorf-les-Bains<br />

„Pidal Club“, Walferdange<br />

„Coque“, Luxemburg<br />

Die Nachbarländer von Luxemburg<br />

Prüm 49 km / 42 Min.<br />

Bitburg 32 km / 41 Min.<br />

Breistroff 13 km / 17<br />

Thionville 22 km / 29 Min.<br />

Amnéville 51 km / 33 Min.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

853<br />

Trier 17 km / 16<br />

Saarburg 45 km / 44 Min.<br />

Merzig 33 km / 21<br />

Orscholz 18 / 19 Min<br />

Saarbrücken 75 / 43


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Der Beginn der Pfeile zeigt immer den Ort an, von wo aus die<br />

Entfernungsangaben gemacht werden.<br />

Zum Beispiel: Von Weiswampach nach Prüm in Deutschland<br />

fährt man für die 49 km, 42 Minuten. An manchen Stellen<br />

wurde aus Platzgründen auf die Bezeichnung „Minuten“<br />

verzichtet.<br />

Es wurden im Wesentlichen die Bäder berücksichtigt, die in<br />

einem Zeitraum von 45 Minuten erreichbar sind.<br />

Der blaue Pfeil zwischen Arlon (Belgien) und Longwy soll<br />

dokumentieren, dass aus diesen beiden Gebieten mit<br />

Besuchern zu rechnen ist. In Rédange kommen bereits rund<br />

40% der gesamten Besucher (135.000 p. a.) der „Réidener<br />

Schwemm“ aus dem Gebiet um Arlon, da es dort kein<br />

vergleichbares Bad gibt. Demzufolge wurden bei den<br />

Berechnungen der Region II 70.000 mögliche Besucher p. a.<br />

hinzugerechnet.<br />

In dem Einzugsgebiet von Pétange befindet sich die<br />

Arbeiterstadt Longwy (Frankreich), die rund 21.000 Einwohner<br />

hat. Die gesamte Provinz Longwy verfügt über kein<br />

Freizeitbad. In Longwy selbst gibt es ein funktionelles Bad,<br />

das über 2 Becken verfügt. 50,00 x 21,00 Meter und 12,50 x<br />

6,00 Meter. Aus diesem Grund wurden der Region IV lediglich<br />

50.000 Besucher p. a. hinzugerechnet.<br />

Um eine bessere Einschätzung des Marktes im Bereich der<br />

Freizeitbäder zu haben, werden die Bäder im Anschluss an die<br />

Potentialberechnungen kurz vorgestellt.<br />

Aus den Einzugsgebieten Frankreichs können für Mondorf-les-<br />

Bains kaum Besucher erwartet werden, da in Breistroff und<br />

Thionville zwei Freizeitbäder vorhanden sind. Die einzige<br />

Möglichkeit bestand darin, Gäste für den Bereich von Wellness<br />

und Sauna gewinnen zu können. Da aber aufgrund der<br />

besonderen Situation in Mondorf-les-Bains (Domaine<br />

Thermal) kein Sauna- und Wellnessbereich im Bad, das sich<br />

noch in der Planung befindet, vorhanden sein darf, werden<br />

auch diese möglichen Besucher in Mondorf-les-Bains<br />

ausbleiben. Ob, wie der Gemeinde empfohlen, eine<br />

entsprechende Rutschen- und Wasserlandschaft hierzu<br />

beitragen wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall sind mit<br />

diesem Besucherpotential weniger Einnahmen zu erwarten, als<br />

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854


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

wenn es einen entsprechenden Wellnessbereich im neuen<br />

Freizeitbad in Mondorf-les-Bains geben würde.<br />

Aus Deutschland wird auch kein wesentliches Potential zu<br />

erwarten sein, denn hier wird der Markt quantitativ und auch<br />

qualitativ ausgezeichnet abgedeckt und mit den Bädern in<br />

Bitburg und Saarbrücken stehen gleich zwei Top-Freizeitbäder<br />

in unmittelbarer Nähe zu Mondorf-les-Bains, bzw. zu den<br />

weiteren geplanten Standorten Hosingen und Echternach.<br />

Das Bad in Niederanven wird nicht über die<br />

Ausstattungsmerkmale verfügen, um ein wirklicher,<br />

ernstzunehmender Mitbewerber für Bitburg zu werden.<br />

An dieser Stelle erlaube ich mir den Hinweis, dass es<br />

momentan in Luxemburg kein „wirkliches“, durchgängiges und<br />

bedarfsgerechtes Freizeitbad gibt und wie bereits erwähnt, ein<br />

solches Bad erst nach Fertigstellung durch „Les Thermes“ in<br />

Strassen zu erwarten ist.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13. WETTBEWERBSANALYSE<br />

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856


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

BESTANDSAUFNAHME<br />

• „Cap Vert“ Breistroff/F Freizeitbad<br />

• „Centre de Loisirs<br />

Nautiques“ Thionville/F Freizeitbad<br />

• „Thermapolus“ Amnéville/F Therme<br />

• „Stadtbad“ Trier/D Freizeitbad<br />

• Kur- und Rehaklinik<br />

„Saarschleife“ Orscholz/D Therme<br />

• „Cascade“ Bitburg/D Freizeitbad<br />

• „Das Bad“ Merzig/D Freizeitbad<br />

• „Freizeitbad“ Saarburg/D Freizeitbad<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

• „Städtisches<br />

Hallenbad“ Prüm/D Freizeitbad<br />

• „Calypso“ Saarbrücken/D Freizeitbad<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13.1 Wettbewerbsanalyse der Freizeitbäder im<br />

benachbarten Ausland mit Entfernungsangaben<br />

Frankreich<br />

Name des Bades Ort Entfernung von km erreichbar in Minuten<br />

„Cap Vert“ Breistroff Mondorf 13 17<br />

„Centre de<br />

Loisirs Nautiques“ Thionville Mondorf 22 29<br />

„Thermapolus“ Amnéville Mondorf 51 33<br />

Deutschland<br />

Name des Bades Ort Entfernung von km erreichbar in Minuten<br />

Trier Wasserbillig 18 15<br />

Kur- und Rehaklinik<br />

„Saarschleife“ Orscholz Remerschen 18 19<br />

„Cascade“ Bitburg Vianden 32 41<br />

„Das Bad“ Merzig Mondorf 33 21<br />

„Freizeitbad“ Saarburg Luxemburg 45 44<br />

„Städtisches Hallenbad“ Prüm Weiswampach 49 42<br />

„Calypso“ Saarbrücken Mondorf 75 43<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13.2 Breistroff-la-Grande (Cattenom) /Frankreich<br />

Route départementale 57,<br />

57570 Breistroff-la-Grande<br />

Nur 13 km von Mondorf-les-Bains entfernt und mit einem PKW<br />

in knapp ¼ Stunde zu erreichen, liegt Breistroff-la-Grande.<br />

Unmittelbar neben Breistroff-la-Grande befindet sich der Ort<br />

Cattenom. Cattenom ist insbesondere durch die von dem<br />

französischen Unternehmen EDF (Electricité de France)<br />

betriebener Kernkraftwerke bekannt geworden, wo es durch<br />

Risse in Brennstäben in den Jahren 2002 und 2003 zu<br />

erhöhter Radioaktivität in der Umwelt gekommen ist.<br />

Die Atomzentrale in Cattenom belastet die Mosel im Bereich<br />

der filterbaren radioaktiven Substanzen wesentlich mehr, als<br />

beispielsweise deutsche Reaktoren.<br />

In unmittelbarer Nähe von Cattenom befindet sich das<br />

Freizeitbad „cap vert“.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Landschaftlich schön gelegen, das Freizeitbad „cap vert“,<br />

allerdings in der Nähe der Kühltürme von Cattenom<br />

Der Empfangsbereich und die Kasse<br />

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861


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Die Umkleidekabinen<br />

Insbesondere in den sanitären Bereichen sind einige Schäden<br />

festzustellen, die einer dringenden Renovierung bedürften. Der<br />

Bereich der Umkleidekabinen ist nicht besonders einladend<br />

und vermittelt auf keinen Fall eine Wohlfühlatmosphäre.<br />

Kleine Beschädigungen bleiben unbeachtet und werden in<br />

einigen Jahren zu größeren Problemen führen, falls nicht<br />

umgehend, hier entsprechende Maßnahmen getroffen werden.<br />

Die Sauberkeit lässt in einigen Bereichen der Außenanlage und<br />

auch innerhalb der Toiletten und Umkleidekabinen zu<br />

wünschen übrig.<br />

Die Duschen<br />

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862


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Das große Becken als zentraler Punkt der Einrichtung<br />

Mit verschiedenem, nachträglich ins Wasser gelassenem,<br />

Spielgerät versucht man mehr Kinder ins Bad zu bekommen.<br />

Hier hat man innerhalb der Bauphase einiges versäumt.<br />

Es ist immer schwer oder nur mit erheblichem finanziellem<br />

Aufwand verbunden, möchte man Spaß- und Funeffekte für die<br />

jugendlichen Besucher nachträglich einbauen.<br />

Diverse Wasserbecken. Im Hintergrund der Wave-Ball, durch<br />

dessen Hilfe das Becken zu einem Wellenbad wird.<br />

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863


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Der Whirlpool<br />

Die Rutsche hat eine Länge von 67 Metern<br />

Der Eltern/Kind-Bereich<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

864


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Innerhalb des Eltern/Kind-Bereiches wurde versäumt,<br />

entsprechendes Spielmaterial für die Kinder zu installieren. Es<br />

fehlen ebenfalls Sitz- und Liegemöglichkeiten für die<br />

begleitenden Eltern, so dass diese keine Möglichkeit haben,<br />

sich entspannt den Kindern zu widmen.<br />

Der Saunabereich<br />

Der Saunabereich ist nicht besonders einladend.<br />

Die so wichtige Wohlfühlatmosphäre wird hier nicht im<br />

Geringsten erreicht. Die beiden Saunakabinen und das<br />

Dampfbad machen keinen besonders einladenden Eindruck.<br />

Der Ruhebereich ist nicht abgegrenzt und bietet schon aus<br />

diesem Grund keine wirkliche Ruhe und Entspannung.<br />

Eine Kommunikationsebene innerhalb der Sauna gibt es nur<br />

bedingt, direkt neben den Saunakabinen und in unmittelbarer<br />

Nähe der Fußbecken. So verfügt die Sauna weder über einen<br />

Bereich, wo sich leise unterhalten werden kann, noch über<br />

einen reinen Ruhebereich.<br />

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865


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Der Fitnessbereich<br />

Der Fitnessbereich ist nicht durchdacht, und auch in diesem<br />

Bereich mangelt es an einer gewissen Atmosphäre. Die<br />

Anordnung der Geräte ist nicht nachzuvollziehen und auch<br />

dieser Bereich lässt sämtliche, konzeptionelle Planungen<br />

vermissen.<br />

Der Kursraum<br />

Der Kursraum ist als gut zu bezeichnen mit dem<br />

entsprechenden Bodenbelag und hat auch die erforderliche<br />

Größe für das Einzugsgebiet. Leider wird verschiedenes<br />

Equipment direkt im Kursraum gelagert.<br />

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866


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Der Blick von der Terrasse auf die Kühltürme von Cattenom ist<br />

sicher keine gute Aussicht für ein Freizeitbad<br />

Der Ausblick von der Terrasse auf die Kühltürme des<br />

Kernkraftwerks von Cattenom braucht an dieser Stelle nicht<br />

weiter kommentiert zu werden.<br />

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867


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13.3 Thionville/Frankreich<br />

„Centre de Loisirs Nautiques“<br />

Das Freizeitbad von Thionville wurde vor 5 Jahren neu renoviert<br />

Der Eingangsbereich<br />

Das Bad wurde vor ca. 5 Jahren einer größeren Renovierung<br />

unterzogen und macht einen ordentlichen und sauberen<br />

Eindruck. Das Personal ist ausgesprochen freundlich und die<br />

Mitarbeiter in allen Bereichen trugen entsprechende<br />

Dienstkleidung.<br />

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868


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Die Schränke und der Umkleidebereich<br />

Der Umkleidebereich ist durch die vielen verschiedenfarbigen<br />

Türen ein wenig gewohnheitsbedürftig, und manche Schränke<br />

sind durch Vandalismus in einem bedenklichen Zustand.<br />

Das große Becken<br />

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869


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Blick auf den Bereich zwischen den beiden Wasserbecken<br />

Durch die neue, farbliche Gestaltung und den „grünen“<br />

Ruhebereich zwischen den beiden Becken wurde eine optisch<br />

und auch praktisch sinnvolle Lösung als Unterteilung zwischen<br />

den beiden Becken gefunden.<br />

Das Bad macht einen freundlichen und einladenden Eindruck.<br />

Die Sauberkeit innerhalb der gesamten Anlage kann als gut<br />

bezeichnet werden.<br />

Im kleinen Becken werden insbesondere Aqua-Kurse<br />

angeboten<br />

Während meines Besuches am Vormittag, gegen 11.00 Uhr<br />

waren bereits ca. 30 Damen (einige nicht im Bild) im kleinen<br />

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870


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Becken versammelt, um auf den Beginn eines Aqua-Kurses zu<br />

warten. Auch hier scheint der Erfolg der Kurse gewährleistet<br />

zu sein.<br />

Die Rutsche ist 55 Meter lang<br />

Nicht sehr liebevoll, der „Fitnessbereich“<br />

Hier kann wohl kaum von einem Fitnessbereich gesprochen<br />

werden. In einer Ecke, wo noch zufällig ein wenig Platz war,<br />

wurden lieblos einige Fitnessgeräte aufgestellt. Auch die<br />

Aussage des Schwimmmeisters, der mich durch das Bad<br />

begleitete war für diese „Ecke“ bezeichnend, als er sagte: „Ich<br />

habe, bis auf Kinder, noch nie einen Badegast von uns auf so<br />

einem Gerät sitzen sehen.“<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

871


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Eine der beiden Saunakabinen<br />

Das Bad verfügt über zwei Saunakabinen (60° und 90°), die<br />

als normaler Standard zu bezeichnen sind. Darüber hinaus<br />

verfügt die Einrichtung noch über ein Standard-Dampfbad.<br />

Entsprechende Saunaruheräume konnte ich nicht finden.<br />

Lediglich eine Zone, wo sich die Saunabesucher<br />

zusammensetzen können, sowie einen kleinen Bereich wo<br />

Liegen standen.<br />

Erwähnenswert der Sauna-Dachgarten, auch wenn<br />

dieser sehr lieblos gestaltet wurde<br />

Der Sauna-Dachgarten ist zumindest im Ansatz eine sehr gute<br />

Maßnahme für die Saunagäste. Leider fehlte es hier aber an<br />

entsprechender Ausstattung, und ich hatte den Eindruck, der<br />

Dachgarten wurde nachträglich innerhalb der Sauna installiert.<br />

Natürlich kann es aber auch sein, dass einfach einige Dinge für<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

872


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

einen Saunadachgarten nicht berücksichtigt wurden.<br />

Zumindest stellt er für die Saunagäste eine wichtige und sehr<br />

gute Möglichkeit dar, nach draußen gehen zu können.<br />

Der Kinderspielplatz<br />

Im Außenbereich, an der Rückseite des Bades, wurde ein sehr<br />

schöner und zweckmäßiger Spielplatz für die Kinder<br />

eingerichtet.<br />

Die Spielgeräte waren in einem guten Zustand, und auch die<br />

Auswahl der Geräte war sehr gut durchdacht.<br />

Das Kinderplanschbecken, im Hintergrund die Breitrutsche<br />

Obwohl es am Tag meines Besuches gegen 11.30 Uhr bereits<br />

23° warm war, befand sich im Kinderplanschbecken kein<br />

Wasser, was mehr als bedauerlich ist. Das Planschbecken hat<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

873


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

außer einem Wasserpilz keine weiteren Attraktionen für die<br />

Kinder.<br />

Die Breitrutsche im Hintergrund war ebenfalls nicht in Betrieb,<br />

auch hier kein Wasser.<br />

Die beiden Einrichtungen an der Rückseite des Bades, auch in<br />

Verbindung mit der Liegewiese, sind eine gute Maßnahme,<br />

jedoch vollkommen unsinnig, wenn bei solchen Temperaturen<br />

dieser Bereich geschlossen ist.<br />

Selbst die Liegewiese, wie mir der Schwimmmeister mitteilte,<br />

würde für die Badegäste nicht geöffnet, da er von seiner<br />

vorgesetzten Stelle noch keine Erlaubnis dazu bekommen<br />

hätte.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

874


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13.4 Amnéville/Frankreich<br />

49 km von Mondorf-les-Bains entfernt<br />

und mit dem PKW in rund ½ Stunde<br />

zu erreichen, befindet sich der Freizeitpark von Amnéville.<br />

Blühende Landschaften, wo einst rauchende Schlote und<br />

Abraumhalden des Bergbaus das Gesicht eines Industriereviers<br />

prägten. Das gibt es wirklich, nur eine halbe Stunde von<br />

Mondorf-les-Bains entfernt in Lothringen. In Amnéville nördlich<br />

von Metz hat ein weit blickender Bürgermeister früh die<br />

Zeichen der Zeit erkannt und den Tourismus als Ersatz für die<br />

schwindenden Arbeitsplätze in der Schwerindustrie entwickelt.<br />

In 900 Meter Tiefe wurde stark eisenhaltiges Thermalwasser<br />

entdeckt, das mit 41 Grad Celsius die Oberfläche erreicht.<br />

Amnéville trägt jetzt den Zusatz „Les Thermes“ und<br />

gilt als moderner Kurort, der besonders bei Erkrankungen der<br />

Atemwege und Rheuma Linderung verspricht.<br />

Das junge Kurbad mit seinem modernen Kurhaus lockt mit<br />

einem vielfältigen Erholungs- und Freizeitangebot.<br />

„Thermapolis“ heißt das knapp zwei Jahre alte Thermalbad,<br />

das in Architektur und Ausstattung an die Thermalbäder in Bad<br />

Homburg oder Kassel-Wilhelmshöhe erinnert. Da verwundert<br />

es nicht, dass es in Amnéville auch eine Spielbank gibt.<br />

Vergleichsweise happige Eintrittspreise müssen für einen<br />

Besuch des Zoos oder des Aquariums mit exotischen Fischen<br />

entrichtet werden. Günstig erscheinen wiederum die Tarife für<br />

die diversen Sportanlagen von Minigolf, Schwimm- und<br />

Eishalle bis zur Sommer-Rodelbahn oder Bowling-Anlage. Ein<br />

Golfplatz gilt als Geheimtipp für Sportler der weiteren<br />

Umgebung.<br />

Der Golfplatz von Amnéville<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

875


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Übersicht des Freizeitparks<br />

Innerhalb des Freizeitparkes befindet sich die Therme<br />

„Thermapolis“.<br />

Der Eingangsbereich zum „Thermapolis“<br />

Dieses neue Thermalbad von Amnéville wurde 2003 eröffnet.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

876


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Blick auf die Therme mit Außenbereichen<br />

Die Therme verfügt über eine ansprechende Saunalandschaft<br />

Leider wurde mir nicht erlaubt, innerhalb der Therme Fotos zu<br />

machen.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

877


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

In der "Villa Pompéi”, mit ihrem Dekor im Stil der römischen<br />

Antike, werden individuelle Behandlungen angeboten, bei<br />

denen man um ein ganz auf die Bedürfnisse des Gastes<br />

abgestimmtes Wellnessprogramm bemüht ist.<br />

Blick auf die "Villa Pompéi”<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

878


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13.5 Trier<br />

Trier ist die älteste Stadt Deutschlands mit mehr<br />

als 2000jähriger Geschichte. Trier ist<br />

andererseits auch eine jung gebliebene Stadt mit Zukunft, die<br />

geographisch günstig im »Herzen Europas« liegt und 107.000<br />

Einwohner hat.<br />

Trier ist ein abwechslungsreiches Reiseziel für Gäste aus aller<br />

Welt, ein beliebter Tagungs- und Kongressplatz, ein einmaliger<br />

Ferien- und Erholungsort. Trier bildet den Ausgangspunkt für<br />

Fahrten an die Mosel und an die Saar, in die Eifel und den<br />

Hunsrück sowie in die Nachbarländer Luxemburg, Belgien und<br />

Frankreich.<br />

Die Baudenkmäler sind steinerne Zeugen aus der Römer- und<br />

Kurfürstenzeit. Sowohl die Porta Nigra, die Kaiserthermen, das<br />

Amphitheater, die Barbarathermen, die neu ausgegrabenen<br />

Viehmarktthermen und die Römerbrücke über der Mosel<br />

zeigen uns heute noch die stattlichen Ausmaße einer einst<br />

prachtvollen Römerstadt. Die vielen Gäste, die jedes Jahr die<br />

Stadt besuchen, lassen sich vom einmaligen Ambiente<br />

bezaubern, das Alt und Neu reizvoll ineinander übergreifen<br />

lässt.<br />

Kulturell gesehen ist Trier ein Freilichtmuseum der<br />

europäischen Baukunst mit Bauten aus römischer,<br />

romanischer und gotischer Zeit sowie der Renaissance, des<br />

Barocks und des Klassizismus.<br />

Seit Jahrhunderten ist die Stadt das Zentrum des Mosellandes.<br />

Neben einer Universität und einer Fachhochschule beherbergt<br />

sie die Europäische Akademie für bildende Kunst und die<br />

Europäische Richterakademie. Trier ist reich an<br />

Kulturinstituten und Schulen.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

879


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Stadtbad von Trier<br />

Neben 880 qm Wasserfläche wird auch Sauna, Massage,<br />

Sonnenstudio und viel Wellness angeboten. Über zwanzig<br />

Kurse sind im Eintrittspreis des Stadtbads Trier enthalten.<br />

.<br />

Die Außenansicht des Stadtbades<br />

Blick in das Stadtbad von Trier<br />

Die Schwimmhalle bietet dem Besucher Schwimmer-,<br />

Springer- und Freizeitbecken. Zusätzlich sind ein<br />

Kinderspielbereich im Wasser und ein Whirlpool vorhanden.<br />

Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt € 4,00.<br />

Der Eltern/Kind-Bereich<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

880


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Die Sauna<br />

Die Sauna wurde 1999 in das Bad integriert und der Eintritt<br />

für die Sauna kostet € 11,00.<br />

Die beiden Saunas sind aus karelischer Fichte<br />

hergestellt und werden durch einen speziellen<br />

Granit-Ofen auf 95° C temperiert<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

881<br />

Avantgardistische Ambitionen zeigt das Bad mit<br />

der Installation der handgefertigten grünen<br />

Glasobjekte an der Kabinenwand der finnischen<br />

Gemeinschaftssauna.<br />

Das Kunstwerk soll als Quelle stimulierender,<br />

optischer und akustischer Reize den<br />

Erholungssuchenden Saunagast in eine meditative<br />

Stimmung versetzen. Denn wie in der freien Natur<br />

umgibt den Badenden eine Geräuschkulisse aus<br />

Vogelgezwitscher, Blätter- und Wasserrauschen,<br />

unterstützt von Lichteffekten, die sich<br />

wellenförmig durch das unregelmäßig geformte<br />

Glas bewegen und fließendes Wasser assoziieren.


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Zur Sauna gehört auch Das Ambiente der<br />

ein Dampfbad Sauna ist geschmackvoll<br />

Im Stadtbad werden eine Vielzahl von Kursen angeboten, die sich<br />

auf Aqua- und auf Fitnesskurse beziehen<br />

Die Sonnenterrasse<br />

Im Rahmen der stattgefundenen Sanierung des Stadtbades<br />

wurde auch eine großzügige Sonnenterrasse gebaut und im<br />

Inneren der Einrichtung steht eine Gastronomie zur<br />

Verfügung.<br />

Jedes Jahr finden ca. 400.000 Besucher den Weg in das<br />

Stadtbad von Trier.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

882


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13.6 Mettlach (Orscholz)<br />

Mettlach liegt im Herzen des Dreiländerecks. Rund<br />

um die Saarschleife, nahe der Grenze zu<br />

Luxemburg und Frankreich gelegen.<br />

"Une vue splendide...",eine wunderbare Aussicht..., so schrieb<br />

der französische Poet Victor Hugo im Jahre 1863 über<br />

Deutschlands schönste Flussschleife, die Saarschleife. Hier<br />

schlägt in der waldreichen Mittelgebirgslandschaft des<br />

Dreiländerecks Deutschland, Frankreich und Luxemburg das<br />

grüne Herz Europas. Neben gutem Klima und reiner Luft bietet<br />

die Region attraktive Freizeitangebote. Egal ob man Ruhe<br />

sucht oder einen aktiven Urlaub verbringen möchte, hier findet<br />

man beides. Wanderungen, Radtouren, eine Fahrt nach<br />

Luxemburg oder in Deutschlands älteste Stadt Trier, ein<br />

Besuch des Freizeitareals mit Biergarten am Blumenfels,<br />

Schifffahrten auf Mosel und Saar, ... bieten Unterhaltung für<br />

jedermann.<br />

Einer der neun Ortsteile von Mettlach ist Orscholz mit 3.348<br />

Einwohnern und 167 - 425 m über dem Meeresspiegel<br />

gelegen.<br />

Orscholz wurde vermutlich in der Zeit vor Karl dem Großen<br />

gegründet. Herrschaftsrechte übte Erzbischof Ratbold von<br />

Trier aus. Graf Johann von Saarbrücken war mit Orscholz<br />

belehnt.<br />

Von 1500 bis 1766 war der Ort im Besitz der Herren von<br />

Meinsburg. Danach gehörte er bis zum Wiener Frieden zu<br />

Frankreich. Nach dem Zusammenbruch des napoleonischen<br />

Reiches wurde Orscholz an Preußen abgetreten.<br />

Im Ortsteil Orscholz befindet sich auch das<br />

Gesundheitszentrum Saarschleife.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

883


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Gesundheitszentrum „Saarschleife“<br />

Als „Oase der Gesundheit" präsentiert sich das im Jahr 1993<br />

eröffnete Gesundheits-Zentrum Saarschleife im Naturpark<br />

Saar-Hunsrück. Die idyllische Einrichtung mit integrierter<br />

orthopädischer Fachklinik liegt nur wenige Meter vom<br />

bekannten Aussichtspunkt „Cloef" entfernt. Und von diesem<br />

Punkt aus genießt man einen faszinierenden Blick auf die<br />

berühmte Saarschleife.<br />

Das Gesundheits-Zentrum Saarschleife mit der markanten<br />

Rotunde als architektonisches Meisterstück im Herzen des<br />

Rehazentrums bietet sowohl den Komfort und das Ambiente<br />

eines modernen Hotels als auch ein medizinisches und<br />

therapeutisches Leistungsangebot auf höchstem Niveau. Nicht<br />

nur eine große Bäderlandschaft sowie Sauna und Solarien für<br />

das körperliche Wohlbefinden, sondern auch psychologische<br />

Betreuung und seelsorgliche Angebote für das seelische<br />

Gleichgewicht gehören zum Angebot in der „Oase der<br />

Gesundheit", wo man verweilen, entspannen und sich erholen<br />

kann.<br />

Blick auf das Gesundheitszentrum<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Das Gesundheitszentrum<br />

Der Bäderbereich innerhalb des Gesundheitszentrums ist eines<br />

der Prunkstücke des Gesundheits-Zentrums Saarschleife. Er<br />

bietet den Erholungssuchenden eine großzügig angelegte<br />

Bäderlandschaft, mit acht verschiedenen Becken, auf über<br />

1000 m² Wasserfläche.<br />

Zum Entspannen und Relaxen verfügt das<br />

Gesundheitszentrum u. a über ein Hallenwellenbad, zwei<br />

Whirlpools, Luftsprudelbecken und drei Bewegungsbecken mit<br />

Wassertemperaturen von 27°C bis 36°C sowie ein saisonal<br />

geöffnetes Außenbecken (27°C) mit Gegenstromanlage,<br />

Bodensprudlern und Massagedüsen. Sauna und Solarien sowie<br />

Fitnessraum.<br />

Blick auf das Außenbecken und im<br />

Hintergrund das Hallenwellenbad<br />

Für die Badekarte von 2 Stunden, diese Karte beinhaltet den<br />

Besuch des Hallenwellenbades und der Sauna, zahlt der<br />

Besucher einen Betrag in Höhe von € 7,00. Für die Tageskarte<br />

muss man einen Betrag von € 9,00 entrichten.<br />

Wenn man noch mehr Bewegung möchte, so entscheidet man<br />

sich am besten gleich für die Kombi-Karte, sie beinhaltet<br />

neben dem Besuch des Hallenwellenbades und der Sauna noch<br />

zusätzlich den Besuch des Fitnessbereichs. Diese Karte kostet<br />

für 2 Stunden € 10,00 und als Tagesticket zahlt man € 12,00.<br />

Die Badelandschaft ist täglich von 09.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />

geöffnet, auch an Feiertagen.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Die Rehaklinik bietet spezielle Programme an. Hierzu zählen<br />

u.a.:<br />

• Kopfschmerzen und Migräne<br />

• Chronische Schmerzen des Bewegungsapparates<br />

• Osteoporose<br />

• Psychosomatische Orthopädie<br />

• Chronische Fibromyalgie<br />

• Geriatrische Orthopädie<br />

Neben der Förderung der körperlichen Belastbarkeit erarbeiten<br />

die Ärzte der Klinik in der psychologischen Abteilung auch<br />

Wege, Ängste abzubauen, auf Überforderung und Stress<br />

angemessen zu reagieren und mit Schmerzen und<br />

Depressionen umzugehen.<br />

Ärzte und Therapeuten der Rehaklinik Saarschleife verfolgen<br />

aus diesem Grund einen ganzheitlichen Behandlungsansatz,<br />

bei dem mehr als nur die körperlichen Symptome<br />

berücksichtigt werden.<br />

Vollständigkeitshalber noch ein Blick in die verschiedenen<br />

Zimmer der Klinik:<br />

Kategorie A Kategorie B<br />

Kategorie C Kategorie D<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13.7 Bitburg<br />

Von Vianden aus erreicht man nach rund 32<br />

Minuten Fahrtzeit mit dem PKW, das 41 km<br />

entfernte Bitburg in der Eifel.<br />

Bitburg ist seit 1962 die Partnerstadt von Diekirch.<br />

Seit der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts gehörte Bitburg<br />

zur Grafschaft (später Herzogtum) Luxemburg und kam 1443<br />

an das Herzogtum Burgund. Seit 1506 gehörte die Stadt zu<br />

den spanischen und ab dem Jahre 1714 zu den<br />

österreichischen Niederlanden.<br />

Zu allen Zeiten war in Bitburg Militär stationiert. Dies änderte<br />

sich auch nach dem 2. Weltkrieg nicht. Es wurde eine<br />

französische Kaserne eingerichtet, die jedoch im Jahre 1985<br />

von den Amerikanern übernommen wurde.<br />

Die Amerikaner unterhielten seit Anfang der 50iger Jahre<br />

einen Militärflugplatz am Rande der Stadt. Insgesamt waren<br />

dort bis zu 12.500 Amerikaner stationiert. Dieser Flugplatz<br />

wurde zum 30.09.1994 geschlossen.<br />

Heute präsentiert sich Bitburg mit einer modernen Silhouette.<br />

Die Eifelstadt zählt rund 14.000 deutsche Einwohner. Sie<br />

erfährt zunehmend internationale Bekanntheit, was vor allem<br />

mit der Bitburger Brauerei zusammenhängt, die mit ihrem<br />

Markenzeichen "Bitte ein Bit" schon längst Weltgeltung<br />

erreicht hat. Die zeitgenössische Internationalität spiegelt sich<br />

aber auch in dem stets am zweiten Juli-Wochenende<br />

stattfindenden "Europäischen Folklorefestival" wieder. Dieses<br />

größte, alljährlich in der Bundesrepublik Deutschland<br />

stattfindende Folklorefestival gewinnt immer mehr Freunde<br />

und verwandelt Bitburg für die Dauer von einigen Tagen<br />

sozusagen in einen Treffpunkt der Völkerverständigung.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

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Freizeit- und Erholungsbad „Cascade“<br />

Talweg 4, 54634 Bitburg<br />

Im Bereich der Wasserlandschaften kann Bitburg so ziemlich<br />

alles bieten, was sich der Badegast wünscht und auch der<br />

Saunabereich kann sich sehen lassen.<br />

Das Erlebnisbecken<br />

Das Erlebnisbecken verfügt über nachstehende<br />

Ausstattungsmerkmale:<br />

• Strömungskanal<br />

• Wellenbecken<br />

• Wasserfälle<br />

• Hangelnetze<br />

• Wasserspeier<br />

• Steilrutsche<br />

• „Black Hole“:<br />

• 55 m lange Röhrenrutsche<br />

• 300m 2 Wasserfläche<br />

• Tiefe: 0,50 m - 1,35 m<br />

• 30°C<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Das Sportbecken (Innen) Das Außenbecken<br />

Das Sportbecken<br />

• 200 m 2 Wasserfläche<br />

• Tiefe: von 1,30 m bis 4,00 m (Sprunggrube)<br />

• 28°C - 29°C<br />

• 25-Meter-Becken mit 3 Bahnen<br />

• Sprungturm: 1 m und 3 m<br />

Das Regenerationsbecken<br />

• 49 m² Wasserfläche<br />

• 32°C<br />

• Tiefe: 1,60 m<br />

• Liegemulden am Beckenrand mit Massagedüsen (Zeittakt)<br />

• Ruheliegen um das Becken<br />

• Das Regenerationsbecken ist vom übrigen Schwimmbad als<br />

Ruhezone abgetrennt - Kinder nur in Begleitung Erwachsener<br />

Das Regenerationsbecken<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Das Lehrschwimmbecken<br />

• 56 m 2 Wasserfläche<br />

• Tiefe: 0,62 m - 1,00 m<br />

• 28°C - 29°C<br />

Das Lehrschwimmbecken<br />

Das Planschbecken<br />

• 36 m² Wasserfläche<br />

• Tiefe: 0,15 m - 0,50 m<br />

• 31°C<br />

• Rutsche, Wasserspeier, Spielsachen<br />

• Baby-Laufställe<br />

• Kindertoilette mit Wickeltisch<br />

Whirlpool<br />

• Platz für 8 Personen<br />

• Tiefe 1,20 m<br />

• 35°C<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Freibad<br />

Dem Badegast steht in den Sommermonaten ein Freibad mit<br />

einer 50-Meter-Bahn zur Verfügung.<br />

Das Freibad mit 50-Meter-Bahn<br />

Der Saunabereich mit Saunadorf<br />

Dem Gast stehen in Bezug auf die Sauna nachstehende<br />

Angebote zur Verfügung. Erwähnenswert das Saunadorf,<br />

welches nachträglich gebaut wurde und sich ausgesprochen<br />

gut in den gesamten Komplex einpasst.<br />

• 5 Finnische Saunas<br />

• 2 Römische Saunas<br />

• Türkisch-Osmanisches Dampfbad<br />

• Gastro- und Kommunikationsbereich mit Saunabar<br />

• Außenbereich<br />

• Massagen (auch auf Privatrezept)<br />

• Fußpflege<br />

• Solarien<br />

• Hydrojet<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Der sehr schön angelegte Saunagarten<br />

Die Aufguss-Sauna „Polarstern“<br />

• 90°C<br />

• Aufguss stündlich<br />

Die Sauna „Polarstern“<br />

Die Bio-Sauna "Suomi"<br />

60°C<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Das römische Bad<br />

• "Caesar": 65°C<br />

• "Nero": 55°C<br />

Das Türkisch-Osmanische Dampfbad<br />

• 45°C<br />

• Duftzusätze<br />

Die Tuli-Sauna<br />

• Feuersauna<br />

• 100°C<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Die Maa-Sauna<br />

• Erdsauna<br />

• 110°C<br />

• Birkenreiser-Aufguss<br />

Die Massageabteilung<br />

Die Einrichtung verfügt über eine sehr gute Massageabteilung,<br />

in der die nachstehenden Anwendungen und Massagen<br />

angeboten werden:<br />

• Fußpflege<br />

• Fußreflexzonenmassage<br />

• Römische Aquamassage<br />

• Türkische Gelenkmassage<br />

• Schwedische Teilmassage (inkl. 10 min. Infrarot)<br />

• Schwedische Vollmassage (inkl. 10 min. Infrarot)<br />

• Ganzkörpermassage (inkl. 10 min. Infrarot)<br />

• Antistressmassage (inkl. 10 min. Infrarot)<br />

• Hot-Stone-Massage<br />

• Meeres-Salz-Öl-Massage<br />

Die Konventionelle- bzw.<br />

Sportmassage<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Massage auf dem Hamam<br />

Kurse<br />

Im „Cascade“ wird eine Vielzahl von Kursen angeboten, wozu<br />

sich die einzelnen Wasserbereiche auch hervorragend eignen.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Shop<br />

Als guten Service bezeichnen es allgemein die Gäste, wenn in<br />

einer solchen Einrichtung ein Shop zur Verfügung gestellt wird.<br />

Der Vorteil liegt für den Betreiber aber nicht nur in der<br />

Kundenzufriedenheit, sondern auch darin, dass hier erstaunlich<br />

gute Handelsspannen erzielt werden, die somit helfen, ein<br />

wirtschaftlich besseres Ergebnis zu erzielen.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13.8 Merzig<br />

Die Nordsaarländische Stadt Merzig liegt genau<br />

50 km zwischen Trier und Saarbrücken und hat<br />

31.043 Einwohner. Metz und Luxemburg sind<br />

ebenfalls rund 50 km entfernt. Von Mondorf-Les-<br />

Bains bis Merzig fährt man die 33 km in rund 21 Minuten.<br />

Geschichtlich geht Merzig auf keltisch-römische Ursprünge<br />

zurück, wobei ein Teil der Dörfer, die heute zum Stadtgebiet<br />

gehören, Gründungen der fränkischen Landnahme im<br />

7.Jahrhundert sind.<br />

Obwohl seit dem frühen Mittelalter wichtiges<br />

Verwaltungszentrum, Gerichtssitz und bedeutender Marktplatz,<br />

musste Merzig doch bis ins 19.Jahrhundert warten, bis ihm<br />

durch den preußischen König im November 1825 auch formell<br />

die Stadtrechte verliehen wurden.<br />

Mit dem Stadthaus, der Kirche St. Peter, verschiedenen<br />

Museen, dem Wolfspark und den „Steinen an der Grenze“, wo<br />

25 Künstler aus 3 Erdteilen zusammengearbeitet haben und<br />

hier ein Bildhauer-Symposium entstanden ist, verfügt Merzig<br />

über einige weitere Sehenswürdigkeiten.<br />

Inmitten der wunderschönen Landschaft der Merziger<br />

Saarwiesen, unweit des idyllischen Flusslaufes der Unteren<br />

Saar, eröffnete im Sommer 2003 „Das Bad“ in Merzig.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Blick auf das Schwimmbad und das Außenbecken<br />

Im Bad findet der Gast ein Innen- und Außenbecken mit dem<br />

natürlichen, ortsgebundenen Heilwasser aus der Quelle der<br />

Das Bad strahlt eine gemütliche Atmosphäre aus<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Bietzener Wiesen. Das Bietzener Heilwasser ist staatlich<br />

anerkannt und gilt auch im „BAD“ als Heilmittel, da es vom<br />

Quellort in einem geschlossenen Rohrleitungssystem in der<br />

Originalzusammensetzung angeliefert wird und die<br />

Desinfektion mittels einer Durchflusselektrolyse ohne<br />

chemische Zusätze erfolgt.<br />

Dieses Becken eignet sich besonders gut für<br />

Aqua-Kurse<br />

Eltern/Kind-Bereich<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Sprungbecken<br />

Die Rutsche ist eine Attraktion für die Rutsche und Außenbecken<br />

Region<br />

Ein weiteres Außenbecken, in welchem im Sommer auch die<br />

Aqua-Kurse stattfinden<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Beach-Volleyball-Feld<br />

Das Angebot der Sauna reicht von der Finnischen Sauna über<br />

Biosauna, bis hin zur Blockhaus im Saunagarten.<br />

Blick auf den Saunagarten mit Blockhaussauna und<br />

Außenbecken<br />

Übersicht über das Bad in Merzig<br />

Sportbecken<br />

Schwimmerbecken mit wettkampfgerechten 25 m Bahnen, 3 m<br />

Sprungturm, Wassertiefe 1,80 - 3,60 m.<br />

Freizeit- und Erlebnisbecken<br />

Erlebnis Innen- und Außenbecken mit Sprudelliegen,<br />

Bodenblubbern und Massagedüsen, Strömungskanal, 90 m<br />

Großwasserrutsche, Dachterrasse, Kaskadebecken,<br />

Erlebnissteg, Kinderspielbereich mit Rutsche, Babymulde und<br />

Wickelraum, Solarien.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Das Gesundheitsbad<br />

Innen- und Außenbecken mit dem natürlichen, staatlich<br />

anerkannten Bietzener Heilwasser, Sprudelliegen,<br />

Massagedüsen, Liege- und Ruhebereich, Whirlpool,<br />

Kneippbecken, Erfrischungsbecken, Solarium, Massage.<br />

Die Sauna<br />

Finnische Saunas mit unterschiedlichen Temperaturen,<br />

Dampfbad, Saunagarten mit Blockhaussauna, Kaltbecken,<br />

Tauchbecken, Entspannungsbecken, Heißer Sitz- und<br />

Liegestein, Solarium und Sonnendusche. Stellplätze für<br />

Wohnmobil mit Stromanschluss, Ver- und Entsorgungsstation<br />

für Frisch- und Brauchwasser.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13.9 Saarburg<br />

Von der Innenstadt Luxemburgs fährt man mit<br />

dem Auto in rund 45 Minuten die 45 km lange<br />

Strecke bis nach Saarburg.<br />

Die Geschichte der Stadt Saarburg beginnt mit der Errichtung<br />

der Burg 964 durch Graf Siegfried von Luxemburg. Die<br />

Saarburg ist heute eine der ältesten Höhenburgen<br />

Deutschlands und Wahrzeichen der Stadt.<br />

Heute ist Saarburg mit seinen ca. 6.700 Einwohnern<br />

Mittelzentrum, Saarweinmetropole, Schulstandort,<br />

anerkannter Erholungsort und Garnisonsstadt.<br />

Touristisch gesehen ist die Wein- und Glockengießer-Stadt<br />

Saarburg ein beliebtes Reiseziel für Tagesausflügler,<br />

Kurzreisende, Ferien- und Erholungsgäste, die alleine, mit<br />

der Familie oder in Gruppen reisen. Die natürlichen und<br />

historischen Sehenswürdigkeiten der Saarweinmetropole<br />

beeindrucken alljährlich eine Vielzahl von Gästen. Die<br />

touristische Hochburg bildet aber auch den Ausgangspunkt für<br />

Ausflüge in das Saarburger Land, an die Mosel, ins Saarland<br />

und ins Dreiländereck Frankreich, Luxemburg, Belgien.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Hervorzuheben ist die umfangreiche und gut gestaltete<br />

Wasserlandschaft im Saarburger Freizeitbad.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13.10 Prüm<br />

Von Weiswampach bis Prüm fährt man ca. 42<br />

Minuten für die 49 km lange Strecke.<br />

Der anerkannte Luftkurort Prüm gehört zum Deutsch-<br />

Belgischen Naturpark. Die Stadt liegt in einem Bergland,<br />

zwischen 430 und 590 m hoch. Das Stadtbild wird geprägt von<br />

der ehemaligen Benediktinerabtei aus dem 18. Jahrhundert.<br />

Wegen seiner waldreichen Umgebung mit gut ausgebauten<br />

Wanderwegen trägt Prüm auch den Beinamen Waldstadt.<br />

Im Umland liegen die 4 Stadtteile Dausfeld, Niederprüm,<br />

Steinmehlen und Weinsfeld.<br />

Eingang zur ehemaligen Benediktinerabtei<br />

Die Stadt Prüm hat insgesamt rund 7.000 Einwohner.<br />

Mit dem Bau des heutigen Abteigebäudes wurde 1748 durch<br />

Andreas Seitz nach Plänen des großen Barockbaumeisters<br />

Balthasar Neumann begonnen. 1759 wurde der Westflügel,<br />

1765 der Ostflügel fertig gestellt. Der westliche Teil des<br />

Nordtraktes bleibt unvollendet bis zum Umbau 1908 - 1912.<br />

Das Gebäude beherbergt heute das Regino-Gymnasium.<br />

Während der Sommerferien findet hier die Kunstausstellung<br />

EVBK statt. Sehenswert sind die barocke Fassade mit dem<br />

kurfürstlichen Wappen, der Kreuzgang und der schöne<br />

Fürstensaal (heute Schulaula).<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Das Bad verfügt über eine Rutsche und eine Vielzahl von<br />

Wasserelementen<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

13.11 Saarbrücken<br />

Die Landeshauptstadt Saarbrücken ist das<br />

Oberzentrum des Saarlandes und eines der<br />

Zentren der Saar-Lor-Lux-Region. Saarbrücken mit seinen<br />

über 180 000 Einwohnern ist das wirtschaftliche Herz des eine<br />

Million Menschen zählenden Saarlandes, außerdem ein<br />

bedeutender Hochschul- und Forschungsstandort und die<br />

Kulturhauptstadt des Landes. Die Metropole im Saartal bietet<br />

aber auch Lebensqualität mit Natur und Erholung in einem<br />

reizvollen Umland und das ganz spezielle saarländische Flair,<br />

die Kunst, die schönen Seiten des Lebens zu genießen.<br />

Wer die Stadt am Fluss heute erkundet, gelangt von der<br />

mittelalterlichen Burganlage schnell auf die Spuren des großen<br />

Barockbaumeisters Friedrich Joachim Stengel, der wie kein<br />

anderer das heutige Stadtbild geprägt hat. Die drei schönsten<br />

Plätze Saarbrückens, Schlossplatz, Ludwigsplatz und St.<br />

Johanner Markt, sind die Eckpunkte der Stengelschen<br />

Stadtanlage.<br />

Gegenüber der barocken Schlossanlage hat das Bürgertum der<br />

Gründerzeit seine architektonischen Spuren hinterlassen.<br />

Besonders eindrucksvoll ist das neugotische von Georg von<br />

Hauberrisser erbaute Rathaus St. Johann mit seinem über 50<br />

Meter hohen Turm.<br />

Das „Calypso“-Freizeitbad liegt gegenüber dem Messegelände<br />

von Saarbrücken.<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

„CALYPSO“<br />

Deutschmühlental 7, 66117 Saarbrücken<br />

Von Mondorf-les-Bains bis Saarbrücken beträgt die Fahrtzeit<br />

für die 75 km lange Strecke mit einem PKW ca. 45 Minuten.<br />

Der Anfahrtsweg zum Calypso Freizeitbad<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Verschlungene Wege und eine schmale Hängebrücken, die<br />

Pueblo- und Felslandschaften verbindet, ein Wildbach, der ins<br />

Tal stürzt und warme Quellen lassen einen den „Urlaub“<br />

entfernt vom Alltag im „Calypso“ erleben. Entspannen kann<br />

man im Sole-Außenbecken und sich treiben lassen im<br />

Strömungskanal, relaxen im Whirlpool, und ein besonderes<br />

Erlebnis ist die Faszination von Licht, Klang und Wasser.<br />

In der Saunalandschaft, u.a. mit Blockhaussauna und<br />

Saunasee, können die Besucher neue Kräfte tanken. Auch die<br />

Tauchfreunde kommen im Calypso voll auf ihre Kosten.<br />

Schnorchelfreunde können im 25- Meter-Becken in einer Tiefe<br />

von 3,60m durch eine exotische Korallenlandschaft tauchen.<br />

Im Wildbach startet eine abenteuerliche Reise durch bizarre<br />

Felslandschaften, und wer noch mehr Spaß sucht, sollte sich<br />

die Black-Hole-, die Reifenrutsche und die Turbo-Slide nicht<br />

entgehen lassen. Ein Abenteuerschiff wartet darauf, von<br />

jungen Freibeutern erobert zu werden.<br />

Das Erlebnisbecken<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Im Nassbereich kann der Besucher eine Vielzahl von<br />

Einrichtungen nutzen, welche das im Einzelnen sind, können<br />

der nachstehenden Übersicht entnommen werden:<br />

Sportbecken Strömungskanal<br />

Schnorcheltreff Kinderabenteuerlandschaft<br />

Whirlpools Multibecken<br />

Rutsche Black Hole Reifenrutsche<br />

Turbo Rutsche Wildbach<br />

Solebecken<br />

Das Sportbecken<br />

Der Außensaunabereich mit Außenbecken<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Blockhaussauna<br />

Im Bereich der Saunaebene gibt es nachstehende Angebote:<br />

Sudhaus Saunasee<br />

Saunagarten Rantasauna<br />

Dampfbad Sanarium<br />

Birkensauna Massage<br />

Whirlpool Ruheraum<br />

Bistro Restaurant<br />

Hängebrücke<br />

Das Außenbecken<br />

Die Attraktion für die ganz jungen Badegäste ist das<br />

Abenteuerschiff<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

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Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14. STATISTISCHE DATEN<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

912


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Wichtig für alle Überlegungen im Rahmen einer<br />

Entwicklungsplanung, sind auch immer die volkswirtschaftliche<br />

Lage und einige andere wesentlichen Erhebungen die im<br />

Zusammenhang mit dem Bäderbau stehen. (Altersstruktur,<br />

Einkommen usw.)<br />

14. Die Altersstruktur der Bevölkerung Luxemburgs<br />

Die nachstehende Übersicht vermittelt ein Bild der<br />

Altersstruktur in Luxemburg.<br />

14.1 Zusammensetzung der Altersstruktur<br />

Luxemburgs<br />

00 – 09 56.830 = 12,6%<br />

10 – 14 27.950 = 6,2%<br />

15 – 19 25.819 = 5,7%<br />

20 – 29 55.632 = 12,3%<br />

30 – 44 113.197 = 25,1%<br />

45 – 54 62.742 = 13,9%<br />

55 - 64 45.775 = 10,1%<br />

65 – 74 36.075 = 8,0%<br />

75 – 94 27.265 = 6,0%<br />

95 + 315 = 0,1%<br />

451.600 = 100,0%<br />

Quelle: STATEC<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

913


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.2 Graphische Darstellung der Altersstruktur<br />

Luxemburgs<br />

25,1%<br />

20,1%<br />

15,1%<br />

10,1%<br />

5,1%<br />

0,1%<br />

56.830<br />

12,6%<br />

27.950<br />

6,2%<br />

5,7%<br />

25.819<br />

12,3%<br />

55.632<br />

25,1%<br />

113.197<br />

13,9%<br />

62.742<br />

10,1%<br />

45.775<br />

36.075<br />

8,0%<br />

6,0%<br />

27.265<br />

0,1%<br />

315<br />

Berechnungsgrundlage war die Gesamteinwohnerzahl von<br />

Luxemburg zu diesem Zeitpunkt mit 451.600. (02.01.2004)<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

914<br />

0-9<br />

10-14<br />

15-19<br />

20-29<br />

30-44<br />

45-54<br />

55-64<br />

65-74<br />

75-94<br />

95+


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.3 Kinder in Luxemburg<br />

Eine wichtige Rolle bei den Planungsüberlegungen für Bäder,<br />

hiermit sind alle Typen von Bädern gemeint, (Freizeitbäder,<br />

Hallenbäder und Freibäder) spielen insbesondere auch die<br />

Kinder.<br />

Es ist zu berücksichtigen, dass bei der Planung von<br />

Freizeitbädern hier rein räumlich eine Trennung erfolgen muss,<br />

zumal Kinder auch erwiesenermaßen nicht den Drang haben,<br />

einen Wellnessbereich innerhalb eines Freizeitbades<br />

aufzusuchen und erwachsene Besucher einer solchen<br />

Einrichtung in der deutlich überwiegenden Mehrheit nach<br />

Ruhe, Entspannung und Wellness suchen.<br />

Sehr entscheidend darum auch, der so genannte Eltern-Kind-<br />

Bereich, der so anzulegen ist, dass die Eltern ihren Kleinen<br />

beim Spielen zuschauen können. Dieser Bereich ist so groß<br />

anzulegen, dass nach Möglichkeit auf Stühlen und Liegestühlen<br />

dem Treiben der Kinder zugeschaut werden kann. Sitzecken in<br />

unmittelbarer Nähe eines Eltern/Kind-Bereichs haben sich,<br />

auch für die Kommunikation, beispielsweise der Mütter<br />

untereinander, als positiv herausgestellt.<br />

Es wird an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, da<br />

immer wieder bei den architektonischen Planungen (leider<br />

machen sich die meisten Architekten immer noch zu wenig<br />

Gedanken über die Betreibung eines Freizeitbades) dieser<br />

Bereich viel zu klein eingeplant wird. Dies betrifft die<br />

Wasserfläche und auch die Fläche, die um das/die Becken<br />

herum oft viel zu klein geplant wird.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

915


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.3.1 Kinder im Alter von unter einem Jahr bis 9<br />

Jahren<br />

12.500<br />

10.500<br />

8.500<br />

6.500<br />

4.500<br />

2.500<br />

500<br />

-1.500<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

5.283<br />

unter 1<br />

Jahr<br />

10.940 11.657 11.342 11.718 11.778 11.680<br />

1-2 Jahre 3-4 Jahre 4-5 Jahre 6-7 Jahre 7-8 Jahre 8-9 Jahre<br />

In Luxemburg lebten im Januar 2004 insgesamt 56.830 Kinder<br />

im Alter zwischen unter einem Jahr und 9 Jahren.<br />

14.3.2 Kinder/Jugendliche im Alter von 10 bis 18<br />

Jahren<br />

0<br />

11.386<br />

11.141<br />

<strong>10.7</strong>97<br />

10.333<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

916<br />

5.173<br />

10-11 Jahre 12-13 Jahre 14-15 Jahre 16-17 Jahre 18 Jahre<br />

Im Januar 2004 lebten in Luxemburg 48.653 Kinder und<br />

Jugendliche im Alter zwischen 10 bis 18 Jahren.


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.3.3 Vergleichszahlen mit Berlin aus reinen<br />

statistischen Gründen<br />

Lux. Berlin Lux. % Berlin %<br />

Unter 1 Jahr bis 4 Jahre 27.880 113.985 26,4% 21,1%<br />

05 bis 09 Jahre 28.950 133.320 27,4% 24,6%<br />

10 bis 14 Jahre 27.950 149.865 26,6% 27,7%<br />

15 bis 18 Jahre 20.703 143.747 19,6% 26,6%<br />

Gesamt 105.483 540.917<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

10,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

26,4%<br />

21,1%<br />

unter 1 - 4<br />

Jahren<br />

27,4%<br />

26,6%<br />

24,6%<br />

27,7%<br />

5 - 9 Jahre 10 - 14<br />

Jahre<br />

19,6%<br />

Quelle: STATEC, Luxemburg, Statistisches Landesamt, Berlin, KBB, Berlin<br />

26,6%<br />

15 - 18<br />

Jahre<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

917<br />

LUX<br />

Berlin


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.4 Bevölkerungszunahme<br />

Es gibt, ausgenommen in Zypern, innerhalb der EG kein<br />

anderes Land, das in den vergangenen 25 Jahren einen<br />

stärkeren Bevölkerungszuwachs verzeichnete, als Luxemburg.<br />

Seit 1980 stieg die Einwohnerzahl um rund 25% und auch für<br />

die kommenden Jahrzehnte wird erwartet, dass Luxemburg zu<br />

den wenigen Staaten in der Europäischen Union zählt, deren<br />

Bevölkerung erkennbar ansteigen wird.<br />

Als reichster EU-Mitgliedsstaat ist Luxemburg auch aus diesem<br />

Grund weiterhin ein interessantes Zuwanderungsland und gilt<br />

mit einer Ausländerquote von gegenwärtig 39%, mit<br />

ansteigender Tendenz, als Musterbeispiel einer multikulturellen<br />

Gesellschaft.<br />

14.5 Der Anteil zwischen ausländischer und<br />

einheimischer Bevölkerung<br />

61,4% 38,6%<br />

277.400<br />

Quelle STATEC, Stand: 01.01.2004<br />

174.200<br />

Ausländer<br />

LUX<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

918


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.5.1 Zusammensetzung der in Luxemburg lebenden<br />

Ausländer<br />

2,0%<br />

3.570<br />

10.320<br />

5,9%<br />

2,6%<br />

16.040<br />

9,2%<br />

4.580<br />

35.160<br />

10,8%<br />

20,3%<br />

18.890<br />

P F I B D UK NL Sonstige<br />

63.760<br />

Die größte Gruppe der Ausländer bilden nach wie vor die<br />

Portugiesen mit 36,6%.<br />

Quelle STATEC, Stand: 01.01.2004<br />

36,6%<br />

21.880<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

919<br />

12,6%


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.6 Die touristischen Großzonen Luxemburgs<br />

Luxemburg gliedert sich in 5 touristische Großzonen:<br />

1 = Gutes Land (Zentrum)<br />

2 = Ardennen<br />

3 = Müllerthal<br />

4 = Mosel<br />

5 = Rote Felsen (Süden)<br />

Anzahl der Fläche in Fläche in<br />

2 %<br />

Gemeinden km<br />

Gutes Land 41 860,74 33<br />

Ardennen 34 943,71 37<br />

Müllerthal 13 268,85 10<br />

Mosel 17 283,86 11<br />

Rote Felsen 13 229,20 9<br />

Gesamt 118 2.586,36 100<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

920


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.6.1 Entwicklung des Tourismus in Luxemburg<br />

Wie die nachstehenden Graphiken zeigen, spielt der Tourismus<br />

innerhalb Luxemburgs eine bedeutende Rolle. Somit ist auch<br />

im Rahmen einer Bäderplanung das touristische Marktsegment<br />

entsprechend zu berücksichtigen.<br />

14.6.2 Anzahl der Ankünfte 2002 - 2004<br />

940.000<br />

935.000<br />

930.000<br />

925.000<br />

920.000<br />

915.000<br />

933.359<br />

923.315<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

921<br />

939.217<br />

2004 2003 2002


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.6.3 Verteilung der Ankünfte 2004 auf die einzelnen<br />

Regionen<br />

13,1%<br />

21,0%<br />

6,6%<br />

4,0%<br />

55,3%<br />

Zentrum<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

Süd<br />

Mosel<br />

Müllerthal<br />

Ardennen<br />

14.6.4 Anzahl der Übernachtungen 2002 - 2004<br />

2.850.000<br />

2.800.000<br />

2.750.000<br />

2.700.000<br />

2.765.382<br />

2.810.422<br />

2.750.428<br />

2004 2003 2002<br />

922


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.6.5 Verteilung der Übernachtungen 2004 auf die<br />

einzelnen Regionen<br />

30,1%<br />

19,9%<br />

6,9%<br />

14.6.6 Wirtschaftsfaktor<br />

Campingplätze<br />

3,9%<br />

39,2%<br />

Zentrum<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

Süd<br />

Mosel<br />

Müllerthal<br />

Ardennen<br />

Eine ausgesprochen wichtige Rolle im<br />

Bereich der Ankünfte und Übernachtungen<br />

spielen die Campingplätze in Luxemburg. Insbesondere bei<br />

den hiesigen Wetterverhältnissen kommt es immer wieder vor,<br />

dass insbesondere im Norden von Luxemburg die<br />

Campingplatzbesucher bei schlechtem Wetter, bereits nach<br />

einigen Tagen, zum Beispiel die Ardennen, wieder verlassen.<br />

Dies spielt auch eine Rolle bei der Berücksichtigung und dem<br />

Standort von Freizeitbädern, denn insbesondere in der Region<br />

Nord gibt es keine ausreichenden Möglichkeiten von<br />

überdachten Freizeitaktivitäten, die die Besucher bei schlecht<br />

anhaltendem Wetter dazu motivieren würden, in der Region<br />

ihren Urlaub fortzusetzen. Die Praxis schaut vielmehr so<br />

aus, dass die Campingplatzbesucher die Region verlassen um<br />

ihren Urlaub in einer vom Wetter her günstigeren Region, oder<br />

in einer Region mit einem entsprechenden Angebot von<br />

Indoor-Freizeitmöglichkeiten fortzusetzen. Natürlich werden<br />

von diesen Aktionen die Urlauber in den Herbergen nicht<br />

ausgeschlossen.<br />

923


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Die Campingbranche ist eine ernst zunehmende<br />

Wirtschaftsmacht, wie die Ende April in Berlin präsentierte<br />

Studie „Wirtschaftsfaktor Campingtourismus in Deutschland“<br />

eindeutig beweist.<br />

Die Ausgaben von Campingurlaubern am Aufenthaltsort, für<br />

Fahrtkosten und für Investitionen in die Camping-Ausrüstung<br />

summieren sich in Deutschland auf einen Bruttoumsatz von<br />

mehr als 9,5 Milliarden Euro pro Jahr. Rund 148,5 Millionen<br />

Übernachtungen auf und außerhalb von Campingplätzen hat<br />

die Studie ermittelt, circa 170.000 Personen finden durch den<br />

Campingtourismus Beschäftigung. Mehr als 3.600<br />

Campingplätze mit gut 285.000 Touristik- und etwa 375.000<br />

Dauerstandplätzen haben die Wissenschaftler ermittelt. (In<br />

Luxemburg gibt es derzeit 108 Campingplätze mit 8.360<br />

Touristik– und etwa 4.870 Dauerstandplätzen) „Diese Zahlen<br />

dokumentieren die große Bedeutung von Camping und<br />

Caravaning für die deutsche Tourismuswirtschaft, zeigt sich<br />

der Präsident des Deutschen Tourismusverbands (DTV), Tilo<br />

Braune, beeindruckt, „sie versprechen der Branche einen<br />

enormen Schub“.<br />

Die Erwartungen übertroffen:<br />

Nach den Erkenntnissen der Studie geben Touristikcamper<br />

durchschnittlich 26,90 Euro pro Tag und Person aus,<br />

Reisemobilisten sogar 37,20 Euro. Dauercamper lassen sich<br />

ihren Freizeitspaß immerhin noch 16,90 Euro kosten. Diese<br />

Zahlen widerlegen eindeutig bisher oft anzutreffende<br />

Vorurteile über Camping- und Caravaningtouristen, die<br />

angeblich alles von zu Hause mitbringen und in der<br />

Urlaubsregion kein Geld lassen. Besonders erfreulich: Die<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

924


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Studie liefert erstmals auch fundierte Zahlen über den<br />

Dauercampingbereich. In Deutschland entfallen rund 73<br />

Millionen Übernachtungen auf dieses Segment, und damit fast<br />

die Hälfte aller ermittelten Campingaufenthalte.<br />

Nur folgerichtig also, dass derzeit einige Initiativen entstehen,<br />

die sich mit der Förderung dieses bisher eher stiefmütterlich<br />

behandelten Themas beschäftigen.<br />

Reisemobilisten bleiben Campingplätzen zunehmend fern.<br />

Nächstgrößerer Posten sind die Übernachtungen auf den<br />

Touristik-Standplätzen der deutschen Campingareale (39,5<br />

Millionen), gefolgt von den mittlerweile fast 12 Millionen<br />

Übernachtungen von Reisemobilisten außerhalb von<br />

Campingplätzen. Erschreckend hoch ist deren Anteil an den<br />

Gesamtübernachtungen im Reisemobil: knapp 50 Prozent.<br />

Die Studie liefert darüber hinaus auch einen wichtigen Beitrag<br />

zur Debatte über Mietunterkünfte. Trotz des im internationalen<br />

Vergleich recht dürftigen Vermietangebots von etwas mehr als<br />

12.000 Mobilheimen, Bungalows und Miet-Caravans auf<br />

deutschen Campingplätzen trägt dieser Sektor bereits mit<br />

über vier Millionen Übernachtungen zum Einkommen der<br />

Unternehmer bei, und ist damit ein absoluter<br />

Wachstumsfaktor.<br />

Ohnehin ist der Freilufttourismus schwer im Aufwind: Laut der<br />

Reiseanalyse 2003 der Forschungsgemeinschaft Urlaub und<br />

Reisen (FUR) fanden im Jahr 2002 bereits acht Prozent aller<br />

Urlaube mit Zelt, Caravan oder Reisemobil statt, Tendenz<br />

weiter steigend. Beeindruckend ist auch das Potenzial dieser<br />

Urlaubsform. Fast ein Viertel aller Befragten gab an, in den<br />

kommenden drei Jahren einen Campingurlaub in Erwägung zu<br />

ziehen. In konkreten Zahlen bedeutet das: 14 Millionen<br />

Menschen sympathisieren mit der Urlaubsform Camping.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

925


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.6.7 Verteilung der einzelnen Übernachtungen<br />

3.000.000<br />

2.500.000<br />

2.000.000<br />

1.500.000<br />

1.000.000<br />

500.000<br />

0<br />

2.765.382<br />

1.279.152<br />

1.140.620<br />

345.610<br />

Gesamt Herbergen Camping Sonstige<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

926


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.6.8 Die Verweildauer der Besucher in Tagen<br />

Das die Touristen die Regionen bei schlechterem Wetter<br />

schneller verlassen, spiegelt auch die nachstehende Graphik<br />

der Verweildauer wieder:<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

6,5<br />

2,4<br />

6,1<br />

2,2<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

5,5<br />

2,0<br />

2002 2003 2004<br />

927<br />

Camping<br />

Herbergen


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.7.1 Umfrage aus dem Jahr 2004<br />

Haben Sie in den letzten Jahren eine Erlebnisbadelandschaft<br />

besucht?<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

67%<br />

49%<br />

38%<br />

49% 51%<br />

34%<br />

18%<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

1 = Jugendliche (14-17 Jahre)<br />

2 = Junge Erwachsene (18-24 Jahre)<br />

3 = Singles (25-49 Jahre)<br />

4 = Paare/Haushalte mit 2 erwachsenen Personen<br />

ohne Kinder unter 14 Jahren<br />

5 = Familien mit Kindern/Haushalte mit Kindern<br />

unter 14 Jahren<br />

6 = Familien mit Jugendlichen/Haushalte mit 3<br />

erwachsenen Personen ohne Kinder unter 14<br />

Jahren<br />

7 = Jungsenioren (50-64 Jahre)<br />

8 = Ruheständler (65+ Jahre)<br />

Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen dokumentieren die<br />

Aktivitätsquoten je nach Lebensalter. Daraus lässt sich die<br />

Schlussfolgerung ziehen, wie wichtig die einzelnen Gruppen<br />

für die Planung eines Freizeitbades sind.<br />

Quelle: B.A.T. Freizeitforschungsinstitut, Hamburg 1998<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

928<br />

12%


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

14.7.3 Mobilitätsgrad<br />

Ein wichtiger Faktor für die Aktivierung der Zielgruppen von<br />

Freizeitangeboten ist der Mobilitätsgrad der Bevölkerung. In<br />

Deutschland liegen hierüber verschiedene Studien vor, die<br />

diese Bedeutung im Einzelnen beleuchten.<br />

So wurde vom B.A.T.-Freizeit-Forschungsinstitut der PKW-<br />

Anteil des Freizeitverkehrs am Gesamtverkehr in zeitlicher<br />

Hinsicht ermittelt. Danach wird das Auto für Freizeitzwecke<br />

(ohne Urlaubsverkehr) im Wochenverlauf wie folgt genutzt:<br />

• werktags zu 23 %<br />

• samstags zu 62 %<br />

• sonntags zu 92 %<br />

Noch deutlicher tritt die Bedeutung des PKW`s bei der<br />

Verkehrsmittelwahl von Freizeitausflüglern hervor. Nach einer<br />

ebenfalls von der B.A.T. durchgeführten<br />

Repräsentativbefragung haben 63% der Bevölkerung bei ihrem<br />

letzten Tagesausflug den PKW als Verkehrsmittel benutzt.<br />

Im Rahmen einer Befragung zu einer großen<br />

Freizeiteinrichtung, die seinerzeit durchgeführt wurde, ergab<br />

sich in Bezug auf die Anreise dieser Einrichtung folgendes Bild:<br />

• 72 % mit dem PKW<br />

• 12 % mit dem Fahrrad oder zu Fuß<br />

• 16 % mit dem ÖPNV<br />

Die Ausdehnung des Einzugsgebiets hängt also von der<br />

verkehrstechnischen Anbindung des Freizeitbades ab. In<br />

diesem Zusammenhang schafft ausreichende<br />

Parkplatzkapazität eine wichtige Voraussetzung für die<br />

Zufriedenheit der Gäste. Zwischenzeitlich ist es heute bereits<br />

so, dass ein Besucher eines Freizeitbades nicht bereit ist,<br />

einen Fußweg von mehr als 2 Minuten auf sich zu nehmen.<br />

Der Mobilitätskennwert ist die PKW-Dichte, d.h. der Bestand<br />

der PKW`s und Kombis pro 1.000 Einwohner.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

929


650<br />

600<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

455<br />

349<br />

538<br />

484<br />

322<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

590<br />

638<br />

417<br />

272<br />

930<br />

B DK D F GR I LUX NL PL UK<br />

An der oben abgebildeten Grafik ist deutlich zu erkennen, dass<br />

Luxemburg mit 638 zugelassenen Kraftfahrzeugen bei den<br />

privaten Haushalten weit an der Spitze liegt. Gefolgt von<br />

Italien mit 590 PKWS und dem Vereinigten Königreich von<br />

England mit 582 PKWS je 1.000 Einwohner.<br />

Deutschland rangiert mit 539 PKWS auf Rang 4.<br />

Es kann in Bezug auf die Mobilität davon ausgegangen<br />

werden, dass grundsätzlich für alle Bäder eine gute<br />

Erreichbarkeit für die Luxemburger Bevölkerung besteht.<br />

Hinzu kommen noch die öffentlichen Verkehrsmittel, die der<br />

Besucher eines Bades nutzen kann.<br />

582


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

15. DIE WIRTSCHAFTLICHE<br />

SITUATION LUXEMBURGS<br />

• Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

• Die Inflationsrate<br />

• IP (Bruttoinlandsprodukt)<br />

• HVPI<br />

• Das verfügbare Einkommen pro Kopf<br />

• Arbeitslosenquote<br />

• Beschäftigungswachstum<br />

• Außenwirtschaft<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

931


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

15.1 Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Nach den eher wachstumsschwachen Jahren 2001 bis 2003<br />

konnte das reale BIP 2004 um beachtliche 4,5% gesteigert<br />

werden. Im Euroraum wies lediglich Irland ein etwas höheres<br />

Wirtschaftswachstum auf. Aktuell liegt das Pro-Kopf-<br />

Einkommen in Luxemburg bei mehr als dem Doppelten des<br />

EU-Durchschnitts.<br />

Für 2005 und 2006 wird eine etwas geringere<br />

Konjunkturdynamik erwartet, wobei die Wachstumsraten<br />

weiterhin bei über 3,5% gesehen werden.<br />

Typisch für den Beginn einer Aufschwungphase ist der starke<br />

Wachstumsimpuls, der von den Exporten ausgeht. 2004<br />

gingen alleine zwei Drittel des realen BIP-Wachstums auf das<br />

Konto des Außenbeitrags, der Differenz zwischen realen<br />

Exporten und Importen. Die Inlandsnachfrage zeigt sich<br />

hingegen noch zurückhaltend.<br />

Nachdem der private Verbrauch zuletzt keinen wesentlichen<br />

Beitrag zum Wachstum leisten konnte, wird er 2005 und 2006<br />

immerhin wieder um voraussichtlich 2,6% bzw. 3,0% zulegen<br />

(2004: +1,5%).<br />

Demgegenüber ist bei den Ausfuhren von Waren und<br />

Dienstleistungen ein reales Wachstum von 6% für 2005 und<br />

2006 zu erwarten.<br />

Die Bruttoanlageinvestitionen sollen nach, 1,8% im Vorjahr in<br />

den Jahren 2005 und 2006 um ca. 7% ansteigen. Auch die<br />

Industrieproduktion zog wieder an, 2004 im Jahresmittel um<br />

6,9% und im ersten Quartal 2005 um 5,4%.<br />

Besorgniserregend ist hingegen die Situation der heimischen<br />

Bauwirtschaft, die sich seit August 2004 im Abwärtstrend<br />

befindet und seitdem in lediglich einem Monat einen<br />

Produktionszuwachs im Vergleich zum jeweiligen<br />

Vorjahresniveau aufweisen konnte. *1)<br />

*1) mit freundlicher Unterstützung der Volkswirtschaftlichen Abteilung der Bayerischen<br />

Landesbank (Herrn Hubert Siply)<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

932


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

15.2 Inflationsrate<br />

Jährliche durchschnittliche Veränderungsrate der<br />

Harmonisierten Verbraucherpreisindizes (HVPIs)<br />

Die Harmonisierten Verbraucherpreisindizes (HVPI) wurden für<br />

den internationalen Vergleich des Anstieges der<br />

Verbraucherpreise geschaffen. Die HVPI werden z. B. von der<br />

Europäischen Zentralbank für die Überwachung der Inflation in<br />

der Wirtschafts- und Währungsunion, sowie für die Beurteilung<br />

der Konvergenz der Inflation, wie es Artikel 121 des Vertrags<br />

von Amsterdam vorsieht, verwendet. Es wurden zur<br />

Verdeutlichung der Situation nicht alle EU25 Staaten<br />

aufgeführt, sondern mit Rücksicht auf die bessere Übersicht,<br />

lediglich 8 Länder.<br />

11,5<br />

10,5<br />

9,5<br />

8,5<br />

7,5<br />

6,5<br />

5,5<br />

4,5<br />

3,5<br />

2,5<br />

1,5<br />

0,5<br />

Quelle: Eurostat<br />

2000 2001 2002 2003 2004<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

933<br />

EU25<br />

B<br />

D<br />

GB<br />

F<br />

I<br />

LUX<br />

NL<br />

PL


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

15.3 IP (Bruttoinlandsprodukt)<br />

(Wachstumsrate pro Kopf)<br />

(Konstante Preise und Saisonbereinigt)<br />

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist das Endergebnis aller<br />

produktiven Tätigkeiten von gebietsansässigen<br />

Produktionseinheiten (ESVG 1995, 8.89). Es ist definiert als<br />

Wert aller neu erzeugten Waren und Dienstleistungen,<br />

abzüglich des Wertes aller bei ihrer Herstellung verbrauchten<br />

Vorleistungen.<br />

220,0<br />

200,0<br />

180,0<br />

160,0<br />

140,0<br />

120,0<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

Quelle: Eurostat<br />

2002 2003 2004 *2005 *2006<br />

EU25<br />

B<br />

D<br />

GB<br />

F<br />

I<br />

LUX<br />

NL<br />

PL<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

934


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

15.4 HVPI (Harmonisierte Verbraucherpreisindizes)<br />

2004<br />

(Gesamtindex)<br />

Konzept: Die harmonisierten Verbraucherpreisindizes (HVPI)<br />

werden bei der Beurteilung der Inflationskonvergenz, gemäß<br />

Artikel 121 des Amsterdamer Vertrages, benötigt. Sie stellen<br />

die Grundlage für den Verbraucherpreisindex der Europäischen<br />

Währungsunion (VPI-EWU), den Europäischen<br />

Verbraucherpreisindex (EVPI) und den Verbraucherpreisindex<br />

für den Europäischen Wirtschaftsraum (VPI-EWR) dar. Die<br />

HVPI werden auf der Grundlage einer gesetzlichen, für alle<br />

Mitgliedstaaten verbindlichen, Methodik berechnet.<br />

Klassifikation: Die gemeinsame Klassifikation der HVPI ist die<br />

COICOP (Internationale Klassifikation des individuellen<br />

Verbrauchs nach Verwendungszwecken). Eine Version dieser<br />

Klassifikation (COICOP/HVPI) wurde speziell für die HVPI<br />

angepasst. Darauf basieren die von Eurostat veröffentlichten<br />

Teilindizes.<br />

180,0<br />

170,0<br />

160,0<br />

150,0<br />

140,0<br />

130,0<br />

120,0<br />

110,0<br />

100,0<br />

90,0<br />

114,6 114,4<br />

1996 = 100<br />

116,7<br />

110,7<br />

113,3<br />

133,0<br />

119,7 118,7<br />

122,5<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

935<br />

169,9<br />

EU15 B DK D F GR I LUX NL PL UK<br />

111,2


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

15.5 Das verfügbare Einkommen pro Kopf 2004 (in €)<br />

(Nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben und<br />

inklusive staatlicher Transferleistungen)<br />

22.000<br />

17.000<br />

12.000<br />

7.000<br />

2.000<br />

26.000<br />

Quelle: MB-Resarch 2004<br />

19.000<br />

18.000 17.000 16.500<br />

8.500<br />

2.100<br />

L DK UK D F P Litau.<br />

Luxemburg hat mit Abstand das höchste verfügbare<br />

Einkommen. Betrachtet man die Relation nicht in Euro,<br />

sondern in Kaufkraftkapazitäten, wird das Einkommensgefälle<br />

geringer.<br />

Die geringeren Preisniveaus federn so die nominalen<br />

Einkommensunterschiede zum Teil ab. Beträgt der Abstand<br />

zwischen dem reichen Luxemburg und dem armen Lettland auf<br />

Basis des nominalen Einkommens noch 13:1, verringert er sich<br />

bei Berücksichtigung des Preisniveaus auf 5:1.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

936


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

15.6 Arbeitslosenquote insgesamt<br />

Die Arbeitslosigkeit entwickelt sich immer mehr zum<br />

Sorgenkind der ansonsten gesunden luxemburgischen<br />

Volkswirtschaft. Selbst wenn die Arbeitslosenquoten von 4,4%<br />

(Stand: 31.07.2005) im europäischen Kontext weiterhin sehr<br />

niedrig ist, stellt sie für luxemburgische Verhältnisse einen<br />

historischen Höchststand dar.<br />

Wenn zudem auch jene Personen erfasst werden, die sich<br />

gegenwärtig in Arbeitsbeschaffungs- und<br />

Weiterqualifizierungsmaßnahmen befinden, dürfte die tatsäch-<br />

liche Quote nach IWF-Schätzung bei etwa 6% liegen.<br />

Inwieweit sich die konjunkturell insgesamt günstige Situation<br />

positiv auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen wird, bleibt<br />

abzuwarten. Die mit 61,6% gegenwärtig unter dem EU-<br />

Durchschnitt liegende Erwerbstätigenquote wird in diesem und<br />

im nächsten Jahr voraussichtlich um etwas mehr als 2%<br />

ansteigen. Der stetige Zustrom von Arbeitskräften aus den<br />

Nachbarländern erschwert das Absenken der<br />

Arbeitslosenquote zusätzlich.<br />

20,0<br />

18,0<br />

16,0<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

2000 2001 2002 2003 2004<br />

In Luxemburg waren per 31.08.2005, 9.532 Menschen ohne<br />

Arbeit. Das sind 4%. Das ist ein Anstieg gegenüber dem<br />

Vormonat um 1,9%. Im Vergleich zum August 2004 sind das<br />

15% mehr Erwerbslose.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

937<br />

EU25<br />

B<br />

D<br />

F<br />

I<br />

LUX<br />

NL<br />

PL<br />

UK


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Die Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an der<br />

Erwerbsbevölkerung. Die Erwerbsbevölkerung ist die Summe<br />

der Erwerbstätigen und der Arbeitslosen. Zu den Arbeitslosen<br />

zählen alle Personen von 15 bis 74 Jahren, a) die während der<br />

Berichtswoche ohne Arbeit waren, b) die gegenwärtig für eine<br />

Beschäftigung verfügbar waren, d. h. Personen, die innerhalb<br />

der zwei auf die Berichtswoche folgenden Wochen für eine<br />

abhängige Beschäftigung oder eine selbständige Tätigkeit<br />

verfügbar waren, c) die aktiv auf Arbeitssuche waren, d.h.<br />

Personen, die innerhalb der letzten vier Wochen (einschließlich<br />

der Berichtswoche) spezifische Schritte unternommen haben,<br />

um eine abhängige Beschäftigung oder eine selbständige<br />

Tätigkeit zu finden oder die einen Arbeitsplatz gefunden<br />

haben, die Beschäftigung aber erst später, d. h. innerhalb<br />

eines Zeitraumes von höchstens drei Monaten aufnehmen.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

938


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

15.7 Beschäftigungswachstum<br />

2,2<br />

1,7<br />

1,2<br />

0,7<br />

0,2<br />

-0,3<br />

-0,8<br />

-1,3<br />

0,2<br />

-0,5<br />

-1,0<br />

2003<br />

-1,1<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

0,2<br />

1,3<br />

1,2<br />

2,0<br />

-0,4<br />

939<br />

EU15 B DK D F GR I LUX NL PL UK<br />

-1,2<br />

0,8


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburgs für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

15.8 Außenwirtschaft<br />

Nach einer Schwächephase in den Jahren 2001-2003 können<br />

die Exporte nun wieder positive Impulse zum<br />

Wirtschaftswachstum beisteuern. Um nominal 13,5% stiegen<br />

die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen im Vorjahr,<br />

während für 2005 und 2006 ein jährliches Wachstum von 9%<br />

erwartet wird. Trotz des strukturellen Handelsbilanzdefizits<br />

verbleibt dank der hohen Dienstleistungsexporte ein deutlicher<br />

Leistungsbilanzüberschuss. Aufgrund der weltweiten<br />

Konjunkturbelebung und der weiteren Erholung an den<br />

Finanzmärkten erzielte Luxemburg 2004 einen<br />

Rekordüberschuss in Höhe von 8,8 Mrd. Euro bei der<br />

Dienstleistungsbilanz. Die Zahlen aus dem ersten Quartal<br />

2005 lassen eine weitere Steigerung vermuten. Der bilaterale<br />

Warenaustausch mit Deutschland ist durch ein deutliches<br />

Defizit von über einer Mrd. Euro gekennzeichnet. Während die<br />

Bundesrepublik 2004 lediglich Waren im Wert von 2,2<br />

Mrd. Euro aus Luxemburg importierte, beliefen sich die<br />

deutschen Exporte auf 3,5 Mrd. Euro.<br />

Wichtigstes Einfuhrland ist Belgien, aus dem Luxemburg 34%<br />

seiner Importe bezieht, gefolgt von Deutschland (26%) und<br />

Frankreich (15%). Diese Länder sind auch die wichtigsten<br />

Zielländer für luxemburgische Waren. Wie eng die<br />

wirtschaftlichen Verflechtungen mit den EU-Mitgliedsstaaten<br />

sind, wird bei Betrachtung der Außenhandelsstatistiken<br />

besonders deutlich. Sowohl bei Importen als auch bei<br />

Exporten beträgt der Anteil des Intra-EU-Handels mehr als<br />

80%.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

940


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

A 1<br />

Kooperationen zwischen grenznahen Gemeinden in<br />

Luxemburg und Deutschland<br />

Was schon seit Jahren auf der „Bühne der großen Politik“<br />

praktiziert wird, nämlich die Zusammenarbeit zwischen<br />

Luxemburg und Deutschland, funktioniert auch zwischen<br />

kleinen Dörfern, Gemeinden und Städten.<br />

Die deutsch-luxemburgischen Beziehungen entsprechen der<br />

engen Partnerschaft in der Europäischen Union und im<br />

westlichen Verteidigungsbündnis. Die Pflege guter<br />

Nachbarschaft mit Deutschland, Frankreich und Belgien hat für<br />

Luxemburg Priorität und kommt auch in der regionalen<br />

Zusammenarbeit Saar-Lor-Lux-Trier/Westpfalz zum Ausdruck,<br />

die inzwischen um die belgische Wallonie erweitert worden ist.<br />

Die wichtigsten Bereiche der grenzüberschreitenden<br />

Kooperation sind: Raumordnung, Arbeitnehmermigration,<br />

Zivilschutz, Kultur und Tourismus.<br />

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Luxemburg und<br />

Deutschland sind besonders gut, da Deutschland für<br />

Luxemburg der größte Abnehmer luxemburgischer<br />

Exportwaren und zugleich der zweitwichtigste Lieferant des<br />

Großherzogtums für Importgüter: ca. 25% der<br />

luxemburgischen Einfuhren kommen aus Deutschland (Belgien<br />

37,4%, Frankreich 12,3 %). Deutschland ist mit 25% größter<br />

Abnehmer luxemburgischer Ausfuhrgüter vor Frankreich<br />

(20%) und Belgien (12 %). Von den 161 Luxemburger Banken<br />

sind 48 Töchter oder Niederlassungen deutscher<br />

Kreditinstitute.<br />

Die kulturellen Beziehungen zu Luxemburg sind eng und<br />

vielfältig. Auf den Gebieten Kunst, Theater, Literatur, Musik,<br />

Hochschulen usw. gibt es regen Austausch, wenn auch<br />

vorwiegend in Richtung von Deutschland nach Luxemburg,<br />

was in Anbetracht der Größenverhältnisse verständlich ist. Die<br />

luxemburgischen Medien berichten regelmäßig über kulturelle<br />

Veranstaltungen in Deutschland. Dank des problemlosen<br />

sprachlichen Zugangs finden das deutsche Fernsehen und die<br />

deutschen Printmedien in Luxemburg eine große Verbreitung.<br />

Ein Kulturabkommen zwischen Luxemburg und Deutschland<br />

wurde am 28. Oktober 1980 unterzeichnet und ist am 1. März<br />

1982 in Kraft getreten. Es sichert u.a. luxemburgischen<br />

Studenten den Zugang zu deutschen Universitäten. Die<br />

Gemischte Kulturkommission ist zuletzt am 07.02.1996 in<br />

Luxemburg zu ihrer 5. Tagung zusammengetreten. In<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

941


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Luxemburg gibt es seit Oktober 2003 das gemeinsame<br />

deutsch-französisch-luxemburgische Kulturinstitut "Pierre<br />

Werner".<br />

Am 14.06.2002 wurde mit Luxemburg ein<br />

Regierungsabkommen über filmwirtschaftliche Beziehungen<br />

abgeschlossen. Dies schließt ein die Förderung der<br />

Zusammenarbeit im audiovisuellen Bereich.<br />

Etwa 1.200 Luxemburger studieren an deutschen<br />

Hochschulen, zumeist Germanistik, Ingenieur- und<br />

Naturwissenschaften.<br />

Zusammenarbeit zwischen Rosport/L und Irrel/D<br />

Rosport und Irrel liegen 8,5 km voneinander entfernt. Von<br />

Rosport in Luxemburg bis nach Irrel in Deutschland fährt man<br />

mit dem PKW rund 12 Minuten.<br />

Die beiden Orte streben eine Zusammenarbeit im Rahmen der<br />

Schwimmhalle, die sich in Irrel befindet, an.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

942


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Rosport<br />

In diesem Gebäude ist die Die Landschaft um Rosport<br />

Gemeindeverwaltung von<br />

Rosport untergebracht<br />

Rosport hat rund 700 Einwohner und die Gegend um Rosport<br />

wird geprägt durch bewaldete Hänge, dem Sauertal und den<br />

ausgezeichneten Wanderwegen, zwischen Luxemburg und<br />

Deutschland. Rosport ist bekannt durch das gleichnamige<br />

Mineralwasser aus diesem Gebiet das auch der Eingang zum<br />

Mullerthal ist.<br />

Der Campingplatz<br />

Am Ufer des Sauerstausees in Rosport, befindet sich ein<br />

familienfreundlicher Campingplatz.<br />

Irrel<br />

Die Verbandsgemeinde Irrel liegt mit ihren 17 Gemeinden im<br />

südlichsten Teil des Landkreises Bitburg-Prüm. Bereits im<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

943


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Mittelalter bestanden enge Bindungen dieser Gemeinden an<br />

das Luxemburger Land, vor allem an die Stadt Echternach.<br />

Kirche in Irrel Die Gegend um Irrel<br />

Die Verbandsgemeinde Irrel hat sich in den letzten Jahren<br />

immer mehr zu einem beliebten Ferien- und Erholungsraum<br />

entwickelt. In den vergangenen Jahren konnten im Bereich der<br />

Verbandsgemeinde Irrel über 600.000 Übernachtungen bei ca.<br />

115.000 Gästen gezählt werden.<br />

Hallenschwimmbad<br />

Das Hallenschwimmbad<br />

In Irrel befindet sich ein Hallenschwimmbad, dass nach einer<br />

Sanierungszeit seit dem 19.12.2005 wieder geöffnet ist.<br />

Im Hallenbad befinden sich auch eine kleine Sauna und ein<br />

Solarium.<br />

Es werden verschiedene Kurse wie Aqua-Jogging,<br />

Wassergymnastik und Mutter/Kind-Schwimmen angeboten.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

944


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag: 15.00 Uhr – 18.30 Uhr<br />

20.00 Uhr – 22.00 Uhr<br />

Dienstag: 17.00 Uhr – 19.30 Uhr<br />

Mittwoch: 17.00 Uhr – 19.00 Uhr<br />

20.00 Uhr – 22.00 Uhr<br />

Donnerstag: 17.00 Uhr – 20.00 Uhr<br />

Freitag: 15.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

Samstag: 14.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

Sonntag: 09.30 Uhr – 12.30 Uhr<br />

Dienstag, Mittwoch und Freitag ist das Bad von 06.30 Uhr –<br />

08.00 Uhr für die Frühschwimmer geöffnet.<br />

An den verschiedensten Zwischenzeiten finden Aqua-Kurse<br />

statt, bzw. belegt die DLRG das Becken.<br />

Öffnungszeiten der Sauna:<br />

Montag: 15.00 Uhr – 22.00 Uhr Männer<br />

Dienstag: 16.00 Uhr – 21.00 Uhr Frauen<br />

Mittwoch: 16.00 Uhr – 22.00 Uhr Allgemein<br />

Donnerstag: 16.00 Uhr – 21.00 Uhr Frauen<br />

Freitag: 15.00 Uhr – 21.00 Uhr Allgemein<br />

Samstag: 14.00 Uhr – 18.00 Uhr Allgemein<br />

Sonntag: 09.30 Uhr – 12.30 Uhr Allgemein<br />

Es wurden seinerzeit entsprechende Unterlagen für die<br />

Sanierung des Hallenbades an das Sportministerium in<br />

Luxemburg weitergeleitet, da durch das Sportministerium<br />

auch Beteiligungen an Rosport gezahlt werden sollten. Der<br />

Kostenaufwand damals belief sich auf ca. € 1 Mill.<br />

Es sollten darüber hinaus auch aus der EU Fördermittel<br />

fließen.<br />

Das Sportministerium hat damals, aufgrund der minimalen<br />

Angaben zu den Sanierungsarbeiten keine Mittel zur<br />

Verfügung gestellt. Von Seiten der Gemeinde Rosport ist auch<br />

niemand mehr auf das Sportministerium zugegangen, um den<br />

Sachverhalt noch einmal vorzubringen.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

945


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Es kann sein, dass zukünftig noch Beteiligungen von Seiten<br />

des Sportministeriums gewünscht werden, allerdings ist bis<br />

heute weder die Gemeinde Rosport oder Irrel in irgendeiner<br />

Weise, bezüglich Fördermittel, an das Sportministerium<br />

herangetreten.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

946


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Schengen/L und Perl/D<br />

Eine ähnliche Zusammenarbeit, wie sie zwischen Rosport/L<br />

und Irrel/D stattfindet, soll es auch zwischen den Orten<br />

Schengen (Gemeinde Remich)/L und Perl/D geben<br />

Perl ist von Schengen 2,5 km entfernt und mit dem PKW in 4<br />

Minuten zu erreichen.<br />

Schengen<br />

Schengen gehört zur Gemeinde Remerschen und Schengen<br />

selbst hat ca. 500 Einwohner. Die Ortschaft Schengen erfreut<br />

sich vor allem durch die hier abgeschlossenen europäischen<br />

Verträge eines hohen Bekanntheitsgrades in der Welt.<br />

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947


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

Am 14.06.1985 unterzeichneten die Bundesrepublik<br />

Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und die<br />

Niederlande das Abkommen von Schengen über den schritt<br />

weisen Abbau der Personenkontrollen an den Binnengrenzen<br />

zwischen den Vertragsparteien.<br />

Seit 1995 traten Italien, Griechenland Österreich, Dänemark,<br />

Finnland und Schweden dem SDÜ bei. Mit den nicht der EU<br />

angehörenden Mitgliedern der Nordischen Passunion<br />

(Norwegen und Island) wurden 1996 Schengen-<br />

Kooperationsabkommen geschlossen. Auch Norwegen und<br />

Island wenden das Schengen-Regelwerks seit dem 25. März<br />

2001 vollumfänglich an.<br />

Mit der vollständigen Abschaffung der Binnengrenzkontrollen<br />

kann sich der Inhaber eines gemeinsamen Visums während<br />

des Gültigkeitszeitraums, längstens jedoch 3 Monate pro<br />

Halbjahr in den o. a. 15 Staaten, die das Schengener<br />

Durchführungsübereinkommen anwenden, aufhalten.<br />

Im Ort befindet sich ein klassizistisches Schloss aus dem<br />

19.Jh., dessen Turm bereits Victor Hugo zu einer Skizze<br />

inspirierte.<br />

Perl<br />

Die Gemeinde Perl hat 6.812 Einwohner und befindet sich im<br />

Landkreis Merzig-Wadern, der zum Saarland gehört. Der Ort<br />

liegt in einem landschaftlich sehr reizvollen Gebiet. Perl ist ein<br />

Zusammenschluss von 14 Ortsteilen. Genau gegenüber dem<br />

Mosel-Ort, auf der luxemburgischen Seite und mit ihm durch<br />

eine Brücke verbunden liegt der Ort Schengen.<br />

Perl ist die einzige Weinbaugemeinde des Saarlandes mit<br />

bekannt guten Weinen von der Obermosel.<br />

Erste schriftliche Überlieferungen sind aus dem 9. Jahrhundert<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

948


Gutachten über die Bäderlandschaft im Osten von Luxemburg für das<br />

Tourismusministerium in Luxemburg<br />

bekannt. Im Ortsteil Nennig befindet sich der besterhaltene<br />

und größte römische Mosaikfußboden nördlich der Alpen.<br />

Die Gemeinde Perl verfügt unter der Anschrift, Auf dem Sabel,<br />

66706 Perl, An der Konrad-Adenauer-Schule, über ein<br />

Hallenbad.<br />

Wie ich in Erfahrung bringen konnte, ist das Hallenbad bis auf<br />

weiteres geschlossen. Angeblich wird das Hallenbad in<br />

größerem Stil einer sehr umfangreichen Renovierung, bzw.<br />

Sanierung unterzogen. Unter Anderem soll das Hallenbad eine<br />

komplett neue Technik erhalten. Darüber hinaus ist geplant,<br />

dass das Bad durch einige neue Attraktionen attraktiver<br />

gestaltet werden soll.<br />

Wie weit die Aktivitäten bezüglich des Hallenbades sind, kann<br />

zum momentanen Zeitpunkt nicht gesagt werden.<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit sollen auch EU-Mittel des<br />

Interreg III-Programms *1) fließen.<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen den beiden<br />

Gemeinden wurde zwischenzeitlich schon ein Sportplatz<br />

innerhalb der Gemeinde Perl gebaut, der auch von Vereinen<br />

aus dem Raum Schengen genutzt wird.<br />

*1) Interreg III ist eine Gemeinschaftsinitiative des Europäischen Fonds für<br />

regionale Entwicklung (EFRE) für die Zusammenarbeit zwischen den<br />

Regionen der Europäischen Union im Zeitraum 2000-2006.<br />

Ziel dieser neuen Phase von INTERREG ist die Stärkung des<br />

wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts in der Europäischen Union<br />

anhand der Förderung grenzübergreifender, transnationaler und<br />

interregionaler Zusammenarbeit und ausgewogener räumlicher<br />

Entwicklung. Der Einbeziehung von Regionen in äußerster Randlage und<br />

Regionen entlang der Grenzen zu den Beitrittsländern gilt besondere<br />

Aufmerksamkeit.<br />

© KBB, Kommunale Beratung für Bäder- und Freizeitanlagen 12/2005<br />

949

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