asb-Rundbrief 01/2004 Titel - Aktion Selbstbesteuerung
asb-Rundbrief 01/2004 Titel - Aktion Selbstbesteuerung
asb-Rundbrief 01/2004 Titel - Aktion Selbstbesteuerung
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<strong>Rundbrief</strong> <strong>01</strong> 2008<br />
April 2008<br />
<strong>Aktion</strong><br />
<strong>Selbstbesteuerung</strong> e.V.<br />
Friede durch gerechte<br />
Entwicklungspolitik<br />
kontakt@aktion-selbstbesteuerung.de<br />
www.aktion-selbstbesteuerung.de<br />
GLS Bank Frankfurt/M BLZ: 430 609 67 Nr. 8004965500<br />
Postbank Stuttgart BLZ: 600 100 70 Nr. 339 79 - 700<br />
Spark. Schaumburg BLZ: 255 514 80 Nr. 320 222 292<br />
Hier, im Naturfreundehaus Rüsselsheim, findet vom 25.bis 27. April unsere Mitgliederversammlung<br />
statt<br />
In diesem <strong>Rundbrief</strong>:<br />
• Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
• Bilanz 2007<br />
• Projektanträge zur MV<br />
• Open Fair in Stuttgart 2008<br />
• Projektberichte<br />
• Kirchliche Hilfswerke gegen<br />
Agro-Treibstoffe<br />
• Armut im südlichen Afrika<br />
• 50 Jahre deutsche Entwicklungspolitik<br />
• Irak-Kongress in Berlin
Inhalt<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung in Köln 03<br />
Tagesordnung der Mitgliederversammlung 04<br />
Bilanz 2007 05 - 07<br />
Projektanträge zur MV in Rüsselsheim<br />
Inlandsprojekte 08 - 22<br />
Auslandsprojekte 23 - 30<br />
Projektberichte<br />
VSI.<strong>01</strong>/ 2008: Kongress: Irak – Alternativen zu Krieg und Besatzung 21 - 22<br />
VS I.02/ 2008: Tagesseminar: Männlichkeit und Entwicklungszusammenarbeit 23<br />
A.16a/ 2005 H: Mapuchefrauen kultivieren traditionelle Heil- und Medizinpflanzen 35<br />
A.16c/ 2005 H: Aufbau einer Schafzucht für Mapuche-Indianer 34<br />
I.23/ 2006 H: Begegnungsreise Mythos Sicherheit 36 - 37<br />
A.14/ 2006 H: Tischlerausbildung in Ludilu, Tansania 33<br />
I.07/ 2007 F: Unabhängiges Medienzentrum zum G 8-Gipfel 38 - 39<br />
I.08/ 2007 F: Zuschuss zum Kaperbrief 35<br />
I.26/ 2007H: Nachbereitungstreffen zum Kongress Jugend ohne Grenzen 37 - 38<br />
A.04/ 2007 F: Gesundheitsbildung in Venezuela 32<br />
A.06/ 2007F: Ausbildung für Frauengruppe in Kamerun 34<br />
A.08/ 2007 F: Englische Publikation „Tubercolosis – a global threat“ 31<br />
Artikel und Informationen<br />
Kirchliche Hilfswerke gegen Ausweitung von Agro-Treibstoffen O4<br />
Ausstellung über Armut im südlichen Afrika (KASA) 19<br />
Erfahrungsbericht vom Irak-Kongress (VS I.0/ 2008 und I.20/ 2007) 22<br />
50 Jahre deutsche Entwicklungspolitik 40<br />
<strong>asb</strong> beim 3. Stuttgart Open Fair 41<br />
Projektanträge zur Mitgliederversammlung in Rüsselsheim - Übersicht 42<br />
Hinweise für AntragstellerInnen, Wege zur <strong>asb</strong>, Termine, Adressen, Impressum 43 - 44<br />
Liebe <strong>asb</strong>-lerin, lieber <strong>asb</strong>-ler,<br />
Ganz schön dick ist dieser <strong>Rundbrief</strong> geworden. Das liegt vor allem an<br />
den vielen Projektanträgen, die wir für die Mitgliederversammlung in<br />
Rüsselsheim bekommen haben. Leider verhält sich unser <strong>Selbstbesteuerung</strong>saufkommen<br />
eher umgekehrt proportional zur Zahl der eingehenden<br />
Anträge. Wir brauchen also dringend mehr Mitglieder und die<br />
beste und preiswerteste Werbung ist noch immer die von Mitgliedern in<br />
ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Es wäre schön, wenn unsere<br />
Bilanzsumme so wieder ansteigen würde.<br />
Die Mitgliederversammlung in Rüsselsheim beginnt dieses Mal mit einer öffentlichen<br />
Veranstaltung am Freitagabend. Ruben Enxing vom Weltladen-Dachverband wird das neue<br />
Jahresthema der Weltläden, „Fairer Handel schafft gutes Klima“ vorstellen. (Vgl. Antrag<br />
I.18). Wir hoffen auf viele TeilnehmerInnen aus dem Kreis der Naturfreunde, in deren Haus<br />
wir tagen, aber natürlich auch auf viele Mitglieder der <strong>asb</strong>. Es wäre schön, wenn auch solche<br />
Mitglieder nach Rüsselsheim kommen würden, die wir schon lange nicht mehr gesehen<br />
haben oder die wir noch gar nicht kennen.<br />
Euer<br />
Viel Spaß und interessante Informationen bei der Lektüre wünscht Euch<br />
Ernst Standhartinger
Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
vom 25.-27. April 2008 im Naturfreundehaus Rüsselsheim<br />
Beginn: Freitag, 25. April 2008 um 18.00 Uhr (mit Abendessen).<br />
Ende: Sonntag, 27. April 2008 mit dem Mittagessen<br />
Ort: Naturfreundehaus Rüsselsheim, Langseeweg 3, 65428 Rüsselsheim<br />
Tel.: 06142/53818 oder <strong>01</strong>60/97274790 (Torsten Rink)<br />
Unterkunft: Im Haus kann übernachtet werden. In 4 Räumen gibt es insgesamt 26 Schlafplätze.<br />
Bettzeug oder ein Schlafsack und Hausschuhe sind mitzubringen.<br />
Verpflegung: Selbstverpflegung<br />
Anmeldung: Bei Torsten Rink. Rüdesheimer Str. 21, 65197 Wiesbaden, 0611/2678796, oder<br />
über das Formular auf der Homepage.<br />
Wegbeschreibung:<br />
Das Naturfreundehaus liegt idyllisch im Rüsselsheimer Stadtwald und ist deshalb nicht unbedingt<br />
auf jedem Stadtplan zu finden. Daher hier die Anfahrtsbeschreibung:<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />
Variante 1 (empfohlen):<br />
mit der S-Bahn der Linien 8 (Wiesbaden Mainz – Frankfurt Hbf.) oder 9 (Wiesbaden – Mainz-Kastel<br />
– Frankfurt Hbf.) zum Bahnhof Raunheim. Von dort im Naturfreundehaus anrufen den südlichen<br />
Ausgang nehmen– Ihr werdet abgeholt.<br />
Variante 1b:<br />
Man kann vom Bahnhof Raunheim auch laufen oder mit dem Rad fahren (ca. 3km). Dazu ebenfalls<br />
den südlichen Ausgang nehmen und der Hasslocher Str. folgen – und immer geradeaus – über<br />
Kreuzungen, an den Sportanlagen vorbei, in den Wald hinein, über eine Kreuzung im Wald direkt<br />
zum Naturfreundehaus.<br />
Variante 2:<br />
Mit der S-Bahn der Linien 8 oder 9 (wie oben) oder mit einem Regionalzug zum Bahnhof Rüsselsheim.<br />
Von dort mit dem Bus der Linie 51 zur Haltestelle Böcklinstraße (12min) – siehe X-<br />
Markierung in der Karte. Von dort 15min Fußweg.<br />
Mit dem Auto:<br />
Abfahrt Rüsselsheim-Ost auf der A 67. Richtung Rüsselsheim entlang der Varkausstr. Die zweite<br />
größere Kreuzung rechts in die Lukas-Cranach-Str. abbiegen. Diese bis zum Ende durchfahren, dort<br />
rechts in den Waldweg einbiegen. Dieser führt verkehrsberuhigt in den Wald. Im Wald nach einer<br />
Parkfläche rechts ab Richtung Naturfreundehaus.<br />
3
Tagesordnung<br />
Freitagabend:<br />
1. 18.00 Uhr: Abendessen (bitte pünktlich eintreffen!)<br />
2. 19.00 Uhr: Pressegespräch mit dem <strong>asb</strong>-Vorstand<br />
3. 19.30 Uhr: Öffentliche Veranstaltung „Fairer<br />
Handel schafft gutes Klima“ mit Ruben Enxing<br />
vom Weltladen-Dachverband<br />
Samstag:<br />
4. Begrüßung und Vorstellung<br />
5. Wahl von zwei KassenprüferInnen<br />
6. Berichte des Vorstands/ der Kassenführerin/ der<br />
Geschäftsführung/ der Regionalgruppen Darmstadt-<br />
Mainz und Stuttgart.<br />
7. Aussprache über die Berichte<br />
8. Bericht der Kassenprüfer/ Entlastung des Vorstands<br />
9. Neuwahl des Vorstands<br />
10. Vorstellung und Beratung der neuen Projektanträge<br />
Sonntag:<br />
11. Projektbeschlüsse<br />
12. Verschiedenes, u.a.: nächste<br />
Mitgliederversammlung/ geplante Aktivitäten/ <strong>Rundbrief</strong><br />
Energieversorgung contra Ernährungssicherheit<br />
Kirchliche Hilfswerke lehnen Ausweitung von Agro-Treibstoffen ab<br />
Die kirchlichen Hilfswerke „Brot für die Welt“, Misereor und der Evangelische Entwicklungsdienst<br />
(EED) lehnen die von der Bundesregierung geplante Ausweitung des Einsatzes<br />
von Agro-Treibstoffen ab. „Diese Maßnahme ist doppelt kontraproduktiv. Sie dient<br />
nicht dem Klimaschutz, aber verschärft den Hunger in der Welt“, betont Danuta Sacher,<br />
Leiterin der Abteilung Politik und Kampagnen bei „Brot für die Welt“. Schon heute konkurrierten<br />
Energiepflanzen mit der Nahrungsmittelversorgung. Die Ausweitung der Nutzung<br />
von Agro-Treibstoffen ist Thema einer Bundestagsanhörung zur Biomasse-Nutzung<br />
am 20. Februar.<br />
„Unsere Partner im Süden sind alarmiert, weil sich durch den neuen Boom mit energetisch nutzbaren<br />
Pflanzen eine Verschärfung der Konflikte um Ressourcen wie Land und Wasser abzeichnet“,<br />
so Sacher weiter. Es sei zu befürchten, dass Nahrungsmittel knapp und teuer würden und die Ernährungssicherheit<br />
und Armutsbekämpfung in den Entwicklungsländern gefährdet werde.<br />
Auch Dr. Bernd Bornhorst, Leiter der Abteilung Entwicklungspolitik bei Misereor, befürchtet,<br />
dass einmal mehr die Ärmsten zu Verlierern werden könnten: „In Ländern wie Brasilien, Indonesien<br />
oder Malaysia müssen wir mit ansehen, wie Zehntausende bäuerliche Familien ihre Existenzgrundlage<br />
verlieren, weil das Land, das sie teilweise seit Generationen bewirtschaften, in Palmöl- und<br />
Zuckerrohrplantagen umgewandelt wird. Dabei gehen fünfmal mehr Arbeitsplätze verloren, als neu<br />
geschaffen werden.“ Die verbindliche Beimischungsquote für Agro-Treibstoffe müsse daher fallen<br />
und zunächst ökologische und soziale Nachhaltigkeitskriterien entwickelt und auf ihre Praxistauglichkeit<br />
überprüft werden. Die von der Bundesregierung vorgelegten Kriterien für eine Zertifizierung<br />
seien unausgereift.<br />
„Wir brauchen Klimagerechtigkeit, damit die Sicherung unserer Treibstoffversorgung nicht zu<br />
Lasten der Ernährungssicherheit der Armen in der Welt geht“, so Wilfried Steen, Vorstand des EED.<br />
„Klimagerechtigkeit beginnt bei uns mit einem tiefgreifenden Wandel unseres Lebensstils.“ Die<br />
weltweite Nutzung dezentraler, erneuerbarer Energien sei unverzichtbar im Kampf gegen den Klimawandel.<br />
Jedoch würden falsche Prioritäten gesetzt, wenn man lediglich fossile durch nachwachsende<br />
Rohstoffe ersetze, anstatt Verkehr zu vermeiden und die Energieeffizienz zu steigern.<br />
4
<strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong> e.V. (<strong>asb</strong>), Lindenspürstr. 38b, 7<strong>01</strong>76 Stuttgart<br />
Bilanz zum 31.12.2007<br />
Aktiva Passiva<br />
Postbank € 1.3<strong>01</strong>,45 Kapital am 1.1.2007 € 18.152,54<br />
Sparkasse € 6.576,74 Ausgabenüberschuss € -1.804,30<br />
GLS Bank € 8.358,90<br />
Kasse € 51,30<br />
Forderungen € 58,68<br />
Inventar € 1,17<br />
Summe € 16.348,24 Summe € 16.348,24<br />
Aufwands- und Ertragsrechnung<br />
Projektzuschüsse € 39.078,03<br />
Projektkredite € 500,00<br />
Porto, Fracht € 216,59 1)<br />
Telefongebühren € 0,00 2)<br />
<strong>Rundbrief</strong> (Druck und Porto) € 2.286,82<br />
Tagungskosten € 1.724,58 3)<br />
Reisekosten € 270,02 4)<br />
Lohnkosten € 862,50 4)<br />
Büromiete + Nebenkosten € 981,72<br />
Sonstige Ausgaben € 403,88<br />
Aufwände Erträge<br />
Beiträge, Spenden € 44.510,14<br />
Sonstige Einnahmen € 9,70<br />
Zwischensumme € 46.324,14 € 44.519,84<br />
Ausgabenüberschuss € -1.804,30<br />
Summe<br />
Die <strong>asb</strong> besitzt folgende Anteile:<br />
Peter Hammer Verlag (1980, 1986) € 3.067,75<br />
OekoGeno eG (Ökobank-Nachf.) (1985) € 255,65<br />
€ 44.519,84 € 44.519,84<br />
Langen, den 12. Februar 2008 Margarete Rölz (Kassenwartin)<br />
1) davon gespendet: 130,34 €<br />
2) Die Telefonkosten übernahm der Schmetterling Verlag, in dessen Räumen sich unser Büro befindet.<br />
3) davon gespendet: 1.458,95 €<br />
4) vollständig gespendet<br />
Zur Bilanz 2007<br />
5
I.* = Projektbeschluss der Mitgliederversammlung (Inlandsprojekt)<br />
A.* = " " " (Auslandsprojekt)<br />
RG I* = Projektbeschluss durch eine Regionalgruppe (Inlandsprojekt)<br />
RG A* = Projektbeschluss durch eine Regionalgruppe (Auslandsprojekt)<br />
VS I* = Projektbeschluss durch den Vorstand (Inlandsprojekt)<br />
<strong>asb</strong>* = <strong>asb</strong>-eigenes Projekt lt. Beschluss von MV, Vorstand oder Regionalgruppe<br />
F bzw. H (am Ende der Projektnummer): Projektbeschluss erfolgte auf der Frühjahrs- bzw.<br />
Herbst-Mitgliederversammlung.<br />
Inlandsprojekte<br />
I. 11/05F Forum für Internationale Agrarpolitik: Faltblatt zur Ausstellung „Biopoli“ 500,--<br />
I. 02/06F Infostelle Peru/Freiburg: Kampagne zu Bergbau in Peru 1.000,--<br />
I. 12/06F Initiative Solidarische Welt e.V./Marburg: Jugendseminar zu EU-<br />
Entwicklungs-politik und Außenhandelspolitik<br />
500,--<br />
I. 18/06H Weltladen Rottweil: Medienberatung zur Arbeit mit Comics zu entwicklungspolitischen<br />
Themen<br />
€<br />
300,--<br />
I. 20/06H Bayerischer Flüchtlingsrat: Konferenz „Jugend ohne Grenzen“ 1.500,--<br />
I. 27/06H Verdener Umweltwerkstatt e.V.: Kongress Solidarische Ökonomie 750,--<br />
I. 30/06H Eine Welt e.V./Leipzig: Einführung des Connewitz-Kaffee 500,--<br />
I. 04/07F Gate Netzwerk Tourismus Kultur e.V./Berlin: Workshop „Nachhaltigkeit im<br />
Tourismus“:<br />
500,--<br />
I. 05/07F Cultura Zephir e.V./Berlin: XII. International Black Cinema Festival 250,--<br />
I. 06/07F Vobik e.V.: Zuschuss zu Werbematerialien im Zusammenhang mit Protesten<br />
gegen G8-Gipfel<br />
1.000,--<br />
I. 07/07F Verein zur Förderung entwicklungspolitischer Zusammenarbeit/Hamburg:<br />
Unabhängiges Medienzentrum während des G8-Gipfels<br />
1.000,--<br />
I. 08/07F BUKO Biopiraterie-Kampagne: Kapernbrief in größerer Auflage vor G8-Gipfel 500,--<br />
I. 09/07F Attac Berlin: Beteiligung von Vertretern des Südens bei G8-Protesten 700,--<br />
I. 10/07F Bildungswerk für Friedensarbeit/Berlin: Podiumsdiskussion „NGOs und Militär“ 200,--<br />
I. 12/07F Felix Werdermann/Telgte: Theater zur Pharma-Kampgne 600,--<br />
I. 14/07F Förderverein The Voice e.V.: Flüchtlingskarawane zum G8-Gipfel 1.000,--<br />
I. 18/07F Medienkombinat Berlin: Filmfestival globale 2007 1.000,--<br />
I. 20/07F Europäisches Bürgerforum: 3. Europäische Tagung zur Saatguterhaltung 400,--<br />
I. 21/07F Asyl in der Kirche NRW: Ausstellung „Kein Mensch ist illegal“ 500,--<br />
I. 23/07F Büro für Kultur- und Medienprojekte/Hamburg: Aktualisierung der Webseite<br />
der KinderKulturKarawane<br />
500,--<br />
zusammen 13.200,--<br />
RG I. 1/06 Regionalgruppe Stuttgart: Beitrag zum DEAB 50,--<br />
RG I. 2/06 Regionalgruppe DA/MZ: Beitrag zum EPN Hessen 20,--<br />
RG I. 1/07 Regionalgruppe Stuttgart: Beitrag zu „Stuttgart Open Fair“ 100,--<br />
VS I. 2/06 Solid e.V./Kiel: CD gegen G8-Gipfel 500,--<br />
VS I. 1/07 Infobüro Nicaragua/Wuppertal: Vortragsveranstaltung zu Abtreibungsgeset-<br />
zen<br />
150,--<br />
VS I. 2/07 Förderverein Frieden e.V./Bonn: Aufruf der Friedensinitiativen zu G8-Gipfel 50,--<br />
zusammen 870,--<br />
<strong>asb</strong> 2/<strong>01</strong> erlassjahr.de: Mitträger-Beitrag für 2007 50,--<br />
6
<strong>asb</strong> 3/<strong>01</strong> Attac Deutschland: Mitgliedsbeitrag für 2007 50,--<br />
<strong>asb</strong> 2/04 Tagung in Bielefeld: „Des Reichtums globale Spielregeln“ 1.000,--<br />
<strong>asb</strong> 1/05 Fortsetzung des „Projekt Reichtum“ 800,--<br />
<strong>asb</strong> 3/06 <strong>asb</strong>-Stand auf dem Ev.Kirchentag in Köln 997,19<br />
Auslandsprojekte<br />
Summe Inlandsprojekte<br />
zusammen 2.897,19<br />
16.967,19<br />
A. 03/06F H-ORA e.V./Berlin: Alphabetisierung der Oromo-Flüchtlinge in Kenia 1) 1.000,--<br />
A. 12/06F Red Codesca/Guatemala: Anschubfinanzierung für Kleinbauern nach Landzuteilung<br />
1.526,63<br />
A. 14/06H Süd-Nord-Partnerschaft e.V./Hamburg: Tischlerausbildung in Ludilu/Tansania 1.300,--<br />
A. 15/06H Nakupenda Africa e.V./Hamburg: Zuschuss zu Schulküche und Bibliothek in<br />
Mfuwe/Sambia<br />
1.000,--<br />
A. 16/06H Wildwasser e.V./Berlin: Selbsthilfegruppe für missbrauchte Frauen/Nicaragua 2.000,--<br />
A. <strong>01</strong>/07F Afrika goes online e.V./Hamburg: Computer für Togo 500,--<br />
A. 03/07F LIMPAL Colombia: Staatsbürgerkurse für Frauen (Multiplikatorinnen) 2.040,29<br />
A. 04/07F Gruppe „Gesundheit für Alle“/Berlin: Ausbildung von Gesundheits-Personal 1.000,-für<br />
Armenversorgung in Venezuela<br />
A. 06/07F Süd-Nord-Partnerschaft e.V./Hamburg: Förderung für Stoffwerkstatt einer<br />
500,--<br />
Frauenkooperative in Douala/Kamerun<br />
A. 07/07F PROCARES / El Salvador: Anschubfinanzierung für Frauen-Landwirtschafts- 2.514,29<br />
kooperative in St. Hilario<br />
A. 08/07F BUKO Pharmakampagne/Berlin: Englische Broschüre zur TB-Problematik 1.000,--<br />
A. 09/07F Brasilieninitiative Freiburg: Wiedereingliederung v. Straßenkindern/Sao Paulo 1.000,--<br />
A.<br />
Partnerschaft in der einen Welt e.V./Mosbach: Öffentlichkeitsarbeit in Indien 700,--<br />
16/07H<br />
zu Kinderrechten<br />
A. 17/07H Selbsthilfegruppe Waounde Europa e.V./München: Ausstattung für Lehrwerkstatt<br />
in Waounde/Senegal<br />
1.000,--<br />
A.<br />
Zwischenzeit/Münster: Spanische Fassung der DVDs zu Plan Puebla Panama 1.000,--<br />
19/07H<br />
A.<br />
23/07H<br />
PROCARES / El Salvador: Wiederaufbau nach Überflutung 2.529,63<br />
A. 24/07H Alay Kapwa Rural Women Cooperation/Philippinen: Ausrüstung einer Frauenkooperative<br />
zur Produktion von Kokosnussöl<br />
1.500,--<br />
Summe Auslandsprojekte 22.110,84<br />
Forderungen<br />
SUMME PROJEKTZUSCHÜSSE 39.078,<br />
03<br />
I. 22/06H Kredit: Anschubfinanzierung Weltladen Stuttgart-Degerloch 500,--<br />
Barkasse der Geschäftsstelle 58,68<br />
7<br />
€<br />
€
I.<strong>01</strong>/2008 F<br />
Kamera-Equipment für politische<br />
Dokumentarfilme<br />
kanalB, Berlin<br />
beantragt: 2.900,- €<br />
Bearbeitung: Caroline Aicher<br />
siehe auch: www.kanalB.org<br />
kanalB ist ein aktivistisches Medienprojekt<br />
des gemeinnützigen Vereins content e.V., das<br />
seit acht Jahren ehrenamtlich einen Internetsender<br />
betreibt und politische Dokumentarfilme<br />
produziert. Zudem ist kanalB an der Organisation<br />
und Durchführung von emanzipatorischen<br />
Internet-Projekten wie G8-TV beteiligt<br />
und berichtet seit 20<strong>01</strong> von den großen Mobilisierungen<br />
der globalisierungskritischen Bewegung.<br />
Auf der Homepage www.kanalB.org gibt es<br />
zum kostenlosen Download Interviews, Kurzdokus<br />
und Vorträge zu entwicklungspolitischen<br />
Themen sowie politischen Ereignissen in Berlin<br />
und Deutschland. Zwei Mal pro Jahr erscheinen<br />
die kanalB-Ausgaben von ca. ein bis zwei<br />
Stunden Länge, die Kurzfilme, Interviews und<br />
Dokus eines Themas zusammenfassen und<br />
zum Download oder auf DVD angeboten werden.<br />
Die letzten kanalB-Ausgaben erschienen<br />
zu den Themen Grenzcamp Ukraine 2007 (Osterweiterung<br />
Europas), G8-TV (Heiligendamm<br />
07) und El Proceso (Suche nach politischen<br />
Alternativen im bewaffneten Konflikt in Kolumbien).<br />
Für den Ausbau der regelmäßigen Dokumentation<br />
von aktuellen politischen Ereignissen<br />
in Berlin und Deutschland benötigt kanalB<br />
eine neue Kamera plus Tonequipment. Diese<br />
Ausrüstung soll bei Bedarf auch an AktivisitInnen<br />
aus antirassistischen, antifaschistischen<br />
oder basis-gewerkschaftlichen Zusammenhängen<br />
verliehen werden, da dies öfters bei kanalB<br />
angefragt wird.<br />
Die Gesamtkosten für die Ausrüstung belaufen<br />
sich auf ca. 3.600,- €, davon 2.000,- €<br />
für die Kamera, 820,- € für das Stativ und<br />
350,- € für Mikro und Adapter. 700,- € sind<br />
Projektanträge<br />
Inlandsprojekte<br />
bereits vom Netzwerk Selbsthilfe und der Jakob-Moneta-Stiftung<br />
zugesagt. Weitere Anträge<br />
sind an Arnold-Liebster-Stiftung, Anne-<br />
Frank-Fonds, Bewegungsstiftung und Rosa-<br />
Luxemburg-Stiftung gestellt.<br />
I.02/ 2007 F<br />
Förderung des 4. Greifswalder<br />
International Students Festival<br />
2008<br />
GriStuF e.V.<br />
beantragt: 1.680,- €<br />
Bearbeitung: Beate Schmucker<br />
siehe auch: www.gristuf.org<br />
Der Verein stellt nicht zum ersten Mal einen<br />
Antrag auf Unterstützung, die wir in der Vergangenheit<br />
wohl auch schon mal gewährt haben.<br />
Es geht wieder um ein Treffen diesmal vom<br />
13.-22.6.08 mit Studierenden aus aller Welt<br />
zum Thema "Mind a Change?". Der interkulturelle<br />
Dialog hat diesmal die Themenschwerpunkte<br />
Ökologie,<br />
Ökonomie<br />
und<br />
Gesellschaft.<br />
Es sind<br />
12 Workshopsgeplant.Problematisch<br />
für<br />
die <strong>asb</strong> ist<br />
die Größe<br />
des Projektes,<br />
nämlich<br />
Richtung<br />
ganz grob<br />
200.000,- €<br />
gesamt.<br />
Trotzdem<br />
betonen die<br />
VeranstalterInnen,<br />
dass sie auch auf unser Geld angewiesen<br />
seien und haben bei uns die Verpflegung<br />
für 50 TeilnehmerInnen je zwei Tage und<br />
eine Krankenversicherung beantragt. Nur so<br />
bekommen sie die verbleibenden 7 Tage vom<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
übernommen.
I.03/ 2008 F<br />
Zuschuss zum Kaperbrief<br />
BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie<br />
beantragt: 500,- €<br />
Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />
Siehe auch: www.biopiraterie.de oder<br />
www.gruene-beute.de<br />
Die BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie ist uns<br />
bekannt für ihre gute Arbeit. Wie schon letztes Jahr<br />
stellt sie wieder einen Antrag auf Bezuschussung<br />
einer Ausgabe des Kaperbriefs.<br />
Die von der Kampagne herausgegebenen Kaperbriefe<br />
sind normalerweise das Alltagsgeschäft der<br />
Kampagne. Besonders aktuell wird die für April geplante<br />
Ausgabe dadurch, dass im Mai in Bonn die<br />
Vertragsstaatenkonferenz zur Konvention über die<br />
biologische Vielfalt (CBD) stattfindet. Dort werden<br />
Zugangs- und Nutzungsfragen an biologischer Vielfalt<br />
und genetischen Ressourcen verhandelt, an denen<br />
Biotech- und Pharmakonzerne interessiert sind.<br />
Verhandlungspartner<br />
auf diesen<br />
Konferenzen<br />
sind Regierungsdelegationen.<br />
Die<br />
Interessen<br />
von indigenenGemeinschaften<br />
oder kleinbäuerlichen Betrieben werden<br />
aber oft genug von ihren Landesregierungen<br />
missachtet.<br />
Die geplante Ausgabe des Kaperbriefes will zu<br />
der Konferenz wichtige Hintergrundinformationen für<br />
die parallel verlaufenden Aktivitäten und Lobbyarbeit<br />
bieten, diskutieren, inwieweit Naturschutz als Alibi<br />
der Rettung biologischer Vielfalt auf Kosten v.a. der<br />
indigenen Bevölkerung missbraucht wird, den aktuellen<br />
Stand der EPAs (=Europäische Partnerschaftsabkommen<br />
mit afrikanischen und lateinamerikanischen<br />
Ländern) darstellen, und Alternativen zur<br />
herrschenden Landwirtschaft präsentieren (Via<br />
Campesina, eine weltweite Dachorganisation von<br />
140 kleinbäuerlichen Organisationen). Gute Hintergrundinfos<br />
auf den o.a. Internetseiten erschließen<br />
diesen Dschungel für die Interessierten.<br />
Der Kaperbrief soll in einer hohen Auflage von<br />
85.000 Ex. gedruckt und davon 75.000 als Beilage<br />
in der taz verbreitet werden. Die kalkulierten Kosten<br />
von 6.100,- € sollen über EED, Stiftung Umverteilen,<br />
Romerohaus, Inwent, <strong>asb</strong> und Eigenmittel aufgebracht<br />
werden.<br />
9<br />
I.04/ 2008<br />
Ausstellungsprojekt „Unsichtbare Welten<br />
– Menschen ohne Aufenthaltsstatus“<br />
Café 104<br />
beantragt: 1.000,- €<br />
Bearbeitung: Elisabeth Schober<br />
In Deutschland leben schätzungsweise 1 Million<br />
Menschen illegal, davon 30.000 – 50.000 allein in<br />
München. Im Rahmen der 850-Jahr-Feier der Stadt<br />
München soll durch eine Ausstellung auf die Lebenssituation,<br />
die Sorgen und Nöte der Migrantinnen und<br />
Migranten aufmerksam gemacht werden. Zum einen<br />
sollen die betroffenen Menschen ihre Eindrücke in<br />
Fotografien festhalten. Die Teilnehmer werden während<br />
des Projektes sozialpädagogisch betreut. Zum<br />
anderen wird das Thema von Fotografen und von<br />
Studenten der Münchner Hochschule für Fernsehen<br />
und Film bearbeitet.<br />
Das Bild des jeweils Fremden oder Befremdlichen<br />
wird in dem Projekt in Form von Fotografien, Videos<br />
und beispielhaften Objekten dargestellt und zwar zu<br />
folgenden Themenbereichen: Migrationshintergründe,<br />
Lebensverhältnisse, Arbeitssituation, Gesundheit,<br />
soziale Beziehungen, Traum, Lebensgeschichten<br />
von Migrantinnen und Migranten ohne Aufenthaltsstatus.<br />
Erstmals soll die Ausstellung, deren<br />
Schirmherr der 2. Bürgermeister Münchens ist, beim<br />
850-jährigen Jubiläum der Stadt München gezeigt<br />
werden, dann soll sie als Wanderausstellung verliehen<br />
werden.<br />
Das Ausstellungsprojekt wird vom Café 104 und<br />
weiteren Gruppen, z.B. dem Münchner Flüchtlingsrat,<br />
open.med/Ärzte der Welt e.V., Refugio, den<br />
Münchner Kammerspielen, Kultur auf Rädern e.V.,<br />
initiiert, organisiert und durchgeführt. Café 104 arbeitet<br />
seit 1998 als Gruppe des Bayerischen Flüchtlingsrates<br />
und kooperiert seit 2006 mit open.med<br />
von Ärzte der Welt e.V. Die beiden Organisationen<br />
bieten Hilfe für Menschen ohne Versicherungsschutz<br />
an. Café 104 wurde mit dem Förderpreis Münchner<br />
Lichtblicke für seinen engagierten Einsatz gegen<br />
Fremdenfeindlichkeit und Gewalt und für ein friedliches<br />
Zusammenleben von Ausländern und Deutschen<br />
ausgezeichnet. Die Ausstellung soll in Gasteig<br />
gezeigt werden. Geplant sind auch Führungen für<br />
Schüler und Studenten.<br />
Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf<br />
23.900,- €, wobei die größten Posten die Bearbeitung<br />
und Rahmung der Fotografien (5.600,- €), die<br />
Herstellung einer Broschüre (5.000,- €) und die<br />
Raummiete (3.000,- €) sind. Außer den geplanten<br />
Einnahmen beim Verkauf der Broschüre wurden<br />
bereits einige Organisationen angefragt. 5.000,- €<br />
sind bisher bewilligt.
I.05/ 2008 F<br />
Kampagne gegen Bayer in Burma<br />
Coordination gegen Bayer-Gefahren<br />
beantragt: 1.800,- €<br />
Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />
Siehe auch: www.CBGnetwork.org<br />
Die Situation in Burma ist in Deutschland nicht<br />
gerade Gesprächsthema Nr. 1. Breiter bekannt ist<br />
aber vielleicht doch, dass die Friedensnobelpreisträgerin<br />
Aung San Suu Kyi seit Mai 2003 unter Hausarrest<br />
steht und dass im vergangenen Jahr Proteste<br />
und Demonstrationen von Mönchen, Nonnen und<br />
StudentInnen durch das regierende Militär brutal<br />
niedergeschlagen wurden.<br />
Die CBG schreibt in ihrem Antrag: „Der BAYER-<br />
Konzern gehört zu den wenigen westlichen Unternehmen,<br />
die trotz der schlechten Menschenrechtslage<br />
weiterhin Geschäfte in Burma tätigen. BAYER<br />
unterhält eine Niederlassung in Rangun und plant<br />
aktuell Versuche mit Hybrid-Reis in Burma.<br />
Der Leiter von BAYER Burma, Harald Printz, wird<br />
in der Zeitung „The Irrawaddy“ wie folgt zitiert: ‚Ich<br />
weiß nicht, wann der Staat sich öffnen wird. Aber<br />
wir sind darauf vorbereitet. Wenn es 20 Jahre dauert,<br />
dauert es eben 20 Jahre. Wir haben eine längerfristige<br />
Perspektive. Wir glauben, wenn wir Jahr für<br />
Jahr weitermachen, haben wir später eine gute<br />
Marktposition’.<br />
Wirtschaftliche Aktivitäten in Burma sind nicht<br />
ohne eine Kooperation mit dem Militärregime möglich,<br />
wodurch die Militärjunta legitimiert und finanziert<br />
wird. Gerade vor dem Hintergrund, dass BAYER<br />
in der Vergangenheit eine Vielzahl von Kooperationen<br />
mit repressiven Regimen einging – angefangen<br />
mit der engen Verquickung mit dem Dritten Reich<br />
bis hin zu Geschäften mit dem südafrikanischen<br />
Apartheidsregime oder Militärdiktaturen in Südamerika<br />
– ist eine Geschäftstätigkeit von BAYER in Burma<br />
nicht zu rechtfertigen.<br />
Anlässlich der<br />
BAYER-Hauptversammlung<br />
am 25.<br />
April möchten wir<br />
daher eine Kampagne<br />
starten und ein<br />
Ende dieser<br />
Geschäfte erreichen.<br />
Wir stehen mit der Burma Initiative im Asienhaus<br />
(Essen), der Burma <strong>Aktion</strong> sowie dem Burma Bureau<br />
Germany, der Vertretung der rund 2.000 Exil-<br />
Burmesen in Deutschland, in Kontakt und werden im<br />
Rahmen der Kampagne kooperieren.<br />
Neben der Geschäftstätigkeit in Burma als solcher<br />
kritisieren wir die von BAYER geplante Vermarktung<br />
von Hybrid-Reis.<br />
10<br />
Hybrid-Reis ist weitgehend steril und nicht zur Wiederaussaat<br />
geeignet. Der Einsatz hybrider Sorten<br />
geht mit erhöhtem Einsatz von Pestiziden einher und<br />
gefährdet die Umwelt. Landwirten, die Hybrid-Reis<br />
verwenden, droht wegen der erhöhten Kosten für<br />
Saatgut und Agrochemikalien im Falle einer Missernte<br />
die Überschuldung.“<br />
Kalkulierte Kosten:<br />
<strong>Aktion</strong>en Hauptversammlung (Presse-Info,<br />
Versand per Fax und E-Mail<br />
national und international, Erstellung<br />
und Druck Flugblatt, Transparent)<br />
Offener Brief, Übersetzung in<br />
4 Sprachen, E-mailing an rund<br />
7.000 Adressen<br />
Programmierung Kampagnen-Seite,<br />
Unterschriftensammlung online<br />
1.700,- €<br />
800,- €<br />
400,- €<br />
Personalkosten 800,- €<br />
Erstellung und Versand Musterartikel;<br />
Veröffentlichung in Stichwort<br />
BAYER<br />
600,- €<br />
gesamt 4.300,- €<br />
I.06/ 2008 F<br />
Ausstellung Labyrinth Fluchtwege<br />
Seminar Soziale Arbeit mit Randgruppen, Eichstätt<br />
beantragt: 750,- €<br />
Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />
Im Rahmen ihres Schwerpunktseminars „Soziale<br />
Arbeit mit Randgruppen“ haben sich Studenten der<br />
Fakultät für Soziale Arbeit an der Kathol. Universität<br />
Eichstätt-Ingolstadt vorgenommen, eine Projektwoche<br />
zum Thema Flüchtlinge zu organisieren.<br />
Im Mittelpunkt steht dabei die interaktive Ausstellung<br />
Labyrinth Fluchtwege, die vom 2.-8.6.2008<br />
in den Räumen der KU gezeigt werden soll. Kleingruppenreflexionen<br />
und Gruppendiskussionen im<br />
Anschluss an den Besuch der Ausstellung von z.B.<br />
Schulklassen u.a. Gruppen sollen die Beschäftigung<br />
mit der Thematik vertiefen.<br />
Geplant ist darüber hinaus ein Referat über die<br />
Problematik der Klimaflüchtlinge und deren Ausmaß<br />
in den nächsten Jahrzehnten.<br />
Die Gesamtkosten werden mit 2.310 € kalkuliert,<br />
1.860 davon für Ausleihe und Überführung der Ausstellung.<br />
Hinzu kommen 300 € Referentenhonorar<br />
und 150 € für Werbung.<br />
Außer bei uns sind 510 € bei Inwent beantragt,<br />
der Rest wird als Eigenleistung erbracht bzw. es wird<br />
versucht, andere Spenden einzuwerben.
I.07/2008 F<br />
Weltfest auf dem Boxhagener Platz<br />
Trägerkreis aus SONED e.V., GSE u.a.<br />
beantragt: 1.500,- €<br />
Bearbeitung: Caroline Aicher<br />
siehe auch: www.weltfest-am-boxi.de<br />
Seit dem Jahr 20<strong>01</strong> organisieren der entwicklungspolitische<br />
Verein Southern Network for Environment<br />
and Development SONED e.V. und GSE<br />
(Gesellschaft für solidarische Entwicklungszusammenarbeit)<br />
e.V. jährlich das Weltfest auf dem Boxhagener<br />
Platz in Berlin, seit 2003 mit einem festen<br />
TrägerInnenkreis.<br />
Am 07. Juni 2008 steht das Weltfest unter dem<br />
Motto "Flüchtest Du noch? - Oder lebst Du schon?“<br />
Schwerpunkt ist das<br />
Thema Migrations- und<br />
Flüchtlingspolitik. Die<br />
Probleme der<br />
Flüchtlinge und<br />
MigrantInnen in Berlin<br />
sollen öffentlich<br />
diskutiert, Vorschläge<br />
und Ideen vernetzt<br />
werden. In allen gesellschaftlichen<br />
und<br />
institutionellen Bereichen gilt es, den Druck für die<br />
notwendige Hilfe zu erhöhen. "Welche Auswirkungen<br />
hat die Globalisierung auf die Länder der so<br />
genannten Dritten Welt und die Möglichkeiten der<br />
Hilfe vor Ort?“ wird ebenso Thema an den Informationsständen<br />
und auf der Bühne sein wie die Fragestellung<br />
zur direkten Auseinandersetzung mit den<br />
alltäglichen Problemen der Flüchtlinge und MigrantInnen<br />
im Kiez. Weiter wird darüber diskutiert und<br />
informiert, welche Möglichkeiten es für engagierte<br />
ansässige Vereine, Gruppen und Initiativen gibt,<br />
eine soziale und kulturelle Kiezarbeit zu organisieren.<br />
In diesem Zusammenhang stehen folgende Themen<br />
auf der Tagesordnung:<br />
• Legitimität der Abschiebehaft,<br />
• Bleiberecht,<br />
• Junge Flüchtlinge, Asyl suchende und Flüchtlingskinder<br />
und Kinderrechtskonvention der<br />
Vereinten Nationen, unbegleitete minderjährige<br />
Flüchtlinge,<br />
• Medizinische Versorgung – die unsichtbaren<br />
Patienten, Möglichkeiten und Grenzen der<br />
medizinischen Versorgung von PatientInnen<br />
ohne legalen Aufenthaltsstatus,<br />
• Gestürmte Festung Europa: Menschenrechte<br />
an der EU-Außengrenze,<br />
• Diskriminierung und Rassismus,<br />
• Menschenrecht auf Bildung auch für Flüchtlinge:<br />
eine Herausforderung an Schulen,<br />
11<br />
• Einbürgerungspolitik in Deutschland, Leitkultur<br />
und Staatsbürgerschaftstests,<br />
• Menschenrechte und Entwicklungspolitik,<br />
Fluchtursachen,<br />
• Menschenhandel,<br />
• Interkulturelles Zusammenleben in Deutschland.<br />
Zu diesen Themen wird es Informationsstände<br />
verschiedener Gruppen, Vereine und Initiativen geben,<br />
die die BesucherInnen ermutigen, sich aktiv an<br />
der entwicklungspolitischen Arbeit zu beteiligen.<br />
Durch die Präsentation von Musik, Tanz und Theater<br />
aus verschiedenen Kulturen auf einer großen Hauptbühne<br />
und einer Kleinkunstbühne soll die Verständigung<br />
der Menschen ermöglicht werden. Diese Mischung<br />
aus Harmonie, Toleranz, Weltkultur und Engagement<br />
macht Hoffnung auf die menschenverbindende<br />
Kraft von Kunst und Kultur. Das Weltfest am<br />
Boxhagener Platz ist bisher das einzige entwicklungspolitische<br />
Straßenfest, das in dieser Form in<br />
Berlin stattfindet und soll zu einer weiteren Festi-<br />
gung des entstandenen soziokulturellen Netzwerkes<br />
beitragen.<br />
Die gesamte Vorbereitung und Durchführung des<br />
Weltfestes<br />
wird von den Mitgliedern des Trägerkreises<br />
ehrenamtlich getätigt. Der Kostenplan mit insgesamt<br />
27.500,- € enthält Leihgebühren für Geräte<br />
(Bühnen, Zelt, Stände, Toiletten) mit 6.200,- €,<br />
Honorare für die Künstler mit 13.650,- €, Öffentlichkeitsarbeit<br />
mit 5.300,- € (inkl. Workshops im Vorfeld)<br />
sowie Gebühren, Aufwandsentschädigungen<br />
(Security, Helfer etc.) mit 1.600,- €.<br />
Folgende Anträge sind bereits bewilligt: Landesstelle<br />
für Entwicklungszusammenarbeit (2.100,- €),<br />
Kulturamt (2.500,- €), Stiftung Süd-Nord-Brücken<br />
(1.000,- €). Weitere Anträge sind gestellt an die<br />
Gesellschafter, Stiftung Nord-Süd-Brücken, Katholischer<br />
Fonds, EED u.a. Anträge an Parteien und Gewerkschaften<br />
sollen noch gestellt werden. Bei <strong>asb</strong><br />
werden 1.500,- € beantragt.
I.08/ 2008 F<br />
Jugendwettbewerb „Globale Visionen<br />
zu sozialer Gerechtigkeit“<br />
Weltläden Hessen, Johannes Lauber<br />
beantragt: 500,- €<br />
Bearbeitung: Elisabeth Schober<br />
Siehe auch: www.globale-visionen.de<br />
Das Netzwerk der Weltläden Hessen startet 2008<br />
einen Wettbewerb mit dem Arbeitstitel „Globale Visionen“,<br />
der Jugendliche dazu anregen soll, sich mit<br />
dem Themenfeld „Globalisierend gestalten“ zu beschäftigen.<br />
Ausgehend von der Frage „Was ist gerecht?“<br />
sollen Jugendliche dazu motiviert werden,<br />
sich mit eigenen Vorstellungen von globaler Gerechtigkeit<br />
und den eigenen Handlungsmöglichkeiten<br />
hierzu („Fairänderung“) auseinander zu setzen. Im<br />
Vordergrund steht dabei die Botschaft: „Du kannst<br />
zur Gestaltung der Welt beitragen.“<br />
Der Wettbewerb ist von Mai bis Oktober 2008<br />
geplant. Zielgruppe sind Jugendliche von 13 bis 22<br />
Jahren, damit sowohl Jugendliche im Konfirmandenunterricht<br />
als auch in berufsbildenden Schulen einbezogen<br />
werden können. Möglich ist die Teilnahme<br />
einzelner Jugendlicher wie auch die von Gruppen,<br />
z.B. Schulklassen, Gemeinde- oder Jugendgruppen.<br />
Einzelteilnehmer sollen sich in einem „Steckbrief“ zu<br />
ihrer persönlichen Vision einer gerechten Welt äußern.<br />
Gruppen werden im Rahmen des Wettbewerbs<br />
dazu aufgerufen, selbst kreativ tätig zu werden, sich<br />
zu engagieren. Sie sollen konkrete <strong>Aktion</strong>en dokumentieren,<br />
z.B. eine <strong>Aktion</strong> des Fairen Handels, <strong>Aktion</strong>sstände,<br />
Briefe an Abgeordnete.<br />
Für Schulen und Gruppen wird eine Handreichung<br />
erstellt, die Modelle und Anregungen für den Einsatz<br />
des Wettbewerbs im Unterricht anbietet. Auch für<br />
Weltläden wird eine Handreichung erstellt, die die<br />
Zusammenarbeit der Weltläden mit den Schulen<br />
erleichtern soll. Die Jugendlichen sollen durch die<br />
Schulen, Jugendverbände, kirchlichen Jugendgruppen<br />
und die örtlichen Weltläden auf den Wettbewerb<br />
aufmerksam gemacht werden. Auch die Homepage(s.o.)<br />
enthält nicht nur Informationen zum Wettbewerb,<br />
sondern auch ausgewählte Wettbewerbs–<br />
Beiträge und Anregungen und soll auch ein Forum<br />
für gegenseitige <strong>Aktion</strong>s-Verabredungen der Jugendlichen<br />
sein.<br />
Die Auswertung des Wettbewerbs erfolgt durch<br />
eine Jury mit Mitgliedern aus Hochschulen, Fairem<br />
Handel und möglichst Prominenten. Die Preise werden<br />
nach Altersgruppen vergeben und teilen sich in<br />
Einzel- und Gruppenkategorien auf.<br />
Preisideen: Praktika bei verschiedenen Einrichtungen,<br />
Gutscheine/ Sachpreise aus den Weltläden,<br />
kostenlose Teilnahme an einem Seminar/ Workcamp<br />
in Form einer Ideenwerkstatt zum Thema gerechte<br />
Globalisierung.<br />
12<br />
Begleitend zum Wettbewerb ist eine Filmreihe<br />
zum Thema „Lebenswelten“ geplant. Eine Auswahl<br />
an Dokumentar- und Spielfilmen greift Geschichten<br />
und Bilder über Menschen auf, die in ihrem Lebensalltag<br />
von Prozessen betroffen sind, die mit Globalisierung,<br />
Migration<br />
und internationalem<br />
Ungleichgewicht in<br />
Zusammenhang<br />
stehen. Die in Kinos<br />
gezeigten Filme<br />
werden mit<br />
Begleitveranstaltungen verbunden. Schulen werden<br />
dazu gezielt eingeladen.<br />
Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf<br />
knapp 20.000,- €: Druckkosten für Materialien<br />
(2.300,- €), Kosten für Filmausleihe und –vorführung<br />
(3.000,- €), Begleitveranstaltungen<br />
(1.750,- €), Wettbewerbspreise (450,- €). Finanziert<br />
werden soll das Projekt durch Eintritt bei 20 Filmveranstaltungen<br />
sowie durch Anträge bei verschiedenen<br />
Organisationen.<br />
I. 09/ 2008 F<br />
Überarbeitung der homepage<br />
Gesellschaft für solidarische Entwicklungszusammenarbeit,<br />
Berlin (GSE)<br />
beantragt: 700,- €<br />
Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />
siehe auch: www.gse-ev.de<br />
Die GSE entstand 1990 aus einer Initiative entwicklungspolitisch<br />
interessierter Menschen und baute<br />
in den folgenden Jahren drei Arbeitsbereiche auf:<br />
die Unterstützung von Partnern im Süden bei der<br />
Realisierung von Projekten zur unmittelbaren Verbesserung<br />
ihrer Lebensbedingungen (Entwicklungszusammenarbeit),<br />
die entwicklungspolitische Bildung/Globales<br />
Lernen im Inland, und den Fairen<br />
Handel.<br />
Auf dem Feld der Entwicklungszusammenarbeit<br />
führte sie gemeinsam mit Selbsthilfeinitiativen in<br />
Indien, Ghana, Chile, Brasilien und Tansania z.T.<br />
mehrere große und kleine Projekte in den Bereichen<br />
Bildungsförderung, Schulbau, Gesundheitsförderung,<br />
Kanalisation und Ressourcenmanagement durch, die<br />
alle erfolgreich abgeschlossen sind. Im Juli 2007<br />
begann ein Projekt zum Aufbau einer nachhaltigen<br />
Landwirtschaft auf Sumba/Indonesien. In Planung<br />
ist ein Projekt zur Bildungsförderung benachteiligter<br />
Zielgruppen in El Alto/Bolivien.
Auf dem Gebiet des Globalen Lernens ist die GSE<br />
in unterschiedlicher Weise aktiv: Angebote für Projekttage<br />
und Fortbildungen zu Themen und Inhalten<br />
des Globalen Lernens an Schulen aller Typen und<br />
außerschulische Einrichtungen in den östlichen Bundesländern.<br />
Viele der Themen werden von fachlich<br />
versierten ReferentInnen aus Ländern des Südens<br />
an die Schulen getragen, u.a. auch in Zusammenarbeit<br />
mit Gruppen der Kinderkulturkarawane.<br />
Der Faire Handel wurde bis Ende 2007 vertreten<br />
vom Weltladen La Tienda, der ab 1. Januar 2008 in<br />
private Trägerschaft eines engagierten Fairhandelsaktivisten<br />
übergegangen ist.<br />
Der Verein ist aktiv in verschiedenen Netzwerken<br />
in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-<br />
Vorpommern, und u.a. auch Mitträger und –organisator<br />
des „Weltfestes am Boxhagener Platz“ (s.<br />
Antrag I 5/08).<br />
Die GSE hat derzeit 27 Mitglieder, einen ehrenamtlichen<br />
Vorstand mit drei Personen und einen<br />
Revisor. Die Geschäftsstelle Berlin hatte bis Jahresende<br />
zwei Mitarbeiterinnen (Teilzeit), eine ist aufgrund<br />
auslaufender<br />
Stellenförderung<br />
seit<br />
Januar vorerstarbeitslos.<br />
In Rostock<br />
hat der Verein<br />
zwei MitarbeiterInnen<br />
(Teilzeit) im<br />
Rahmen eines<br />
Projektes.<br />
Die GSE<br />
erhält keine<br />
institutionelle<br />
Förderung und<br />
finanziert sich (einschließlich der Personalstellen)<br />
über Projektanträge bei öffentlichen Gebern und<br />
Stiftungen (hauptsächlich EU, Stiftung Nord-Süd-<br />
Brücken und BMZE), über Teilnehmerbeiträge,<br />
Spenden und die bescheidenen Mitgliedsbeiträge.<br />
Über die seit 2002 bestehende Homepage gibt es<br />
vermehrt Rückmeldungen betr. geringe Nutzerfreundlichkeit,<br />
sie wirke zu statisch, sie ist nicht<br />
suchmaschinenoptimiert und vor allem jüngere Nutzer<br />
verlassen die Seite oft sehr schnell, weil sie sich<br />
nicht angesprochen fühlen.<br />
Änderungen in der Struktur sind im gegenwärtigen<br />
Status der Seite aber nicht möglich. Ein Angebot<br />
einer Firma für die Überarbeitung ergab einen Kostenvoranschlag<br />
von 928,- €, von denen 700,- € bei<br />
uns beantragt werden.<br />
13<br />
I.10/ 2008 F<br />
Aktualisierung der englischsprachigen<br />
Webseite<br />
Buko Pharma – Kampagne<br />
beantragt: 1.500.- €<br />
Bearbeitung: Beate Schmucker<br />
Die Buko Pharma–Kampagne ist eine alte Partnerin<br />
der <strong>asb</strong> und häufig von uns unterstützt worden.<br />
Diesmal geht es um die Aktualisierung ihrer<br />
englischsprachigen Webseite d.h. wir müssen auf<br />
der MV entscheiden, ob wir die laufende Arbeit einer<br />
uns nahe stehenden Organisation unterstützen wollen,<br />
obwohl dies ja keine klassische Hilfe zur Selbsthilfe<br />
darstellt! Nun zum Inhalt:<br />
Um der deutschen Pharmaindustrie auf die Finger<br />
zu schauen, gründete sich 1981 die BUKO Pharma-<br />
Kampagne – eine entwicklungspolitische Organisation<br />
mit Sitz in Bielefeld. Seither sorgte die Kampagne<br />
nicht nur dafür, dass die Firmen etliche gefährliche<br />
Medikamente in Entwicklungsländern vom Markt<br />
nahmen. Auch die deutsche Gesundheits- und Arzneimittelpolitik<br />
hat sie entscheidend geprägt. Sie<br />
erreichte u.a. die Einführung eines Exportkontrollgesetzes<br />
für Medikamente und verhinderte, dass das<br />
Werbeverbot für rezeptpflichtige Medikamente gekippt<br />
wird. Ihre hartnäckige Informations- und Lobbyarbeit<br />
imponierte nicht zuletzt dem britischen<br />
Krimiautor John Le Carré, der ihr in seinem Buch<br />
und gleichnamigen Film Der Ewige Gärtner einige<br />
Berühmtheit verlieh.<br />
Zielgruppen sollen für die aktualisierte Webseite<br />
sein: Eine-Welt-Gruppen sowie weltweite Netzwerke,<br />
Gesundheitspolitische Gruppen, MultiplikatorInnen in<br />
der entwicklungspolitischen Arbeit, sowie MeinungsträgerInnen<br />
aus der Politik, ÄrztInnen und ApothekerInnen,<br />
Presse und schließlich die allgemeine<br />
Öffentlichkeit.<br />
Die Pressearbeit<br />
und die<br />
Übersetzungen<br />
übernimmt die<br />
Buko selbst in<br />
Höhe von 900.- €<br />
Eigenleistung. Bei<br />
uns ist die<br />
Überarbeitung in<br />
Höhe 1.500.- €<br />
beantragt.<br />
Die BUKO-<br />
Pharma-Kampagne<br />
hat ihren Sitz im Welthaus Bielefeld,<br />
in dem wir auch schon getagt haben.
I.11 /2008 F<br />
Deutsch-namibische Jugendaktion<br />
zur Versöhnung<br />
Proterra Project Cooperation e.V. in Zusammenarbeit<br />
mit der Marie Curie Schule (KGS<br />
Ronnenberg)<br />
beantragt: 2.500,- €<br />
Bearbeitung: Maren Pauselius-Gallon<br />
siehe auch: www.kgs-ronnenberg.de (Part-<br />
ner – Partnerschule Rehoboth/ Namibia)<br />
Die Idee zu der Jugendaktion entstand aus einer<br />
bereits seit 20<strong>01</strong> bestehenden Schulpartnerschaft<br />
zwischen der Marie Curie Schule Ronnenberg und<br />
der M&K Gertze High School in Rohoboth/ Namibia<br />
(siehe Schul-Homepage). Das Projekt geht aber<br />
über die bisherigen Schüler-Austausch-Reisen weit<br />
hinaus: „Das Gesamtprojekt soll eine deutschnamibische<br />
Jugendaktion aufbauen, die in den Jahren<br />
2008 – 11 einen Versöhnungsprozess zwischen<br />
Deutschland und den<br />
Völkern Namibias vorantreibt,<br />
die unter der deutschen<br />
Kolonialherrschaft zu<br />
leiden hatten.“<br />
Die Jugendaktion arbeitet<br />
an Bildungsprozessen, die grundsätzlich in ihren<br />
Ergebnissen offen sind und von den Jugendlichen<br />
selbst gestaltet werden. Die Lernbereiche, die das<br />
Projekt umfassen soll, sind: Kulturelle Identität,<br />
Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung und<br />
Informationsfreiheit, Bildungs- und Arbeitschancen,<br />
Geschlechterbeziehung und Gleichberechtigung sowie<br />
„One Namibia One Nation“.<br />
Für die Zeit von Juni 2008 bis Mai 2009 sind zwei<br />
Schwerpunkte der Arbeit geplant:<br />
1. Eine Jugend-Delegationsreise (8 Schüler/innen<br />
und Studierende und eine wissenschaftliche<br />
Teamleiterin ) vom 21.7 – 17.8. nach Namibia.<br />
Diese Reise ist notwendig, um eine klare Strukturierung<br />
des Jugendversöhnungsprojektes abzusprechen,<br />
aber auch um die notwendigen Kontakte<br />
zu dortigen Gruppen zu vertiefen. Bei der<br />
4-wöchigen Reise werden die Lebensgebiete<br />
dreier Völker (Ovaherero, Topnaar-Nama und<br />
Baster) besucht: „100 Jahre nach dem Völkermord<br />
durch Soldaten der Deutschen Schutztruppe<br />
an Ovaherero und Nama sollen von Jugendlichen<br />
selbst Interviews zur aktuellen Lebenssituation<br />
von Betroffenen bzw. deren Nachkommen<br />
durchgeführt werden. Diese persönlichen Lebenswege<br />
und Familiengeschichten ... sollen in<br />
ihrer historischen und regionalen Einbettung dokumentiert“<br />
werden.<br />
2. Nach der Delegationsreise wird eine interaktive<br />
Internetplattform (CMS = Content Management<br />
System für Jugend-Online-Journalismus) eingerichtet,<br />
auf der die Auswertung und Aufbereitung<br />
der Delegationsreise (Text, Ton, Foto und Film)<br />
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Die<br />
Internetplattform wird die zentrale Kommunika-<br />
14<br />
tionsebene des Projektes sein. Dort werden Bildungsmaterialien,<br />
Überblick und Links zu kolonialgeschichtlichen<br />
Hintergründen und Partner-<br />
und Zielgruppenverlinkung zu finden sein. Außerdem<br />
werden dort öffentliche Weblogs zum<br />
Freien Informationsaustausch, ein interner<br />
Workshop-Bereich (mit Login-System) und ein<br />
öffentlicher Redaktions-Bereich für Jugend-<br />
Redakteure installiert.<br />
Der Finanzierungsantrag bezieht sich auf zwei<br />
Aspekte des Gesamtprojektes: Die Teilfinanzierung<br />
der Vor- und Nachbereitungsseminare für die Reisedelegation<br />
(Bedarf: 4.425,- €, davon beantragt<br />
1.500,- €) und der Aufbau eines Content-Management-Systems<br />
(CMS) – Jugend-Online-Journalismus<br />
für die deutsch-namibische Versöhnungsaktion (Bedarf:<br />
6000,- €, davon beantragt 1.000,- €).<br />
Weitere Förderanträge hat die Gruppe gestellt<br />
beim EED, bei Bingo, der Rosa Luxemburg Stiftung,<br />
der Stiftung Umverteilen und der Marianne Grieße<br />
Stiftung.<br />
I.12/ 2008 F<br />
„Mentoringprogramm für Hamburger<br />
MigrantInnenorganisationen 2008“<br />
Eine Welt Netzwerk Hamburg e.V.<br />
beantragt: 700.- €<br />
Bearbeitung: Beate Schmucker<br />
Gemeinsam mit Kooperationspartnern soll für<br />
Hamburger MigrantInnenorganisationen in 2008 die<br />
Möglichkeit geschaffen werden, sich für eine Zeitdauer<br />
von bis zu zwei Jahren individuell durch eine/n<br />
ehrenamtliche/n MentorIn begleiten zu lassen, sich<br />
gemeinsam mit ihr/ihm fortzubilden und auf diese<br />
Weise die Stabilität der eigenen Vereinsarbeit auf<br />
Dauer gestärkt werden.<br />
Beim Nordelbischen Zentrum für Weltmission und<br />
Kirchlichen Weltdienst sind in den vergangenen Jahren<br />
zum einen immer weniger Mittel von MigrantInnengruppen<br />
beantragt worden, zum anderen wurde<br />
dann zumeist um Mietkostenzuschüsse oder Zuschüsse<br />
für sonstige Infrastrukturkosten gebeten.<br />
Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Gewährung<br />
solcher Zuschüsse, auch dann, wenn sie von<br />
den Gruppen zunächst als absolut existentiell erachtet<br />
werden, den Fortbestand von MigrantInnengruppen<br />
in vielen Fällen auf Dauer nicht absichert. Diese<br />
Gruppen leiden später häufig in besonderer Weise<br />
an organisatorischen Problemen, zum Beispiel bei<br />
der Kommunikation mit den deutschen Behörden,<br />
aber auch an gruppeninternen Konfliktsituationen,<br />
die sich insbesondere dann auftun, wenn es um die<br />
konkrete Aufgaben- und Arbeitsverteilung sowie um<br />
die daraus resultierende verbindliche Verpflichtung<br />
des einzelnen Mitglieds gegenüber der Gruppe geht.<br />
Das NMZ hat auf Grund dieser Beobachtungen sein<br />
Förderprogramm für MigrantInnengruppen neu
strukturiert. Da es als Finanzgeber seine Unabhängigkeit<br />
gegenüber potentiellen Antragstellern wahren<br />
möchte, fungiert es als Kooperationspartner des<br />
hier vorgestellten Projektes, kommt jedoch nicht als<br />
dessen Träger in Frage.<br />
Zielgruppen:<br />
Das Mentoringprogramm richtet sich in erster Linie<br />
an neu gegründete oder in Gründung befindliche<br />
MigrantInnenorganisationen, um diesen den Einstieg<br />
in die Vereinstätigkeit zu ermöglichen bzw. zu erleichtern.<br />
Darüber hinaus können aber auch etablierte<br />
Gruppen teilnehmen, die ihre Vereinsarbeit als<br />
frustrierend oder stockend empfinden und die hoffen,<br />
diese durch neue Impulsepositiv voranbringen<br />
zu können. Das Projekt beläuft sich insgesamt auf<br />
7900.- davon wurden beim NMZKWD und bei der<br />
Stiftung do und Stiftg. Umvereilen bereits der größte<br />
eil bewilligt. Der Kath. Fond hat abgelehnt. Bei<br />
uns sind 700.- beantragt.<br />
I. 13/ 2008 F<br />
Zuschuss zu Flüchtlingskonferenz<br />
Bayerischer Flüchtlingsrat<br />
beantragt: 2.000,- €<br />
Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />
www.bleiberechtsbuero.de,<br />
www.jogspace.net<br />
Vom 25. bis 28. Juni 2008 wird in Nürnberg eine<br />
Konferenz zur Vernetzung von Flüchtlingsaktivisten<br />
in Bayern mit ca. 50 Personen stattfinden.<br />
Seit 2005 arbeiten Flüchtlinge aus verschiedenen<br />
Asylbewerberlagern mit Flüchtlingsinitiativen“ im<br />
Rahmen des „Deutschland Lagerland“ Netzwerks<br />
zusammen, um kollektiv Missstände in den Unterkünften<br />
aufzudecken. Ziel der Flüchtlingskonferenz<br />
ist es, mit den Betroffenen zusammen eine Bestandsaufnahme<br />
der derzeitigen Situation in den<br />
Lagern zu erstellen, Flüchtlinge aus ländlichen Unterkünften<br />
einzubinden, und Multiplikatoren aus<br />
verschiedenen Unterkünften zu Rechten und Pflichten<br />
von Flüchtlingen sowie demokratischen Partizipationsmöglichkeiten<br />
zu schulen.<br />
Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge sind in<br />
Bayern verpflichtet, in so genannten Gemeinschaftsunterkünften<br />
– in der Regel Container- und Barackenlager<br />
– zu leben. Zwei bis vier Personen müssen<br />
sich acht bis zwölf Quadratmeter Wohnfläche teilen.<br />
Außerdem ist es den Flüchtlingen verboten, den<br />
Landkreis oder das Bundesland zu verlassen (Residenzpflicht).<br />
Die LagerbewohnerInnen erhalten nur<br />
maximal 40 Euro Bargeld und unterliegen häufig<br />
einem Arbeitsverbot.<br />
Das sind die rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />
aber darüber hinaus werden Flüchtlinge immer wieder<br />
um ihre geringen Rechte gebracht; die Behörden<br />
nutzen fast nie Entscheidungs-Spielräume zu ihren<br />
15<br />
Gunsten. Dem „Deutschland Lagerland“ Netzwerk ist<br />
es gelungen, konkrete Verbesserungen in einzelnen<br />
Unterkünften zu erreichen. Flüchtlinge konnten<br />
durch die Unterstützung durch das Netzwerk ihre<br />
Rechte, beispielsweise auf eine Arbeitserlaubnis,<br />
verstärkt einfordern. Neben lokalen Verbesserungen<br />
hat sich Deutschland Lagerland zum Ziel gesetzt, die<br />
Unterbringung in Unterkünften öffentlich zu kritisieren,<br />
Anwohner aufzuklären und eine Gleichberechtigung<br />
von Flüchtlingen einzufordern.<br />
Ziele der Konferenz sind eine gezielte Schulung<br />
von LagerbewohnerInnen, die Vernetzung bereits<br />
aktiver Flüchtlinge, Erfahrungsweitergabe, sowie die<br />
Dokumentation der Lebensverhältnisse in bayerischen<br />
Lagern. Parallel soll die Öffentlichkeit über die<br />
Situation und den Hintergrund der Flüchtlinge aufgeklärt<br />
und damit für eine humanere Flüchtlingspolitik<br />
geworben werden.<br />
Die Gesamtkosten von 6.500,- € verteilen sich<br />
auf Unterkunft und Verpflegung (Jugendherberge)<br />
3.700,- €, Fahrtkosten 1.200,- €, Mietkosten Veranstaltungsräume<br />
und Technik 800,- € sowie 800,- €<br />
für Druckkosten (Programm und Dokumentation).<br />
Außer bei uns wurden Anträge gestellt bei Ev. Landeskirche<br />
und Kurt-Eisner-Verein, 1.500,- € werden<br />
aus TeilnehmerInnenbeiträgen und Privatspenden<br />
erwartet.
I.14/ 2008 F<br />
"Kaffee mit Gesicht" - Süd-Nord-<br />
Austausch Honduras-Marburg<br />
Initiative Solidarische Welt e.V.<br />
beantragt: 500,- €<br />
Bearbeitung: Caroline Aicher<br />
siehe auch: www.marburger-weltladen.de<br />
www.elisabeth-kaffee.de<br />
Die als gemeinnützig anerkannte Initiative Solidarische<br />
Welt e.V. ist Trägerin verschiedener entwicklungsbezogener<br />
Arbeitsbereiche und Projekte:<br />
des Weltladens Marburg, des Infozentrums Eine Welt<br />
und des Schul- und Bildungsprojekts "êpa!". Sie<br />
organisiert umfangreiche Aktivitäten der entwicklungspolitischen<br />
Bildungsarbeit wie interkulturelle<br />
und entwicklungspolitische Veranstaltungen und<br />
Ausstellungen (z.B. Kinderkulturkarawane), Schulprojekte<br />
u.v.m. 2008 widmet sich die Initiative verstärkt<br />
dem internationalen Austausch zwischen ProduzentInnen<br />
und VerbraucherInnen.<br />
Die seit Frühjahr 2007 bestehende Partnerschaft<br />
mit der Frauenorganisation COMUCAP aus Honduras<br />
soll durch einen dreimonatigen Süd-Nord-Austausch,<br />
gefördert durch das ASA-Programm von InWent,<br />
intensiviert werden. COMUCAP (Coordinadora de<br />
Mujeres Campesinas de La Paz) wurde 1993 mit<br />
dem Zweck gegründet, "Landfrauen“ (mujeres campesinas)<br />
über ihre Rechte aufzuklären und ihnen<br />
eine wirtschaftliche Eigenständigkeit zu ermöglichen.<br />
Durch die Organisation der Frauen konnten die Lebensbedingungen,<br />
Bildung, Gesundheit und Ernährung<br />
verbessert werden. Im Mittelpunkt der wirtschaftlichen<br />
Tätigkeit stehen Anbau und Weiterverarbeitung<br />
von biologisch angebautem Kaffee. Seit<br />
März 2007 vertreibt der Weltladen Marburg den Elisabeth-Kaffee<br />
der Frauenorganisation als Partnerschaftskaffee.<br />
Während ihres Aufenthaltes in Deutschland sollen<br />
die beiden Frauen aus Honduras über den weltweiten<br />
Kaffeehandel und die Situation der Produzentinnen<br />
in Honduras informieren. Daneben sollen sie bei<br />
der Erschließung neuer Vertriebswege für ihren Kaffee<br />
unterstützt werden. Geplant sind Aufenthalte bei<br />
der Fair-Handels-Organisation gepa, der lokalen Bio-<br />
Kaffeerösterei Kehna und beim KDFB Regensburg.<br />
Durch Vorträge und Informationsstände werden<br />
die Mitarbeiterinnen von COMUCAP mit Menschen in<br />
Deutschland über den Kaffeeanbau ins Gespräch<br />
kommen. Besonders die breite Öffentlichkeit, die<br />
sonst eher wenig mit diesem Thema vertraut ist, soll<br />
angesprochen werden. Ein Ziel der Partnerschaft ist<br />
es, den Menschen hinter den Produkten des Alltags<br />
ein Gesicht zu geben und dadurch in Deutschland zu<br />
16<br />
bewussterem Konsum anzuregen. In Zusammenarbeit<br />
mit anderen deutschen Partnerorganisationen<br />
von COMUCAP soll die Informationsarbeit zu Kaffee<br />
und Fairem Handel auch in anderen Städten stattfinden<br />
(Eisenach, Remscheid, Regensburg).<br />
Die Arbeit und die Erfahrungen von COMUCAP im<br />
Empowerment von Frauen dienen als Aufhänger, um<br />
über die (Selbst-)Organisation von Frauen, die Stärkung<br />
ihrer Rechte und ihre Potentiale ins Gespräch<br />
zu kommen. Mit Vorträgen und Diskussionen soll<br />
besonders die wirtschaftliche und soziale Situation<br />
der Frauen in Honduras und Deutschland mit einem<br />
breiten Publikum diskutiert werden. Zudem soll ein<br />
Austausch zu Frauenrechten und Frauenarbeit stattfinden.<br />
Dazu werden Gespräche mit Vertreterinnen<br />
von Frauen- und Frauenrechtsorganisationen wie<br />
z.B. des Frauenamts Marburg-Biedenkopf und Terre<br />
des Femmes erfolgen.<br />
In Marburg wird es neben Vorträgen und Informationsveranstaltungen<br />
auch ein umfangreiches<br />
Bildungsangebot für Jugendlichen zu den Themen-<br />
gebieten Fairer Handel und Empowerment von Frauen<br />
geben (außerhalb dieses Antrags).<br />
Das ASA-Programm von InWent übernimmt die<br />
Kosten für Lebenshaltung und Versicherung während<br />
des Aufenthaltes. Die restlichen Projektkosten werden<br />
mit 5.900,- € veranschlagt, darunter 2.200,- €<br />
für die Flüge, 1.200,- € für die Unterkunft und<br />
1.000,- € für die Sprachkurse der Gäste aus Honduras.<br />
Zugesagt sind bisher ein zusätzlicher Zuschuss<br />
von ASA mit 1.060,- €, Zuschüsse der Stadt Marburg<br />
mit 1.000,- € und des Katholischen Fonds mit<br />
1.100,- €. Ein weiterer Antrag ist an die Stiftung<br />
Umverteilen gestellt. Bei <strong>asb</strong> werden 500,- € beantragt.
I.15/ 2008 F<br />
Informationskampagne zum Thema<br />
„koloniale Beutekunst“<br />
Cultur Cooperation e.V.<br />
beantragt: 1.100,- €<br />
Bearbeitung: Maren Pauselius-Gallon<br />
s. auch: www.cultur-and-development.info.<br />
Unter dem <strong>Titel</strong> „Benin – Könige und Rituale“ findet<br />
derzeit im Berliner Völkerkundemuseum eine<br />
spektakuläre Ausstellung von Bronzeplastiken und<br />
Elfenbeinschnitzerein statt. Die Exponate zählen zu<br />
den herausragenden Kunstwerken des afrikanischen<br />
Kontinents; sie wurden allerdings für dieses Ausstellungsprojekt<br />
nicht aus Afrika geliehen sondern<br />
kommen ausschließlich aus europäischen Museen<br />
bzw. Privatsammlungen in Europa und den USA.<br />
Der größte Teil der Objekte, die in dieser Ausstellung<br />
gezeigt werden, wurde 1897 im Rahmen einer<br />
militärischen Strafexpedition von den Briten geraubt<br />
und nach Europa verfrachtet. Bei der Ausstellungeröffung<br />
in Wien gab es deshalb in den Medien eine<br />
breite Diskussion über Beutekunst; in Deutschland<br />
wird das Thema aber bisher nicht öffentlich diskutiert.<br />
In dem Vorwort zum Ausstellungskatalog – formuliert<br />
von den DirektorInnen der beteiligten Museen<br />
in Wien, Berlin, Paris und Chicago – wird sogar<br />
mit zynischer Arroganz behauptet, der Raub der<br />
Kunstschätze sei ein Glücksfall gewesen, weshalb<br />
die Beraubten eigentlich dankbar sein sollten, dass<br />
ihre Kultur nun endlich von Europäern anerkannt<br />
wird. Hier zeigt sich voll die Fortschreibung kolonialer<br />
Denk- und Verhaltensmuster.<br />
Tatsächlich fordern Nigeria und Benin schon lange<br />
die Rückgabe ihrer Kunstschätze, die auf dem<br />
Kunstmarkt seit vielen Jahren zu Höchstpreisen gehandelt<br />
werden: Sotheby´s verkaufte 2006 ein<br />
Bronzerelief für 964.000,- €. Die internationale<br />
Rechtslage untermauert diese Forderungen.<br />
Die „Haager Landkriegsordnung“ (1907) untersagt<br />
den Raub von Kulturgütern als Kriegsbeute und<br />
auch zwischen Museen existieren internationale Vereinbarungen,<br />
wie die ICOM-Code of Ethics, in denen<br />
sich die Museen selbst verpflichtet haben, im Umgang<br />
mit kolonialer Beutekunst bzw. in der Kolonialzeit<br />
erworbenen Objekten, einvernehmliche Lösungen<br />
mit den Herkunftsländern anzustreben, wenn<br />
Restitutionsforderungen gestellt werden.<br />
Aber die Bundesregierung handelt einseitig; sie<br />
pocht bei Verhandlungen mit Russland und Polen auf<br />
diese internationalen Rechte, wendet aber nicht den<br />
gleichen Maßstab bei kolonialer Beutekunst an.<br />
Der Verein Cultur Cooperation e.V. arbeitet seit<br />
20 Jahren im internationalen Kulturaustausch und<br />
beschäftigt sich schon länger mit den Themen Raub<br />
und Verlust von Kulturgütern. Anläßlich der Benin-<br />
17<br />
Ausstellung plant die Gruppe eine Informationskampagne,<br />
für die eine Broschüre (eigene Beiträge, Interviews<br />
und Kommentare, historische Dokumente)<br />
im August 2008 erscheinen soll und eine Veranstaltung<br />
mit Vertretern aus Kulturpolitik, den Museen<br />
und Experten aus Afrika im September stattfinden<br />
soll. Die Broschüre soll kostenlos verteilt werden an<br />
kultur- und entwicklungspolitische NRO und Verbände,<br />
Museumsmitarbeiter, Bibliotheken und Hochschulen.<br />
Die Gruppe erhofft sich eine öffentliche Wahrnehmung<br />
des Problems und eine sicherlich höchst<br />
kontroverse Debatte. Außerdem möchten sie aber<br />
auch direkt politisch intervenieren, indem die Bundesregierung<br />
und die deutschen Museen aufgefordert<br />
werden, einige ihrer Exponate (2.000 gibt es in<br />
dt. Museen) an Benin-City bzw. das Nigerianische<br />
Nationalmuseum zurückzugeben.<br />
Da dies Thema politisch sehr brisant ist, musste<br />
die Gruppe feststellen, „dass sich viele unserer sonstigen<br />
Förderer scheuen, ein solches Programm zu<br />
unterstützen.“<br />
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 5.100,- €.<br />
An Eigenmitteln bringt der Verein 1.000,- € auf,<br />
beim Ausschuss für kirchliche Weltdienste (AKWD)<br />
sind 3.000,- € beantragt, der Rest bei uns.
I.16/ 2008 F<br />
Kampagnenzeitung: „Vorrang für zivil“<br />
Bund für Soziale Verteidigung e.V.<br />
beantragt: 1.000,- €<br />
Bearbeitung: Ernst Standhartinger<br />
Vorbemerkung:<br />
Auf der Münchener Nato-Konferenz dieses Jahres<br />
wurde u.a. die Behauptung aufgestellt, Artikel 5 des<br />
Natovertrages erlaube es, nukleare Präventivschläge<br />
auszuführen, wenn Staaten „mit der Energiewaffe<br />
drohen“ (d.h. ihre Rohstoffe nicht mehr freiwillig an<br />
die Natoländer liefern). Außerdem wurde darüber<br />
diskutiert, dass sich die Nato das Recht vorbehält, in<br />
Konflikten militärisch ohne UN-Auftrag zu agieren,<br />
„wenn der UN-Sicherheitsrat nicht schnell entscheidungsfähig<br />
ist“. (Infomationen aus Publik-Forum Nr.<br />
4/ 2008.) Vor diesem Hintergrund erscheint mir das<br />
nachstehend in gekürzter Eigendarstellung vorgestellte<br />
Projekt durchaus aktuell.<br />
Ernst<br />
„Hintergrund<br />
In der Diskussion um die Auslandseinsätze der<br />
Bundeswehr, insbesondere in Afghanistan, wird immer<br />
deutlicher, dass militärische Interventionen<br />
nicht geeignet sind, um Krisen zu bewältigen und<br />
nachhaltige Friedensprozesse einzuleiten. Die Arbeit<br />
von zivilen Organisationen aus dem Menschenrechts-<br />
und Entwicklungshilfebereich wird im Gegenteil<br />
durch die Anwesenheit des Militärs noch erschwert.<br />
Dieses Thema hat die <strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong><br />
ja auch schon beschäftigt (Diskussionsveranstaltung<br />
„NGOs im Krieg: Helfer oder Beihelfer?“,<br />
„Politikwechsel in Afghanistan gefordert“ (Aufruf von<br />
Venro), beides im <strong>Rundbrief</strong> 4/2007).<br />
Eine Mehrheit der BundesbürgerInnen ist gegen<br />
die Entsendung von Soldaten. Dennoch lassen sich<br />
Öffentlichkeit und Parlament immer wieder von angeblichen<br />
Sachzwängen und der scheinbaren Alternativlosigkeit<br />
von Militäreinsätzen einwickeln.<br />
Dabei gibt es zahlreiche gewaltfreie Ansätze, um<br />
Frieden und Gerechtigkeit (nicht jedoch den Zugang<br />
zu Ressourcen) in Krisengebieten zu unterstützen<br />
(„Best Practices der ZKB“), sowohl von staatlichen<br />
wie zivilgesellschaftlichen Akteuren. Diese sind bisher<br />
nur deshalb keine „vollwertige Alternative“, weil<br />
die Ressourcen nicht bereitgestellt und entsprechende<br />
Kapazitäten noch nicht entwickelt wurden.<br />
Die Kampagne soll Gruppen und Aktive der Friedensbewegung,<br />
aus dem Menschenrechtsbereich<br />
und der Entwicklungszusammenarbeit zusammenbringen,<br />
um in einer gemeinsamen <strong>Aktion</strong> diese<br />
gewaltfreien Ansätze und Beispiele einer breiteren<br />
Öffentlichkeit bekannt machen und darauf aufbauend<br />
den nötigen Druck für konkrete Politikveränderungen<br />
aufzubauen, damit zivil Vorrang erhält und<br />
das Militär zurücktreten muss.<br />
Die Kampagnenzeitung<br />
18<br />
Die Kampagnenzeitung ist ein Kernelement der<br />
Kampagne zum Anschub der geplanten Aktivitäten.<br />
Die Kampagnenzeitung soll drei inhaltliche Kernaussagen<br />
miteinander verknüpfen:<br />
Zivile Ansätze haben sich in kleinem Maßstab<br />
bereits bewährt. Kurzbeispiele erfolgreicher<br />
Projekte werden zusammengestellt und verbreitet.<br />
Die zivilen Kapazitäten im größeren Maßstab<br />
müssen JETZT systematisch aufgebaut werden. Eine<br />
Skizze für den Aufbau der zivilen Krisenprävention/Konfliktbearbeitung<br />
in größerem Maßstab („10-<br />
Jahres-Plan“) wird entwickelt, öffentlich diskutiert<br />
und in Entscheidungsgremien eingebracht.<br />
Die deutsche Gesellschaft will zivile Krisenprävention<br />
anstelle militärischer Auslandseinsätze.<br />
Unterstützende Äußerungen aus Kirchen,<br />
Gewerkschaften, von PolitikerInnen, FriedensnobelpreisträgerInnen,<br />
Prominenten, Friedensforschenden<br />
und kritischen Militärs werden systematisch angefragt<br />
und veröffentlicht. Später sollen massenhafte<br />
Unterstützungsbekundungen durch (virtuelle) Unterschriften,<br />
Postkarten, Zeitungsanzeigen o. ä. hinzukommen.<br />
Für zivile Krisenprävention kann ich selber<br />
was tun. In der Kampagnenzeitung soll es Vorschläge<br />
geben, wie jede/r Einzelne sich für einen<br />
Vorrang für Zivil einsetzen kann. Mit <strong>Aktion</strong>svorschlägen,<br />
Vorschlägen für Veranstaltungen (Diskussionen<br />
mit Wahlkreisabgeordneten) und Argumentationshilfen<br />
sollen möglichst viele Menschen für ein<br />
persönliches Engagement aktiviert werden. Neben<br />
der Kampagnenzeitung sollen diese Inhalte auch auf<br />
der Webseite publiziert werden…<br />
Eine besondere Möglichkeit, für das Anliegen der<br />
Kampagne zu werben, bietet sich in der Kooperation<br />
mit der Theatergruppe „Berliner Compagnie“, die ein<br />
Theaterstück über die Situation in Afghanistan vorbereitet<br />
und in Kooperation mit der Kampagne in<br />
verschiedenen Orten in Deutschland zeigen wird.“<br />
Träger der Kampagne<br />
Bisher haben sich VertreterInnen der <strong>Aktion</strong>sgemeinschaft<br />
Dienst für den Frieden (AGDF), des Bund<br />
für Soziale Verteidigung (BSV), der Deutschen Friedensgesellschaft<br />
(DFG-VK), der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft<br />
zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer<br />
(EAK), der Peace Brigades International<br />
(PBI), der Plattform für Zivile Konfliktbearbeitung<br />
(Plattform ZKB), des Forum Ziviler Friedensdienst<br />
(forumZFD) sowie einiger kleinerer Organisationen<br />
aktiv an der Planung beteiligt.<br />
Die Kampagnenzeitung soll in einer Auflage von<br />
20.000 Stck gedruckt werden. Von den Gesamtkoten<br />
von 8.000,- € werden bei uns 1.000,- € beantragt.
I.17/ 2008 F<br />
Zuschuss zum 31. Bundeskongress<br />
BUKO<br />
beantragt: 1000,- €<br />
Bearbeitung: Maren Pauselius-Gallon<br />
siehe auch: www.buko.info<br />
Die BUKO ist bereits durch viele frühere Anträge<br />
bekannt. Der diesjährige Kongress unter dem <strong>Titel</strong><br />
„Dabeisein ist alles - Kämpfe für Selbstbestimmung<br />
und gegen globale Ausschlüsse“ wird vom 9. - 12.<br />
Mai in Dortmund stattfinden. In dem Anschreiben<br />
heißt es, dass diesmal zusätzlich zu den 500 erwarteten<br />
Teilnehmern mehr Gäste aus dem Ausland<br />
vertreten sein werden.<br />
In den vier Themenfeldern<br />
– Arbeit, Migration,<br />
Militarisierung<br />
und Klima - wird es um<br />
gemeinsame<br />
grundlegende Fragestellungen<br />
gehen: Wo findet<br />
weltweit Entrechtung<br />
statt? Welche Kämpfe gibt es dagegen? Lassen sich<br />
aus bereits existierenden Kämpfen Utopien entwickeln,<br />
die gesamtgesellschaftlich eine emanzipative<br />
(Spreng-) Kraft entwickeln können? Diesen Fragestellungen<br />
folgend wird die Arbeit in den Arbeitsgruppen<br />
in Blöcke geteilt: Den „Crashkursen“ - zur<br />
Einführung neuer Teilnehmer in die Sachthemen am<br />
Freitagnachmittag - folgen die Blöcke „Bestandsaufnahme“<br />
und „Utopien“ am Samstag und danach<br />
„Soziale Kämpfe“ am Sonntag. In der jetzigen Vorbereitungsphase<br />
sind für jedes der 4 Themenfelder<br />
je 6 – 8 Arbeitsgruppen geplant, die von verschiedenen<br />
in- und ausländischen NGO`s durchgeführt<br />
werden.<br />
Eine gemeinsame Klammer bilden die Plenumsveranstaltungen:<br />
am Freitagabend die Auftaktveranstaltung,<br />
am Samstagabend eine Podiumsdiskussion<br />
und am Sonntagnachmittag die Zusammenfassung<br />
der Arbeitsergebnisse (Vernetzung, <strong>Aktion</strong>en).<br />
Die Podiumsveranstaltung trägt den <strong>Titel</strong> „1968<br />
international“. Im Antrag heißt es dazu: „Dabei interessiert<br />
uns die Frage: Wie war das Verhältnis zwischen<br />
der 1968er-Studibewegung (in den westlichen<br />
Ländern) und den postkolonialen Befreiungsbewegungen<br />
in der sog. Dritten Welt und – als dritten<br />
Part – den Protestbewegungen in den kommunistischen<br />
Ländern? Zwar fanden die Proteste zeitgleich<br />
in (westlich) kapitalistischen, (südlich) postkolonialen<br />
und (östlich) sozialistischen Ländern statt mit<br />
eindeutigen Bezugnahmen zwischen den jeweiligen<br />
Akteurinnen. Andererseits gab es aber ganz klar<br />
Ungleichzeitigkeiten und auch offensichtliche Widersprüche.<br />
Darüber wollen wir – jenseits aller 1968-<br />
Nostalgie – diskutieren.“<br />
19<br />
Geworben wird für den Kongress mit 2.000 Plakaten,<br />
20.000 Flyern und einer Kongresszeitung<br />
(40.000). Die Planungsgruppe rechnet mit Gesamtkosten<br />
von 28.600,- €. Der Betrag ist deshalb höher<br />
als im vorausgegangenen Jahr, weil die Uni Dortmund<br />
für Personal, Raumnutzung und Reinigung<br />
3.000,- € in Rechnung stellt. Die Hälfte des Betrages<br />
soll über Teilnehmer- und Essensbeiträge erwirtschaftet<br />
werden. Die BUKO selbst finanziert<br />
2.100,- € und die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat<br />
bereits 5.000,- € zugesagt. Außer bei uns laufen<br />
noch Anträge bei der Hans-Böckler-Stiftung (1.500,-<br />
€), Stiftung Umverteilen (1.500,- €) und der Stiftung<br />
W (3.000,- €).<br />
Ausstellung über ländliche Armut<br />
und Landrechte in Südafrika<br />
Auch vierzehn Jahre nach dem offiziellen Ende<br />
der Apartheid haben sich die Lebensumstände<br />
und Besitzverhältnisse der großen Mehrheit der<br />
schwarzen Bevölkerung in Südafrika kaum verändert.<br />
Die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der<br />
Armutsgrenze, 70 Prozent davon auf dem Land.<br />
Der weißen Minderheit gehören noch immer rund<br />
80 Prozent des kultivierbaren Bodens, rund 86<br />
Millionen Hektar sind im Besitz von rund 55.000<br />
weißen kommerziellen Farmern. Demgegenüber<br />
leben 12 Millionen schwarze Bauern auf nur 17<br />
Millionen Hektar mit überwiegend schlechter Bodenqualität.<br />
Statt der versprochenen 30 Prozent innerhalb<br />
von fünf Jahren sind bisher gerade einmal etwas<br />
mehr als 3 Prozent des Bodens in den letzten<br />
vierzehn Jahren an die bisher benachteiligte<br />
schwarze Bevölkerung umverteilt worden. Auf<br />
dem Landgipfel im Juli 2005 hat die südafrikanische<br />
Regierung zum ersten Mal öffentlich eingestanden,<br />
dass die versprochene Landreform bisher<br />
gescheitert ist und neue Wege gefunden werden<br />
müssen, die über eine reine Marktorientierung<br />
hinausgehen.<br />
Die Ausstellung „Our Land, Our Life, Our Future“<br />
zeigt in eindrücklichen Bildern von drei südafrikanischen<br />
Fotografen die vielfältigen Facetten<br />
des Lebens in den ländlichen Gebieten Südafrikas,<br />
mit dem Ziel, die öffentliche Debatte über neue<br />
Ansätze einer veränderten Landreform anzuregen.<br />
Die Deutschlandtour der Ausstellung wurde im<br />
Oktober 2005 in Frankfurt eröffnet und wanderte<br />
bis zum offiziellen Ende auf dem Evangelischen<br />
Kirchentag im Juni 2007 durch mehrere Städte.<br />
Weitere Informationen, Materialhinweise und alle<br />
bisher festliegenden Ausstellungstermine finden<br />
sich unter www.our-land.de.<br />
KASA, Heidelberg
Antrag I.18/ 2008 F<br />
Taz-Beilage zum Thema „Fairer<br />
Handel schafft gutes Klima“<br />
Weltladen-Dachverband<br />
beantragt: 2.000,- €<br />
Bearbeitung: Margarete Rölz<br />
siehe auch: www.weltladen.de<br />
Im Rahmen der Kampagne "Fairer Handel schafft<br />
gutes Klima", mit der wir die Gerechtigkeitsfrage<br />
und Entwicklungschancen so genannter Entwicklungsländer<br />
in die Klimadebatte einbringen, plant<br />
der Weltladen-Dachverband, mit der Tageszeitung<br />
„TAZ“ eine Beilage herauszugeben (4 Seiten, vor<br />
dem Weltladentag am 10. Mai).<br />
Klima und Klimawandel ist momentan das Thema<br />
Nummer Eins. Ein Thema, dem sich auch Weltläden<br />
und der Faire Handel annehmen. Am Weltladentag,<br />
beteiligen sich über 1.000 Weltläden in ganz Europa<br />
mit zahlreichen <strong>Aktion</strong>en.<br />
Die öffentliche Diskussion konzentriert sich meist<br />
darauf, wie klimaschädliche Gase<br />
neutralisiert oder der Ausstoß von<br />
Treibhausgasen weltweit reduziert<br />
werden kann. Die Bekämpfung von<br />
Armut droht demgegenüber ins<br />
Hintertreffen zu geraten.<br />
Aber der Klimawandel ist auch<br />
eine Frage der Gerechtigkeit<br />
zwischen Nord und Süd! Auf einem<br />
Weg hin zu einer wirklich nachhaltigen<br />
Entwicklung dürfen Armutsbekämpfung<br />
und Verringerung<br />
des Ausstoßes klimaschädlicher<br />
Gase keine einander sich<br />
ausschließenden Alternativen sein.<br />
Beide sind wesentliche Aspekte<br />
einer zukünftigen Klimapolitik.<br />
Davon sind wir überzeugt. Dies<br />
wollen wir der Öffentlichkeit, den<br />
Kundinnen, Medien und Politikerinnen<br />
deutlich sagen: „Fairer<br />
Handel schafft gutes Klima!“<br />
Neben zahlreichen dezentralen<br />
Aktivitäten in Weltläden will der<br />
Weltladen-Dachverband zentral<br />
Öffentlichkeit für das Thema Gerechtigkeit in der<br />
20<br />
Klimadebatte herstellen. Hierzu planen wir die Beilage<br />
in der Tageszeitung „TAZ“. Inhaltlich geht es in<br />
der Beilage darum, die Kampagne vorzustellen, Hintergrundinformationen<br />
zu liefern und der LeserIn die<br />
Möglichkeit zu geben, sich direkt an einer Unterschriftenaktion<br />
zu beteiligen. Hier werden drei Forderungen<br />
an Kanzlerin Merkel gestellt:<br />
1. Unterstützung des Fairen Handels als einem<br />
bedeutenden Instrument, um Armut und Klimawandel<br />
zu bekämpfen.<br />
2. Förderung der ökologischen Landwirtschaft<br />
von Kleinbauern und -bäuerinnen.<br />
3. Änderung der Handelsregeln zugunsten benachteiligter<br />
KleinproduzentInnen.<br />
Die Leserin erhält die Möglichkeit im Internet unter<br />
www.weltladen.de ein Mailformular auszufüllen.<br />
Die Mail geht direkt an die Kanzlerin.<br />
Um dieses Projekt realisieren zu können, benötigt<br />
der Weltladen-Dachverband 2.000 Euro Förderung<br />
durch den <strong>asb</strong>. Die Gesamtkosten belaufen sich auf<br />
9.167 Euro. Über das Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung stehen<br />
uns 7.000 Euro zur Verfügung (diese waren ursprünglich<br />
für eine andere Publikation vorgesehen,<br />
können laut mündlicher Aussage des zuständigen<br />
Referenten jedoch recht unproblematisch umgewidmet<br />
werden). Die Differenz von 167,- Euro wird als<br />
Eigenanteil vom Weltladen-Dachverband getragen.<br />
Eine Zusatzfinanzierung durch Anzeigenakquise ist<br />
nicht möglich.
I.19/ 2008 F<br />
Buchprojekt “Lasst Puppen sprechen“ –<br />
Friedenserziehung mit den Methoden der<br />
Theaterpädagogik und Lesereise<br />
peace brigades international (pbi)<br />
beantragt: 1.000,- €<br />
Bearbeitung: Elisabeth Schober<br />
siehe auch: www.pbi-deutschland.de<br />
Der deutsche Zweig der pbi möchte gemeinsam<br />
mit der Autorin Heike Kammer das 2. Buch herausgeben<br />
mit dem <strong>Titel</strong> „Lasst Puppen sprechen – Friedenserziehung<br />
mit den Mitteln der Theaterpädagogik“.<br />
1999 hat die Autorin bereits das inzwischen<br />
vergriffene Buch „Unterwegs im Einsatz für Frieden“<br />
herausgegeben.<br />
Heike Kammer ist für ihr über 10 Jahre dauerndes<br />
Engagement in pbi- Länderprojekten in El Salvador,<br />
Guatemala und Kolumbien 1999 mit dem<br />
Menschenrechtspreis der Stadt Weimar ausgezeichnet<br />
worden. Sie hat für Kinder (speziell Grundschulalter)<br />
eine mobile Puppenspielbühne entworfen. Mit<br />
Hilfe des Theaterspiels, Spaß und Begeisterung gelingt<br />
es ihr, dieses junge Publikum für das Thema<br />
der zivilen Konfliktbearbeitung, des Umgangs mit<br />
Gewalt zu sensibilisieren und ihnen die Lebenssituation<br />
und die Probleme Gleichaltriger in der so genannten<br />
3. Welt nahe zu bringen.<br />
In dem neuen Buch sollen LehrerInnen, ErzieherInnen<br />
und Eltern, die mit Kindern das Puppentheater<br />
der Autorin besuchen, mehr Hintergrundinformationen<br />
zu den Puppenspielvorführungen, der Entstehungsgeschichte<br />
und der Friedensarbeit in Mexiko<br />
bekommen. Sie können spannende Erfahrungen der<br />
Friedensarbeit in Mexiko lesen und diese dann an die<br />
Kinder weitererzählen. Außerdem informiert das<br />
Buch über die Organisation pbi und ihre entwicklungspolitische<br />
Arbeit. Deutschlandweit wird Frau<br />
Kammer ab Januar 2007 Lesungen ihres Buches<br />
machen und mit ihrem Puppentheater auftreten.<br />
21<br />
Auch hier soll das Buch zum Preis von voraussichtlich<br />
8,- € angeboten werden. Es soll auch neugierig<br />
darauf machen, das Puppentheater live zu<br />
erleben. Buch und Puppentheater sollen sich gegenseitig<br />
unterstützen.<br />
Kosten- (9.365,- €) und Finanzierungsplan liegen<br />
vor.<br />
VS. I.<strong>01</strong>/ 2008 und I.20/ 2008 F<br />
Irak-Konferenz zum 5. Jahrestag<br />
des Krieges<br />
Annette Schiffmann<br />
beantragt: 1) 500.- €<br />
vom Vorstand aus dem Feuerwehrfond genehmigt<br />
2) 1.500,- € zur Abdeckung des<br />
verbliebenen Defizits<br />
Bearbeitung: Elisabeth Schober<br />
Siehe auch: www. irakkonferenz2008.de<br />
Die vom 7. bis 9. März in der Berliner Humbold-<br />
Universität durchgeführte Irakkonferenz wurde von<br />
zahlreichen Organisationen getragen, z.B. Attac,<br />
Bundesausschuss Friedensratschlag, IPPNW, Internationaler<br />
Versöhnungsbund, Internationale Liga für<br />
Menschenrechte, Dachverband arabischer Vereine,<br />
Iraq Veterans Against The War.<br />
Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Konferenz war<br />
die Frage, in welchem Maß die USA und ihre Verbündeten<br />
für die generelle und das aktuelle, entsetzlich<br />
hohe Niveau der Gewalt verantwortlich sind.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Erörterung<br />
möglicher Alternativen zur Besetzung und das Finden<br />
realistischer Ansätze für den anschließenden
Aufbau eines stabilen und demokratischen Iraks<br />
sein.<br />
Dazu waren als Referenten sowohl unabhängige<br />
westliche Experten wie auch arabische und kurdische<br />
Experten und Betroffene eingeladen, so z.B.<br />
Dr. Hans von Sponek (ehemals UN-Koordinator für<br />
den Irak, der aber aus persönlichen Gründen kurzfristig<br />
absagen musste), Dennis Kucinich (demokratischer<br />
US-Kongressabgeordneter und Präsidentschaftskandidat,<br />
der sich aber durch seine, ebenfalls<br />
kompetente Frau Elisabeth vertreten lassen musste),<br />
Dr. Khair El-Din Haseeb (Leiter der nationalen<br />
irakischen Initiative zur Beendigung der Besatzung),<br />
Dr. Sa’eed Hasan-al Musawi (ehemaliger Botschafter<br />
des Irak bei der UNO).<br />
Die Kosten des 3-tägigen Seminars belaufen sich<br />
voraussichtlich auf ca. 20.000 €, bedingt durch die<br />
Reisekosten, Unterkunft und Honorare der zahlreichen<br />
Experten sowie die Notwendigkeit einer Simultanübersetzung.<br />
Durch Eigenmittel und Eintrittsgelder<br />
werden wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte<br />
dieser Kosten abgedeckt werden können. Deshalb<br />
stellt die Antragsstellerin zusätzlich zu dem Antrag<br />
über den Feuerwehrfonds einen Antrag zur Mitgliederversammlung<br />
in der Hoffnung, dass bis dahin<br />
auch von den anderen angefragten Organisationen<br />
noch Zusagen kommen. - Die <strong>asb</strong> hat übrigens bereits<br />
2002 die 1. internationale Konferenz zum Krieg<br />
im Irak mit 1.500 € unterstützt.<br />
Bericht vom Irak-Kongress<br />
Besonders Frauen haben nach Angaben der irakischen<br />
Frauenrechtlerin Haifa Zangana unter der<br />
Gewalt zu leiden. Sie sterben z.B. an den Checkpoints,<br />
weil junge GIs ohne Vorwarnung aus Angst<br />
auf alles schießen, was sie nicht genau einschätzen<br />
können. Oder durch die Luftangriffe, die inzwischen<br />
5-mal mehr als noch 2006 stattfinden. Dazu kommen<br />
die Morde durch Söldner und Sicherheitskräfte,<br />
denen Immunität gegenüber den Gesetzen garantiert<br />
wurde. Zusätzlich bedroht sind sie durch Gewalt<br />
von Seiten islamischer Fanatiker (Mord wegen „unislamischen<br />
Verhaltens“ oder angeblicher Selbstmord<br />
auf Druck der Familie).<br />
Es gibt viele Lösungsvorschlage von exilirakischen<br />
und internationalen Gruppierungen. Sie sind<br />
alle einig, dass die erste Voraussetzung für ein Ende<br />
der Gewalt im Abzug der Besatzungstruppen besteht.<br />
Gerade die ist aber, auch nach einem Machtwechsel<br />
in den USA, nicht wirklich zu erwarten, weil<br />
die USA zumindest die vielen inzwischen im Land<br />
errichteten Militärbasen auch nach einem offiziellen<br />
Truppenrückzug kaum aufgeben werden.<br />
Selbst nach einem Abzug der Besatzungstruppen<br />
blieben genügend Probleme. Die zerstörte Infrastruktur<br />
hat dazu geführt, dass heute etwa 40% der<br />
Kinder vor dem 5. Lebensjahr sterben. Und völlig<br />
offen ist auch die Frage, was aus dem derzeit weitgehend<br />
autonomen kurdischen Nordirak in einem<br />
selbstbestimmten Irak werden soll.<br />
Ernst Standhartinger<br />
Meine Frau Astrid und ich haben an diesem Kon-<br />
VS I.02/ 2008<br />
Tagesseminar: Männlichkeit und<br />
gress teilgenommen. Hier ein kurzer Bericht: Entwicklungszusammenarbeit – ein<br />
Deutlich wurde aus den Beiträgen immer wieder,<br />
blinder Fleck?<br />
wie einseitig das Bild ist, das unsere Medien vom<br />
philippinenbüro<br />
Geschehen im Irak vermitteln. Wenn man im Fernsehen<br />
Nachrichten sieht, hat man den Eindruck, im<br />
Irak tobe ein Bürgerkrieg, bei dem sich vor allem<br />
„die“ Schiiten und „die“ Sunniten gegenseitig ermor-<br />
beantragt: 500.- €<br />
genehmigt als Feuerwehrantrag: 250.- €<br />
Bearbeitung: Elisabeth Schober<br />
den. Solche Anschläge machen aber nur ein Teil der Aus der ursprünglich geplanten Wochenend-<br />
Gewalttätigkeiten aus. In erster Linie geht es um Jahrestagung des Philippinenbüros zum Thema „Ma-<br />
einen Krieg gegen die Besatzungsmächte, der auf chos on the Loose? Männlichkeit und Entwicklungs-<br />
Seiten der USA nach deren eigenen Angaben bisher zusammenarbeit – ein blinder Fleck?“ wurde nach<br />
schon 4.000 tote Soldaten und etwa 16.000 Absage der Gelder des Katholischen Fonds ein Ta-<br />
Schwerverletzte und – nach den Berechnungen des gesseminar am 8. März zu demselben Thema mit<br />
Wirtschafts-Nobelpreisträgers Joseph Stieglitz - ca. anschließender Mitgliederversammlung.<br />
3.000.000.000.000,- US-$ gekostet hat. Dazu kommen<br />
laut Andreas Zumach etwa 1 Million toter Iraker<br />
und 4 Millionen irakische Flüchtlinge.<br />
Geplant ist – falls die beantragten Zuschüsse von<br />
Stiftung Umverteilen und InWent genehmigt werden<br />
– nach dem Seminar eine 8-tägige Vortragsreise<br />
Derzeit fliegen die USA – nach Angaben eines des philippinischen Referenten Jun Narval zu organi-<br />
schweizer Militärexperten - täglich 40 bis 60 Bomsieren (Kosten: 1.860.- €). Die Finanzierung des<br />
benangriffe auf überwiegend zivile Ziele und werfen Seminars (ca. 3.500,- €) ist mit Hilfe von Misereor<br />
dabei ca. 150 Bomben mit einer Sprengkraft zwi- und <strong>asb</strong> sowie Eigenmitteln und Teilnehmerbeiträschen<br />
125 und 1.000 kg TNT ab. Dabei werden vor<br />
allem Wohnhäuser zerstört, mehrere Städte, darunter<br />
Faludscha, sind inzwischen dem Erdboden gleich.<br />
gen weitgehend gesichert.<br />
22
A <strong>01</strong>/ 2008 F<br />
Trinkwasser für 158 Familien<br />
Procares, El Salvador<br />
beantragt: 6.185,- US-$<br />
Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />
Im vorliegenden Antrag geht es um die 3 Gemeinden<br />
La Ermita, Fauna Silvestre und La Walter<br />
Romero im Canton Salinas de Potrero. Sie liegen im<br />
Departement Usulutan am Unterlauf des Rio Lempa<br />
35 Meter über dem Meeresspiegel. Aufgrund ihrer<br />
Lage sind sie besonders anfällig für Überflutungen<br />
nach starken Regenfällen, oder leiden darunter, dass<br />
bei hohen Wasserständen das weiter flussaufwärts<br />
gelegene Wasserkraftwerk zum Schutz des Dammes<br />
Wasser ablässt, was ebenfalls zu Überflutungen<br />
führt.<br />
Die BewohnerInnen der 3 Gemeinden erhielten<br />
nach den Friedensabkommen kleine Parzellen von<br />
0,5-1 Morgen zugewiesen, die ihre einzige Existenzgrundlage<br />
darstellen und im Wesentlichen mit Mais<br />
zur Selbstversorgung bestellt werden. Das durchschnittliche<br />
Familieneinkommen liegt dort nach offiziellen<br />
Zahlen zwischen 90 und 150 $ im Monat, bei<br />
einem Existenzminimum für den ländlichen Raum<br />
von 192 $/Monat. Von daher ist es für die BewohnerInnen<br />
kaum möglich, etwas auf die Seite zu legen<br />
oder sich zu wappnen für schlechte Zeiten wie Wirbelstürme,<br />
Hochwasser oder Trockenzeiten mit teilweisem<br />
Ernteverlust.<br />
Procares ist in diesen Gemeinden schon lange aktiv<br />
und analysiert gemeinsam mit den BewohnerInnen<br />
die Situation, die Hauptprobleme und Bedürfnisse.<br />
Daraus werden gemeinsam Strategien und mögliche<br />
Lösungen und Arbeitsschritte entwickelt.<br />
Im Einzelnen ist geplant, insgesamt 2.600 m<br />
Wasserleitungen zu verlegen. Zudem sollen 53 Familien<br />
je 4 Hennen und 1 Hahn bekommen, um mit<br />
der Geflügelhaltung für den Eigenbedarf und auch<br />
Auslandsprojekte<br />
23<br />
Verkauf ihre Ernährungsbasis etwas verbreitern zu<br />
können.<br />
Schließlich sollen DorfbewohnerInnen geschult<br />
werden, um in Notfallsituationen (Überflutung, Wirbelstürme)<br />
schnell geeignete Hilfsmaßnahmen einleiten<br />
zu können.<br />
Für die anstehenden Arbeiten kauft Procares in<br />
Koordination mit Dorfrepräsentanten das Material<br />
und stellt die Betreuung durch erfahrene Techniker,<br />
die Arbeitskraft für die Verlegung der Wasserrohre<br />
bringen die BewohnerInnen ein.<br />
Die beantragten Kosten betragen<br />
4.330 $ für die<br />
Wasserrohre<br />
und 1.855 $ für die Tiere, zusammen<br />
6.185 $.<br />
Mit dem<br />
vorliegenden Antrag sollen 22 Frauen,<br />
die ihre Familien mit Straßenverkauf oder Gelegenheitsarbeiten<br />
mehr schlecht als recht ernähren können,<br />
zur Nutzung ihrer Parzellen angeleitet werden,<br />
um damit die Ernährungssituation zu sichern und ihr<br />
Einkommen aufzubessern.<br />
In gemeinsamen Sitzungen<br />
und Schulungen sollen<br />
Pläne entwickelt werden, wie vorzugehen ist und<br />
welche Pflanzen angebaut werden sollen. Tagelöhner<br />
aus San Hilario sollen die brach liegenden Felder von<br />
Steinen und Gestrüpp reinigen und einzäunen. Auf<br />
einem Teil der Fläche sollen Mais und Bohnen als<br />
Grundnahrungsmittel angebaut werden, auf dem<br />
übrigen Teil verschiednen Gemüse, Hülsenfrüchte<br />
und Obst, sowohl zum eigenen Verzehr als auch zur<br />
regionalen Vermarktung.<br />
Die Schulungseinheiten umschließen neben den<br />
landwirtschaftlichen<br />
Themen auch Fragen der kooperativen<br />
Organisation, Kontrolle von Produktion und<br />
Verkauf, Produktionsqualität und Vermarktung.<br />
Die Gesamtkosten von ca. 16.500 $ verteilen sich<br />
auf<br />
10.000 für Säuberung und Einzäunen der Parzellen,<br />
4.800 für Werkzeug, Obstpflanzen und Saatgut,<br />
sowie 1.700 für die Schulungen.<br />
Ein weiterer von Procares nachgereichter<br />
Antrag<br />
in der Größenordnung von 10.000 $ bezieht sich auf<br />
die Errichtung fester Behausungen für 12 Familien,<br />
die nach wie vor in eher provisorischen Bauten wohnen.<br />
Da aber bereits der oben dargestellte Antrag<br />
unsere finanziellen Möglichkeiten weit übersteigt,<br />
wird der 2.Antrag nicht eingebracht.
A.02/2008F<br />
Ahomé - Neues Zuhause für Waisen<br />
und ihre Tutorenfamilien in Togo<br />
ana yi africa - Brücken nach Afrika e.V.<br />
beantragt: 1.000,- € x
A. 02/ 2008 F<br />
Projekt zur Armutsbekämpfung<br />
in der Transkei (RSA)<br />
BAMBISANA (eine helfende Hand)<br />
Projektpartner in Südafrika TransCape<br />
NPO, South Africa<br />
beantragt: offen<br />
Bearbeitung: Waltraud Matheis- Bittner<br />
Siehe auch: bambisana@web.de<br />
bzw. www.transcape.org<br />
Die Jugendgruppe BAMBISANA (eine helfende<br />
Hand) setzt sich seit mehr als drei Jahren für die<br />
Verbesserung der Lebensbedingungen der Xhosastämmigen<br />
Bevölkerung in der Transkei (RSA) ein.<br />
(Die Xhosa gehören zur Gruppe der Bantu-Völker,<br />
die seit der Eisenzeit das südliche Afrika besiedelten.<br />
Anmerkung der Bearbeiterin). „Die Gruppe<br />
BAMBISANA ist entstanden aus einem Firm-Projekt<br />
im Jahr <strong>2004</strong>; damals erklärten sich sechs Jugendliche<br />
bereit, sich einige Monate für die Menschen in<br />
Afrika zu engagieren. Nach Beendigung des Projektes<br />
waren die Jugendlichen schlichtweg nicht bereit,<br />
ihr Projekt aufzugeben. Seither stellen wir unsere<br />
Projekte und unser Anliegen in Gottesdiensten und<br />
bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Gruppen<br />
oder öffentlichen Einrichtungen vor und bitten um<br />
Unterstützung.“ Mittlerweile ist die Gruppe auch<br />
gewachsen. Es arbeiten 9 Jugendliche konfessionsübergreifend<br />
und zwei Erwachsene in der Gruppe<br />
mit. Projektpartner vor Ort ist TRANSCAPE; eine<br />
gemeinnützige Organisation vor Ort, die dort unentgeltlich<br />
arbeitet.<br />
Beantragt bei der <strong>asb</strong> ist die Unterstützung eines<br />
Mikro-Kredit-Projektes an Xhosa. Die Arbeitslosigkeit<br />
in der Transkei beträgt z.Zt. etwa 76 %. Die Gruppe<br />
TRANSCAPE hat bereits Erfahrung mit solchen Krediten.<br />
So wurden beispielsweise drei Männer unterstützt,<br />
die Steine für den Hausbau herstellen oder<br />
vier Frauen, die Perlenstickereien herstellen und<br />
verkaufen. Die Starthilfe pro Kredit<br />
25<br />
beträgt<br />
maximal<br />
5.000<br />
Rand (ca.<br />
406,- €)<br />
für fünf<br />
Kreditnehmer eines Projektes. Bisher konnten vierundzwanzig<br />
Familien durch solche Kredite unterstützt<br />
werden. Bisher gab es mit der Rückzahlung<br />
keinerlei Schwierigkeiten nach Aussage der Antragsteller.<br />
Die Antragssumme ist offen. Die Gruppe Trans-<br />
Cape ist im Internet unter www.transcape.org zu<br />
finden, dort sind u.a. auch die Mikrokredite dargestellt.<br />
A. 03/ 2008 F<br />
Zuschuss für eine Dokumentarfilmproduktion<br />
über die soziale Bewegung<br />
in Panama<br />
Miriam Fischer, Hinrich Schultze<br />
beantragt: 1.500,- €<br />
Bearbeitung: Waltraud Matheis-Bittner<br />
Die Antragssteller haben ihren Antrag sehr ausführlich<br />
und fundiert dargestellt. Daher möchte ich<br />
diese Informationen auch in gekürzter Form, aber<br />
trotzdem noch sehr ausführlich so an die <strong>Rundbrief</strong>-<br />
LeserInnen weitergeben.<br />
Aus dem Antrag:<br />
„Ziel des Projektes ist es, die soziale Bewegung Panamas<br />
zu porträtieren. In zwei Dokumentarfilmen<br />
sollen FRENADESO (= Frente Nacional por la Defensa<br />
de los Derechos Economicos y Sociales, Nationales<br />
Netzwerk zur Verteidigung der wirtschaftlichen<br />
und sozialen Rechte) sowie SUNTRACS (= Sindicato<br />
Único Nacional de Trabajadores de la Industria de la<br />
Construcción y Similares, Bauarbeitergewerkschaft)<br />
vorgestellt werden.<br />
Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kooperation<br />
zwischen zwei Dokumentarfilmern aus<br />
Deutschland, einem Journalisten sowie einem politischen<br />
Aktivisten aus Mexiko und der sozialen Bewegung<br />
Panamas, namentlich Frenadeso und Suntracs.<br />
Die Filme sollen einerseits zur Informationsverbreitung<br />
dienen, andererseits – insbesondere in Bezug<br />
auf Deutschland – zur Reflexion über mögliche Formen<br />
der Selbstorganisation der Zivilgesellschaft<br />
anregen.
Die Idee entstand im August letzten Jahres in<br />
Panama, wo Hinrich Schultze und Andrés Del Campo<br />
Foto- und Filmarbeiten durchführten, als zwei Bauarbeiter<br />
der Gewerkschaft Suntracs bei Demonstrationen<br />
erschossen wurden. Ein von den beiden produzierter<br />
Kurzfilm über die Zusammenhänge dieser<br />
Konflikteskalation stellte einen wichtigen Beitrag zur<br />
Aufklärung der panamesischen Öffentlichkeit dar.<br />
Um die aktuelle Situation der sozialen Bewegung<br />
Panamas auch auf lateinamerikanischer und internationaler<br />
Ebene bekannt zu machen, äußerten Frenadeso<br />
und Suntracs Interesse an einem größeren<br />
Dokumentarfilmprojekt.<br />
Innerhalb der sozialen Bewegung Panamas selbst<br />
gibt es (noch) niemanden, der über vergleichbare<br />
Vorerfahrungen und Kenntnisse verfügt, um selbiges<br />
umzusetzen. Daher, und auch, um die Verbreitung<br />
in Europa und Mexiko zu gewährleisten, setzt sich<br />
das Team aus Dokumentarfilmern und Journalisten<br />
aus Deutschland und Mexiko zusammen, die bereits<br />
Vorerfahrung in der Dokumentation sozialer Bewegungen<br />
– die Teammitglieder haben sich bei der<br />
Dokumentation der sozialen Bewegung in Oaxaca,<br />
Mexiko kennen gelernt – und einen Einblick in die<br />
Situation in Panama haben. In Ergänzung ist geplant,<br />
während des Aufenthaltes in Panama Fortbildungskurse<br />
zu Kamera- und Audiotechnik sowie<br />
Videobearbeitung zu geben, um Aktivisten der sozialen<br />
Bewegung in Panama für künftige Eigenproduktionen<br />
zu schulen.<br />
Der Nutzen dieser Dokumentarfilmproduktion über<br />
die soziale Bewegung in Panama liegt in der<br />
Informationsverbreitung und Unterstützung der<br />
Netzwerkbildung und Kooperation innerhalb Lateinamerikas<br />
und weltweit. Insbesondere an Europa hat<br />
die soziale Bewegung Panamas ein zunehmendes<br />
Interesse. Während sich die soziale Bewegung Panamas<br />
aufgrund der Freihandelsverträge mit den<br />
USA und den damit einhergehenden Bedingungen<br />
(u. a. Privatisierungen im Bildungs-, Gesundheitssektor,<br />
Änderungen im Arbeitsrecht…) konstituierte,<br />
strebt nun auch die Europäische Union die Verabschiedung<br />
von Freihandelsverträgen an. Daher ist<br />
Frenadeso verstärkt darum bemüht, in Europa auf<br />
die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen<br />
hinzuweisen und Partnerschaften innerhalb<br />
der politisch aktiven Zivilgesellschaft aufzubauen.<br />
Darüber hinaus bietet die Bekanntmachung der<br />
sozialen Bewegung Panamas einen praktischen<br />
Schutz für ihre Mitglieder. Angesichts des steten<br />
Anwachsens von Frenadeso versucht die herrschende<br />
Nomenklatura, wirtschaftliche und machtpolitische<br />
Interessen mittels einer zunehmenden Kriminalisierung<br />
der sozialen Bewegung in Panama durchzusetzen.<br />
Neben der Deutungshoheit in den Medien,<br />
wird dies auch bei der in Prozess befindlichen Zivilrechtsreform<br />
deutlich.<br />
26<br />
Diese beinhaltet die Illegalisierung sozialer Protestformen<br />
und das Heraufsetzen des Strafmaßes,<br />
zum Beispiel bei Autobahnblockaden, Besetzungen<br />
etc. Die Erschießung zweier Bauarbeiter bei Demonstrationen<br />
sowie die mittels Falschaussage zustande<br />
gekommene Anklage eines Führungsmitglieds<br />
von Frenadeso, beides Ereignisse vom August<br />
letzten Jahres, weisen ebenso auf die wachsende<br />
Konfrontation zwischen Regierung und sozialer Bewegung<br />
hin. Das Wissen um die gesellschaftlichen<br />
Verhältnisse in Panama hilft, erneute Fälle von Repression<br />
schnell und international öffentlich zu machen<br />
und diese gegebenenfalls abzumildern.<br />
Doch nicht nur in Lateinamerika und nicht nur für<br />
Panama ist eine Dokumentation über die Arbeit der<br />
Frenadeso wichtig. Die Ursprungskonflikte, die zur<br />
Gründung der Frenadeso geführt haben, sind keineswegs<br />
einzigartig und panamaspezifisch, sondern<br />
folgen den Grundregeln neoliberaler Politik und des<br />
Kapitalismus insgesamt: Privatisierung des öffentlichen<br />
Sektors, insbesondere des Bildungs- und Gesundheitssystems,<br />
Kürzung der Sozialausgaben bei<br />
gleichzeitiger Verteuerung der elementaren Grundgüter,<br />
Privatisierung der Sozialversicherungssysteme,<br />
intransparente öffentliche Investitionen und<br />
Subventionierung privatwirtschaftlicher Unternehmen<br />
ohne Kontrolle über die Verwendung der Gelder<br />
und die Einnahmen, d.h. Privatisierung der Gewinne,<br />
Sozialisierung der Verluste.<br />
Einzigartig ist jedoch die<br />
Reaktion der panamenischenBevölkerung<br />
auf diese<br />
Politik. Während es<br />
hierzulande nur<br />
vereinzelte Proteste<br />
gibt, die sich<br />
bisher nicht zu<br />
einer<br />
gemeinsamen<br />
sozialen<br />
Bewegung<br />
zusammengefunden haben, hat sich in<br />
Panama, ausgehend von Protesten gegen Sozialabbau<br />
und Privatisierungen, eine Bewegung herausgebildet,<br />
die sehr schnell von der reinen Kritik zum<br />
Aufbau einer alternativen Gesellschaftsordnung übergegangen<br />
ist. Diese umfasst alle Sektoren und<br />
Bereiche der Gesellschaft und hat nicht nur konkrete<br />
Reformvorschläge erarbeitet, sondern praktiziert in<br />
ihrer Binnenstruktur bereits eine beispielhafte Form<br />
der partizipatorischen Demokratie.<br />
Damit könnte das Beispiel Panama, d.h. Frenadeso<br />
und Suntracs eine Inspirationsquelle für engagierte<br />
Menschen in Sozialinitiativen, kirchlichen und<br />
entwicklungspolitischen Gruppen sowie im Gewerk-
schaftsspektrum darstellen, die alle viel von der<br />
Initiative und den Aktivitäten in Panama lernen können.<br />
Und selbst (noch) nicht politisch aktive Menschen<br />
könnten motiviert werden, sich mit anderen<br />
Betroffenen zusammen zu schließen und neue Ansätze<br />
zumindest zu überlegen, statt zu resignieren<br />
und die Verhältnisse zu akzeptieren.<br />
Aus diesen Zielsetzungen ergibt sich, dass im<br />
Film viel Wert darauf gelegt wird, die Parallelen zwischen<br />
den Problematiken in der BRD und anderen<br />
westlichen Gesellschaften aufzuzeigen, ohne sie<br />
allzu sehr überzubetonen und in eine Gleichmacherei<br />
zu verfallen. Daher soll auch die Geschichte und der<br />
besondere politische Kontext in Panama zumindest<br />
kurz erklärt werden, soweit es für die Verständlichkeit<br />
sinnvoll ist.<br />
Die Wahl des Mediums Film erfolgte aufgrund besonderer<br />
Überlegungen. Zum einen können potenziell<br />
mehr Menschen erreicht werden als über Printmedien<br />
– besonders in Regionen mit hoher Analphabetismusrate,<br />
aber auch in Westeuropa und den<br />
USA. Zum anderen können sie anders erreicht werden.<br />
Im Film ist es über Bilder möglich, einen tatsächlichen<br />
Eindruck von den Verhältnissen vor Ort<br />
wie auch von der Arbeit der Organisationen zu geben,<br />
der über Worte schwer zu vermitteln ist. Es ist<br />
möglich, die Betroffenen und Aktivisten selbst zu<br />
Wort kommen zu lassen, statt nur über sie zu reden<br />
bzw. zu schreiben. Der Film gibt Menschen eine<br />
Plattform, tatsächlich selbst über sich und ihre Arbeit,<br />
ihre Probleme und den Versuch ihrer Lösung,<br />
ihre Motivationen und Hoffnungen zu sprechen. Damit<br />
ermöglicht der Dokumentarfilm einen viel direkteren,<br />
emotionaleren Zugang zu den Zuschauern<br />
und zeigt Menschen nicht als abstrakte Figuren oder<br />
anonyme statische Ziffern, sondern als Persönlichkeiten.<br />
Das Projekt ist für den Zeitraum zwischen März<br />
und August 2008 angelegt. Derzeit ist geplant, dass<br />
die Gruppe Mitte März in Panama zusammentrifft,<br />
um sich in zwei Gruppen aufzuteilen, von denen die<br />
eine schwerpunktmäßig die Dokumentation über die<br />
Frenadeso drehen wird, während die andere hauptsächlich<br />
die Arbeit der Gewerkschaft Suntracs dokumentieren<br />
wird. Die ersten Tage sind für Recherche<br />
und die genauere Ausarbeitung des Konzepts in<br />
Zusammenarbeit mit Leuten von Frenadeso und<br />
Suntracs reserviert. Danach beginnen die Dreharbeiten<br />
und Interviews in verschiedenen Teilen des Landes.<br />
Unter anderem soll der im April stattfindende 4.<br />
Nationalkongress von Frenadeso dokumentiert werden.<br />
In den letzten zwei Wochen kommen beide<br />
Gruppen zur Diskussion, Sichtung und Austausch<br />
des Materials, Sammlung von Archivmaterial und<br />
weiteren Planung wieder zusammen.<br />
Der Schnitt des Dokumentarfilms über Frenadeso<br />
wird durch Miriam Fischer in Deutschland<br />
27<br />
erfolgen, während der Film über Suntracs von Hinrich<br />
Schultze und Andrés Del Campo in Zusammenarbeit<br />
mit jugendlichen Medienaktivisten aus dem<br />
Umfeld von Frenadeso und Suntracs in Panama<br />
selbst geschnitten wird. Außerdem sollen die bereits<br />
bei seinem letzten Aufenthalt von Andrés Del Campo<br />
begonnenen Workshops zu Videodokumentation,<br />
Schnitt, Veröffentlichung im Internet, Fotografie und<br />
Radio weitergeführt werden, um Aktivisten der sozialen<br />
Bewegungen in Panama zu ermöglichen, künftig<br />
auch selbst ihre Arbeit und <strong>Aktion</strong>en zu dokumentieren<br />
und zu verbreiten.<br />
Bis zum August werden die Arbeiten am Schnitt<br />
und Postproduktion, sowie Workshops an unterschiedlichen<br />
Orten erfolgen. Zwischen dem 14. und<br />
16. August 2008, den Jahrestagen der Ermordung<br />
zweier Aktivisten der Suntracs, ist die Premiere landesweit<br />
in Panama geplant. Die Einnahmen aus den<br />
Vorführungen sollen den Hinterbliebenen der Opfer<br />
zukommen; ein Teil soll zur Deckung der Kosten des<br />
Films verwendet werden. Danach sollen die Filme<br />
auch über Panama hinaus verbreitet werden; sowohl<br />
in Mittel- und Südamerika als auch in Europa und<br />
den USA.<br />
Seitens der Frenadeso gibt es die Zusage, alle<br />
Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Transport<br />
innerhalb Panamas sowie die Flugkosten von Mexiko<br />
nach Panama zu übernehmen, während die Beteiligten<br />
ehrenamtlich ihre Arbeit sowie professionelles<br />
Film-, Audio- und Fotoequipment einbringen werden.<br />
Da wir alle aber über kein sonstiges Einkommen<br />
verfügen und keine AuftraggeberInnen bzw. AbnehmerInnen<br />
haben, die uns die Flugkosten erstatten<br />
würden, bitten wir mit diesem Antrag um einen Zuschuss<br />
für die Reisekosten und eventuell für die<br />
spätere Verbreitung.<br />
Die kalkulierte Gesamtsumme<br />
der Kosten beträgt<br />
20. 150 €. Der Eigenanteil an den Kosten liegt auf<br />
Seiten der AntragstellerInnen bei 50-60 Prozent,<br />
Frenadeso zeichnet sich für 40 Prozent der Kosten<br />
verantwortlich. Die hier beantragte Summe in Höhe<br />
von 1.500 € entspricht etwa 7,5 Prozent der Gesamtkosten,<br />
stellt jedoch einen bislang in der Finanzierung<br />
noch ungeklärten Posten dar. Die Deckung<br />
selbiger ist elementar für die Durchführung des Projektes.<br />
Wir würden es daher sehr begrüßen, wenn<br />
<strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong> e.V. uns diese Sorge mit<br />
einem Finanzierungszuschuss Ihrerseits abnimmt.“
A.06/ 2008 F<br />
Einrichtung eines Oaxaca-Archivs<br />
Uta Roßberg<br />
Beantragt: 1.300,- €<br />
Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />
Zum Hintergrund des Antrags schreibt die Antragstellerin,<br />
die freie Publizistin und Historikerin Uta<br />
Roßberg, die 2006/07 als Volontärin bei der Mexikanischen<br />
Liga zur Verteidigung der Menschenrechte<br />
arbeitete: „Oaxaca war 2006 Schauplatz einer<br />
Volksbewegung von unglaublichem Ausmaß. Mehr<br />
als fünf Monate lang lähmten und übernahmen die<br />
Bürger die vier Gewalten des Bundesstaates. Neben<br />
der Stilllegung von Exekutive, Legislative und Judikative<br />
eignete sich die Bürgerbewegung auch die<br />
“vierte Gewalt”, die zentralen Medien – mehrere<br />
Radiostationen sowie die (bundes)staatliche Fernsehanstalt<br />
– an. Eine<br />
Volksversammlung<br />
(APPO,<br />
Asamblea<br />
Popular de los<br />
Pueblos de Oaxaca)<br />
ersetzte die politischen<br />
Institutionen.<br />
Die Ursachen für<br />
diesen<br />
Aufstand der<br />
Bürger sind vielfältig. In sozialer<br />
Hinsicht gehört<br />
Oaxaca zu den ärmsten Regionen Mexikos. In 418<br />
der 570 Munizipien bilden die Einwohner indigener<br />
Herkunft die Mehrheit, vielerorts erfolgt die kommunale<br />
Selbstverwaltung ohne Parteien, nach Gewohnheiten<br />
und Traditionen. Mehr als 70 Prozent der<br />
Ländereien werden gemeinschaftlich bewirtschaftet.<br />
In den letzten Jahren versuchte die regierende Partei<br />
(PRI) vermehrt, die indigen geprägten Munizipien<br />
politisch-institutionell zu durchdringen, um die Privatisierung<br />
von Land, Wasserquellen und Bodenschätzen<br />
voranzutreiben. Dies stieß vielerorts auf Widerstand.<br />
Seit Regierungsantritt des Gouverneurs Ulises<br />
Ruiz<br />
Ortiz wuchs zudem die Unzufriedenheit über<br />
dessen Verwendung öffentlicher Gelder sowie seinen<br />
Umgang mit der Zivilgesellschaft.<br />
Als der Gouverneur im Juni 2006 ohne<br />
Vorwarnung<br />
die nächtliche Räumung des Protestlagers der<br />
Lehrergewerkschaft veranlasste, war dies der Anfang<br />
einer sozialen Bewegung, die den ganzen Bundesstaat<br />
erfasste. Die Bürger Oaxacas solidarisierten<br />
sich, das historische Zentrum der Bundeshauptstadt<br />
wurde zum Protestlager von über 300 gewerkschaftlichen,<br />
indigenen, zivilgesellschaftlichen und sozialen<br />
Organisationen. Sie gründeten die Volksversammlung<br />
der Völker Oaxacas (APPO). Diese forderte die<br />
Absetzung des Gouverneurs sowie eine am Selbstverwaltungsmodell<br />
der indigenen Gemeinden orientierte<br />
partizipative Demokratie.“<br />
28<br />
Diese Volksbewegung wurde niedergeschlagen,<br />
es gab Tote und Verhaftungen und<br />
zahlreiche Berichte<br />
über Misshandlungen<br />
während der Festnahme.<br />
Es herrscht ein Klima der Einschüchterung. Der<br />
Raum für freie Meinungsäußerung ist stark eingeschränkt,<br />
viele Bürger trauen sich nicht mehr auf<br />
Demonstrationen.<br />
Das Projekt besteht in der Einrichtung eines Archivs<br />
mit Materialien<br />
der Volksbewegung Oaxacas,<br />
mit ze itlichem Schwerpunkt auf Juni bis November<br />
2006. Die Sammlung soll sowohl aus Printdokumenten<br />
als auch Audio- und Video-Materialien zusammengesetzt<br />
sein, wobei der Fokus auf den schriftlichen<br />
und auditiven Zeugnissen liegt. Das Archiv soll<br />
am Iberoamerikanischen Institut (IAI) angesiedelt<br />
werden und der Öffentlichkeit zugänglich sein. In<br />
Mexiko selbst ist die Einrichtung eines solchen Archivs<br />
aufgrund der politischen Rahmenbedingungen<br />
nicht denkbar. Die Motivation für die Einrichtung<br />
eines Archivs folgt der Logik der Volksbewegung<br />
selbst. Was in den Massenmedien nicht vorhanden<br />
ist, existiert in der öffentlichen Wahrnehmung nicht<br />
und somit war die Aneignung der Medien ein wesentliches<br />
Element der Volksbewegung, um hörbar<br />
bzw. sichtbar zu werden. Was wiederum an historischen<br />
Zeugnissen verloren gegangen und in den<br />
Geschichtsbüchern nicht vorhanden ist, entzieht sich<br />
der kollektiven Erinnerung und dem Geschichtsbewusstsein.<br />
Das Projekt ist auf 10-12 Wochen angelegt.<br />
Dies bezieht sich auf die Materialsammlung vor<br />
Ort in Mexiko. Danach übernimmt das Iberoamerikanische<br />
Institut die Systematisierung der Dokumente<br />
und Eingliederung in ihren Bestand.<br />
Die Ausgaben für Reise- und Übernachtungskosten<br />
übernimmt die Antragstellerin selbst, die<br />
Materialkosten<br />
für das Kopi eren der Print-, Audio- und<br />
Videozeugnissen usw. in Höhe von 1.300 € werden<br />
bei uns beantragt. Ein Antrag bei der Fonte-Stiftung<br />
wurde abgelehnt.<br />
Kirche Santo Domingo in Oaxaca
A.07/ 2007 F<br />
Erhaltung der natürlichen<br />
Rohstoffe zum Wollefärben<br />
Chol-Chol, Chile<br />
beantragt: 8.034,- €<br />
Bearbeitung: Ernst Standhartinger<br />
siehe auch: www.cholchol.org<br />
Die Region Araucanía in Chile ist berühmt für ihre<br />
ursprüngliche Landschaft, einschließlich von Bereichen<br />
mit hoher Wichtigkeit für die Erhaltung der<br />
Biodiversität und auch für die darin enthaltene kulturellen<br />
und produktiven Aktivitäten der Mapuche-<br />
Indianer. Nachdem mit Hilfe lokaler Organisationen<br />
die Produktion und Vermarktung weiter verbessert<br />
wurde, gab es große Fortschritte in der Herstellung<br />
von Textilien nach alten Traditionen der Mapuche.<br />
Das bedeutet eine wichtige Verbesserung der Situation<br />
der bäuerlichen WeberInnen, die ansonsten<br />
weitgehend von Subsistenzlandwirtschaft leben.<br />
Chol-Chol arbeitet mit 600 Bauern und WeberInnen<br />
in der Küstenregion von Araucanía zusammen<br />
und unterstützt sie bei der Produktion und Vermarktung.<br />
Die Mapuche-WeberInnen färben ihre Schafswolle<br />
mit pflanzlichen und mineralischen Materia-<br />
29<br />
lien, die man in<br />
der Region findet:<br />
Baumrinde, Blätter,<br />
Flechten,<br />
Früchte. Gräser,<br />
Blumen, Wurzeln,<br />
Zwiebelschalen,<br />
Ruß, Schlamm,<br />
Lehm, Steine<br />
u.a.m.<br />
Der heutige Färbprozess ist nach wie vor sehr ursprünglich.<br />
Die WeberInnen benutzen alte Mapuche-<br />
Techniken, indem sie die Wolle in weggeworfenen<br />
eisernen Behältern (Blechkanistern?) kochen mit der<br />
richtigen Kombination natürlicher Stoffe, um die<br />
erwünschte Farbe zu erhalten. Dabei werden Fixiermittel<br />
wie Salz, Essig oder in der gegend vorkommendes<br />
Aluminiumpulver verwendet, um die Farben<br />
zu intensivieren und sicherzustellen, dass die Wolle<br />
die Farbe hält. Auf diese Weise wird mit natürlichen<br />
Rostoffen die wunderbare Farbe der Wollwaren erzeugt.<br />
Jetzt sind die WeberInnen besorgt, weil sie beobachten,<br />
dass viele benötigte Rohstoffe zu verschwinden<br />
beginnen. Bei den Pflanzen stirbt die<br />
Eichenart „Roble“ aus, deren Rinde und Pilze für das<br />
Orangefärben benötigt werden und „Boldus Peunis“,<br />
eine endemische Baumart, deren Zweige und Blätter<br />
benötigt werden. Bei den mineralischen Rohstoffen<br />
verschwindet Añil, ein Schlamm, der für das<br />
Schwarzfärben benötigt wird und Piedra Mallo, ein<br />
kalkähnlicher Stein, der nötigt ist, um die weiße<br />
Farbe der Wolle zu erhalten.<br />
Chol-Chol hat den Verdacht, dass es gerade die<br />
verstärkt eingesetzten überkommenen Techniken<br />
sein könnten, die dem Erhalt der benötigten Materialien<br />
schaden. Es fehlt aber das nötige Wissen, um<br />
diesen Verdacht zu erhärten oder zu widerlegen und<br />
eventuelle Abhilfe zu schaffen. Deshalb will Chol-<br />
Chol eine Studie initiieren, mit deren Hilfe positive<br />
wie negative Effekte der Färbtechniken für die Umwelt<br />
erforscht werden.<br />
Gleichzeitig sollen Handlungsanleitungen erarbeitet<br />
werden, wie man die traditionelle Weberei und<br />
Färberei erhalten kann, ohne die dafür nötigen<br />
Grundlagen zu zerstören. Falls sich der Verdacht<br />
erhärtet, sollen auch mögliche Alternativen herausgefunden<br />
werden.<br />
Mitwirken an der Studie sollen außer Chol-Chol<br />
die Mapuche-WeberInnen selbst, sowie ExpertInnen<br />
der „Universidad de la Frontera“.<br />
Die Gesamtkosten des Projekts werden mit<br />
13.667,- $ angegeben. Davon will Chol-Chol 5.255,-<br />
$ selbst aufbringen, 378,- $ kommen von einer Organisation<br />
mit spanischem Namen, der Rest wird bei<br />
uns beantragt.
A.08/ 2008 F<br />
Spanischsprachige Fassung eines<br />
Dokumentarfilm zu den Kommunalen<br />
Räten (Consejos Comunales) in<br />
Venezuela<br />
Dario Azzellini und Oliver Ressler<br />
beantragt: 3.000,- €<br />
Bearbeitung: Ernst Standhartinger<br />
In Venezuela findet seit der Regierungsübernahme<br />
durch Hugo Chávez 1998 eine tief greifende<br />
soziale Transformation statt, die als Bolivarianischer<br />
Prozess bezeichnet wird. Es handelt sich um einen<br />
breiten Prozess der Selbstorganisierung, aus dem<br />
heraus sich eine progressive Verfassung, ein Arbeitsrecht,<br />
neue Bildungsmöglichkeiten und eine<br />
Vielzahl weiterer Reformen für die verarmte Bevölkerungsmehrheit<br />
des potentiell reichen Staates entwickelten.<br />
Der geplante Film ist der dritte Dokumentarfilm<br />
von Dario Azzellini und Oliver Ressler, der diese<br />
Veränderungen in Venezuela zum Ausgangspunkt<br />
nimmt. In „Venezuela von unten“ (67 Min., <strong>2004</strong>)<br />
kommen die wahren Akteure des sozialen Prozesses<br />
zu Wort, die Basis: Arbeiter des Erdölunternehmens<br />
PDVSA, BäuerInnen einer neu gegründeten Kooperative,<br />
KreditnehmerInnen und AktivistInnen aus<br />
den Armenstadtteilen von Caracas, Mitglieder einer<br />
Indígena-Gemeinde, Arbeiter aus den besetzten<br />
Fabriken.<br />
Der zwei<br />
Jahre später<br />
entstandene<br />
Film „5 Fabriken<br />
– Arbeiterkontrolle<br />
in Venezuela”<br />
(von der <strong>asb</strong><br />
als Projekt<br />
A.18/2005 H<br />
mit 1.500 €<br />
bezuschusst)<br />
fokussiert<br />
die beeindruckendenVeränderungen<br />
im ökonomischen<br />
Bereich<br />
Venezuelas. Anhand von 5 Fabriken – ein Aluminiumunternehmen,<br />
ein Textilunternehmen, eine Tomatenfabrik,<br />
eine Kakaofabrik und eine Papierfabrik<br />
– werden verschiedene Formen der Mit- und Selbstverwaltung<br />
exemplarisch vorgestellt.<br />
Der geplante Dokumentarfilm zu den Kommunalen<br />
Räten (Consejos Comunales) wird eine weitere<br />
30<br />
im Rahmen des Bolivarianischen Prozesses entstandene<br />
Facette der Partizipation und Selbstverwaltung<br />
in Venezuela thematisieren. Die Kommunalen Räte<br />
sind Nachbarschaftsversammlungen, in denen Menschen<br />
die Möglichkeit haben, sich aktiv in kommunale<br />
Belange einzumischen, von denen sie betroffen<br />
sind. Die Kommunalen Räte stellen eine grundlegende<br />
Einrichtung zur Erlangung von mehr partizipativer<br />
Demokratie in Venezuela dar.<br />
Die Kommunalen Räte werden in urbanen Gebieten<br />
in Einzugsbereichen von 200 bis 400 Familien<br />
gegründet, in ländlichen Gegenden von 20 und in<br />
indigenen Regionen von zehn Familien. Die Basis<br />
des Kommunalen Rates und das Organ, in dem die<br />
Entscheidungen getroffen werden, ist die Nachbarschaftsversammlung.<br />
Sein ausführendes Organ besteht<br />
aus einem Sprecher oder einer Sprecherin für<br />
jede Arbeitsgruppe bzw. für jedes Komitee der Gemeinde,<br />
fünf Mitgliedern der Finanzkommission (Unidad<br />
de Gestión Financiera) und fünf der Kontrollkommission<br />
(Unidad de Contraloría Social).<br />
Die Arbeit in den Kommunalen Räten ist auf allen<br />
Ebenen ehrenamtlich und unbezahlt. Wer sich zur<br />
Wahl stellt, kann nur für ein Organ des Kommunalen<br />
Rates gewählt werden. Die Personen bleiben zwei<br />
Jahre im Amt und können wieder gewählt werden.<br />
Ebenso können sie aber auch jederzeit von derselben<br />
Gemeinde abgesetzt werden.<br />
Für den Film selbst liegen bisher Finanzierungszusagen<br />
vom österreichischen Kultusministerium<br />
über 20.000 € und von der Stadt Wien über 5.000 €<br />
vor. Allerdings sind die 20.000 Euro des Kultusministeriums<br />
daran gekoppelt, dass bis Juli dieses Jahres<br />
die restlichen Mittel aus dem Kostenplan aufgetrieben<br />
werden. Daher wäre für die Antragsteller<br />
jede finanzielle Unterstützung von großer Hilfe.<br />
Bei uns werden 3.000,- € beantragt für die Herstellung<br />
einer spanischsprachigen DVD, die nach<br />
Lateinamerika verschickt werden soll. Die <strong>Titel</strong> müssen<br />
alle auf Spanisch neu gesetzt werden, die DVD<br />
spezifisch programmiert werden, der höchste Anteil<br />
der Portokosten ist für die Verschickung nach Lateinamerika<br />
und hohe Kosten entstehen auch für die<br />
Herstellung einer NTSC Version, die für Lateinamerika<br />
unverzichtbar ist (anderes Video-Format als in<br />
Europa).<br />
Die Antragsteller gehen davon aus, dass das im<br />
Aufbau befindliche Rätemodell auf lokaler Basis sehr<br />
interessant ist. Zudem gibt es dazu weltweit bisher<br />
keine Videodokumentation. Die letzten beiden Filme<br />
der Autoren sind erfolgreich um die Welt gegangen.<br />
Deshalb gehen sie davon aus, dass auch das aktuelle<br />
Projekt, einmal fertiggestellt, weit verbreitet wird.<br />
Besonders wichtig ist ihnen aber, dass der Film massiv<br />
(und daher kostenlos) in Lateinamerika zur Verfügung<br />
steht. Dort ist die Verbreitung und Debatte<br />
über lokale Selbstverwaltungsmodelle am wichtigsten.
Bericht A.08/ 2007 F<br />
Englische Publikation<br />
„Tuberculosis – a global threat“<br />
<strong>asb</strong>-Zuschuss: 1.000,- €<br />
Bearbeitung: Caroline Aicher<br />
Bericht von BUKO Pharma-Kampagne<br />
Die Maßnahme:<br />
Es wurde eine ausführliche Publikation (Tuberkulose:<br />
Da kriegs’te die Motten; Tuberculosis: a global<br />
threat) auf deutsch und englisch erstellt. Die Printversion<br />
alleine erreichte 4.000 Kontakte, darunter<br />
ca. 300 Medienredaktionen und JournalistInnen, 150<br />
Weltläden und gesundheitspolitische Gruppen und<br />
ca. 1.000 weltweite Kontakte. Die Publikation wurde<br />
an alle BezieherInnen unserer Fachzeitschrift Pharma-Brief<br />
versandt. Bei den LeserInnen handelt es<br />
sich vor allem um ÄrztInnen und ApothekerInnen,<br />
Studierende der Medizin und Pharmazie, Aktive aus<br />
dem Eine-Welt-Bereich (Einzelpersonen, MultiplikatorInnen,<br />
Gruppen und Netzwerke), LehrerInnen<br />
sowie interessierte Laien.<br />
Um das Thema vermehrt in die internationale Öffentlichkeit<br />
zu bringen, wurde neben der deutschen<br />
auch eine englischsprachige Broschüre erstellt. Das<br />
Thema hat bereits jetzt auch im internationalen<br />
Kontext schon mehr Beachtung gefunden, wie uns<br />
erste Reaktionen von Gruppen und Presseanfragen<br />
zeigen. Bundesweite wie auch internationale Gruppen<br />
haben dringenden Bedarf an dieser Publikation,<br />
die Voraussetzung für ihre Lobby-, Öffentlichkeits-<br />
und Bildungsarbeit ist, um die Umsetzung des Menschenrechts<br />
auf Gesundheit für Alle zu ermöglichen.<br />
Gruppen aus Asien, Lateinamerika und Afrika haben<br />
die Broschüre gut aufgenommen, da sie der Thematik<br />
die notwendige entwicklungspolitische Dimension<br />
verleiht. Wir bedanken uns sehr für die Unterstützung<br />
der englischsprachigen Publikation durch die<br />
<strong>asb</strong>. Die neue und interessante Thematik steigerte<br />
zum einen die Motivation der Beteiligten, gewinnt<br />
neue MitstreiterInnen und verschafft eine große<br />
weltweite Öffentlichkeit, die nachhaltig für Bildungs-<br />
und Advocacyarbeit genutzt wird.<br />
Als Zielgruppen wurden erreicht:<br />
• Eine-Welt-Gruppen und Netzwerke weltweit<br />
• Gesundheitspolitische Gruppen und Netzwerke<br />
weltweit<br />
• MultiplikatorInnen der entwicklungspolitischen<br />
Bildungsarbeit<br />
• MeinungsträgerInnen in der Politik<br />
• ÄrztInnen, ApothekerInnen<br />
• Presse (bundesweit und international)<br />
• Allgemeine Öffentlichkeit<br />
31<br />
Aktivitäten für internationale Zielgruppen:<br />
Die internationale Advocacyarbeit zum Menschenrecht<br />
auf Gesundheit wurde durch die Publikation<br />
gestärkt. Erste Presseanfragen lassen auf ein großes<br />
Interesse schließen. Zusätzlich zur Printversion (es<br />
bestehen ca. 1.000 internationale englischsprachige<br />
Kontakte) ist die Publikation über die Website zum<br />
kostenlosen Download bereitgestellt. Bestehende<br />
Netzwerke (Health Action International, People’s<br />
Health Movement, e-drug, IP-Health) tragen zur<br />
Verbreitung bei. Unsere Website verzeichnet täglich<br />
mehr als 200 Zugriffe, so dass die Ergebnisse multiplikatorisch<br />
in viele südliche Länder transferiert werden.<br />
Die Publikation trägt dazu bei, Wissensdefizite<br />
zu füllen und kann als Grundlage für gesundheitspolitische<br />
Policies dienen. Gesundheitspolitische Gruppen<br />
in Afrika und Asien planen sie zu Policy-Treffen<br />
mit entsprechenden PolitikerInnen zu nutzen.<br />
Allgemeine entwicklungspolitische Ziele der<br />
Maßnahme<br />
• Laienverständliche Lösungen wurden aufgezeigt,<br />
die das Menschenrecht auf Gesundheit für<br />
Alle am Beispiel TB voranbringen.<br />
• Konkrete Handlungsmöglichkeiten zur Beteiligung<br />
der deutschen und internationalen Zielgruppen<br />
wurden geschaffen.<br />
• Kritische Gegeninformation im Bereich der Globalisierung<br />
an der Gesundheitsthematik<br />
• Forschungsergebnisse als öffentliches Gut einfordern.<br />
• Eine-Welt- und gesundheitspolitische Gruppen<br />
können durch öffentliche Veranstaltungen und<br />
Pressebriefings TB als Thema in ihre eigene Arbeit<br />
aufnehmen und so zu wichtigen MultiplikatorInnen<br />
werden, die Veränderungen bewirken<br />
können.<br />
• Entwicklungspolitische <strong>Aktion</strong>sgruppen, Basisgruppen,<br />
MuliplikatorInnen der entwicklungspolitischen<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Presse wurden<br />
erreicht.<br />
• Entwicklungspolitische Bildungsarbeit wurde gestärkt.<br />
• Bundesweite und internationale Presse wurde<br />
und wird zu Berichten angeregt.
Bericht A.04/ 2007 F<br />
Gesundheitsbildung in Venezuela<br />
„Gesundheit für Alle“, Berlin<br />
<strong>asb</strong>-Zuschuss: 1.000,- €<br />
Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />
siehe auch: www.brueckenbildung.de<br />
Projektdarstellung s. RB 1/07 S. 23<br />
Bei dem unterstützten Projekt geht es um ein Pilotprojekt<br />
zur solidarischen Unterstützung des venezolanischen<br />
Gesundheitswesens. Mit dem Programm<br />
„Mision Barrio Adentro“, frei übersetzt: „ins Zentrum<br />
der Armut hineingehen“, versucht die venezolanische<br />
Regierung, eine kostenlose medizinische Versorgung<br />
für breite Bevölkerungsschichten zu erreichen,<br />
von der Basisgesundheitsversorgung bis zur<br />
Herzoperation.<br />
Das Programm wird aus der staatlichen Erdölindustrie<br />
finanziert und gliedert sich in mehrere Ebenen.<br />
Die Basisversorgung soll über Consultorios<br />
Populares geleistet werden, in denen 2 Ärzte arbeiten<br />
und wohnen und im Prinzip 24 Std. erreichbar<br />
sein sollen. Auf der nächsten Ebene sollen Polikliniken,<br />
Reha- und Diagnosezentren und Volkskliniken<br />
die weiter gehende Versorgung gewährleisten. 16<br />
moderne Spezialkliniken mit Spitzentechnologie<br />
sollen die Spitze der Pyramide bilden, aber ebenfalls<br />
kostenfreie Behandlung bieten.<br />
Praktischer Unterricht<br />
Auf der unteren Ebene sollen neben den ÄrztInnen<br />
auch sog. „defensores de la salud“, GesundheitsarbeiterInnen<br />
arbeiten, um deren Ausbildung es<br />
in dem Projekt ging.<br />
Im Voraus hatte ich Bedenken angemeldet bezüglich<br />
einer nachhaltigen Vermittlung der Lehrinhalte<br />
im Ausland und bei einem Personenkreis, dessen<br />
medizinische Vorbildung schwer einzuschätzen<br />
ist. Diese wurden von der Gruppe durchaus auch<br />
gesehen, doch schreibt Marco Hahn, einer der Projektteilnehmer<br />
nach dem Aufenthalt:<br />
„Im Nachhinein betrachtet kann ich Dir Deine<br />
Bedenken nehmen und bin froh, dass wir diese Risi-<br />
32<br />
ken bewusst in Kauf genommen haben. Die drei<br />
einwöchigen Kurse fanden im Stadtteil Petare von<br />
Caracas, im Gebirgsort Merida und in Puerto Ayacucho<br />
im Staat Amazonas statt. Insgesamt wurden 78<br />
Teilnehmer in einfach zu erlernenden Massage- und<br />
Akupressurtechniken zur Behandlung chronischer<br />
Krankheitsbilder wie Asthma, Rücken- und Kopfschmerzen<br />
unterrichtet. Die Zielgruppe der Kurse<br />
war der neu entstandene Berufsstand der defensores<br />
de salud. Es handelt sich hierbei um Personen<br />
aus Armenvierteln und ländlichen Gegenden, die den<br />
kubanischen Ärzten des staatlichen Gesundheitsprogrammes<br />
barrio adentro seit ihrer Ankunft im<br />
Jahr 2003 assistierten und seit Ende 2006 als defensores<br />
de salud im venezolanischen Gesundheitswesen<br />
etabliert werden. Im ganzen Land arbeiten zur<br />
Zeit etwa 7000 registrierte defensores de salud. Die<br />
Kurse waren als Pilotprojekte konzipiert und waren<br />
der Startschuss für die Ausbildung dieser neuen<br />
Gruppe von Gesundheitsarbeitern, die neben medizinischen<br />
Tätigkeiten vor allem in Prävention und<br />
Rehabilitation tätig sein sollen. Zudem beteiligten<br />
sich kubanische und venezolanische Ärzte, Sozialarbeiter,<br />
Krankenschwestern und Mitglieder von Gesundheitskomitees<br />
an den Kursen.<br />
Die Kurse wurden in Interviews und mit einem<br />
einfachen anonymen Fragebogen evaluiert. Sie wurden<br />
an allen drei Orten übereinstimmend als sehr<br />
gut und die Übersetzung und das ausgegebene<br />
Textmaterial als gut verständlich bewertet. Alle Teilnehmer<br />
bekundeten<br />
Interesse an Fortsetzungskursen,<br />
und über 95% der<br />
Teilnehmer sahen<br />
sich in der Lage, die<br />
erlernten Techniken<br />
sowohl bei der Arbeit<br />
anzuwenden als<br />
auch an andere weiterzugeben.“<br />
Praktischer Unterricht<br />
An allen 3 Orten verabredeten sich TeilnehmerInnen<br />
zu regelmäßigen Übungsgruppen. Es hat<br />
inzwischen ein zweiter Aufenthalt zur Vertiefung und<br />
weiteren Verbreitung der Inhalte stattgefunden,<br />
ohne dass bei uns um finanzielle Unterstützung angefragt<br />
wurde.<br />
Marco Hahn schreibt in seinem Fazit: „Wir hatten<br />
nicht nur etwas vermitteln können, sondern wahnsinnig<br />
viel dazugelernt. Sei es die Begeisterung, der<br />
Elan Neues zu schaffen oder auch einfach die Bescheidenheit<br />
und Freundlichkeit, die wir erlebt hatten.<br />
Das Ganze hinterließ bei mir tiefe Eindrücke.<br />
Die Gewissheit, dass eine kostenlose und respektvolle<br />
Gesundheitsversorgung für alle Menschen<br />
möglich ist, hat meine Erwartungen für dieses Projekt<br />
und meinen Aufenthalt in Venezuela weit übertroffen.“
Bericht A.14/ 2006 H<br />
Tischlerausbildung in Ludilu,<br />
Tansania<br />
Nord-Süd-Partnerschaften, HH<br />
<strong>asb</strong>-Zuschuss: 1.300,- €<br />
Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />
siehe auch: www.brueckenbildung.de<br />
Projektdarstellung s. RB 3/06 S. 14<br />
Nachdem in den Anfangsjahren der Zusammenarbeit<br />
zunächst die finanzielle Unterstützung aus<br />
Hamburg über ein Patensystem das Überleben der<br />
AIDS-Waisen sicherte, wurde 2006 mit den Planungen<br />
für eine Lehrwerkstätte für Tischler und Schneiderinnen<br />
begonnen. Es wurde geeignetes Personal<br />
für die Ausbildung gefunden und bezahlt und Werkzeuge<br />
und Material angeschafft.<br />
In der Schneider-Werkstatt<br />
Von den 10 Lehrlingen, die die Tischlerausbildung<br />
aufgenommen hatten, hat einer die Lehre abgebrochen.<br />
Die Verbleibenden leisteten viel Eigenarbeit<br />
schon beim Aufbau der Werkstatt. Die Lehrwerkstatt<br />
erhält offenbar genügend Aufträge für Fenster, Türen,<br />
Möbel, Einziehen von Decken und Errichten von<br />
Dachstühlen.<br />
Im Antrag war die Erwartung geäußert worden,<br />
dass sich die Lehrwerkstatt ab 2008, also bereits im<br />
2. Jahr, weitgehend selber tragen sollte. Dies erschien<br />
mir sehr optimistisch, und dem Bericht der<br />
Hamburger Projektpartner zufolge scheint das zumindest<br />
nicht im vollen Umfang zu gelingen. Dennoch<br />
scheint die Richtung insoweit zu stimmen, dass<br />
zunächst keine weiteren Gelder aus Hamburg für<br />
notwendige Nachbesserungen nachgeschoben werden<br />
sollen.<br />
Die Hamburger schreiben: „Die von uns zur<br />
Verfügung gestellte Kreissäge und der Generator<br />
33<br />
sind offensichtlich für den intensiven Gebrauch zu<br />
schwach. Die Kreissäge muss repariert werden und<br />
es bedarf eines größeren Generators. Die mit<br />
traditionellem Grasdach bedeckte Halle für die<br />
Geräte bedarf wegen des starken Regens ein<br />
Wellblechdach. Ob der Gewinn so groß ist, dass<br />
diese Maßnahmen aus eigenen Mitteln bezahlt<br />
werden können, ist ungewiss. Doch um das<br />
Bewusstsein zu schärfen, dass alle Folgekosten<br />
selbst zu tragen sind, hat sich der Verein<br />
entschieden, erst einmal keine weitere Förderung<br />
diesem Betrieb zukommen zu lassen. Im zweiten<br />
Lehrjahr können die Auszubildenden ja schon mehr<br />
für die Produktion eingesetzt werden, so dass<br />
eigentlich Geld für Investitionen angespart werden<br />
könnte.“<br />
Auch die Entwicklung der Lehrwerkstatt für die<br />
Schneiderinnen (nicht bei uns beantragt) scheint auf<br />
einem guten Weg zu sein. Zwar ist die<br />
Abbrecherinnen-Rate relativ hoch (6 von 15, aus<br />
verschiedenen Gründen, z.B. feste Anstellung als<br />
Küchenhelferin, Erkrankung an AIDS, Erkrankung<br />
der Mutter), doch muss das sicher auch in<br />
Zusammenhang mit der Stellung der Frauen in den<br />
Familien gesehen werden – wenn die Mutter<br />
erkrankt, ist die Tochter diejenige, die die<br />
Ausbildung abbrechen muss.<br />
In erster Linie werden Schuluniformen<br />
hergestellt, weil danach großer Bedarf besteht und<br />
die Lehrlinge im 1. Jahr auch noch nicht viel anderes<br />
können; im 2. Lehrjahr sollen dann auch andere<br />
Kleidungsstücke genäht werden. Auch hier erscheint<br />
schon im 2. Jahr die wirtschaftliche Selbständigkeit<br />
des Betriebes in erreichbarer Nähe.<br />
In der Tischlerei<br />
Aus dem Hamburger Bericht:<br />
„Eine vorsichtige Kalkulation hat ergeben, dass<br />
die Auszahlung von bescheidenen Löhnen an die drei<br />
Leiterinnen schon in 2008 erwirtschaftet werden<br />
kann. Natürlich muss auch das zweite Gebäude eine<br />
Solaranlage erhalten, und es müssen weitere<br />
Nähmaschinen angeschafft werden. Es wird<br />
erwartet, dass die erforderliche Mittel dafür von dem<br />
Betrieb erwirtschaftet werden.“
Bericht A.06/ 2007 F<br />
Ausbildungsprojekt Frauengruppe<br />
in Kamerun<br />
MARIWAL/ Nord-Süd-Partnerschaften<br />
<strong>asb</strong>-Zuschuss: 500,- €<br />
Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />
siehe auch: www.mariwal.de<br />
Projektdarstellung s. RB 1/2007 S.24<br />
In dem Ausbildungsprojekt in Douala, Kamerun<br />
werden junge Frauen in Nähen und Batiken ausgebildet,<br />
seit 2006 werden auch Mikrokredite als<br />
Starthilfe an Absolventinnen der Ausbildung vergeben<br />
(Rückzahlung hat schon begonnen).<br />
Wie uns berichtet wird, konnten alle für 2007 geplanten<br />
Vorhaben realisiert werden: ein kleiner Laden<br />
konnte angemietet werden, der Besuch bei einem<br />
Nähprojekt im Nordwesten Kameruns wurde<br />
realisiert, um Anregungen für das eigene Projekt zu<br />
bekommen, und auf der o.a. Homepage sind die in<br />
Deutschland zu beziehenden Stoffe und Muster als<br />
Katalog einsehbar. Die Hamburger Gruppe, die daraus<br />
Schnittmuster entwirft und Kleidungsstücke<br />
näht, ist rührig, aber der Verkauf bleibt bisher etwas<br />
hinter den Erwartungen zurück.<br />
Insgesamt bestätigt der Jahresbericht den Eindruck,<br />
der schon von dem Antrag vermittelt wurde:<br />
dass sich das Projekt in Kamerun gefestigt hat, und<br />
dass der Hamburger UnterstützerInnenkreis findig<br />
und erfolgreich ist, um das Projekt aufmerksam zu<br />
begleiten und zu seiner finanziellen Unterstützung<br />
beizutragen.<br />
34<br />
Bericht A.16c/ 2005 H<br />
Aufbau einer Schafzucht für Mapuche-Indianer<br />
Chol-Chol, Chile<br />
<strong>asb</strong>-Zuschuss: 1.000,- €<br />
Bearbeitung: Ernst Standhartinger<br />
Projektdastellung RB 03/2005, Seite 16<br />
Bei dem Projekt<br />
ging es um eine<br />
Gruppe von Mapuche-Frauen,<br />
die<br />
davon leben, Textilien<br />
herzustellen<br />
und die in der<br />
Region Araucanía<br />
leben. Die Gruppe<br />
besteht aus 14 Handwerkerinnen und ihren Familien.<br />
Sie arbeiten seit 20<strong>01</strong> mit Chol-Chol zusammen und<br />
produzieren – ausschließlich aus Schafswolle – traditionelle<br />
Mapuche-Kleidung von hoher Qualität.<br />
Chol-Chol hat sie geschult nach den alten Mapuchetechniken<br />
zu arbeiten: Handgesponnene Wolle,<br />
natürliche pflanzliche und mineralische Färbemittel<br />
und unter Benutzung traditioneller Webstühle. Außerdem<br />
hat ihnen Chol-Chol geholfen, ihre Produkte<br />
nach den Regeln des Fairen Handels zu vermarkten.<br />
Weil die Schafe der Kunsthandwerkerinnen keine<br />
ausreichend gute Wolle liefern, hat ihnen Chol-Chol<br />
auch geholfen, mit Hilfe von Mikrokrediten bessere<br />
Wolle zu kaufen.<br />
Jetzt hat Chol-Chol für diese Gruppe 14 Schafe<br />
und zwei Hammel der Rasse „Sufolk Down“ gekauft,<br />
wobei jede Familie für 1 Mutterschaf verantwortlich<br />
ist, während die Hammel Gemeinschaftseigentum<br />
sind. Für die Schafe wurden Ställe gebaut und es<br />
gab vier Schulungseinheiten über die Aufzucht und<br />
die Haltung dieser Schafe. Die Schafe wurden geschoren<br />
und die Wolle innerhalb der Gemeinschaft<br />
verteilt. Außerdem wurde ein Plan erarbeitet, wie die<br />
Aufsicht über die Herde reguliert werden soll.<br />
Das Gesamtprojekt kostete 1.076,- €, der größte<br />
Posten war der Kauf der Schafe für 882,- €.
Bericht A.16a/ 2005 H<br />
Mapuche-Frauen<br />
kultivieren traditionelle<br />
Heil- und Medizinpfla nzen<br />
Chol-Chol, Chile<br />
<strong>asb</strong>-Zuschuss:<br />
1.500,- €<br />
B earbeitung: Ernst Standhartinger<br />
<strong>Rundbrief</strong>darstellung RB 03/ 2005 S. 15<br />
Es ging<br />
um ein Pilotprojekt mit dem Ziel, Mapuchefrauen<br />
darin zu unterstützen, ihre Armut<br />
aus<br />
eigener<br />
Kraft zu überwinden. Durch das Selbsthilfeprogramm<br />
sollte Mapuchefamilien in der Region<br />
Araucanía geholfen werden, das Familieneinkommen<br />
zu verbessern. Dafür wurden 3 Gruppen in Teilgebieten<br />
der Region gebildet und geschult.<br />
Für jede Gruppe gab es<br />
• 4 Schulungstreffen à 2 Std. mit theoretischen<br />
Informationen über das Kultivieren der traditionellen<br />
Heilpflanzen,<br />
• 5 Schulungstreffen à 2 Std. zum Einüben der<br />
entsprechenden Praxis<br />
und<br />
• 4 Schulungstreffen à 2 Std. um zu lernen, wie<br />
man die Kosten kalkuliert und<br />
den Verkauf organisiert.<br />
Frauengruppe aus Molco Bajo<br />
Während im Bezirk Molco vor allem Frauen mit<br />
machten waren, die auch vorher schon aktiv<br />
in anderen<br />
Projekten waren und anerkannte Führungspersonen<br />
sind, waren im Bezirk Chapo vor allem<br />
ältere Frauen beteilgt mit geringem Alphabethisierungsgrad<br />
und großer Armut. Sie waren auf die Führungsqualitäten<br />
einer einzigen Frau aus der Gruppe<br />
angewiesen, die aber von den anderen voll anerkannt<br />
und respektiert wurde.<br />
Am Ende wurde das Projekt von den Frauen,<br />
Chol-Chol und der Agrikultur-Fakultät<br />
der Universität<br />
Concepción<br />
in Chillan ausgewertet.<br />
• Es gelang kommerzielle Abnehmer zu gewinnen,<br />
darunter ein Krankenhaus.<br />
• Die erwarteten Schwierigkeiten beim Schutz der<br />
ökologisch gezogenen Pflanzen gegen Schädlinge<br />
aller Art konnten überwunden<br />
werden.<br />
35<br />
• Weil die schulende Gruppe nur klein war, mussten<br />
die Frauen selbst sehr aktiv am Projekt mitarbeiten,<br />
was nicht zuletzt den gegenseitigen<br />
Erfahrungsaustausch<br />
der beteiligten Gruppen beförderte,<br />
der sonst oft nur schlecht funktioniert.<br />
Die<br />
Vermarktung der Produkte erwies sich ange-<br />
sichts<br />
ihres hohen Qualitätsniveaus als leichter als<br />
ged acht. Angesichts des großen Erfolgs und des<br />
hohen<br />
Engagements der Frauen hat sich Chol-Chol<br />
entschlossen, die Frauen noch weitere 6 Monate bei<br />
der Vermarktung der Produkte zu unterstützen. Danach<br />
sollten die Frauen in der Lage sein, auch ohne<br />
Unterstützung von außen erfolgreich weiter zu arbeiten.<br />
Bericht I.08/ 2007 F<br />
Zuschuss zum Kaperbrief<br />
BUKO-Kampgane gegen Biopiraterie<br />
<strong>asb</strong>-Zuschuss: 500,- €<br />
Bearbeitung:<br />
Reinhard Beeker<br />
Den Kaperbrief Nr. 9, der im Mai 2007 erschien,<br />
hatten wir mit 500 € bezuschusst, weil er im Vorfeld<br />
der G-8-Aktivitäten in hoher Auflage gedruckt und<br />
verbreitet<br />
wurde und die Problematik der Biopiraterie<br />
ins Blickfeld der Protestaktivitäten gehört.<br />
Zusätzlich zu Abrechnung und Belegexemplaren<br />
des Kaperbriefes schickte uns die BUKO-Kampagne<br />
gegen Biopiraterie einen inhaltlichen Bericht über<br />
ihre<br />
Aktivitäten 2007, aus dem sehr deutlich wird,<br />
welch wichtige Aufgabe ihr bei der internationalen<br />
Zusammenarbeit zum Themenfeld Landwirtschaft,<br />
Ernährungssicherheit, Biodiversität und Gentechnologie<br />
zukommt. Eine Bündelung der Aktivitäten der<br />
Gruppen aus dem Zusammenschluss Via Campesina,<br />
europäischen Kleinbauernorganisationen, aber auch<br />
Naturschutzinitiativen und internationalistischer<br />
Standpunkte ist unbedingt erforderlich, um das Feld<br />
nicht einfach den großen Saatgut-Konzernen zu<br />
überlassen, die eine ganz andere Vorstellung von<br />
der Nutzung der biologischen Ressourcen haben als<br />
kleinbäuerliche Organisationen.<br />
Der Kaperbrief selber zeigt in einem handlichen<br />
Format die breite Palette von Aneignung biologischer<br />
Ressourcen durch die Konzerne und den Widerstand<br />
dagegen.<br />
Auch Nicht-Fachleute in diesem Themengebiet<br />
finden in den Artikeln einen Einstieg in eine<br />
Problematik, die auf den ersten Blick völlig verwirrend<br />
und kaum durchschaubar erscheint. In diesem<br />
Zusammenhang sei nochmals auf die hervorragenden<br />
websites verwiesen, die dem Einsteiger einen<br />
guten Start verschafft.<br />
Reinhard Beeker
Bericht I.23/ 2006 H<br />
Begegnungsreise<br />
Mythos Sicherheit<br />
Gen-ethisches<br />
Netzwerk<br />
<strong>asb</strong>-Zuschuss: 800,- €<br />
Bearbeitun<br />
g: Caroline Aicher<br />
Bericht<br />
von GeN (Gen-ethisches Netzwerk) Berlin<br />
Auf Einladung des Gen-ethischen Netzwerks waren<br />
zwischen dem 25. Oktober und dem 05. Novem<br />
ber 2006 drei AktivistInnen aus der Zivilgesellschaft<br />
Costa<br />
Ricas und Chiles in Deutschland und der<br />
Schweiz zu einer Tour unter dem <strong>Titel</strong> "Mythos<br />
Biosicherheit. Erfahrungen aus der Zivilgesellschaft<br />
Lateinamerikas mit dem Anbau gentechnisch<br />
veränderter Saaten“ unterwegs. In<br />
beiden lateinamerikanischen Ländern nutzen Agrar-<br />
Multis bereits seit Beginn der 1990er Jahre die klimatischen<br />
und politischen Bedingungen, um dort<br />
Gentech-Saatgut zu vermehren. Die Gäste berichteten<br />
auf zahlreichen Veranstaltungen und Hintergrundgesprächen<br />
in Berlin, Brandenburg, Hamburg,<br />
Köln, Leingarten bei Heilbronn, Rheinau und Winterthur<br />
über ihre Erfahrungen mit dem Umgang mit<br />
dem transgenen Anbau, insbesondere mit Fragen<br />
von Transparenz und Biosicherheit in beiden Ländern.<br />
Im Vordergrund standen dabei die direkte<br />
Begegnung auf den Veranstaltungen und Treffen<br />
und der Austausch.<br />
Bei den Gästen handelte es sich um:<br />
Julia Arana (Costa Rica), Mathematiklehrerin<br />
und Mitglied des Bürgerkomitees<br />
von Cañas (Comité<br />
Cívico de Cañas), einer 1997 gegründeten regionalen<br />
Basisinitiative, die sich für die Verbesserung der<br />
sozialen und ökologischen Lebensbedingungen in<br />
ihrem Kanton einsetzt und <strong>2004</strong> mit der Suche nach<br />
den Feldern mit transgenen Kulturen begann. Die<br />
Bürgerrechtlerin ist als Vertreterin der Zivilgesellschaft<br />
in der Nationalen Kommission für Biosicherheit<br />
(CTNB), jenem Gremium, dem in Costa Rica die<br />
Anträge zur Einfuhr oder Freisetzung gentechnisch<br />
veränderter Pflanzen vorzulegen sind.<br />
Fernando Ramírez (Costa Rica), Agraringenieur<br />
und Fachmann für Unkräuter und Herbizide im<br />
Regionalinstitut für Toxische Substanzen<br />
an der<br />
Nationaluniversität<br />
von Costa Rica (IRETUNA). Zudem<br />
ist er Koordinator der Region Mittelamerika und<br />
Karibik des <strong>Aktion</strong>snetzwerks zu Pestiziden und Alternativen<br />
in Lateinamerika (RAP-AL), der regionalen<br />
Organisation von PAN (das weltweite Pestizid<br />
<strong>Aktion</strong>s-Netzwerk).<br />
Maria Isabel Manzur (Chile), Biologin von der<br />
Fundación Sociedades Sustentables (Stiftung Nachhaltige<br />
Gesellschaften),<br />
die gleichzeitig das 1999<br />
geschaffene Netzwerk für ein gentechnikfreies Chile<br />
36<br />
koordiniert.<br />
Zu dem Netzwerk gehören 20 Organisationen<br />
aus den Bereichen Umwelt, organische Landwirtschaft<br />
und Verbraucherrechte. Sie arbeitet zudem<br />
mit indigenen Aymara Gemeinden im Norden<br />
Chiles, wo es um den Schutz der agro-genetischen<br />
Ressourcen geht.<br />
María Isabel Manzur (Koordination für ein gentechnikfreies<br />
Chile), die costaricanische Bürgerrechtlerin<br />
Ana Julia Arana, Ute Sprenger, (GeN) und der<br />
Pestizidexperte Fernando Ramírez aus Costa Rica<br />
Zu den Inhalten des Vorhabens:<br />
Die Gäste hatten auf den Veranstaltungen und<br />
Treffen Gelegenheit, darüber zu berichten, wie sich<br />
der jahrelange "Erfahrungsvorsprung” im gentechni-<br />
schen Anbau in ihren Ländern bemerkbar<br />
macht und<br />
welche<br />
Schwierigkeiten ihnen etwa bei den Recherchen<br />
entgegen treten. Gleichzeitig nahmen sie in<br />
Deutschland und in der Schweiz Einblicke in die hiesige<br />
Debatte und in die Struktur von gentechnikkritischen<br />
Gruppierungen und Initiativen, sowie in die<br />
Arbeit an und in den gentechnikfreien Regionen.<br />
Selbst wenn in Chile und in Costa Rica inzwischen<br />
aus der Zivilgesellschaft die Forderung kommt, die<br />
Landwirtschaft und insbesondere die Ursprungsregionen<br />
der einheimischen Agrarkulturen frei vom Gentech-Anbau<br />
zu halten, so ist eine öffentliche kritische<br />
Debatte dazu in beiden Ländern nach wie vor noch<br />
eher die Ausnahme. Demzufolge konnten zahlreiche<br />
transnationale Konzerne, Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />
sich dieses gesellschaftliche<br />
Vakuum zunutze machen, um dort seit Beginn der<br />
90er Jahre unbehelligt von Meinungsbildungsprozessen<br />
oder besonderen Kontrollen Fakten zu schaffen.<br />
Denn obwohl Chile und Costa Rica als politisch stabil<br />
und als relativ demokratisch unter den Staaten Lateinamerikas<br />
gelten, wird dort unter Bedingungen<br />
gentechnisch gearbeitet, die hier zu Lande legal<br />
nicht möglich wären.<br />
Anliegen und Erfolge des Vorhabens:<br />
Mit der Begegnungsreise sollte der Blick in der<br />
hiesigen kritischen Debatte erweitert werden, um<br />
den Bereich des Anbaus<br />
transgenen Saatguts für<br />
den Weltmarkt in Ländern des Südens. Ebenso<br />
sollte<br />
deutlich<br />
gemacht werden, unter welchen ungleich<br />
schwierigeren Bedingungen in beiden Ländern die
vielfach ehrenamtliche gentechnikkritische Arbeit<br />
verläuft. So kann daraus abgeleitet werden, wie es<br />
um die Realität bei Transparenz, Partizipation und<br />
Biosicherheit in jenen Ländern stehen muss, die<br />
wirtschaftlich und politisch weniger stabil sind. Zudem<br />
sollte die Möglichkeit geboten werden, sich<br />
international zu vernetzen, und dies auch im Hinblick<br />
auf die Konferenz der Vertragsstaaten zum<br />
Protokoll über biologische Sicherheit (Cartagena-<br />
Protokoll), die im Jahr 2008 in Deutschland stattfinden<br />
wird.<br />
Auf den Veranstaltungen und Begegnungen zeigte<br />
sich am großen Interesse der BesucherInnen am<br />
Thema und am Austausch, dass diese Idee und das<br />
Konzept aufgegangen<br />
sind. Bei dem durchaus sperrigen<br />
Thema waren keine Massenzusammenkünfte<br />
zu erwarten. Doch waren die Veranstaltungen in<br />
städtischen und ländlichen Regionen mit zwischen<br />
40 und 150 Teilnehmenden durchweg gut besucht,<br />
wobei daran neben allgemein Interessierten sowohl<br />
versierte Gentech-KritikerInnen als auch NeueinsteigerInnen,<br />
Aktive aus gentechnikfreien Regionen,<br />
ErzeugerInnen und VerarbeiterInnen teilnahmen. Bei<br />
den Hintergrundgesprächen und informellen Treffen<br />
mit AktivistInnen und WissenschaftlerInnen wurde<br />
intensiv debattiert. So sind sowohl in Deutschland<br />
als auch in der Schweiz neue Kontakte geknüpft<br />
worden, die nun von allen Beteiligten zu nutzen<br />
sind.<br />
Bericht I.26/ 2007 H<br />
Nachbereitungstreffen zum<br />
Kongress Jugend ohne Grenzen<br />
Bleiberechtsbüro im Bayerischen<br />
Flüchtlingsrat<br />
<strong>asb</strong>-Zuschuss: 1.000,- €<br />
Bearbeitung:<br />
Reinhard Beeker<br />
(s. RB 04/ 2007, S. 7)<br />
Zu dem Nachbereitungstreffen der<br />
Jugend-ohne-<br />
Grenzen-Konferenz, d ie Anfang Dezember parallel<br />
zur<br />
Innenminister-Konferenz in Berlin stattfand,<br />
erreichte uns folgender Bericht:<br />
Mittwoch, 5.12.2007<br />
Am Mittwochabend trafen 30 Jugendliche. Flüchtlinge<br />
und Junge Erwachsene aus Bayern, Berlin,<br />
Brandenburg, Sachsen und Hessen<br />
in Berlin in der<br />
Pfadfinderburg ein und starteten<br />
mit dem kochen<br />
und<br />
verzehren eines gemeinsamen Abendessen. Im<br />
Anschluss wurde das JOG-Plenum abgehalten und<br />
die <strong>Aktion</strong>en für den darauf folgenden Tag besprochen<br />
und die entsprechenden Aufgaben verteilt und<br />
zwei SprecherInnen (Afredite und Ismael) als JOG-<br />
Sprecher für die Pressekonferenz gewählt. Zuletzt<br />
stellten die Jugendliche ihre Aktivitäten in ihren<br />
Bundesländern sowie ihre Vorschläge für den Abschiebeminister<br />
2007 vor. Letztendlich wurde Uwe<br />
37<br />
Schünemann aus Niedersachsen für rigorose Familientrennungen<br />
durch Abschiebungen und seine Irak-<br />
Abschiebungen von den Jugendlichen zum „Abschie-<br />
beminister 2007“ gewählt, um ihm am nächsten Tag<br />
die „Goldene Rute“ zu verleihen.<br />
Donnerstag, 6.12.2007<br />
10 Uhr bis 17Uhr: Am Vormittag nahmen zwei<br />
Jugendliche an einer Pressekonferenz<br />
im Grips-<br />
Theater teil um dort die Positionen<br />
von „Jugend Ohne<br />
Grenzen“ zu vertreten. Währenddessen wurden<br />
in der Burg die Demo-Vorbereitungen getroffen:<br />
Reden geschrieben, eine Theaterinszenierung geprobt<br />
und Requisiten hergestellt.<br />
Von 17 Uhr bis 19 Uhr fand die Demonstration<br />
gegen die Innenministerkonferenz statt. Es versammelten<br />
sich ca. 600 Menschen<br />
am Alexanderplatz<br />
in Berlin, um gemeinsam gegen die rassische<br />
und Menschenrechtsverletzende Ausländerpolitik zu<br />
protestieren. Zum Auftakt gab es eine Theaterinszenierung<br />
der Jugendlichen zusammen mit dem Gripstheater<br />
Berlin: Innenminister die von einem Nicolaus<br />
auf Stelzen über den Weihnachtsmarkt gejagt wurden<br />
erzeugten bei Teilnehmern und Passanten große<br />
Erheiterung und machten es uns leicht unsere Flugblätter<br />
los zu werden. Insgesamt wurden 6 Redebeiträge<br />
von Jugendlichen Ohne Grenzen gehalten zu<br />
den Themen, Lagerunterbringung, Bleiberecht, Illegalisierte,<br />
EU-Außengrenzen, Irak-Abschiebungen<br />
und dem Abschiebeminister. Zum Abschluss der<br />
Demonstration empfing der Berliner Innensenator<br />
Dr. Körting eine Delegation der Jugendlichen, nahm<br />
die „Goldene Rute“ für Uwe Schünemann entgegen<br />
und diskutierte mit den Jugendlichen.<br />
20 Uhr: Nach der Demo ging es ins Bethanien, dort<br />
gab es noch eine öffentliche Abendveranstaltung mit<br />
ca. 200 Besuchern. Es gab Essen, Tanz, Gesang und<br />
Bildung in Form von Filmen, einer Diashow und einer<br />
Ausstellung zum Thema Migration, Asyl und Flucht.<br />
Freitag, 7.12.2007<br />
Dieser Tag stand ganz im Zeichen der Zukunftsplanung.<br />
Es wurde ein großes Sommercamp für<br />
2009 beschlossen und die nächste Konferenz<br />
für September in Brandenburg festgelegt. Am detai-<br />
liertesten wurde die Abschiebministerwahl 2008
diskutiert für die es ein Online-Voting, prominente<br />
Jury und feierliches Ambiente in Potsdam geben soll.<br />
Zum anderen wurden Neueinsteingern das JOG-<br />
Konzept erklärt, ihre Fragen beantwortet und gemeinsam<br />
die Problemen der lokalen Gruppen diskutiert.<br />
Mit den lokalen Gruppen setzen sich danach<br />
Mitarbeiter der Flüchtlingsräte, des Internationalen<br />
Bundes und des Grips-Theaters zusammen um ihre<br />
Probleme und Möglichkeiten zu diskutieren und Praxis-Tipps<br />
für Bündnissarbeit, Pressegespräche und<br />
Fundraising zu geben.<br />
Bericht I.07/ 2007 F<br />
Unabhängiges Medienzentrum<br />
zum G8-Gipfel<br />
Verein zur Föderung entwicklungs<br />
p ädagogischer Arbeit<br />
<strong>asb</strong>-Zuschuss:<br />
1.000,- €<br />
Bearbeitung: Maren Pauselius-Gallon<br />
(Bericht der AntragstellerInnen) Das Unabhängige Medienzentrum<br />
bei den<br />
G8-Protesten<br />
Das Unabhängige Medienzentrum<br />
(Indepen<br />
dent<br />
Media Center, IMC)<br />
war ein Zusammenschluss<br />
von MedienaktivistInnen<br />
und –kollektiven<br />
während der Proteste<br />
rund um Heiligendamm<br />
im Juni 2007. Ziel<br />
war es, den etablierten,<br />
kommerziellen Massenmedien<br />
eine eigene Stimme<br />
entgegen zu setzen<br />
und den Menschen auf<br />
der Straße die Möglichkeit<br />
zu geben, ihre Sichtweise<br />
auf den Gipfel einer<br />
weltweiten Öffentlichkeit mitzuteilen.<br />
Dazu stellte<br />
das IMC die grundlegende Infrastruktur zur Verfügung:<br />
Leitungen, Internetzugänge, Rechner,<br />
Webspace, Druckmöglichkeiten.<br />
Die Standorte des IMC<br />
Der<br />
zentrale Anlaufpunkt des Unabhängigen Me-<br />
dienzentrums war die Ehm-Welk-Schule<br />
in Rostock-<br />
Evershagen,<br />
wo das IMC mehrere Räume bezog. An<br />
ca. 30 Rechnern gab es hier die Möglichkeit, Berichte<br />
zu schreiben und Fotos hochzuladen. Ein Radiostudio<br />
und Videoschnittrechner standen ebenso zur<br />
Verfügung. Ein weiterer wichtiger Standort war die<br />
Kunst- und Medienschule "Frieda 23" in der Rostocker<br />
Innenstadt. Hier befand sich neben weiteren<br />
38<br />
Radiostudios und öffentlichen Rechnern das Videostudio<br />
von G8-TV. Schließlich gab es auch in den<br />
Camps in Wichmannsdorf und Reddelich IMC-Zelte,<br />
in denen die ProtestteilnehmerInnen Berichte<br />
schreiben und sich mit den neuesten Nachrichten<br />
versorgen konnten. Die Berichterstattung des IMC<br />
gliederte sich in die Bereiche Web, Radio, Video und<br />
Print.<br />
Web:<br />
IMC in der Ehm-Welk-Schule<br />
Die Berichte, Analysen und Fotos von den Protesten<br />
wurden vor allem über die globale Nachrichten<br />
plattform<br />
"Indymedia" verbreitet. Alleine der deutsche<br />
Ableger de.indymedia.org hatte während der<br />
Proteste hunderttausende Besucher, die Startseite<br />
wurde insgesamt 660.000-mal aufgerufen. Da es auf<br />
Gipfelprotesten immer eine Menge von Gerüchten<br />
und Fehlinformationen – auch von Seiten der Polizei<br />
- gibt, wurde ein Nachrichtenticker mit geprüften<br />
Informationen eingerichtet, der auch mit WAPfähigen<br />
Handys abgerufen werden konnte. Er wurde in<br />
der Protestwoche 422.000-mal genutzt.<br />
Radio:<br />
Radiostudio von Jetsam<br />
Die offene Radio-Gruppe "Jetsam" sendete ein<br />
aktuelles Programm per Internetstream.<br />
Es wurde<br />
auf den Camps rund um Heiligendamm gehört und
war<br />
eine wichtige Informationsquelle für die AktivistInnen.<br />
Das Radioforum als Zusammenschluss freier<br />
Radios wandte sich mehr an die internationale Öf-<br />
fentlichkeit. Allein im deutschsprachigen Raum<br />
strahlten im Verlauf der Woche 17 freie Radios den<br />
Stream des Radioforums aus. Ein internationaler<br />
Stream in Englisch, Französisch und Spanisch wurde<br />
von vielen Community Radios übernommen und war<br />
so auf vier Kontinenten zu hören.<br />
Video:<br />
Die Zusammenarbeit verschiedener Videokollektive<br />
hatte ihren Höhepunkt in der täglichen halbstündigen<br />
Live-Sendung "G8-TV". Kurze<br />
Nachrichtenclips<br />
von den Protestaktionen<br />
wurden gezeigt<br />
und die<br />
Themen in Moderationen und Interviews vertieft. Die<br />
Sendung wurde auf Leinwänden in den Protestcamps<br />
und an 200 Orten weltweit gezeigt. Zuschauerzuschriften<br />
kamen zum Beispiel aus Osteuropa, Malaysia<br />
und Südkorea. Die Sendungen und Clips sind<br />
unter http://g8-tv.org archiviert.<br />
Print:<br />
Video-Studio von G8-TV<br />
Aus den Berichten und Fotos auf "Indymedia"<br />
wurde jede Nacht die zweisprachige sechsseitige<br />
Printausgabe "offline" erstellt. Sie wurde<br />
in einer<br />
Auflage von 5. 000 Stück gedruckt und rund um Hei-<br />
ligendamm verteilt.<br />
So konnten auch diejenigen<br />
erreicht werden, die an den teilweise tagelang andauernden<br />
Blockaden beteiligt waren und keine elektronischen<br />
Medien nutzen konnten. Die Printausgaben<br />
sind unter folgendem Link downloadbar:<br />
http://de.indymedia.org/2007/06/180639.shtml<br />
Das IMC als Gegenöffentlichkeit<br />
Die Berichterstattung des IMC unterschied sich<br />
deutlich von den kommerziellen Medien. Da alle<br />
MedienaktivistInnen freiwillig gearbeitet haben, ori-<br />
entierten sich die Berichte allein an der<br />
subjektiv<br />
wahrgenommenen Wichtigkeit<br />
der Ereignisse, nicht<br />
an Sendeschemata oder Verkaufbarkeit von Nachrichteninhalten.<br />
Gemäß dem partizipativen Motto<br />
"Don´t hate the Media - Be the Media"<br />
39<br />
mussten die AktivistInnen in den Protesten nicht<br />
abwarten, was die bürgerlichen Medien aus ihren<br />
<strong>Aktion</strong>en machen würden, sondern trugen die Bilder<br />
und Inhalte ihrer Proteste selber in die weltweite<br />
Öffentlichkeit.<br />
Neben den interessierten Menschen zu Hause waren<br />
es vor allem die<br />
AktivistInnen vor Ort, für die die<br />
IMC-Berichterstattung nützlich war. Gerade weil die<br />
Proteste weit verstreut waren, war es wichtig, dass<br />
die Protestierenden durchs Radio, die Zeitungen<br />
oder die täglichen Video-Screenings in den Camps<br />
erfahren haben, was an anderen Protestorten geschah<br />
– und sie sich auch sicher sein konnten, dass<br />
ihre eigenen <strong>Aktion</strong>en nicht unbeachtet geblieben<br />
sind. So geschah es häufig, dass Menschen, die abends<br />
im IMC-Zelt noch einen Bericht über ihre <strong>Aktion</strong><br />
geschrieben hatten, miterleben konnten, wie<br />
dieser in gedruckter Form zu Hunderten auf einer<br />
Blockade verteilt und gelesen wurde.<br />
Dadurch, dass das IMC eine breite Akzeptanz innerhalb<br />
der Bewegung hatte, waren an allen<br />
Protestorten<br />
Menschen zugegen, die dem IMC Bericht erstatteten<br />
und Gerüchte überprüften. Falschinformationen<br />
der Polizei, die bereitwillig von den etablierten<br />
Medien übernommen wurden, konnten so entlarvt<br />
werden: Etwa die Meldung, dass in der Blockade am<br />
Westtor Molotowcocktails vorbereitet würden oder<br />
dass Protest-Clowns Polizisten mit Säure bespritzt<br />
hätten. Der Einsatz<br />
der Bundeswehr im<br />
Inneren wurde von<br />
VideoaktivistInnen<br />
von G8-TV dokumentiert.<br />
Als ihr<br />
Material auch in<br />
der "Tagesschau"<br />
gesendet wurde,<br />
wurde die Zusammenarbeit<br />
von<br />
Polizei und Heer zu<br />
einem öffentlichen<br />
Skandal.<br />
LeserInnen der "offline"<br />
Das IMC für eine solidarische<br />
Welt<br />
Im IMC arbeiteten Menschen<br />
aus Deutschland,<br />
Österreich, der Schweiz, Schweden, Irland, England,<br />
Belgien,<br />
den Niederlanden, Frankreich, Spanien,<br />
Italien, Griechenland, Polen, Belarus, Russland, Israel,<br />
Mexiko, Senegal, Südafrika, Indien, Japan, den<br />
USA und weiteren Ländern. Sie alle arbeiteten freiwillig<br />
und in einem unhierarchischen, basisdemokratischen<br />
Miteinander. So konnten wir zeigen, dass<br />
massenhafte, mehrsprachige, umfassende und zeitnahe<br />
Nachrichtenproduktion völlig ohne Profitinteresse<br />
solidarisch organisiert werden kann.
50 Jahre deutsche Entwicklungspolitik<br />
Seit<br />
50 Jahren gibt es nun eine deutsche „Entwicklungspolitik“<br />
- genauer gesagt: Inzwischen ist es<br />
sogar schon über 52 Jahre her, seit 1956 der Deutsche<br />
Bundestag zum ersten Mal Mittel für „Förderungsmaßnahmen<br />
für unterentwickelte Länder“ bewilligte.<br />
Zuständig für diese Aufgabe wurde damals<br />
Horst Dumke, ein Mitarbeiter des Außenministeriums.<br />
Als dann 1961 Konrad Adenauer ein Ministerium<br />
für Walter Scheel brauchte, um ihn damit auszusöhnen,<br />
dass er trotz gegenteiligen Versprechens im<br />
Wahlkampf nicht bereit war, sein Amt als Bundeskanzler<br />
aufzugeben, ernannte er Scheel zum „Minister<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit“. Dafür gab<br />
es zwar Briefpapier (weil vorher das Ministerium,<br />
das die Marshall-Plan-Gelder verwaltete, so geheißen<br />
hatte), aber es gab weder ein Ministerium noch<br />
Mitarbeiter. So wurde Dumke von Scheel zum Leiter<br />
des Aufbaustabs für das neue Ministerium berufen.<br />
Dumke gelang es, eine eigenständige Konzeption<br />
für das neue Ministerium zu erarbeiten; die tatsächlichen<br />
Kompetenzen blieben aber gering, weil die<br />
meisten Entscheidungen entweder vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
oder vom Bundesaußenministerium<br />
getroffen wurden. Und dort ging es nicht um<br />
„Hilfe“ oder gar um eine Politik, die die armen Länder<br />
zu gleichwertigen und gleichstarken Partnern<br />
entwickeln wollte, sondern um handfeste eigene<br />
Interessen. So wie die us-amerikanische Entwicklungspolitik<br />
vor allem der „Eindämmung des Kommunismus“<br />
dienen sollte, stand die westdeutsche<br />
Entwicklungspolitik im Zeichen der sog. Hallstein-<br />
Doktrin: Deutsche Mark als Belohnung für die Nichtanerkennung<br />
der DDR. Die Frage nach dem Nutzen<br />
solcher Geldtransfers für die Empfängerländer blieb<br />
dabei sekundär.<br />
Eine teilweises Umdenken wurde ausgelöst<br />
durch<br />
die zahlreichen, meist sozialistisch inspirierten Befreiungskämpfe,<br />
durch die der Westen seine Wirtschaftsinteressen<br />
bedroht fühlte und die Export- und<br />
politischen Einfluss-Chancen der<br />
Ein geschichtlicher Rückblick<br />
40<br />
Sowjetunion wachsen sah. Dadurch wurde die zu-<br />
nehmende Verelendung vieler Völker wenigstens als<br />
sicherheitsrelevantes Problem erkannt und die zu<br />
Beginn der 70-er Jahre entwickelte neue Strategie<br />
der Weltbank, (im Interesse der westlichen Sicherheit)<br />
vor allem die extreme Armut bekämpfen zu<br />
wollen, fand auch Eingang in die bundesdeutsche<br />
Entwicklungspolitik.<br />
Dazu trug auch bei,<br />
dass 1968 Erhard Eppler das<br />
BMZ<br />
übernahm. Er forderte allen Ernstes, dass Entwicklungspolitik<br />
die Interessen der Entwicklungsländer<br />
mehr zu beachten hätte, als die Interessen der<br />
deutschen Exportwirtschaft. (Helmut Schmidt verpasste<br />
ihm dafür das Etikett, Eppler sei ein „politischer<br />
Zeltmissionar“). Voraussetzung dafür, etwas in<br />
dieser Richtung tun zu können, war allerdings eine<br />
erhebliche Ausweitung der Zuständigkeiten für das<br />
BMZ. Erhard Eppler führt dazu aus: „In der Öffentlichkeit<br />
hatte der Minister für alles geradezustehen,<br />
was dort (im BMZ) geschah, aber für mehr als drei<br />
Viertel dieser Hilfe waren andere Ressorts federführend.<br />
Die ersten vier Jahre meiner Amtszeit musste<br />
ich vor allem um Kompetenzen kämpfen.“<br />
Das ist inzwischen deutlich besser geworden.<br />
Die<br />
derzeitige<br />
Entwicklungsministerin, Heidemarie Wieczorek-Zeul,<br />
ist die deutsche Gouverneurin bei der<br />
Weltbank und gehört im eigenen Land dem Sicherheitskabinett<br />
an. Sie genießt weltweites Ansehen.<br />
Trotzdem führt im öffentlichen Bewusstsein Ent-<br />
wicklungspolitik<br />
immer noch ein Schattendasein. Sie<br />
wird nach wie einfach gleichgesetzt mit Entwicklungshilfe,<br />
mit Spenden-Kampagnen und Spenden-<br />
Galas, mit der moralischen Schmuckfassade über<br />
einer ganz und gar eigennützigen Außen- und Wirtschaftspolitik.<br />
Im Angelsächsischen gibt es sogar bis<br />
heute noch nicht einmal ein Wort für Entwicklungspolitik,<br />
UNO, IWF und WTO kennen nur die Abkürzung<br />
ODA (Official Development Assistance). Und<br />
auch das in Deutschland zuständige Ministerium, das<br />
inzwischen immerhin Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung heißt,<br />
wird weiterhin einfach BMZ abgekürzt, ohne Hinweis<br />
auf die Aufgabe, Entwicklungspolitik voran zu treiben.<br />
Es gibt also immer noch viel zu tun – auch für die<br />
<strong>asb</strong>.<br />
Ernst Standhartinger<br />
(Die Informationen stammen<br />
aus Beiträgen von Konrad<br />
Melchers, Franz Nuscheler, Erhard Eppler und Josef Thesing<br />
aus der 0-Nummer der neuen entwicklungspolitischen<br />
Zeitschrift „welt-sichten“, die aus der Fusion von „eins –<br />
Entwicklungspolitik Information Nord-Süd“ und „der überblick“<br />
entstanden ist.)
3. Stuttgart Open Fair 2008<br />
Stuttgart und Sao Paulo für eine gerechtere<br />
Welt<br />
Bericht von den <strong>Aktion</strong>stagen zum Weltsozialforum<br />
am 25./26. Januar 2008 im Rathaus Stuttgart<br />
von Gabriele Radeke (DEAB e.V.)<br />
Das dritte Stuttgart Open Fair mit Vorträgen,<br />
Weltstattmarkt und Workshops zum Thema<br />
Entwicklungspolitik und Weltwirtschaft<br />
lockte Freitag und Samstag rund 1.000 Besucher<br />
ins Stuttgarter Rathaus.<br />
"Eine andere Welt ist möglich!“ – das ist das Motto<br />
des Weltsozialforums, einer soziale Bewegung,<br />
die Alternativen zum Weltwirtschaftforum in Davos<br />
aufzeigt. Gut 30 Stuttgarter Initiativen haben in<br />
diesem Jahr gezeigt, wie die Welt gerechter werden<br />
kann. "Eine andere Welt ist möglich, eine andere<br />
Welt ist nötig“, so würdigte OB Dr. Schuster in seinem<br />
Grußwort die Stuttgarter Globalisierungskriti-<br />
ker, die ihren Global Action Day am Freitagabend,<br />
25. Januar, im Rathaus mit einem Vortrag von Michael<br />
Windfuhr, Menschenrechtsexperte bei Brot für<br />
die Welt, eröffneten. Den Fragen: "Wie können Menschenrechte<br />
durchgesetzt werden?“ "Und was kann<br />
ich als Stuttgarter tun, damit die Welt gerechter<br />
wird?“ wurde in einer interaktiven Runde nachge-<br />
gangen. Einig waren sich die Beteiligten, dass mehr<br />
kritische Begleitung regionaler Entscheidungen sein<br />
muss. Beispielsweise sollen Firmen, die Mitglieder<br />
der Stuttgarter Partnerschaft Eine Welt sind und im<br />
Ausland investieren, dort auf Menschenrechtsverletzungen<br />
aufmerksam gemacht werden und Rechen-<br />
41<br />
schaft ablegen. Auch das öffentliche Beschaffungswesen<br />
soll künftig nachhaltiger, ökologischer und<br />
fairer werden.<br />
Am Samstag, 26. Januar, stellten die Veranstalter<br />
mit Ständen und Workshops ihre Anliegen vor.<br />
Die brasilianische Initiative Reciclázaro aus Sao Paulo,<br />
die speziell für die <strong>Aktion</strong>stage mit dem Stuttgart<br />
Open Fair eine Partnerschaft geknüpft hatte, stellte<br />
eindrucksvoll vor, wie viele Menschen in Sao Paulo<br />
Verlierer der Globalisierung sind. Pater José Carlos<br />
Spinola, Leiter des Projekts, das Obdachlosen durch<br />
Müllrecycling<br />
neue Hoffnung gibt, forderte eine solidarische<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit: "Davos<br />
kann nicht unser Weg sein.“<br />
Der Global Action Day endete mit einer Liveschaltung<br />
nach Sao Paulo. Winfried Zimmermann vom<br />
Stuttgarter Bündnis, der in Sao Paulo den <strong>Aktion</strong>stag<br />
mitgestaltet, und Chico Whitaker, einer der Gründer<br />
des Weltsozialforums, berichteten von einer Konferenz<br />
mit 60 Initiativen und etwa 2.000 Teilnehmenden.<br />
Whitakers Botschaft nach Stuttgart: "Die Armen<br />
dieser Welt haben das Recht,<br />
Politik mitzugestalten.<br />
Nur mit ihnen gemeinsam kann Armut beseitigt<br />
werden.“
Projektanträge zur Mitgliederversammlung<br />
vom 25.-27. 04. 2008<br />
Inlandsprojekte<br />
Nr.<br />
Inhalt<br />
I.<strong>01</strong> Kamera- und Ton-Equipment für politische<br />
Dokumentarfilme<br />
in Rüsselsheim Antragsteller beantragt Bearbeitung<br />
Seite<br />
KanalB, Berlin 3.600,- € Caroline 08<br />
I.02 Greifswalder Internat. Students Festival GriStuf 1.680,- € Beate 08<br />
I.03 Zuschuss zum Kaperbrief BUKO-Kampagne<br />
gegen<br />
Biopiraterie<br />
500,- € Reinhard 09<br />
I.04 Ausstellung Unsichtbare Welten Cafe 104 1.000,- € Elisabeth 09<br />
I.05 Burma-Kampagne<br />
CBG 1.800,- € Reinhard 10<br />
I.06 Ausstellung Labyrinth Fluchtwege Seminargruppe<br />
Soziale<br />
Arbeit mit<br />
Randgruppen<br />
750,- € Reinhard 10<br />
I.07 Weltfest Boxhagener Platz Trägerkreis Weltfest 1. 500,- € Caroline 11<br />
I.08 Jugend-Wettbewerb Weltläden Hessen<br />
500,- € Elisabeth 12<br />
I.09 Homepage-Neugestaltung GSE Berlin 700.- € Reinhard 12+13<br />
I.10 Aktualisierung der englischsprachigen BUKO-<br />
1.500,- € Beate 13<br />
website<br />
Pharmakampagne<br />
I.11 Deutsch-namibische Jugendaktion Proterra Projekt Cooperation<br />
e.V. Hannover<br />
4.000,- € Maren 14<br />
I.12 Mentoringprogramm für Hamburger Eine-Welt-Netzwerk<br />
700,- € Beate<br />
14+15<br />
MigrantInnenorganisationen<br />
Hamburg<br />
I.13 Flüchtlingskonferenz Bayer. Flüchtlingsrat 2.000,- € Reinhard 15<br />
I.14 „Kaffee mit Gesícht“ - Süd-Nord- Initiative Solidarische 500,- € Caroline 16<br />
Austausch Honduras-Marburg<br />
Welt Marburg<br />
I.15 Infokampagne zu Beutekunst CulturCooperation HH 1.100,- € Maren 17<br />
I.16 Kampagnenzeitung „Vorrang für zivil“ Bund für soziale Vertei-<br />
digung e.V., Minden<br />
1.000,- € Ernst 18<br />
I.17 Zuschuss zum BUKO BUKO<br />
1.000,- € Maren 19<br />
I.18 TAZ-Beilage zum Thema „Fairer Handel<br />
schafft gutes Klima“<br />
Weltladen-Dachverband 2.000,- € Margret 18<br />
I.19 Buchprojekt „Lasst Puppen sprechen“<br />
– Peace brigades interna- 1.000,- € Elisabeth 21<br />
Friedenserziehung<br />
tional (PBI)<br />
I.20 Defizit-Abdeckung Irak-Konferenz Annette Schiffmann 1.500,- € Elisabeth 21+22<br />
Auslandsprojekte<br />
A.<strong>01</strong> Trinkwasserversorgung für 158 Familien Procares 6.185,- $ Reinhard 23<br />
A.02 Ahomé – Neues Zuhause für Waisen Ana yi afriva – Brücken >13.000,- € Caroline 24<br />
und ihre Tutoren in Togo<br />
nach Afrika e.V.<br />
A.03 Solar-Anlage für Schule in Namibia Weltweit mit Her(t)z offen Beate 24<br />
A.04 Projekt zur Armutsbekämpfung in der Bambisana (eine hel-<br />
offen Waltraud 25<br />
Transkei (RSA)<br />
fende Hand)<br />
A.05 Dokumentarfilm Soziale Bewegungen in Miriam Fischer/Hinrich 1.500,- € Waltraud 25-27<br />
Panama Schulze<br />
A.06 Einrichtung eines Oaxaca-Archivs Uta Roßberg 1.300,- € Reinhard 28<br />
A.07 Erhaltung der natürlichen Rohstoffe zum Chol-Chol, Chile<br />
Wollefärben<br />
>8.034, - € Ernst 29<br />
A.08 Dokumentarfilm zum Rätemodell in Dario Azzelini und Oli- 3.000,- € Ernst 30<br />
Venezuela<br />
ver Ressler<br />
42
Hinweise für AntragstellerInnen:<br />
• Projektanträge sind an Ernst Standhartinger (Adresse siehe Rückseite)<br />
zu senden.<br />
• Die <strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong> fördert mit finanziellen Zuschüssen entwicklungspolitische<br />
Projekte.<br />
Es werden sowohl Projekte im Ausland, als auch Projekte im Inland unterstützt.<br />
• Die inhaltlichen<br />
Kriterien, nach denen die entwicklungspolitische<br />
Bedeutung eines Antrages<br />
beurteilt wird, sind einem ständigen Diskussionsprozess unterworfen und lassen sich daher nicht leicht be-<br />
schreiben. Grundsätzlich werden überwiegend<br />
Projekte gefördert, die zum Verständnis entwicklungspoliti-<br />
scher Zusammenhänge beitragen (sogenannte<br />
„bewusstseinsbildende“ Projekte) oder direkt unterprivilegierte<br />
Menschen im Ausland bei der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen.<br />
• Kleine Projekte haben eher Chancen auf Förderung durch die <strong>asb</strong> als Mammut-Projekte.<br />
• Die Mittel der <strong>asb</strong> werden durch die Mitgliederversammlungen vergeben, die regelmäßig im Mai und im<br />
Herbst stattfinden. Für die Mitgliederversammlung im Frühjahr gilt als Antragsschluss der<br />
1. März, für die Mitgliederversammlung im Herbst der 1. September, damit Rückfragen geklärt und<br />
die Anträge zur Vorbereitung der Diskussion im Mitgliederrundbrief dargestellt werden können. Später eintreffende<br />
Anträge können in der Regel erst in der darauffolgenden Mitgliederversammlung<br />
berücksichtigt werden.<br />
• Anträge müssen neben einer inhaltlichen Beschreibung einen Kostenplan, einen Finanzierungsplan<br />
und die<br />
Angabe enthalten, bei welchen Stellen weitere Anträge für das Projekt gestellt wurden.<br />
• Von der Mitgliederversammlung bewilligte Projektzuschüsse müssen innerhalb eines Jahres<br />
abgerufen werden, sonst verfallen sie und werden an andere Projekte vergeben.<br />
Wir<br />
erwarten von den Projekt-PartnerInnen einen Bericht und eine Abrechnung. Auszüge aus dem Bericht wer-<br />
den eventuell zur Information der Mitglieder im <strong>asb</strong>-<strong>Rundbrief</strong> veröffentlicht.<br />
�<br />
Wege, die Sie zur <strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong> führen<br />
Hiermit trete ich dem eingetragenen Verein „<strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong>“ bei.<br />
Meine freiwillige Entwicklungssteuer überweise ich auf eines Ihrer Konten.<br />
Der<br />
Richtwert für die Selbststeuer beträgt 2-3% des Nettoeinkommens. Der Mindestbeitrag pro Jahr,<br />
wenn z. B.<br />
kein regelmäßiges Einkommen vorhanden ist, beträgt 30,- €. Spenden und Zuwendungen an<br />
die <strong>asb</strong> sind steuerlich absetzbar!<br />
Ich zahle voraussichtlich:<br />
�<br />
Euro � vierteljährlich � halbjährlich � jährlich<br />
Ich werde nicht Mitglied, möchte aber, gegen eine jährliche Spende,<br />
die <strong>asb</strong>-<strong>Rundbrief</strong>e erhalten.<br />
� Bitte senden Sie mir weitere Informationen über die „<strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong>“ zu.<br />
� Bitte nehmen sie telefonisch Kontakt mit mir auf.<br />
�<br />
�<br />
Ich unterstütze<br />
die <strong>asb</strong> durch eine einmalige<br />
Spende von __________ €<br />
auf das Konto 800 496<br />
55 00 bei der GLS Bank Frankfurt, BLZ 430 609 67.<br />
Ich kann zur Zeit keine <strong>Selbstbesteuerung</strong> leisten, möchte die <strong>Aktion</strong><br />
aber auf andere Weise aktiv unterstützen<br />
Name E-Mail<br />
Straße<br />
Telefon<br />
Wohnort<br />
Fax<br />
Datum Unterschrift<br />
<strong>Selbstbesteuerung</strong><br />
Bitte ankreuzen, ausfüllen und an die Kassenführerin der<br />
<strong>asb</strong> senden oder faxen (Adresse siehe Rückseite). Ein Eintrittsformular finden Sie auch auf unserer<br />
Webseite<br />
http://www.aktion-selbstbesteuerung.de<br />
43
Termine:<br />
Frühjahrs-Mitgliederversammlung 2008:<br />
25. bis 27.04. 2008 in Rüsselsheim<br />
Redaktionsschluss für den <strong>Rundbrief</strong> 02/2008 ist der 08.06.2008<br />
Beiträge bitte frühzeitig(!) möglichst per eMail im MS-Word-Format an<br />
Ernst Standhartinger<br />
schicken (Adressangaben unten)<br />
Adressen:<br />
Vorsitzende<br />
Beate Schmucker, Tel.: Tel.: 058 52 - 95 13 59<br />
(� Telefonische Fasanenweg 12, Mail: Schmucker@aktion-selbstbesteuerung.de<br />
Anfragen) 21354<br />
Bleckede<br />
Stellvertretender<br />
Vorsitzender<br />
( � Projektanträge)<br />
Beisitzende:<br />
Kassenführerin<br />
(� Eintrittsantrag)<br />
Geschäftsstelle<br />
Ernst Standhartinger,<br />
Grüner Weg 18a,<br />
64331 Weiterstadt<br />
Caroline Aicher<br />
Jägerhalde 87, 70327 Stuttgart<br />
Reinhard<br />
Beeker,<br />
Fischerstr.<br />
36, 68199 Mannheim<br />
Waltraud Matheis-Bittner, Adolf-<br />
Kolping-Str. 20, 66583<br />
Spiesen<br />
Maren Pauselius-Gallon<br />
Lutterstr. 47, 31535 Neustadt<br />
Elisabeth Schober, Eichenweg 20,<br />
71394 Kernen-Stetten<br />
Andreas Schüßler, Stapenhorststraße<br />
75, 33615 Bielefeld<br />
Margarete Rölz, Carl-Schurz-<br />
Straße<br />
55, 63225 Langen<br />
Paul Sandner, Lindenspürstraße<br />
38 b, 7<strong>01</strong>76 Stuttgart<br />
Impressum<br />
Tel.: 061 51 - 86 03 82,<br />
Fax: 061 51 - 89 44 06<br />
Mail: Standhartinger@aktion-selbstbesteuerung.de<br />
Tel.: 07 11 – 459 59 02<br />
Mail: Aicher@aktion-selbstbesteuerung.de<br />
Tel.: 06<br />
21 - 841 45 05<br />
Mail: Beeker@aktion-selbstbesteuerung.de<br />
Tel.:<br />
068 21 - 74 96 811<br />
Matheis-Bittner@aktion-selbstbesteuerung.de<br />
Tel.: 050 72 - 12 89<br />
Mail: Pauselius@aktion-selbstbesteuerung.de<br />
Tel.: 071 51 - 432 86<br />
Mail: Schober@aktion-selbstbesteuerung.de<br />
Tel.: 05 21 - 13 04 69<br />
Mail: Schuessler@aktion-selbstbesteuerung.de<br />
Tel.: 061 03 - 97 60 23<br />
Mail: Roelz@aktion-selbstbesteuerung.de<br />
Mail: Paul.Sandner@schmetterling-verlag.de<br />
Tel. : Telefonische Anfragen an die<br />
1. Vorsitzende (siehe<br />
oben)<br />
Der <strong>asb</strong>-<strong>Rundbrief</strong> ist die Mitgliederzeitschrift der <strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong> e.V. (<strong>asb</strong>) und wird von<br />
dieser herausgegeben.<br />
Mitglieder erhalten den <strong>Rundbrief</strong> im Rahmen ihrer Mitgliedschaft, er kann auch über die Geschäftsstelle<br />
bezogen werden (siehe Formular auf der vorherigen Seite).<br />
Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes / Medienstaatsvertrages für diese Ausgabe:<br />
Ernst Standhartinger, Adresse siehe oben.<br />
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