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asb-Rundbrief 01/2004 Titel - Aktion Selbstbesteuerung

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<strong>Rundbrief</strong> <strong>01</strong> 2008<br />

April 2008<br />

<strong>Aktion</strong><br />

<strong>Selbstbesteuerung</strong> e.V.<br />

Friede durch gerechte<br />

Entwicklungspolitik<br />

kontakt@aktion-selbstbesteuerung.de<br />

www.aktion-selbstbesteuerung.de<br />

GLS Bank Frankfurt/M BLZ: 430 609 67 Nr. 8004965500<br />

Postbank Stuttgart BLZ: 600 100 70 Nr. 339 79 - 700<br />

Spark. Schaumburg BLZ: 255 514 80 Nr. 320 222 292<br />

Hier, im Naturfreundehaus Rüsselsheim, findet vom 25.bis 27. April unsere Mitgliederversammlung<br />

statt<br />

In diesem <strong>Rundbrief</strong>:<br />

• Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

• Bilanz 2007<br />

• Projektanträge zur MV<br />

• Open Fair in Stuttgart 2008<br />

• Projektberichte<br />

• Kirchliche Hilfswerke gegen<br />

Agro-Treibstoffe<br />

• Armut im südlichen Afrika<br />

• 50 Jahre deutsche Entwicklungspolitik<br />

• Irak-Kongress in Berlin


Inhalt<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung in Köln 03<br />

Tagesordnung der Mitgliederversammlung 04<br />

Bilanz 2007 05 - 07<br />

Projektanträge zur MV in Rüsselsheim<br />

Inlandsprojekte 08 - 22<br />

Auslandsprojekte 23 - 30<br />

Projektberichte<br />

VSI.<strong>01</strong>/ 2008: Kongress: Irak – Alternativen zu Krieg und Besatzung 21 - 22<br />

VS I.02/ 2008: Tagesseminar: Männlichkeit und Entwicklungszusammenarbeit 23<br />

A.16a/ 2005 H: Mapuchefrauen kultivieren traditionelle Heil- und Medizinpflanzen 35<br />

A.16c/ 2005 H: Aufbau einer Schafzucht für Mapuche-Indianer 34<br />

I.23/ 2006 H: Begegnungsreise Mythos Sicherheit 36 - 37<br />

A.14/ 2006 H: Tischlerausbildung in Ludilu, Tansania 33<br />

I.07/ 2007 F: Unabhängiges Medienzentrum zum G 8-Gipfel 38 - 39<br />

I.08/ 2007 F: Zuschuss zum Kaperbrief 35<br />

I.26/ 2007H: Nachbereitungstreffen zum Kongress Jugend ohne Grenzen 37 - 38<br />

A.04/ 2007 F: Gesundheitsbildung in Venezuela 32<br />

A.06/ 2007F: Ausbildung für Frauengruppe in Kamerun 34<br />

A.08/ 2007 F: Englische Publikation „Tubercolosis – a global threat“ 31<br />

Artikel und Informationen<br />

Kirchliche Hilfswerke gegen Ausweitung von Agro-Treibstoffen O4<br />

Ausstellung über Armut im südlichen Afrika (KASA) 19<br />

Erfahrungsbericht vom Irak-Kongress (VS I.0/ 2008 und I.20/ 2007) 22<br />

50 Jahre deutsche Entwicklungspolitik 40<br />

<strong>asb</strong> beim 3. Stuttgart Open Fair 41<br />

Projektanträge zur Mitgliederversammlung in Rüsselsheim - Übersicht 42<br />

Hinweise für AntragstellerInnen, Wege zur <strong>asb</strong>, Termine, Adressen, Impressum 43 - 44<br />

Liebe <strong>asb</strong>-lerin, lieber <strong>asb</strong>-ler,<br />

Ganz schön dick ist dieser <strong>Rundbrief</strong> geworden. Das liegt vor allem an<br />

den vielen Projektanträgen, die wir für die Mitgliederversammlung in<br />

Rüsselsheim bekommen haben. Leider verhält sich unser <strong>Selbstbesteuerung</strong>saufkommen<br />

eher umgekehrt proportional zur Zahl der eingehenden<br />

Anträge. Wir brauchen also dringend mehr Mitglieder und die<br />

beste und preiswerteste Werbung ist noch immer die von Mitgliedern in<br />

ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Es wäre schön, wenn unsere<br />

Bilanzsumme so wieder ansteigen würde.<br />

Die Mitgliederversammlung in Rüsselsheim beginnt dieses Mal mit einer öffentlichen<br />

Veranstaltung am Freitagabend. Ruben Enxing vom Weltladen-Dachverband wird das neue<br />

Jahresthema der Weltläden, „Fairer Handel schafft gutes Klima“ vorstellen. (Vgl. Antrag<br />

I.18). Wir hoffen auf viele TeilnehmerInnen aus dem Kreis der Naturfreunde, in deren Haus<br />

wir tagen, aber natürlich auch auf viele Mitglieder der <strong>asb</strong>. Es wäre schön, wenn auch solche<br />

Mitglieder nach Rüsselsheim kommen würden, die wir schon lange nicht mehr gesehen<br />

haben oder die wir noch gar nicht kennen.<br />

Euer<br />

Viel Spaß und interessante Informationen bei der Lektüre wünscht Euch<br />

Ernst Standhartinger


Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

vom 25.-27. April 2008 im Naturfreundehaus Rüsselsheim<br />

Beginn: Freitag, 25. April 2008 um 18.00 Uhr (mit Abendessen).<br />

Ende: Sonntag, 27. April 2008 mit dem Mittagessen<br />

Ort: Naturfreundehaus Rüsselsheim, Langseeweg 3, 65428 Rüsselsheim<br />

Tel.: 06142/53818 oder <strong>01</strong>60/97274790 (Torsten Rink)<br />

Unterkunft: Im Haus kann übernachtet werden. In 4 Räumen gibt es insgesamt 26 Schlafplätze.<br />

Bettzeug oder ein Schlafsack und Hausschuhe sind mitzubringen.<br />

Verpflegung: Selbstverpflegung<br />

Anmeldung: Bei Torsten Rink. Rüdesheimer Str. 21, 65197 Wiesbaden, 0611/2678796, oder<br />

über das Formular auf der Homepage.<br />

Wegbeschreibung:<br />

Das Naturfreundehaus liegt idyllisch im Rüsselsheimer Stadtwald und ist deshalb nicht unbedingt<br />

auf jedem Stadtplan zu finden. Daher hier die Anfahrtsbeschreibung:<br />

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />

Variante 1 (empfohlen):<br />

mit der S-Bahn der Linien 8 (Wiesbaden Mainz – Frankfurt Hbf.) oder 9 (Wiesbaden – Mainz-Kastel<br />

– Frankfurt Hbf.) zum Bahnhof Raunheim. Von dort im Naturfreundehaus anrufen den südlichen<br />

Ausgang nehmen– Ihr werdet abgeholt.<br />

Variante 1b:<br />

Man kann vom Bahnhof Raunheim auch laufen oder mit dem Rad fahren (ca. 3km). Dazu ebenfalls<br />

den südlichen Ausgang nehmen und der Hasslocher Str. folgen – und immer geradeaus – über<br />

Kreuzungen, an den Sportanlagen vorbei, in den Wald hinein, über eine Kreuzung im Wald direkt<br />

zum Naturfreundehaus.<br />

Variante 2:<br />

Mit der S-Bahn der Linien 8 oder 9 (wie oben) oder mit einem Regionalzug zum Bahnhof Rüsselsheim.<br />

Von dort mit dem Bus der Linie 51 zur Haltestelle Böcklinstraße (12min) – siehe X-<br />

Markierung in der Karte. Von dort 15min Fußweg.<br />

Mit dem Auto:<br />

Abfahrt Rüsselsheim-Ost auf der A 67. Richtung Rüsselsheim entlang der Varkausstr. Die zweite<br />

größere Kreuzung rechts in die Lukas-Cranach-Str. abbiegen. Diese bis zum Ende durchfahren, dort<br />

rechts in den Waldweg einbiegen. Dieser führt verkehrsberuhigt in den Wald. Im Wald nach einer<br />

Parkfläche rechts ab Richtung Naturfreundehaus.<br />

3


Tagesordnung<br />

Freitagabend:<br />

1. 18.00 Uhr: Abendessen (bitte pünktlich eintreffen!)<br />

2. 19.00 Uhr: Pressegespräch mit dem <strong>asb</strong>-Vorstand<br />

3. 19.30 Uhr: Öffentliche Veranstaltung „Fairer<br />

Handel schafft gutes Klima“ mit Ruben Enxing<br />

vom Weltladen-Dachverband<br />

Samstag:<br />

4. Begrüßung und Vorstellung<br />

5. Wahl von zwei KassenprüferInnen<br />

6. Berichte des Vorstands/ der Kassenführerin/ der<br />

Geschäftsführung/ der Regionalgruppen Darmstadt-<br />

Mainz und Stuttgart.<br />

7. Aussprache über die Berichte<br />

8. Bericht der Kassenprüfer/ Entlastung des Vorstands<br />

9. Neuwahl des Vorstands<br />

10. Vorstellung und Beratung der neuen Projektanträge<br />

Sonntag:<br />

11. Projektbeschlüsse<br />

12. Verschiedenes, u.a.: nächste<br />

Mitgliederversammlung/ geplante Aktivitäten/ <strong>Rundbrief</strong><br />

Energieversorgung contra Ernährungssicherheit<br />

Kirchliche Hilfswerke lehnen Ausweitung von Agro-Treibstoffen ab<br />

Die kirchlichen Hilfswerke „Brot für die Welt“, Misereor und der Evangelische Entwicklungsdienst<br />

(EED) lehnen die von der Bundesregierung geplante Ausweitung des Einsatzes<br />

von Agro-Treibstoffen ab. „Diese Maßnahme ist doppelt kontraproduktiv. Sie dient<br />

nicht dem Klimaschutz, aber verschärft den Hunger in der Welt“, betont Danuta Sacher,<br />

Leiterin der Abteilung Politik und Kampagnen bei „Brot für die Welt“. Schon heute konkurrierten<br />

Energiepflanzen mit der Nahrungsmittelversorgung. Die Ausweitung der Nutzung<br />

von Agro-Treibstoffen ist Thema einer Bundestagsanhörung zur Biomasse-Nutzung<br />

am 20. Februar.<br />

„Unsere Partner im Süden sind alarmiert, weil sich durch den neuen Boom mit energetisch nutzbaren<br />

Pflanzen eine Verschärfung der Konflikte um Ressourcen wie Land und Wasser abzeichnet“,<br />

so Sacher weiter. Es sei zu befürchten, dass Nahrungsmittel knapp und teuer würden und die Ernährungssicherheit<br />

und Armutsbekämpfung in den Entwicklungsländern gefährdet werde.<br />

Auch Dr. Bernd Bornhorst, Leiter der Abteilung Entwicklungspolitik bei Misereor, befürchtet,<br />

dass einmal mehr die Ärmsten zu Verlierern werden könnten: „In Ländern wie Brasilien, Indonesien<br />

oder Malaysia müssen wir mit ansehen, wie Zehntausende bäuerliche Familien ihre Existenzgrundlage<br />

verlieren, weil das Land, das sie teilweise seit Generationen bewirtschaften, in Palmöl- und<br />

Zuckerrohrplantagen umgewandelt wird. Dabei gehen fünfmal mehr Arbeitsplätze verloren, als neu<br />

geschaffen werden.“ Die verbindliche Beimischungsquote für Agro-Treibstoffe müsse daher fallen<br />

und zunächst ökologische und soziale Nachhaltigkeitskriterien entwickelt und auf ihre Praxistauglichkeit<br />

überprüft werden. Die von der Bundesregierung vorgelegten Kriterien für eine Zertifizierung<br />

seien unausgereift.<br />

„Wir brauchen Klimagerechtigkeit, damit die Sicherung unserer Treibstoffversorgung nicht zu<br />

Lasten der Ernährungssicherheit der Armen in der Welt geht“, so Wilfried Steen, Vorstand des EED.<br />

„Klimagerechtigkeit beginnt bei uns mit einem tiefgreifenden Wandel unseres Lebensstils.“ Die<br />

weltweite Nutzung dezentraler, erneuerbarer Energien sei unverzichtbar im Kampf gegen den Klimawandel.<br />

Jedoch würden falsche Prioritäten gesetzt, wenn man lediglich fossile durch nachwachsende<br />

Rohstoffe ersetze, anstatt Verkehr zu vermeiden und die Energieeffizienz zu steigern.<br />

4


<strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong> e.V. (<strong>asb</strong>), Lindenspürstr. 38b, 7<strong>01</strong>76 Stuttgart<br />

Bilanz zum 31.12.2007<br />

Aktiva Passiva<br />

Postbank € 1.3<strong>01</strong>,45 Kapital am 1.1.2007 € 18.152,54<br />

Sparkasse € 6.576,74 Ausgabenüberschuss € -1.804,30<br />

GLS Bank € 8.358,90<br />

Kasse € 51,30<br />

Forderungen € 58,68<br />

Inventar € 1,17<br />

Summe € 16.348,24 Summe € 16.348,24<br />

Aufwands- und Ertragsrechnung<br />

Projektzuschüsse € 39.078,03<br />

Projektkredite € 500,00<br />

Porto, Fracht € 216,59 1)<br />

Telefongebühren € 0,00 2)<br />

<strong>Rundbrief</strong> (Druck und Porto) € 2.286,82<br />

Tagungskosten € 1.724,58 3)<br />

Reisekosten € 270,02 4)<br />

Lohnkosten € 862,50 4)<br />

Büromiete + Nebenkosten € 981,72<br />

Sonstige Ausgaben € 403,88<br />

Aufwände Erträge<br />

Beiträge, Spenden € 44.510,14<br />

Sonstige Einnahmen € 9,70<br />

Zwischensumme € 46.324,14 € 44.519,84<br />

Ausgabenüberschuss € -1.804,30<br />

Summe<br />

Die <strong>asb</strong> besitzt folgende Anteile:<br />

Peter Hammer Verlag (1980, 1986) € 3.067,75<br />

OekoGeno eG (Ökobank-Nachf.) (1985) € 255,65<br />

€ 44.519,84 € 44.519,84<br />

Langen, den 12. Februar 2008 Margarete Rölz (Kassenwartin)<br />

1) davon gespendet: 130,34 €<br />

2) Die Telefonkosten übernahm der Schmetterling Verlag, in dessen Räumen sich unser Büro befindet.<br />

3) davon gespendet: 1.458,95 €<br />

4) vollständig gespendet<br />

Zur Bilanz 2007<br />

5


I.* = Projektbeschluss der Mitgliederversammlung (Inlandsprojekt)<br />

A.* = " " " (Auslandsprojekt)<br />

RG I* = Projektbeschluss durch eine Regionalgruppe (Inlandsprojekt)<br />

RG A* = Projektbeschluss durch eine Regionalgruppe (Auslandsprojekt)<br />

VS I* = Projektbeschluss durch den Vorstand (Inlandsprojekt)<br />

<strong>asb</strong>* = <strong>asb</strong>-eigenes Projekt lt. Beschluss von MV, Vorstand oder Regionalgruppe<br />

F bzw. H (am Ende der Projektnummer): Projektbeschluss erfolgte auf der Frühjahrs- bzw.<br />

Herbst-Mitgliederversammlung.<br />

Inlandsprojekte<br />

I. 11/05F Forum für Internationale Agrarpolitik: Faltblatt zur Ausstellung „Biopoli“ 500,--<br />

I. 02/06F Infostelle Peru/Freiburg: Kampagne zu Bergbau in Peru 1.000,--<br />

I. 12/06F Initiative Solidarische Welt e.V./Marburg: Jugendseminar zu EU-<br />

Entwicklungs-politik und Außenhandelspolitik<br />

500,--<br />

I. 18/06H Weltladen Rottweil: Medienberatung zur Arbeit mit Comics zu entwicklungspolitischen<br />

Themen<br />

€<br />

300,--<br />

I. 20/06H Bayerischer Flüchtlingsrat: Konferenz „Jugend ohne Grenzen“ 1.500,--<br />

I. 27/06H Verdener Umweltwerkstatt e.V.: Kongress Solidarische Ökonomie 750,--<br />

I. 30/06H Eine Welt e.V./Leipzig: Einführung des Connewitz-Kaffee 500,--<br />

I. 04/07F Gate Netzwerk Tourismus Kultur e.V./Berlin: Workshop „Nachhaltigkeit im<br />

Tourismus“:<br />

500,--<br />

I. 05/07F Cultura Zephir e.V./Berlin: XII. International Black Cinema Festival 250,--<br />

I. 06/07F Vobik e.V.: Zuschuss zu Werbematerialien im Zusammenhang mit Protesten<br />

gegen G8-Gipfel<br />

1.000,--<br />

I. 07/07F Verein zur Förderung entwicklungspolitischer Zusammenarbeit/Hamburg:<br />

Unabhängiges Medienzentrum während des G8-Gipfels<br />

1.000,--<br />

I. 08/07F BUKO Biopiraterie-Kampagne: Kapernbrief in größerer Auflage vor G8-Gipfel 500,--<br />

I. 09/07F Attac Berlin: Beteiligung von Vertretern des Südens bei G8-Protesten 700,--<br />

I. 10/07F Bildungswerk für Friedensarbeit/Berlin: Podiumsdiskussion „NGOs und Militär“ 200,--<br />

I. 12/07F Felix Werdermann/Telgte: Theater zur Pharma-Kampgne 600,--<br />

I. 14/07F Förderverein The Voice e.V.: Flüchtlingskarawane zum G8-Gipfel 1.000,--<br />

I. 18/07F Medienkombinat Berlin: Filmfestival globale 2007 1.000,--<br />

I. 20/07F Europäisches Bürgerforum: 3. Europäische Tagung zur Saatguterhaltung 400,--<br />

I. 21/07F Asyl in der Kirche NRW: Ausstellung „Kein Mensch ist illegal“ 500,--<br />

I. 23/07F Büro für Kultur- und Medienprojekte/Hamburg: Aktualisierung der Webseite<br />

der KinderKulturKarawane<br />

500,--<br />

zusammen 13.200,--<br />

RG I. 1/06 Regionalgruppe Stuttgart: Beitrag zum DEAB 50,--<br />

RG I. 2/06 Regionalgruppe DA/MZ: Beitrag zum EPN Hessen 20,--<br />

RG I. 1/07 Regionalgruppe Stuttgart: Beitrag zu „Stuttgart Open Fair“ 100,--<br />

VS I. 2/06 Solid e.V./Kiel: CD gegen G8-Gipfel 500,--<br />

VS I. 1/07 Infobüro Nicaragua/Wuppertal: Vortragsveranstaltung zu Abtreibungsgeset-<br />

zen<br />

150,--<br />

VS I. 2/07 Förderverein Frieden e.V./Bonn: Aufruf der Friedensinitiativen zu G8-Gipfel 50,--<br />

zusammen 870,--<br />

<strong>asb</strong> 2/<strong>01</strong> erlassjahr.de: Mitträger-Beitrag für 2007 50,--<br />

6


<strong>asb</strong> 3/<strong>01</strong> Attac Deutschland: Mitgliedsbeitrag für 2007 50,--<br />

<strong>asb</strong> 2/04 Tagung in Bielefeld: „Des Reichtums globale Spielregeln“ 1.000,--<br />

<strong>asb</strong> 1/05 Fortsetzung des „Projekt Reichtum“ 800,--<br />

<strong>asb</strong> 3/06 <strong>asb</strong>-Stand auf dem Ev.Kirchentag in Köln 997,19<br />

Auslandsprojekte<br />

Summe Inlandsprojekte<br />

zusammen 2.897,19<br />

16.967,19<br />

A. 03/06F H-ORA e.V./Berlin: Alphabetisierung der Oromo-Flüchtlinge in Kenia 1) 1.000,--<br />

A. 12/06F Red Codesca/Guatemala: Anschubfinanzierung für Kleinbauern nach Landzuteilung<br />

1.526,63<br />

A. 14/06H Süd-Nord-Partnerschaft e.V./Hamburg: Tischlerausbildung in Ludilu/Tansania 1.300,--<br />

A. 15/06H Nakupenda Africa e.V./Hamburg: Zuschuss zu Schulküche und Bibliothek in<br />

Mfuwe/Sambia<br />

1.000,--<br />

A. 16/06H Wildwasser e.V./Berlin: Selbsthilfegruppe für missbrauchte Frauen/Nicaragua 2.000,--<br />

A. <strong>01</strong>/07F Afrika goes online e.V./Hamburg: Computer für Togo 500,--<br />

A. 03/07F LIMPAL Colombia: Staatsbürgerkurse für Frauen (Multiplikatorinnen) 2.040,29<br />

A. 04/07F Gruppe „Gesundheit für Alle“/Berlin: Ausbildung von Gesundheits-Personal 1.000,-für<br />

Armenversorgung in Venezuela<br />

A. 06/07F Süd-Nord-Partnerschaft e.V./Hamburg: Förderung für Stoffwerkstatt einer<br />

500,--<br />

Frauenkooperative in Douala/Kamerun<br />

A. 07/07F PROCARES / El Salvador: Anschubfinanzierung für Frauen-Landwirtschafts- 2.514,29<br />

kooperative in St. Hilario<br />

A. 08/07F BUKO Pharmakampagne/Berlin: Englische Broschüre zur TB-Problematik 1.000,--<br />

A. 09/07F Brasilieninitiative Freiburg: Wiedereingliederung v. Straßenkindern/Sao Paulo 1.000,--<br />

A.<br />

Partnerschaft in der einen Welt e.V./Mosbach: Öffentlichkeitsarbeit in Indien 700,--<br />

16/07H<br />

zu Kinderrechten<br />

A. 17/07H Selbsthilfegruppe Waounde Europa e.V./München: Ausstattung für Lehrwerkstatt<br />

in Waounde/Senegal<br />

1.000,--<br />

A.<br />

Zwischenzeit/Münster: Spanische Fassung der DVDs zu Plan Puebla Panama 1.000,--<br />

19/07H<br />

A.<br />

23/07H<br />

PROCARES / El Salvador: Wiederaufbau nach Überflutung 2.529,63<br />

A. 24/07H Alay Kapwa Rural Women Cooperation/Philippinen: Ausrüstung einer Frauenkooperative<br />

zur Produktion von Kokosnussöl<br />

1.500,--<br />

Summe Auslandsprojekte 22.110,84<br />

Forderungen<br />

SUMME PROJEKTZUSCHÜSSE 39.078,<br />

03<br />

I. 22/06H Kredit: Anschubfinanzierung Weltladen Stuttgart-Degerloch 500,--<br />

Barkasse der Geschäftsstelle 58,68<br />

7<br />

€<br />


I.<strong>01</strong>/2008 F<br />

Kamera-Equipment für politische<br />

Dokumentarfilme<br />

kanalB, Berlin<br />

beantragt: 2.900,- €<br />

Bearbeitung: Caroline Aicher<br />

siehe auch: www.kanalB.org<br />

kanalB ist ein aktivistisches Medienprojekt<br />

des gemeinnützigen Vereins content e.V., das<br />

seit acht Jahren ehrenamtlich einen Internetsender<br />

betreibt und politische Dokumentarfilme<br />

produziert. Zudem ist kanalB an der Organisation<br />

und Durchführung von emanzipatorischen<br />

Internet-Projekten wie G8-TV beteiligt<br />

und berichtet seit 20<strong>01</strong> von den großen Mobilisierungen<br />

der globalisierungskritischen Bewegung.<br />

Auf der Homepage www.kanalB.org gibt es<br />

zum kostenlosen Download Interviews, Kurzdokus<br />

und Vorträge zu entwicklungspolitischen<br />

Themen sowie politischen Ereignissen in Berlin<br />

und Deutschland. Zwei Mal pro Jahr erscheinen<br />

die kanalB-Ausgaben von ca. ein bis zwei<br />

Stunden Länge, die Kurzfilme, Interviews und<br />

Dokus eines Themas zusammenfassen und<br />

zum Download oder auf DVD angeboten werden.<br />

Die letzten kanalB-Ausgaben erschienen<br />

zu den Themen Grenzcamp Ukraine 2007 (Osterweiterung<br />

Europas), G8-TV (Heiligendamm<br />

07) und El Proceso (Suche nach politischen<br />

Alternativen im bewaffneten Konflikt in Kolumbien).<br />

Für den Ausbau der regelmäßigen Dokumentation<br />

von aktuellen politischen Ereignissen<br />

in Berlin und Deutschland benötigt kanalB<br />

eine neue Kamera plus Tonequipment. Diese<br />

Ausrüstung soll bei Bedarf auch an AktivisitInnen<br />

aus antirassistischen, antifaschistischen<br />

oder basis-gewerkschaftlichen Zusammenhängen<br />

verliehen werden, da dies öfters bei kanalB<br />

angefragt wird.<br />

Die Gesamtkosten für die Ausrüstung belaufen<br />

sich auf ca. 3.600,- €, davon 2.000,- €<br />

für die Kamera, 820,- € für das Stativ und<br />

350,- € für Mikro und Adapter. 700,- € sind<br />

Projektanträge<br />

Inlandsprojekte<br />

bereits vom Netzwerk Selbsthilfe und der Jakob-Moneta-Stiftung<br />

zugesagt. Weitere Anträge<br />

sind an Arnold-Liebster-Stiftung, Anne-<br />

Frank-Fonds, Bewegungsstiftung und Rosa-<br />

Luxemburg-Stiftung gestellt.<br />

I.02/ 2007 F<br />

Förderung des 4. Greifswalder<br />

International Students Festival<br />

2008<br />

GriStuF e.V.<br />

beantragt: 1.680,- €<br />

Bearbeitung: Beate Schmucker<br />

siehe auch: www.gristuf.org<br />

Der Verein stellt nicht zum ersten Mal einen<br />

Antrag auf Unterstützung, die wir in der Vergangenheit<br />

wohl auch schon mal gewährt haben.<br />

Es geht wieder um ein Treffen diesmal vom<br />

13.-22.6.08 mit Studierenden aus aller Welt<br />

zum Thema "Mind a Change?". Der interkulturelle<br />

Dialog hat diesmal die Themenschwerpunkte<br />

Ökologie,<br />

Ökonomie<br />

und<br />

Gesellschaft.<br />

Es sind<br />

12 Workshopsgeplant.Problematisch<br />

für<br />

die <strong>asb</strong> ist<br />

die Größe<br />

des Projektes,<br />

nämlich<br />

Richtung<br />

ganz grob<br />

200.000,- €<br />

gesamt.<br />

Trotzdem<br />

betonen die<br />

VeranstalterInnen,<br />

dass sie auch auf unser Geld angewiesen<br />

seien und haben bei uns die Verpflegung<br />

für 50 TeilnehmerInnen je zwei Tage und<br />

eine Krankenversicherung beantragt. Nur so<br />

bekommen sie die verbleibenden 7 Tage vom<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

übernommen.


I.03/ 2008 F<br />

Zuschuss zum Kaperbrief<br />

BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie<br />

beantragt: 500,- €<br />

Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />

Siehe auch: www.biopiraterie.de oder<br />

www.gruene-beute.de<br />

Die BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie ist uns<br />

bekannt für ihre gute Arbeit. Wie schon letztes Jahr<br />

stellt sie wieder einen Antrag auf Bezuschussung<br />

einer Ausgabe des Kaperbriefs.<br />

Die von der Kampagne herausgegebenen Kaperbriefe<br />

sind normalerweise das Alltagsgeschäft der<br />

Kampagne. Besonders aktuell wird die für April geplante<br />

Ausgabe dadurch, dass im Mai in Bonn die<br />

Vertragsstaatenkonferenz zur Konvention über die<br />

biologische Vielfalt (CBD) stattfindet. Dort werden<br />

Zugangs- und Nutzungsfragen an biologischer Vielfalt<br />

und genetischen Ressourcen verhandelt, an denen<br />

Biotech- und Pharmakonzerne interessiert sind.<br />

Verhandlungspartner<br />

auf diesen<br />

Konferenzen<br />

sind Regierungsdelegationen.<br />

Die<br />

Interessen<br />

von indigenenGemeinschaften<br />

oder kleinbäuerlichen Betrieben werden<br />

aber oft genug von ihren Landesregierungen<br />

missachtet.<br />

Die geplante Ausgabe des Kaperbriefes will zu<br />

der Konferenz wichtige Hintergrundinformationen für<br />

die parallel verlaufenden Aktivitäten und Lobbyarbeit<br />

bieten, diskutieren, inwieweit Naturschutz als Alibi<br />

der Rettung biologischer Vielfalt auf Kosten v.a. der<br />

indigenen Bevölkerung missbraucht wird, den aktuellen<br />

Stand der EPAs (=Europäische Partnerschaftsabkommen<br />

mit afrikanischen und lateinamerikanischen<br />

Ländern) darstellen, und Alternativen zur<br />

herrschenden Landwirtschaft präsentieren (Via<br />

Campesina, eine weltweite Dachorganisation von<br />

140 kleinbäuerlichen Organisationen). Gute Hintergrundinfos<br />

auf den o.a. Internetseiten erschließen<br />

diesen Dschungel für die Interessierten.<br />

Der Kaperbrief soll in einer hohen Auflage von<br />

85.000 Ex. gedruckt und davon 75.000 als Beilage<br />

in der taz verbreitet werden. Die kalkulierten Kosten<br />

von 6.100,- € sollen über EED, Stiftung Umverteilen,<br />

Romerohaus, Inwent, <strong>asb</strong> und Eigenmittel aufgebracht<br />

werden.<br />

9<br />

I.04/ 2008<br />

Ausstellungsprojekt „Unsichtbare Welten<br />

– Menschen ohne Aufenthaltsstatus“<br />

Café 104<br />

beantragt: 1.000,- €<br />

Bearbeitung: Elisabeth Schober<br />

In Deutschland leben schätzungsweise 1 Million<br />

Menschen illegal, davon 30.000 – 50.000 allein in<br />

München. Im Rahmen der 850-Jahr-Feier der Stadt<br />

München soll durch eine Ausstellung auf die Lebenssituation,<br />

die Sorgen und Nöte der Migrantinnen und<br />

Migranten aufmerksam gemacht werden. Zum einen<br />

sollen die betroffenen Menschen ihre Eindrücke in<br />

Fotografien festhalten. Die Teilnehmer werden während<br />

des Projektes sozialpädagogisch betreut. Zum<br />

anderen wird das Thema von Fotografen und von<br />

Studenten der Münchner Hochschule für Fernsehen<br />

und Film bearbeitet.<br />

Das Bild des jeweils Fremden oder Befremdlichen<br />

wird in dem Projekt in Form von Fotografien, Videos<br />

und beispielhaften Objekten dargestellt und zwar zu<br />

folgenden Themenbereichen: Migrationshintergründe,<br />

Lebensverhältnisse, Arbeitssituation, Gesundheit,<br />

soziale Beziehungen, Traum, Lebensgeschichten<br />

von Migrantinnen und Migranten ohne Aufenthaltsstatus.<br />

Erstmals soll die Ausstellung, deren<br />

Schirmherr der 2. Bürgermeister Münchens ist, beim<br />

850-jährigen Jubiläum der Stadt München gezeigt<br />

werden, dann soll sie als Wanderausstellung verliehen<br />

werden.<br />

Das Ausstellungsprojekt wird vom Café 104 und<br />

weiteren Gruppen, z.B. dem Münchner Flüchtlingsrat,<br />

open.med/Ärzte der Welt e.V., Refugio, den<br />

Münchner Kammerspielen, Kultur auf Rädern e.V.,<br />

initiiert, organisiert und durchgeführt. Café 104 arbeitet<br />

seit 1998 als Gruppe des Bayerischen Flüchtlingsrates<br />

und kooperiert seit 2006 mit open.med<br />

von Ärzte der Welt e.V. Die beiden Organisationen<br />

bieten Hilfe für Menschen ohne Versicherungsschutz<br />

an. Café 104 wurde mit dem Förderpreis Münchner<br />

Lichtblicke für seinen engagierten Einsatz gegen<br />

Fremdenfeindlichkeit und Gewalt und für ein friedliches<br />

Zusammenleben von Ausländern und Deutschen<br />

ausgezeichnet. Die Ausstellung soll in Gasteig<br />

gezeigt werden. Geplant sind auch Führungen für<br />

Schüler und Studenten.<br />

Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf<br />

23.900,- €, wobei die größten Posten die Bearbeitung<br />

und Rahmung der Fotografien (5.600,- €), die<br />

Herstellung einer Broschüre (5.000,- €) und die<br />

Raummiete (3.000,- €) sind. Außer den geplanten<br />

Einnahmen beim Verkauf der Broschüre wurden<br />

bereits einige Organisationen angefragt. 5.000,- €<br />

sind bisher bewilligt.


I.05/ 2008 F<br />

Kampagne gegen Bayer in Burma<br />

Coordination gegen Bayer-Gefahren<br />

beantragt: 1.800,- €<br />

Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />

Siehe auch: www.CBGnetwork.org<br />

Die Situation in Burma ist in Deutschland nicht<br />

gerade Gesprächsthema Nr. 1. Breiter bekannt ist<br />

aber vielleicht doch, dass die Friedensnobelpreisträgerin<br />

Aung San Suu Kyi seit Mai 2003 unter Hausarrest<br />

steht und dass im vergangenen Jahr Proteste<br />

und Demonstrationen von Mönchen, Nonnen und<br />

StudentInnen durch das regierende Militär brutal<br />

niedergeschlagen wurden.<br />

Die CBG schreibt in ihrem Antrag: „Der BAYER-<br />

Konzern gehört zu den wenigen westlichen Unternehmen,<br />

die trotz der schlechten Menschenrechtslage<br />

weiterhin Geschäfte in Burma tätigen. BAYER<br />

unterhält eine Niederlassung in Rangun und plant<br />

aktuell Versuche mit Hybrid-Reis in Burma.<br />

Der Leiter von BAYER Burma, Harald Printz, wird<br />

in der Zeitung „The Irrawaddy“ wie folgt zitiert: ‚Ich<br />

weiß nicht, wann der Staat sich öffnen wird. Aber<br />

wir sind darauf vorbereitet. Wenn es 20 Jahre dauert,<br />

dauert es eben 20 Jahre. Wir haben eine längerfristige<br />

Perspektive. Wir glauben, wenn wir Jahr für<br />

Jahr weitermachen, haben wir später eine gute<br />

Marktposition’.<br />

Wirtschaftliche Aktivitäten in Burma sind nicht<br />

ohne eine Kooperation mit dem Militärregime möglich,<br />

wodurch die Militärjunta legitimiert und finanziert<br />

wird. Gerade vor dem Hintergrund, dass BAYER<br />

in der Vergangenheit eine Vielzahl von Kooperationen<br />

mit repressiven Regimen einging – angefangen<br />

mit der engen Verquickung mit dem Dritten Reich<br />

bis hin zu Geschäften mit dem südafrikanischen<br />

Apartheidsregime oder Militärdiktaturen in Südamerika<br />

– ist eine Geschäftstätigkeit von BAYER in Burma<br />

nicht zu rechtfertigen.<br />

Anlässlich der<br />

BAYER-Hauptversammlung<br />

am 25.<br />

April möchten wir<br />

daher eine Kampagne<br />

starten und ein<br />

Ende dieser<br />

Geschäfte erreichen.<br />

Wir stehen mit der Burma Initiative im Asienhaus<br />

(Essen), der Burma <strong>Aktion</strong> sowie dem Burma Bureau<br />

Germany, der Vertretung der rund 2.000 Exil-<br />

Burmesen in Deutschland, in Kontakt und werden im<br />

Rahmen der Kampagne kooperieren.<br />

Neben der Geschäftstätigkeit in Burma als solcher<br />

kritisieren wir die von BAYER geplante Vermarktung<br />

von Hybrid-Reis.<br />

10<br />

Hybrid-Reis ist weitgehend steril und nicht zur Wiederaussaat<br />

geeignet. Der Einsatz hybrider Sorten<br />

geht mit erhöhtem Einsatz von Pestiziden einher und<br />

gefährdet die Umwelt. Landwirten, die Hybrid-Reis<br />

verwenden, droht wegen der erhöhten Kosten für<br />

Saatgut und Agrochemikalien im Falle einer Missernte<br />

die Überschuldung.“<br />

Kalkulierte Kosten:<br />

<strong>Aktion</strong>en Hauptversammlung (Presse-Info,<br />

Versand per Fax und E-Mail<br />

national und international, Erstellung<br />

und Druck Flugblatt, Transparent)<br />

Offener Brief, Übersetzung in<br />

4 Sprachen, E-mailing an rund<br />

7.000 Adressen<br />

Programmierung Kampagnen-Seite,<br />

Unterschriftensammlung online<br />

1.700,- €<br />

800,- €<br />

400,- €<br />

Personalkosten 800,- €<br />

Erstellung und Versand Musterartikel;<br />

Veröffentlichung in Stichwort<br />

BAYER<br />

600,- €<br />

gesamt 4.300,- €<br />

I.06/ 2008 F<br />

Ausstellung Labyrinth Fluchtwege<br />

Seminar Soziale Arbeit mit Randgruppen, Eichstätt<br />

beantragt: 750,- €<br />

Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />

Im Rahmen ihres Schwerpunktseminars „Soziale<br />

Arbeit mit Randgruppen“ haben sich Studenten der<br />

Fakultät für Soziale Arbeit an der Kathol. Universität<br />

Eichstätt-Ingolstadt vorgenommen, eine Projektwoche<br />

zum Thema Flüchtlinge zu organisieren.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei die interaktive Ausstellung<br />

Labyrinth Fluchtwege, die vom 2.-8.6.2008<br />

in den Räumen der KU gezeigt werden soll. Kleingruppenreflexionen<br />

und Gruppendiskussionen im<br />

Anschluss an den Besuch der Ausstellung von z.B.<br />

Schulklassen u.a. Gruppen sollen die Beschäftigung<br />

mit der Thematik vertiefen.<br />

Geplant ist darüber hinaus ein Referat über die<br />

Problematik der Klimaflüchtlinge und deren Ausmaß<br />

in den nächsten Jahrzehnten.<br />

Die Gesamtkosten werden mit 2.310 € kalkuliert,<br />

1.860 davon für Ausleihe und Überführung der Ausstellung.<br />

Hinzu kommen 300 € Referentenhonorar<br />

und 150 € für Werbung.<br />

Außer bei uns sind 510 € bei Inwent beantragt,<br />

der Rest wird als Eigenleistung erbracht bzw. es wird<br />

versucht, andere Spenden einzuwerben.


I.07/2008 F<br />

Weltfest auf dem Boxhagener Platz<br />

Trägerkreis aus SONED e.V., GSE u.a.<br />

beantragt: 1.500,- €<br />

Bearbeitung: Caroline Aicher<br />

siehe auch: www.weltfest-am-boxi.de<br />

Seit dem Jahr 20<strong>01</strong> organisieren der entwicklungspolitische<br />

Verein Southern Network for Environment<br />

and Development SONED e.V. und GSE<br />

(Gesellschaft für solidarische Entwicklungszusammenarbeit)<br />

e.V. jährlich das Weltfest auf dem Boxhagener<br />

Platz in Berlin, seit 2003 mit einem festen<br />

TrägerInnenkreis.<br />

Am 07. Juni 2008 steht das Weltfest unter dem<br />

Motto "Flüchtest Du noch? - Oder lebst Du schon?“<br />

Schwerpunkt ist das<br />

Thema Migrations- und<br />

Flüchtlingspolitik. Die<br />

Probleme der<br />

Flüchtlinge und<br />

MigrantInnen in Berlin<br />

sollen öffentlich<br />

diskutiert, Vorschläge<br />

und Ideen vernetzt<br />

werden. In allen gesellschaftlichen<br />

und<br />

institutionellen Bereichen gilt es, den Druck für die<br />

notwendige Hilfe zu erhöhen. "Welche Auswirkungen<br />

hat die Globalisierung auf die Länder der so<br />

genannten Dritten Welt und die Möglichkeiten der<br />

Hilfe vor Ort?“ wird ebenso Thema an den Informationsständen<br />

und auf der Bühne sein wie die Fragestellung<br />

zur direkten Auseinandersetzung mit den<br />

alltäglichen Problemen der Flüchtlinge und MigrantInnen<br />

im Kiez. Weiter wird darüber diskutiert und<br />

informiert, welche Möglichkeiten es für engagierte<br />

ansässige Vereine, Gruppen und Initiativen gibt,<br />

eine soziale und kulturelle Kiezarbeit zu organisieren.<br />

In diesem Zusammenhang stehen folgende Themen<br />

auf der Tagesordnung:<br />

• Legitimität der Abschiebehaft,<br />

• Bleiberecht,<br />

• Junge Flüchtlinge, Asyl suchende und Flüchtlingskinder<br />

und Kinderrechtskonvention der<br />

Vereinten Nationen, unbegleitete minderjährige<br />

Flüchtlinge,<br />

• Medizinische Versorgung – die unsichtbaren<br />

Patienten, Möglichkeiten und Grenzen der<br />

medizinischen Versorgung von PatientInnen<br />

ohne legalen Aufenthaltsstatus,<br />

• Gestürmte Festung Europa: Menschenrechte<br />

an der EU-Außengrenze,<br />

• Diskriminierung und Rassismus,<br />

• Menschenrecht auf Bildung auch für Flüchtlinge:<br />

eine Herausforderung an Schulen,<br />

11<br />

• Einbürgerungspolitik in Deutschland, Leitkultur<br />

und Staatsbürgerschaftstests,<br />

• Menschenrechte und Entwicklungspolitik,<br />

Fluchtursachen,<br />

• Menschenhandel,<br />

• Interkulturelles Zusammenleben in Deutschland.<br />

Zu diesen Themen wird es Informationsstände<br />

verschiedener Gruppen, Vereine und Initiativen geben,<br />

die die BesucherInnen ermutigen, sich aktiv an<br />

der entwicklungspolitischen Arbeit zu beteiligen.<br />

Durch die Präsentation von Musik, Tanz und Theater<br />

aus verschiedenen Kulturen auf einer großen Hauptbühne<br />

und einer Kleinkunstbühne soll die Verständigung<br />

der Menschen ermöglicht werden. Diese Mischung<br />

aus Harmonie, Toleranz, Weltkultur und Engagement<br />

macht Hoffnung auf die menschenverbindende<br />

Kraft von Kunst und Kultur. Das Weltfest am<br />

Boxhagener Platz ist bisher das einzige entwicklungspolitische<br />

Straßenfest, das in dieser Form in<br />

Berlin stattfindet und soll zu einer weiteren Festi-<br />

gung des entstandenen soziokulturellen Netzwerkes<br />

beitragen.<br />

Die gesamte Vorbereitung und Durchführung des<br />

Weltfestes<br />

wird von den Mitgliedern des Trägerkreises<br />

ehrenamtlich getätigt. Der Kostenplan mit insgesamt<br />

27.500,- € enthält Leihgebühren für Geräte<br />

(Bühnen, Zelt, Stände, Toiletten) mit 6.200,- €,<br />

Honorare für die Künstler mit 13.650,- €, Öffentlichkeitsarbeit<br />

mit 5.300,- € (inkl. Workshops im Vorfeld)<br />

sowie Gebühren, Aufwandsentschädigungen<br />

(Security, Helfer etc.) mit 1.600,- €.<br />

Folgende Anträge sind bereits bewilligt: Landesstelle<br />

für Entwicklungszusammenarbeit (2.100,- €),<br />

Kulturamt (2.500,- €), Stiftung Süd-Nord-Brücken<br />

(1.000,- €). Weitere Anträge sind gestellt an die<br />

Gesellschafter, Stiftung Nord-Süd-Brücken, Katholischer<br />

Fonds, EED u.a. Anträge an Parteien und Gewerkschaften<br />

sollen noch gestellt werden. Bei <strong>asb</strong><br />

werden 1.500,- € beantragt.


I.08/ 2008 F<br />

Jugendwettbewerb „Globale Visionen<br />

zu sozialer Gerechtigkeit“<br />

Weltläden Hessen, Johannes Lauber<br />

beantragt: 500,- €<br />

Bearbeitung: Elisabeth Schober<br />

Siehe auch: www.globale-visionen.de<br />

Das Netzwerk der Weltläden Hessen startet 2008<br />

einen Wettbewerb mit dem Arbeitstitel „Globale Visionen“,<br />

der Jugendliche dazu anregen soll, sich mit<br />

dem Themenfeld „Globalisierend gestalten“ zu beschäftigen.<br />

Ausgehend von der Frage „Was ist gerecht?“<br />

sollen Jugendliche dazu motiviert werden,<br />

sich mit eigenen Vorstellungen von globaler Gerechtigkeit<br />

und den eigenen Handlungsmöglichkeiten<br />

hierzu („Fairänderung“) auseinander zu setzen. Im<br />

Vordergrund steht dabei die Botschaft: „Du kannst<br />

zur Gestaltung der Welt beitragen.“<br />

Der Wettbewerb ist von Mai bis Oktober 2008<br />

geplant. Zielgruppe sind Jugendliche von 13 bis 22<br />

Jahren, damit sowohl Jugendliche im Konfirmandenunterricht<br />

als auch in berufsbildenden Schulen einbezogen<br />

werden können. Möglich ist die Teilnahme<br />

einzelner Jugendlicher wie auch die von Gruppen,<br />

z.B. Schulklassen, Gemeinde- oder Jugendgruppen.<br />

Einzelteilnehmer sollen sich in einem „Steckbrief“ zu<br />

ihrer persönlichen Vision einer gerechten Welt äußern.<br />

Gruppen werden im Rahmen des Wettbewerbs<br />

dazu aufgerufen, selbst kreativ tätig zu werden, sich<br />

zu engagieren. Sie sollen konkrete <strong>Aktion</strong>en dokumentieren,<br />

z.B. eine <strong>Aktion</strong> des Fairen Handels, <strong>Aktion</strong>sstände,<br />

Briefe an Abgeordnete.<br />

Für Schulen und Gruppen wird eine Handreichung<br />

erstellt, die Modelle und Anregungen für den Einsatz<br />

des Wettbewerbs im Unterricht anbietet. Auch für<br />

Weltläden wird eine Handreichung erstellt, die die<br />

Zusammenarbeit der Weltläden mit den Schulen<br />

erleichtern soll. Die Jugendlichen sollen durch die<br />

Schulen, Jugendverbände, kirchlichen Jugendgruppen<br />

und die örtlichen Weltläden auf den Wettbewerb<br />

aufmerksam gemacht werden. Auch die Homepage(s.o.)<br />

enthält nicht nur Informationen zum Wettbewerb,<br />

sondern auch ausgewählte Wettbewerbs–<br />

Beiträge und Anregungen und soll auch ein Forum<br />

für gegenseitige <strong>Aktion</strong>s-Verabredungen der Jugendlichen<br />

sein.<br />

Die Auswertung des Wettbewerbs erfolgt durch<br />

eine Jury mit Mitgliedern aus Hochschulen, Fairem<br />

Handel und möglichst Prominenten. Die Preise werden<br />

nach Altersgruppen vergeben und teilen sich in<br />

Einzel- und Gruppenkategorien auf.<br />

Preisideen: Praktika bei verschiedenen Einrichtungen,<br />

Gutscheine/ Sachpreise aus den Weltläden,<br />

kostenlose Teilnahme an einem Seminar/ Workcamp<br />

in Form einer Ideenwerkstatt zum Thema gerechte<br />

Globalisierung.<br />

12<br />

Begleitend zum Wettbewerb ist eine Filmreihe<br />

zum Thema „Lebenswelten“ geplant. Eine Auswahl<br />

an Dokumentar- und Spielfilmen greift Geschichten<br />

und Bilder über Menschen auf, die in ihrem Lebensalltag<br />

von Prozessen betroffen sind, die mit Globalisierung,<br />

Migration<br />

und internationalem<br />

Ungleichgewicht in<br />

Zusammenhang<br />

stehen. Die in Kinos<br />

gezeigten Filme<br />

werden mit<br />

Begleitveranstaltungen verbunden. Schulen werden<br />

dazu gezielt eingeladen.<br />

Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf<br />

knapp 20.000,- €: Druckkosten für Materialien<br />

(2.300,- €), Kosten für Filmausleihe und –vorführung<br />

(3.000,- €), Begleitveranstaltungen<br />

(1.750,- €), Wettbewerbspreise (450,- €). Finanziert<br />

werden soll das Projekt durch Eintritt bei 20 Filmveranstaltungen<br />

sowie durch Anträge bei verschiedenen<br />

Organisationen.<br />

I. 09/ 2008 F<br />

Überarbeitung der homepage<br />

Gesellschaft für solidarische Entwicklungszusammenarbeit,<br />

Berlin (GSE)<br />

beantragt: 700,- €<br />

Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />

siehe auch: www.gse-ev.de<br />

Die GSE entstand 1990 aus einer Initiative entwicklungspolitisch<br />

interessierter Menschen und baute<br />

in den folgenden Jahren drei Arbeitsbereiche auf:<br />

die Unterstützung von Partnern im Süden bei der<br />

Realisierung von Projekten zur unmittelbaren Verbesserung<br />

ihrer Lebensbedingungen (Entwicklungszusammenarbeit),<br />

die entwicklungspolitische Bildung/Globales<br />

Lernen im Inland, und den Fairen<br />

Handel.<br />

Auf dem Feld der Entwicklungszusammenarbeit<br />

führte sie gemeinsam mit Selbsthilfeinitiativen in<br />

Indien, Ghana, Chile, Brasilien und Tansania z.T.<br />

mehrere große und kleine Projekte in den Bereichen<br />

Bildungsförderung, Schulbau, Gesundheitsförderung,<br />

Kanalisation und Ressourcenmanagement durch, die<br />

alle erfolgreich abgeschlossen sind. Im Juli 2007<br />

begann ein Projekt zum Aufbau einer nachhaltigen<br />

Landwirtschaft auf Sumba/Indonesien. In Planung<br />

ist ein Projekt zur Bildungsförderung benachteiligter<br />

Zielgruppen in El Alto/Bolivien.


Auf dem Gebiet des Globalen Lernens ist die GSE<br />

in unterschiedlicher Weise aktiv: Angebote für Projekttage<br />

und Fortbildungen zu Themen und Inhalten<br />

des Globalen Lernens an Schulen aller Typen und<br />

außerschulische Einrichtungen in den östlichen Bundesländern.<br />

Viele der Themen werden von fachlich<br />

versierten ReferentInnen aus Ländern des Südens<br />

an die Schulen getragen, u.a. auch in Zusammenarbeit<br />

mit Gruppen der Kinderkulturkarawane.<br />

Der Faire Handel wurde bis Ende 2007 vertreten<br />

vom Weltladen La Tienda, der ab 1. Januar 2008 in<br />

private Trägerschaft eines engagierten Fairhandelsaktivisten<br />

übergegangen ist.<br />

Der Verein ist aktiv in verschiedenen Netzwerken<br />

in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-<br />

Vorpommern, und u.a. auch Mitträger und –organisator<br />

des „Weltfestes am Boxhagener Platz“ (s.<br />

Antrag I 5/08).<br />

Die GSE hat derzeit 27 Mitglieder, einen ehrenamtlichen<br />

Vorstand mit drei Personen und einen<br />

Revisor. Die Geschäftsstelle Berlin hatte bis Jahresende<br />

zwei Mitarbeiterinnen (Teilzeit), eine ist aufgrund<br />

auslaufender<br />

Stellenförderung<br />

seit<br />

Januar vorerstarbeitslos.<br />

In Rostock<br />

hat der Verein<br />

zwei MitarbeiterInnen<br />

(Teilzeit) im<br />

Rahmen eines<br />

Projektes.<br />

Die GSE<br />

erhält keine<br />

institutionelle<br />

Förderung und<br />

finanziert sich (einschließlich der Personalstellen)<br />

über Projektanträge bei öffentlichen Gebern und<br />

Stiftungen (hauptsächlich EU, Stiftung Nord-Süd-<br />

Brücken und BMZE), über Teilnehmerbeiträge,<br />

Spenden und die bescheidenen Mitgliedsbeiträge.<br />

Über die seit 2002 bestehende Homepage gibt es<br />

vermehrt Rückmeldungen betr. geringe Nutzerfreundlichkeit,<br />

sie wirke zu statisch, sie ist nicht<br />

suchmaschinenoptimiert und vor allem jüngere Nutzer<br />

verlassen die Seite oft sehr schnell, weil sie sich<br />

nicht angesprochen fühlen.<br />

Änderungen in der Struktur sind im gegenwärtigen<br />

Status der Seite aber nicht möglich. Ein Angebot<br />

einer Firma für die Überarbeitung ergab einen Kostenvoranschlag<br />

von 928,- €, von denen 700,- € bei<br />

uns beantragt werden.<br />

13<br />

I.10/ 2008 F<br />

Aktualisierung der englischsprachigen<br />

Webseite<br />

Buko Pharma – Kampagne<br />

beantragt: 1.500.- €<br />

Bearbeitung: Beate Schmucker<br />

Die Buko Pharma–Kampagne ist eine alte Partnerin<br />

der <strong>asb</strong> und häufig von uns unterstützt worden.<br />

Diesmal geht es um die Aktualisierung ihrer<br />

englischsprachigen Webseite d.h. wir müssen auf<br />

der MV entscheiden, ob wir die laufende Arbeit einer<br />

uns nahe stehenden Organisation unterstützen wollen,<br />

obwohl dies ja keine klassische Hilfe zur Selbsthilfe<br />

darstellt! Nun zum Inhalt:<br />

Um der deutschen Pharmaindustrie auf die Finger<br />

zu schauen, gründete sich 1981 die BUKO Pharma-<br />

Kampagne – eine entwicklungspolitische Organisation<br />

mit Sitz in Bielefeld. Seither sorgte die Kampagne<br />

nicht nur dafür, dass die Firmen etliche gefährliche<br />

Medikamente in Entwicklungsländern vom Markt<br />

nahmen. Auch die deutsche Gesundheits- und Arzneimittelpolitik<br />

hat sie entscheidend geprägt. Sie<br />

erreichte u.a. die Einführung eines Exportkontrollgesetzes<br />

für Medikamente und verhinderte, dass das<br />

Werbeverbot für rezeptpflichtige Medikamente gekippt<br />

wird. Ihre hartnäckige Informations- und Lobbyarbeit<br />

imponierte nicht zuletzt dem britischen<br />

Krimiautor John Le Carré, der ihr in seinem Buch<br />

und gleichnamigen Film Der Ewige Gärtner einige<br />

Berühmtheit verlieh.<br />

Zielgruppen sollen für die aktualisierte Webseite<br />

sein: Eine-Welt-Gruppen sowie weltweite Netzwerke,<br />

Gesundheitspolitische Gruppen, MultiplikatorInnen in<br />

der entwicklungspolitischen Arbeit, sowie MeinungsträgerInnen<br />

aus der Politik, ÄrztInnen und ApothekerInnen,<br />

Presse und schließlich die allgemeine<br />

Öffentlichkeit.<br />

Die Pressearbeit<br />

und die<br />

Übersetzungen<br />

übernimmt die<br />

Buko selbst in<br />

Höhe von 900.- €<br />

Eigenleistung. Bei<br />

uns ist die<br />

Überarbeitung in<br />

Höhe 1.500.- €<br />

beantragt.<br />

Die BUKO-<br />

Pharma-Kampagne<br />

hat ihren Sitz im Welthaus Bielefeld,<br />

in dem wir auch schon getagt haben.


I.11 /2008 F<br />

Deutsch-namibische Jugendaktion<br />

zur Versöhnung<br />

Proterra Project Cooperation e.V. in Zusammenarbeit<br />

mit der Marie Curie Schule (KGS<br />

Ronnenberg)<br />

beantragt: 2.500,- €<br />

Bearbeitung: Maren Pauselius-Gallon<br />

siehe auch: www.kgs-ronnenberg.de (Part-<br />

ner – Partnerschule Rehoboth/ Namibia)<br />

Die Idee zu der Jugendaktion entstand aus einer<br />

bereits seit 20<strong>01</strong> bestehenden Schulpartnerschaft<br />

zwischen der Marie Curie Schule Ronnenberg und<br />

der M&K Gertze High School in Rohoboth/ Namibia<br />

(siehe Schul-Homepage). Das Projekt geht aber<br />

über die bisherigen Schüler-Austausch-Reisen weit<br />

hinaus: „Das Gesamtprojekt soll eine deutschnamibische<br />

Jugendaktion aufbauen, die in den Jahren<br />

2008 – 11 einen Versöhnungsprozess zwischen<br />

Deutschland und den<br />

Völkern Namibias vorantreibt,<br />

die unter der deutschen<br />

Kolonialherrschaft zu<br />

leiden hatten.“<br />

Die Jugendaktion arbeitet<br />

an Bildungsprozessen, die grundsätzlich in ihren<br />

Ergebnissen offen sind und von den Jugendlichen<br />

selbst gestaltet werden. Die Lernbereiche, die das<br />

Projekt umfassen soll, sind: Kulturelle Identität,<br />

Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung und<br />

Informationsfreiheit, Bildungs- und Arbeitschancen,<br />

Geschlechterbeziehung und Gleichberechtigung sowie<br />

„One Namibia One Nation“.<br />

Für die Zeit von Juni 2008 bis Mai 2009 sind zwei<br />

Schwerpunkte der Arbeit geplant:<br />

1. Eine Jugend-Delegationsreise (8 Schüler/innen<br />

und Studierende und eine wissenschaftliche<br />

Teamleiterin ) vom 21.7 – 17.8. nach Namibia.<br />

Diese Reise ist notwendig, um eine klare Strukturierung<br />

des Jugendversöhnungsprojektes abzusprechen,<br />

aber auch um die notwendigen Kontakte<br />

zu dortigen Gruppen zu vertiefen. Bei der<br />

4-wöchigen Reise werden die Lebensgebiete<br />

dreier Völker (Ovaherero, Topnaar-Nama und<br />

Baster) besucht: „100 Jahre nach dem Völkermord<br />

durch Soldaten der Deutschen Schutztruppe<br />

an Ovaherero und Nama sollen von Jugendlichen<br />

selbst Interviews zur aktuellen Lebenssituation<br />

von Betroffenen bzw. deren Nachkommen<br />

durchgeführt werden. Diese persönlichen Lebenswege<br />

und Familiengeschichten ... sollen in<br />

ihrer historischen und regionalen Einbettung dokumentiert“<br />

werden.<br />

2. Nach der Delegationsreise wird eine interaktive<br />

Internetplattform (CMS = Content Management<br />

System für Jugend-Online-Journalismus) eingerichtet,<br />

auf der die Auswertung und Aufbereitung<br />

der Delegationsreise (Text, Ton, Foto und Film)<br />

der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Die<br />

Internetplattform wird die zentrale Kommunika-<br />

14<br />

tionsebene des Projektes sein. Dort werden Bildungsmaterialien,<br />

Überblick und Links zu kolonialgeschichtlichen<br />

Hintergründen und Partner-<br />

und Zielgruppenverlinkung zu finden sein. Außerdem<br />

werden dort öffentliche Weblogs zum<br />

Freien Informationsaustausch, ein interner<br />

Workshop-Bereich (mit Login-System) und ein<br />

öffentlicher Redaktions-Bereich für Jugend-<br />

Redakteure installiert.<br />

Der Finanzierungsantrag bezieht sich auf zwei<br />

Aspekte des Gesamtprojektes: Die Teilfinanzierung<br />

der Vor- und Nachbereitungsseminare für die Reisedelegation<br />

(Bedarf: 4.425,- €, davon beantragt<br />

1.500,- €) und der Aufbau eines Content-Management-Systems<br />

(CMS) – Jugend-Online-Journalismus<br />

für die deutsch-namibische Versöhnungsaktion (Bedarf:<br />

6000,- €, davon beantragt 1.000,- €).<br />

Weitere Förderanträge hat die Gruppe gestellt<br />

beim EED, bei Bingo, der Rosa Luxemburg Stiftung,<br />

der Stiftung Umverteilen und der Marianne Grieße<br />

Stiftung.<br />

I.12/ 2008 F<br />

„Mentoringprogramm für Hamburger<br />

MigrantInnenorganisationen 2008“<br />

Eine Welt Netzwerk Hamburg e.V.<br />

beantragt: 700.- €<br />

Bearbeitung: Beate Schmucker<br />

Gemeinsam mit Kooperationspartnern soll für<br />

Hamburger MigrantInnenorganisationen in 2008 die<br />

Möglichkeit geschaffen werden, sich für eine Zeitdauer<br />

von bis zu zwei Jahren individuell durch eine/n<br />

ehrenamtliche/n MentorIn begleiten zu lassen, sich<br />

gemeinsam mit ihr/ihm fortzubilden und auf diese<br />

Weise die Stabilität der eigenen Vereinsarbeit auf<br />

Dauer gestärkt werden.<br />

Beim Nordelbischen Zentrum für Weltmission und<br />

Kirchlichen Weltdienst sind in den vergangenen Jahren<br />

zum einen immer weniger Mittel von MigrantInnengruppen<br />

beantragt worden, zum anderen wurde<br />

dann zumeist um Mietkostenzuschüsse oder Zuschüsse<br />

für sonstige Infrastrukturkosten gebeten.<br />

Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Gewährung<br />

solcher Zuschüsse, auch dann, wenn sie von<br />

den Gruppen zunächst als absolut existentiell erachtet<br />

werden, den Fortbestand von MigrantInnengruppen<br />

in vielen Fällen auf Dauer nicht absichert. Diese<br />

Gruppen leiden später häufig in besonderer Weise<br />

an organisatorischen Problemen, zum Beispiel bei<br />

der Kommunikation mit den deutschen Behörden,<br />

aber auch an gruppeninternen Konfliktsituationen,<br />

die sich insbesondere dann auftun, wenn es um die<br />

konkrete Aufgaben- und Arbeitsverteilung sowie um<br />

die daraus resultierende verbindliche Verpflichtung<br />

des einzelnen Mitglieds gegenüber der Gruppe geht.<br />

Das NMZ hat auf Grund dieser Beobachtungen sein<br />

Förderprogramm für MigrantInnengruppen neu


strukturiert. Da es als Finanzgeber seine Unabhängigkeit<br />

gegenüber potentiellen Antragstellern wahren<br />

möchte, fungiert es als Kooperationspartner des<br />

hier vorgestellten Projektes, kommt jedoch nicht als<br />

dessen Träger in Frage.<br />

Zielgruppen:<br />

Das Mentoringprogramm richtet sich in erster Linie<br />

an neu gegründete oder in Gründung befindliche<br />

MigrantInnenorganisationen, um diesen den Einstieg<br />

in die Vereinstätigkeit zu ermöglichen bzw. zu erleichtern.<br />

Darüber hinaus können aber auch etablierte<br />

Gruppen teilnehmen, die ihre Vereinsarbeit als<br />

frustrierend oder stockend empfinden und die hoffen,<br />

diese durch neue Impulsepositiv voranbringen<br />

zu können. Das Projekt beläuft sich insgesamt auf<br />

7900.- davon wurden beim NMZKWD und bei der<br />

Stiftung do und Stiftg. Umvereilen bereits der größte<br />

eil bewilligt. Der Kath. Fond hat abgelehnt. Bei<br />

uns sind 700.- beantragt.<br />

I. 13/ 2008 F<br />

Zuschuss zu Flüchtlingskonferenz<br />

Bayerischer Flüchtlingsrat<br />

beantragt: 2.000,- €<br />

Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />

www.bleiberechtsbuero.de,<br />

www.jogspace.net<br />

Vom 25. bis 28. Juni 2008 wird in Nürnberg eine<br />

Konferenz zur Vernetzung von Flüchtlingsaktivisten<br />

in Bayern mit ca. 50 Personen stattfinden.<br />

Seit 2005 arbeiten Flüchtlinge aus verschiedenen<br />

Asylbewerberlagern mit Flüchtlingsinitiativen“ im<br />

Rahmen des „Deutschland Lagerland“ Netzwerks<br />

zusammen, um kollektiv Missstände in den Unterkünften<br />

aufzudecken. Ziel der Flüchtlingskonferenz<br />

ist es, mit den Betroffenen zusammen eine Bestandsaufnahme<br />

der derzeitigen Situation in den<br />

Lagern zu erstellen, Flüchtlinge aus ländlichen Unterkünften<br />

einzubinden, und Multiplikatoren aus<br />

verschiedenen Unterkünften zu Rechten und Pflichten<br />

von Flüchtlingen sowie demokratischen Partizipationsmöglichkeiten<br />

zu schulen.<br />

Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge sind in<br />

Bayern verpflichtet, in so genannten Gemeinschaftsunterkünften<br />

– in der Regel Container- und Barackenlager<br />

– zu leben. Zwei bis vier Personen müssen<br />

sich acht bis zwölf Quadratmeter Wohnfläche teilen.<br />

Außerdem ist es den Flüchtlingen verboten, den<br />

Landkreis oder das Bundesland zu verlassen (Residenzpflicht).<br />

Die LagerbewohnerInnen erhalten nur<br />

maximal 40 Euro Bargeld und unterliegen häufig<br />

einem Arbeitsverbot.<br />

Das sind die rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />

aber darüber hinaus werden Flüchtlinge immer wieder<br />

um ihre geringen Rechte gebracht; die Behörden<br />

nutzen fast nie Entscheidungs-Spielräume zu ihren<br />

15<br />

Gunsten. Dem „Deutschland Lagerland“ Netzwerk ist<br />

es gelungen, konkrete Verbesserungen in einzelnen<br />

Unterkünften zu erreichen. Flüchtlinge konnten<br />

durch die Unterstützung durch das Netzwerk ihre<br />

Rechte, beispielsweise auf eine Arbeitserlaubnis,<br />

verstärkt einfordern. Neben lokalen Verbesserungen<br />

hat sich Deutschland Lagerland zum Ziel gesetzt, die<br />

Unterbringung in Unterkünften öffentlich zu kritisieren,<br />

Anwohner aufzuklären und eine Gleichberechtigung<br />

von Flüchtlingen einzufordern.<br />

Ziele der Konferenz sind eine gezielte Schulung<br />

von LagerbewohnerInnen, die Vernetzung bereits<br />

aktiver Flüchtlinge, Erfahrungsweitergabe, sowie die<br />

Dokumentation der Lebensverhältnisse in bayerischen<br />

Lagern. Parallel soll die Öffentlichkeit über die<br />

Situation und den Hintergrund der Flüchtlinge aufgeklärt<br />

und damit für eine humanere Flüchtlingspolitik<br />

geworben werden.<br />

Die Gesamtkosten von 6.500,- € verteilen sich<br />

auf Unterkunft und Verpflegung (Jugendherberge)<br />

3.700,- €, Fahrtkosten 1.200,- €, Mietkosten Veranstaltungsräume<br />

und Technik 800,- € sowie 800,- €<br />

für Druckkosten (Programm und Dokumentation).<br />

Außer bei uns wurden Anträge gestellt bei Ev. Landeskirche<br />

und Kurt-Eisner-Verein, 1.500,- € werden<br />

aus TeilnehmerInnenbeiträgen und Privatspenden<br />

erwartet.


I.14/ 2008 F<br />

"Kaffee mit Gesicht" - Süd-Nord-<br />

Austausch Honduras-Marburg<br />

Initiative Solidarische Welt e.V.<br />

beantragt: 500,- €<br />

Bearbeitung: Caroline Aicher<br />

siehe auch: www.marburger-weltladen.de<br />

www.elisabeth-kaffee.de<br />

Die als gemeinnützig anerkannte Initiative Solidarische<br />

Welt e.V. ist Trägerin verschiedener entwicklungsbezogener<br />

Arbeitsbereiche und Projekte:<br />

des Weltladens Marburg, des Infozentrums Eine Welt<br />

und des Schul- und Bildungsprojekts "êpa!". Sie<br />

organisiert umfangreiche Aktivitäten der entwicklungspolitischen<br />

Bildungsarbeit wie interkulturelle<br />

und entwicklungspolitische Veranstaltungen und<br />

Ausstellungen (z.B. Kinderkulturkarawane), Schulprojekte<br />

u.v.m. 2008 widmet sich die Initiative verstärkt<br />

dem internationalen Austausch zwischen ProduzentInnen<br />

und VerbraucherInnen.<br />

Die seit Frühjahr 2007 bestehende Partnerschaft<br />

mit der Frauenorganisation COMUCAP aus Honduras<br />

soll durch einen dreimonatigen Süd-Nord-Austausch,<br />

gefördert durch das ASA-Programm von InWent,<br />

intensiviert werden. COMUCAP (Coordinadora de<br />

Mujeres Campesinas de La Paz) wurde 1993 mit<br />

dem Zweck gegründet, "Landfrauen“ (mujeres campesinas)<br />

über ihre Rechte aufzuklären und ihnen<br />

eine wirtschaftliche Eigenständigkeit zu ermöglichen.<br />

Durch die Organisation der Frauen konnten die Lebensbedingungen,<br />

Bildung, Gesundheit und Ernährung<br />

verbessert werden. Im Mittelpunkt der wirtschaftlichen<br />

Tätigkeit stehen Anbau und Weiterverarbeitung<br />

von biologisch angebautem Kaffee. Seit<br />

März 2007 vertreibt der Weltladen Marburg den Elisabeth-Kaffee<br />

der Frauenorganisation als Partnerschaftskaffee.<br />

Während ihres Aufenthaltes in Deutschland sollen<br />

die beiden Frauen aus Honduras über den weltweiten<br />

Kaffeehandel und die Situation der Produzentinnen<br />

in Honduras informieren. Daneben sollen sie bei<br />

der Erschließung neuer Vertriebswege für ihren Kaffee<br />

unterstützt werden. Geplant sind Aufenthalte bei<br />

der Fair-Handels-Organisation gepa, der lokalen Bio-<br />

Kaffeerösterei Kehna und beim KDFB Regensburg.<br />

Durch Vorträge und Informationsstände werden<br />

die Mitarbeiterinnen von COMUCAP mit Menschen in<br />

Deutschland über den Kaffeeanbau ins Gespräch<br />

kommen. Besonders die breite Öffentlichkeit, die<br />

sonst eher wenig mit diesem Thema vertraut ist, soll<br />

angesprochen werden. Ein Ziel der Partnerschaft ist<br />

es, den Menschen hinter den Produkten des Alltags<br />

ein Gesicht zu geben und dadurch in Deutschland zu<br />

16<br />

bewussterem Konsum anzuregen. In Zusammenarbeit<br />

mit anderen deutschen Partnerorganisationen<br />

von COMUCAP soll die Informationsarbeit zu Kaffee<br />

und Fairem Handel auch in anderen Städten stattfinden<br />

(Eisenach, Remscheid, Regensburg).<br />

Die Arbeit und die Erfahrungen von COMUCAP im<br />

Empowerment von Frauen dienen als Aufhänger, um<br />

über die (Selbst-)Organisation von Frauen, die Stärkung<br />

ihrer Rechte und ihre Potentiale ins Gespräch<br />

zu kommen. Mit Vorträgen und Diskussionen soll<br />

besonders die wirtschaftliche und soziale Situation<br />

der Frauen in Honduras und Deutschland mit einem<br />

breiten Publikum diskutiert werden. Zudem soll ein<br />

Austausch zu Frauenrechten und Frauenarbeit stattfinden.<br />

Dazu werden Gespräche mit Vertreterinnen<br />

von Frauen- und Frauenrechtsorganisationen wie<br />

z.B. des Frauenamts Marburg-Biedenkopf und Terre<br />

des Femmes erfolgen.<br />

In Marburg wird es neben Vorträgen und Informationsveranstaltungen<br />

auch ein umfangreiches<br />

Bildungsangebot für Jugendlichen zu den Themen-<br />

gebieten Fairer Handel und Empowerment von Frauen<br />

geben (außerhalb dieses Antrags).<br />

Das ASA-Programm von InWent übernimmt die<br />

Kosten für Lebenshaltung und Versicherung während<br />

des Aufenthaltes. Die restlichen Projektkosten werden<br />

mit 5.900,- € veranschlagt, darunter 2.200,- €<br />

für die Flüge, 1.200,- € für die Unterkunft und<br />

1.000,- € für die Sprachkurse der Gäste aus Honduras.<br />

Zugesagt sind bisher ein zusätzlicher Zuschuss<br />

von ASA mit 1.060,- €, Zuschüsse der Stadt Marburg<br />

mit 1.000,- € und des Katholischen Fonds mit<br />

1.100,- €. Ein weiterer Antrag ist an die Stiftung<br />

Umverteilen gestellt. Bei <strong>asb</strong> werden 500,- € beantragt.


I.15/ 2008 F<br />

Informationskampagne zum Thema<br />

„koloniale Beutekunst“<br />

Cultur Cooperation e.V.<br />

beantragt: 1.100,- €<br />

Bearbeitung: Maren Pauselius-Gallon<br />

s. auch: www.cultur-and-development.info.<br />

Unter dem <strong>Titel</strong> „Benin – Könige und Rituale“ findet<br />

derzeit im Berliner Völkerkundemuseum eine<br />

spektakuläre Ausstellung von Bronzeplastiken und<br />

Elfenbeinschnitzerein statt. Die Exponate zählen zu<br />

den herausragenden Kunstwerken des afrikanischen<br />

Kontinents; sie wurden allerdings für dieses Ausstellungsprojekt<br />

nicht aus Afrika geliehen sondern<br />

kommen ausschließlich aus europäischen Museen<br />

bzw. Privatsammlungen in Europa und den USA.<br />

Der größte Teil der Objekte, die in dieser Ausstellung<br />

gezeigt werden, wurde 1897 im Rahmen einer<br />

militärischen Strafexpedition von den Briten geraubt<br />

und nach Europa verfrachtet. Bei der Ausstellungeröffung<br />

in Wien gab es deshalb in den Medien eine<br />

breite Diskussion über Beutekunst; in Deutschland<br />

wird das Thema aber bisher nicht öffentlich diskutiert.<br />

In dem Vorwort zum Ausstellungskatalog – formuliert<br />

von den DirektorInnen der beteiligten Museen<br />

in Wien, Berlin, Paris und Chicago – wird sogar<br />

mit zynischer Arroganz behauptet, der Raub der<br />

Kunstschätze sei ein Glücksfall gewesen, weshalb<br />

die Beraubten eigentlich dankbar sein sollten, dass<br />

ihre Kultur nun endlich von Europäern anerkannt<br />

wird. Hier zeigt sich voll die Fortschreibung kolonialer<br />

Denk- und Verhaltensmuster.<br />

Tatsächlich fordern Nigeria und Benin schon lange<br />

die Rückgabe ihrer Kunstschätze, die auf dem<br />

Kunstmarkt seit vielen Jahren zu Höchstpreisen gehandelt<br />

werden: Sotheby´s verkaufte 2006 ein<br />

Bronzerelief für 964.000,- €. Die internationale<br />

Rechtslage untermauert diese Forderungen.<br />

Die „Haager Landkriegsordnung“ (1907) untersagt<br />

den Raub von Kulturgütern als Kriegsbeute und<br />

auch zwischen Museen existieren internationale Vereinbarungen,<br />

wie die ICOM-Code of Ethics, in denen<br />

sich die Museen selbst verpflichtet haben, im Umgang<br />

mit kolonialer Beutekunst bzw. in der Kolonialzeit<br />

erworbenen Objekten, einvernehmliche Lösungen<br />

mit den Herkunftsländern anzustreben, wenn<br />

Restitutionsforderungen gestellt werden.<br />

Aber die Bundesregierung handelt einseitig; sie<br />

pocht bei Verhandlungen mit Russland und Polen auf<br />

diese internationalen Rechte, wendet aber nicht den<br />

gleichen Maßstab bei kolonialer Beutekunst an.<br />

Der Verein Cultur Cooperation e.V. arbeitet seit<br />

20 Jahren im internationalen Kulturaustausch und<br />

beschäftigt sich schon länger mit den Themen Raub<br />

und Verlust von Kulturgütern. Anläßlich der Benin-<br />

17<br />

Ausstellung plant die Gruppe eine Informationskampagne,<br />

für die eine Broschüre (eigene Beiträge, Interviews<br />

und Kommentare, historische Dokumente)<br />

im August 2008 erscheinen soll und eine Veranstaltung<br />

mit Vertretern aus Kulturpolitik, den Museen<br />

und Experten aus Afrika im September stattfinden<br />

soll. Die Broschüre soll kostenlos verteilt werden an<br />

kultur- und entwicklungspolitische NRO und Verbände,<br />

Museumsmitarbeiter, Bibliotheken und Hochschulen.<br />

Die Gruppe erhofft sich eine öffentliche Wahrnehmung<br />

des Problems und eine sicherlich höchst<br />

kontroverse Debatte. Außerdem möchten sie aber<br />

auch direkt politisch intervenieren, indem die Bundesregierung<br />

und die deutschen Museen aufgefordert<br />

werden, einige ihrer Exponate (2.000 gibt es in<br />

dt. Museen) an Benin-City bzw. das Nigerianische<br />

Nationalmuseum zurückzugeben.<br />

Da dies Thema politisch sehr brisant ist, musste<br />

die Gruppe feststellen, „dass sich viele unserer sonstigen<br />

Förderer scheuen, ein solches Programm zu<br />

unterstützen.“<br />

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 5.100,- €.<br />

An Eigenmitteln bringt der Verein 1.000,- € auf,<br />

beim Ausschuss für kirchliche Weltdienste (AKWD)<br />

sind 3.000,- € beantragt, der Rest bei uns.


I.16/ 2008 F<br />

Kampagnenzeitung: „Vorrang für zivil“<br />

Bund für Soziale Verteidigung e.V.<br />

beantragt: 1.000,- €<br />

Bearbeitung: Ernst Standhartinger<br />

Vorbemerkung:<br />

Auf der Münchener Nato-Konferenz dieses Jahres<br />

wurde u.a. die Behauptung aufgestellt, Artikel 5 des<br />

Natovertrages erlaube es, nukleare Präventivschläge<br />

auszuführen, wenn Staaten „mit der Energiewaffe<br />

drohen“ (d.h. ihre Rohstoffe nicht mehr freiwillig an<br />

die Natoländer liefern). Außerdem wurde darüber<br />

diskutiert, dass sich die Nato das Recht vorbehält, in<br />

Konflikten militärisch ohne UN-Auftrag zu agieren,<br />

„wenn der UN-Sicherheitsrat nicht schnell entscheidungsfähig<br />

ist“. (Infomationen aus Publik-Forum Nr.<br />

4/ 2008.) Vor diesem Hintergrund erscheint mir das<br />

nachstehend in gekürzter Eigendarstellung vorgestellte<br />

Projekt durchaus aktuell.<br />

Ernst<br />

„Hintergrund<br />

In der Diskussion um die Auslandseinsätze der<br />

Bundeswehr, insbesondere in Afghanistan, wird immer<br />

deutlicher, dass militärische Interventionen<br />

nicht geeignet sind, um Krisen zu bewältigen und<br />

nachhaltige Friedensprozesse einzuleiten. Die Arbeit<br />

von zivilen Organisationen aus dem Menschenrechts-<br />

und Entwicklungshilfebereich wird im Gegenteil<br />

durch die Anwesenheit des Militärs noch erschwert.<br />

Dieses Thema hat die <strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong><br />

ja auch schon beschäftigt (Diskussionsveranstaltung<br />

„NGOs im Krieg: Helfer oder Beihelfer?“,<br />

„Politikwechsel in Afghanistan gefordert“ (Aufruf von<br />

Venro), beides im <strong>Rundbrief</strong> 4/2007).<br />

Eine Mehrheit der BundesbürgerInnen ist gegen<br />

die Entsendung von Soldaten. Dennoch lassen sich<br />

Öffentlichkeit und Parlament immer wieder von angeblichen<br />

Sachzwängen und der scheinbaren Alternativlosigkeit<br />

von Militäreinsätzen einwickeln.<br />

Dabei gibt es zahlreiche gewaltfreie Ansätze, um<br />

Frieden und Gerechtigkeit (nicht jedoch den Zugang<br />

zu Ressourcen) in Krisengebieten zu unterstützen<br />

(„Best Practices der ZKB“), sowohl von staatlichen<br />

wie zivilgesellschaftlichen Akteuren. Diese sind bisher<br />

nur deshalb keine „vollwertige Alternative“, weil<br />

die Ressourcen nicht bereitgestellt und entsprechende<br />

Kapazitäten noch nicht entwickelt wurden.<br />

Die Kampagne soll Gruppen und Aktive der Friedensbewegung,<br />

aus dem Menschenrechtsbereich<br />

und der Entwicklungszusammenarbeit zusammenbringen,<br />

um in einer gemeinsamen <strong>Aktion</strong> diese<br />

gewaltfreien Ansätze und Beispiele einer breiteren<br />

Öffentlichkeit bekannt machen und darauf aufbauend<br />

den nötigen Druck für konkrete Politikveränderungen<br />

aufzubauen, damit zivil Vorrang erhält und<br />

das Militär zurücktreten muss.<br />

Die Kampagnenzeitung<br />

18<br />

Die Kampagnenzeitung ist ein Kernelement der<br />

Kampagne zum Anschub der geplanten Aktivitäten.<br />

Die Kampagnenzeitung soll drei inhaltliche Kernaussagen<br />

miteinander verknüpfen:<br />

Zivile Ansätze haben sich in kleinem Maßstab<br />

bereits bewährt. Kurzbeispiele erfolgreicher<br />

Projekte werden zusammengestellt und verbreitet.<br />

Die zivilen Kapazitäten im größeren Maßstab<br />

müssen JETZT systematisch aufgebaut werden. Eine<br />

Skizze für den Aufbau der zivilen Krisenprävention/Konfliktbearbeitung<br />

in größerem Maßstab („10-<br />

Jahres-Plan“) wird entwickelt, öffentlich diskutiert<br />

und in Entscheidungsgremien eingebracht.<br />

Die deutsche Gesellschaft will zivile Krisenprävention<br />

anstelle militärischer Auslandseinsätze.<br />

Unterstützende Äußerungen aus Kirchen,<br />

Gewerkschaften, von PolitikerInnen, FriedensnobelpreisträgerInnen,<br />

Prominenten, Friedensforschenden<br />

und kritischen Militärs werden systematisch angefragt<br />

und veröffentlicht. Später sollen massenhafte<br />

Unterstützungsbekundungen durch (virtuelle) Unterschriften,<br />

Postkarten, Zeitungsanzeigen o. ä. hinzukommen.<br />

Für zivile Krisenprävention kann ich selber<br />

was tun. In der Kampagnenzeitung soll es Vorschläge<br />

geben, wie jede/r Einzelne sich für einen<br />

Vorrang für Zivil einsetzen kann. Mit <strong>Aktion</strong>svorschlägen,<br />

Vorschlägen für Veranstaltungen (Diskussionen<br />

mit Wahlkreisabgeordneten) und Argumentationshilfen<br />

sollen möglichst viele Menschen für ein<br />

persönliches Engagement aktiviert werden. Neben<br />

der Kampagnenzeitung sollen diese Inhalte auch auf<br />

der Webseite publiziert werden…<br />

Eine besondere Möglichkeit, für das Anliegen der<br />

Kampagne zu werben, bietet sich in der Kooperation<br />

mit der Theatergruppe „Berliner Compagnie“, die ein<br />

Theaterstück über die Situation in Afghanistan vorbereitet<br />

und in Kooperation mit der Kampagne in<br />

verschiedenen Orten in Deutschland zeigen wird.“<br />

Träger der Kampagne<br />

Bisher haben sich VertreterInnen der <strong>Aktion</strong>sgemeinschaft<br />

Dienst für den Frieden (AGDF), des Bund<br />

für Soziale Verteidigung (BSV), der Deutschen Friedensgesellschaft<br />

(DFG-VK), der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft<br />

zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer<br />

(EAK), der Peace Brigades International<br />

(PBI), der Plattform für Zivile Konfliktbearbeitung<br />

(Plattform ZKB), des Forum Ziviler Friedensdienst<br />

(forumZFD) sowie einiger kleinerer Organisationen<br />

aktiv an der Planung beteiligt.<br />

Die Kampagnenzeitung soll in einer Auflage von<br />

20.000 Stck gedruckt werden. Von den Gesamtkoten<br />

von 8.000,- € werden bei uns 1.000,- € beantragt.


I.17/ 2008 F<br />

Zuschuss zum 31. Bundeskongress<br />

BUKO<br />

beantragt: 1000,- €<br />

Bearbeitung: Maren Pauselius-Gallon<br />

siehe auch: www.buko.info<br />

Die BUKO ist bereits durch viele frühere Anträge<br />

bekannt. Der diesjährige Kongress unter dem <strong>Titel</strong><br />

„Dabeisein ist alles - Kämpfe für Selbstbestimmung<br />

und gegen globale Ausschlüsse“ wird vom 9. - 12.<br />

Mai in Dortmund stattfinden. In dem Anschreiben<br />

heißt es, dass diesmal zusätzlich zu den 500 erwarteten<br />

Teilnehmern mehr Gäste aus dem Ausland<br />

vertreten sein werden.<br />

In den vier Themenfeldern<br />

– Arbeit, Migration,<br />

Militarisierung<br />

und Klima - wird es um<br />

gemeinsame<br />

grundlegende Fragestellungen<br />

gehen: Wo findet<br />

weltweit Entrechtung<br />

statt? Welche Kämpfe gibt es dagegen? Lassen sich<br />

aus bereits existierenden Kämpfen Utopien entwickeln,<br />

die gesamtgesellschaftlich eine emanzipative<br />

(Spreng-) Kraft entwickeln können? Diesen Fragestellungen<br />

folgend wird die Arbeit in den Arbeitsgruppen<br />

in Blöcke geteilt: Den „Crashkursen“ - zur<br />

Einführung neuer Teilnehmer in die Sachthemen am<br />

Freitagnachmittag - folgen die Blöcke „Bestandsaufnahme“<br />

und „Utopien“ am Samstag und danach<br />

„Soziale Kämpfe“ am Sonntag. In der jetzigen Vorbereitungsphase<br />

sind für jedes der 4 Themenfelder<br />

je 6 – 8 Arbeitsgruppen geplant, die von verschiedenen<br />

in- und ausländischen NGO`s durchgeführt<br />

werden.<br />

Eine gemeinsame Klammer bilden die Plenumsveranstaltungen:<br />

am Freitagabend die Auftaktveranstaltung,<br />

am Samstagabend eine Podiumsdiskussion<br />

und am Sonntagnachmittag die Zusammenfassung<br />

der Arbeitsergebnisse (Vernetzung, <strong>Aktion</strong>en).<br />

Die Podiumsveranstaltung trägt den <strong>Titel</strong> „1968<br />

international“. Im Antrag heißt es dazu: „Dabei interessiert<br />

uns die Frage: Wie war das Verhältnis zwischen<br />

der 1968er-Studibewegung (in den westlichen<br />

Ländern) und den postkolonialen Befreiungsbewegungen<br />

in der sog. Dritten Welt und – als dritten<br />

Part – den Protestbewegungen in den kommunistischen<br />

Ländern? Zwar fanden die Proteste zeitgleich<br />

in (westlich) kapitalistischen, (südlich) postkolonialen<br />

und (östlich) sozialistischen Ländern statt mit<br />

eindeutigen Bezugnahmen zwischen den jeweiligen<br />

Akteurinnen. Andererseits gab es aber ganz klar<br />

Ungleichzeitigkeiten und auch offensichtliche Widersprüche.<br />

Darüber wollen wir – jenseits aller 1968-<br />

Nostalgie – diskutieren.“<br />

19<br />

Geworben wird für den Kongress mit 2.000 Plakaten,<br />

20.000 Flyern und einer Kongresszeitung<br />

(40.000). Die Planungsgruppe rechnet mit Gesamtkosten<br />

von 28.600,- €. Der Betrag ist deshalb höher<br />

als im vorausgegangenen Jahr, weil die Uni Dortmund<br />

für Personal, Raumnutzung und Reinigung<br />

3.000,- € in Rechnung stellt. Die Hälfte des Betrages<br />

soll über Teilnehmer- und Essensbeiträge erwirtschaftet<br />

werden. Die BUKO selbst finanziert<br />

2.100,- € und die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat<br />

bereits 5.000,- € zugesagt. Außer bei uns laufen<br />

noch Anträge bei der Hans-Böckler-Stiftung (1.500,-<br />

€), Stiftung Umverteilen (1.500,- €) und der Stiftung<br />

W (3.000,- €).<br />

Ausstellung über ländliche Armut<br />

und Landrechte in Südafrika<br />

Auch vierzehn Jahre nach dem offiziellen Ende<br />

der Apartheid haben sich die Lebensumstände<br />

und Besitzverhältnisse der großen Mehrheit der<br />

schwarzen Bevölkerung in Südafrika kaum verändert.<br />

Die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der<br />

Armutsgrenze, 70 Prozent davon auf dem Land.<br />

Der weißen Minderheit gehören noch immer rund<br />

80 Prozent des kultivierbaren Bodens, rund 86<br />

Millionen Hektar sind im Besitz von rund 55.000<br />

weißen kommerziellen Farmern. Demgegenüber<br />

leben 12 Millionen schwarze Bauern auf nur 17<br />

Millionen Hektar mit überwiegend schlechter Bodenqualität.<br />

Statt der versprochenen 30 Prozent innerhalb<br />

von fünf Jahren sind bisher gerade einmal etwas<br />

mehr als 3 Prozent des Bodens in den letzten<br />

vierzehn Jahren an die bisher benachteiligte<br />

schwarze Bevölkerung umverteilt worden. Auf<br />

dem Landgipfel im Juli 2005 hat die südafrikanische<br />

Regierung zum ersten Mal öffentlich eingestanden,<br />

dass die versprochene Landreform bisher<br />

gescheitert ist und neue Wege gefunden werden<br />

müssen, die über eine reine Marktorientierung<br />

hinausgehen.<br />

Die Ausstellung „Our Land, Our Life, Our Future“<br />

zeigt in eindrücklichen Bildern von drei südafrikanischen<br />

Fotografen die vielfältigen Facetten<br />

des Lebens in den ländlichen Gebieten Südafrikas,<br />

mit dem Ziel, die öffentliche Debatte über neue<br />

Ansätze einer veränderten Landreform anzuregen.<br />

Die Deutschlandtour der Ausstellung wurde im<br />

Oktober 2005 in Frankfurt eröffnet und wanderte<br />

bis zum offiziellen Ende auf dem Evangelischen<br />

Kirchentag im Juni 2007 durch mehrere Städte.<br />

Weitere Informationen, Materialhinweise und alle<br />

bisher festliegenden Ausstellungstermine finden<br />

sich unter www.our-land.de.<br />

KASA, Heidelberg


Antrag I.18/ 2008 F<br />

Taz-Beilage zum Thema „Fairer<br />

Handel schafft gutes Klima“<br />

Weltladen-Dachverband<br />

beantragt: 2.000,- €<br />

Bearbeitung: Margarete Rölz<br />

siehe auch: www.weltladen.de<br />

Im Rahmen der Kampagne "Fairer Handel schafft<br />

gutes Klima", mit der wir die Gerechtigkeitsfrage<br />

und Entwicklungschancen so genannter Entwicklungsländer<br />

in die Klimadebatte einbringen, plant<br />

der Weltladen-Dachverband, mit der Tageszeitung<br />

„TAZ“ eine Beilage herauszugeben (4 Seiten, vor<br />

dem Weltladentag am 10. Mai).<br />

Klima und Klimawandel ist momentan das Thema<br />

Nummer Eins. Ein Thema, dem sich auch Weltläden<br />

und der Faire Handel annehmen. Am Weltladentag,<br />

beteiligen sich über 1.000 Weltläden in ganz Europa<br />

mit zahlreichen <strong>Aktion</strong>en.<br />

Die öffentliche Diskussion konzentriert sich meist<br />

darauf, wie klimaschädliche Gase<br />

neutralisiert oder der Ausstoß von<br />

Treibhausgasen weltweit reduziert<br />

werden kann. Die Bekämpfung von<br />

Armut droht demgegenüber ins<br />

Hintertreffen zu geraten.<br />

Aber der Klimawandel ist auch<br />

eine Frage der Gerechtigkeit<br />

zwischen Nord und Süd! Auf einem<br />

Weg hin zu einer wirklich nachhaltigen<br />

Entwicklung dürfen Armutsbekämpfung<br />

und Verringerung<br />

des Ausstoßes klimaschädlicher<br />

Gase keine einander sich<br />

ausschließenden Alternativen sein.<br />

Beide sind wesentliche Aspekte<br />

einer zukünftigen Klimapolitik.<br />

Davon sind wir überzeugt. Dies<br />

wollen wir der Öffentlichkeit, den<br />

Kundinnen, Medien und Politikerinnen<br />

deutlich sagen: „Fairer<br />

Handel schafft gutes Klima!“<br />

Neben zahlreichen dezentralen<br />

Aktivitäten in Weltläden will der<br />

Weltladen-Dachverband zentral<br />

Öffentlichkeit für das Thema Gerechtigkeit in der<br />

20<br />

Klimadebatte herstellen. Hierzu planen wir die Beilage<br />

in der Tageszeitung „TAZ“. Inhaltlich geht es in<br />

der Beilage darum, die Kampagne vorzustellen, Hintergrundinformationen<br />

zu liefern und der LeserIn die<br />

Möglichkeit zu geben, sich direkt an einer Unterschriftenaktion<br />

zu beteiligen. Hier werden drei Forderungen<br />

an Kanzlerin Merkel gestellt:<br />

1. Unterstützung des Fairen Handels als einem<br />

bedeutenden Instrument, um Armut und Klimawandel<br />

zu bekämpfen.<br />

2. Förderung der ökologischen Landwirtschaft<br />

von Kleinbauern und -bäuerinnen.<br />

3. Änderung der Handelsregeln zugunsten benachteiligter<br />

KleinproduzentInnen.<br />

Die Leserin erhält die Möglichkeit im Internet unter<br />

www.weltladen.de ein Mailformular auszufüllen.<br />

Die Mail geht direkt an die Kanzlerin.<br />

Um dieses Projekt realisieren zu können, benötigt<br />

der Weltladen-Dachverband 2.000 Euro Förderung<br />

durch den <strong>asb</strong>. Die Gesamtkosten belaufen sich auf<br />

9.167 Euro. Über das Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung stehen<br />

uns 7.000 Euro zur Verfügung (diese waren ursprünglich<br />

für eine andere Publikation vorgesehen,<br />

können laut mündlicher Aussage des zuständigen<br />

Referenten jedoch recht unproblematisch umgewidmet<br />

werden). Die Differenz von 167,- Euro wird als<br />

Eigenanteil vom Weltladen-Dachverband getragen.<br />

Eine Zusatzfinanzierung durch Anzeigenakquise ist<br />

nicht möglich.


I.19/ 2008 F<br />

Buchprojekt “Lasst Puppen sprechen“ –<br />

Friedenserziehung mit den Methoden der<br />

Theaterpädagogik und Lesereise<br />

peace brigades international (pbi)<br />

beantragt: 1.000,- €<br />

Bearbeitung: Elisabeth Schober<br />

siehe auch: www.pbi-deutschland.de<br />

Der deutsche Zweig der pbi möchte gemeinsam<br />

mit der Autorin Heike Kammer das 2. Buch herausgeben<br />

mit dem <strong>Titel</strong> „Lasst Puppen sprechen – Friedenserziehung<br />

mit den Mitteln der Theaterpädagogik“.<br />

1999 hat die Autorin bereits das inzwischen<br />

vergriffene Buch „Unterwegs im Einsatz für Frieden“<br />

herausgegeben.<br />

Heike Kammer ist für ihr über 10 Jahre dauerndes<br />

Engagement in pbi- Länderprojekten in El Salvador,<br />

Guatemala und Kolumbien 1999 mit dem<br />

Menschenrechtspreis der Stadt Weimar ausgezeichnet<br />

worden. Sie hat für Kinder (speziell Grundschulalter)<br />

eine mobile Puppenspielbühne entworfen. Mit<br />

Hilfe des Theaterspiels, Spaß und Begeisterung gelingt<br />

es ihr, dieses junge Publikum für das Thema<br />

der zivilen Konfliktbearbeitung, des Umgangs mit<br />

Gewalt zu sensibilisieren und ihnen die Lebenssituation<br />

und die Probleme Gleichaltriger in der so genannten<br />

3. Welt nahe zu bringen.<br />

In dem neuen Buch sollen LehrerInnen, ErzieherInnen<br />

und Eltern, die mit Kindern das Puppentheater<br />

der Autorin besuchen, mehr Hintergrundinformationen<br />

zu den Puppenspielvorführungen, der Entstehungsgeschichte<br />

und der Friedensarbeit in Mexiko<br />

bekommen. Sie können spannende Erfahrungen der<br />

Friedensarbeit in Mexiko lesen und diese dann an die<br />

Kinder weitererzählen. Außerdem informiert das<br />

Buch über die Organisation pbi und ihre entwicklungspolitische<br />

Arbeit. Deutschlandweit wird Frau<br />

Kammer ab Januar 2007 Lesungen ihres Buches<br />

machen und mit ihrem Puppentheater auftreten.<br />

21<br />

Auch hier soll das Buch zum Preis von voraussichtlich<br />

8,- € angeboten werden. Es soll auch neugierig<br />

darauf machen, das Puppentheater live zu<br />

erleben. Buch und Puppentheater sollen sich gegenseitig<br />

unterstützen.<br />

Kosten- (9.365,- €) und Finanzierungsplan liegen<br />

vor.<br />

VS. I.<strong>01</strong>/ 2008 und I.20/ 2008 F<br />

Irak-Konferenz zum 5. Jahrestag<br />

des Krieges<br />

Annette Schiffmann<br />

beantragt: 1) 500.- €<br />

vom Vorstand aus dem Feuerwehrfond genehmigt<br />

2) 1.500,- € zur Abdeckung des<br />

verbliebenen Defizits<br />

Bearbeitung: Elisabeth Schober<br />

Siehe auch: www. irakkonferenz2008.de<br />

Die vom 7. bis 9. März in der Berliner Humbold-<br />

Universität durchgeführte Irakkonferenz wurde von<br />

zahlreichen Organisationen getragen, z.B. Attac,<br />

Bundesausschuss Friedensratschlag, IPPNW, Internationaler<br />

Versöhnungsbund, Internationale Liga für<br />

Menschenrechte, Dachverband arabischer Vereine,<br />

Iraq Veterans Against The War.<br />

Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Konferenz war<br />

die Frage, in welchem Maß die USA und ihre Verbündeten<br />

für die generelle und das aktuelle, entsetzlich<br />

hohe Niveau der Gewalt verantwortlich sind.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt wird die Erörterung<br />

möglicher Alternativen zur Besetzung und das Finden<br />

realistischer Ansätze für den anschließenden


Aufbau eines stabilen und demokratischen Iraks<br />

sein.<br />

Dazu waren als Referenten sowohl unabhängige<br />

westliche Experten wie auch arabische und kurdische<br />

Experten und Betroffene eingeladen, so z.B.<br />

Dr. Hans von Sponek (ehemals UN-Koordinator für<br />

den Irak, der aber aus persönlichen Gründen kurzfristig<br />

absagen musste), Dennis Kucinich (demokratischer<br />

US-Kongressabgeordneter und Präsidentschaftskandidat,<br />

der sich aber durch seine, ebenfalls<br />

kompetente Frau Elisabeth vertreten lassen musste),<br />

Dr. Khair El-Din Haseeb (Leiter der nationalen<br />

irakischen Initiative zur Beendigung der Besatzung),<br />

Dr. Sa’eed Hasan-al Musawi (ehemaliger Botschafter<br />

des Irak bei der UNO).<br />

Die Kosten des 3-tägigen Seminars belaufen sich<br />

voraussichtlich auf ca. 20.000 €, bedingt durch die<br />

Reisekosten, Unterkunft und Honorare der zahlreichen<br />

Experten sowie die Notwendigkeit einer Simultanübersetzung.<br />

Durch Eigenmittel und Eintrittsgelder<br />

werden wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte<br />

dieser Kosten abgedeckt werden können. Deshalb<br />

stellt die Antragsstellerin zusätzlich zu dem Antrag<br />

über den Feuerwehrfonds einen Antrag zur Mitgliederversammlung<br />

in der Hoffnung, dass bis dahin<br />

auch von den anderen angefragten Organisationen<br />

noch Zusagen kommen. - Die <strong>asb</strong> hat übrigens bereits<br />

2002 die 1. internationale Konferenz zum Krieg<br />

im Irak mit 1.500 € unterstützt.<br />

Bericht vom Irak-Kongress<br />

Besonders Frauen haben nach Angaben der irakischen<br />

Frauenrechtlerin Haifa Zangana unter der<br />

Gewalt zu leiden. Sie sterben z.B. an den Checkpoints,<br />

weil junge GIs ohne Vorwarnung aus Angst<br />

auf alles schießen, was sie nicht genau einschätzen<br />

können. Oder durch die Luftangriffe, die inzwischen<br />

5-mal mehr als noch 2006 stattfinden. Dazu kommen<br />

die Morde durch Söldner und Sicherheitskräfte,<br />

denen Immunität gegenüber den Gesetzen garantiert<br />

wurde. Zusätzlich bedroht sind sie durch Gewalt<br />

von Seiten islamischer Fanatiker (Mord wegen „unislamischen<br />

Verhaltens“ oder angeblicher Selbstmord<br />

auf Druck der Familie).<br />

Es gibt viele Lösungsvorschlage von exilirakischen<br />

und internationalen Gruppierungen. Sie sind<br />

alle einig, dass die erste Voraussetzung für ein Ende<br />

der Gewalt im Abzug der Besatzungstruppen besteht.<br />

Gerade die ist aber, auch nach einem Machtwechsel<br />

in den USA, nicht wirklich zu erwarten, weil<br />

die USA zumindest die vielen inzwischen im Land<br />

errichteten Militärbasen auch nach einem offiziellen<br />

Truppenrückzug kaum aufgeben werden.<br />

Selbst nach einem Abzug der Besatzungstruppen<br />

blieben genügend Probleme. Die zerstörte Infrastruktur<br />

hat dazu geführt, dass heute etwa 40% der<br />

Kinder vor dem 5. Lebensjahr sterben. Und völlig<br />

offen ist auch die Frage, was aus dem derzeit weitgehend<br />

autonomen kurdischen Nordirak in einem<br />

selbstbestimmten Irak werden soll.<br />

Ernst Standhartinger<br />

Meine Frau Astrid und ich haben an diesem Kon-<br />

VS I.02/ 2008<br />

Tagesseminar: Männlichkeit und<br />

gress teilgenommen. Hier ein kurzer Bericht: Entwicklungszusammenarbeit – ein<br />

Deutlich wurde aus den Beiträgen immer wieder,<br />

blinder Fleck?<br />

wie einseitig das Bild ist, das unsere Medien vom<br />

philippinenbüro<br />

Geschehen im Irak vermitteln. Wenn man im Fernsehen<br />

Nachrichten sieht, hat man den Eindruck, im<br />

Irak tobe ein Bürgerkrieg, bei dem sich vor allem<br />

„die“ Schiiten und „die“ Sunniten gegenseitig ermor-<br />

beantragt: 500.- €<br />

genehmigt als Feuerwehrantrag: 250.- €<br />

Bearbeitung: Elisabeth Schober<br />

den. Solche Anschläge machen aber nur ein Teil der Aus der ursprünglich geplanten Wochenend-<br />

Gewalttätigkeiten aus. In erster Linie geht es um Jahrestagung des Philippinenbüros zum Thema „Ma-<br />

einen Krieg gegen die Besatzungsmächte, der auf chos on the Loose? Männlichkeit und Entwicklungs-<br />

Seiten der USA nach deren eigenen Angaben bisher zusammenarbeit – ein blinder Fleck?“ wurde nach<br />

schon 4.000 tote Soldaten und etwa 16.000 Absage der Gelder des Katholischen Fonds ein Ta-<br />

Schwerverletzte und – nach den Berechnungen des gesseminar am 8. März zu demselben Thema mit<br />

Wirtschafts-Nobelpreisträgers Joseph Stieglitz - ca. anschließender Mitgliederversammlung.<br />

3.000.000.000.000,- US-$ gekostet hat. Dazu kommen<br />

laut Andreas Zumach etwa 1 Million toter Iraker<br />

und 4 Millionen irakische Flüchtlinge.<br />

Geplant ist – falls die beantragten Zuschüsse von<br />

Stiftung Umverteilen und InWent genehmigt werden<br />

– nach dem Seminar eine 8-tägige Vortragsreise<br />

Derzeit fliegen die USA – nach Angaben eines des philippinischen Referenten Jun Narval zu organi-<br />

schweizer Militärexperten - täglich 40 bis 60 Bomsieren (Kosten: 1.860.- €). Die Finanzierung des<br />

benangriffe auf überwiegend zivile Ziele und werfen Seminars (ca. 3.500,- €) ist mit Hilfe von Misereor<br />

dabei ca. 150 Bomben mit einer Sprengkraft zwi- und <strong>asb</strong> sowie Eigenmitteln und Teilnehmerbeiträschen<br />

125 und 1.000 kg TNT ab. Dabei werden vor<br />

allem Wohnhäuser zerstört, mehrere Städte, darunter<br />

Faludscha, sind inzwischen dem Erdboden gleich.<br />

gen weitgehend gesichert.<br />

22


A <strong>01</strong>/ 2008 F<br />

Trinkwasser für 158 Familien<br />

Procares, El Salvador<br />

beantragt: 6.185,- US-$<br />

Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />

Im vorliegenden Antrag geht es um die 3 Gemeinden<br />

La Ermita, Fauna Silvestre und La Walter<br />

Romero im Canton Salinas de Potrero. Sie liegen im<br />

Departement Usulutan am Unterlauf des Rio Lempa<br />

35 Meter über dem Meeresspiegel. Aufgrund ihrer<br />

Lage sind sie besonders anfällig für Überflutungen<br />

nach starken Regenfällen, oder leiden darunter, dass<br />

bei hohen Wasserständen das weiter flussaufwärts<br />

gelegene Wasserkraftwerk zum Schutz des Dammes<br />

Wasser ablässt, was ebenfalls zu Überflutungen<br />

führt.<br />

Die BewohnerInnen der 3 Gemeinden erhielten<br />

nach den Friedensabkommen kleine Parzellen von<br />

0,5-1 Morgen zugewiesen, die ihre einzige Existenzgrundlage<br />

darstellen und im Wesentlichen mit Mais<br />

zur Selbstversorgung bestellt werden. Das durchschnittliche<br />

Familieneinkommen liegt dort nach offiziellen<br />

Zahlen zwischen 90 und 150 $ im Monat, bei<br />

einem Existenzminimum für den ländlichen Raum<br />

von 192 $/Monat. Von daher ist es für die BewohnerInnen<br />

kaum möglich, etwas auf die Seite zu legen<br />

oder sich zu wappnen für schlechte Zeiten wie Wirbelstürme,<br />

Hochwasser oder Trockenzeiten mit teilweisem<br />

Ernteverlust.<br />

Procares ist in diesen Gemeinden schon lange aktiv<br />

und analysiert gemeinsam mit den BewohnerInnen<br />

die Situation, die Hauptprobleme und Bedürfnisse.<br />

Daraus werden gemeinsam Strategien und mögliche<br />

Lösungen und Arbeitsschritte entwickelt.<br />

Im Einzelnen ist geplant, insgesamt 2.600 m<br />

Wasserleitungen zu verlegen. Zudem sollen 53 Familien<br />

je 4 Hennen und 1 Hahn bekommen, um mit<br />

der Geflügelhaltung für den Eigenbedarf und auch<br />

Auslandsprojekte<br />

23<br />

Verkauf ihre Ernährungsbasis etwas verbreitern zu<br />

können.<br />

Schließlich sollen DorfbewohnerInnen geschult<br />

werden, um in Notfallsituationen (Überflutung, Wirbelstürme)<br />

schnell geeignete Hilfsmaßnahmen einleiten<br />

zu können.<br />

Für die anstehenden Arbeiten kauft Procares in<br />

Koordination mit Dorfrepräsentanten das Material<br />

und stellt die Betreuung durch erfahrene Techniker,<br />

die Arbeitskraft für die Verlegung der Wasserrohre<br />

bringen die BewohnerInnen ein.<br />

Die beantragten Kosten betragen<br />

4.330 $ für die<br />

Wasserrohre<br />

und 1.855 $ für die Tiere, zusammen<br />

6.185 $.<br />

Mit dem<br />

vorliegenden Antrag sollen 22 Frauen,<br />

die ihre Familien mit Straßenverkauf oder Gelegenheitsarbeiten<br />

mehr schlecht als recht ernähren können,<br />

zur Nutzung ihrer Parzellen angeleitet werden,<br />

um damit die Ernährungssituation zu sichern und ihr<br />

Einkommen aufzubessern.<br />

In gemeinsamen Sitzungen<br />

und Schulungen sollen<br />

Pläne entwickelt werden, wie vorzugehen ist und<br />

welche Pflanzen angebaut werden sollen. Tagelöhner<br />

aus San Hilario sollen die brach liegenden Felder von<br />

Steinen und Gestrüpp reinigen und einzäunen. Auf<br />

einem Teil der Fläche sollen Mais und Bohnen als<br />

Grundnahrungsmittel angebaut werden, auf dem<br />

übrigen Teil verschiednen Gemüse, Hülsenfrüchte<br />

und Obst, sowohl zum eigenen Verzehr als auch zur<br />

regionalen Vermarktung.<br />

Die Schulungseinheiten umschließen neben den<br />

landwirtschaftlichen<br />

Themen auch Fragen der kooperativen<br />

Organisation, Kontrolle von Produktion und<br />

Verkauf, Produktionsqualität und Vermarktung.<br />

Die Gesamtkosten von ca. 16.500 $ verteilen sich<br />

auf<br />

10.000 für Säuberung und Einzäunen der Parzellen,<br />

4.800 für Werkzeug, Obstpflanzen und Saatgut,<br />

sowie 1.700 für die Schulungen.<br />

Ein weiterer von Procares nachgereichter<br />

Antrag<br />

in der Größenordnung von 10.000 $ bezieht sich auf<br />

die Errichtung fester Behausungen für 12 Familien,<br />

die nach wie vor in eher provisorischen Bauten wohnen.<br />

Da aber bereits der oben dargestellte Antrag<br />

unsere finanziellen Möglichkeiten weit übersteigt,<br />

wird der 2.Antrag nicht eingebracht.


A.02/2008F<br />

Ahomé - Neues Zuhause für Waisen<br />

und ihre Tutorenfamilien in Togo<br />

ana yi africa - Brücken nach Afrika e.V.<br />

beantragt: 1.000,- € x


A. 02/ 2008 F<br />

Projekt zur Armutsbekämpfung<br />

in der Transkei (RSA)<br />

BAMBISANA (eine helfende Hand)<br />

Projektpartner in Südafrika TransCape<br />

NPO, South Africa<br />

beantragt: offen<br />

Bearbeitung: Waltraud Matheis- Bittner<br />

Siehe auch: bambisana@web.de<br />

bzw. www.transcape.org<br />

Die Jugendgruppe BAMBISANA (eine helfende<br />

Hand) setzt sich seit mehr als drei Jahren für die<br />

Verbesserung der Lebensbedingungen der Xhosastämmigen<br />

Bevölkerung in der Transkei (RSA) ein.<br />

(Die Xhosa gehören zur Gruppe der Bantu-Völker,<br />

die seit der Eisenzeit das südliche Afrika besiedelten.<br />

Anmerkung der Bearbeiterin). „Die Gruppe<br />

BAMBISANA ist entstanden aus einem Firm-Projekt<br />

im Jahr <strong>2004</strong>; damals erklärten sich sechs Jugendliche<br />

bereit, sich einige Monate für die Menschen in<br />

Afrika zu engagieren. Nach Beendigung des Projektes<br />

waren die Jugendlichen schlichtweg nicht bereit,<br />

ihr Projekt aufzugeben. Seither stellen wir unsere<br />

Projekte und unser Anliegen in Gottesdiensten und<br />

bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Gruppen<br />

oder öffentlichen Einrichtungen vor und bitten um<br />

Unterstützung.“ Mittlerweile ist die Gruppe auch<br />

gewachsen. Es arbeiten 9 Jugendliche konfessionsübergreifend<br />

und zwei Erwachsene in der Gruppe<br />

mit. Projektpartner vor Ort ist TRANSCAPE; eine<br />

gemeinnützige Organisation vor Ort, die dort unentgeltlich<br />

arbeitet.<br />

Beantragt bei der <strong>asb</strong> ist die Unterstützung eines<br />

Mikro-Kredit-Projektes an Xhosa. Die Arbeitslosigkeit<br />

in der Transkei beträgt z.Zt. etwa 76 %. Die Gruppe<br />

TRANSCAPE hat bereits Erfahrung mit solchen Krediten.<br />

So wurden beispielsweise drei Männer unterstützt,<br />

die Steine für den Hausbau herstellen oder<br />

vier Frauen, die Perlenstickereien herstellen und<br />

verkaufen. Die Starthilfe pro Kredit<br />

25<br />

beträgt<br />

maximal<br />

5.000<br />

Rand (ca.<br />

406,- €)<br />

für fünf<br />

Kreditnehmer eines Projektes. Bisher konnten vierundzwanzig<br />

Familien durch solche Kredite unterstützt<br />

werden. Bisher gab es mit der Rückzahlung<br />

keinerlei Schwierigkeiten nach Aussage der Antragsteller.<br />

Die Antragssumme ist offen. Die Gruppe Trans-<br />

Cape ist im Internet unter www.transcape.org zu<br />

finden, dort sind u.a. auch die Mikrokredite dargestellt.<br />

A. 03/ 2008 F<br />

Zuschuss für eine Dokumentarfilmproduktion<br />

über die soziale Bewegung<br />

in Panama<br />

Miriam Fischer, Hinrich Schultze<br />

beantragt: 1.500,- €<br />

Bearbeitung: Waltraud Matheis-Bittner<br />

Die Antragssteller haben ihren Antrag sehr ausführlich<br />

und fundiert dargestellt. Daher möchte ich<br />

diese Informationen auch in gekürzter Form, aber<br />

trotzdem noch sehr ausführlich so an die <strong>Rundbrief</strong>-<br />

LeserInnen weitergeben.<br />

Aus dem Antrag:<br />

„Ziel des Projektes ist es, die soziale Bewegung Panamas<br />

zu porträtieren. In zwei Dokumentarfilmen<br />

sollen FRENADESO (= Frente Nacional por la Defensa<br />

de los Derechos Economicos y Sociales, Nationales<br />

Netzwerk zur Verteidigung der wirtschaftlichen<br />

und sozialen Rechte) sowie SUNTRACS (= Sindicato<br />

Único Nacional de Trabajadores de la Industria de la<br />

Construcción y Similares, Bauarbeitergewerkschaft)<br />

vorgestellt werden.<br />

Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kooperation<br />

zwischen zwei Dokumentarfilmern aus<br />

Deutschland, einem Journalisten sowie einem politischen<br />

Aktivisten aus Mexiko und der sozialen Bewegung<br />

Panamas, namentlich Frenadeso und Suntracs.<br />

Die Filme sollen einerseits zur Informationsverbreitung<br />

dienen, andererseits – insbesondere in Bezug<br />

auf Deutschland – zur Reflexion über mögliche Formen<br />

der Selbstorganisation der Zivilgesellschaft<br />

anregen.


Die Idee entstand im August letzten Jahres in<br />

Panama, wo Hinrich Schultze und Andrés Del Campo<br />

Foto- und Filmarbeiten durchführten, als zwei Bauarbeiter<br />

der Gewerkschaft Suntracs bei Demonstrationen<br />

erschossen wurden. Ein von den beiden produzierter<br />

Kurzfilm über die Zusammenhänge dieser<br />

Konflikteskalation stellte einen wichtigen Beitrag zur<br />

Aufklärung der panamesischen Öffentlichkeit dar.<br />

Um die aktuelle Situation der sozialen Bewegung<br />

Panamas auch auf lateinamerikanischer und internationaler<br />

Ebene bekannt zu machen, äußerten Frenadeso<br />

und Suntracs Interesse an einem größeren<br />

Dokumentarfilmprojekt.<br />

Innerhalb der sozialen Bewegung Panamas selbst<br />

gibt es (noch) niemanden, der über vergleichbare<br />

Vorerfahrungen und Kenntnisse verfügt, um selbiges<br />

umzusetzen. Daher, und auch, um die Verbreitung<br />

in Europa und Mexiko zu gewährleisten, setzt sich<br />

das Team aus Dokumentarfilmern und Journalisten<br />

aus Deutschland und Mexiko zusammen, die bereits<br />

Vorerfahrung in der Dokumentation sozialer Bewegungen<br />

– die Teammitglieder haben sich bei der<br />

Dokumentation der sozialen Bewegung in Oaxaca,<br />

Mexiko kennen gelernt – und einen Einblick in die<br />

Situation in Panama haben. In Ergänzung ist geplant,<br />

während des Aufenthaltes in Panama Fortbildungskurse<br />

zu Kamera- und Audiotechnik sowie<br />

Videobearbeitung zu geben, um Aktivisten der sozialen<br />

Bewegung in Panama für künftige Eigenproduktionen<br />

zu schulen.<br />

Der Nutzen dieser Dokumentarfilmproduktion über<br />

die soziale Bewegung in Panama liegt in der<br />

Informationsverbreitung und Unterstützung der<br />

Netzwerkbildung und Kooperation innerhalb Lateinamerikas<br />

und weltweit. Insbesondere an Europa hat<br />

die soziale Bewegung Panamas ein zunehmendes<br />

Interesse. Während sich die soziale Bewegung Panamas<br />

aufgrund der Freihandelsverträge mit den<br />

USA und den damit einhergehenden Bedingungen<br />

(u. a. Privatisierungen im Bildungs-, Gesundheitssektor,<br />

Änderungen im Arbeitsrecht…) konstituierte,<br />

strebt nun auch die Europäische Union die Verabschiedung<br />

von Freihandelsverträgen an. Daher ist<br />

Frenadeso verstärkt darum bemüht, in Europa auf<br />

die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen<br />

hinzuweisen und Partnerschaften innerhalb<br />

der politisch aktiven Zivilgesellschaft aufzubauen.<br />

Darüber hinaus bietet die Bekanntmachung der<br />

sozialen Bewegung Panamas einen praktischen<br />

Schutz für ihre Mitglieder. Angesichts des steten<br />

Anwachsens von Frenadeso versucht die herrschende<br />

Nomenklatura, wirtschaftliche und machtpolitische<br />

Interessen mittels einer zunehmenden Kriminalisierung<br />

der sozialen Bewegung in Panama durchzusetzen.<br />

Neben der Deutungshoheit in den Medien,<br />

wird dies auch bei der in Prozess befindlichen Zivilrechtsreform<br />

deutlich.<br />

26<br />

Diese beinhaltet die Illegalisierung sozialer Protestformen<br />

und das Heraufsetzen des Strafmaßes,<br />

zum Beispiel bei Autobahnblockaden, Besetzungen<br />

etc. Die Erschießung zweier Bauarbeiter bei Demonstrationen<br />

sowie die mittels Falschaussage zustande<br />

gekommene Anklage eines Führungsmitglieds<br />

von Frenadeso, beides Ereignisse vom August<br />

letzten Jahres, weisen ebenso auf die wachsende<br />

Konfrontation zwischen Regierung und sozialer Bewegung<br />

hin. Das Wissen um die gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse in Panama hilft, erneute Fälle von Repression<br />

schnell und international öffentlich zu machen<br />

und diese gegebenenfalls abzumildern.<br />

Doch nicht nur in Lateinamerika und nicht nur für<br />

Panama ist eine Dokumentation über die Arbeit der<br />

Frenadeso wichtig. Die Ursprungskonflikte, die zur<br />

Gründung der Frenadeso geführt haben, sind keineswegs<br />

einzigartig und panamaspezifisch, sondern<br />

folgen den Grundregeln neoliberaler Politik und des<br />

Kapitalismus insgesamt: Privatisierung des öffentlichen<br />

Sektors, insbesondere des Bildungs- und Gesundheitssystems,<br />

Kürzung der Sozialausgaben bei<br />

gleichzeitiger Verteuerung der elementaren Grundgüter,<br />

Privatisierung der Sozialversicherungssysteme,<br />

intransparente öffentliche Investitionen und<br />

Subventionierung privatwirtschaftlicher Unternehmen<br />

ohne Kontrolle über die Verwendung der Gelder<br />

und die Einnahmen, d.h. Privatisierung der Gewinne,<br />

Sozialisierung der Verluste.<br />

Einzigartig ist jedoch die<br />

Reaktion der panamenischenBevölkerung<br />

auf diese<br />

Politik. Während es<br />

hierzulande nur<br />

vereinzelte Proteste<br />

gibt, die sich<br />

bisher nicht zu<br />

einer<br />

gemeinsamen<br />

sozialen<br />

Bewegung<br />

zusammengefunden haben, hat sich in<br />

Panama, ausgehend von Protesten gegen Sozialabbau<br />

und Privatisierungen, eine Bewegung herausgebildet,<br />

die sehr schnell von der reinen Kritik zum<br />

Aufbau einer alternativen Gesellschaftsordnung übergegangen<br />

ist. Diese umfasst alle Sektoren und<br />

Bereiche der Gesellschaft und hat nicht nur konkrete<br />

Reformvorschläge erarbeitet, sondern praktiziert in<br />

ihrer Binnenstruktur bereits eine beispielhafte Form<br />

der partizipatorischen Demokratie.<br />

Damit könnte das Beispiel Panama, d.h. Frenadeso<br />

und Suntracs eine Inspirationsquelle für engagierte<br />

Menschen in Sozialinitiativen, kirchlichen und<br />

entwicklungspolitischen Gruppen sowie im Gewerk-


schaftsspektrum darstellen, die alle viel von der<br />

Initiative und den Aktivitäten in Panama lernen können.<br />

Und selbst (noch) nicht politisch aktive Menschen<br />

könnten motiviert werden, sich mit anderen<br />

Betroffenen zusammen zu schließen und neue Ansätze<br />

zumindest zu überlegen, statt zu resignieren<br />

und die Verhältnisse zu akzeptieren.<br />

Aus diesen Zielsetzungen ergibt sich, dass im<br />

Film viel Wert darauf gelegt wird, die Parallelen zwischen<br />

den Problematiken in der BRD und anderen<br />

westlichen Gesellschaften aufzuzeigen, ohne sie<br />

allzu sehr überzubetonen und in eine Gleichmacherei<br />

zu verfallen. Daher soll auch die Geschichte und der<br />

besondere politische Kontext in Panama zumindest<br />

kurz erklärt werden, soweit es für die Verständlichkeit<br />

sinnvoll ist.<br />

Die Wahl des Mediums Film erfolgte aufgrund besonderer<br />

Überlegungen. Zum einen können potenziell<br />

mehr Menschen erreicht werden als über Printmedien<br />

– besonders in Regionen mit hoher Analphabetismusrate,<br />

aber auch in Westeuropa und den<br />

USA. Zum anderen können sie anders erreicht werden.<br />

Im Film ist es über Bilder möglich, einen tatsächlichen<br />

Eindruck von den Verhältnissen vor Ort<br />

wie auch von der Arbeit der Organisationen zu geben,<br />

der über Worte schwer zu vermitteln ist. Es ist<br />

möglich, die Betroffenen und Aktivisten selbst zu<br />

Wort kommen zu lassen, statt nur über sie zu reden<br />

bzw. zu schreiben. Der Film gibt Menschen eine<br />

Plattform, tatsächlich selbst über sich und ihre Arbeit,<br />

ihre Probleme und den Versuch ihrer Lösung,<br />

ihre Motivationen und Hoffnungen zu sprechen. Damit<br />

ermöglicht der Dokumentarfilm einen viel direkteren,<br />

emotionaleren Zugang zu den Zuschauern<br />

und zeigt Menschen nicht als abstrakte Figuren oder<br />

anonyme statische Ziffern, sondern als Persönlichkeiten.<br />

Das Projekt ist für den Zeitraum zwischen März<br />

und August 2008 angelegt. Derzeit ist geplant, dass<br />

die Gruppe Mitte März in Panama zusammentrifft,<br />

um sich in zwei Gruppen aufzuteilen, von denen die<br />

eine schwerpunktmäßig die Dokumentation über die<br />

Frenadeso drehen wird, während die andere hauptsächlich<br />

die Arbeit der Gewerkschaft Suntracs dokumentieren<br />

wird. Die ersten Tage sind für Recherche<br />

und die genauere Ausarbeitung des Konzepts in<br />

Zusammenarbeit mit Leuten von Frenadeso und<br />

Suntracs reserviert. Danach beginnen die Dreharbeiten<br />

und Interviews in verschiedenen Teilen des Landes.<br />

Unter anderem soll der im April stattfindende 4.<br />

Nationalkongress von Frenadeso dokumentiert werden.<br />

In den letzten zwei Wochen kommen beide<br />

Gruppen zur Diskussion, Sichtung und Austausch<br />

des Materials, Sammlung von Archivmaterial und<br />

weiteren Planung wieder zusammen.<br />

Der Schnitt des Dokumentarfilms über Frenadeso<br />

wird durch Miriam Fischer in Deutschland<br />

27<br />

erfolgen, während der Film über Suntracs von Hinrich<br />

Schultze und Andrés Del Campo in Zusammenarbeit<br />

mit jugendlichen Medienaktivisten aus dem<br />

Umfeld von Frenadeso und Suntracs in Panama<br />

selbst geschnitten wird. Außerdem sollen die bereits<br />

bei seinem letzten Aufenthalt von Andrés Del Campo<br />

begonnenen Workshops zu Videodokumentation,<br />

Schnitt, Veröffentlichung im Internet, Fotografie und<br />

Radio weitergeführt werden, um Aktivisten der sozialen<br />

Bewegungen in Panama zu ermöglichen, künftig<br />

auch selbst ihre Arbeit und <strong>Aktion</strong>en zu dokumentieren<br />

und zu verbreiten.<br />

Bis zum August werden die Arbeiten am Schnitt<br />

und Postproduktion, sowie Workshops an unterschiedlichen<br />

Orten erfolgen. Zwischen dem 14. und<br />

16. August 2008, den Jahrestagen der Ermordung<br />

zweier Aktivisten der Suntracs, ist die Premiere landesweit<br />

in Panama geplant. Die Einnahmen aus den<br />

Vorführungen sollen den Hinterbliebenen der Opfer<br />

zukommen; ein Teil soll zur Deckung der Kosten des<br />

Films verwendet werden. Danach sollen die Filme<br />

auch über Panama hinaus verbreitet werden; sowohl<br />

in Mittel- und Südamerika als auch in Europa und<br />

den USA.<br />

Seitens der Frenadeso gibt es die Zusage, alle<br />

Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Transport<br />

innerhalb Panamas sowie die Flugkosten von Mexiko<br />

nach Panama zu übernehmen, während die Beteiligten<br />

ehrenamtlich ihre Arbeit sowie professionelles<br />

Film-, Audio- und Fotoequipment einbringen werden.<br />

Da wir alle aber über kein sonstiges Einkommen<br />

verfügen und keine AuftraggeberInnen bzw. AbnehmerInnen<br />

haben, die uns die Flugkosten erstatten<br />

würden, bitten wir mit diesem Antrag um einen Zuschuss<br />

für die Reisekosten und eventuell für die<br />

spätere Verbreitung.<br />

Die kalkulierte Gesamtsumme<br />

der Kosten beträgt<br />

20. 150 €. Der Eigenanteil an den Kosten liegt auf<br />

Seiten der AntragstellerInnen bei 50-60 Prozent,<br />

Frenadeso zeichnet sich für 40 Prozent der Kosten<br />

verantwortlich. Die hier beantragte Summe in Höhe<br />

von 1.500 € entspricht etwa 7,5 Prozent der Gesamtkosten,<br />

stellt jedoch einen bislang in der Finanzierung<br />

noch ungeklärten Posten dar. Die Deckung<br />

selbiger ist elementar für die Durchführung des Projektes.<br />

Wir würden es daher sehr begrüßen, wenn<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong> e.V. uns diese Sorge mit<br />

einem Finanzierungszuschuss Ihrerseits abnimmt.“


A.06/ 2008 F<br />

Einrichtung eines Oaxaca-Archivs<br />

Uta Roßberg<br />

Beantragt: 1.300,- €<br />

Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />

Zum Hintergrund des Antrags schreibt die Antragstellerin,<br />

die freie Publizistin und Historikerin Uta<br />

Roßberg, die 2006/07 als Volontärin bei der Mexikanischen<br />

Liga zur Verteidigung der Menschenrechte<br />

arbeitete: „Oaxaca war 2006 Schauplatz einer<br />

Volksbewegung von unglaublichem Ausmaß. Mehr<br />

als fünf Monate lang lähmten und übernahmen die<br />

Bürger die vier Gewalten des Bundesstaates. Neben<br />

der Stilllegung von Exekutive, Legislative und Judikative<br />

eignete sich die Bürgerbewegung auch die<br />

“vierte Gewalt”, die zentralen Medien – mehrere<br />

Radiostationen sowie die (bundes)staatliche Fernsehanstalt<br />

– an. Eine<br />

Volksversammlung<br />

(APPO,<br />

Asamblea<br />

Popular de los<br />

Pueblos de Oaxaca)<br />

ersetzte die politischen<br />

Institutionen.<br />

Die Ursachen für<br />

diesen<br />

Aufstand der<br />

Bürger sind vielfältig. In sozialer<br />

Hinsicht gehört<br />

Oaxaca zu den ärmsten Regionen Mexikos. In 418<br />

der 570 Munizipien bilden die Einwohner indigener<br />

Herkunft die Mehrheit, vielerorts erfolgt die kommunale<br />

Selbstverwaltung ohne Parteien, nach Gewohnheiten<br />

und Traditionen. Mehr als 70 Prozent der<br />

Ländereien werden gemeinschaftlich bewirtschaftet.<br />

In den letzten Jahren versuchte die regierende Partei<br />

(PRI) vermehrt, die indigen geprägten Munizipien<br />

politisch-institutionell zu durchdringen, um die Privatisierung<br />

von Land, Wasserquellen und Bodenschätzen<br />

voranzutreiben. Dies stieß vielerorts auf Widerstand.<br />

Seit Regierungsantritt des Gouverneurs Ulises<br />

Ruiz<br />

Ortiz wuchs zudem die Unzufriedenheit über<br />

dessen Verwendung öffentlicher Gelder sowie seinen<br />

Umgang mit der Zivilgesellschaft.<br />

Als der Gouverneur im Juni 2006 ohne<br />

Vorwarnung<br />

die nächtliche Räumung des Protestlagers der<br />

Lehrergewerkschaft veranlasste, war dies der Anfang<br />

einer sozialen Bewegung, die den ganzen Bundesstaat<br />

erfasste. Die Bürger Oaxacas solidarisierten<br />

sich, das historische Zentrum der Bundeshauptstadt<br />

wurde zum Protestlager von über 300 gewerkschaftlichen,<br />

indigenen, zivilgesellschaftlichen und sozialen<br />

Organisationen. Sie gründeten die Volksversammlung<br />

der Völker Oaxacas (APPO). Diese forderte die<br />

Absetzung des Gouverneurs sowie eine am Selbstverwaltungsmodell<br />

der indigenen Gemeinden orientierte<br />

partizipative Demokratie.“<br />

28<br />

Diese Volksbewegung wurde niedergeschlagen,<br />

es gab Tote und Verhaftungen und<br />

zahlreiche Berichte<br />

über Misshandlungen<br />

während der Festnahme.<br />

Es herrscht ein Klima der Einschüchterung. Der<br />

Raum für freie Meinungsäußerung ist stark eingeschränkt,<br />

viele Bürger trauen sich nicht mehr auf<br />

Demonstrationen.<br />

Das Projekt besteht in der Einrichtung eines Archivs<br />

mit Materialien<br />

der Volksbewegung Oaxacas,<br />

mit ze itlichem Schwerpunkt auf Juni bis November<br />

2006. Die Sammlung soll sowohl aus Printdokumenten<br />

als auch Audio- und Video-Materialien zusammengesetzt<br />

sein, wobei der Fokus auf den schriftlichen<br />

und auditiven Zeugnissen liegt. Das Archiv soll<br />

am Iberoamerikanischen Institut (IAI) angesiedelt<br />

werden und der Öffentlichkeit zugänglich sein. In<br />

Mexiko selbst ist die Einrichtung eines solchen Archivs<br />

aufgrund der politischen Rahmenbedingungen<br />

nicht denkbar. Die Motivation für die Einrichtung<br />

eines Archivs folgt der Logik der Volksbewegung<br />

selbst. Was in den Massenmedien nicht vorhanden<br />

ist, existiert in der öffentlichen Wahrnehmung nicht<br />

und somit war die Aneignung der Medien ein wesentliches<br />

Element der Volksbewegung, um hörbar<br />

bzw. sichtbar zu werden. Was wiederum an historischen<br />

Zeugnissen verloren gegangen und in den<br />

Geschichtsbüchern nicht vorhanden ist, entzieht sich<br />

der kollektiven Erinnerung und dem Geschichtsbewusstsein.<br />

Das Projekt ist auf 10-12 Wochen angelegt.<br />

Dies bezieht sich auf die Materialsammlung vor<br />

Ort in Mexiko. Danach übernimmt das Iberoamerikanische<br />

Institut die Systematisierung der Dokumente<br />

und Eingliederung in ihren Bestand.<br />

Die Ausgaben für Reise- und Übernachtungskosten<br />

übernimmt die Antragstellerin selbst, die<br />

Materialkosten<br />

für das Kopi eren der Print-, Audio- und<br />

Videozeugnissen usw. in Höhe von 1.300 € werden<br />

bei uns beantragt. Ein Antrag bei der Fonte-Stiftung<br />

wurde abgelehnt.<br />

Kirche Santo Domingo in Oaxaca


A.07/ 2007 F<br />

Erhaltung der natürlichen<br />

Rohstoffe zum Wollefärben<br />

Chol-Chol, Chile<br />

beantragt: 8.034,- €<br />

Bearbeitung: Ernst Standhartinger<br />

siehe auch: www.cholchol.org<br />

Die Region Araucanía in Chile ist berühmt für ihre<br />

ursprüngliche Landschaft, einschließlich von Bereichen<br />

mit hoher Wichtigkeit für die Erhaltung der<br />

Biodiversität und auch für die darin enthaltene kulturellen<br />

und produktiven Aktivitäten der Mapuche-<br />

Indianer. Nachdem mit Hilfe lokaler Organisationen<br />

die Produktion und Vermarktung weiter verbessert<br />

wurde, gab es große Fortschritte in der Herstellung<br />

von Textilien nach alten Traditionen der Mapuche.<br />

Das bedeutet eine wichtige Verbesserung der Situation<br />

der bäuerlichen WeberInnen, die ansonsten<br />

weitgehend von Subsistenzlandwirtschaft leben.<br />

Chol-Chol arbeitet mit 600 Bauern und WeberInnen<br />

in der Küstenregion von Araucanía zusammen<br />

und unterstützt sie bei der Produktion und Vermarktung.<br />

Die Mapuche-WeberInnen färben ihre Schafswolle<br />

mit pflanzlichen und mineralischen Materia-<br />

29<br />

lien, die man in<br />

der Region findet:<br />

Baumrinde, Blätter,<br />

Flechten,<br />

Früchte. Gräser,<br />

Blumen, Wurzeln,<br />

Zwiebelschalen,<br />

Ruß, Schlamm,<br />

Lehm, Steine<br />

u.a.m.<br />

Der heutige Färbprozess ist nach wie vor sehr ursprünglich.<br />

Die WeberInnen benutzen alte Mapuche-<br />

Techniken, indem sie die Wolle in weggeworfenen<br />

eisernen Behältern (Blechkanistern?) kochen mit der<br />

richtigen Kombination natürlicher Stoffe, um die<br />

erwünschte Farbe zu erhalten. Dabei werden Fixiermittel<br />

wie Salz, Essig oder in der gegend vorkommendes<br />

Aluminiumpulver verwendet, um die Farben<br />

zu intensivieren und sicherzustellen, dass die Wolle<br />

die Farbe hält. Auf diese Weise wird mit natürlichen<br />

Rostoffen die wunderbare Farbe der Wollwaren erzeugt.<br />

Jetzt sind die WeberInnen besorgt, weil sie beobachten,<br />

dass viele benötigte Rohstoffe zu verschwinden<br />

beginnen. Bei den Pflanzen stirbt die<br />

Eichenart „Roble“ aus, deren Rinde und Pilze für das<br />

Orangefärben benötigt werden und „Boldus Peunis“,<br />

eine endemische Baumart, deren Zweige und Blätter<br />

benötigt werden. Bei den mineralischen Rohstoffen<br />

verschwindet Añil, ein Schlamm, der für das<br />

Schwarzfärben benötigt wird und Piedra Mallo, ein<br />

kalkähnlicher Stein, der nötigt ist, um die weiße<br />

Farbe der Wolle zu erhalten.<br />

Chol-Chol hat den Verdacht, dass es gerade die<br />

verstärkt eingesetzten überkommenen Techniken<br />

sein könnten, die dem Erhalt der benötigten Materialien<br />

schaden. Es fehlt aber das nötige Wissen, um<br />

diesen Verdacht zu erhärten oder zu widerlegen und<br />

eventuelle Abhilfe zu schaffen. Deshalb will Chol-<br />

Chol eine Studie initiieren, mit deren Hilfe positive<br />

wie negative Effekte der Färbtechniken für die Umwelt<br />

erforscht werden.<br />

Gleichzeitig sollen Handlungsanleitungen erarbeitet<br />

werden, wie man die traditionelle Weberei und<br />

Färberei erhalten kann, ohne die dafür nötigen<br />

Grundlagen zu zerstören. Falls sich der Verdacht<br />

erhärtet, sollen auch mögliche Alternativen herausgefunden<br />

werden.<br />

Mitwirken an der Studie sollen außer Chol-Chol<br />

die Mapuche-WeberInnen selbst, sowie ExpertInnen<br />

der „Universidad de la Frontera“.<br />

Die Gesamtkosten des Projekts werden mit<br />

13.667,- $ angegeben. Davon will Chol-Chol 5.255,-<br />

$ selbst aufbringen, 378,- $ kommen von einer Organisation<br />

mit spanischem Namen, der Rest wird bei<br />

uns beantragt.


A.08/ 2008 F<br />

Spanischsprachige Fassung eines<br />

Dokumentarfilm zu den Kommunalen<br />

Räten (Consejos Comunales) in<br />

Venezuela<br />

Dario Azzellini und Oliver Ressler<br />

beantragt: 3.000,- €<br />

Bearbeitung: Ernst Standhartinger<br />

In Venezuela findet seit der Regierungsübernahme<br />

durch Hugo Chávez 1998 eine tief greifende<br />

soziale Transformation statt, die als Bolivarianischer<br />

Prozess bezeichnet wird. Es handelt sich um einen<br />

breiten Prozess der Selbstorganisierung, aus dem<br />

heraus sich eine progressive Verfassung, ein Arbeitsrecht,<br />

neue Bildungsmöglichkeiten und eine<br />

Vielzahl weiterer Reformen für die verarmte Bevölkerungsmehrheit<br />

des potentiell reichen Staates entwickelten.<br />

Der geplante Film ist der dritte Dokumentarfilm<br />

von Dario Azzellini und Oliver Ressler, der diese<br />

Veränderungen in Venezuela zum Ausgangspunkt<br />

nimmt. In „Venezuela von unten“ (67 Min., <strong>2004</strong>)<br />

kommen die wahren Akteure des sozialen Prozesses<br />

zu Wort, die Basis: Arbeiter des Erdölunternehmens<br />

PDVSA, BäuerInnen einer neu gegründeten Kooperative,<br />

KreditnehmerInnen und AktivistInnen aus<br />

den Armenstadtteilen von Caracas, Mitglieder einer<br />

Indígena-Gemeinde, Arbeiter aus den besetzten<br />

Fabriken.<br />

Der zwei<br />

Jahre später<br />

entstandene<br />

Film „5 Fabriken<br />

– Arbeiterkontrolle<br />

in Venezuela”<br />

(von der <strong>asb</strong><br />

als Projekt<br />

A.18/2005 H<br />

mit 1.500 €<br />

bezuschusst)<br />

fokussiert<br />

die beeindruckendenVeränderungen<br />

im ökonomischen<br />

Bereich<br />

Venezuelas. Anhand von 5 Fabriken – ein Aluminiumunternehmen,<br />

ein Textilunternehmen, eine Tomatenfabrik,<br />

eine Kakaofabrik und eine Papierfabrik<br />

– werden verschiedene Formen der Mit- und Selbstverwaltung<br />

exemplarisch vorgestellt.<br />

Der geplante Dokumentarfilm zu den Kommunalen<br />

Räten (Consejos Comunales) wird eine weitere<br />

30<br />

im Rahmen des Bolivarianischen Prozesses entstandene<br />

Facette der Partizipation und Selbstverwaltung<br />

in Venezuela thematisieren. Die Kommunalen Räte<br />

sind Nachbarschaftsversammlungen, in denen Menschen<br />

die Möglichkeit haben, sich aktiv in kommunale<br />

Belange einzumischen, von denen sie betroffen<br />

sind. Die Kommunalen Räte stellen eine grundlegende<br />

Einrichtung zur Erlangung von mehr partizipativer<br />

Demokratie in Venezuela dar.<br />

Die Kommunalen Räte werden in urbanen Gebieten<br />

in Einzugsbereichen von 200 bis 400 Familien<br />

gegründet, in ländlichen Gegenden von 20 und in<br />

indigenen Regionen von zehn Familien. Die Basis<br />

des Kommunalen Rates und das Organ, in dem die<br />

Entscheidungen getroffen werden, ist die Nachbarschaftsversammlung.<br />

Sein ausführendes Organ besteht<br />

aus einem Sprecher oder einer Sprecherin für<br />

jede Arbeitsgruppe bzw. für jedes Komitee der Gemeinde,<br />

fünf Mitgliedern der Finanzkommission (Unidad<br />

de Gestión Financiera) und fünf der Kontrollkommission<br />

(Unidad de Contraloría Social).<br />

Die Arbeit in den Kommunalen Räten ist auf allen<br />

Ebenen ehrenamtlich und unbezahlt. Wer sich zur<br />

Wahl stellt, kann nur für ein Organ des Kommunalen<br />

Rates gewählt werden. Die Personen bleiben zwei<br />

Jahre im Amt und können wieder gewählt werden.<br />

Ebenso können sie aber auch jederzeit von derselben<br />

Gemeinde abgesetzt werden.<br />

Für den Film selbst liegen bisher Finanzierungszusagen<br />

vom österreichischen Kultusministerium<br />

über 20.000 € und von der Stadt Wien über 5.000 €<br />

vor. Allerdings sind die 20.000 Euro des Kultusministeriums<br />

daran gekoppelt, dass bis Juli dieses Jahres<br />

die restlichen Mittel aus dem Kostenplan aufgetrieben<br />

werden. Daher wäre für die Antragsteller<br />

jede finanzielle Unterstützung von großer Hilfe.<br />

Bei uns werden 3.000,- € beantragt für die Herstellung<br />

einer spanischsprachigen DVD, die nach<br />

Lateinamerika verschickt werden soll. Die <strong>Titel</strong> müssen<br />

alle auf Spanisch neu gesetzt werden, die DVD<br />

spezifisch programmiert werden, der höchste Anteil<br />

der Portokosten ist für die Verschickung nach Lateinamerika<br />

und hohe Kosten entstehen auch für die<br />

Herstellung einer NTSC Version, die für Lateinamerika<br />

unverzichtbar ist (anderes Video-Format als in<br />

Europa).<br />

Die Antragsteller gehen davon aus, dass das im<br />

Aufbau befindliche Rätemodell auf lokaler Basis sehr<br />

interessant ist. Zudem gibt es dazu weltweit bisher<br />

keine Videodokumentation. Die letzten beiden Filme<br />

der Autoren sind erfolgreich um die Welt gegangen.<br />

Deshalb gehen sie davon aus, dass auch das aktuelle<br />

Projekt, einmal fertiggestellt, weit verbreitet wird.<br />

Besonders wichtig ist ihnen aber, dass der Film massiv<br />

(und daher kostenlos) in Lateinamerika zur Verfügung<br />

steht. Dort ist die Verbreitung und Debatte<br />

über lokale Selbstverwaltungsmodelle am wichtigsten.


Bericht A.08/ 2007 F<br />

Englische Publikation<br />

„Tuberculosis – a global threat“<br />

<strong>asb</strong>-Zuschuss: 1.000,- €<br />

Bearbeitung: Caroline Aicher<br />

Bericht von BUKO Pharma-Kampagne<br />

Die Maßnahme:<br />

Es wurde eine ausführliche Publikation (Tuberkulose:<br />

Da kriegs’te die Motten; Tuberculosis: a global<br />

threat) auf deutsch und englisch erstellt. Die Printversion<br />

alleine erreichte 4.000 Kontakte, darunter<br />

ca. 300 Medienredaktionen und JournalistInnen, 150<br />

Weltläden und gesundheitspolitische Gruppen und<br />

ca. 1.000 weltweite Kontakte. Die Publikation wurde<br />

an alle BezieherInnen unserer Fachzeitschrift Pharma-Brief<br />

versandt. Bei den LeserInnen handelt es<br />

sich vor allem um ÄrztInnen und ApothekerInnen,<br />

Studierende der Medizin und Pharmazie, Aktive aus<br />

dem Eine-Welt-Bereich (Einzelpersonen, MultiplikatorInnen,<br />

Gruppen und Netzwerke), LehrerInnen<br />

sowie interessierte Laien.<br />

Um das Thema vermehrt in die internationale Öffentlichkeit<br />

zu bringen, wurde neben der deutschen<br />

auch eine englischsprachige Broschüre erstellt. Das<br />

Thema hat bereits jetzt auch im internationalen<br />

Kontext schon mehr Beachtung gefunden, wie uns<br />

erste Reaktionen von Gruppen und Presseanfragen<br />

zeigen. Bundesweite wie auch internationale Gruppen<br />

haben dringenden Bedarf an dieser Publikation,<br />

die Voraussetzung für ihre Lobby-, Öffentlichkeits-<br />

und Bildungsarbeit ist, um die Umsetzung des Menschenrechts<br />

auf Gesundheit für Alle zu ermöglichen.<br />

Gruppen aus Asien, Lateinamerika und Afrika haben<br />

die Broschüre gut aufgenommen, da sie der Thematik<br />

die notwendige entwicklungspolitische Dimension<br />

verleiht. Wir bedanken uns sehr für die Unterstützung<br />

der englischsprachigen Publikation durch die<br />

<strong>asb</strong>. Die neue und interessante Thematik steigerte<br />

zum einen die Motivation der Beteiligten, gewinnt<br />

neue MitstreiterInnen und verschafft eine große<br />

weltweite Öffentlichkeit, die nachhaltig für Bildungs-<br />

und Advocacyarbeit genutzt wird.<br />

Als Zielgruppen wurden erreicht:<br />

• Eine-Welt-Gruppen und Netzwerke weltweit<br />

• Gesundheitspolitische Gruppen und Netzwerke<br />

weltweit<br />

• MultiplikatorInnen der entwicklungspolitischen<br />

Bildungsarbeit<br />

• MeinungsträgerInnen in der Politik<br />

• ÄrztInnen, ApothekerInnen<br />

• Presse (bundesweit und international)<br />

• Allgemeine Öffentlichkeit<br />

31<br />

Aktivitäten für internationale Zielgruppen:<br />

Die internationale Advocacyarbeit zum Menschenrecht<br />

auf Gesundheit wurde durch die Publikation<br />

gestärkt. Erste Presseanfragen lassen auf ein großes<br />

Interesse schließen. Zusätzlich zur Printversion (es<br />

bestehen ca. 1.000 internationale englischsprachige<br />

Kontakte) ist die Publikation über die Website zum<br />

kostenlosen Download bereitgestellt. Bestehende<br />

Netzwerke (Health Action International, People’s<br />

Health Movement, e-drug, IP-Health) tragen zur<br />

Verbreitung bei. Unsere Website verzeichnet täglich<br />

mehr als 200 Zugriffe, so dass die Ergebnisse multiplikatorisch<br />

in viele südliche Länder transferiert werden.<br />

Die Publikation trägt dazu bei, Wissensdefizite<br />

zu füllen und kann als Grundlage für gesundheitspolitische<br />

Policies dienen. Gesundheitspolitische Gruppen<br />

in Afrika und Asien planen sie zu Policy-Treffen<br />

mit entsprechenden PolitikerInnen zu nutzen.<br />

Allgemeine entwicklungspolitische Ziele der<br />

Maßnahme<br />

• Laienverständliche Lösungen wurden aufgezeigt,<br />

die das Menschenrecht auf Gesundheit für<br />

Alle am Beispiel TB voranbringen.<br />

• Konkrete Handlungsmöglichkeiten zur Beteiligung<br />

der deutschen und internationalen Zielgruppen<br />

wurden geschaffen.<br />

• Kritische Gegeninformation im Bereich der Globalisierung<br />

an der Gesundheitsthematik<br />

• Forschungsergebnisse als öffentliches Gut einfordern.<br />

• Eine-Welt- und gesundheitspolitische Gruppen<br />

können durch öffentliche Veranstaltungen und<br />

Pressebriefings TB als Thema in ihre eigene Arbeit<br />

aufnehmen und so zu wichtigen MultiplikatorInnen<br />

werden, die Veränderungen bewirken<br />

können.<br />

• Entwicklungspolitische <strong>Aktion</strong>sgruppen, Basisgruppen,<br />

MuliplikatorInnen der entwicklungspolitischen<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Presse wurden<br />

erreicht.<br />

• Entwicklungspolitische Bildungsarbeit wurde gestärkt.<br />

• Bundesweite und internationale Presse wurde<br />

und wird zu Berichten angeregt.


Bericht A.04/ 2007 F<br />

Gesundheitsbildung in Venezuela<br />

„Gesundheit für Alle“, Berlin<br />

<strong>asb</strong>-Zuschuss: 1.000,- €<br />

Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />

siehe auch: www.brueckenbildung.de<br />

Projektdarstellung s. RB 1/07 S. 23<br />

Bei dem unterstützten Projekt geht es um ein Pilotprojekt<br />

zur solidarischen Unterstützung des venezolanischen<br />

Gesundheitswesens. Mit dem Programm<br />

„Mision Barrio Adentro“, frei übersetzt: „ins Zentrum<br />

der Armut hineingehen“, versucht die venezolanische<br />

Regierung, eine kostenlose medizinische Versorgung<br />

für breite Bevölkerungsschichten zu erreichen,<br />

von der Basisgesundheitsversorgung bis zur<br />

Herzoperation.<br />

Das Programm wird aus der staatlichen Erdölindustrie<br />

finanziert und gliedert sich in mehrere Ebenen.<br />

Die Basisversorgung soll über Consultorios<br />

Populares geleistet werden, in denen 2 Ärzte arbeiten<br />

und wohnen und im Prinzip 24 Std. erreichbar<br />

sein sollen. Auf der nächsten Ebene sollen Polikliniken,<br />

Reha- und Diagnosezentren und Volkskliniken<br />

die weiter gehende Versorgung gewährleisten. 16<br />

moderne Spezialkliniken mit Spitzentechnologie<br />

sollen die Spitze der Pyramide bilden, aber ebenfalls<br />

kostenfreie Behandlung bieten.<br />

Praktischer Unterricht<br />

Auf der unteren Ebene sollen neben den ÄrztInnen<br />

auch sog. „defensores de la salud“, GesundheitsarbeiterInnen<br />

arbeiten, um deren Ausbildung es<br />

in dem Projekt ging.<br />

Im Voraus hatte ich Bedenken angemeldet bezüglich<br />

einer nachhaltigen Vermittlung der Lehrinhalte<br />

im Ausland und bei einem Personenkreis, dessen<br />

medizinische Vorbildung schwer einzuschätzen<br />

ist. Diese wurden von der Gruppe durchaus auch<br />

gesehen, doch schreibt Marco Hahn, einer der Projektteilnehmer<br />

nach dem Aufenthalt:<br />

„Im Nachhinein betrachtet kann ich Dir Deine<br />

Bedenken nehmen und bin froh, dass wir diese Risi-<br />

32<br />

ken bewusst in Kauf genommen haben. Die drei<br />

einwöchigen Kurse fanden im Stadtteil Petare von<br />

Caracas, im Gebirgsort Merida und in Puerto Ayacucho<br />

im Staat Amazonas statt. Insgesamt wurden 78<br />

Teilnehmer in einfach zu erlernenden Massage- und<br />

Akupressurtechniken zur Behandlung chronischer<br />

Krankheitsbilder wie Asthma, Rücken- und Kopfschmerzen<br />

unterrichtet. Die Zielgruppe der Kurse<br />

war der neu entstandene Berufsstand der defensores<br />

de salud. Es handelt sich hierbei um Personen<br />

aus Armenvierteln und ländlichen Gegenden, die den<br />

kubanischen Ärzten des staatlichen Gesundheitsprogrammes<br />

barrio adentro seit ihrer Ankunft im<br />

Jahr 2003 assistierten und seit Ende 2006 als defensores<br />

de salud im venezolanischen Gesundheitswesen<br />

etabliert werden. Im ganzen Land arbeiten zur<br />

Zeit etwa 7000 registrierte defensores de salud. Die<br />

Kurse waren als Pilotprojekte konzipiert und waren<br />

der Startschuss für die Ausbildung dieser neuen<br />

Gruppe von Gesundheitsarbeitern, die neben medizinischen<br />

Tätigkeiten vor allem in Prävention und<br />

Rehabilitation tätig sein sollen. Zudem beteiligten<br />

sich kubanische und venezolanische Ärzte, Sozialarbeiter,<br />

Krankenschwestern und Mitglieder von Gesundheitskomitees<br />

an den Kursen.<br />

Die Kurse wurden in Interviews und mit einem<br />

einfachen anonymen Fragebogen evaluiert. Sie wurden<br />

an allen drei Orten übereinstimmend als sehr<br />

gut und die Übersetzung und das ausgegebene<br />

Textmaterial als gut verständlich bewertet. Alle Teilnehmer<br />

bekundeten<br />

Interesse an Fortsetzungskursen,<br />

und über 95% der<br />

Teilnehmer sahen<br />

sich in der Lage, die<br />

erlernten Techniken<br />

sowohl bei der Arbeit<br />

anzuwenden als<br />

auch an andere weiterzugeben.“<br />

Praktischer Unterricht<br />

An allen 3 Orten verabredeten sich TeilnehmerInnen<br />

zu regelmäßigen Übungsgruppen. Es hat<br />

inzwischen ein zweiter Aufenthalt zur Vertiefung und<br />

weiteren Verbreitung der Inhalte stattgefunden,<br />

ohne dass bei uns um finanzielle Unterstützung angefragt<br />

wurde.<br />

Marco Hahn schreibt in seinem Fazit: „Wir hatten<br />

nicht nur etwas vermitteln können, sondern wahnsinnig<br />

viel dazugelernt. Sei es die Begeisterung, der<br />

Elan Neues zu schaffen oder auch einfach die Bescheidenheit<br />

und Freundlichkeit, die wir erlebt hatten.<br />

Das Ganze hinterließ bei mir tiefe Eindrücke.<br />

Die Gewissheit, dass eine kostenlose und respektvolle<br />

Gesundheitsversorgung für alle Menschen<br />

möglich ist, hat meine Erwartungen für dieses Projekt<br />

und meinen Aufenthalt in Venezuela weit übertroffen.“


Bericht A.14/ 2006 H<br />

Tischlerausbildung in Ludilu,<br />

Tansania<br />

Nord-Süd-Partnerschaften, HH<br />

<strong>asb</strong>-Zuschuss: 1.300,- €<br />

Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />

siehe auch: www.brueckenbildung.de<br />

Projektdarstellung s. RB 3/06 S. 14<br />

Nachdem in den Anfangsjahren der Zusammenarbeit<br />

zunächst die finanzielle Unterstützung aus<br />

Hamburg über ein Patensystem das Überleben der<br />

AIDS-Waisen sicherte, wurde 2006 mit den Planungen<br />

für eine Lehrwerkstätte für Tischler und Schneiderinnen<br />

begonnen. Es wurde geeignetes Personal<br />

für die Ausbildung gefunden und bezahlt und Werkzeuge<br />

und Material angeschafft.<br />

In der Schneider-Werkstatt<br />

Von den 10 Lehrlingen, die die Tischlerausbildung<br />

aufgenommen hatten, hat einer die Lehre abgebrochen.<br />

Die Verbleibenden leisteten viel Eigenarbeit<br />

schon beim Aufbau der Werkstatt. Die Lehrwerkstatt<br />

erhält offenbar genügend Aufträge für Fenster, Türen,<br />

Möbel, Einziehen von Decken und Errichten von<br />

Dachstühlen.<br />

Im Antrag war die Erwartung geäußert worden,<br />

dass sich die Lehrwerkstatt ab 2008, also bereits im<br />

2. Jahr, weitgehend selber tragen sollte. Dies erschien<br />

mir sehr optimistisch, und dem Bericht der<br />

Hamburger Projektpartner zufolge scheint das zumindest<br />

nicht im vollen Umfang zu gelingen. Dennoch<br />

scheint die Richtung insoweit zu stimmen, dass<br />

zunächst keine weiteren Gelder aus Hamburg für<br />

notwendige Nachbesserungen nachgeschoben werden<br />

sollen.<br />

Die Hamburger schreiben: „Die von uns zur<br />

Verfügung gestellte Kreissäge und der Generator<br />

33<br />

sind offensichtlich für den intensiven Gebrauch zu<br />

schwach. Die Kreissäge muss repariert werden und<br />

es bedarf eines größeren Generators. Die mit<br />

traditionellem Grasdach bedeckte Halle für die<br />

Geräte bedarf wegen des starken Regens ein<br />

Wellblechdach. Ob der Gewinn so groß ist, dass<br />

diese Maßnahmen aus eigenen Mitteln bezahlt<br />

werden können, ist ungewiss. Doch um das<br />

Bewusstsein zu schärfen, dass alle Folgekosten<br />

selbst zu tragen sind, hat sich der Verein<br />

entschieden, erst einmal keine weitere Förderung<br />

diesem Betrieb zukommen zu lassen. Im zweiten<br />

Lehrjahr können die Auszubildenden ja schon mehr<br />

für die Produktion eingesetzt werden, so dass<br />

eigentlich Geld für Investitionen angespart werden<br />

könnte.“<br />

Auch die Entwicklung der Lehrwerkstatt für die<br />

Schneiderinnen (nicht bei uns beantragt) scheint auf<br />

einem guten Weg zu sein. Zwar ist die<br />

Abbrecherinnen-Rate relativ hoch (6 von 15, aus<br />

verschiedenen Gründen, z.B. feste Anstellung als<br />

Küchenhelferin, Erkrankung an AIDS, Erkrankung<br />

der Mutter), doch muss das sicher auch in<br />

Zusammenhang mit der Stellung der Frauen in den<br />

Familien gesehen werden – wenn die Mutter<br />

erkrankt, ist die Tochter diejenige, die die<br />

Ausbildung abbrechen muss.<br />

In erster Linie werden Schuluniformen<br />

hergestellt, weil danach großer Bedarf besteht und<br />

die Lehrlinge im 1. Jahr auch noch nicht viel anderes<br />

können; im 2. Lehrjahr sollen dann auch andere<br />

Kleidungsstücke genäht werden. Auch hier erscheint<br />

schon im 2. Jahr die wirtschaftliche Selbständigkeit<br />

des Betriebes in erreichbarer Nähe.<br />

In der Tischlerei<br />

Aus dem Hamburger Bericht:<br />

„Eine vorsichtige Kalkulation hat ergeben, dass<br />

die Auszahlung von bescheidenen Löhnen an die drei<br />

Leiterinnen schon in 2008 erwirtschaftet werden<br />

kann. Natürlich muss auch das zweite Gebäude eine<br />

Solaranlage erhalten, und es müssen weitere<br />

Nähmaschinen angeschafft werden. Es wird<br />

erwartet, dass die erforderliche Mittel dafür von dem<br />

Betrieb erwirtschaftet werden.“


Bericht A.06/ 2007 F<br />

Ausbildungsprojekt Frauengruppe<br />

in Kamerun<br />

MARIWAL/ Nord-Süd-Partnerschaften<br />

<strong>asb</strong>-Zuschuss: 500,- €<br />

Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />

siehe auch: www.mariwal.de<br />

Projektdarstellung s. RB 1/2007 S.24<br />

In dem Ausbildungsprojekt in Douala, Kamerun<br />

werden junge Frauen in Nähen und Batiken ausgebildet,<br />

seit 2006 werden auch Mikrokredite als<br />

Starthilfe an Absolventinnen der Ausbildung vergeben<br />

(Rückzahlung hat schon begonnen).<br />

Wie uns berichtet wird, konnten alle für 2007 geplanten<br />

Vorhaben realisiert werden: ein kleiner Laden<br />

konnte angemietet werden, der Besuch bei einem<br />

Nähprojekt im Nordwesten Kameruns wurde<br />

realisiert, um Anregungen für das eigene Projekt zu<br />

bekommen, und auf der o.a. Homepage sind die in<br />

Deutschland zu beziehenden Stoffe und Muster als<br />

Katalog einsehbar. Die Hamburger Gruppe, die daraus<br />

Schnittmuster entwirft und Kleidungsstücke<br />

näht, ist rührig, aber der Verkauf bleibt bisher etwas<br />

hinter den Erwartungen zurück.<br />

Insgesamt bestätigt der Jahresbericht den Eindruck,<br />

der schon von dem Antrag vermittelt wurde:<br />

dass sich das Projekt in Kamerun gefestigt hat, und<br />

dass der Hamburger UnterstützerInnenkreis findig<br />

und erfolgreich ist, um das Projekt aufmerksam zu<br />

begleiten und zu seiner finanziellen Unterstützung<br />

beizutragen.<br />

34<br />

Bericht A.16c/ 2005 H<br />

Aufbau einer Schafzucht für Mapuche-Indianer<br />

Chol-Chol, Chile<br />

<strong>asb</strong>-Zuschuss: 1.000,- €<br />

Bearbeitung: Ernst Standhartinger<br />

Projektdastellung RB 03/2005, Seite 16<br />

Bei dem Projekt<br />

ging es um eine<br />

Gruppe von Mapuche-Frauen,<br />

die<br />

davon leben, Textilien<br />

herzustellen<br />

und die in der<br />

Region Araucanía<br />

leben. Die Gruppe<br />

besteht aus 14 Handwerkerinnen und ihren Familien.<br />

Sie arbeiten seit 20<strong>01</strong> mit Chol-Chol zusammen und<br />

produzieren – ausschließlich aus Schafswolle – traditionelle<br />

Mapuche-Kleidung von hoher Qualität.<br />

Chol-Chol hat sie geschult nach den alten Mapuchetechniken<br />

zu arbeiten: Handgesponnene Wolle,<br />

natürliche pflanzliche und mineralische Färbemittel<br />

und unter Benutzung traditioneller Webstühle. Außerdem<br />

hat ihnen Chol-Chol geholfen, ihre Produkte<br />

nach den Regeln des Fairen Handels zu vermarkten.<br />

Weil die Schafe der Kunsthandwerkerinnen keine<br />

ausreichend gute Wolle liefern, hat ihnen Chol-Chol<br />

auch geholfen, mit Hilfe von Mikrokrediten bessere<br />

Wolle zu kaufen.<br />

Jetzt hat Chol-Chol für diese Gruppe 14 Schafe<br />

und zwei Hammel der Rasse „Sufolk Down“ gekauft,<br />

wobei jede Familie für 1 Mutterschaf verantwortlich<br />

ist, während die Hammel Gemeinschaftseigentum<br />

sind. Für die Schafe wurden Ställe gebaut und es<br />

gab vier Schulungseinheiten über die Aufzucht und<br />

die Haltung dieser Schafe. Die Schafe wurden geschoren<br />

und die Wolle innerhalb der Gemeinschaft<br />

verteilt. Außerdem wurde ein Plan erarbeitet, wie die<br />

Aufsicht über die Herde reguliert werden soll.<br />

Das Gesamtprojekt kostete 1.076,- €, der größte<br />

Posten war der Kauf der Schafe für 882,- €.


Bericht A.16a/ 2005 H<br />

Mapuche-Frauen<br />

kultivieren traditionelle<br />

Heil- und Medizinpfla nzen<br />

Chol-Chol, Chile<br />

<strong>asb</strong>-Zuschuss:<br />

1.500,- €<br />

B earbeitung: Ernst Standhartinger<br />

<strong>Rundbrief</strong>darstellung RB 03/ 2005 S. 15<br />

Es ging<br />

um ein Pilotprojekt mit dem Ziel, Mapuchefrauen<br />

darin zu unterstützen, ihre Armut<br />

aus<br />

eigener<br />

Kraft zu überwinden. Durch das Selbsthilfeprogramm<br />

sollte Mapuchefamilien in der Region<br />

Araucanía geholfen werden, das Familieneinkommen<br />

zu verbessern. Dafür wurden 3 Gruppen in Teilgebieten<br />

der Region gebildet und geschult.<br />

Für jede Gruppe gab es<br />

• 4 Schulungstreffen à 2 Std. mit theoretischen<br />

Informationen über das Kultivieren der traditionellen<br />

Heilpflanzen,<br />

• 5 Schulungstreffen à 2 Std. zum Einüben der<br />

entsprechenden Praxis<br />

und<br />

• 4 Schulungstreffen à 2 Std. um zu lernen, wie<br />

man die Kosten kalkuliert und<br />

den Verkauf organisiert.<br />

Frauengruppe aus Molco Bajo<br />

Während im Bezirk Molco vor allem Frauen mit<br />

machten waren, die auch vorher schon aktiv<br />

in anderen<br />

Projekten waren und anerkannte Führungspersonen<br />

sind, waren im Bezirk Chapo vor allem<br />

ältere Frauen beteilgt mit geringem Alphabethisierungsgrad<br />

und großer Armut. Sie waren auf die Führungsqualitäten<br />

einer einzigen Frau aus der Gruppe<br />

angewiesen, die aber von den anderen voll anerkannt<br />

und respektiert wurde.<br />

Am Ende wurde das Projekt von den Frauen,<br />

Chol-Chol und der Agrikultur-Fakultät<br />

der Universität<br />

Concepción<br />

in Chillan ausgewertet.<br />

• Es gelang kommerzielle Abnehmer zu gewinnen,<br />

darunter ein Krankenhaus.<br />

• Die erwarteten Schwierigkeiten beim Schutz der<br />

ökologisch gezogenen Pflanzen gegen Schädlinge<br />

aller Art konnten überwunden<br />

werden.<br />

35<br />

• Weil die schulende Gruppe nur klein war, mussten<br />

die Frauen selbst sehr aktiv am Projekt mitarbeiten,<br />

was nicht zuletzt den gegenseitigen<br />

Erfahrungsaustausch<br />

der beteiligten Gruppen beförderte,<br />

der sonst oft nur schlecht funktioniert.<br />

Die<br />

Vermarktung der Produkte erwies sich ange-<br />

sichts<br />

ihres hohen Qualitätsniveaus als leichter als<br />

ged acht. Angesichts des großen Erfolgs und des<br />

hohen<br />

Engagements der Frauen hat sich Chol-Chol<br />

entschlossen, die Frauen noch weitere 6 Monate bei<br />

der Vermarktung der Produkte zu unterstützen. Danach<br />

sollten die Frauen in der Lage sein, auch ohne<br />

Unterstützung von außen erfolgreich weiter zu arbeiten.<br />

Bericht I.08/ 2007 F<br />

Zuschuss zum Kaperbrief<br />

BUKO-Kampgane gegen Biopiraterie<br />

<strong>asb</strong>-Zuschuss: 500,- €<br />

Bearbeitung:<br />

Reinhard Beeker<br />

Den Kaperbrief Nr. 9, der im Mai 2007 erschien,<br />

hatten wir mit 500 € bezuschusst, weil er im Vorfeld<br />

der G-8-Aktivitäten in hoher Auflage gedruckt und<br />

verbreitet<br />

wurde und die Problematik der Biopiraterie<br />

ins Blickfeld der Protestaktivitäten gehört.<br />

Zusätzlich zu Abrechnung und Belegexemplaren<br />

des Kaperbriefes schickte uns die BUKO-Kampagne<br />

gegen Biopiraterie einen inhaltlichen Bericht über<br />

ihre<br />

Aktivitäten 2007, aus dem sehr deutlich wird,<br />

welch wichtige Aufgabe ihr bei der internationalen<br />

Zusammenarbeit zum Themenfeld Landwirtschaft,<br />

Ernährungssicherheit, Biodiversität und Gentechnologie<br />

zukommt. Eine Bündelung der Aktivitäten der<br />

Gruppen aus dem Zusammenschluss Via Campesina,<br />

europäischen Kleinbauernorganisationen, aber auch<br />

Naturschutzinitiativen und internationalistischer<br />

Standpunkte ist unbedingt erforderlich, um das Feld<br />

nicht einfach den großen Saatgut-Konzernen zu<br />

überlassen, die eine ganz andere Vorstellung von<br />

der Nutzung der biologischen Ressourcen haben als<br />

kleinbäuerliche Organisationen.<br />

Der Kaperbrief selber zeigt in einem handlichen<br />

Format die breite Palette von Aneignung biologischer<br />

Ressourcen durch die Konzerne und den Widerstand<br />

dagegen.<br />

Auch Nicht-Fachleute in diesem Themengebiet<br />

finden in den Artikeln einen Einstieg in eine<br />

Problematik, die auf den ersten Blick völlig verwirrend<br />

und kaum durchschaubar erscheint. In diesem<br />

Zusammenhang sei nochmals auf die hervorragenden<br />

websites verwiesen, die dem Einsteiger einen<br />

guten Start verschafft.<br />

Reinhard Beeker


Bericht I.23/ 2006 H<br />

Begegnungsreise<br />

Mythos Sicherheit<br />

Gen-ethisches<br />

Netzwerk<br />

<strong>asb</strong>-Zuschuss: 800,- €<br />

Bearbeitun<br />

g: Caroline Aicher<br />

Bericht<br />

von GeN (Gen-ethisches Netzwerk) Berlin<br />

Auf Einladung des Gen-ethischen Netzwerks waren<br />

zwischen dem 25. Oktober und dem 05. Novem<br />

ber 2006 drei AktivistInnen aus der Zivilgesellschaft<br />

Costa<br />

Ricas und Chiles in Deutschland und der<br />

Schweiz zu einer Tour unter dem <strong>Titel</strong> "Mythos<br />

Biosicherheit. Erfahrungen aus der Zivilgesellschaft<br />

Lateinamerikas mit dem Anbau gentechnisch<br />

veränderter Saaten“ unterwegs. In<br />

beiden lateinamerikanischen Ländern nutzen Agrar-<br />

Multis bereits seit Beginn der 1990er Jahre die klimatischen<br />

und politischen Bedingungen, um dort<br />

Gentech-Saatgut zu vermehren. Die Gäste berichteten<br />

auf zahlreichen Veranstaltungen und Hintergrundgesprächen<br />

in Berlin, Brandenburg, Hamburg,<br />

Köln, Leingarten bei Heilbronn, Rheinau und Winterthur<br />

über ihre Erfahrungen mit dem Umgang mit<br />

dem transgenen Anbau, insbesondere mit Fragen<br />

von Transparenz und Biosicherheit in beiden Ländern.<br />

Im Vordergrund standen dabei die direkte<br />

Begegnung auf den Veranstaltungen und Treffen<br />

und der Austausch.<br />

Bei den Gästen handelte es sich um:<br />

Julia Arana (Costa Rica), Mathematiklehrerin<br />

und Mitglied des Bürgerkomitees<br />

von Cañas (Comité<br />

Cívico de Cañas), einer 1997 gegründeten regionalen<br />

Basisinitiative, die sich für die Verbesserung der<br />

sozialen und ökologischen Lebensbedingungen in<br />

ihrem Kanton einsetzt und <strong>2004</strong> mit der Suche nach<br />

den Feldern mit transgenen Kulturen begann. Die<br />

Bürgerrechtlerin ist als Vertreterin der Zivilgesellschaft<br />

in der Nationalen Kommission für Biosicherheit<br />

(CTNB), jenem Gremium, dem in Costa Rica die<br />

Anträge zur Einfuhr oder Freisetzung gentechnisch<br />

veränderter Pflanzen vorzulegen sind.<br />

Fernando Ramírez (Costa Rica), Agraringenieur<br />

und Fachmann für Unkräuter und Herbizide im<br />

Regionalinstitut für Toxische Substanzen<br />

an der<br />

Nationaluniversität<br />

von Costa Rica (IRETUNA). Zudem<br />

ist er Koordinator der Region Mittelamerika und<br />

Karibik des <strong>Aktion</strong>snetzwerks zu Pestiziden und Alternativen<br />

in Lateinamerika (RAP-AL), der regionalen<br />

Organisation von PAN (das weltweite Pestizid<br />

<strong>Aktion</strong>s-Netzwerk).<br />

Maria Isabel Manzur (Chile), Biologin von der<br />

Fundación Sociedades Sustentables (Stiftung Nachhaltige<br />

Gesellschaften),<br />

die gleichzeitig das 1999<br />

geschaffene Netzwerk für ein gentechnikfreies Chile<br />

36<br />

koordiniert.<br />

Zu dem Netzwerk gehören 20 Organisationen<br />

aus den Bereichen Umwelt, organische Landwirtschaft<br />

und Verbraucherrechte. Sie arbeitet zudem<br />

mit indigenen Aymara Gemeinden im Norden<br />

Chiles, wo es um den Schutz der agro-genetischen<br />

Ressourcen geht.<br />

María Isabel Manzur (Koordination für ein gentechnikfreies<br />

Chile), die costaricanische Bürgerrechtlerin<br />

Ana Julia Arana, Ute Sprenger, (GeN) und der<br />

Pestizidexperte Fernando Ramírez aus Costa Rica<br />

Zu den Inhalten des Vorhabens:<br />

Die Gäste hatten auf den Veranstaltungen und<br />

Treffen Gelegenheit, darüber zu berichten, wie sich<br />

der jahrelange "Erfahrungsvorsprung” im gentechni-<br />

schen Anbau in ihren Ländern bemerkbar<br />

macht und<br />

welche<br />

Schwierigkeiten ihnen etwa bei den Recherchen<br />

entgegen treten. Gleichzeitig nahmen sie in<br />

Deutschland und in der Schweiz Einblicke in die hiesige<br />

Debatte und in die Struktur von gentechnikkritischen<br />

Gruppierungen und Initiativen, sowie in die<br />

Arbeit an und in den gentechnikfreien Regionen.<br />

Selbst wenn in Chile und in Costa Rica inzwischen<br />

aus der Zivilgesellschaft die Forderung kommt, die<br />

Landwirtschaft und insbesondere die Ursprungsregionen<br />

der einheimischen Agrarkulturen frei vom Gentech-Anbau<br />

zu halten, so ist eine öffentliche kritische<br />

Debatte dazu in beiden Ländern nach wie vor noch<br />

eher die Ausnahme. Demzufolge konnten zahlreiche<br />

transnationale Konzerne, Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />

sich dieses gesellschaftliche<br />

Vakuum zunutze machen, um dort seit Beginn der<br />

90er Jahre unbehelligt von Meinungsbildungsprozessen<br />

oder besonderen Kontrollen Fakten zu schaffen.<br />

Denn obwohl Chile und Costa Rica als politisch stabil<br />

und als relativ demokratisch unter den Staaten Lateinamerikas<br />

gelten, wird dort unter Bedingungen<br />

gentechnisch gearbeitet, die hier zu Lande legal<br />

nicht möglich wären.<br />

Anliegen und Erfolge des Vorhabens:<br />

Mit der Begegnungsreise sollte der Blick in der<br />

hiesigen kritischen Debatte erweitert werden, um<br />

den Bereich des Anbaus<br />

transgenen Saatguts für<br />

den Weltmarkt in Ländern des Südens. Ebenso<br />

sollte<br />

deutlich<br />

gemacht werden, unter welchen ungleich<br />

schwierigeren Bedingungen in beiden Ländern die


vielfach ehrenamtliche gentechnikkritische Arbeit<br />

verläuft. So kann daraus abgeleitet werden, wie es<br />

um die Realität bei Transparenz, Partizipation und<br />

Biosicherheit in jenen Ländern stehen muss, die<br />

wirtschaftlich und politisch weniger stabil sind. Zudem<br />

sollte die Möglichkeit geboten werden, sich<br />

international zu vernetzen, und dies auch im Hinblick<br />

auf die Konferenz der Vertragsstaaten zum<br />

Protokoll über biologische Sicherheit (Cartagena-<br />

Protokoll), die im Jahr 2008 in Deutschland stattfinden<br />

wird.<br />

Auf den Veranstaltungen und Begegnungen zeigte<br />

sich am großen Interesse der BesucherInnen am<br />

Thema und am Austausch, dass diese Idee und das<br />

Konzept aufgegangen<br />

sind. Bei dem durchaus sperrigen<br />

Thema waren keine Massenzusammenkünfte<br />

zu erwarten. Doch waren die Veranstaltungen in<br />

städtischen und ländlichen Regionen mit zwischen<br />

40 und 150 Teilnehmenden durchweg gut besucht,<br />

wobei daran neben allgemein Interessierten sowohl<br />

versierte Gentech-KritikerInnen als auch NeueinsteigerInnen,<br />

Aktive aus gentechnikfreien Regionen,<br />

ErzeugerInnen und VerarbeiterInnen teilnahmen. Bei<br />

den Hintergrundgesprächen und informellen Treffen<br />

mit AktivistInnen und WissenschaftlerInnen wurde<br />

intensiv debattiert. So sind sowohl in Deutschland<br />

als auch in der Schweiz neue Kontakte geknüpft<br />

worden, die nun von allen Beteiligten zu nutzen<br />

sind.<br />

Bericht I.26/ 2007 H<br />

Nachbereitungstreffen zum<br />

Kongress Jugend ohne Grenzen<br />

Bleiberechtsbüro im Bayerischen<br />

Flüchtlingsrat<br />

<strong>asb</strong>-Zuschuss: 1.000,- €<br />

Bearbeitung:<br />

Reinhard Beeker<br />

(s. RB 04/ 2007, S. 7)<br />

Zu dem Nachbereitungstreffen der<br />

Jugend-ohne-<br />

Grenzen-Konferenz, d ie Anfang Dezember parallel<br />

zur<br />

Innenminister-Konferenz in Berlin stattfand,<br />

erreichte uns folgender Bericht:<br />

Mittwoch, 5.12.2007<br />

Am Mittwochabend trafen 30 Jugendliche. Flüchtlinge<br />

und Junge Erwachsene aus Bayern, Berlin,<br />

Brandenburg, Sachsen und Hessen<br />

in Berlin in der<br />

Pfadfinderburg ein und starteten<br />

mit dem kochen<br />

und<br />

verzehren eines gemeinsamen Abendessen. Im<br />

Anschluss wurde das JOG-Plenum abgehalten und<br />

die <strong>Aktion</strong>en für den darauf folgenden Tag besprochen<br />

und die entsprechenden Aufgaben verteilt und<br />

zwei SprecherInnen (Afredite und Ismael) als JOG-<br />

Sprecher für die Pressekonferenz gewählt. Zuletzt<br />

stellten die Jugendliche ihre Aktivitäten in ihren<br />

Bundesländern sowie ihre Vorschläge für den Abschiebeminister<br />

2007 vor. Letztendlich wurde Uwe<br />

37<br />

Schünemann aus Niedersachsen für rigorose Familientrennungen<br />

durch Abschiebungen und seine Irak-<br />

Abschiebungen von den Jugendlichen zum „Abschie-<br />

beminister 2007“ gewählt, um ihm am nächsten Tag<br />

die „Goldene Rute“ zu verleihen.<br />

Donnerstag, 6.12.2007<br />

10 Uhr bis 17Uhr: Am Vormittag nahmen zwei<br />

Jugendliche an einer Pressekonferenz<br />

im Grips-<br />

Theater teil um dort die Positionen<br />

von „Jugend Ohne<br />

Grenzen“ zu vertreten. Währenddessen wurden<br />

in der Burg die Demo-Vorbereitungen getroffen:<br />

Reden geschrieben, eine Theaterinszenierung geprobt<br />

und Requisiten hergestellt.<br />

Von 17 Uhr bis 19 Uhr fand die Demonstration<br />

gegen die Innenministerkonferenz statt. Es versammelten<br />

sich ca. 600 Menschen<br />

am Alexanderplatz<br />

in Berlin, um gemeinsam gegen die rassische<br />

und Menschenrechtsverletzende Ausländerpolitik zu<br />

protestieren. Zum Auftakt gab es eine Theaterinszenierung<br />

der Jugendlichen zusammen mit dem Gripstheater<br />

Berlin: Innenminister die von einem Nicolaus<br />

auf Stelzen über den Weihnachtsmarkt gejagt wurden<br />

erzeugten bei Teilnehmern und Passanten große<br />

Erheiterung und machten es uns leicht unsere Flugblätter<br />

los zu werden. Insgesamt wurden 6 Redebeiträge<br />

von Jugendlichen Ohne Grenzen gehalten zu<br />

den Themen, Lagerunterbringung, Bleiberecht, Illegalisierte,<br />

EU-Außengrenzen, Irak-Abschiebungen<br />

und dem Abschiebeminister. Zum Abschluss der<br />

Demonstration empfing der Berliner Innensenator<br />

Dr. Körting eine Delegation der Jugendlichen, nahm<br />

die „Goldene Rute“ für Uwe Schünemann entgegen<br />

und diskutierte mit den Jugendlichen.<br />

20 Uhr: Nach der Demo ging es ins Bethanien, dort<br />

gab es noch eine öffentliche Abendveranstaltung mit<br />

ca. 200 Besuchern. Es gab Essen, Tanz, Gesang und<br />

Bildung in Form von Filmen, einer Diashow und einer<br />

Ausstellung zum Thema Migration, Asyl und Flucht.<br />

Freitag, 7.12.2007<br />

Dieser Tag stand ganz im Zeichen der Zukunftsplanung.<br />

Es wurde ein großes Sommercamp für<br />

2009 beschlossen und die nächste Konferenz<br />

für September in Brandenburg festgelegt. Am detai-<br />

liertesten wurde die Abschiebministerwahl 2008


diskutiert für die es ein Online-Voting, prominente<br />

Jury und feierliches Ambiente in Potsdam geben soll.<br />

Zum anderen wurden Neueinsteingern das JOG-<br />

Konzept erklärt, ihre Fragen beantwortet und gemeinsam<br />

die Problemen der lokalen Gruppen diskutiert.<br />

Mit den lokalen Gruppen setzen sich danach<br />

Mitarbeiter der Flüchtlingsräte, des Internationalen<br />

Bundes und des Grips-Theaters zusammen um ihre<br />

Probleme und Möglichkeiten zu diskutieren und Praxis-Tipps<br />

für Bündnissarbeit, Pressegespräche und<br />

Fundraising zu geben.<br />

Bericht I.07/ 2007 F<br />

Unabhängiges Medienzentrum<br />

zum G8-Gipfel<br />

Verein zur Föderung entwicklungs<br />

p ädagogischer Arbeit<br />

<strong>asb</strong>-Zuschuss:<br />

1.000,- €<br />

Bearbeitung: Maren Pauselius-Gallon<br />

(Bericht der AntragstellerInnen) Das Unabhängige Medienzentrum<br />

bei den<br />

G8-Protesten<br />

Das Unabhängige Medienzentrum<br />

(Indepen<br />

dent<br />

Media Center, IMC)<br />

war ein Zusammenschluss<br />

von MedienaktivistInnen<br />

und –kollektiven<br />

während der Proteste<br />

rund um Heiligendamm<br />

im Juni 2007. Ziel<br />

war es, den etablierten,<br />

kommerziellen Massenmedien<br />

eine eigene Stimme<br />

entgegen zu setzen<br />

und den Menschen auf<br />

der Straße die Möglichkeit<br />

zu geben, ihre Sichtweise<br />

auf den Gipfel einer<br />

weltweiten Öffentlichkeit mitzuteilen.<br />

Dazu stellte<br />

das IMC die grundlegende Infrastruktur zur Verfügung:<br />

Leitungen, Internetzugänge, Rechner,<br />

Webspace, Druckmöglichkeiten.<br />

Die Standorte des IMC<br />

Der<br />

zentrale Anlaufpunkt des Unabhängigen Me-<br />

dienzentrums war die Ehm-Welk-Schule<br />

in Rostock-<br />

Evershagen,<br />

wo das IMC mehrere Räume bezog. An<br />

ca. 30 Rechnern gab es hier die Möglichkeit, Berichte<br />

zu schreiben und Fotos hochzuladen. Ein Radiostudio<br />

und Videoschnittrechner standen ebenso zur<br />

Verfügung. Ein weiterer wichtiger Standort war die<br />

Kunst- und Medienschule "Frieda 23" in der Rostocker<br />

Innenstadt. Hier befand sich neben weiteren<br />

38<br />

Radiostudios und öffentlichen Rechnern das Videostudio<br />

von G8-TV. Schließlich gab es auch in den<br />

Camps in Wichmannsdorf und Reddelich IMC-Zelte,<br />

in denen die ProtestteilnehmerInnen Berichte<br />

schreiben und sich mit den neuesten Nachrichten<br />

versorgen konnten. Die Berichterstattung des IMC<br />

gliederte sich in die Bereiche Web, Radio, Video und<br />

Print.<br />

Web:<br />

IMC in der Ehm-Welk-Schule<br />

Die Berichte, Analysen und Fotos von den Protesten<br />

wurden vor allem über die globale Nachrichten<br />

plattform<br />

"Indymedia" verbreitet. Alleine der deutsche<br />

Ableger de.indymedia.org hatte während der<br />

Proteste hunderttausende Besucher, die Startseite<br />

wurde insgesamt 660.000-mal aufgerufen. Da es auf<br />

Gipfelprotesten immer eine Menge von Gerüchten<br />

und Fehlinformationen – auch von Seiten der Polizei<br />

- gibt, wurde ein Nachrichtenticker mit geprüften<br />

Informationen eingerichtet, der auch mit WAPfähigen<br />

Handys abgerufen werden konnte. Er wurde in<br />

der Protestwoche 422.000-mal genutzt.<br />

Radio:<br />

Radiostudio von Jetsam<br />

Die offene Radio-Gruppe "Jetsam" sendete ein<br />

aktuelles Programm per Internetstream.<br />

Es wurde<br />

auf den Camps rund um Heiligendamm gehört und


war<br />

eine wichtige Informationsquelle für die AktivistInnen.<br />

Das Radioforum als Zusammenschluss freier<br />

Radios wandte sich mehr an die internationale Öf-<br />

fentlichkeit. Allein im deutschsprachigen Raum<br />

strahlten im Verlauf der Woche 17 freie Radios den<br />

Stream des Radioforums aus. Ein internationaler<br />

Stream in Englisch, Französisch und Spanisch wurde<br />

von vielen Community Radios übernommen und war<br />

so auf vier Kontinenten zu hören.<br />

Video:<br />

Die Zusammenarbeit verschiedener Videokollektive<br />

hatte ihren Höhepunkt in der täglichen halbstündigen<br />

Live-Sendung "G8-TV". Kurze<br />

Nachrichtenclips<br />

von den Protestaktionen<br />

wurden gezeigt<br />

und die<br />

Themen in Moderationen und Interviews vertieft. Die<br />

Sendung wurde auf Leinwänden in den Protestcamps<br />

und an 200 Orten weltweit gezeigt. Zuschauerzuschriften<br />

kamen zum Beispiel aus Osteuropa, Malaysia<br />

und Südkorea. Die Sendungen und Clips sind<br />

unter http://g8-tv.org archiviert.<br />

Print:<br />

Video-Studio von G8-TV<br />

Aus den Berichten und Fotos auf "Indymedia"<br />

wurde jede Nacht die zweisprachige sechsseitige<br />

Printausgabe "offline" erstellt. Sie wurde<br />

in einer<br />

Auflage von 5. 000 Stück gedruckt und rund um Hei-<br />

ligendamm verteilt.<br />

So konnten auch diejenigen<br />

erreicht werden, die an den teilweise tagelang andauernden<br />

Blockaden beteiligt waren und keine elektronischen<br />

Medien nutzen konnten. Die Printausgaben<br />

sind unter folgendem Link downloadbar:<br />

http://de.indymedia.org/2007/06/180639.shtml<br />

Das IMC als Gegenöffentlichkeit<br />

Die Berichterstattung des IMC unterschied sich<br />

deutlich von den kommerziellen Medien. Da alle<br />

MedienaktivistInnen freiwillig gearbeitet haben, ori-<br />

entierten sich die Berichte allein an der<br />

subjektiv<br />

wahrgenommenen Wichtigkeit<br />

der Ereignisse, nicht<br />

an Sendeschemata oder Verkaufbarkeit von Nachrichteninhalten.<br />

Gemäß dem partizipativen Motto<br />

"Don´t hate the Media - Be the Media"<br />

39<br />

mussten die AktivistInnen in den Protesten nicht<br />

abwarten, was die bürgerlichen Medien aus ihren<br />

<strong>Aktion</strong>en machen würden, sondern trugen die Bilder<br />

und Inhalte ihrer Proteste selber in die weltweite<br />

Öffentlichkeit.<br />

Neben den interessierten Menschen zu Hause waren<br />

es vor allem die<br />

AktivistInnen vor Ort, für die die<br />

IMC-Berichterstattung nützlich war. Gerade weil die<br />

Proteste weit verstreut waren, war es wichtig, dass<br />

die Protestierenden durchs Radio, die Zeitungen<br />

oder die täglichen Video-Screenings in den Camps<br />

erfahren haben, was an anderen Protestorten geschah<br />

– und sie sich auch sicher sein konnten, dass<br />

ihre eigenen <strong>Aktion</strong>en nicht unbeachtet geblieben<br />

sind. So geschah es häufig, dass Menschen, die abends<br />

im IMC-Zelt noch einen Bericht über ihre <strong>Aktion</strong><br />

geschrieben hatten, miterleben konnten, wie<br />

dieser in gedruckter Form zu Hunderten auf einer<br />

Blockade verteilt und gelesen wurde.<br />

Dadurch, dass das IMC eine breite Akzeptanz innerhalb<br />

der Bewegung hatte, waren an allen<br />

Protestorten<br />

Menschen zugegen, die dem IMC Bericht erstatteten<br />

und Gerüchte überprüften. Falschinformationen<br />

der Polizei, die bereitwillig von den etablierten<br />

Medien übernommen wurden, konnten so entlarvt<br />

werden: Etwa die Meldung, dass in der Blockade am<br />

Westtor Molotowcocktails vorbereitet würden oder<br />

dass Protest-Clowns Polizisten mit Säure bespritzt<br />

hätten. Der Einsatz<br />

der Bundeswehr im<br />

Inneren wurde von<br />

VideoaktivistInnen<br />

von G8-TV dokumentiert.<br />

Als ihr<br />

Material auch in<br />

der "Tagesschau"<br />

gesendet wurde,<br />

wurde die Zusammenarbeit<br />

von<br />

Polizei und Heer zu<br />

einem öffentlichen<br />

Skandal.<br />

LeserInnen der "offline"<br />

Das IMC für eine solidarische<br />

Welt<br />

Im IMC arbeiteten Menschen<br />

aus Deutschland,<br />

Österreich, der Schweiz, Schweden, Irland, England,<br />

Belgien,<br />

den Niederlanden, Frankreich, Spanien,<br />

Italien, Griechenland, Polen, Belarus, Russland, Israel,<br />

Mexiko, Senegal, Südafrika, Indien, Japan, den<br />

USA und weiteren Ländern. Sie alle arbeiteten freiwillig<br />

und in einem unhierarchischen, basisdemokratischen<br />

Miteinander. So konnten wir zeigen, dass<br />

massenhafte, mehrsprachige, umfassende und zeitnahe<br />

Nachrichtenproduktion völlig ohne Profitinteresse<br />

solidarisch organisiert werden kann.


50 Jahre deutsche Entwicklungspolitik<br />

Seit<br />

50 Jahren gibt es nun eine deutsche „Entwicklungspolitik“<br />

- genauer gesagt: Inzwischen ist es<br />

sogar schon über 52 Jahre her, seit 1956 der Deutsche<br />

Bundestag zum ersten Mal Mittel für „Förderungsmaßnahmen<br />

für unterentwickelte Länder“ bewilligte.<br />

Zuständig für diese Aufgabe wurde damals<br />

Horst Dumke, ein Mitarbeiter des Außenministeriums.<br />

Als dann 1961 Konrad Adenauer ein Ministerium<br />

für Walter Scheel brauchte, um ihn damit auszusöhnen,<br />

dass er trotz gegenteiligen Versprechens im<br />

Wahlkampf nicht bereit war, sein Amt als Bundeskanzler<br />

aufzugeben, ernannte er Scheel zum „Minister<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit“. Dafür gab<br />

es zwar Briefpapier (weil vorher das Ministerium,<br />

das die Marshall-Plan-Gelder verwaltete, so geheißen<br />

hatte), aber es gab weder ein Ministerium noch<br />

Mitarbeiter. So wurde Dumke von Scheel zum Leiter<br />

des Aufbaustabs für das neue Ministerium berufen.<br />

Dumke gelang es, eine eigenständige Konzeption<br />

für das neue Ministerium zu erarbeiten; die tatsächlichen<br />

Kompetenzen blieben aber gering, weil die<br />

meisten Entscheidungen entweder vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

oder vom Bundesaußenministerium<br />

getroffen wurden. Und dort ging es nicht um<br />

„Hilfe“ oder gar um eine Politik, die die armen Länder<br />

zu gleichwertigen und gleichstarken Partnern<br />

entwickeln wollte, sondern um handfeste eigene<br />

Interessen. So wie die us-amerikanische Entwicklungspolitik<br />

vor allem der „Eindämmung des Kommunismus“<br />

dienen sollte, stand die westdeutsche<br />

Entwicklungspolitik im Zeichen der sog. Hallstein-<br />

Doktrin: Deutsche Mark als Belohnung für die Nichtanerkennung<br />

der DDR. Die Frage nach dem Nutzen<br />

solcher Geldtransfers für die Empfängerländer blieb<br />

dabei sekundär.<br />

Eine teilweises Umdenken wurde ausgelöst<br />

durch<br />

die zahlreichen, meist sozialistisch inspirierten Befreiungskämpfe,<br />

durch die der Westen seine Wirtschaftsinteressen<br />

bedroht fühlte und die Export- und<br />

politischen Einfluss-Chancen der<br />

Ein geschichtlicher Rückblick<br />

40<br />

Sowjetunion wachsen sah. Dadurch wurde die zu-<br />

nehmende Verelendung vieler Völker wenigstens als<br />

sicherheitsrelevantes Problem erkannt und die zu<br />

Beginn der 70-er Jahre entwickelte neue Strategie<br />

der Weltbank, (im Interesse der westlichen Sicherheit)<br />

vor allem die extreme Armut bekämpfen zu<br />

wollen, fand auch Eingang in die bundesdeutsche<br />

Entwicklungspolitik.<br />

Dazu trug auch bei,<br />

dass 1968 Erhard Eppler das<br />

BMZ<br />

übernahm. Er forderte allen Ernstes, dass Entwicklungspolitik<br />

die Interessen der Entwicklungsländer<br />

mehr zu beachten hätte, als die Interessen der<br />

deutschen Exportwirtschaft. (Helmut Schmidt verpasste<br />

ihm dafür das Etikett, Eppler sei ein „politischer<br />

Zeltmissionar“). Voraussetzung dafür, etwas in<br />

dieser Richtung tun zu können, war allerdings eine<br />

erhebliche Ausweitung der Zuständigkeiten für das<br />

BMZ. Erhard Eppler führt dazu aus: „In der Öffentlichkeit<br />

hatte der Minister für alles geradezustehen,<br />

was dort (im BMZ) geschah, aber für mehr als drei<br />

Viertel dieser Hilfe waren andere Ressorts federführend.<br />

Die ersten vier Jahre meiner Amtszeit musste<br />

ich vor allem um Kompetenzen kämpfen.“<br />

Das ist inzwischen deutlich besser geworden.<br />

Die<br />

derzeitige<br />

Entwicklungsministerin, Heidemarie Wieczorek-Zeul,<br />

ist die deutsche Gouverneurin bei der<br />

Weltbank und gehört im eigenen Land dem Sicherheitskabinett<br />

an. Sie genießt weltweites Ansehen.<br />

Trotzdem führt im öffentlichen Bewusstsein Ent-<br />

wicklungspolitik<br />

immer noch ein Schattendasein. Sie<br />

wird nach wie einfach gleichgesetzt mit Entwicklungshilfe,<br />

mit Spenden-Kampagnen und Spenden-<br />

Galas, mit der moralischen Schmuckfassade über<br />

einer ganz und gar eigennützigen Außen- und Wirtschaftspolitik.<br />

Im Angelsächsischen gibt es sogar bis<br />

heute noch nicht einmal ein Wort für Entwicklungspolitik,<br />

UNO, IWF und WTO kennen nur die Abkürzung<br />

ODA (Official Development Assistance). Und<br />

auch das in Deutschland zuständige Ministerium, das<br />

inzwischen immerhin Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung heißt,<br />

wird weiterhin einfach BMZ abgekürzt, ohne Hinweis<br />

auf die Aufgabe, Entwicklungspolitik voran zu treiben.<br />

Es gibt also immer noch viel zu tun – auch für die<br />

<strong>asb</strong>.<br />

Ernst Standhartinger<br />

(Die Informationen stammen<br />

aus Beiträgen von Konrad<br />

Melchers, Franz Nuscheler, Erhard Eppler und Josef Thesing<br />

aus der 0-Nummer der neuen entwicklungspolitischen<br />

Zeitschrift „welt-sichten“, die aus der Fusion von „eins –<br />

Entwicklungspolitik Information Nord-Süd“ und „der überblick“<br />

entstanden ist.)


3. Stuttgart Open Fair 2008<br />

Stuttgart und Sao Paulo für eine gerechtere<br />

Welt<br />

Bericht von den <strong>Aktion</strong>stagen zum Weltsozialforum<br />

am 25./26. Januar 2008 im Rathaus Stuttgart<br />

von Gabriele Radeke (DEAB e.V.)<br />

Das dritte Stuttgart Open Fair mit Vorträgen,<br />

Weltstattmarkt und Workshops zum Thema<br />

Entwicklungspolitik und Weltwirtschaft<br />

lockte Freitag und Samstag rund 1.000 Besucher<br />

ins Stuttgarter Rathaus.<br />

"Eine andere Welt ist möglich!“ – das ist das Motto<br />

des Weltsozialforums, einer soziale Bewegung,<br />

die Alternativen zum Weltwirtschaftforum in Davos<br />

aufzeigt. Gut 30 Stuttgarter Initiativen haben in<br />

diesem Jahr gezeigt, wie die Welt gerechter werden<br />

kann. "Eine andere Welt ist möglich, eine andere<br />

Welt ist nötig“, so würdigte OB Dr. Schuster in seinem<br />

Grußwort die Stuttgarter Globalisierungskriti-<br />

ker, die ihren Global Action Day am Freitagabend,<br />

25. Januar, im Rathaus mit einem Vortrag von Michael<br />

Windfuhr, Menschenrechtsexperte bei Brot für<br />

die Welt, eröffneten. Den Fragen: "Wie können Menschenrechte<br />

durchgesetzt werden?“ "Und was kann<br />

ich als Stuttgarter tun, damit die Welt gerechter<br />

wird?“ wurde in einer interaktiven Runde nachge-<br />

gangen. Einig waren sich die Beteiligten, dass mehr<br />

kritische Begleitung regionaler Entscheidungen sein<br />

muss. Beispielsweise sollen Firmen, die Mitglieder<br />

der Stuttgarter Partnerschaft Eine Welt sind und im<br />

Ausland investieren, dort auf Menschenrechtsverletzungen<br />

aufmerksam gemacht werden und Rechen-<br />

41<br />

schaft ablegen. Auch das öffentliche Beschaffungswesen<br />

soll künftig nachhaltiger, ökologischer und<br />

fairer werden.<br />

Am Samstag, 26. Januar, stellten die Veranstalter<br />

mit Ständen und Workshops ihre Anliegen vor.<br />

Die brasilianische Initiative Reciclázaro aus Sao Paulo,<br />

die speziell für die <strong>Aktion</strong>stage mit dem Stuttgart<br />

Open Fair eine Partnerschaft geknüpft hatte, stellte<br />

eindrucksvoll vor, wie viele Menschen in Sao Paulo<br />

Verlierer der Globalisierung sind. Pater José Carlos<br />

Spinola, Leiter des Projekts, das Obdachlosen durch<br />

Müllrecycling<br />

neue Hoffnung gibt, forderte eine solidarische<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit: "Davos<br />

kann nicht unser Weg sein.“<br />

Der Global Action Day endete mit einer Liveschaltung<br />

nach Sao Paulo. Winfried Zimmermann vom<br />

Stuttgarter Bündnis, der in Sao Paulo den <strong>Aktion</strong>stag<br />

mitgestaltet, und Chico Whitaker, einer der Gründer<br />

des Weltsozialforums, berichteten von einer Konferenz<br />

mit 60 Initiativen und etwa 2.000 Teilnehmenden.<br />

Whitakers Botschaft nach Stuttgart: "Die Armen<br />

dieser Welt haben das Recht,<br />

Politik mitzugestalten.<br />

Nur mit ihnen gemeinsam kann Armut beseitigt<br />

werden.“


Projektanträge zur Mitgliederversammlung<br />

vom 25.-27. 04. 2008<br />

Inlandsprojekte<br />

Nr.<br />

Inhalt<br />

I.<strong>01</strong> Kamera- und Ton-Equipment für politische<br />

Dokumentarfilme<br />

in Rüsselsheim Antragsteller beantragt Bearbeitung<br />

Seite<br />

KanalB, Berlin 3.600,- € Caroline 08<br />

I.02 Greifswalder Internat. Students Festival GriStuf 1.680,- € Beate 08<br />

I.03 Zuschuss zum Kaperbrief BUKO-Kampagne<br />

gegen<br />

Biopiraterie<br />

500,- € Reinhard 09<br />

I.04 Ausstellung Unsichtbare Welten Cafe 104 1.000,- € Elisabeth 09<br />

I.05 Burma-Kampagne<br />

CBG 1.800,- € Reinhard 10<br />

I.06 Ausstellung Labyrinth Fluchtwege Seminargruppe<br />

Soziale<br />

Arbeit mit<br />

Randgruppen<br />

750,- € Reinhard 10<br />

I.07 Weltfest Boxhagener Platz Trägerkreis Weltfest 1. 500,- € Caroline 11<br />

I.08 Jugend-Wettbewerb Weltläden Hessen<br />

500,- € Elisabeth 12<br />

I.09 Homepage-Neugestaltung GSE Berlin 700.- € Reinhard 12+13<br />

I.10 Aktualisierung der englischsprachigen BUKO-<br />

1.500,- € Beate 13<br />

website<br />

Pharmakampagne<br />

I.11 Deutsch-namibische Jugendaktion Proterra Projekt Cooperation<br />

e.V. Hannover<br />

4.000,- € Maren 14<br />

I.12 Mentoringprogramm für Hamburger Eine-Welt-Netzwerk<br />

700,- € Beate<br />

14+15<br />

MigrantInnenorganisationen<br />

Hamburg<br />

I.13 Flüchtlingskonferenz Bayer. Flüchtlingsrat 2.000,- € Reinhard 15<br />

I.14 „Kaffee mit Gesícht“ - Süd-Nord- Initiative Solidarische 500,- € Caroline 16<br />

Austausch Honduras-Marburg<br />

Welt Marburg<br />

I.15 Infokampagne zu Beutekunst CulturCooperation HH 1.100,- € Maren 17<br />

I.16 Kampagnenzeitung „Vorrang für zivil“ Bund für soziale Vertei-<br />

digung e.V., Minden<br />

1.000,- € Ernst 18<br />

I.17 Zuschuss zum BUKO BUKO<br />

1.000,- € Maren 19<br />

I.18 TAZ-Beilage zum Thema „Fairer Handel<br />

schafft gutes Klima“<br />

Weltladen-Dachverband 2.000,- € Margret 18<br />

I.19 Buchprojekt „Lasst Puppen sprechen“<br />

– Peace brigades interna- 1.000,- € Elisabeth 21<br />

Friedenserziehung<br />

tional (PBI)<br />

I.20 Defizit-Abdeckung Irak-Konferenz Annette Schiffmann 1.500,- € Elisabeth 21+22<br />

Auslandsprojekte<br />

A.<strong>01</strong> Trinkwasserversorgung für 158 Familien Procares 6.185,- $ Reinhard 23<br />

A.02 Ahomé – Neues Zuhause für Waisen Ana yi afriva – Brücken >13.000,- € Caroline 24<br />

und ihre Tutoren in Togo<br />

nach Afrika e.V.<br />

A.03 Solar-Anlage für Schule in Namibia Weltweit mit Her(t)z offen Beate 24<br />

A.04 Projekt zur Armutsbekämpfung in der Bambisana (eine hel-<br />

offen Waltraud 25<br />

Transkei (RSA)<br />

fende Hand)<br />

A.05 Dokumentarfilm Soziale Bewegungen in Miriam Fischer/Hinrich 1.500,- € Waltraud 25-27<br />

Panama Schulze<br />

A.06 Einrichtung eines Oaxaca-Archivs Uta Roßberg 1.300,- € Reinhard 28<br />

A.07 Erhaltung der natürlichen Rohstoffe zum Chol-Chol, Chile<br />

Wollefärben<br />

>8.034, - € Ernst 29<br />

A.08 Dokumentarfilm zum Rätemodell in Dario Azzelini und Oli- 3.000,- € Ernst 30<br />

Venezuela<br />

ver Ressler<br />

42


Hinweise für AntragstellerInnen:<br />

• Projektanträge sind an Ernst Standhartinger (Adresse siehe Rückseite)<br />

zu senden.<br />

• Die <strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong> fördert mit finanziellen Zuschüssen entwicklungspolitische<br />

Projekte.<br />

Es werden sowohl Projekte im Ausland, als auch Projekte im Inland unterstützt.<br />

• Die inhaltlichen<br />

Kriterien, nach denen die entwicklungspolitische<br />

Bedeutung eines Antrages<br />

beurteilt wird, sind einem ständigen Diskussionsprozess unterworfen und lassen sich daher nicht leicht be-<br />

schreiben. Grundsätzlich werden überwiegend<br />

Projekte gefördert, die zum Verständnis entwicklungspoliti-<br />

scher Zusammenhänge beitragen (sogenannte<br />

„bewusstseinsbildende“ Projekte) oder direkt unterprivilegierte<br />

Menschen im Ausland bei der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen.<br />

• Kleine Projekte haben eher Chancen auf Förderung durch die <strong>asb</strong> als Mammut-Projekte.<br />

• Die Mittel der <strong>asb</strong> werden durch die Mitgliederversammlungen vergeben, die regelmäßig im Mai und im<br />

Herbst stattfinden. Für die Mitgliederversammlung im Frühjahr gilt als Antragsschluss der<br />

1. März, für die Mitgliederversammlung im Herbst der 1. September, damit Rückfragen geklärt und<br />

die Anträge zur Vorbereitung der Diskussion im Mitgliederrundbrief dargestellt werden können. Später eintreffende<br />

Anträge können in der Regel erst in der darauffolgenden Mitgliederversammlung<br />

berücksichtigt werden.<br />

• Anträge müssen neben einer inhaltlichen Beschreibung einen Kostenplan, einen Finanzierungsplan<br />

und die<br />

Angabe enthalten, bei welchen Stellen weitere Anträge für das Projekt gestellt wurden.<br />

• Von der Mitgliederversammlung bewilligte Projektzuschüsse müssen innerhalb eines Jahres<br />

abgerufen werden, sonst verfallen sie und werden an andere Projekte vergeben.<br />

Wir<br />

erwarten von den Projekt-PartnerInnen einen Bericht und eine Abrechnung. Auszüge aus dem Bericht wer-<br />

den eventuell zur Information der Mitglieder im <strong>asb</strong>-<strong>Rundbrief</strong> veröffentlicht.<br />

�<br />

Wege, die Sie zur <strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong> führen<br />

Hiermit trete ich dem eingetragenen Verein „<strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong>“ bei.<br />

Meine freiwillige Entwicklungssteuer überweise ich auf eines Ihrer Konten.<br />

Der<br />

Richtwert für die Selbststeuer beträgt 2-3% des Nettoeinkommens. Der Mindestbeitrag pro Jahr,<br />

wenn z. B.<br />

kein regelmäßiges Einkommen vorhanden ist, beträgt 30,- €. Spenden und Zuwendungen an<br />

die <strong>asb</strong> sind steuerlich absetzbar!<br />

Ich zahle voraussichtlich:<br />

�<br />

Euro � vierteljährlich � halbjährlich � jährlich<br />

Ich werde nicht Mitglied, möchte aber, gegen eine jährliche Spende,<br />

die <strong>asb</strong>-<strong>Rundbrief</strong>e erhalten.<br />

� Bitte senden Sie mir weitere Informationen über die „<strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong>“ zu.<br />

� Bitte nehmen sie telefonisch Kontakt mit mir auf.<br />

�<br />

�<br />

Ich unterstütze<br />

die <strong>asb</strong> durch eine einmalige<br />

Spende von __________ €<br />

auf das Konto 800 496<br />

55 00 bei der GLS Bank Frankfurt, BLZ 430 609 67.<br />

Ich kann zur Zeit keine <strong>Selbstbesteuerung</strong> leisten, möchte die <strong>Aktion</strong><br />

aber auf andere Weise aktiv unterstützen<br />

Name E-Mail<br />

Straße<br />

Telefon<br />

Wohnort<br />

Fax<br />

Datum Unterschrift<br />

<strong>Selbstbesteuerung</strong><br />

Bitte ankreuzen, ausfüllen und an die Kassenführerin der<br />

<strong>asb</strong> senden oder faxen (Adresse siehe Rückseite). Ein Eintrittsformular finden Sie auch auf unserer<br />

Webseite<br />

http://www.aktion-selbstbesteuerung.de<br />

43


Termine:<br />

Frühjahrs-Mitgliederversammlung 2008:<br />

25. bis 27.04. 2008 in Rüsselsheim<br />

Redaktionsschluss für den <strong>Rundbrief</strong> 02/2008 ist der 08.06.2008<br />

Beiträge bitte frühzeitig(!) möglichst per eMail im MS-Word-Format an<br />

Ernst Standhartinger<br />

schicken (Adressangaben unten)<br />

Adressen:<br />

Vorsitzende<br />

Beate Schmucker, Tel.: Tel.: 058 52 - 95 13 59<br />

(� Telefonische Fasanenweg 12, Mail: Schmucker@aktion-selbstbesteuerung.de<br />

Anfragen) 21354<br />

Bleckede<br />

Stellvertretender<br />

Vorsitzender<br />

( � Projektanträge)<br />

Beisitzende:<br />

Kassenführerin<br />

(� Eintrittsantrag)<br />

Geschäftsstelle<br />

Ernst Standhartinger,<br />

Grüner Weg 18a,<br />

64331 Weiterstadt<br />

Caroline Aicher<br />

Jägerhalde 87, 70327 Stuttgart<br />

Reinhard<br />

Beeker,<br />

Fischerstr.<br />

36, 68199 Mannheim<br />

Waltraud Matheis-Bittner, Adolf-<br />

Kolping-Str. 20, 66583<br />

Spiesen<br />

Maren Pauselius-Gallon<br />

Lutterstr. 47, 31535 Neustadt<br />

Elisabeth Schober, Eichenweg 20,<br />

71394 Kernen-Stetten<br />

Andreas Schüßler, Stapenhorststraße<br />

75, 33615 Bielefeld<br />

Margarete Rölz, Carl-Schurz-<br />

Straße<br />

55, 63225 Langen<br />

Paul Sandner, Lindenspürstraße<br />

38 b, 7<strong>01</strong>76 Stuttgart<br />

Impressum<br />

Tel.: 061 51 - 86 03 82,<br />

Fax: 061 51 - 89 44 06<br />

Mail: Standhartinger@aktion-selbstbesteuerung.de<br />

Tel.: 07 11 – 459 59 02<br />

Mail: Aicher@aktion-selbstbesteuerung.de<br />

Tel.: 06<br />

21 - 841 45 05<br />

Mail: Beeker@aktion-selbstbesteuerung.de<br />

Tel.:<br />

068 21 - 74 96 811<br />

Matheis-Bittner@aktion-selbstbesteuerung.de<br />

Tel.: 050 72 - 12 89<br />

Mail: Pauselius@aktion-selbstbesteuerung.de<br />

Tel.: 071 51 - 432 86<br />

Mail: Schober@aktion-selbstbesteuerung.de<br />

Tel.: 05 21 - 13 04 69<br />

Mail: Schuessler@aktion-selbstbesteuerung.de<br />

Tel.: 061 03 - 97 60 23<br />

Mail: Roelz@aktion-selbstbesteuerung.de<br />

Mail: Paul.Sandner@schmetterling-verlag.de<br />

Tel. : Telefonische Anfragen an die<br />

1. Vorsitzende (siehe<br />

oben)<br />

Der <strong>asb</strong>-<strong>Rundbrief</strong> ist die Mitgliederzeitschrift der <strong>Aktion</strong> <strong>Selbstbesteuerung</strong> e.V. (<strong>asb</strong>) und wird von<br />

dieser herausgegeben.<br />

Mitglieder erhalten den <strong>Rundbrief</strong> im Rahmen ihrer Mitgliedschaft, er kann auch über die Geschäftsstelle<br />

bezogen werden (siehe Formular auf der vorherigen Seite).<br />

Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes / Medienstaatsvertrages für diese Ausgabe:<br />

Ernst Standhartinger, Adresse siehe oben.<br />

44

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