asb-Rundbrief 01/2004 Titel - Aktion Selbstbesteuerung
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Aufbau eines stabilen und demokratischen Iraks<br />
sein.<br />
Dazu waren als Referenten sowohl unabhängige<br />
westliche Experten wie auch arabische und kurdische<br />
Experten und Betroffene eingeladen, so z.B.<br />
Dr. Hans von Sponek (ehemals UN-Koordinator für<br />
den Irak, der aber aus persönlichen Gründen kurzfristig<br />
absagen musste), Dennis Kucinich (demokratischer<br />
US-Kongressabgeordneter und Präsidentschaftskandidat,<br />
der sich aber durch seine, ebenfalls<br />
kompetente Frau Elisabeth vertreten lassen musste),<br />
Dr. Khair El-Din Haseeb (Leiter der nationalen<br />
irakischen Initiative zur Beendigung der Besatzung),<br />
Dr. Sa’eed Hasan-al Musawi (ehemaliger Botschafter<br />
des Irak bei der UNO).<br />
Die Kosten des 3-tägigen Seminars belaufen sich<br />
voraussichtlich auf ca. 20.000 €, bedingt durch die<br />
Reisekosten, Unterkunft und Honorare der zahlreichen<br />
Experten sowie die Notwendigkeit einer Simultanübersetzung.<br />
Durch Eigenmittel und Eintrittsgelder<br />
werden wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte<br />
dieser Kosten abgedeckt werden können. Deshalb<br />
stellt die Antragsstellerin zusätzlich zu dem Antrag<br />
über den Feuerwehrfonds einen Antrag zur Mitgliederversammlung<br />
in der Hoffnung, dass bis dahin<br />
auch von den anderen angefragten Organisationen<br />
noch Zusagen kommen. - Die <strong>asb</strong> hat übrigens bereits<br />
2002 die 1. internationale Konferenz zum Krieg<br />
im Irak mit 1.500 € unterstützt.<br />
Bericht vom Irak-Kongress<br />
Besonders Frauen haben nach Angaben der irakischen<br />
Frauenrechtlerin Haifa Zangana unter der<br />
Gewalt zu leiden. Sie sterben z.B. an den Checkpoints,<br />
weil junge GIs ohne Vorwarnung aus Angst<br />
auf alles schießen, was sie nicht genau einschätzen<br />
können. Oder durch die Luftangriffe, die inzwischen<br />
5-mal mehr als noch 2006 stattfinden. Dazu kommen<br />
die Morde durch Söldner und Sicherheitskräfte,<br />
denen Immunität gegenüber den Gesetzen garantiert<br />
wurde. Zusätzlich bedroht sind sie durch Gewalt<br />
von Seiten islamischer Fanatiker (Mord wegen „unislamischen<br />
Verhaltens“ oder angeblicher Selbstmord<br />
auf Druck der Familie).<br />
Es gibt viele Lösungsvorschlage von exilirakischen<br />
und internationalen Gruppierungen. Sie sind<br />
alle einig, dass die erste Voraussetzung für ein Ende<br />
der Gewalt im Abzug der Besatzungstruppen besteht.<br />
Gerade die ist aber, auch nach einem Machtwechsel<br />
in den USA, nicht wirklich zu erwarten, weil<br />
die USA zumindest die vielen inzwischen im Land<br />
errichteten Militärbasen auch nach einem offiziellen<br />
Truppenrückzug kaum aufgeben werden.<br />
Selbst nach einem Abzug der Besatzungstruppen<br />
blieben genügend Probleme. Die zerstörte Infrastruktur<br />
hat dazu geführt, dass heute etwa 40% der<br />
Kinder vor dem 5. Lebensjahr sterben. Und völlig<br />
offen ist auch die Frage, was aus dem derzeit weitgehend<br />
autonomen kurdischen Nordirak in einem<br />
selbstbestimmten Irak werden soll.<br />
Ernst Standhartinger<br />
Meine Frau Astrid und ich haben an diesem Kon-<br />
VS I.02/ 2008<br />
Tagesseminar: Männlichkeit und<br />
gress teilgenommen. Hier ein kurzer Bericht: Entwicklungszusammenarbeit – ein<br />
Deutlich wurde aus den Beiträgen immer wieder,<br />
blinder Fleck?<br />
wie einseitig das Bild ist, das unsere Medien vom<br />
philippinenbüro<br />
Geschehen im Irak vermitteln. Wenn man im Fernsehen<br />
Nachrichten sieht, hat man den Eindruck, im<br />
Irak tobe ein Bürgerkrieg, bei dem sich vor allem<br />
„die“ Schiiten und „die“ Sunniten gegenseitig ermor-<br />
beantragt: 500.- €<br />
genehmigt als Feuerwehrantrag: 250.- €<br />
Bearbeitung: Elisabeth Schober<br />
den. Solche Anschläge machen aber nur ein Teil der Aus der ursprünglich geplanten Wochenend-<br />
Gewalttätigkeiten aus. In erster Linie geht es um Jahrestagung des Philippinenbüros zum Thema „Ma-<br />
einen Krieg gegen die Besatzungsmächte, der auf chos on the Loose? Männlichkeit und Entwicklungs-<br />
Seiten der USA nach deren eigenen Angaben bisher zusammenarbeit – ein blinder Fleck?“ wurde nach<br />
schon 4.000 tote Soldaten und etwa 16.000 Absage der Gelder des Katholischen Fonds ein Ta-<br />
Schwerverletzte und – nach den Berechnungen des gesseminar am 8. März zu demselben Thema mit<br />
Wirtschafts-Nobelpreisträgers Joseph Stieglitz - ca. anschließender Mitgliederversammlung.<br />
3.000.000.000.000,- US-$ gekostet hat. Dazu kommen<br />
laut Andreas Zumach etwa 1 Million toter Iraker<br />
und 4 Millionen irakische Flüchtlinge.<br />
Geplant ist – falls die beantragten Zuschüsse von<br />
Stiftung Umverteilen und InWent genehmigt werden<br />
– nach dem Seminar eine 8-tägige Vortragsreise<br />
Derzeit fliegen die USA – nach Angaben eines des philippinischen Referenten Jun Narval zu organi-<br />
schweizer Militärexperten - täglich 40 bis 60 Bomsieren (Kosten: 1.860.- €). Die Finanzierung des<br />
benangriffe auf überwiegend zivile Ziele und werfen Seminars (ca. 3.500,- €) ist mit Hilfe von Misereor<br />
dabei ca. 150 Bomben mit einer Sprengkraft zwi- und <strong>asb</strong> sowie Eigenmitteln und Teilnehmerbeiträschen<br />
125 und 1.000 kg TNT ab. Dabei werden vor<br />
allem Wohnhäuser zerstört, mehrere Städte, darunter<br />
Faludscha, sind inzwischen dem Erdboden gleich.<br />
gen weitgehend gesichert.<br />
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