asb-Rundbrief 01/2004 Titel - Aktion Selbstbesteuerung
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Bericht A.14/ 2006 H<br />
Tischlerausbildung in Ludilu,<br />
Tansania<br />
Nord-Süd-Partnerschaften, HH<br />
<strong>asb</strong>-Zuschuss: 1.300,- €<br />
Bearbeitung: Reinhard Beeker<br />
siehe auch: www.brueckenbildung.de<br />
Projektdarstellung s. RB 3/06 S. 14<br />
Nachdem in den Anfangsjahren der Zusammenarbeit<br />
zunächst die finanzielle Unterstützung aus<br />
Hamburg über ein Patensystem das Überleben der<br />
AIDS-Waisen sicherte, wurde 2006 mit den Planungen<br />
für eine Lehrwerkstätte für Tischler und Schneiderinnen<br />
begonnen. Es wurde geeignetes Personal<br />
für die Ausbildung gefunden und bezahlt und Werkzeuge<br />
und Material angeschafft.<br />
In der Schneider-Werkstatt<br />
Von den 10 Lehrlingen, die die Tischlerausbildung<br />
aufgenommen hatten, hat einer die Lehre abgebrochen.<br />
Die Verbleibenden leisteten viel Eigenarbeit<br />
schon beim Aufbau der Werkstatt. Die Lehrwerkstatt<br />
erhält offenbar genügend Aufträge für Fenster, Türen,<br />
Möbel, Einziehen von Decken und Errichten von<br />
Dachstühlen.<br />
Im Antrag war die Erwartung geäußert worden,<br />
dass sich die Lehrwerkstatt ab 2008, also bereits im<br />
2. Jahr, weitgehend selber tragen sollte. Dies erschien<br />
mir sehr optimistisch, und dem Bericht der<br />
Hamburger Projektpartner zufolge scheint das zumindest<br />
nicht im vollen Umfang zu gelingen. Dennoch<br />
scheint die Richtung insoweit zu stimmen, dass<br />
zunächst keine weiteren Gelder aus Hamburg für<br />
notwendige Nachbesserungen nachgeschoben werden<br />
sollen.<br />
Die Hamburger schreiben: „Die von uns zur<br />
Verfügung gestellte Kreissäge und der Generator<br />
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sind offensichtlich für den intensiven Gebrauch zu<br />
schwach. Die Kreissäge muss repariert werden und<br />
es bedarf eines größeren Generators. Die mit<br />
traditionellem Grasdach bedeckte Halle für die<br />
Geräte bedarf wegen des starken Regens ein<br />
Wellblechdach. Ob der Gewinn so groß ist, dass<br />
diese Maßnahmen aus eigenen Mitteln bezahlt<br />
werden können, ist ungewiss. Doch um das<br />
Bewusstsein zu schärfen, dass alle Folgekosten<br />
selbst zu tragen sind, hat sich der Verein<br />
entschieden, erst einmal keine weitere Förderung<br />
diesem Betrieb zukommen zu lassen. Im zweiten<br />
Lehrjahr können die Auszubildenden ja schon mehr<br />
für die Produktion eingesetzt werden, so dass<br />
eigentlich Geld für Investitionen angespart werden<br />
könnte.“<br />
Auch die Entwicklung der Lehrwerkstatt für die<br />
Schneiderinnen (nicht bei uns beantragt) scheint auf<br />
einem guten Weg zu sein. Zwar ist die<br />
Abbrecherinnen-Rate relativ hoch (6 von 15, aus<br />
verschiedenen Gründen, z.B. feste Anstellung als<br />
Küchenhelferin, Erkrankung an AIDS, Erkrankung<br />
der Mutter), doch muss das sicher auch in<br />
Zusammenhang mit der Stellung der Frauen in den<br />
Familien gesehen werden – wenn die Mutter<br />
erkrankt, ist die Tochter diejenige, die die<br />
Ausbildung abbrechen muss.<br />
In erster Linie werden Schuluniformen<br />
hergestellt, weil danach großer Bedarf besteht und<br />
die Lehrlinge im 1. Jahr auch noch nicht viel anderes<br />
können; im 2. Lehrjahr sollen dann auch andere<br />
Kleidungsstücke genäht werden. Auch hier erscheint<br />
schon im 2. Jahr die wirtschaftliche Selbständigkeit<br />
des Betriebes in erreichbarer Nähe.<br />
In der Tischlerei<br />
Aus dem Hamburger Bericht:<br />
„Eine vorsichtige Kalkulation hat ergeben, dass<br />
die Auszahlung von bescheidenen Löhnen an die drei<br />
Leiterinnen schon in 2008 erwirtschaftet werden<br />
kann. Natürlich muss auch das zweite Gebäude eine<br />
Solaranlage erhalten, und es müssen weitere<br />
Nähmaschinen angeschafft werden. Es wird<br />
erwartet, dass die erforderliche Mittel dafür von dem<br />
Betrieb erwirtschaftet werden.“