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Foto: Frank Täsler [Sicherheit/Technik] Tandem Update! 1. „Differenzschulung“ bei Wechsel der Tandemsystem-KATEGORIE Der Wegfall des alten § 97 a der Luft- PersV (Vertrautmachen mit Luftsportgerät) hat dazu geführt, dass das bisher rechtlich vorgeschriebene Vertrautmachen in Theorie und Praxis beim Wechsel in eine andere Kategorie von Tandemsystemen neu gefasst werden muss, da die „Passagier-Berechtigung“ keine Ein- bzw. Abgrenzung bezüglich des verwendeten „Luftfahrzeugs“ enthält. Zudem ist mittlerweile im Laufe der Jahre die Vielfältigkeit und technische Komplexität der Tandemsysteme enorm angestiegen und fordert eine größere Sorgfalt und intensivere Beschäftigung mit den Besonderheiten der einzelnen Systemarten. Dazu wird ab sofort in Bezug auf das Tandemspringen explizit eine sogenannte Differenzschulung eingeführt. 22 FREIFALL XXXpress pprreessss Safety sponsored by Cypres Ergebnisse der Tandem-Examiner Konferenz 2009 Es werden 4 (vier) Kategorisierungen unterschieden: 1. KLASSISCHE Tandemsystem-Typen (Vector; Ultra/Next; Galaxy; Atom; Omega und Advance) 2. SIGMA 3. DUAL HAWK 4. ELITE Das bedeutet, dass jeder, der neu in eine andere Kategorie wechseln möchte, eine Differenzschulung durchlaufen muss. Wer nur innerhalb einer Kategorie bleibt oder sich bereits jetzt in mehreren der aufgelisteten Kategorien bewegt, braucht keine zusätzliche Schulung. Entsprechende Einträge im Sprungbuch reichen als Erfahrungsdokumentation aus. Die Inhalte einer Differenzschulung werden wie folgt aussehen: • Technische Grundeinweisung + Funktionsweise + Packen • Bedienung im Normalfall • Verhalten in besonderen Fällen mit diesem Gerät + Bedienungsbesonderheiten, inkl. evtl. veränderter Sequenz + Hängerschulung • Erfolgskontrolle + theoretischer Test + Hängertest + mindestens ein (1) Sprung mit dem Einweisenden Nach erfolgreicher Einweisung gilt die formlose Bestätigung des Einweisers im Sprungbuch des Absolventen als Nachweis. Die Differenzschulung darf jeder erfahrene Tandemmaster durchführen, der innerhalb der letzten 24 Monate mehr als 100 Sprünge auf einem Tandemsystem der entsprechenden Kategorie absolviert hat. Beim Wechsel eines Systems in der relativ großen Kategorie der KLASSI- SCHEN Tandemsysteme ist keine Differenzschulung notwendig. Aber auch hier ist es wichtig, dass man sich im Rahmen des „Vertrautmachens“ auf das aktuelle Modell einstellt (z. B. vom NEXT zum ATOM!). 2. Maßnahmen zur „Qualitätssiche rung“ beim Tandemspringen Aus der intensiven Analyse diverser Unfälle und schwerer Vorkommnisse beim Tandemspringen in den letzten Jahren, reift mehr und mehr der Gedanke heran, dass die einzelnen Sprungplätze für ihre Tandemmaster regelmäßige Fortbildungen organisieren sollen. Ziel wäre es, den erreichten Sicherheitslevel noch zu steigern und damit das Tandemspringen nachhaltig sicherer zu machen und die eigentliche Bedeutung des Tandemspringens für den Sport allgemein und den Gast wieder stärker ins Bewusstsein zu rufen. Insgesamt existiert für die angedachte Fortbildungsidee bereits genügend fundiertes Fachwissen, so dass sinnvolle Inhalte für eine ständige Auseinandersetzung mit dem Thema „Qualitätssicherung“ gegeben sind und nicht vermehrt Stammtischwahrheiten wie z. B.: „ wenn Du unstabil wirst, dann schmeiss’ einfach den Droque..“ die Oberhand gewinnen. Gleichzeitig führen vernachlässigte Problemlösungs-Strategien nachweislich
zu unkontrollierbaren Fehlerquellen. Doch wer setzt sich als „gestandener“ Tandemmaster schon tatsächlich einer Tandem-Hängerschulung oder einem „Warm-Up“-Sprung zu Beginn der Saison aus?? Leider wird auch hier oft die eigene, falsch verstandene Souveränität über mögliche Sicherheitsinteressen gestellt. Dieser offensichtlich vorhandene Lücke sollen sich Tandemmaster-Fortbildungen zukünftig annehmen. Ein festes, starres Konzept dafür gibt es aber nicht. Lediglich die aktuellen Ergebnisse der Tandemexaminer-Konferenz sollen in den theoretischen Teil und auf jeden Fall auch stabile Exit- bzw. Havariestrategien sowie Übungen zu den notwendigen Freifallfertigkeiten und Notverfahren im praktischen Teil absolviert werden. Die entsprechende Analyse der jeweils aktuellen Jahres-Vorkommnis- und Unfall-Statistik wäre ebenfalls ein Punkt, der in solch einer Fortbildung ihren festen Platz finden müsste. Dazu wäre sicherlich ein intensiver Austausch über Lehrmeinungen zu bestimmten The- menkomplexen(Herstelleranweisungen, Sicherheitsmitteilungen etc.) im Vergleich mit persönlichen Erfahrungen der Teilnehmer sinnvoll. Dies auch im Kontext zu (haftungs-)rechtlichen Konsequenzen. Letztlich darf auch die regelmäßige Aufarbeitung von als „selbstverständlich angenommenem Know-How“ weder unterschätzt noch vernachlässigt werden. Als Seminarleiter für diese Fortbildungen kann jeder erfahrene Tandemmaster in Erscheinung treten und sich quasi in Vorbildfunktion als „primus inter pares“ in Sachen Fort- und Weiterbildung hervortun, aber auch gerne auf die fachliche Unterstützung von Tandem-Examinern zurückgegriffen werden. Das Endergebnis sollte eine durch Meinungs- und Erfahrungsaustausch und gegenseitige „Betreuung“ erzielte stetige Qualitätssicherung sein, was dann automatisch in einer Steigerung der Sicherheit beim Tandemspringen resultiert. Insbesondere den sog. „Luftfrachtführern“, also meist die Vereine und [Sicherheit/Technik] Tandem Update! Sprungplatzbetreiber, sei die zügige Umsetzung dieser Maßnahme aus Schutz vor haftungsrechtlicher Inanspruchnahme und aus wirtschaftlichem Eigeninteresse (Unfälle stören den reibungslosen betrieblichen Ablauf!!) intensiv empfohlen und an’s Herz gelegt. 3. Verfahren zum Umschreiben aus ländischer Tandem-Berechtigungen Für das Umschreiben eines ausländischen Tandemratings in die Passagierberechtigung in der deutschen (behördlichen!) Springerlizenz gelten grundsätzlich nach wie vor, die seit Jahren angewendeten Bedingungen, nämlich die sorgfältige Überprüfung der theoretischen Kenntnisse i. V. m. mindestens zwei (2) praktischen Überprüfungssprüngen mit einem berechtigten Tandem-Examiner. (Anmerkung: Auch die Berechtigung „Ausbildung von Tandem-Fallschirm- Führern“ (= landläufig „Tandem-Examiner“) muss dazu explizit in der Lizenz >>> FREIFALL FREIFALL 23 23 XXXpress pprreessss XXXpress press press
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