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Stallsysteme für Geflügel - Naturland

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<strong>Stallsysteme</strong> <strong>für</strong> <strong>Geflügel</strong><br />

1. Legehennen<br />

Bodenhaltung mit Kotkasten im Feststall<br />

Das „älteste“ System der Legehennenhaltung ist die<br />

Einteilung des Stalles in maximal zwei Drittel<br />

Kotkasten und mindestens ein Drittel Scharrraum. Wird<br />

der Kot den ganzen Durchgang im Kotkasten<br />

gesammelt, so ist die Ammoniakbelastung in der<br />

Stallluft hoch. Abhilfe kann hier ein Schieber schaffen.<br />

Des Weiteren kann der Kotkasten ein geschützter<br />

Aufenthaltsort <strong>für</strong> unerwünschte Mitbewohner sein.<br />

Daher gibt es durchaus Betriebe, die den<br />

Kotkastenanteil mit der Konsequenz des häufigeren<br />

Ausmistens verringern oder die Legehennen nach der<br />

Eingewöhnungszeit in den Kotkasten laufen lassen<br />

(Dänemark). Für Herden bis 1000 Legehennen ist die<br />

Bodenhaltung mit Kotkasten das System der Wahl.<br />

Volierenhaltung<br />

Betriebe mit größeren Herden wählen Volierensysteme.<br />

Hier werden zusätzliche Ebenen geschaffen, in denen<br />

sich Futter, Tränken, Nester und Sitzstangen befinden.<br />

Unter diesen Ebenen laufen Kotbänder, die den Kot<br />

regelmäßig aus dem Stall befördern. Gerade bei<br />

Neubauten verringert sich die notwendige<br />

Stallgrundfläche, da in diesen mehretagigen Systemen<br />

mehr Legehennen pro Quadratmeter Stallgrundfläche<br />

gehalten werden können. Diesem Stallsystem wird<br />

immer wieder eine höhere Tiergerechtheit<br />

zugesprochen, da die Hühner besser nach oben<br />

ausweichen können. Es sind aber bei Ausnutzung der<br />

möglichen Besatzdichten relativ viele Hühner im<br />

Gebäude.<br />

Minivolieren<br />

Eine erfreuliche Tendenz bei Neubauten in <strong>Naturland</strong><br />

Betrieben ist die Wahl von Minivolieren als Stallsystem.<br />

Sie stellen einen Kompromiss aus Bodenhaltung und<br />

Volierenhaltung dar. Es wird nur eine zusätzliche<br />

Teilebene eingezogen, unter der ein Kotband läuft. Die<br />

Besatzdichten pro Quadratmeter Stallgrundfläche liegen<br />

damit zwischen Bodenhaltung und Volierenhaltung.


Mobilstall Triangel<br />

Leider wird mit dem Begriff „Mobilstall“<br />

unterschiedlich umgegangen. Manche Mobilställe<br />

werden nur einmal im Jahr in leerem Zustand nach dem<br />

Ausstallen versetzt - das würde ich nicht als Mobilstall<br />

bezeichnen. Inzwischen existieren gute Erfahrungen mit<br />

dem Mobilstall auch bei Legehennen, z.B. in<br />

Herdengrößen von 1000 Legehennen. Er kann<br />

vollständig automatisiert werden. Durch das<br />

regelmäßige Versetzen wird eine höhere Legeleistung<br />

erreicht als in Altgebäuden. Die Flächen <strong>für</strong> dieses<br />

System müssen eben sein.<br />

Mobilstall Weiland<br />

Der preisgekrönte Weiland-Mobilstall ist durch seine<br />

Räder wirklich gut mobil, auch in hängigem Gelände.<br />

Nachteile sind der höhere Preis und die Notwendigkeit<br />

der Handsammlung der Eier. Es gibt verschiedene<br />

Modelle, das wichtigste <strong>für</strong> 730 Legehennen.<br />

Karner/Schleicher-Kleinstall<br />

Dieser Eigenbaustall <strong>für</strong> 160 Legehennen zeigt, dass<br />

auch <strong>für</strong> eine kleine Herde günstige und gute Ställe<br />

gebaut werden können. Der Stall kann entweder mit<br />

Kotkasten oder mit Brettern unter den Sitzstangen<br />

ausgeführt werden. Besonders originell ist die<br />

Einführung eines „Legezimmers“, einem dunkleren<br />

abgetrennten Bereich, in dem die Nester stehen.


2. Mastgeflügel<br />

Festställe<br />

Die Haltung von Mastgeflügel in Festställen ist bewährt.<br />

Bei Puten und manchmal auch bei Masthähnchen<br />

kommen zweiphasige Systeme zum Einsatz, d.h. die<br />

Jungtiere werden bis zur 4. Lebenswoche<br />

(Masthähnchen) oder bis zur 6. Lebenswoche (Puten) in<br />

einem anderen kleineren Stall gehalten, der leichter<br />

aufgeheizt werden kann. Bei Puten findet dies sogar<br />

meist auf einem anderen, darauf spezialisierten Betrieb<br />

statt. Beim Umstallen finden die Jungtiere dann wieder<br />

einen sauberen Stall vor, so dass<br />

Krankheitsübertragungen über die Einstreu<br />

unterbrochen werden. Allerdings bedeutet das<br />

Umstallen <strong>für</strong> die Tiere auch Stress, was bei den<br />

Masthähnchen manchmal negative Auswirkungen hat.<br />

Das Angebot von Sitzstangen <strong>für</strong> Masthähnchen und<br />

Puten ist umstritten. Diese werden auch nur bis zu<br />

einem bestimmten Alter gut genutzt, sind aber in dieser<br />

Phase eine gute Fluchtmöglichkeit. Möglich ist es auch,<br />

kleine Hochdruckballen in den Stall zu stellen, die dann<br />

allmählich zerpflückt werden.<br />

Mobilstall Triangel<br />

Die Triangel-Mobilställe spielen bei Neubauten <strong>für</strong><br />

Mastgeflügel eine sehr große Rolle. Sie können sogar<br />

als Feststall auf einer Betonplatte als kostengünstige<br />

Alternative verwendet werden. Kritische Stimmen gibt<br />

es im Moment nur aus dem Bereich der Putenmast.<br />

Mobilstall Dasse<br />

Die 60 und 90 m² Mobilställe der Firma Dasse sind <strong>für</strong><br />

kleinere Betriebe eine günstige Alternative.<br />

Insbesondere der größere der beiden überzeugt in der<br />

Stabilität nicht, so dass handwerkliche Fähigkeiten<br />

notwendig sind, um Nacharbeiten vorzunehmen.<br />

Grundsätzlich wäre es bei den Mobilställen möglich,<br />

selbst verbesserte Nachbauten herzustellen.<br />

-Werner Vogt-Kaute-

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