Zwischenprüfung Gesellenprüfung - Tischler.de
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Fallbeispiel<br />
Mein Gesellenstück<br />
Wie stelle ich mein Gesellenstück in maximal 100 Stun<strong>de</strong>n her?<br />
Diese Frage stellen sich alle, die kurz vor <strong>de</strong>r <strong>Gesellenprüfung</strong><br />
stehen. Geht es doch darum, das entworfene Gesellenstück in <strong>de</strong>r<br />
vorgegebenen Zeit mit großer Sorgfalt und Genauigkeit<br />
eigenständig herzustellen. Die nachfolgen<strong>de</strong> Darstellung, die<br />
beispielhaft die Vorgehensweise eines Azubi, nennen wir ihn<br />
Dennis Pfiffig, beim Anfertigen seines Gesellenstückes beschreibt,<br />
soll eine Hilfestellung bieten.<br />
Schon zu Anfang <strong>de</strong>s 3. Ausbildungsjahres hat Dennis mit seinem<br />
Meister vereinbart, dass er sein Gesellenstück selbst entwerfen darf.<br />
Die Frage <strong>de</strong>s späteren Eigentums am Gesellenstück hatte er ebenfalls<br />
besprochen. Sie wur<strong>de</strong> schriftlich fixiert (Anlage 3).<br />
Nun hat er seine I<strong>de</strong>en in<br />
Entwurfskizzen mit einigen<br />
Details zu Papier gebracht.<br />
Diese Skizzen legt er nun<br />
seinem Meister und seinem<br />
Klassenlehrer vor. Mit Ihnen<br />
überprüft Dennis noch<br />
einmal, ob die Umsetzung<br />
seiner I<strong>de</strong>e in die Bereiche<br />
Form und Konstruktion, die<br />
Funktion <strong>de</strong>s Stückes in<br />
allen Einzelheiten stimmt.<br />
Jetzt erstellt er Ansichten als<br />
3-Tafel-Projektion im Maß-<br />
Skizze: Ferry Müller<br />
stab 1 : 10 mit <strong>de</strong>n wichtigsten Maßen und mit einigen Teilschnitten im<br />
Maßstab 1 : 1. Und jetzt ... ?<br />
� Er erstellt eine Liste mit konkreten (maßlich stimmigen und<br />
überprüfbaren) Funktionsanfor<strong>de</strong>rungen und prüft damit nochmals<br />
seinen Entwurf. Dann korrigiert er, wo es nötig ist.<br />
� Er hinterfragt nochmals seine Materialwahl. Sind die gewählten<br />
Materialien sinnvoll? Logisch begrün<strong>de</strong>t? Auf das unbedingt Notwendige<br />
reduziert (keine Materialspielereien)? Gefallen ihm Holzart<br />
und Farben eventuell auch in einigen Jahren noch? O<strong>de</strong>r ist er durch<br />
die Material- und Farbwahl langfristig auf einen bestimmten Stil fest-<br />
12<br />
gelegt? Will er das wirklich?<br />
� Er überprüft seine gewählten Konstruktionen, ob diese für I<strong>de</strong>e,<br />
Funktion und Material geeignet sind und fragt sich selbst, sind<br />
am Entwurf Elemente enthalten, die nicht benötigt wer<strong>de</strong>n:<br />
� Für die Funktion?<br />
� Für die Konstruktion?<br />
� Für materialgerechte Herstellungsverfahren? Wenn Dennis<br />
solche Elemente fin<strong>de</strong>t, entfernt er sie aus seinem Entwurf und<br />
strafft diesen entsprechend.<br />
� Dennis hat nun an seinem Entwurf weiter gefeilt und ihn in eine<br />
praktikable Konstruktion umgesetzt. Diesen Entwurf spricht er<br />
nun nochmals mit Fachleuten, z. B. mit seinem Ausbildungsmeister<br />
und seinen Fachlehrern in <strong>de</strong>r Schule im Detail durch.<br />
Mit diesen Fachleuten untersucht er die Konstruktion im Hinblick<br />
auf <strong>de</strong>n Fertigungsaufwand bzw. die Fertigungszeit.<br />
Außer<strong>de</strong>m fragt er nach Rationalisierungsmöglichkeiten und<br />
nach einfacheren konstruktiven Lösungen, die möglich sind,<br />
ohne die gewünschte Optik seines Stückes allzu stark zu<br />
verän<strong>de</strong>rn.<br />
� Er än<strong>de</strong>rt seine Konstruktion so lange in eine immer einfachere<br />
Variante ab, bis er die optimale Lösung gefun<strong>de</strong>n hat. Jetzt ist<br />
an seinem Stück nichts mehr dran, was für Funktion und<br />
Konstruktion unnötig ist.<br />
� Danach überprüft Dennis seinen Entwurf dahingehend, ob er<br />
selbst alle für die Fertigung nötigen Handwerkstechniken<br />
beherrscht. Sollte er sich in einigen Bereichen unsicher sein,<br />
o<strong>de</strong>r sollten doch Tätigkeiten an seinem Stück sein, die er noch<br />
nicht selbst durchgeführt hat, spricht er mit seinem Meister, ob<br />
er z. B. nach Feierabend hierzu einiges ausprobieren bzw. üben<br />
darf, um noch geschickter in diesen Herstellungstechniken zu<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
� Er will nichts fertigen, was in seinem Ausbildungsbetrieb<br />
technisch nicht möglich ist.<br />
� Nun stellt er sich eine<br />
<strong>de</strong>taillierte Material-, Holzliste<br />
(Anlage 1) zusammen,<br />
welche Materialien (Holz,<br />
Furnier, Lacke, Beschläge<br />
usw.) er in welchen Mengen<br />
Anlage 1